Wannsee Journal Nr. 2/2018
Journal für Wannsee und Umgebung - April/März 2018
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<strong>Wannsee</strong> <strong>Journal</strong><br />
„Neue Gärten“ in der Liebermann-Villa<br />
Ausstellung: Gartenkunst zwischen Jugendstil und Moderne<br />
Max Clarenbach: Aus meinem Garten, um 1912<br />
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Privatsammlung, courtesy Galerie Paffrath<br />
Neue Gärten! – forderten Architekten, Künstler<br />
und Landschaftsplaner zu Beginn des<br />
20. Jahrhunderts. Nach dem Vorbild der<br />
englischen Gartenreformbewegung sollte auch<br />
in Deutschland eine Reform der bisherigen, von<br />
den Ideen des englischen Landschaftsgartens geprägten<br />
Praxis eingeleitet werden. An die Stelle<br />
der Imitation von Landschaft mit sich schlängelnden<br />
Wegen und anmutigen Gebüsch-Pflanzungen<br />
sollte ein streng geometrischer Garten treten.<br />
Gerade Wege und Hecken sind die Kennzeichen<br />
dieses neuen Gartentyps.<br />
Gärten als Motiv der Kunst<br />
Kreative Köpfe des Reformgartens waren u. a. die<br />
Architekten Josef Maria Olbrich und Peter Behrens,<br />
der Direktor der Hamburger Kunsthalle,<br />
Alfred Lichtwark, und der Gartenarchitekt Erwin<br />
Barth, aber auch Künstler wie Leopold von Kalckreuth<br />
und Max Liebermann, die ihre Gärten im<br />
Sinne der neuen Ideen gestalten ließen und zum<br />
Motiv ihrer Kunst machten. Besonders die viel beachteten<br />
großen Gartenbauausstellungen in<br />
Düsseldorf 1904, in Darmstadt 1905 und in<br />
Mannheim 1907 boten die Möglichkeit, neue<br />
Gartenkonzepte umzusetzen und die Ideen<br />
des Reformgartens zu verbreiten.<br />
Beispiele im Berliner Stadtbild<br />
Auch in Berlin lassen sich im Stadtbild und<br />
im Brandenburger Umland viele Beispiele<br />
der neuen Gartengestaltungsideen erkennen.<br />
Hier trat der spätere Stadtgartendirektor<br />
von Groß-Berlin Erwin Albert Barth mit<br />
seinen Entwürfen hervor. Er entwickelte<br />
Pläne von Brandenburger Villencolonien<br />
ebenso wie den Volkspark Jungfernheide,<br />
den Dernburgplatz, den Kuno-Fischer-Platz<br />
oder den Lietzenseepark in Charlottenburg.<br />
Liebermann-Garten als Beispiel<br />
Die Ausstellung „Neue Gärten – Gartenkunst<br />
zwischen Jugendstil und Moderne“ in der<br />
Liebermann-Villa zeigt die Ursprünge der<br />
Gartenreformbewegung und ihre Auswirkung<br />
auf die Gartenkunst um 1900. Mit ausgewählten<br />
Gemälden, Plänen und Dokumenten<br />
macht sie auch den Liebermann-Garten als herausragendes<br />
Beispiel dieser Kunst erkennbar.<br />
„Neue Gärten – Gartenkunst zwischen Jugendstil<br />
und Moderne“ ist bis zum 25. Mai in der Liebermann-Villa,<br />
Colomierstraße 3, 14109 Berlin zu<br />
sehen.<br />
Geöffnet ist täglich außer dienstags von 10 bis<br />
18 Uhr. An allen Feiertagen geöffnet.<br />
www.liebermann-villa.de<br />
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