E_1940_Zeitung_Nr.042
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N° 42 — DIENSTAG, 15. OKTOBER <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
deshalb auf, weil hierfür auch schon die<br />
Hartverchrorrmng empfohlen wurde. Zu erproben<br />
wäre immerhin, wie sich derartige<br />
Zylinder-Gleitflächen im praktischen Betrieb<br />
bewähren, vor allem ob die Leichtmetallkolben<br />
gut darauf laufen und die Schmierung<br />
befriedigt.<br />
Bereits erprobt ist<br />
die Korrosionsschutzwirkung solcher<br />
Nickelschichten,<br />
weswegen die Veralisierung ja auch in den<br />
beiden zitierten Fällen angewandt wurde.<br />
Dank der grossen Stärke und Zähigkeit der<br />
Nickelschicht wird das darunterliegende Metall<br />
wirksam vor allen möglichen klimatischen<br />
und chemischen Angriffen, darunter<br />
selbst gegen gewisse Säuren und Basen,<br />
ebenso wie gegen Erosion geschützt. Ein Abblättern<br />
des Belags tritt wegen der hohen<br />
Haftfähigkeit selbst bei langdauernder Ein^<br />
Wirkung nicht ein. Bekanntlich ist Nickel sogar<br />
bei hohen Temperaturen korrosionsbeständig,<br />
weshalb man es beispielsweise<br />
zur Herstellung von Zündkerzen-Elektroden<br />
benützt. Angesichts dieser Eigenschaften<br />
dürfte das Veralit-Verfahren, abgesehen von<br />
den erwähnten Anwendungsgebieten des Maschinenbaus,<br />
in der chemischen Industrie sowie<br />
überall dort, wo hohe Korrosionsfestigkeit<br />
gefordert wird, mit der Zeit vermehrten<br />
Eingang finden. Der Prozess verdient auch<br />
Ein neuer Mischvergaser für Azetylenbetrieb<br />
von dieser Seite her das Interesse weiterer<br />
Kreise.<br />
-bwir<br />
hatten soeben Gelegenheit zu einer kurzen<br />
Probefahrt mit einem Karbidwagen, der mit dem<br />
neuen Geka-Mischvergaser ausgerüstet war. Bekanntlich<br />
ist das Azetylen-Luftgemisch zu wenig<br />
klopffest, um in normalen Automotoren anstandslos<br />
zu verbrennen. Man muss ihm daher zur Erhöhung<br />
der Klopffestigkeit eine geeignete Einspritzflüssigkeit<br />
in vernebelter Form beimischen. Hiefür kommen<br />
Benzin, Sprit, Sprit-Wassergemisch oder auch<br />
reines Wasser in Frage. Beim vorgeführten Fahrzeug,<br />
einem Fiat 514, diente Wasser, das dem Verbrennungsgemisch<br />
im Geka-Vergaser zugesetzt<br />
wurde, diesem Zweck. Die Karbidanlage, System<br />
Autogen-Endress, bestand aus einem hinten am<br />
Wagen angeordneten Entwickler mit Kühlrippen sowie<br />
einem neuartigen, tpeziell für Automobile entwickelten<br />
Druckreduzierventil mit besonders grossem<br />
Durchtrittsquerschnitt, wodurch auch bei höheren<br />
Fahrgeschwindigkeiten eine ausreichende Gaszufuhr<br />
gewährleistet wird. Auf einer kurzen Rundfahrt<br />
konnten wir uns von dem gleichmässigen und<br />
Weichen Arbeiten von Vergaser und Karbidanlage im<br />
praktischen Betrieb überzeugen. Ein leises Klingeln<br />
trat einzig bei der Ueberwindung grösserer Steigungen<br />
im direkten Gang auf und Hess sich durch<br />
Zurückschalten vermeiden.<br />
-b-<br />
Amerikanische Autonotizen<br />
Kugelsichere Autoreifen für Militärfahrzeuge<br />
sind von einer amerikanischen Firma in grossem<br />
Maßstabe in Produktion genommen worden. Bei<br />
einer Probefahrt wurde einer dieser Reifen von<br />
29 Gewehrkugeln durchlöchert, ohne dass er mehr<br />
als einen unwesentlichen Bruchteil des Luftdrucks<br />
verlor. Von Fachleuten werden die neuen, kugelsicheren<br />
Autoreifen als die besten bisher hergestellten<br />
bezeichnet. Nach der Beschiessung legte<br />
der Wagen, unter dem sich die durchlöcherten<br />
Reifen befanden, 200 Meilen zurück.<br />
Ein ausgezeichnetes Bild von der Leistungsfähigkeit<br />
amerikanischer Seerienwagen lieferte ein<br />
Kontrollversuch in Daytona Beach, Florida, bei<br />
dem der Rennfahrer France 6 Wagen über die<br />
Rennstrecke fuhr. Drei der Wagen waren, obwohl<br />
diesjährige Modelle, schon je über mehr als 100000<br />
Meilen in Betrieb gewesen, während 3 andere<br />
Fahrzeuge gerade eingefahren worden waren. Die<br />
neuen Wagen legten durchschnittlich 79,82 Meilen<br />
(128,5 km) pro Stunde zurück, die gebrauchten<br />
immerhin noch 77,95 Meilen (125,5 km), also 3 km<br />
pro, Stunde weniger.<br />
Telemobile sind von der New Yorker Telephonesellschaft<br />
in Betrieb genommen worden. Es hanelt<br />
sich um Wagen, auf denen fünf schalldichte<br />
§<br />
Telephonzellen angebracht sind; die Telemobile<br />
werden bereit genalten, um bei einem Brand,<br />
einem Polizeialarm oder sonstigen Notfällen auf<br />
schnellstem Wege telephonische Verbindung von<br />
Punkten aus herzustellen, die aus Irgendeinem<br />
Grunde vom Telephonnetz abgeschnitten sind. Die<br />
Wagen haben eigene Kraftstationen und eine<br />
Mannschaft, die in kürzester Zeit einen Anschluss<br />
an das nächste Telephonkabel über oder unter<br />
der Erde herstellen kann. Wenige Tage nach ihrer<br />
Französische Vorschriften über Zulassung<br />
von Gasgenerator-Modellen zum Verkauf.<br />
Ab 1. November dürfen in Frankreich nur noch<br />
die behördlich" zugelassenen Gasgenerator-Modelle in<br />
Zirkulation bleiben. Man will hiemit offenbar erreichen,<br />
dass ausschliesslich jene Fabrikate verkauft<br />
"werden können, die eine rationelle (Ausnutzung<br />
des festen Treibstoffes gewährleisten, da<br />
auch mit den Ersatztreibstoffen haushälterisch umgegangen<br />
werden muss.<br />
Im neuen Erlass werden drei Klassen von Gasgeneratoren<br />
genannt, nämlich solche für Holz, solche<br />
für Holzkohle- und sßhliesslich solche für Betrieb<br />
mit Koks, Anthrazit odex einem Gemisch von<br />
mineralischem mit organischem Brennstoff. Nach der<br />
Grosse werden die Gasgenerator-Anlagen in fünf<br />
Kategorien eingeteilt, wovon die erste alle Generatoranlagen<br />
für Motoren bis 2500 ccm Hubraum<br />
umfasst. Sie dürfen in betriebsbereitem Zustand<br />
ohne Brennstoffüllung nicht mehr als 860 kgr wie-<br />
Einführung bestanden die Telemobile bereits ihre<br />
Feuerprobe bei dem grossen Explosionsunglück in<br />
New Jersey, bei dem ähnliche Wagen der New<br />
Jerseyer Gesellschaft durch New Yorker Telemobile<br />
unterstützt wurden.<br />
Kratzer auf dem Autolack, gegen die man bisher<br />
nicht viel unternehmen konnte, werden jetzt mit<br />
einer Miniatur-Lackiermaschine behandelt, die in<br />
den meisten amerikanischen Zubehörgeschäften zu<br />
haben ist. Die Firma, die die Maschine herstellt,<br />
liefert den Lack in allen üblichen Farbschattierungen;<br />
die Kosten einer Reparatur betragen nur<br />
wenige Cents. — Ein anderes Verschönerungsmittel<br />
ist eine Säure, die den Lack nicht schädigt, jedoch<br />
augenblicklich Insektenkörper zersetzt, die an<br />
Kühler, Scheinwerfern und Windschutzscheibe<br />
festkleben.<br />
Die New Yorker Polizei hat einen Spezial-<br />
Lautsprecherwagen für den Dienst an der Wasserfront<br />
des Hafens in Bötrieb genommen. Zur Verständigung<br />
zwischen dem Wagen und einem<br />
Schiff, das sich in Gefahr befindet, dient ein Lautsprecher,<br />
der eine Meile weit hörbar Ist. Gleichzeitig<br />
verfügt der Wagen über einen Radio-Empfänger<br />
und einen Sender, durch den er mit dem<br />
Polizejhayptqua'rtier in Verbindung steht.<br />
Für- 1941 rechnet die Autoindustrie mit einer<br />
20prozeniigen Produktionssteigerung. Die Chevroletwerke<br />
stellen sich auf die Erzeugung von<br />
1 100000 neuen Wagen ein, während sie gleichzeitig<br />
einen Absatz von 2200000 alten Chevrolets<br />
voraussehen. Aehnllche optimistische Voraussagen<br />
werden von der übrigen Industrie gemacht, wobei<br />
allerdings die internationale Lage als mitbestimmender<br />
Faktor angesehen wird. Bdt.<br />
gen, Bei den Anlagen der zweiten Kategorie für<br />
Motoren von 2500 bis 4000 ccm ist ein Gewicht von<br />
höchstens 400 kg, für die dritte (4000—6000 ccm)<br />
ein solches von 500 kg, für die vierte (6000—8000<br />
com) ein solches von 600 kg und für die fünfte Kategorie<br />
(über 8000 ccm) ein solches von maximal<br />
700 kg zugelassen.<br />
Bei den offiziellen Prüfungen von Gasgenerator-<br />
Anlagen wird untersucht, ob sie den Gewichtsbestimmungen<br />
genügen und ihre Konstruktion den<br />
Anforderungen an Korrosionsfestigkeit sowie einfachen<br />
Unterhalt entspricht. Anhand praktischer<br />
Versuche wird festgestellt, wie es um die Startfähigkeit<br />
nach der normalen Anheizzeit bestellt ist,<br />
ob das Gas sauber und genügend kühl in den Motor<br />
gelangt, wie grose sein Heizwert ist, wieviel Staub<br />
das Filtersystem durchlässt und ob man es leicht<br />
reinigen kann. Die Versuche werden mit einem<br />
Techn<br />
«0»<br />
Frage 13804. Je weniger Benzin im Tank, desto<br />
grösser der Verbrauch. Normalerweise benötige ich<br />
13—16 Liter Benzin pro 100 km. Nun muss ich aber<br />
konstatieren, dass ich zwischen dem 2. und 15. September<br />
für nur 9S,1 km ungefähr 20 Liter Benzin<br />
benötigte, was ich auf die nur teilweise Füllung<br />
des Tanks zurückführe, die offenbar wegen der<br />
grossen Oberfläche des Brennstoffs eine besonders<br />
starke Verdunstung zur Folge hatte. Wäre es nicht<br />
möglich, ein Benzin-Reservoir zu schaffen, das sich<br />
automatisch dem vom Benzin verdrängten Raum<br />
anpasst? O. M. in O.<br />
Antwort: Es ist eine durchaus bekannte Erscheinung,<br />
dass durch Verdunstung gewisse Brennstoffverluste<br />
eintreten. Sie sind dann besonders<br />
gross, wenn sich der Tank im Betrieb wegen der<br />
Nähe des Auspufftopfs oder der besonderen Luftströmung<br />
stark erwärmt. Es wurden deshalb auch<br />
schon spezielle Ventile entwickelt, welche die<br />
Dämpfe am Austritt aus dem Reservoir verhindern,<br />
dagegen den Eintritt von Luft zum Ausgleich für<br />
den verbrauchten Brennstoff nicht unterbinden. Es<br />
wäre natürlich einfacher, ein derartiges Ventil zni<br />
montieren, als einen Tank mit den von Ihnen gewünschten<br />
Eigenschaften zu bauen. Eventuell Hesse<br />
sich dieser Umbau gerade mit der Montage eines<br />
verschliessbaren Benzindeckels kombinieren, wie sie<br />
we-<br />
seit Kriegsbe.dnn und Brennstoffrationierung<br />
nigstens im Ausland vielfach empfohlen werden.<br />
-b-<br />
S»<br />
'«»«&•<br />
«Aniilarm». Wir bitten Sie, uns Ihren Namen<br />
und die genaue Adresse anzugeben, damit wir<br />
Ihnen unsere Antwort zugehen lassen können. Red.<br />
Schriftliche Antworten:<br />
al<br />
Frage 1535. Zeiss-Aufomobil-Zubehör. Ich ereuche<br />
Sie um Angabe der Adresse des Vertreters<br />
der elektrischen Zubehör-Apparate « Zetes > für<br />
Automobile, wie Scheibenwischer und Richtungszeiger.<br />
R. in w<br />
Frage 1536. Adresse einer spanischen Amtsstelle<br />
gesucht. Ich ersuche Sie um Angabe der Adresse<br />
der spanischen Amtsstelle, der Offerten für Gasgeneratoren<br />
zu unterbreiten sind. C. in L.<br />
Frage 1537. Ausrüstung für Verchromungsanlagen.<br />
Ich ersuche Sie um Angabe von Firmen,<br />
welche Verchromungsbäder und anderes Zubehör<br />
für eine Verchromungeanlage liefern. A. in V.<br />
Frage 1538. Autodyne. Wollen Sie mir bitte mitteilen,<br />
für was das Autodyne verwendet und woher<br />
es bezogen werden kann.<br />
Ferner wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir<br />
die Bezugsquellen der Fragen 1516, 1518 und 1519<br />
bekanntgeben wollten. H. in S.<br />
Frage 1539. Azetylen-Dissous. Ich bitte um Bekanntgabe<br />
def Bezugsquellen für Azetylen-Dissous.<br />
B. in F.<br />
Frage 1540. Ersatztreibstoffe. Können Sie mir<br />
Bezugsquellen für Ersatzbrennstoffe bekanntgeben?<br />
0. in Z.<br />
Normalbrennstoff der zürn Generator passenden<br />
Art durchgeführt.<br />
-bsind<br />
neuwertig<br />
„ rostsicher<br />
„ säurefest<br />
«Verfahren<br />
regenerierte Auto-Bestandteile, Maschinenteile etc.<br />
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