Psychologie des Aristoteles
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tiges zu sein (scrd^svov De Part. Animal. I, 1. p. 640, a, 3.), welches der<br />
Terminus <strong>des</strong> Wirkens ist, wie z. B. die Gesundheit das oL sW.a ov<br />
ist bei der heilenden Thätigkeit <strong>des</strong> Arztes. Eine bereits existirende,<br />
von allem Wirken unabhängige, schlechthin nothwendige Substanz wie<br />
die Gottheit scheint also das oij iviv.a o-j nicht sein zu können. (Vgl.<br />
ausser der sogleich zu citirenden Stelle aus Metaph. A. bes. ebend.<br />
K, 1. p. 1059, b, 35. ) Hierauf ist mit einer neuen Unterscheidung zu<br />
antworten. Auch das ov sve/a o3 ist ein doppeltes, „wovon das eine<br />
ist und das andere nicht ist." (Metaph. A, 7. p. 1072, b, 1. ort d' hxi<br />
xb ov ivzv.oc £v zolq dyjynroi:; -'n diaipimc d-nicl . lizi yoLp dizzbv ( wie mit<br />
Schwegler , dem Bonitz u. A. beistimmen , st. -avL zu lesen ist ) rö cv<br />
hv/.cL ,<br />
wv t6 //£v Inzi ,<br />
zh J' ovv. hn. ) Das ov svsza, von dem <strong>Aristoteles</strong><br />
hier sagt, dass es nicht sei, ist das zu Wirkende als solches, das<br />
ov 'ivtv.a dagegen , von dem er sagt , dass es sei , ist das zu Wirkende,<br />
insofern es vermöge <strong>des</strong> Gesetzes der Synonymie der Aehnlichkeit<br />
nach in dem Wirkenden präexistirt, wie z. B. die Ordnung <strong>des</strong> Heeres<br />
in dem Verstände <strong>des</strong> Feldherrn. Diese ist bereits , wann der<br />
Feldherr das Heer ordnet , während die Ordnung , insofern sie im<br />
Heere ist, noch nicht ist. Beide kann man als ov kvzv.a bezeichnen,<br />
die erstere mehr noch als die letztere , weil diese um jener willen ist<br />
und nicht umgekehrt ( Metaph. A , 10. princ. ). In dieser Weise ist<br />
denn auch , obwohl bereits existirend , die Gottheit ein ov svsza und<br />
öpe-azöv. Sie ist also ein ov svexa, insofern dieses in dem Wirkenden<br />
sich findet , und somit ist es offenbar , dass in ihr selbst zugleich die<br />
wirkende Ursache ist. (Vgl. zur weiteren Bestätigung, was De Anim.<br />
ni, 10. , dem die S. 109. Anm. 103. angegebenen Stellen entnommen<br />
sind, über das öpey.röv und yavovv dv.vjrrov gesagt wird, woran Metaph.<br />
A, 7. p. 1072, a 26. deutlich erinnert. ) '), Wäre dies nicht der Fall,<br />
so müsste es noch ein drittes ov ivey.a ov geben, das weder in dem<br />
Wirkenden noch in dem Gewirkten wäre. Ein solches aber kennt<br />
<strong>Aristoteles</strong><br />
nicht.<br />
1) Nicht einem üebersehen darf man es zuschreiben , wenn wir uns hier nicht<br />
auf De Generat. Animal. II, 6. p. 742, a, 22. berufen, wo <strong>Aristoteles</strong> ein doppeltes<br />
Ol) Ivsxa ZU unterscheiden scheint , von denen das eine das o^sv rj xiwjffts ist<br />
und durch tö yswnTtxöv erklärt wird. Es ist nämlich hier die von Bekker aufgenommene<br />
Lesart falsch. Man muss mit Codd. P. und S. st. ou Ivsxa lesen robrov<br />
hsxot.. Von diesem, sagt <strong>Aristoteles</strong>, sei das eine das 6^sv ^ xivr,si^, das andere<br />
das S> xp^rat To oti svsxa , und bezeichnet als Beispiel für das eine das yswvjTtxöv,<br />
für das andere das 6pyavr/.6)j <strong>des</strong>sen, was erzeugt wird und das ou evsxa beider ist.<br />
Deutlich geht dies aus dem Folgenden hervor , bes. a, 28. : rptwv ^' ovtwv, I v ö §<br />
fxkv Tou TsAous, ö Xsyofisv elvot-t ot l'vsxa, Ssvr s p ox> Sk rdiv toütou Ivsxa t^s<br />
apx'^Sf^S xtvvjTix-^S xat ysvvvjTJx:^? . . . , Tpizov §z rov ^pn^lixoM xat w ;^prjTac tö tsAos,<br />
X. T. ;. Das Herbeiziehen dieser Stelle zur Erklärung der Aristotelischen Unterscheidungen<br />
<strong>des</strong> o\j hzxoL konnte daher nur das Verständniss erschweren.