E_1939_Zeitung_Nr.024
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N° 24 — TRETTAO, 17. MÄRZ <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
IN DER SCHWEIZ<br />
Grosser Preis der Schweiz.<br />
Landesausstellung Zürich.<br />
Am 15. März hat Herr Dr. Feuereissen,<br />
Chef der Rennabteilung der Auto-Union, mit<br />
den bekannten Rennfahrern Stuck und Müller,<br />
sowie einer Delegation der Organisatoren<br />
der Zürcher Rennen die Schwamendinget<br />
Rundstrecke besichtigt. Sowohl Herr Dr<br />
Feuereissen, wie die beiden Rennfahrer haben<br />
sich in ausserordentlich lobender Weise<br />
über die Rundstrecke ausgesprochen und sie<br />
nicht nur für die Zuschauer, sondern auch<br />
für die Rennfahrer als sehr interessant bezeichnet.<br />
Nach ihrer Ansicht darf die Zürcher<br />
Rennstrecke als einer der schönsten<br />
nnd auch schnellsten Circuits bezeichnet<br />
werden.<br />
Die Auto-Union wird sich am Grossen<br />
Preis der Schweizerischen Landesausstellung<br />
vom 8. Oktober mit 3—4 Wagen beteiligen,<br />
so dass damit eine interessante Beschickung<br />
bereits feststeht.<br />
Die Erledigung<br />
der Schnee-Sternfahrt-Proteste<br />
Salomonisches' Urteil der Nationalen Sportkommission.<br />
Wie wir in unserer Nachschau zur Schnee-<br />
Sternfahrt in der fünften Salon-Nummer vom<br />
7. März mitgeteilt haben, war der Rennleitung von<br />
Tier Konkurrenten ein Protest wegen erfolgter Behinderung<br />
am Bergrennen auf den Col des Mosses<br />
zugegangen, den die Organisatoren zur Behandlung<br />
durch die National« Sportkommission<br />
•weiterleiteten.<br />
Diese hat sich in ihrer Sitzung vom 11. März<br />
In Genf mit dem Protest eingehend befasst. Der<br />
Start zur Bergprüfungsfahrt erfolgte in l'Etivaz in<br />
2Hminütigen Abständen, so dass sich jeweils drei<br />
Wagen unterwegs befanden. In Anbetracht der hohen<br />
Zahl der Konkurrenten — 65 — war ein anderes<br />
Vorgehen ausgeschlossen, wenn man nicht<br />
riskieren wollte, die Prüfung über alle Massen in<br />
die Länge zu ziehen. Es wäre nun nicht logisch<br />
gewesen, wenn man den Protest ohne weiteres<br />
abgewiesen hätte, war doch dieser in gewis-<br />
I<br />
sem Sinne immerhin berechtigt. Anderseits war es<br />
noch viel delikater, ihn gutzuheissen, konnten doch<br />
die Organisatoren für diesen Zwischenfall nicht<br />
gut verantwortlich gemacht werden. Und so hat<br />
denn die Nationale Sportkommission einen salomonischen<br />
Entscheid insofern gefällt, als sie den<br />
betreffenden Konkurrenten die hinterlegte Kaution<br />
zwar zurückerstattete, ihren Protest mit Bezugnahme<br />
auf Artikel 15 des Reglements jedoch nicht<br />
guthiess, der besagt, dass die Teilnehmer an der<br />
Sternfahrt infoige Versiperrung der Strecke oder<br />
im Falle höherer Gewalt keine Reklamation einreichen<br />
können.<br />
Die Nationale Sportkommission wird jedoch<br />
besorgt sein dafür, dass sich bei spätem Rallyes<br />
Zwischenfälle dieser Art nicht mehr ereignen.<br />
Katitz startete zum längsten Rennen seines<br />
Lebens...<br />
Die von uns vor acht Tagen angekündigte Heirat<br />
unseres Landsmannes Christian Kautz mit<br />
Mlle. Marion Plombey fand am vergangenen Montag<br />
im 7. Stadtkreis von Paris statt; «Raph», der<br />
bekannte Delahaye-Fahrer und J. C d'Ahetze waren<br />
die Trauzeugen.<br />
IN ITALIEN<br />
Der Rundenrekord von Monza<br />
muss nochmals dran glauben.<br />
Lang (Mercedes-Benz) dreht ein Runde<br />
in 2:27,8.<br />
Dem Rundenrekord auf der oberitalienischen<br />
Rennbahn, den Lang (Mercedes-Benz) im letzten<br />
G. P. von Italien mit 2:34,2 = 163,2 km/St, aufstellte<br />
und von dem wir in der vorigen Nummer<br />
meldeten, er sei anlässlich des Trainings der Auto-<br />
Union und von Mercedes-Benz durch Nuvolari,<br />
Stuck, Müller, Caracciola und Lang überboten und<br />
vom Mantuaner auf 2:30,4 verbessert worden, wurde<br />
in den vergangenen Tagen abermals mit Erfolg zu<br />
Leibe gerückt. Nuvolari als schnellster Fahrer der<br />
Auto-Union kam auf 2:29,6 und H. Lang als<br />
flinkster Mann des Untertürkheimer Stalles gar<br />
auf 2:27,8, was für die 6 km 993 lange Piste einer<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit von 170,3 km/St,<br />
gleichkommt.<br />
Das- Training ist damit beendet, soll jedoch bald<br />
wieder aufgenommen werden, wenigstens was die<br />
Auto-Union betrifft, die laut einer Aeusserung von<br />
'Rennleiter Dr. Feuereissen am 28. März erneut auf<br />
dem Ta.pet erseheint.<br />
Man kennt sich nicht mehr aus...<br />
Nachdem alles daraufhin deutet, dass die gegenwärtig<br />
gültige Graad-Prix-Formel durch eine 1,5-<br />
Liter-Formel abgelöst wird und dies unter Umständen<br />
schon im Jahre 1940, so leuchtet es ganz<br />
und gar nicht ein, dass Alfa-Corse eine neue 16-<br />
Zylinder-Konstruktion nach den jetzigen Bestimmungen<br />
in petto hat, die noch rasch vor Torschluss,<br />
nämlich auf das letzte Rennen der Saison hin,<br />
fertiggestellt werden soll. Also lässt sich wenigstens<br />
die «Gazzetta» vernehmen, die dieser Meldung ergänzend<br />
beifügt, dass die Mailänder Rennmannschaft<br />
an den übrigen Grand-Prix-Rennen der<br />
Saison mit dem modifizierten letztjährigen 16-<br />
Zylinder-Typ antrete.<br />
Ein 4,5-Liter-AIfa für Bergrennen.<br />
Bei Alfa-Corse — so weiss die italienische Fachpresse<br />
zu berichten — hat man einen Rennwagen<br />
mit 12-ZyIinder - 4,5-Liter-Motor ohne Kompressor<br />
in Vorbereitung, der in Anlehnung an den bekannten<br />
12-Zylinder - Kompressor-Typ konstruiert und<br />
hauptsächlich an Berg- und Langstreckenrennen<br />
eingesetzt wird.<br />
T. Zerbi, Chefkonstrukteur bei Fiat f.<br />
Im Alter von erst 48 Jahren starb in Turin<br />
einer der erfolgreichsten und berühmtesten Automobilkonstrukteure,<br />
der Italiener T. Zerbi. Er war<br />
der Chefkonstrukteur der Fiat-Automobil- und Flugzeugmotoren<br />
und schuf auch den Motor des Flugzeuges,<br />
mit dem Lt. Agello im Oktober 1934 den<br />
absoluten Geschwindigkeitsrekord von 709,2 Stundenkilometern<br />
aufstellte.<br />
Rallye Feminin<br />
Paris—St. Raphael.<br />
IN FRANKREICH<br />
Mme Simon auf Hotchkiss Siegerin im<br />
Gesamtklassement.<br />
In unserer letzten Ausgabe erwähnten wir noch<br />
kurz die<br />
dritte Klassementsprüfung,<br />
der sich die Konkurrentinnen am Sonntagmorgen<br />
vor dem Start zur letzten Etappe in Draguignan<br />
unterziehen mussten. Es handelte sich im wesentlichen<br />
um einen Start-, Brems- und Beschleunigungswettbewerb<br />
mit eingelegter Rückwärtsfahrt,<br />
wobei in den einzelnen Kategorien folgende Damen<br />
siegreich blieben:<br />
750 ccm: Mme. Kronbauerowa auf Jawa.<br />
1. Versuch 40,6 Sekunden, 2. Versuch 31 Sekunden,<br />
Total 1:11,6.<br />
1100 ccm: Mlle. Carsignol auf Georges Irat,<br />
26,8 Sek., 25,6 Sek., 52,4 Sekunden.<br />
1800 ccm: Mrs. Hague auf Riley, 23,6 Sek., 22<br />
Sek., 45,6 Sekunden.<br />
2200 ccm: Comtesse Moy auf B.M.W., 21,8 Sek.,<br />
21,8 Sek., 43,6 Sekunden.<br />
Sich selbst treu<br />
bleiben..<br />
9 ÜSfra<br />
Unter diesem Zeichen fährt eine<br />
automobilistische Elite l<br />
Pflanzschulstrasse 9 Telephon 7 27 33<br />
Ausstellung: Theaterstr. 12, Telephon 2 2800<br />
Der Hotchkiss von Madame Simon, die aus dem 11. internationstleri Rallye Feminin Paris—St.Raphael<br />
als Siegerin hervorgegangen ist. Unser Bild zeigt die erfolgreiche Französin, die im Januar,<br />
ebenfalls auf Hotchkiss, zusammen mit Mme. Largeot auch den Damenpokal in der Sternfahrt von<br />
Monte Carlo gewonnen hat, bei der Durchfahrt vor dem Ausstellungspalais in Genf.<br />
3000 ccm: Mme. Fleury auf Talbot, 33,8 Sek.<br />
31,2 Sek., 1:05,0.<br />
Ueber 3000 ccm: Mme. Rouault auf Delahaye,<br />
21,2 Sek., 21,4 Sek., 42,6 Sekunden.<br />
DAS KATEGORIEN-SCHLUSSKLASSE-<br />
MENT<br />
lautet wie folgt:<br />
750 Ccm: 1. Mme. Kronbauerowa (Jawa)<br />
Straftpunkt; 2. Mme. Givon (Simca) 24 P.; 3. Mme.<br />
Charriol (Simca) 32 P.; 4. Mlle. Stresa.<br />
1100 ccm: 1. Mlle. Carsignol (Georges-Irat) 0 P.<br />
2. Mme. Lefebvre (Georges-Irat) 0 P.; 3. Mlle. Meyrat<br />
(Standard) 11 P.<br />
1800 ccm: 1. Mrs. Hague (Riley) 0 P.; 2. Miss<br />
Haig (M.G.) 0 P.<br />
2200 ccm: 1. Comtesse Moy (B.M.W.), 0 P.<br />
2. Mlle. d'Oncieu (Georges-Irat) 0 P.; 3. Miss Riddell<br />
(B.M.W.) 0 P.; 4. Miss Patten (Peugeot) 0 P.<br />
5. Mlle. Barrier (Peugeot) 9 P.; 6. Mlle. Dassonville<br />
(Peugeot) 10 P.; 7. Mme. Griffon (Delage)<br />
11 P.<br />
3000 ccm: 1. Mme. Fleury (Talbot) 0 P.<br />
Ueber 3000 ccm: 1. Mme. Rouault (Delahaye)<br />
P.; 2. Mme. Simon (Hotchkiss) 0 P.; 3. Mme<br />
Boufridi (Hotchkiss) 10 P.<br />
Ausserhalb dieses Kategorien-Klassements wurde,<br />
wie alljährlich, ein<br />
CLASSEMENT GENERAL AU RENDE-<br />
MENT<br />
aufgestellt, bei dem das Gewicht des Wagens, das<br />
A.G.FÜR AUTOMOBILE-Zürich<br />
Hubvolumen und ein besonderer Koeffizient eine<br />
Rolle spielen. Als Erste ging aus diesem Klassement<br />
Madame Simon auf Hotchkiss hervor, die bereits<br />
anlässlich der letzten Sternfahrt nach Monte<br />
Carlo eine vorzügliche Leistung gezeigt und zusammen<br />
mit Mme. Largeot auf dem gleichen Wagen<br />
den Damenpokal gewonnen hatte.<br />
Klasse A (Konkurrentinnen, die schon früher<br />
einmal unter den ersten drei Klassierten im «Classement<br />
general» figurierten): 1: Mme. Simon<br />
(Hotchkiss 3485 ccm) 2133 Punkte; 2. Mme. Rouault<br />
(Delahaye 3557 ccm) 2080 P.; 3. Miss Haig (M.G.<br />
848 ccm mit Kompr.) 2077 P.; 4. Mrs. Hague (Riley<br />
1496 ccm) 1893 P.; 5. Comtesse Moy (B.M.W<br />
1971 ccm) 1846 P.; 6. Miss Riddel (B.M.W. 1971<br />
ccm) 1820 P.; 7. Mme. Fleury (Talbot 2995 ccm)<br />
1634 P.; 8. Mme. Boufridi (Hotchkiss 3016 ccm)<br />
869 P.; 9. Mme. Griffon (Delage 2000 ccm) 630 P.;<br />
10. Mme. Charriol (Simca 570 ccm) 467 P.<br />
Klasse B (alle übrigen Konkurrentinnen):<br />
1. Mme. Kronbauerowa (Jawa 616 ccm) 1799 P.;<br />
2. Mlle. d'Oncieu (Georges-Irat 1911 ccm) 1672<br />
ccm; 3. Mlle. Carsignol (Georges-Irat. 1096 ccm)<br />
1625 P.; 4. Miss Patten (Peugeot 1991 ccm) 1596<br />
P.; 5. Mme. Lefebvre (Georges-Irat 1096 ccm) 1504<br />
P.- 6. Mlle Dassonville (Peugeot 2150 cm) 1040 P.;<br />
7. Miss Meyrat (Standard 1021 ccm) 992 P.;<br />
8. Mlle. Barrier (Peugeot 1991 ccm) 760 P.; 9 Mme.<br />
Givon (Simca 570 ccm) .234 P.<br />
«Mit einer italienischen Beteiligung an<br />
französischen Rennen ist bis auf weiteres<br />
nicht zu rechnen. ><br />
Die «Gazzetta dello Sport» — und die muss es<br />
ja "wissen — schreibt, es sei ausgeschlossen, wenigstens<br />
«für eine gewisse Zeit», dass italienische Fahrer,<br />
Nuvolari inbegriffen, an sportlichen Veranstaltungen<br />
in Frankreich starten. Daraus könne mit<br />
grösster Wahrscheinlichkeit abgeleitet werden, dass<br />
die italienischen Rennställe sowohl dem Grossen<br />
Preis von Frankreich, als auch dem Rennen der<br />
1,5-Liter-Wagen um den Pokal der französischen<br />
Sportkommission fernbleiben.<br />
Somit hat man alle Ursache, anzunehmen, dass<br />
das Pariser «L'Auto» vor einiger Zeit doch etwas<br />
zu sehr in Optimismus machte, wenn es schrieb,<br />
man müsse in der Geschichte des klassischen französischen<br />
Grand Prix schon Jahre zu rückblättern,<br />
bis man auf eine so grossartige Beteiligung stosse,<br />
wie sie heuer zu registrieren sei. Die Teilnahme der<br />
gemeldeten 3 Alfa und der 2 Maserati ist also eine<br />
recht problematische Angelegenheit. Verbleiben als<br />
wahrscheinliche Starter — und als solchen darf<br />
man den Sefac wohl kaum bezeichnen — 4 Mercedes-Benz<br />
und 4 Auto-Union, 3 Talbot und 2 Delahaye<br />
und dem Rennen kann (Ueherraschungen<br />
vorbehalten) ein einseitiger Kampf zwischen den<br />
deutschen Boliden schon heute vorausgesagt werden.<br />
11 Veranstaltungen zählen für die französische<br />
Fahrermeisterschaft.<br />
Der französische Automobil-Club veröffentlichte<br />
dieser Tage das für das Jahr <strong>1939</strong> gültige Meisterschaftsreglement.<br />
Darnach zählen für die Meisterschaft<br />
elf Rennen, und zwar:<br />
2. April: Grosser Preis von Pau;<br />
13. April: Turbie-Bergrennen;<br />
3./4. Juni: Bol d'Or-24-Stunden-Rennen;<br />
11. Juni: Grosser Preis der Picardie;<br />
17./18. Juni: 24 Stunden von Le Mans;<br />
9. Juli: Grosser Preis von Frankreich;<br />
9. Juli: Rennen um den Pokal der franz. SK in<br />
Reims;<br />
16. Juli: Grosser Preis von Albi:<br />
6. August: Grosser Preis von Comminges;<br />
3. September: Grand Prix de la Baule;<br />
10. September- 12 Stunden von Paris in Montlhe'ry.<br />
Dem Erstklassierten werden 10, dem Zweiten 6,<br />
dem Dritten 5, dem Vierten 4, dem Fünften 3 und<br />
allen andern, die gestartet sind und im Klassement<br />
nicht unter den fünf ersten figurieren, je 1 Punkt<br />
zugesprochen.<br />
Studebaker Corporation feiert ihren 87. Geburtstag.<br />
Ohne Tamtam, in aller Stille, hat die Studabaker<br />
Corporation kürzlich ihr 87. Jubiläum geeiert<br />
1852 wurde die Firma von den beiden Brüj<br />
dem Henry und Clem als Schmiede und Wagen-<br />
I bau-Werkstatt gegründet Henry war damals 26,<br />
Clem 21 Jahre alt Als Betriebskapital besassen<br />
sie zusammen 68 Dollars; die Anlagen bestanden in<br />
zwei Schmieden. Neute verfügt die Studebaker Corporation<br />
über ein Aktienkapital von 30 Millionen<br />
Dollars und beschäftigt 6760 Mann, währenddem<br />
ihre 2595 Vertreter weitere 13.325 Personen in<br />
ihren Diensten stehen haben. Mit dem Bau ihres<br />
ersten «pferdelosen Wagens» begann die Gesellschaft<br />
im Jahre 1902.