25 Jahre Orff-Zentrum München

Im Mai 1989 war der »Rohbau« weitgehend fertiggestellt und am
10. Juli 1989 »Hebefeier« mit Orff/Keetman/Regner-Musik (Grassauer
Blechbläser-Ensemble) und Brotzeit, für die Männer vom
Bau und die Beteiligten der Behörden und der Stiftung von Frau
Liselotte Orff gestiftet.
Alle waren sich darin einig, daß das Haus in der Kaulbachstraße,
in den dreißiger Jahren Sitz der Günther-Schule, an deren Wirken
Carl Orff maßgeblich beteiligt war, ein nach Lage, Räumlichkeiten
und Atmosphäre bestgeeignetes Domizil für das Orff-Zentrum
München sein wird.
Neben den baulichen Maßnahmen galt es im ersten Halbjahr 1989,
die Voraussetzungen für die Besetzung der Planstellen zu schaffen,
und die Eröffnung des Staatsinstituts am 10. Juli 1990, dem 95.
Geburtstag Carl Orffs, vorzubereiten.
Vorstand und Kuratorium der Carl Orff-Stiftung wie auch Herr Dr.
Hewig, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst,
hatten die Bereitschaft von Herrn Dr. Willnauer, die Leitung des
Orff-Zentrums München zu übernehmen, mit Begeisterung aufgenommen;
seine anderweitigen Verpflichtungen standen dagegen.
Hans Jörg Jans, Musiker und Musikologe, Schweizer, seit 1983 als
Kurator in der Paul-Sacher-Stiftung Basel, wurde im August 1989
mit Wirkung vom 1. Januar 1990 im Einvernehmen mit Frau Orff
zum Direktor des Orff-Zentrums München bestellt.
Von Herbst 1989 an hat Herr Jans den letzten, aber entscheidenden
Bauabschnitt der Renovierung des Hauses verantwortlich betreut
und die Einrichtung und Erstausstattung des Staatsinstituts
betrieben. Nach und nach wurden die weiteren drei Planstellen
besetzt. […]
Anfang Januar konnte das Haus in der Kaulbachstraße 16 bezogen
werden; im Frühjahr 1990 wurde der künstlerische Nachlaß […]
dort untergebracht.
Am 10. Juli 1990, dem 95. Geburtstag Carl Orffs, ist das Orff-Zentrum
München im Rahmen eines Festakts im Max-Joseph-Saal
durch Herrn Staatsminister Hans Zehetmair eröffnet worden.
München, im Oktober 1990
I. Orff-Zentrum München – seine Geschichte und Tätigkeitsfelder 19