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E_1939_Zeitung_Nr.034

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No 34<br />

II. Blatt<br />

BERN, 25. April <strong>1939</strong><br />

Automobil-Revue<br />

No U<br />

II. Blatt<br />

BERN, 25. April <strong>1939</strong><br />

Was ledex wm JUoisiottsacfeUen wissen muss:<br />

...so wenigstens (siehe oben)' stellt sich der<br />

kleine Theo (7 Jahre) die Durchführung der Entrussung<br />

des Wagens, verbunden mit Ventileinschleifen<br />

vor. Da er dem Kaminfeger einmal zugeguckt<br />

hat, wie der das Entrussen besorgt, hat er sofort<br />

gewusst, wie dies beim «Autokamin», wo manchmal<br />

ebenfalls Rauch herauskommt, geschehen<br />

muss. Darüber, dass es Russ im Wagen hat, macht<br />

er sich keine grossen Gedanken. Und doch ist das<br />

doch eigentlich — wenigstens für Erwachsene —<br />

merkwürdig. Wieso soll aus diesem klaren Benzinwässerlein<br />

überhaupt Russ entstehen? Dafür, dass<br />

das Oel anbraten kann, bringt man schon eher<br />

Verständnis auf. War schliesslich am letzten Sonntag<br />

nicht auch das Kotelett, das genau so schön<br />

goldgelb hätte sein können..., doch wir wollen<br />

der guten Hausfrau nichts ausbringen. Schwamm<br />

drüber. Wer schon mit Petrollampen zu schaffen<br />

hatte, weiss, dass selbst wasserklare Brennstoffe<br />

dunklen, schwarzen<br />

Russ ansetzen<br />

können, wenn die Flamme unter Luftmangel verbrennen<br />

muss, weil man sie zu gross werden liess.<br />

Alsobald bildet sich dann am Lampenzylinder oder<br />

auf irgendeiner über das Feuer gehaltenen Fläche,<br />

eine Russchicht. Ganz ähnlich kann sich im Motor<br />

ebenfalls Russ bilden, wenn der Vergaser.so eingestellt<br />

ist, dass die angesaugte Verbrennungsluft<br />

zu viel Brennstoff aufnimmt (Man spricht'in diesem<br />

ypUi4^<br />

Fall von zu reicher oder zu fetter Vergasereinstellung).<br />

Wird in dieser Richtung besonders weit;<br />

über das Ziel hinausgeschossen, so erkennt man'<br />

dies am schwarz gefärbten Auspuffrauch. Für den<br />

Motor ist diese Kost ebenso schwer verdaulich, wie<br />

für uns etwa ausgelassenes Fett — oder wäre es<br />

selbst Butter — an die eine liebevolle Köchin zu<br />

wenig «Röschti» (vielleicht auch — horribile dictu<br />

— zu wenig «Hörnli») getan hat, so dass das Gericht<br />

vom Ueberschuss nur so trieft. Die Breryistoffenergie<br />

wird dann schlecht ausgenützt, das Fressen<br />

(Verzeihung! Aber der Motor ist doch schliesslich<br />

eine Bestie!) liegt dem Motor schwer im Magen,<br />

und er wird träge. Es bilden sich im Innern<br />

«Schlacken» im Uebermass, die sich<br />

an den<br />

auf den<br />

Wänden des Verbrennungsraumes, oben<br />

Kolben, in den Abgaskanälen sowie im<br />

AuspuffSystem<br />

ansammeln und ansammeln, so wie sich auf dem<br />

Estrich das Gerumpel aufstaute, bis schliesslich der<br />

Luftschutz Ordnung schaffte. Sind zudem die Kolben<br />

und Kolbenringe etwas abgenützt, so gelangt<br />

von unten her an ihnen vorbei zu viel Oel in den<br />

Verbrennungsraum, das nur verkohlt, anstatt zu<br />

verbrennen, denn der Luftsauerstoff ist ein wenig<br />

Feinschmecker und zieht vor, die leicht verdaulichen<br />

Benzinnebel in der Flammenglut zu verzehren,<br />

anstatt sich an die fetteren-Brocken ,zu-=mct:<br />

chen. Die lässt er lieber links liegen. Sie hocken?<br />

sich verkohlt an den Wänden des Verbrennungsraumes<br />

und auf dem Kolbenboden an. Durch die<br />

Einwirkung des Explosionsdruckes wird diese<br />

Schicht allmählich verdichtet wie Stampfasphalt,<br />

so dass man sie nur mit Mühe wieder abkratzen<br />

kann. Noch schlimmer ist es, wenn man an Stelle<br />

eines guten Markenöls ein Schmieröl zweifelhafter<br />

Herkunft ins Kurbelgehäuse des Motors füllt. Dann<br />

bilden sich manchmal nicht nur harte, sondern<br />

direkt pechartig klebrige Verbrennungsrückstände,<br />

die sich auch an allen beweglichen Motorteilen<br />

festsetzen (Fig. 1) und dort etwa so wirken, wie wenn<br />

sie an Stelle von Oel mit einer guten Walliser<br />

Fondue «geschmiert» wären. Dies kann zum Hängenbleiben<br />

der Ventile führen, womit die Gefahr<br />

eiries Vergaserbrandes heraufbeschworen wird.<br />

Denn solche verpechten Schmier- oder besser gesagt<br />

«Klebstoffe» gelangen durch den Schmieröl-<br />

Kreislauf an alle Schmierstellen des Motors, also<br />

auch zu den Einlassventilen. Zudem vergrössern sie<br />

in den lagerstellen die Reibung in unerwünschter<br />

Weise. Doch zurück zur normalen Russbildung.<br />

Wir dürfen die Qelkohle nicht ewig anstellen<br />

lassen, sonst meldet sich der Motor durch klopfende<br />

Verbrennung (sogenannte Glühzündung),<br />

Leistungsabfall und Ueberhitzung bald von selbst.<br />

Ein «Chämi»-Brand ist allerdings deswegen nicht<br />

zu befürchten, aber Abhilfe tut trotzdem Not.<br />

Hierzu muss die Vertrauensgarage den Motor<br />

aufmachen, um das rpbenschwarze Innere freizulegen.<br />

Mit Hilfe elektrisch angetriebener, rotierender<br />

Stahlbürsfen (Fig. 2), die auf dem Leichtmetall<br />

der Kolben keine Kratzer erzeugen, wird der Kolbenboden<br />

sowie die Innenfläche des Zylinderk^pfes<br />

«gestriegelt», um Russ und Oelkohle zu entfernen.<br />

Nach längerer Betriebsdauer ist mitunter<br />

auch das 1 ganze Auspuffsystem so stark verstopft,<br />

dass eine Entrussungskur dringend geboten<br />

erscheint, um wieder 'freien Durchzug für die Abgase<br />

zu schaffen.<br />

Nicht ungern zeigen sich bei der Entrussung<br />

noch weitere Mängel, die behoben werden müs-<br />

Fig. 1. Querschnitt<br />

durch den obern<br />

Zylinderteil und Abgaskanal<br />

eines Benzinmotors.<br />

A =<br />

Oberseite des Ventils,<br />

wo eich ebenfalls<br />

Russ ansetzt;<br />

B = bei Verwendung<br />

schlechter Oele<br />

setzt sich hier Pech<br />

an und das Ventil<br />

arbeitet nicht mehr<br />

Fig. 2. Einige Beispiele rotierender Stahlbürsten,<br />

wie sie Fachwerkstätten zur Verfügung stelen.<br />

Rechts aussen: So werden sie ins Futter des elektrischen<br />

Antriebsmotors eingespannt.<br />

sen. Es ist gerade wie beim Zahnarzt, der beim<br />

Bohren — autsch — manchmal noch auf andere<br />

versteckte Schäden stösst. Vielleicht ist die Zylinderkopfdichtung<br />

ersatzbedürftig, oder dann sollten<br />

doch mindestens die Ventile eingeschliffen<br />

und möglicherweise die Ventilführungen ausgetauscht<br />

werden. Das geht gerade in einem Rummel<br />

und wird daher sehr oft zusammen besorgt.<br />

Ventil<br />

offen<br />

Saugrohr<br />

Ventil geschlossen<br />

Auspuffröhr<br />

Fig. 3. Links: Ventil offen. Rechts: Die Nockenwelle<br />

(unten) hat sich um 90° weitergedreht und<br />

jetzt ist das Ventil wieder geschlossen. Auf-zu-aufzu,<br />

so geht das stundenlang, wobei sich dieser<br />

Vorgang leicht sekundlich 25—40mal wiederholt<br />

Dadurch nützt sich der Ventilsitz allmählich ab.<br />

Was man unter dem Ventilemschleifen versteht?<br />

nicht ganz das, was siCh der kleine Theo dabei<br />

denkt. Bekanntlich versteht man unter den Ventilen<br />

des Motors die verschiedenen «Hähnchen», durch<br />

welche frisches Gemisch in die Zylinder strömt und<br />

dje verbrannten Gase entweichen. Sie sind so beschaffen,<br />

wie Figur 3 darstellt, das heisst es handelt<br />

sich um eine tellerartige Scheibe, woran unten<br />

ein «Stiel» (yentilschaft) sitzt, der in einer Führungshülse<br />

(Ventilführung) auf- und abgleiten kann.<br />

Der Ventilteller ist am Rande kegelförmig geschliffen,<br />

und der «Sitz» im Motorblock, worauf ör<br />

dicht anliegt, hat die gleiche Form. Im Betrieb wird<br />

jedes Ventil sekundlich Dutzende von Malen angehoben^<br />

urh darauf unter Federkräfff'wreder auf sef-<br />

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