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03/2018

Fritz + Fränzi

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Editorial<br />

Bild: Geri Born<br />

Nik Niethammer<br />

Chefredaktor<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Neulich erzählte unser Sohn zu Hause, ein Schüler habe im Unterricht ganz fest geweint.<br />

«Jona geht es nicht gut. Seine Eltern streiten immer. Jona sagt, er wolle nicht, dass Papa weggeht.<br />

Er habe ihn genauso lieb wie seine Mama.» Unsere kleine Tochter hatte aufmerksam<br />

zugehört. «Ihr beide seid ja verheiratet», sagte sie erleichtert. «Ihr bleibt immer zusammen.»<br />

Das ist der Urwunsch jedes Kindes. Die Realität sieht anders aus. Beinahe jede zweite Ehe<br />

wird heute geschieden. Im vorliegenden Dossier «Scheidung» geht unser Autor Andres<br />

Eberhard der Frage nach: Wie schaffen es Eltern, nach der Trennung als Familie weiter zu<br />

bestehen und sich zum Wohle des Kindes zu verhalten?<br />

Heute zu Papa, morgen zu Mama? – ab Seite 10.<br />

Lukas ist drei Jahre alt, als den Eltern auffällt, wie sehr sich ihr Kind für die Barbies der Cousine<br />

interessiert. Und wie gerne es deren Röckchen anzieht. Das ist nur eine Phase, denken<br />

sie. Mit sieben wird Lukas von einer Freundin der Mutter gefragt: «Wenn du ganz allein auf<br />

der Welt wärst, was würdest du sein wollen?» Lukas zögert keine Sekunde: «Ein Mädchen.»<br />

Lukas ist heute Lea, ein 14-jähriges Mädchen mit langen, blonden Haaren. «Ich kann mich<br />

nicht erinnern, dass ich mich je als Bub gefühlt habe.» Lea ist ein Transmädchen, ein Mädchen<br />

geboren in einem Bubenkörper. Lea ist eines von rund 8000 Kindern in der Schweiz,<br />

die sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren können.<br />

«Die Gesellschaft sollte<br />

psychische Leiden ebenso<br />

betrachten wie gebrochene<br />

Knochen, Nierensteine oder eine<br />

Grippe – als ganz normales Auf<br />

und Ab des menschlichen Lebens.»<br />

Aaron Reuben & Jonathan Schaefer, Psychologen,<br />

Duke University, North Carolina, USA<br />

Mein Kollege Florian Blumer, den ich als neues Redaktionsmitglied<br />

von Fritz+Fränzi herzlich begrüsse, hat Lea getroffen. Er erzählt die<br />

Geschichte eines Teenagers, der nur einen Wunsch hat: als Mädchen<br />

leben zu dürfen.<br />

Lukas ist jetzt Lea – ab Seite 52.<br />

Vor einem Monat hatte ich Ihnen an dieser Stelle einen Bericht über<br />

die Zusammenschulung von Joel mit seinem Begleithund angekündigt.<br />

Sie erinnern sich: Der siebenjährige Junge aus Frutigen BE hat<br />

das Asperger-Syndrom, eine Variante des Autismus. Er wünscht sich<br />

sehnlichst einen Hund, der ihm Sicherheit gibt. Seine Mutter wandte<br />

sich an uns mit der Bitte, sie bei der Finanzierung zu unterstützen. Dank Ihren vielen kleinen<br />

und grossen Spenden bekamen wir den erforderlichen Betrag zusammen.<br />

Am 12. Februar hätte Joel erstmals mit seinem neuen Begleiter zusammenkommen sollen.<br />

Aufgrund eines plötzlichen Todesfalls in der Familie der Hundetrainerin wurde der Termin<br />

kurzfristig abgesagt. Wir bleiben dran und werden Ihnen Text und Bilder nachliefern,<br />

sobald der Kennenlerntermin hat stattfinden können.<br />

Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre Treue. Bleiben Sie uns gewogen.<br />

Herzlichst, Ihr Nik Niethammer<br />

850 Lehrstellen in 25 Berufen | www.login.org<br />

Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi<br />

März <strong>2018</strong>3

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