Occulta-Antiquariats-Katalog 20
Versandantiquariat Hans-Jürgen Lange. - Unser nunmehr 20. Antiquariatskatalog okkulter, grenzwissenschaftlicher, phantastischer Bücher ("Alchemie bis Zauberei"). Gern können Sie über *www.antiquariatlange.de* anfragen, um den jeweils aktuellen Katalog kostenlos per Post zu erhalten.
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Schriften veröffentlicht (darunter "Höllischer Morpheus", 1698). Das vorliegende Werk richtet sich gegen die<br />
aufklärerischen Schriften des Juristen Christian Thomasius (1655-1728). Denn Thomasius verwarf in seinen 1701<br />
erschienenen "De crimine magiae" nicht nur die Beweisbarkeit, sondern auch die Möglichkeit des Teufelsbündnisses u.<br />
verlangte die Abschaffung der Folter. Im Gegenzug dazu liefert Goldschmidt Belege "für die Zauberey, deren Wirklichkeit<br />
u. Macht". Allerdings ist das Werk weniger polemisch u. eher in einem warnenden Ton gehalten. Im zwölften Kapitel<br />
distanziert sich Goldschmidt von den magischen Ritualen des Volksglaubens (vgl. M. Meumann in: Lexikon zur Geschichte<br />
der Hexenverfolgung). - Titel etwas knapp eingebunden; durchgehend leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.<br />
527. Hexen - Juhn, Kurt: Der Hexenhammer. Die mittelalterliche Historie von der Folterung<br />
des Medicus Johann Weyer. 8 Original-Lithos von Erich Godal. Erstausg. Nr.154 [von 500<br />
Expl.]. Prag, Verlag Dr. Flesch, 1934. 32 S., mit 6 Taf., 8°, O-Leinen 248,00 €<br />
Vgl. Dtsch. Exilarchiv 2698; Sternfeld/Tiedemann S.244 (nennen fälschlicherweise als EA die Ausgabe New York, Krause<br />
1944. Richtig ist, dass die unverkaufte Restauflage aus Prag 1934 im Jahre 1944 bei Krause mit einem neuen Titelblatt<br />
versehen u. neu aufgebunden wurde). - An der Nummerierung (Titelrückseite) mit den Unterschriften von Kurt Juhn u.<br />
Erich Godal (d.i. Erich Goldbaum; 1899-1969). - Ein gutes Expl. Der angerissene O-Umschlag (ebenfalls mit zwei<br />
Zeichnungen Erich Godal) im hinteren Innendeckel montiert.<br />
528. Hexen - Nyder, Johannes: Formicarius. Einführung Hans Biedermann. Graz,<br />
Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, 1971. XIX, 249 S., 4°, O-Pappband 1<strong>20</strong>,00 €<br />
Vollständiges Faksimilie der undatierten, lateinischen Inkunabel, die bei Guldenschaft in Köln gedruckt wurde. Vermehrt<br />
durch eine Einführung u. Anmerkungen von Hans Biedermann. - Der Dominikaner Johannes Nyder (auch Nider od. Nieder,<br />
um 1380-1438) schrieb den Text wahrscheinlich während des Basler Konzils 1437/38, welches mehrfach erwähnt wird. -<br />
"Bei Niders ‘Formicarius’ (Ameisenhaufen) handelt es sich um ein didaktisch angelegtes Handbuch, das eine Fülle von<br />
Beispielgeschichten (exempla) für den Predigtgebrauch enthält, die in Form eines Dialoges zwischen einem Priester in der<br />
Rolle des faulen Schülers (piger) und einem Theologen, dem alter ego des Autors, kommentiert werden. Die Exempel<br />
sollten dem Prediger möglichst anschauliches Belegmaterial für die von ihm vermittelten religiösen und moralischen<br />
Anschauungen zur Belehrung der Gläubigen an die Hand geben." (Werner Tschacher in historicum.net). Im letzten<br />
Abschnitt geht das Werk auch auf Magie u. Zauberei ein u. berichtet ausführlich über die Hexenverfolgungen des Berner<br />
Landvogtes Peter von Greyerz im Schweizer Simmental. Etwa fünfzig Jahre später ist es im Hexenhammer des Heinrich<br />
Institoris eine der hauptsächlich zitierten Quellen. Auch spätere Befürworter der Hexenverfolgung wie Martin Del Rio<br />
bezogen sich auf den Text, obwohl darin zum Bsp. der reale Hexenflug angezweifelt wird. - Biedermann zu der<br />
kulturhistorisch aufschlußreichen Sammlung: "Der Grundgedanke all dieser Berichte über trügerische Visionen und<br />
Träume, über Gespenster und Phantome, über Incubus und Succubus, Weisagungen und Prophetie, über Dämonen und<br />
Hexen, Besessenheit und Exorcismen ist wohl der, daß der belesene Autor zeigen wollte: all das kann vorkommen, wenn<br />
der Mensch sich von Gott abwendet und Eitelkeit und Mangel an Frömmigkeit ihn veranlassen, eigene Wege zu gehen."<br />
(Einführung, S.V) - Ein gutes Expl.<br />
529. Hexen - Schreckenbach, Wolfgang: Die Hexe von Osterhagen. Stuttgart,<br />
Durchbruch-Verlag Friedrich Bühler, 1937. 78 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. illus. O-Leinen mit<br />
O-Umschlag 48,00 €<br />
(= Rufendes Volk. Band 2). - "In der künstlerischen Erzählung über den grauenumwitterten Lebensgang und den Tod der<br />
einsam-stolzen Renate von Osterhagen zeigt Schreckenbach eine unabdingbare Opfertat des neuen Lebensgefühls [...]<br />
Durch den spätmittelalterlichen Wahn von der Verderbtheit des ketzerischen Blutes müht sich der Leidensweg einer<br />
lichthaften Frauenseele. Die Bitternis ihres stillen Sieges kann nur von uns Heutigen ganz erkannt werden." (Klappentext) -<br />
Umschlag mit geringen Gebrauchsspuren, sonst ein gutes Expl. mit Widmung des Verlegers: "Dem Schauspieler Walter<br />
Zickler mit herzlichem Gruß vom Verleger Fritz Bühler".<br />
530. Hildebrand, Wolfgang: New augirte weltverbesserte und vielvermehrete Magia<br />
Naturalis. Erster bis Vierter Teil [kmpl.]. Das ist Kunst und Wunderbuch Darinne begriffen<br />
wunderbare Secreta, Geheimnüsse / und KunstStücke [...] gantz Neu in Druck geben. Erfurt,<br />
gedruckt bey Jacob Sachssen, In Vorlegung Johan Birckners Buchh., 1614. (8), 50, (3) Bll.,<br />
Titel in Schwarz u. Rot / (1), 53, (2) Bll. / (1), 35, (4) Bll. / (1), 27, (3) Bll., (Paginierung der<br />
Haupttexte nur auf der rechten Seite), 8°, Pergament d. Zt. (alle zus. in einem Bd.) 998,00 €<br />
Rosenthal 2934 (zur Ausg. 1610); Ackermann I/480 (zur Ausg. 1622 u. Teil II. 1619): "Seltenes Volksbuch". - Gehört zur<br />
Kategorie der Hausväterliteratur, das neben Rezepten u. praktischen Ratschlägen z.B.: "Das einem die Fische nachfolgen;<br />
Fische mit Angeln zu fangen" (Bd.II, 44f), auch Okkultes enthält: "Wenn ein junger Gesell bulerischer weise bezaubert /<br />
oder mit unordentlicher Liebe gegen einem Weibsbilde entzündet were." (Bd.I,42); "Wie man die Hexen und Zauberinnen<br />
erkennen sol." (Bd.I,44); "Schätze graben." (Bd.IV,23). - Einband etwas fleckig; Innendeckel mit ExLibris von Gustaf<br />
Berndtsson; ohne das Frontispiz u. das letzte Blatt des Registers von Teil 4; durchgehend etwas gebräunt; Titel mit<br />
gelöschten kl. Besitzervermerken u. wie alle Zwischentitel mit der durchstrichenen Unterzeile "Magia Naturalis"; tlw. kl.<br />
Fleckspuren, sonst ein gutes Expl.<br />
531. Hundert acht und dreyssig neuentdeckte und vollkommen bewährte<br />
Geheimnüsse. Oder allerhand magische / spagyrische / sympathetische und antipathische<br />
Kunst-Stücke, Derer eines allein den Besitzer viel Geld gekostet hat. Bey dieser neuen<br />
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