Occulta-Antiquariats-Katalog 20
Versandantiquariat Hans-Jürgen Lange. - Unser nunmehr 20. Antiquariatskatalog okkulter, grenzwissenschaftlicher, phantastischer Bücher ("Alchemie bis Zauberei"). Gern können Sie über *www.antiquariatlange.de* anfragen, um den jeweils aktuellen Katalog kostenlos per Post zu erhalten.
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599. Kunst - Max, Ernst: La Femme. 100 Têtes. Avis au lecteur par André Breton.<br />
Erstausg., Nr.581 von 900 numerierten Expl. auf Vélin teinté (GA 1000 Expl.). Paris, Editions<br />
du Carrefour, 1929. 163 Bll., mit 147 Taf. nach Collagen, Gr.-8°, Neues grünes Halbleder mit<br />
goldgepr. Rückenttext u. fünf Bünden, illus. O-Broschur mit eingebunden 3000,00 €<br />
Monod 4310; Lang, Surrealismus 26; Spies/Metken III, 1417-1563; Brusberg 26.B. - Das erste Werk von Max Ernst’s<br />
Triologie seiner Collagen-Romane (danach 1930 "Rêve d’une petite fille qui voulut entrer au Carmel", siehe Folgenr., u.<br />
1934 abschliessend "Une semaine de bonté"). - Mit begleitenden Bildunterschriften u. dem bedeutenden Vorwort von<br />
André Breton. - "Breton, Tzara, Aragon und Soupault sahen bereits in den frühen Collagen von Max Ernst eine<br />
unmittelbare Bestätigung des Surrealismus, jedoch erst zwischen 1929 und 1934 gelangen dem Künstler die drei großen<br />
Meisterwerke der surrealistischen Buchkunst, die Collageromane. Mit ihnen schuf Ernst eine völlig neue Bildsprache, eine<br />
alogische Poesie. […] Der Betrachter sieht sich einer Flut von Bildern gegenüber, die durch die beigegebenen Titel<br />
keineswegs begrifflich faßbar werden." - "Dank der Collage gelingt es Max Ernst, wie es André Breton in seiner Anweisung<br />
für den Leser der ›Femme 100 têtes‹ geschrieben hat, ›über den Abgrund zu springen‹. Seit 1925 hatte Max Ernst in<br />
seinem Werk fast alles direkte Malen und Zeichnen aufgegeben und dieses durch ein System indirekter, halbautomatischer<br />
Fertigungsweisen ersetzt. Er ließ seine Collagen drucken, wie ein Schriftsteller seinen Text drucken lässt" (Erhart Kästner,<br />
Frottagen und Collagen in Brusberg, Dokumente 3). - Dekorativer Einband in grünem Halbleder mit ebenfalls grünen<br />
Leinendeckeln. Der gebrauchsspurige originale Broschur-Einband wurde fachmännisch auf gleichfarbigen Karton<br />
aufgezogen u. am Ende mit eingebunden; das erste u. die letzten drei Blatt mit hinterlegten Randläsuren; papierbedingt<br />
etwas gebräunt u. unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.<br />
600. Kunst - Max, Ernst: Rêve d’une petite fille qui voulut entrer au Carmel. Erstausg., Nr.<br />
17 von 1000 numerierten Expl. auf Vélin teinté (GA 1060 Expl.). Paris, Editions du Carrefour,<br />
1930. 88 unpag. Bll., mit 79 Taf. nach Collagen, Gr.-8°, Illus. O-Karton <strong>20</strong>00,00 €<br />
Werner Spies, Collagen 301-326. - Das zweite Werk von Max Ernst’s Triologie seiner Collagen. Der vorliegende Band mit<br />
den gottlosen, alptraumhaften Visionen eines Mädchens, das am Tag ihrer ersten Kommunion ihre Jungfräulichkeit<br />
verloren hatte u. sich so verpflichtet fühlte "den Schleier zu nehmen"; enthält 79 Collagen mit tlw. längeren Bildlegenden<br />
des Künstlers. Die geplünderten Holzschnitte des 19. Jhdts. fügen sich nahtlos auf eine Bildebene zusammen, dazu<br />
bemerkte der Künstler: "so erhielt ich ein treues fester Bild meiner Halluzination." Plausibilität war ihm so wichtig, dass er<br />
meist nur die fotografischen Reproduktionen dieser Arbeiten veröffentlichte. - "Es ist ein absurdes Traumbuch, in dem die<br />
Geschichte eines kleinen Mädchens erzählt wird, das davon träumt, Karmeliterin zu werden [...] Max Ernst attackiert und<br />
benennt auf dem Hintergrund psychoanalytischer Theorien (Freuds Traumdeutung) und in Anspielung auf die<br />
Nonnenmystik des Mittelalters die sexuelle Ambivalenz des Begriffs der Liebe in der Religion." (Lothar Lang: Buchkunst<br />
und Kunstgeschichte im <strong>20</strong>. Jahrhundert). - Einband leicht fleckig; Rücken u. ein Deckel leicht angerissen (kaum sichtbar<br />
geklebt); mit seltenen u. min. Fleckspuren an den Seitenrändern; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.<br />
Nr. 599 Nr. 599 Nr. 599<br />
601. Kunst - Seemann, Hellmut und Veit Loers (Hrsg.): Okkultismus und Avantgarde.<br />
Von Munch bis Mondrian 1900-1915. Erstausg. Ostfildern, Edition Tertium u. Frankfurt a.M.,<br />
Schirn-Kunsthalle, 1995. 815 S., mit zahlreichen, überwiegend farbigen Abb., 4°, O-Leinen mit<br />
O-Umschlag 130,00 €<br />
<strong>Katalog</strong> u. Begleitbuch zur Ausstellung der Schirn-Kunsthalle Frankfurt a.M. vom 3. Juni bis <strong>20</strong>. August 1995. - "Beides -<br />
Okkultismus und Avantgarde - in einen anderen als einen kontradiktorischen Zusammenhang zu bringen [...] ist aber die<br />
erklärte Absicht der Ausstellung [...] Die okkulten Bewegungen des ausgehenden Jahrhunderts und viele Protagonisten der<br />
sich formierenden künstlerischen Avantgarde am Beginn des neuen verband die tiefe Sehnsucht, noch einmal das Ganze<br />
zu erfassen. Beide verbindet der unbedingte Widerspruch gegen eine Welt, die Wissenschaftlich, sozial, politisch und<br />
religiös in eine unübersehbare Vielfalt von Teilwelten zersplittert. Dieser holistische Ansatz ist es im Kern, der die okkulten<br />
Bewegungen und die Künstler der frühen Avantgarde in einem gemeinsamen Protestzug gegen die Entzauberung der Welt<br />
vereint." (Vorwort) - Ein gutes Expl. der Leinenausg.<br />
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