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Aber all dies ist mir nicht wert, solange ich den Jehudäer Mordechai im<br />
Tor des Königs sitzen sehe!»Da sagte ihm sein Weib Seresch und alle<br />
seine Freunde: «Man mache ein Holz, fünfzig Ellen hoch, und am Morgen<br />
sage dem König, dass man Mordechai daran hänge, und dann geh mit dem<br />
König fröhlich zum Mahl!» Da war dies recht vor Haman, und er machte<br />
das Holz. In jener Nacht floh den König der Schlaf; da befahl er, das<br />
Buch der Denkwürdigkeiten, der Zeitbegebenheiten zu bringen, und sie<br />
wurden dem König vorgelesen. Da fand sich niedergeschrieben, dss<br />
Mordechai ausgesagt hatte über Bigtan und Teresch, die beiden Höflinge<br />
des Königs von den Schwellenhütern, die getrachtet hatten, Hand an den<br />
König Ahaschwerosch zu legen. Da sagte der Kön ig: «Was ist an<br />
Auszeichnung und Ehre Mordechai dafür geschehen?» Da sagten die<br />
Burschen des Königs, die ihn bedienten: «Nichts ist ihm geschehen!» Da<br />
sprach der König: «Wer ist im Hof?» Haman aber kam in den äußern Hof<br />
des Königshauses, um dem König zu sagen, dass man Mordechai an das<br />
Holz hänge, das er für ihn hergerichtet hatte. Da sagten die Burschen des<br />
Königs zu ihm: «Da steht Haman im Hof.» Da sagte der König: «Er soll<br />
kommen!» Und Haman kam, und der König sagte ihm: «Was ist mit dem<br />
Mann zu tun, den der König zu ehren wünscht?» Haman aber dachte in<br />
seinem Herzen: «Wem könnte der König eher als mir Ehre erweisen<br />
wollen?» Und Haman sprach zum König: «Ein Mann, den der König zu<br />
ehren wünscht, dem bringe man ein Königsgewand, das der König vorher<br />
angetan hatte, und ein Roß, auf dem der König geritten, und auf dessen<br />
Kopf eine königliches Diadem gesetzt wurde, und gebe Gewand und Ross<br />
in die Hand eines von den Obersten des Königs, den Edlen, bekleide den<br />
Mann, den der König zu ehren wünscht, lasse ihn auf dem Roß auf dem<br />
Stadtplatz reiten und rufe vor ihm aus: ,So geschieht dem Manne, den der<br />
König zu ehren wünscht!'» Da sprach der König zu Haman: «Schnell, nimm<br />
das Gewand und das Ross, wie du geredet hast, und tu so dem Jehudäer<br />
Mordechai, der im Tor des Königs sitzt! Lass kein Wort fallen von allem,<br />
was du geredet hast!» Da nahm Haman das Gewand und das Ross,<br />
bekleidete Mordechai, ließ ihn auf dem Stadtplatz reiten und rief vor ihm<br />
aus: «So geschieht dem Mann, den der König zu ehren w ünscht!» Dann<br />
kehrte Mordechai zum Tor des Königs zurück, Haman aber stürzte fort<br />
nach seinem Haus, trauernd und verhüllten Hauptes. Dann erzählte<br />
Haman seinem Weib Seresch und all seinen Freunden alles, was ihm<br />
begegnet war. Da sprachen zu ihm seine Weisen und sein Weib Seresch:<br />
«Wenn vom Samen der Jehudäer Mordechai ist, vor dem du zu fallen<br />
begonnen hast, wirst du gegen ihn nicht aufkommen, sondern weiter fallen<br />
vor ihm.» Während sie noch mit ihm sprachen, langten die Höflinge des<br />
Königs an und eilten, Haman zu dem Mahl zu bringen, das Esther bereitet<br />
hatte. So kam der König und Haman, um bei der Königin Esther zu zechen.