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03/2018

Fritz + Fränzi

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Erziehung & Schule<br />

Schluss mit Aufschieben<br />

Vier Tipps, die Ihnen und Ihren Kindern die Arbeit erleichtern<br />

Schieben Sie wichtige Aufgaben vor sich her, weil Sie einen riesigen Berg vor sich sehen? Legen Sie sich<br />

alle möglichen Ausreden zurecht, warum jetzt gerade nicht der richtige Augenblick ist? Die tröstliche<br />

Nachricht: Sie sind nicht allein. Und bereits ein paar einfache Kniffe können helfen, ins Tun zu kommen.<br />

Text: Fabian Grolimund<br />

Der Anfang ist immer<br />

am schwersten. Das<br />

weiss jeder, der vor<br />

einer schwierigen<br />

Aufgabe steht.<br />

Haben wir den Einstieg einmal<br />

gefunden, wird alles leichter. Und<br />

manchmal fragen wir uns hinterher,<br />

weshalb wir diese Kleinigkeit so lange<br />

vor uns hergeschoben haben.<br />

Es gibt daher einen einfachen<br />

Trick, um unserem inneren Schweinehund<br />

ein Schnippchen zu schlagen:<br />

Machen Sie sich den Anfang so<br />

leicht wie möglich!<br />

Starten Sie mit einer Mini-Teilaufgabe,<br />

um einen Fuss in die Tür zu<br />

bekommen. Nehmen Sie sich nicht<br />

vor, den Dachboden auszuräumen.<br />

Nehmen Sie sich lediglich vor,<br />

15 Minuten die alten Bücher oder<br />

Zeitschriften zu sortieren und ein<br />

paar Sachen ins Altpapier zu werfen.<br />

Oder füllen Sie lediglich die erste<br />

Seite der Steuererklärung aus, indem<br />

Sie Ihre Personalien eintragen.<br />

Wer viermal zehn Minuten<br />

Vokabeln wiederholt, ist<br />

besser vorbereitet, als wer<br />

einmal eine Stunde lernt.<br />

So bald Sie den ersten Schritt<br />

gemacht haben, bekommen Sie<br />

einen kleinen Energieschub, der<br />

Ihnen hilft, mit der Aufgabe fortzufahren<br />

– noch am gleichen Tag oder<br />

am nächsten.<br />

Tipp 1: Würdigen Sie die kleinen<br />

Schritte<br />

Einen der häufigsten Sätze, die ich<br />

von Menschen höre, die oft aufschieben,<br />

lautet: Das lohnt sich doch gar<br />

nicht! Schülerinnen und Schüler<br />

meinen: «In einer Stunde kommt der<br />

Bus – da lohnt es sich nicht mehr,<br />

noch mit dem Lernen zu beginnen»,<br />

und Studierende sind der Überzeugung:<br />

«Wenn ich nicht einen ganzen<br />

Nachmittag Zeit habe, um an der<br />

Bachelorarbeit zu schreiben, komme<br />

ich sowieso nicht mehr in den<br />

Schreibprozess rein.»<br />

Das stimmt nicht. Sich für kurze<br />

Zeiträume mit einer Arbeit auseinanderzusetzen,<br />

ist ausgesprochen<br />

effektiv. Eine Schülerin, die im Laufe<br />

einer Woche viermal für zehn<br />

Minuten Französischvokabeln ge -<br />

lernt und wiederholt hat, hat sich<br />

besser auf die Vokabelprüfung vorbereitet<br />

als ihre Kollegin, die einmalig<br />

eine Stunde damit zugebracht<br />

hat. Und der Student, der sich im<br />

Vorfeld 20 Minuten Zeit genommen<br />

hat, um sich ein paar Gedanken<br />

über die nächsten Absätze seiner<br />

Seminar arbeit zu machen und seine<br />

Überlegungen in Form einiger Notizen<br />

festgehalten hat, wird danach<br />

viel leichter den Einstieg ins Schreiben<br />

finden als sein Kollege, der auf<br />

ein leeres Blatt starrt.<br />

Tipp 2: Freuen Sie sich über<br />

Fortschritte<br />

Je unangenehmer eine Arbeit ist,<br />

desto eher schieben wir sie auf. Oft<br />

sorgt aber nicht die Tätigkeit selbst<br />

für unsere negativen Gefühle, sondern<br />

unsere Gedanken darüber.<br />

Menschen, die häufig aufschieben,<br />

neigen dazu, sich für ihre Arbeit<br />

selbst abzuwerten. Sie beschimpfen<br />

sich, weil sie «wieder nicht das<br />

geschafft haben, was sie sich vorgenommen<br />

haben», weil «alles Mist<br />

ist», was sie schreiben, oder weil sie<br />

zu langsam und «alle anderen eh viel<br />

schneller» sind.<br />

Je mehr wir lernen, uns über<br />

unsere Arbeit und auch kleine Fortschritte<br />

zu freuen, desto leichter fällt<br />

es uns, beim nächsten Mal den Einstieg<br />

zu finden. Eine Studentin, die<br />

eine halbe Seite für ihre Bachelorarbeit<br />

geschrieben hat, könnte sich<br />

dafür schelten, dass sie wieder nur<br />

eine halbe Seite geschafft hat. Sie<br />

könnte aber auch denken: «Super,<br />

eine halbe Seite weiter. Wenn ich in<br />

diesem Tempo weiterschreibe,<br />

schaffe ich die gesamte Arbeit in<br />

68 März <strong>2018</strong> Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi

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