FleischMagazin 3/2018 - Titelgeschichte
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Titel<br />
Fünf Fragen an Andrey Shaposhnikov<br />
Wir setzen auf Forschung<br />
und auf Kundennähe<br />
Fleischmagazin: Wenn es um Kunstdärme<br />
geht, kommt kaum ein fleischverarbeitendes<br />
Unternehmen in Russland an Atlantis-Pak<br />
vorbei. Wie sieht das in Deutschland aus ?<br />
Andrey Shaposhnikov: Das Vertriebsgebiet<br />
DACH und Benelux ist sehr spannend,<br />
weil mehrere etablierte Anbieter mit ihren<br />
Produkten am Markt sind. Daher haben<br />
wir uns vor vier Jahren ja auch zu dem<br />
Schritt entschlossen, ein Vertriebsbüro in<br />
Düsseldorf zu gründen. Von dort aus können<br />
wir ganz direkt und ohne nennenswerte<br />
Verzögerungen mit unseren Kunden zusammenarbeiten.<br />
Und der Erfolg gibt uns<br />
Recht: Unsere Umsätze entwickeln sich gut<br />
und wir sind überzeugt, dass eine weitere<br />
Steigerung möglich ist.<br />
Unser Büro besteht derzeit aus fünf Mitarbeitern,<br />
davon zwei – Christoph Thies<br />
und Mario Rohmer – im Außendienst.<br />
Die Customer Service Managerinnen Jana<br />
Osetynska und Tatiane Shaposhnikova<br />
betreuen die Kunden von Düsseldorf aus.<br />
Ich selbst bin überwiegend bei Kunden vor<br />
Ort, besuche Unternehmen in Deutschland,<br />
Österreich, den Niederlanden und<br />
Belgien.<br />
Fleischmagazin: Was ist in Ihren Augen die<br />
größte Stärke von Atlantis-Pak, was unterscheidet<br />
das Unternehmen von anderen ?<br />
Shaposhnikov: Meines Wissen nach gibt<br />
es keinen anderen Anbieter in diesem<br />
Segment, der so viel Zeit und Geld in die<br />
Forschung investiert. Dank unserer wirklich<br />
sehr großen Forschungsabteilung mit<br />
über 60 Mitarbeitern am Stammsitz in<br />
Rostow am Don können wir unsere Produkte<br />
immer weiter optimieren und es<br />
werden ständig neue Hüllen und Folien<br />
entwickelt, die der Markt verlangt und die<br />
wir ihm anbieten können. Das macht uns<br />
Andrey Shaposhnikov arbeitet seit über<br />
20 Jahren für Atlantis-Pak und ist seit<br />
2014 Geschäftsführer der Deutschland-<br />
Niederlassung.<br />
sicher einzigartig in diesem Segment und<br />
die positive Entwicklung der letzten Jahre<br />
– nicht nur in Deutschland sondern weltweit<br />
– zeigt, dass wir damit auf dem richtigen<br />
Weg sind.<br />
Fleischmagazin: Wie realisert Atlantis-Pak<br />
die notwendigen Lieferzeiten ?<br />
Shaposhnikov: Neben unserem Stammwerk<br />
in Russland haben wir noch einen<br />
Produktionsbetrieb in Tschechien aufgebaut.<br />
Das tschechische Werk ist seit letztem<br />
Jahr in Betrieb und entsprechend<br />
modern. Die Lieferzeiten für Bestellungen<br />
aus Europa und Afrika haben sich dadurch<br />
verkürzt, wir können noch schneller<br />
reagieren. Das Basismaterial für unsere<br />
Wursthüllen, die Kunststoffe, kaufen wir<br />
übrigens in Europa ein.<br />
Fleischmagazin: Was sind die meistverkauften<br />
Därme ? Wer sind Ihre Kunden ?<br />
Shaposhnikov: Unsere Kunden finden<br />
sich sowohl in der industriellen wie auch<br />
der handwerklichen Fleischverarbeitung.<br />
Da unterscheiden sich dann lediglich die<br />
Gebindegrößen und die Bestellmengen.<br />
Ein Renner sind unsere aus mehreren<br />
Folienschichten hergestellten Barrieredärme,<br />
sie liegen mit 60 Prozent aller<br />
verkauften Hüllen weit vorn. Besonderes<br />
Highlight sind unsere Dyplex-Produkte,<br />
die besonders gern in Deutschland<br />
gekauft werden. Sie wurden für Brühwurst-<br />
und Kochschinken-Erzeugnisse<br />
entwickelt. Der innovative Kunstdarm<br />
ermöglicht kontrollierte Rauch- und<br />
Wasserdampfdurchlässigkeit im Temperaturbereich<br />
von 50 bis 70 °C. Der Clou<br />
bei den Dyplex-Därmen ist jedoch die<br />
reduzierte Wasserdurchlässigkeit bei Lagertemperaturen<br />
von 2 bis 6 °C – dann reagieren<br />
diese Produkte wie eine Hülle mit<br />
Barriereeigenschaften.<br />
Für luftgetrocknete und Brühdauerwürste.<br />
Halbdauerwaren, Sucuk, Kochsalami,<br />
streichfähige Rohwurst sowie Kochwurst<br />
und Kochpökelwaren haben wir unsere ultradurchlässigen<br />
iCel-Produkte im Angebot,<br />
die eine Alternative zu den herkömmlichen<br />
Faserdärmen sind. Sie werden übrigens<br />
auch gern für die Herstellung von<br />
geräuchertem Schmelzkäse eingesetzt.<br />
<strong>FleischMagazin</strong>: Die Wachstumszahlen<br />
von Atlantis-Pak in den letzten 25 Jahren<br />
sind bemerkenswert. Wie lässt sich diese<br />
Entwicklung zukünftig beibehalten ?<br />
Shaposhnikov: Wir müssen und werden<br />
natürlich weiter in unser Erfolgskonzept<br />
Forschung investieren. Darüber hinaus ist<br />
derzeit ein zweites Produktionswerk für<br />
Hochbarrierefolien in der Region Rostow<br />
in Planung. Für diese erneute Kapazitätserhöhung<br />
sind rund 50 Mio. Euro Investitionssumme<br />
im Gespräch. Wir sind also auf<br />
die Zukunft eingestellt.<br />
<strong>FleischMagazin</strong> 3 / <strong>2018</strong> 31