15.03.2018 Aufrufe

O7 Daun Januar 2018

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

NOTSTAND BEI<br />

BLUTKONSERVEN?<br />

Blut rettet Leben. Aber dazu müssen<br />

Menschen freiwillig zur Blutspende gehen.<br />

Das tun immer weniger: am 8. <strong>Januar</strong><br />

lag der Bedarf in der Region bereits<br />

über dem Vorrat.<br />

Martina Willems, Laborleiterin<br />

im Maria<br />

Hilf Krankenhaus <strong>Daun</strong>,<br />

hatte Probleme, während der<br />

Weihnachtszeit genügend<br />

Blutkonserven zu organisieren:<br />

„Über die Feiertage waren für<br />

uns fast keine Präparate mehr<br />

zu bekommen“, sagt sie.<br />

Schon vor Heiligabend hat<br />

sie längst nicht mehr jedes<br />

Blutpräparat ordern können.<br />

Das liege aber auch daran,<br />

dass jedes Haus vor solchen<br />

Tagen einen Vorrat anlege. Da<br />

hilft im Notfall nur die Kooperation<br />

mit den umliegenden<br />

Häusern. Diese Unterstützung<br />

ist allerdings nur in sehr eng<br />

begrenzten Notfällen gestattet,<br />

denn die Kühlkette darf nicht<br />

unterbrochen werden. „Wir<br />

haben besondere Styroporboxen,<br />

in denen wir die gut<br />

eingepackten Präparate zusammen<br />

mit Kühl-Akkus per Taxi<br />

verschicken. Aber die dürfen<br />

dann auch nur für diesen einen<br />

Notfall genutzt werden.“ Für<br />

Willems ist der Engpass zum<br />

Jahreswechsel nicht neu, denn<br />

sie beobachtet seit Jahren, dass<br />

26 | 27<br />

Bis zum Gebrauch darf die Kühlkette nicht unterbrochen werden: Etwa 1.800 Blutkonserven<br />

ordert das Krankenhaus Maria Hilf in <strong>Daun</strong> pro Jahr beim DRK.<br />

auch in den anderen Ferienzeiten<br />

die Spendenbereitschaft<br />

sinkt.<br />

Das Krankenhaus in <strong>Daun</strong><br />

ist zwar nur ein Einzelfall.<br />

Deshalb stellt sich die Frage,<br />

ob wir generell vor einem<br />

Notstand beim Spenderblut<br />

stehen. „Wenn ich das nur<br />

tagesaktuell betrachten würde,<br />

dann müsste ich klar ja sagen.<br />

Denn heute übersteigt der<br />

Bedarf den Vorrat tatsächlich“,<br />

sagt Franz-Josef Schneider<br />

vom Blutspendedienst West<br />

des Deutschen Roten Kreuzes<br />

(DRK). Seit Jahresende habe<br />

sich die Lage immer mehr<br />

zugespitzt. Woran das liegt?<br />

Unter anderem daran, dass<br />

in der Vorweihnachtszeit alle<br />

Stress hätten und dass Frauen<br />

nur vier Mal im Jahr spenden<br />

dürften. „Ihre Männer dürfen<br />

zwar sechs Mal pro Jahr Blut<br />

abgeben, aber sie gehen nur<br />

sehr ungern alleine zur Blutspende.“<br />

Hinzu kommt die Tatsache,<br />

dass die geburtenstarken<br />

Jahrgänge nach und nach<br />

von Spendern zu Empfängern<br />

werden. Dadurch steige der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!