54 zeichnet '*). In allen diesen Abstufungen <strong>des</strong> Lebens gibt sich deutlich eine Mehrheit der Arten zu erkennen. 11. Weil nun aber jede höhere Stufe die Kräfte der niederen mit anderen, neu hinzukommenden Vermögen vereinigt, so liegt der Gedanke nicht fern, es möge das höhere lebende Wesen, wie es die Lebensfunctionen <strong>des</strong> niederen und ausser denselben andere, die jenem mangeln, in sich hat, wohl auch ein ähnliches Lebensprincip, eine der Seele <strong>des</strong> niederen Lebendigen gleiche Seele und ausser derselben eine andere haben, die nur in ihm sich finden und so seinen Unterschied von dem ersten erklären würde. Nichts<strong>des</strong>toweniger ist eine solche Annahme unstatthaft und den bereits gewonnenen Ergebnissen unserer Forschung widerstreitend. Eine Materie kann nie gleichzeitig durch mehrere Formen bestimmt ^^), ein Wirkliches nie durch mehrere Wirklichkeiten wirklich sein ^^) ; wenn also, wie wir gesehen haben, die Seele die substantielle Actualität <strong>des</strong> Lebendigen ist, so ist es undenkbar, dass jemals irgend ein Beseeltes von mehr als einer Seele beseelt und belebt sein sollte ^'). Von der Form empfängt die Substanz Sein und Einheit ^^); weit 54) De Anim. II, 2. §. 2 ff. p. 413, a, 22. ebend. 3. §. 1 f. p. 414, a, 29. ebend. §. 7. p. 415, a, 1. ebend. III, 12. p. 434, a, 22. 51) Phys. I, 7. p. 190, b, 28. sv Sh rd sloog. Metapli. A, 4. p. 1070, b, 19. IxaffTov ToÜTcüv (näml. el^o?, arip-/](Si:, tl-/i) sTzpov izzpl i/iacrov yivos itjxiv, oiov ev xfü- /zart Asuxov, /xiluv, STtifävsta, pög, cxötos, oc-rjp ' e/ Sk toutwv -^//.spa /tat vü^. Vgl. ebeild. A, 6. p. 1016, a, 24. u. 28. p. 1024, b, 9. Wären also mehrere Formen gleichzeitig in derselben Materie, so müssten sie von derselben Gattung sein, wie es z. B. die Form <strong>des</strong> Würfels und die Kugelgestalt oder die rothe und grüne Farbe sind. Wenn aber diese sich vereinigen liessen, so könnte auch die Kälte mit der Wärme vereinigt werden, d. h. das Kalte könnte zugleich warm und überhaupt das Entgegengesetzte das Entgegengesetzte sein; denn allem dem steht ein und dasselbe Gesetz entgegen, worauf sich die Definition Metaph. a, 10. (p. 1018, a, 22.) gründet: oaoL fx-r) i-jSix^xcu olixv. TzccpEivai TW a.jj.-fol'j (JcXTtxw, raura avTJXitüS'at Isyzrai, Yi auTa ri £? wv sffTcv. ya«öv yap xa« /suxov a/xa T&i auröi obx uTzapy^t. ' Sio e| wv iarlv ocvrixsirai. Hiedurch aber würde all unser Denken seinen Halt verlieren; denn nun stünde nichts mehr im Wege, dass nicht auch das Wahre zugleich falsch wäre, und das Bejahte zugleich verneint würde. Metaph. r, 3. p. 1005, b, 26. und 5. p. 1009, a, 34. De Anim. III, 2. §. 4. p. 427, a, 5. 56) De Sens. et Sens. 7. p. 447, b, 17. 57) Da dieses in so evidentem Widerspruche mit den Grundlehren unseres Philosophen steht, so geht <strong>Aristoteles</strong> De Anim. I, 1. §. 6. (p. 402, b, 9.) und ebenso ebend. II, 2. §. 7. (p. 413, b, 13.), nur leise die Frage berührend, darüber hinweg. Er setzt voraus, dass Niemanden, der einigermassen in seine Lehre eingeführt sei, in dieser Beziehung ein ernstlicher Zweifel entstehen werde, obwohl er selbst berichtet, dass frühere Philosophen, z. B. Empedokles, <strong>des</strong>sen Behauptungen er nach gewohnter Weise zu ihren Consequenz
55 entfernt also davon, dass z. B. in dem Menschen eine Mehrheit von Seelen angenommen werden dürfte, die nur durch ihre gemeinsame Wohnung in demselben Leibe zu einer gewissen Einheit verbunden wären, müssen wir vielmehr sagen, dass die menschliche Seele es ist, die den Theilen <strong>des</strong> Leibes ihre Einheit gibt; wesshalb wir ihn denn auch, wenn er im Tode der Seele verlustig geworden, zerfallen sehen ^'^). 12. Wir kommen zur dritten Frage: Gibt es eine Mehrheit von Theilen der Seele, und in welchem Sinne etwa lässt sich eine solche behaupten? Wo Theile sind, da ist Trennung, oder Trennbarkeit ^°) ; dieses gilt eben so von den logischen wie von den reell verschiedenen Theilen eines Dinges; denn der Gattungsbegriff wird ohne den Artunterschied gefunden, wenn auch nicht umgekehrt ^^), und wenn man ein Quadrat durch die Diagonale zerlegt, so trennt man die beiden Dreiecke, aus denen es bestanden hatte, wirklich. Da nun in den irdischen lebenden Wesen, die, wie wir sagten, alle aus Materie und Form bestehen, Seele und Beseeltes nicht Dasselbe bedeuten, da vielmehr hier die Seele selbst kein Leben<strong>des</strong>, sondern nur Princip eines Lebenden ist (ein Satz, der selbst beim Menschen nur in beschränktem Masse eine Ausnahme erleidet), so ist es vor Allem klar, dass, wie nicht die Seele das ist, was lebt, auch nicht die Seele das ist, was lebendig wird und stirbt und in Theile sich auflöst, sondern das Beseelte ^^). Aber ebenso ist es auch klar, dass, weil die Seele hier kein Seien<strong>des</strong> für sich, sondern nur ein inneres Princip jenes Seienden ist, ohaia. Das Eine aber convertirt mit dem Seienden. Metaph. r, 2. p. 1003, b, 22. 70 oy Äocl Tö SV TauTÖv xsct fiix üüctg, töj axo/ou.S'Stv aX^^riXon; ^STZsp «p/-^ xai atTtov. Vgl. auch Metaph. B, 4. p. 999, b, 21. 59) Ygl. De Anim. I, 5. §. 23 ff. — §. 24. p. 411, b, 5. heisst es: Xiyoxj
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^'^ ^^ 4^l#-^ Vh.J B • ^ ^ FeBx ^
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, Die Psychologie des Aristoteles,
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VI gebnisse gelangt sind, so doch e
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vgl. Wissenschaften^) ist ganz ähn
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) "; 132 wirkenden Princips denkend
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134 nach Aristoteles auch Art und i
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im bewusstes nocli du unbewusstes )
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Btiches sagt, dass das, was zunäch
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166 'Etsl 6' i^(mipev dndTriTrj „
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168 höre ( 2 ) , denn , dass es ei
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172 cip die Gedanken hervorbringt,
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174 Möglichkeit sei *^^) , so sehe
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, 176 So ist denn vor Allem offenba
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178 Er sagt nämlich, der wirkende
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: 180 ken besteht die höchste Voll
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182 drücklich bemerkt zu werden. D
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184 den Erzeugnissen der Natur. Ein
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106 getreten , und unser Kranker ,
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p setzes der Synonymie zwischen dem
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192 ' ken das letzte Ziel von jedem
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) , 1^^ Hier haben wir die erhabens
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und durck die vegetative Kraft ents
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200 heit als menschlicher Leib gege
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) 202 tigkeit sein eigentlicher Zwe
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204 mehr gliche sein Verstand der L
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208 der Begierde hat; denn nicht de
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210 nigstens diese sich in nichts v
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212 einem höheren ( rt/juwrspa ) H
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§14 berktauken dasselbe aussagt, i
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216 vcO; T.ornziy.ög wirklich als
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218 denden Vermögen ein Leiden bei
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220 Theophrast macht also hier auf
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) 222 scheinen uns von Themistius e
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Beilage. Von dem Wirken, insbesonde
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izdvxiq 236 (Beilage.) vovg ZU eine
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240 (Beilage.) bringe für sich all
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