E_1940_Zeitung_Nr.042
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IV<br />
AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 15. OKTOBER <strong>1940</strong> — N° 42<br />
Kleines<br />
Was wir Frauen nicht alles aus dem Modeprogramm<br />
wissen sollten! Die neuesten Farben, womit<br />
sich die Saison ankündigt, die Art der Stoffe im<br />
allgemeinen und die Spezialitäten, die am meisten<br />
charakteristisch sind. Dann natürlich die Schnitte,<br />
Klassischer Trotteur aus Wildleder. Seine bequeme<br />
Form auf der lederüberzogenen, dicken Gummisohle<br />
erhöht das Gefühl des weich federnden, loichten<br />
Schrittes. Bally-Modelle ges. geschützt.<br />
vorab die Rocklänge, und all die Eigenheiten der<br />
vielen Zutaten, die uns erst gut angezogen machen.<br />
Haben wir uns ein wenig orientiert, dann<br />
taucht in uns die Kritik an all den Sachen auf, die<br />
getragen im Kleiderschrank hängen, und meistens<br />
zieht Unzufriedenheit bei uns ein. Das alte gefällt<br />
uns nicht mehr.<br />
Die Schuhe haben in der Sommerszeit allerhand<br />
ausgehalten und nun sieht man ihnen die<br />
vielen Wege gut an. Es locken aber schon seit<br />
einiger Zeit ihre frischen Partner aus allen Läden<br />
und erzählen uns von veränderten Farben, Schnitten<br />
und von andern Garnierungen. Probieren wir<br />
Schuhpe n s u m<br />
deshalb zuerst den Herbstschuh ! Er hüllt sich<br />
häufig in tiefes Schwarz, das in stumpfen oder<br />
glänzenden Ledern verschieden wirkt. Neu sind die<br />
dunklen, dem Tete-de-negre-Ton am nahesten<br />
kommenden, so ruhigen Braun. Es folgen die mittleren<br />
Blau, die uns schon klassisch anmuten. Kräftige<br />
Rost und rötliche Schattierungen, die sich vom<br />
Bordeaux weit herleiten, haben obendrein im<br />
sportlichen Schuhbezirk Geltung. Da und dort erlaubt<br />
sich ein schwarzer Schuh nun wieder graue<br />
Applikationen. Zum Beispiel sitzen graue Eidechsapplikationen<br />
auf schwarzem Grund. Rot darf öfters<br />
schmückend wirken, umrande* Kokarden-<br />
Schleifen und überzieht die moderne Zwischensohle,<br />
die Plattform heisst. Auch die höher ansteigenden<br />
Fersenteile mögen hin und wieder farbige<br />
Spritzer vertragen.<br />
Boxcalf und Chamois in kräftigerer Qualität gesellen<br />
sich gern zu dicken Gummisohlen am ausgesprochen<br />
sportlichen Laufschuh. Dieser wird, schon<br />
Die neue Tendenz -prägt sich in diesem Nachmittagsschuh<br />
mit seinem Lifty-Absatz und aufsteigendem<br />
Vorderblatt und der Kombination von Wildleder<br />
und Reptil aus. Bally-Modelle ges. geschützt.<br />
weil er wärmend wirkt, den kommenden Winter<br />
eifrig gekauft werden. Helles Kalbleder, auch die<br />
leicht körnigen Scotchgrains, zählen zu den sportlichen<br />
Ledern. Leichtere Qualitäterj, wie Chevreau,<br />
das spiegelglatte, hochglänzende Modecalf und<br />
zartes Chamois, selbst zügiges Hirschleder gehören<br />
ins Programm der für den Nachmittag bestimmten<br />
Schuhe. Reptilleder wird zum gleichfarbigen oder<br />
auch grauen Besatz, der sich mit schwarzen Mo-<br />
Die rassige Lederlasche, der bequeme, vorstehende<br />
Absatz und der Barbour-Rahmen geben diesem<br />
kräftigen Trotteur aus schwarzem oder braunem<br />
Boxcalf ein besonderes Gepräge. Bally-Modelle ges.<br />
geschützt.<br />
dellen neuerdings vereint. Lackleder bleibt Garnituren<br />
auf Chamois und feinem Chevreau vorbehalten.<br />
Crepe de Chine wird für Abendschuhe,<br />
vorwiegend in Schwarz, gebraucht.<br />
Die modernen Schnitte sind ruhig, sie verjaufen<br />
harmonisch; gerne wenden sie runde Formen<br />
an: Immerhin ist die Carefasson noch im Bild.<br />
Schnürungen, ansteigende Fassonen mit seitlichem<br />
Elast und schmalem Querriemen tauchen beim<br />
sportlichen Schuhwerk auf. Golflaschen decken<br />
Elastiks auf dem Rist zu. Lauparnähte wirken als<br />
Gliederung der Vorderpartie, die meistens aus<br />
einem Stück besteht und leer bleibt, nur hin und<br />
wieder mit Besätzen an der Spitze versehen wird.<br />
Die leichteren Fassonen übertragen all diese<br />
Schnitte ins Zierliche, darum sind Schnürpartien,<br />
Laschen oder auch Kokarden samt Schleifen viel<br />
kleiner, in der Zeichnung koketter Die ansteigenden<br />
handschuhgleich sitzenden Fassonen öffnen<br />
sich seitlieh und werden von Elastiks gehalten. Es<br />
wiederholen sich auch all die Decolletes mit Ristelast,<br />
worüber sich Patten und andere Garnituren<br />
hinziehen. Nicht vergessen wurde von der Mode<br />
der wenig geschmückte oder ganz glatt bleibende<br />
Pumps, der auf dünnem, hohem Absatz steht. Sandalen<br />
halten sich für Gesellschaftszwecke, spielen<br />
mit weiten Ausschnitten im Gelenk und geben den<br />
einfach oder doppelt laufenden Riemen, die den<br />
Schuh tragen, immer wieder eine frische, kleidsame<br />
Linie. Vereinzelt tauchte schon letztes Jahr<br />
der Bottillon, ein beinahe als Halbstiefel zu bezeichnender,<br />
hochgehender Schuh auf, den zierliche<br />
Schnürung festhält, seitlich in Bogen ansteigt<br />
und auf dünnem Absatz steht. Er kleidet ausge-.«<br />
zeichnet und begleitet die schönsten Toiletten.*<br />
Gross ist sofort sein Anhang gewesen, und er gehört-zu<br />
den beliebten Herbstneuheiten.<br />
Es ist wohl nichts so auffällig in der Schuhmods<br />
wie die an den Absätzen vorgenommene Veränderung.<br />
Sie sind in der Hauptsache niedriger als<br />
früher, meistens mittelhoch und haben an<br />
Massigkeit viel gewonnen. Manche hängen<br />
scheinbar schwer an dem durch Leichtigkeit<br />
mit ihm kontrastierenden Schuh. Rechteckige,<br />
auch vieleckige Formen haben mit der rückwärtigen<br />
Rundung aufgeräumt. Diese wird übrigens<br />
nach italienischem Muster sogar an leichten Fassonen<br />
von einer, hinten spitz zulaufenden Stütze ersetzt.<br />
Am auffälligsten ist aber der Keilabsatz, den<br />
die Amerikaner Lifty nennen. Auch bei uns hört<br />
man diese Bezeichnung. Er wurde, nachdem Bally<br />
ihn anwandte, rasch nachgemacht, so dass die<br />
feine Schuhmode eifrig bestrebt ist, ihn elegant zu<br />
variieren und ihn sogar in der Gelenkpartie weit<br />
öffnet. An Gesellschaftsschuhen erscheint er nun in<br />
dieser originellen Fassung, die ihm grössere Leichtigkeit<br />
gibt. Der Lifty stützt den Fuss besser als jeder<br />
andere Absatz, darum wird er so gern getragen.<br />
Oft verbindet er sich mit der die Ferse gut fassenden,<br />
ansteigenden Fersenkappe, die spitz zuläuft.<br />
An seitlich stark ausgeschnittenen Modellen wirkt<br />
sie sich als Halt gewährendes Element besonders<br />
günstig aus.<br />
E. Seh.<br />
Dieser hochgeschlossene Schnürhalbschuh auf bequemem<br />
Lifty-Absatz wird Sie durch seine Wärme<br />
und Bequemlichkeit diesen Winter besonders erfreuen.<br />
Bally-iModelle ges. geschützt.<br />
Warum spricht man heute wieder von einem<br />
John Bull, um die Engländer zu charakterisieren?<br />
Weil es einst einen sehr typischen Engländer John<br />
Bollingbrake gab, ein Mann der Diplomatie, der<br />
allerlei Verträge schmiedete. Im In- und Ausland<br />
war allen sein Name zu lang. Sie sagten also<br />
kürzer John Boll. — Und daraus wurde John Bull.<br />
Marianne als Benennung für die Franzosen<br />
kommt daher, dass um 1848 eine Geheimgesellschaft<br />
Marianne gegründet wurde. Als die Mitglieder<br />
später «grosse Tiere» geworden waren, behielten<br />
sie das Symbol bei.<br />
Von Uncle Sam. als Bezeichnung für Amerika<br />
spricht man, seit amerikanische Seeleute auf Be-<br />
Zürich<br />
Empfehlenswerte<br />
Unterhaltungsstätten<br />
Stadttheater Abends 19 M Uhr, Sonntag<br />
giauimcaici nachmittags WA Uhr.<br />
Theaterkasse Tel. 2 69 22 und 4 67 00,<br />
10—12.30 und 15.30—19 Uhr.<br />
Kuoni Tel. 3 36 13, 8—18.30 Uhr.<br />
Mi. abend 16. Okt. Die Traviala, von Verdi.<br />
DO. abend 17. Okt. Geschlossen wegen Vorbereitung<br />
zu Romeo und Julia.<br />
Fr ahpnri 18 (lkt Oer fliegende Holländer, von<br />
!!• QUvlJU • U • Ulli*