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E_1939_Zeitung_Nr.037

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N° 37 — TOEITAG,5. MAI 1930 AUTOMOBIL-REVUE<br />

WasA<br />

geschieht •<br />

Wenn man den Zündschalter<br />

und Anlassknopf bedient<br />

Jede Automobilfahrt fängt zunächst damit an,<br />

dass man den Schlösset Ins ZGndschloss steckt und<br />

dreht. Alsogleich leuchtet dann geheimnisvollerweise<br />

am Instrumentsnbrett ein rotes Lämpchen auf,<br />

die sogenannte Ladeiamp«, die stets brennt, wenn<br />

der Batterie Strom entnommen wird. Sobald wir<br />

den Zündschlüssel drehen, muss der Akkumulator<br />

also offenbar zu Irgendeinem Verbraucher hin<br />

einen elektrischen Strom schicken. Das Zöndschloss<br />

ist somit im Grunde nichts weiter als ein<br />

durch einen Schlüssel betätigter Schalter. Hauptabnehmer<br />

des gelieferten Stromes Ist niemand anders<br />

als die Zündspule, die aus dem niedrig gespannten<br />

Batteriestrom von nur 6 oder 12 Volt<br />

Spannung hochgespannte Stromstösse von vielen<br />

tausend Volt zu erzeugen vermag, welche als<br />

Zündfunken an den Zündkerzen überspringen, sobald<br />

der Motor läuft.<br />

Vorläufig fliesst der Strom allerdings noch In<br />

der Zündspule ruhig dahin wie ein stilles Wässerlein,<br />

so dass keine Zündfunken entstehen (Fig. 1).<br />

Dies hätte auch gar keinen Zweck, denn wahrscheinlich<br />

befindet sich im Motor kein Kolben gerade<br />

in jener Stellung, wo an der betreffenden<br />

Kerze ein Zündfunke überspringen sollte. Ausserdem<br />

gehen die Arbeitsspiele der Verbrennungsmotoren<br />

in der bekannten Reihenfolge «Ansaugen-<br />

Verdichten-Zünden und Ausdehnen-Auspuffen><br />

vor sich. Ein Zündfunke hat deshalb erst dann die<br />

gewünschte Wirkung, wenn der betreffende Zy<br />

linder, an dessen Kerze er überspringt, auch wirk-<br />

Fig. 2. Drückt man nun<br />

noch auf den Anlassknopf,<br />

so fliesst von der Batterie<br />

A auch ein kräftiger<br />

Strom durch den Anlassschalter<br />

F zum Elektromotor<br />

E (genannt Anlasser)<br />

und von dort durch<br />

die Wagenmasse zurück<br />

zur Batterie. Da sich<br />

gleichzeitig der Verteiler D<br />

sowie der darin enthaltene<br />

TJnterbrechernocken zu<br />

drehen beginnt, wird der<br />

Primärstrom der Zündung<br />

periodisch unterbrochen.<br />

Der rasche Wechsel der<br />

Stromstärke in der Primärwicklung<br />

der Zündspule<br />

erzeugt Hoohspannungestromstösse<br />

in deren<br />

Fig. 1. Beim Einschalten<br />

der Zündung mittels des<br />

Zündschlüssels wird der<br />

Primär-Stromkreis des<br />

Zündsyetems unter Strom<br />

gesetzt Es fliegst also<br />

dann ein Strom von der<br />

Batterie A zur Zündspule<br />

C, von dort «um Unterbrecher<br />

im Verteiler D,<br />

weiter zum Zündschalter<br />

B und von diesem durch<br />

die sogenannte Wagenma«se,<br />

d. h. die Metallteile<br />

des Wagen« zurück<br />

zur Batterie. Diese Stromrüdklei<br />

tung ist punktiert<br />

angedeutet.<br />

und abbewegen, um ihren Saug- und Verdichtungshub<br />

auszufuhren.<br />

Wohl könnte man annehmen, dass die Zylinder<br />

noch vom Vorabend her komprimiertes, zündfähiges<br />

Gemisch enthalten, dass nur durch einen<br />

Zündfunken entflammt zu werden brauchte, um<br />

den Motor in Gang zu bringen. Dies ist jedoch<br />

ein Trugschluss. well er an der Tatsache vorbeigeht,<br />

dass auch die besten Kolben und tadellos<br />

eingeschliffene Ventile nicht genügen, um das<br />

komprimierte Gemisch während längerer Zeit ohne<br />

Druckverlust elnzuschliessen. Es entweicht stets<br />

einwenig davon, so dass der Druck binnen kurzem<br />

nach dem Abstellen der Zündung in allen<br />

Zylindern auf atmosphärischen Luftdruck sinkt.<br />

Um also den Motor in Gang zu setzen, muss<br />

er mit fremder Hilfe durchgedreht werden. Früher<br />

geschah dies von Hand mit der Andrehkurbel.<br />

Sekundärwicklung, die<br />

durch das Hochspannungskabel<br />

G zur zentralen<br />

Klemme des Verteilers D<br />

und vom Verteiler durch das Zündkabel H zu der gerade gewünschten Zündkerze gelangt.<br />

lieh verdichtetes, explosionsfähiges Gemisch enthält.<br />

Damit dies zutrifft, müsste sich der Motor<br />

erst mal drehen, sodass seine Kolben sich auf-<br />

Heute verfügt [eder Gebrauchswagen Ober einen<br />

sogenannten Anlasser. Das ist ein Kleiner Elektromotor,<br />

welcher durch Batteriestrom gespeist wird<br />

und den Benzinmotor durchdreht, sobald man den<br />

Anlassschalter betätigt (Fig. 2).<br />

Meist Ist der Anlasser tief unten und nahe dem<br />

hintern Ende des Zylinderblockes angeordnet. Auf<br />

seiner Welle sitzt hinten ein ganz kleines Zahnrad<br />

(Anlassritzel), das beim Anlassen in ein kranzartiges<br />

Zahnrad auf dem Schwungrad am hinteren<br />

Motorenende eingreift und nachher selbsttätig<br />

wieder aus diesem herausrutscht, sobald der<br />

Motor anspringt.<br />

Während des Anlassvorganges nehmen nicht<br />

allein die Kolben und Ventile, sondern auch alle<br />

Zubehörorgane wie Brennstoffpurnpe, Zündsystem<br />

usw. sogleich Ihre normale Tätigkeit auf. Die<br />

Zündspule beginnt also jetzt Hochspannungsstromstösse<br />

zu «faDrizieren», welche durch ihr Hochspannungskabel<br />

zum Verteiler und von diesem zu<br />

den einzelnen Zündkerzen geleitet werden. Sie<br />

stellt im Grunde 0 genommen nichts anderes als<br />

einen kleinen Hochspannungs-Transformator dar,<br />

durch dessen wenige Windungen aus dickem<br />

Draht Batteriestrom ffiesst. Da es sich hierbei um<br />

einen Gleichstrom von konstanter Stärke handelt,<br />

muss noch irgendein Kunstgriff angewendet wer-<br />

Dass unter den Traktanden der «Federal<br />

Trade Commission» auch die hohe<br />

Sterblichkeitsziffer der amerikanischen<br />

Autohändler zur Diskussion stehen soll.<br />

Dass der geplante australische Volkswagen<br />

bereits erprobt wurde. Die Bezeichnung<br />

« Volkswagen » ist dafür vielleicht<br />

nicht ganz gut gewählt, denn er wird nach<br />

den vorliegenden Meldungen immerhin<br />

seine 4000 Fr. kosten. Der Motor soll ein<br />

Vierzylinder mit Stoßstangensteuerung von<br />

rund 1 Liter Hubraum sein.<br />

Von einer in Amerika in Erprobung begriffenen<br />

neuen Einrichtung zur Erhöhung<br />

der Verkehrssicherheit, die allerdings nur<br />

jenen Fahrern zugute kommt, die über<br />

einen Wagenradio verfügen. Kleine Sendestationen<br />

an gefährlichen Punkten senden<br />

auf Grammophonplatten aufgenommene<br />

Warnungen in den Aether. Damit sie von<br />

den vorbeifahrenden Wagen auch wirklich<br />

aufgenommen werden, fordert ein über die<br />

Strosse gespanntes Transparent zum Einschalten<br />

des Radios auf.<br />

Auf der Berliner Chirurgentagung sei<br />

festgestellt worden, dass 28 % aller im<br />

Strassenverkehr verletzten Personen mit<br />

Schädelbrüchen eingeliefert werden.<br />

Dass die Motorfahrzeuge der deutschen<br />

Wehrmacht nach einem neuen Erlass in<br />

Zukunft selbst auf Autobahnen das Tempo<br />

in keinem Falle auf mehr als 75 % der<br />

erreichbaren Maximalgesehwindigkeit steigern<br />

dürfen. Als absolute Geschwindigkeitsgrenze<br />

für alle deutschen Heeresfahrzeuge<br />

gilt ein Fahrtempo von WO kmlSt.<br />

Man hofft, durch diese Massnahme Betriebsstoffe<br />

einzusparen.<br />

Von weiteren Untersuchungen über die<br />

Verwendbarkeit von Ammoniakgas als Motorbrennstoff.<br />

Danach soll der Zündpunkt<br />

bei Kompressionsdruck um 780° C und die<br />

Explosionsgrenzen bei Mischungsverhältnissen<br />

von 1:16.2 bis 1: 27 liegen. Der<br />

Verbrauch an elektrischer Energie soll<br />

sich nach Fauser auf 14 kwhlkg Ammoniak<br />

belaufen. Neben der Preisfrage<br />

sollen einer Anwendung auch die geringe<br />

Ausbreitungsgeschwindigkeit der Verbrennungsflamme<br />

im Wege stehen.<br />

Schnell<br />

heisst sicher.<br />

Dank der Verwendung eines Kompressors, der<br />

eine vollständige Ausnutzung des Brennstoffs ermöglicht,<br />

dank auch einem Chassis, das mit Rücksicht<br />

auf eine aussergewöhnlieh hohe Geschwindigkeit<br />

gebaut wird, besitzt der Graham <strong>1939</strong><br />

mit seiner Leistungsreserve und Strassenlage<br />

einen hervorragenden Sicherheitskoeffizienten.<br />

Interessleren Sie Zahlen ? Bei nur 18 Steuer-FS<br />

eine Bremsleistung von 116 PS, eine erstklassige<br />

Beschleunigung und eine Spitze von 150 St./km.<br />

Dies allein beweist schon, wie sicher sich dieser<br />

Wagen fahren lässt.<br />

Graham<br />

mit Kompressorm<br />

Ein Wagen, der Ihr volles Interesse verdient.<br />

Sehen Sie sich dieses nene Modell einmal näher an u. verlangen Sie eine Probefahrt bei:<br />

Generalvertretung: Garage de Georgette S. A., Lausanne<br />

Vertreter:<br />

Garage des Trois Bois, Le Locle<br />

August Vögtlin, Schützengarage, Basel<br />

F. spiess, Öellevue-Gurage, Zürich<br />

Bei der Zusammenstellung eines Ausfluges<br />

ist es nicht nur wichtig, das<br />

Ziel überhaupt zu erreichen.<br />

Auch der Komfort der Wageninsassen,<br />

der zum grossen Teil von der Strassenhaltung des Fahrzeuges abhängt,<br />

darf nicht ausser acht gelassen werden.<br />

Gleichgültig, ob Sie es eilig haben, oder ob Sie die Gegend in Müsse<br />

betrachten können, muss der Motor auf jeden Ihrer Winke gehorchen.<br />

Wenn Ihr Motor<br />

leistungsfähig, anspruchslos, rassig und elastisch sein soll,<br />

dann lassen Sie ihn am besten mit einem .<br />

-Vergaser mit Starter ausrüsten,<br />

welcher den Komfort, die Sicherheit und die Freude am<br />

Fahren verdoppelt.<br />

Versuchsweise Montage<br />

in jeder Garage.<br />

GENERALAGENTUR FÜR DIE SCHWEIZ:'<br />

HENRI BACHMANN

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