Detmolder Kurier 185

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Detmolder Kurier Nr. 185 7. März 2018 Seite 4 Lastenräder für Detmold Gemeinsam organisieren seit 2017 der ADFC, die Hochschule OWL, der BUND Detmold, Lippe im Wandel und die Gläsel-Stiftung das Detmolder Lastenradprojekt „dela“. Das Projekt will man in diesem Jahr mit einem weiteren elektrischen Lastenrad für alle Detmolder ausweiten. Dafür sucht man einen neuen Standort und will möglichst viele Menschen als neue Nutzer gewinnen. „Dela“ ist das kostenlose Detmolder Lastenrad für alle, die eine günstige, umweltfreundliche, praktische und oft auch schnellere Möglichkeit „Lasten“ zu transportieren nutzen wollen. „Dela“ startete 2017 mit einem elektrisch unterstützten Lastenrad. 2018 werden nun weitere elektrische Lastenräder dazukommen. Die Lastenräder lassen sich komfortabel über eine Buchungsplattform stunden- oder tageweise ausleihen und stehen an zentralen Orten für alle Fahrten unter Last bereit. „Dela“ wird aus dem Förderprogramm „Kurze Wege für den Klimaschutz“ des Bundesumweltministeriums unterstützt. Erste Produktionsstätte in Ghana für fair gehandelte Schokolade Bekämpfung von Armut In Ghana gibt es jetzt eine erste Produktionsstätte für fair gehandelte Schokolade. Darauf macht die ehrenamtliche Arbeitsgemeinschaft des Eine-Welt- Ladens Alavanyo Detmold in Trägerschaft der Lippischen Landeskirche aufmerksam. Der Gründer von fairafric, Hendrik Reimers, hat viele Jahre in Afrika verbracht. Er war immer wieder verblüfft, wie der unglaubliche Reichtum an Rohstoffen auf dem Kontinent verpufft, erklärt Irmgard Rottmann von der ehrenamtlichen Arbeitsgemeinschaft Alavanyo: „Während westliche Großkonzerne sich mit der Weiterverarbeitung dieser Rohstoffe eine goldene Nase verdienen, geht die Mehrheit der Bevölkerung im Land leer aus.“ Aber jetzt gebe es auf Initiative von Hendrik Reimers in Tema/Ghana eine erste Produktionsstätte. Dort entstehe zusammen mit den Kakaobohnen der Kooperative Yayra Glover in Suhum die erste fair gehandelte und biozertifizierte Schokolade. Irmgard Rottmann: „Sie wird von der Bohne bis zur verpackten Tafel komplett in Ghana hergestellt. Dadurch erhöht sich die Wertschöpfung vor Ort im Vergleich zum Export der Kakaobohne um das Fünffache!“ In der Folge seien auch qualifizierte Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft entstanden und Zulieferbetriebe beispielsweise für Verpackung und Transport. Die Angestellten erhielten Weiterbildung und dadurch langfristige Perspektiven.
Detmolder Kurier Nr. 185 7. März 2018 Seite 5 Geschäftsstelleninhaber Steven Ord Heller: „Ein historischer Moment“ – Kandidatin für den Vorsitz gewählt Erste Sitzung des neuen Bürgerbeirats Mit der ersten Sitzung des Beirates für Bürgerbeteiligung hat die Stadt Detmold ein neues Kapitel in Sachen Mitbestimmung der Bevölkerung aufgeschlagen. Und, um bei der Metapher zu bleiben: das Kapitel hat schon ziemlich viele Seiten. Denn bereits im November 2014 hatte die Politik beschlossen, die Stadtverwaltung mit der Erarbeitung von Leitlinien zur Bürgerbeteiligung zu beauftragen. Darin enthalten war die Gründung eines Arbeitskreises, der einen „Trialog“ zwischen Politik, Verwaltung und Bürgerschaft zu den künftigen Formen der Bürgerbeteiligung herstellt. Die Ergebnisse sind in den 32 Seiten starken „Leitlinien Bürgerbeteiligung in Detmold“ geflossen, ein Punkt darin ist die Einrichtung eines Beirats für Bürgerbeteiligung, der jetzt erstmals zusammentrat. Besetzt ist der Beirat derzeit mit acht Vertreterinnen und Vertretern der Politik, ebenfalls acht, zufällig aus dem Melderegister ausgewählten Vertretern der Einwohnerschaft, und vier Verwaltungsmitarbeitern. „Nach viel Vorarbeit ist dies für die Stadt Detmold ein historischer Moment“, ließ Bürgermeister Rainer Heller keinen Zweifel daran, wie wichtig der Stadt die Beteiligung ihrer Bürgerinnen und Bürger ist. „Daher begrüße ich besonders die Vertreterinnen und Vertreter aus der Einwohnerschaft.“ Es sei ein langer Weg gewesen, die Leitlinien zu erarbeiten – aber er sei auch wichtig gewesen: „Das sind die Regularien, wenn es einmal zu Schwierigkeiten kommen sollte.“ Durch die Beteiligungsmöglichkeiten hoffe er, dass sich die Bürgerschaft mehr an der politischen Arbeit beteilige. Als Kandidatin für den Vorsitz des neuen Gremiums stellte sich Christ-Dore Richter, Ratsfrau der SPD-Fraktion und bereits stellvertretende Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses, zur Verfügung. Sie wurde mit 16 Ja-Stimmen als Kandidatin bestimmt, über ihre Wahl entscheidet der Rat in seiner nächsten Sitzung. khN Ein historischer Moment: Der neue Beirat für Bürgerbeteiligung fand sich zu seiner ersten Sitzung zusammen und bestimmte die Kandidatin für den Vorsitz: Christ-Dore Richter (vorne links). In den vorderen Reihen sind die Mitglieder aus der Einwohnerschaft, in den hinteren Reihen aus Politik und Verwaltung zu sehen, die die erarbeiteten Leitlinien präsentieren. Foto: Niederkrüger Gedenken an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Seit 1996 wird bundesweit dieses Ereignisses gedacht. Auch das Landesarchiv NRW Abteilung OWL und das Stadtarchiv Detmold beteiligen sich regelmäßig mit Veranstaltungen und Ausstellungen daran. In diesem Jahr erinnern wir an die Niederschlagung des Aufstandes im Warschauer Ghetto vor 75 Jahren. Aus Ostwestfalen- Lippe und auch aus Detmold wurde eine nicht geringe Zahl jüdischer Menschen nach Warschau deportiert. Nur ein Mann aus der Region überlebte. Verantwortlich für die brutale Zerstörung des Ghettos und die Tötung tausender Menschen „Ein Mörder aus Detmold“ war ein Detmolder, Jürgen Stroop. Durch seine Taten wurde der Name der Stadt auf unrühmliche Weise vielerorts in der Welt bekannt. Jürgen Stroop wurde durch ein polnisches Gericht zum Tode verurteilt und 1952 hingerichtet. An seine Taten erinnern Museen und Gedenkstätten in den USA, Polen und Israel. Am Montag, 16. April um 19.30 Uhr referiert Dr. Bärbel Sunderbrink im Stadtarchiv Detmold zum Thema: „Ein Mörder aus Detmold.“ Jürgen Stroop und das Warschauer Ghetto NS-Täter kamen aus allen Schichten, Milieus und Religionen. Die Frage, was sie zu ihren verbrecherischen Handlungen bewogen hat, ist schwer zu beantworten. In ihrem Vortrag zeichnet Bärbel Sunderbrink den Lebensweg von Jürgen Stroop nach, der in Detmold geboren ist und hier seine prägende Zeit erlebt hat. Der Katasterbeamte machte in der SS Karriere. Im April 1943 erhielt Stroop von Heinrich Himmler den Befehl, den Aufstand im Warschauer Ghetto niederzuschlagen. Sein Bericht über die Zerstörung des Ghettos gehört zu den grausamsten Zeugnissen eines NS-Verbrechers. Montag, 16. April: 19.30 Uhr Willi-Hofmann-Str. 2: Vortrag Dr. Bärbel Sunderbrink „Ein Mörder aus Detmold. Jürgen Stroop und das Warschauer Ghetto“ Ehrenamtliches Kulturengagement stärken Landesverband Lippe fördert Kulturprojekte mit insgesamt 22.000 Euro Kultur ist unabdingbar: Zu wichtig ist sie für die Bildung des Menschen, für seine Identitätsfindung, seine Persönlichkeitsentwicklung, für die Entfaltung seiner Kreativität. „Dass kulturelle Vielfalt in Lippe gelingt und gelebt wird, ist ganz wesentlich den vielen ehrenamtlichen Kulturträgern und Kulturschaffenden zu verdanken. Sie sind es, die wir mit unserer Projektförderung unterstützen, fördern und auch wertschätzen wollen“, sagt Verbandsvorsteherin Anke Peithmann. 2017 hat der Landesverband Kulturprojekte in Lippe mit 22.000 Euro gefördert. Auch 2018 stellt er wieder Fördermittel in Höhe von 22.000 Euro zur Verfügung. „Kulturförderung liegt uns am Herzen, weil Kultur unsere Region lebens- und liebenswert macht. Lippe ist reich an Kunst und Kultur, an Musik und Geschichte. Mit unserer Projektförderung leisten wir einen Beitrag, dass das Engagement der zahlreichen Vereine, Initiativen, Stiftungen, Kantoreien oder Musikschulen in Lippe gewürdigt wird und die Identität Lippes auch auf diesem Weg zur Geltung kommt.“ Nicht zuletzt seien Kunst und Kultur wichtig für die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in Lippe; sie stärken zudem Lippe als Wirtschaftsstandort. 2017 hat der Landesverband Lippe 20 regionale Kulturprojekte mit Beträgen zwischen 300 und 2.000 Euro unterstützt. Zu den Empfängern zählten: die Bürgerstiftung Detmold, die Cooperativa Neue Musik, die Dalborner Chronik, das Ensemble Horizonte, die Ev.-luth. Kirchengemeinde Lemgo, die Grabbe-Gesellschaft, der Heimat- und Verkehrsverein Heiligenkirchen, die Initiative Neue Musik e.V., der Kunstmarkt Detmold e.V., die Kunstnacht Detmold, der Kunstraum Detmold e. V., der Kunstverein Schieder-Schwalenberg, das Literaturbüro Ostwestfalen-Lippe e.V., die MarienKantorei Lemgo, die Musikschule Barntrup, der Naturwissenschaftliche und Historische Verein für das Land Lippe e.V., die Stiftung Eben-Ezer sowie die Zieglervereine. „Für 2018 ist unser Fördertopf wieder neu gefüllt. Wir ermutigen alle Vereine, Initiativen, Stiftungen, Chöre oder Musikschulen – kurz: jeden, der sich durch kulturelles oder künstlerisches Engagement in der Region auszeichnet – Fördergelder zu beantragen“, so Peithmann. Anträge können bis zum 13. April 2018 eingereicht werden. „Uns ist es wichtig, das Budget voll auszuschöpfen und so ein breites Kulturangebot in Lippe zu unterstützen, wir freuen uns deshalb auf hoffentlich viele Anträge.“ Der Landesverband Lippe entscheidet anhand von Förderkriterien über die Vergabe der Mittel. Spätestens sechs Monate nach Abschluss des Projektes muss ein Verwendungsnachweis beim Landesverband Lippe eingereicht werden. Weitere Hinweise sowie Unterlagen unter Tel.: 05231 – 99 25 421 oder https://www.landesverband-lippe. de/angebote/kulturfoerderung/projektfoerderung. Zu richten sind die Anträge an: Lippische Kulturagentur, Sekretariat, Bismarckstr. 8, 32756 Detmold, oder an e.kloepper@landesverbandlippe.de.
Seite 1 und 2: Detmolder Kurier Heimatliches Infor
Seite 3: Detmolder Kurier Nr. 185 7. März 2
Seite 7 und 8: Detmolder Kurier Nr. 185 7. März 2
Seite 13 und 14: Detmolder Kurier Nr. 185 - Anzeige

Detmolder Kurier 185

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?