O7 Daun Januar 2018
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DIE LIEBE ZUR HEIMAT ZÄHLT<br />
Die Kurfürstenstraße in Manderscheid war einst das Tor zum Zentrum der Stadt. Noch heute kann<br />
man die wechselvolle Geschichte bis in die jüngste Zeit genau hier ergründen. Das liegt vor allem<br />
am Engagement der Menschen, die hier leben oder wieder aus der Fremde zurückgekehrt sind.<br />
Hier in der Kurfürstenstraße stand einst ein Stadttor. Ein Teil der Fundamente ist im Heimatmuseum noch sichtbar.<br />
Bis die Franzosen kamen im Jahr 1794<br />
stand Manderscheid lange Zeit unter der<br />
Herrschaft der Kurfürsten zu Trier. Damals<br />
ging es den Menschen hier gut – besser<br />
jedenfalls als zuvor unter den Grafen. Denn<br />
sie durften einen Teil des erwirtschafteten<br />
Geldes selbst behalten, mussten also nicht<br />
alles abgeben. Das sieht man den schmucken<br />
Gebäuden noch an, die aus dieser Zeit stammen.<br />
Und daran erinnern auch noch heute<br />
die Straßennamen im Stadtzentrum, wo die<br />
Grafenstraße in die Kurfürstenstraße mündet.<br />
Anfang der 80er Jahre kamen Marlene und<br />
Alfons Marxen hierher. Sie waren im kleinen<br />
Dorf an der Mosel aufgewachsen und<br />
entdeckten diese „Perle der Eifel“ für sich:<br />
„Uns hat es hier sehr gut gefallen, weil viel<br />
mehr Leben ist als bei uns im kleinen Dorf“,<br />
sagt Alfons. Sie gehen gerne wandern und<br />
lieben es, im Sommer ein erfrischendes Bad<br />
im Meerfelder Maar zu nehmen. Genau hier,<br />
wo das Zentrum Manderscheids anfängt, betreibt<br />
das Ehepaar seither das Weincafé „De<br />
Port“. Sie bieten Weinproben an und feine<br />
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Speisen. Und: sie kennen die Geschichte<br />
dieses historischen Ortes genau: Hier stand<br />
einst ein Stadttor. Übersetzt in Maanischder<br />
Platt war das eine „Port“. Marlene Marxen:<br />
„Eltern fragten früher ihre Kinder, wo sie<br />
„Hier fühlen wir uns wohl“, sagen die Café-Betreiber<br />
Marlene und Alfons Marxen. Auch ihre Tochter Tina<br />
lebt mit Schwiegersohn Randy Lewis, dem ehemaligen<br />
Olympia-Teilnehmer, und zwei Kindern in der<br />
Kurfürstenstraße.<br />
In der Kurfürstenstraße 22, gleich neben dem Heimatmuseum,<br />
verwandelt der Silberschmied Wolfgang<br />
Küppers Vulkangestein in Schmuckstücke.<br />
spielen oder Schlitten fahren wollten. Die<br />
Antwort war oft „Op de Port“, weil das Tor<br />
ein Treffpunkt war.“ Dabei wurde das „o“,<br />
wie in Maanischd bei allen Vokalen üblich,<br />
derart in die Länge gezogen, dass es im<br />
Hochdeutschen für mindestens drei Buchstaben<br />
reichen würde. Das Stadttor ist längst<br />
abgerissen, aber Fundamente stehen noch<br />
schräg gegenüber im Heimatmuseum.<br />
Dort, in der Kurfürstenstraße 24, machen<br />
Urkunden, Münzen und andere Funde die<br />
wechselvolle Geschichte des Ortes erlebbar.<br />
Die ausgestellte Eifeler Bauernküche, die<br />
Spinn-Webstube, die Schusterwerkstatt sowie<br />
die landwirtschaftlichen Geräte vermitteln<br />
einen Eindruck vom Alltag längst vergangener<br />
Tage. Gleich nebenan kann man den<br />
Handwerkern bei der Arbeit beobachten<br />
– Goldschmied Wolfgang Küppers ist „Der<br />
Silberschmied“ in der Kurfürstenstraße 22.<br />
Gerade entsteht eine Silberkette mit einem<br />
Feueropal. Daneben finden sich aber auch<br />
Schmuckstücke aus heimischem Gestein.<br />
Denn Küppers verarbeitet auch braunes und