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E_1939_Zeitung_Nr.050

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N° 50 — DIENSTAG, 20. JUNI <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Ein französischer Volkswagen?<br />

Widersprechende Nachrichten.<br />

Die Gerüchte um einen neuen Kleinwagen<br />

von Citroen verdichten sich allmählich zu<br />

genaueren Angaben. Danach soll das in Entwicklung<br />

begriffene Fahrzeugmodel nicht,<br />

wie erst gemeldet wurde, einen Zweitakt-,,<br />

sondern einen wassergekühlten Viertaktmotor<br />

von 375 cem mit Zylinderabmessünigen von<br />

62X62 mm als Antriebsaggregat erhalten.<br />

Nachdem ursprünglich Versuche mit zwei<br />

separaten Vergasern gemacht worden waren,<br />

soll jetzt doch eine Lösung mit einem einzigen<br />

Vergaser zur Anwendung kommen. Der<br />

Motor soll, wie verlautet, Magnetzündung (?)<br />

besitzen. Das Dreiganggetriebe verfügt über<br />

zwei synchronisierte Gänge, die mit dem<br />

Kupplungspedal so verriegelt sind, dass sie<br />

nur bei ausgerüokter Kupplung geschaltet<br />

werden können. Die Bremsen sind hydraulisch.<br />

Die Abfederung soll durch ein System<br />

von Torsionsstäben erfolgen, während der<br />

Rahmen dem Vernehmen nach aus ovalem<br />

Stahlrohr besteht. Dieses Detail erstaunt, da<br />

}a bei den gösseren Citroenwagen die Karosserie<br />

selbsttragend ausgebildet ist und<br />

man annehmen sollte, dass der dadurch gebrachte<br />

Vorteil bei einem billigen Volkswagen<br />

erst recht zur Vereinfachung der Konstruktion<br />

herangezogen wird. Die Karosserie soll<br />

Stromlinienform zeigen, über vier Türen verfügen<br />

und vier Personen Sitzraum bieten.<br />

Citroen baut einstweilen den franzosischen<br />

Volkswagen nicht<br />

Mit Rücksicht auf die gegenwärtige internationale<br />

Lage soll die Leitung des Citroen-<br />

Konzerns beschlossen haben, die Produktion<br />

des französischen Volkswagens, einer kleinen<br />

Limousine mit Zweitaktmotor, nicht aufzunehmen.<br />

Die Probewagen existierten bereits<br />

und die Aufnahme der vollen Produktion<br />

war für die nächste Zeit ins Auge ge-<br />

'fässt., " •' ". ." .\~~' ;; ' "'" ,." _._'_"" .,<br />

Strassentunnel als Luftschutzkeller für<br />

500 000 Personen<br />

Im Gemeinderat von Birmingham soll ein<br />

Projekt zum Bau von Strassentunnels unter<br />

der Stadt eingereicht worden sein, die bei<br />

einem Kostenaufwand von ca. 160 Millionen<br />

Sehweizerfran>ken einer halben Million Menschen<br />

Unterschlupf bei Luftangriffen gewähren<br />

würden. Für ca. zwei Fünftel dieses Betrages<br />

wäre es bereits möglich, einen Strassentunnel<br />

von 2,5 km Länge und 15 m Breite<br />

unter der Stadt zu bauen, der immerhin fast<br />

30.000 Personen, fassen und an seiner tiefsten<br />

Stelle 24 m unter dem Erdboden liegen<br />

Wiürd«.<br />

Dass nach einer Aeusserung aus Jagerkreisen<br />

die erhöhte Gefahr eines Zusammenstosses<br />

mit Wild auf Autobahnen dadurch<br />

entsteht, dass der grüne Mittelstreifen<br />

dank guter Düngung Kräuter und Gräser<br />

enthält, welche das Wild als Leckerbissen<br />

betrachtet und daher dem gewöhnlichen<br />

Gras zu beiden Seiten der Strasse<br />

vorzieht.<br />

Von einem neuen fett- und b'llosen<br />

Schmiermittel für Gummilagerungen. Es<br />

besteht aas einer Mischung von Glyzerin,<br />

Wasser und Kolloidgraphit.<br />

Von der Nitrierhärtung gewisser Spezialgusseisensorten,<br />

die mit Aluminium und<br />

Chrom legiert sind. Die nicht zu härtenden<br />

Partien werden durch einen Ueberzug von<br />

Zinn oder mit Wasserglas angerührtem<br />

Aluminiumpulver geschützt. Die Stickstoffaufnahme<br />

erfolgt bei einer Temperatur von<br />

510° C.<br />

Dass von den Adlerwerken ein System<br />

ersonnen wurde, um auch die bereits gelieferten<br />

Stromlinienwügen noch nachttäglich<br />

gegen geringe Kosten mit einer Oelkühlung<br />

ausrüsten zu können. Zu diesem<br />

Zweck wird eine an das Kühlsystem angeschlossene<br />

Kühlschlange in die Oelwanne<br />

eingebaut.<br />

Zerlegbare Abschleppstange statt<br />

Abschleppband<br />

Eine englische Firma bringt . eine Abschleppstange<br />

auf den Markt, die sich bei<br />

Nichtgebrauch. zerlegen lässt. In diesem. Zustand<br />

rnisst ihr längster Teil nur 40 cm. Auch<br />

soll das mitgelieferte Etui mit den Einzelteilen<br />

bedeutend.weniger Raum beanspruchen<br />

als ein Abschleppseil. Die Stange besteht im<br />

wesentlichen aus einem Mittelteil mit eingebauter<br />

Feder zur Dämpfung des Rucks beim<br />

Anfahren, sowie aus zwei an deren Enden<br />

zu befestigenden Verlängerüngsteilen nebst<br />

Befestigungsklammefn, womit sich die Stange<br />

an den Stossfängern des ziehenden und gezogenen<br />

Wagens festmachen lässt. In Stangenmitte<br />

ist eine röte Scheibe mit weissem<br />

Strich von 15 cm Durchmesser angebracht,<br />

die Velofahrer und Passanten auf das Hindernis<br />

aufmerksam macht.<br />

Frage 13.757. Woher rührt die rasche Abnützung<br />

der Gelenkscheiben? Ich, habe gegenwärtig einen<br />

Wagen mit 4-Zylinder-Motor von 34 Brems-PS in<br />

Arbeit, dessen Hardy-Scheiben regelmässig alle 14<br />

bis 20 000, km ersetzt werden müssen. Wir suchten<br />

auf folgende Weise Abhilfe zu schaffen: erstens<br />

wurde der gummigelagerte Motor gegen Längsverschiebung<br />

gesichert. Zweitens prüften wir die Kardanwelle<br />

auf-Führungsspiel» und ob sie gut ausbalanciert<br />

• ist. Ausserdem montierten wir bei den<br />

Federauflageflächen keilförmige Unterlagen, damit<br />

die Kegelradwelle zur Kardanwelle bei normaler<br />

Belastung des Wagens geradlinig läuft. Weiter<br />

wurde neben den für dieses Modell normalerweise<br />

verwendeten Hardy-Scheiben , auch solche in Speziaäausführunjt<br />

montiert. AU diese Abänderungen<br />

ergaben aber nicht das. gewünschte Resultat. Nun<br />

möchten wir zwischen die, biegsamen Hardy-Scheiben<br />

eine dünne Scheibe aus .Federstahl einsetzen.<br />

Ich möchte Sie nun fragen, wie dick diese sein<br />

soll und wo ich sie beziehen kann. A. S. in L.<br />

An twotrt: Damit die Drehzahl von der Mo-<br />

^orwelje^ gleichjnässig, . an Tdie •.Hipterachsritzwelle<br />

übertragen wird, solltensie einander möglichst parallel<br />

liegen.' Infolge ""der "DurcKfe'derühg könn'eif<br />

sich im Betrieb jedoch kleine Abweichungen im<br />

einen oder anderen Sinn ergeben. Die Parallelität<br />

sollte deshalb bei normaler Belastung vorhanden<br />

sein. Auf» Grund-Ihren. Angaben wurde statt dessen<br />

die Ritzwelle auf die Kardanwelle ausgerichtet, was<br />

nicht richtig ist und zu einer zusätzlichen Beanspruchung<br />

der Gelenke führt. Möglicherweise spielt<br />

die Kardanwelle in Längsrichtung nicht immer so<br />

frei wie sie sollte. Falls beispielsweise durch den<br />

Betrieb die Verbindungsstelle, welche das Längsspiel<br />

ermöglichen soll, ein wenig abgenützt ist, so<br />

kann die Welle dadurch in Längsrichtung bei besonders<br />

starker Durchfederung nicht mehr so gut<br />

spielen, so dass die Seheiben einen Längsschub aufzunehmen<br />

haben, der in Verbindung mit der Drehund<br />

'Biegebelastung sehr wohl einen Bruch verursachen<br />

kann. Eine stärkere Durchfederung- kann<br />

sich dadurch ergeben, dass eine schwerere Karosserie<br />

aufmontiert wurde, oder die Federn sich<br />

etwas « gesetzt» haben und aufgesprengt werden<br />

sollten. Wir ömpfehlen, diese Punkte einmal nachzuprüfen.<br />

Weiter sollte nachgemessen werden, ob<br />

der von den Herstellern der Hardy-Scheiben zugelassene<br />

maximale Biegungswinkel nicht überschritten<br />

wurde- Es ist wohl möglich, dass an sich<br />

vielleicht weniger feste, dafür aber biegsamere<br />

Scheiben bessere Resultate liefern. Vom Einbau<br />

einer Stahlscheibe raten wir ab, denn es ist sehr<br />

wohl möglich, mit Hardy-Scheiben bei richtiger<br />

Verwendung gute Resultate zu erhalten. Sollte es<br />

sich schliesslich dennoch als unmöglich erweisen,<br />

passende Scheiben für diesen Zweck zu finden, so<br />

könnte immer noch zum Einbau von Kreuzgelenken<br />

geschritten werden, die durch manche Firmen gegen<br />

Aufpreis für ihre Serienmodelle geliefert werden.<br />

-f w -<br />

Schriftliche<br />

Antworten:<br />

Frage 1204. Auloöl «Voltol». Können Sie mir<br />

4en Lieferanten des Auto-Oels «Voltol»' bekanntgeben?<br />

R. S. in B.<br />

Frage 1205. Spölölmenge. Wieviel Spülöl ist<br />

für einen V. 9 PS und für einen F. 11 PS 8-Zylinder<br />

notwendig und wie lange darf ein Motor mit<br />

diesem Spülöl laufen gelaasen werden? W. in T.<br />

Frage 1206. Welches Poliermittel? Welche« Poliermittel<br />

eignet sich am besten für schwarze Lakkierung?<br />

K. in S.<br />

Frage 1207. Soll Ich ein TaxigeschSft eröffnen?<br />

Können Sie mir die Eröffnung eines Taxigeschäftes<br />

in L. empfehlen?<br />

Wie steht es mit den Steuerverhältnissen im<br />

betr Kanton?<br />

'<br />

Hat sich der Oelreiniger L. in der Praxis bewährt?<br />

,

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