Gazette Charlottenburg Nr. 7/2017
Gazette für Charlottenburg und Westend - Juli 2017
Gazette für Charlottenburg und Westend - Juli 2017
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Juli <strong>2017</strong><br />
<strong>Charlottenburg</strong><br />
SONDERAUSSTELLUNG<br />
IN DER VILLA OPPENHEIM<br />
Zeig mir, was<br />
du glaubst<br />
Religiöse Vielfalt in<br />
<strong>Charlottenburg</strong> und<br />
Wilmersdorf<br />
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2 | <strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | Juli <strong>2017</strong><br />
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Liebe Bürgerinnen und Bürger in <strong>Charlottenburg</strong>-Wilmersdorf!<br />
in dieser Ausgabe möchte ich Sie<br />
auf den beliebten Weinbrunnen<br />
des Bezirks, den 150. Geburtstag<br />
von Käthe<br />
Kollwitz aufmerksam<br />
machen,<br />
und zur<br />
Teilnahme an<br />
der Kranzniederlegung<br />
am<br />
20. Juli zum<br />
Reinhard Naumann 73. Jahrestag<br />
des Attentats der Widerstandskämpfer<br />
um Claus Schenk Graf<br />
von Stauffenberg am 20.07.1944<br />
aufrufen.<br />
50jähriges Bestehen<br />
Rheingauer Weinbrunnen<br />
Seit 1967 gibt es in den Sommermonaten<br />
auf dem Rüdesheimer<br />
Platz diesen sehr beliebten<br />
Weinbrunnen, auf dem Wein<br />
und Sekte aus dem landkreis<br />
Rheingau-Taunus angeboten<br />
werden. unsere guten Beziehungen<br />
zu diesem hessischen<br />
landkreis hängen zusammen<br />
mit dem Rheingauviertel, das als<br />
‚Gartenterrassenstadt‘ um 1910<br />
rund um den Rüdesheimer Platz<br />
entstanden ist. 1972 übernahm<br />
der Rheingau-Taunus-Kreis eine<br />
Patenschaft für den Bezirk Wilmersdorf.<br />
Daraus wurde 1991 eine<br />
gleichberechtigte Partnerschaft,<br />
die 2001 vom neuen Bezirk <strong>Charlottenburg</strong>-Wilmersdorf<br />
übernommen<br />
wurde. Der Heimatverein<br />
Wilmersdorf unter leitung<br />
von meiner Amtsvorgängerin<br />
Monika Thiemen betreut liebevoll<br />
den Weinberg im Stadion<br />
Wilmersdorf mit Rebstöcken aus<br />
dem Rheingau, aus denen die<br />
“Wilmersdorfer Rheingauperle”<br />
entsteht. Der Rheingauer Weinbrunnen<br />
lädt seit über 50 Jahren<br />
WORT DES BEZIRKSBÜRGERMEISTERS <strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> <strong>Gazette</strong> Wilmersdorf | Juli | 7<strong>2017</strong> | | 3<br />
dazu ein, wohlschmeckenden<br />
Wein bei selbst mitgebrachten<br />
Speisen zu genießen, zu erwerben<br />
und im Gespräch mit den<br />
erfahrenen Winzern Adam Basting<br />
aus Winkel, Ferdinand Abel<br />
aus Oestrich und Wilhelm Nikolai<br />
aus Erbach und ist noch bis Sonntag,<br />
dem 03.09.<strong>2017</strong>, täglich von<br />
15.00 bis 21.30 uhr, geöffnet.<br />
150. Geburtstag Käthe Kollwitz<br />
Käthe Kollwitz ist wohl eine der<br />
bedeutendsten deutschen Künstlerinnen.<br />
Sich mit ihr und ihrer<br />
Kunst zu befassen, macht uns reicher<br />
und hilft uns zugleich unsere<br />
Gegenwart besser zu verstehen.<br />
Kaum zu glauben, dass sich am<br />
8. Juli <strong>2017</strong> ihr Geburtstag zum<br />
150. Mal jährt. Das Käthe-Kollwitz-Museum<br />
Berlin widmet sich<br />
dem lebenswerk der weltbekannten<br />
Künstlerin, die gegen<br />
Krieg und soziale ungerechtigkeit<br />
einzigartige Kunstwerke<br />
schuf. Das Käthe-Kollwitz-Museum<br />
Berlin wurde in der City West<br />
in der Fasanenstraße am 31. Mai<br />
1986 eröffnet. Mit privatem Engagement<br />
entstanden hier das<br />
literaturhaus, das Käthe-Kollwitz-Museum<br />
und das Auktionshaus<br />
Villa Grisebach. Nun ist der<br />
Standort des Käthe-Kollwitz-Museum<br />
gefährdet. ich habe bereits<br />
Anfang Juni mit dem ehemaligen<br />
Regierenden Bürgermeister, der<br />
auch Vorstandsvorsitzender des<br />
Trägervereins vom Kollwitz-Museum<br />
ist, Eberhard Diepgen, und<br />
unserer Kulturstadträtin Heike<br />
Schmitt-Schmelz ein intensives<br />
Gespräch geführt, denn der Bezirk<br />
setzt sich für den Erhalt des<br />
jetzigen Standortes oder zumindest<br />
für einen Verbleib in der City<br />
West ein!<br />
Gedenken am 20. Juli<br />
Am Donnerstag, dem 20. Juli <strong>2017</strong><br />
werden wir um 9 uhr an dem Gedenkstein<br />
für die Opfer des Nationalsozialismus<br />
am Steinplatz zum<br />
73. Jahrestag des Attentats der<br />
Widerstandskämpfer um Claus<br />
Schenk Graf von Stauffenberg am<br />
20.07.1944 einen Kranz niederlegen.<br />
Wir ehren damit alle mutigen<br />
Frauen und Männer, die im Kampf<br />
gegen die nationalsozialistische<br />
Diktatur ihr leben gaben für<br />
ein friedliches demokratisches<br />
Deutschland. ich lade Sie herzlich<br />
zur Teilnahme ein!<br />
Kiezspaziergang<br />
Zu unserem 187. Kiezspaziergang<br />
treffen wir uns am Samstag, dem<br />
08. Juli, um 14 uhr. Treffpunkt<br />
ist der nördliche Ausgang des<br />
u-Bahnhofs Breitenbachplatz. ich<br />
freue mich auf den Rüdesheimer<br />
Bürgermeister Volker Mosler aus<br />
dem Rheingau, der an dem Spaziergang<br />
teilnehmen wird. Dieses<br />
Jahr wird die Künstlerkolonie<br />
Wilmersdorf 90 Jahre alt. unser<br />
Spaziergang wird uns entlang<br />
der südlichen Bezirksgrenze dorthin<br />
führen. Danach geht es zum<br />
Bergheimer Platz zur katholischen<br />
Kirche St. Marien, wo uns Pfarrer<br />
Scheele begrüßen wird, und dann<br />
in die Wiesbadener Straße zum<br />
internationalen Zentrum der Wissenschaft,<br />
wo Frau Krainz auf uns<br />
wartet. Der Kiezspaziergang endet<br />
am Rüdesheimer Platz beim Sommerfest<br />
der rüdinet-initiative, der<br />
vor Ort ansässigen Geschäftsleuten,<br />
das wie auch der Weinbrunnen<br />
zum abschließenden Verweilen<br />
bei hoffentlich schönem<br />
Sommerwetter einlädt. Die Teilnahme<br />
ist wie immer kostenfrei.<br />
im Sommer 2015 besuchten wir<br />
das Parkwächterhaus am lietzensee.<br />
in vorbildlicher Weise hat der<br />
Verein ParkHaus lietzensee e. V.<br />
in ehrenamtlicher Arbeit mit der<br />
Bewahrung und behutsamen Modernisierung<br />
des Parkwächterhauses,<br />
eines charmanten Denkmals<br />
im lietzenseepark, in einer der<br />
beliebtesten Grünanlagen <strong>Charlottenburg</strong>s<br />
begonnen. Dafür<br />
werden noch Spenden gesammelt.<br />
ich unterstütze als Schirmherr<br />
die Spendenkampagne aus<br />
vollem Herzen. Nach der geplanten<br />
denkmalgerechten Sanierung<br />
des 90 Jahre alten Gebäudes wird<br />
es mit einem kleinen Café und einem<br />
sozialen und kulturellen Angebotsschwerpunkt<br />
im, am und<br />
um das Haus herum seinen gemeinnützigen<br />
Betrieb beginnen.<br />
Spendenkonto Parkwächterhaus<br />
bei der Bank für Sozialwirtschaft:<br />
ParkHaus lietzensee e. V., Konto-Nummer:<br />
1401800, iBAN: DE92<br />
1002 0500 0001 4018 00, SWiFT:<br />
BFSWDE33BER. Weitere informationen<br />
und das Spendenformular<br />
sind erhältlich beim ParkHaus<br />
lietzensee e. V., Seelingstr. 57,<br />
14059 Berlin, E-Mail: willkommen@parkhaus-lietzensee.de,<br />
www.parkhaus-lietzensee.de.<br />
Alle interessierten sind willkommen.<br />
informationen über die bisherigen<br />
Kiezspaziergänge finden<br />
Sie im internet unter www.kiezspaziergaenge.de.<br />
Für ihre Anregungen, lob und<br />
Kritik bin ich für Sie erreichbar<br />
unter naumann@charlottenburgwilmersdorf.de.<br />
ihr<br />
Reinhard Naumann
4 | <strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | Juli <strong>2017</strong><br />
Zeig mir, was du glaubst<br />
Religiöse Vielfalt in <strong>Charlottenburg</strong> und Wilmersdorf –<br />
Ausstellung in der Villa Oppenheim<br />
<strong>Charlottenburg</strong>-Wilmersdorf besitzt<br />
eine lange Tradition als ein<br />
Ort, an dem sich unterschiedliche<br />
Glaubensrichtungen begegnen.<br />
Ausgehend von drei mittelalterlichen<br />
Dorfkirchen in Schmargendorf,<br />
Wilmersdorf und Alt-Lietzow<br />
entwickelte sich über die Jahrhunderte<br />
hinweg ein vielfältiges<br />
religiöses Leben. Heute existieren<br />
mehr als 70 Gemeinden und Glaubensgemeinschaften<br />
im Bezirk. Er<br />
ist Heimat für Menschen aus über<br />
100 Ländern, die mit verschiedenen<br />
kulturellen und religiösen<br />
Wurzeln hier gemeinsam leben.<br />
Synagoge, Moschee<br />
und Dorfkirche<br />
Der Geschichte des Glaubens und<br />
der religiösen Vielfalt im Bezirk hat<br />
das Museum <strong>Charlottenburg</strong>-Wilmersdorf<br />
die Sonderausstellung<br />
gewidmet. „Zeig mir, was du<br />
glaubst“, fordert die Ausstellung<br />
anlässlich des Reformationsjubiläums<br />
und des Deutschen Evangelischen<br />
Kirchentags in Berlin auf.<br />
Ob Moschee, russisch-orthodoxe<br />
Kirche, Synagoge, buddhistisches<br />
Zentrum, Shaolin-Tempel, Dorfkirche<br />
oder Backsteinkathedrale<br />
– in kaum einem anderen Berliner<br />
Stadtteil finden sich Religionsgemeinschaften<br />
in einer solchen<br />
Vielfalt. Sie alle werden in der<br />
Ausstellung vorgestellt und die<br />
religiöse Vielfalt in Karten und<br />
in mehreren Dutzend Originalexponaten,<br />
von denen viele aus<br />
den Gemeinden selbst stammen,<br />
anschaulich gemacht.<br />
Gotteshäuser als Landmarken<br />
Neben der Vielfalt der Glaubensrichtungen<br />
prägen auch deren<br />
Sakralbauten das Bild des Bezirks<br />
entscheidend mit. Oft zählen ihre<br />
Baumeister zum Who-is-who der<br />
Architekturgeschichte. Sie setzen<br />
„Zeichen des Glaubens“ und architektonische<br />
Landmarken, auch
<strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | Juli <strong>2017</strong> | 5<br />
Skulptur des Hl. Ludwig,<br />
Holzmodell für die spätere<br />
Ausführung in Stein auf dem<br />
Ludwigkirchplatz.<br />
dies ist Thema in der Ausstellung.<br />
In Wilmersdorf etwa reihen sie<br />
sich gleich einer Perlenschnur<br />
entlang dem Hohenzollerndamm:<br />
In seinem südlichen Abschnitt erhebt<br />
sich der expressionistische<br />
Backsteinbau der Schmargendorfer<br />
Kreuzkirche, rund einen Kilometer<br />
entfernt stehen die älteste<br />
erhaltene Moschee Deutschlands<br />
und die Russisch-Orthodoxe Kathedrale.<br />
Das östliche Ende des<br />
Thangka (tibetisches Rollbild)<br />
aus dem Dharma Mati Rigpa-<br />
Zentrum mit Klangschale.<br />
Hohenzollerndamms schließlich<br />
dominiert die Kirche am Hohenzollernplatz,<br />
im Volksmund<br />
aufgrund der funktionalen Architektursprache<br />
auch „Kraftwerk<br />
Gottes“ genannt.<br />
Gewalt im 3. Reich<br />
Die kirchliche Bautätigkeit in<br />
<strong>Charlottenburg</strong> konzentrierte<br />
sich lange auf das Dorf Lietzow<br />
und die barocke Residenzstadt.<br />
Taufstein mit Taufschale aus der<br />
Schmargendorfer Dorfkirche.<br />
Der Neue Westen, die Gegend<br />
um den Kurfürstendamm, erhielt<br />
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in der Fasanenstraße befand<br />
sich bis 1938 eine der größten<br />
Synagogen Berlins. Weitere jüdische<br />
Gotteshäuser existierten<br />
sowohl in Wilmersdorf als auch<br />
<strong>Charlottenburg</strong>. Sie alle wurden<br />
in der Reichspogromnacht am<br />
9./10. November 1938 gewaltsam<br />
zerstört, geplündert und in Brand<br />
gesteckt, und nach 1945 zumeist<br />
nicht wieder aufgebaut.<br />
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die Ausstellung „Zeig mir, was<br />
du glaubst“. Gruppenführungen<br />
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Ausstellung wird bis zum 5. November<br />
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6 | <strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | Juli <strong>2017</strong><br />
Hilfe und Beratung<br />
Kostenfreie Sprechstunde der City-Seelsorge<br />
In schwierigen Lebenssituationen<br />
können Gespräche mit Außenstehenden<br />
eine erste Hilfe<br />
sein. Die City-Seelsorge an der<br />
Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche<br />
bietet dazu in Zusammenarbeit<br />
mit der katholischen Beratungseinrichtung<br />
„Offene Tür<br />
Berlin e. V.“ (OTB) seit Juni eine<br />
kostenfreie „Offene Sprechstunde“<br />
an.<br />
An jedem 1. Dienstag im Monat<br />
gibt es von seelsorgerlich<br />
und psychologisch geschulten<br />
ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />
im Foyer der Kirche psychologische<br />
Einzelberatung und Hilfe in<br />
schwierigen Lebenssituationen.<br />
Von 17 bis 19 Uhr stehen sie für<br />
Gespräche zur Verfügung. Eine<br />
vorherige Terminabsprache ist<br />
nicht nötig. Ratsuchende können<br />
im Gespräch auf Wunsch anonym<br />
bleiben.<br />
„City-Seelsorge heißt für uns, in<br />
allen Lebenssituationen für die<br />
Berlinerinnen und Berliner und<br />
die vielen Gäste da zu sein, die<br />
die Gedächtniskirche täglich besuchen.<br />
Die offene Sprechstunde<br />
ergänzt unser Seelsorge-Angebot<br />
um eine psychologische<br />
Beratung und setzt an, wenn<br />
Menschen schnell und unkompliziert<br />
fachlichen Rat und Hilfe<br />
benötigen – unabhängig von<br />
ihrem religiösen oder weltanschaulichen<br />
Hintergrund“, sagt<br />
Dorothea-Strauß, Pfarrerin für City-Seelsorge<br />
an der Gedächtniskirche.<br />
„Ich freue mich sehr, dass<br />
wir mit „Offene Tür Berlin e. V.“<br />
einen erfahrenen und verlässlichen<br />
Partner auf diesem Gebiet<br />
an unserer Seite haben.“<br />
„Offene Tür Berlin e. V.“ unterstützt<br />
und begleitet seit 1958<br />
Menschen in seelischen Schwierigkeiten,<br />
Konflikten und psychologischen<br />
Problemsituationen.<br />
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besteht seit 2016. Im Zentrum<br />
der Arbeit steht die Entwicklung<br />
eines zeitgemäßen Seelsorge-Konzepts<br />
für die Besucherinnen<br />
und Besucher der Kirche, die<br />
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JUKS <strong>Charlottenburg</strong>-Wilmersdorf<br />
Die Jugendkunstschule auf der Mierendorff-Insel<br />
<strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | Juli <strong>2017</strong> | 7<br />
In exponierter Hauptstadt-Lage<br />
umgeben von Spree, Westhafenkanal<br />
und <strong>Charlottenburg</strong>er<br />
Verbindungskanal befindet sich<br />
im Schatten des Schlosses die<br />
Mierendorff-Insel, auf der auch<br />
die Nordhauser Straße 22 mit der<br />
Jugendkunstschule (JUKS) <strong>Charlottenburg</strong>-Wilmersdorf<br />
liegt. Als<br />
gemeinsame Einrichtung von Bezirksamt<br />
und Senat gibt sie Kindern<br />
und Jugendlichen zwischen<br />
5 und 20 Jahren die Möglichkeit,<br />
ungezwungen den Zugang zu<br />
Kunst und Kultur und damit zur<br />
Entfaltung eigener Kreativität zu<br />
finden. Doch sie trägt den Kunstgedanken<br />
auch weit über die<br />
Mierendorff-Insel hinaus in die<br />
Öffentlichkeit dank zahlreicher<br />
außergewöhnlicher Projekte.<br />
Neben einem umfangreichen<br />
Kursprogramm bietet die in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft zur<br />
Mierendorff-Grundschule liegende<br />
Jugendkunstschule seit 2010<br />
unter der Leitung von Kunstlehrerin<br />
Karin Fortriede-Lange auch<br />
Ferien-Workshops und professionelle<br />
Begleitung berufsbildender<br />
Schulprojekte sowie samstägliche<br />
Angebote für die ganze Familie.<br />
Außerdem findet in der JUKS die<br />
Lehrerfortbildung für Kunst-fachfremde<br />
Lehrkräfte an Grund- und<br />
Oberstufe sowie für das sich im<br />
Haus befindende schulpraktische<br />
Seminar Kunst statt.<br />
Rund 25 Kunstpädagogen, Künstler<br />
und Menschen im freiwilligen<br />
sozialen Jahr stehen dem potentiellen<br />
Künstler-Nachwuchs<br />
im außer- und überschulischen<br />
Lehrbereich zur Seite, unterstützt<br />
vom „Freundeskreis der Jugendkunstschule<br />
e. V.“.<br />
Kunstkurse mit Schloss-<br />
Anschluss…<br />
Wo einst das Bundesgesundheitsamt<br />
in hohen Schränken<br />
Ordner und Unterlagen lagerte,<br />
steht heute Kunstmaterial vom<br />
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Moltke-Grundschule<br />
für die JUKS-Leitung freigestellt,<br />
aber mit ganzem Herzen dabei<br />
ist Karin Fortriede-Lange, die<br />
zufrieden über den Standort der<br />
Kunstschule ist: „Hier erreichen<br />
wir auch Kinder, die von Hause<br />
aus noch nicht an die Kunst herangeführt<br />
worden sind. Bei uns<br />
bekommen sie ersten Kontakt<br />
dazu und hoffentlich auch die<br />
Freude daran.“ Dass dies im Jahr<br />
2010 möglich geworden ist, sei<br />
maßgeblich dem engagierten<br />
Einsatz der Bezirksverordneten zu<br />
verdanken und auf die Initiative<br />
des damaligen Bezirksstadtrates<br />
und heutigen Bezirksbürgermeisters<br />
Reinhard Naumann zurückzuführen.<br />
Die Tatsache, dass die<br />
Jugendkunstschulen endlich im<br />
Schulgesetz verankert sind, gibt<br />
Mit Wunderwesen:<br />
Fördervereinsvorsitzender Lutz<br />
Lienke, JUKS-Leiterin Karin<br />
Fortriede-Lange und Künstlerin<br />
Kunigunde Berberich (v.l.n.r.).<br />
auch Karin Fortriede-Lange mehr<br />
Planungs-Sicherheit.<br />
Der kreativen Entfaltung der Kinder<br />
und Jugendlichen und somit<br />
der Entwicklung ihres Selbstbewusstseins<br />
zukünftig noch mehr<br />
Entfaltungsraum geben zu können,<br />
wünscht sich die JUKS-Leiterin<br />
und hofft, demnächst zusätzliche<br />
Nutzungsfläche vom<br />
Bezirk zu erhalten; – nicht zuletzt<br />
für die Kurse im Fotolabor-, Computer-,<br />
Digital-, Architektur- und<br />
Siebdruck-Bereich, mit denen die<br />
Kunstschule dann die Oberschulen<br />
besser erreichen könnte.<br />
Spannende Kurs- und Projektarbeiten<br />
darüber hinaus, u. a.<br />
im Modellbau-, Keramik und<br />
Malerei-Bereich, ermöglicht ein<br />
reicher Materialschatz, den regelmäßig<br />
die mit der JUKS kooperierende<br />
Kitas und rund 30<br />
der 50 Bezirksschulen mit drei<br />
Willkommensklassen im Rahmen<br />
des vielfältigen Kursangebotes<br />
nutzen. Dabei lernen sie immer<br />
neue Techniken und Materialien<br />
kennen, vom Theaterspielen bis<br />
hin zu Tonarbeiten.<br />
Als ein wichtiger Kooperationspartner<br />
der JUKS steht die Stiftung<br />
Preußische Schlösser und<br />
Gärten Berlin-Brandenburg hinter<br />
dem für Teilnehmer kostenlosen,<br />
geförderten Projekt „Mein<br />
Schloss-Dein Schloss-Unser<br />
Schloss“. Sie stellt immer wieder<br />
attraktive Orte für Ausstellungen<br />
der JUKS-Kunstwerke bereit.<br />
Im Projekt lässt Architektin Katharina<br />
Stahlhoven Kinder und Jugendliche<br />
vor Ort Einblick in das<br />
<strong>Charlottenburg</strong>er Schloss und<br />
in andere Schlösser der Region<br />
KNIE<br />
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Bismarckstr. 92<br />
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nehmen und entwickelt daraus<br />
mit ihnen spannende Aufgaben:<br />
Da werden Rankhilfen für den<br />
JUKS-Garten nachgebaut, Kostüme<br />
genäht, Masken gefertigt<br />
oder Baupläne entworfen, und<br />
ganz nebenbei bekommen die<br />
kleinen Teilnehmer auch noch<br />
die Welt von Gestern anschaulich<br />
und begeisternd „am Ort des<br />
Geschehens“ erklärt.<br />
…und in Insellage<br />
Besondere Bedeutung im Bezirksprogramm<br />
wird der Entwicklung<br />
der „ nachhaltigen Mierendorff-Insel<br />
2030“ geschenkt, um<br />
hier eingesessene Familien und<br />
Zuzügler aus aller Welt in kultu-<br />
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<strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | Juli <strong>2017</strong> | 9<br />
Erste Kunsterfahrungen, theoretisch und praktisch.<br />
rell attraktiver Nachbarschaft und<br />
attraktivem Umfeld zu vereinen.<br />
Dazu leisten, begleitet vom benachbarten<br />
„Dorfwerkstadt e. V.“,<br />
auch JUKS-Kurse ihren Beitrag.<br />
Beispielsweise 2016, als in den<br />
Ferien unter dem Workshop-Motto<br />
„Familienatelier-Inselzeichen“<br />
die Mierendorff-Brücke von Kindern<br />
und ihren Angehörigen<br />
künstlerisch verschönert wurde.<br />
Fortsetzung findet der Workshop<br />
in diesem Jahr, wo die Mierendorff-Insel<br />
wieder im Mittelpunkt<br />
BOWE<br />
OPTIK<br />
steht. Man darf gespannt sein,<br />
welches künstlerisches Zeichen<br />
Kunigunde Berberich mit dem<br />
jungen Künstler-Nachwuchs diesmal<br />
setzen wird.<br />
Weitere anmeldungspflichtige<br />
Workshops für Daheimgebliebene<br />
versprechen spannende<br />
und kreative Sommerferien-Abwechslung:<br />
Da ist u. a. der kostenlose<br />
Comicworkshop für Kinder<br />
von 10-12 Jahren mit und ohne<br />
Fluchterfahrung, an dessen Ende<br />
das eigenkreierte Comicheft zum<br />
Brillenmode<br />
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Mail: bowe-optik@freenet.de<br />
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Vorzeigen steht, oder für 10- bis<br />
14-Jährige der ebenfalls kostenlose<br />
Workshop „SchlosswaldSommerkind“,<br />
der das Schloss gleich<br />
um die Ecke, den Grunewald und<br />
Umgebung in ein verrücktes Filmprojekt<br />
einbezieht.<br />
Und wer schon einmal einen<br />
Einblick in die Arbeiten der JUKS<br />
nehmen möchte, kann das am<br />
Kurfürstendamm/Ecke Uhlandstraße<br />
auf der eigens dafür vom<br />
Bauamt zur Verfügung gestellten<br />
Ausstellungsfläche: da erwarten<br />
lebensgroße „Wunderwesen“ die<br />
Besucher. Die Tonskulpturen, jede<br />
etwa 50 Kilo schwer, wurden von<br />
Schülern der 4c aus der Moltke-Grundschule<br />
unter Anleitung<br />
der Künstlerin Kunigunde Berberich<br />
geschaffen. Aber Vorsicht: In<br />
Krallen und Haaren schlummern<br />
besondere Zauberkräfte!<br />
Weitere Informationen zu JUKS,<br />
Kursangebot, Ferien-Workshops<br />
und Freundeskreis e. V. unter<br />
www.jkscw.de<br />
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10 | <strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | Juli <strong>2017</strong><br />
Tag der offenen Tür im<br />
Tierheim Berlin<br />
Blick hinter die Kulissen und Infos rund<br />
ums Thema Tier am 16. Juli <strong>2017</strong><br />
Am Sonntag, 16. Juli lädt der Tierschutzverein<br />
für Berlin (TVB) zum<br />
Tag der offenen Tür ins Tierheim<br />
Berlin. Besucher erwartet zwischen<br />
11 und 18 Uhr ein vielfältiges Programm.<br />
An verschiedenen Infoständen<br />
und in kurzen Vorträgen<br />
beantworten Mitarbeiter des Tierheims<br />
Fragen rund um die Haustierhaltung.<br />
Außerdem gibt es<br />
vegan-vegetarisches Streetfood,<br />
individuelle Tier-Accessoires und<br />
ein buntes Rahmenprogramm.<br />
Bei kostenlosen Führungen können<br />
Besucher mehr über das Tierheim<br />
erfahren und bekommen<br />
einen Blick hinter die Kulissen.<br />
Kleine Tierschützer erkunden<br />
bei einer spannenden Rallye der<br />
TVB- Tierschutzjugend das größte<br />
Tierheim Europas. Wird es weiterhin<br />
Kutschpferde in Berlin geben?<br />
RÜCKEN<br />
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Diese und andere Tierschutzthemen<br />
diskutiert die 1. Vorsitzende<br />
des TVB, Ines Krüger, mit Berliner<br />
Politikern.<br />
Aufgrund der begrenzten Parkplätze<br />
wird die Anreise mit dem<br />
öffentlichen Personennahverkehr<br />
empfohlen. Außerdem fahren<br />
Shuttlebusse vom S-Bahnhof Ahrensfelde,<br />
von Lankwitz (Kirche)<br />
und vom Forum Steglitz zum Tierheim.<br />
Abfahrtzeiten und -orte können<br />
Sie auf der Internetseite www.<br />
tierschutz-berlin.de nachlesen.<br />
Anzeige<br />
Noch Plätze frei fürs Feriencamp<br />
Kirchvers <strong>2017</strong><br />
Vom 21.7. bis zum 8.8.<strong>2017</strong> bietet<br />
das Jugendamt des Bezirksamts<br />
<strong>Charlottenburg</strong>-Wilmersdorf wieder<br />
Kindern des Bezirkes an, die<br />
ersten drei Wochen ihrer Sommerferien<br />
im Feriencamp Kirchvers,<br />
im hessischen Bergland, zu<br />
verbringen.<br />
Hier erleben 80 Kinder aufregende,<br />
abenteuerliche und abwechslungsreiche<br />
19 Tage ihrer<br />
Sommerferien. Die Zelte, in denen<br />
bis zu acht Kinder eine Zeltgemeinschaft<br />
bilden, stehen auf<br />
der Wiese einer Waldlichtung,<br />
direkt neben einem Freibad.<br />
Die Kosten für die Kinderreise<br />
berechnen sich nach dem Familieneinkommen.<br />
Der Maximalbetrag<br />
pro Kind beträgt 370 Euro,<br />
der Betrag für Transfer-Bezieher<br />
65 Euro. Kinder aus anderen Bezirken<br />
können teilnehmen, müssen<br />
aber den Maximalbetrag i.H.v.<br />
370 Euro zahlen.<br />
Anmeldungen sind im Jugendamt,<br />
bei Frau Seeger möglich:<br />
Dienstgebäude Hohenzollerndamm<br />
174-177, Zimmer<br />
3119, Tel.: 9029-15324, sowie im<br />
Haus der Jugend „Anne Frank“,<br />
Mecklenburgische Str. 15, Tel.:<br />
83223651 (Mo.- Fr. ab 14 Uhr).<br />
Weitere Informationen über die<br />
Reise finden Sie auch im Internet<br />
unter: www.hdj-annefrank.de.<br />
Sommerfest am Rüdesheimer Platz<br />
Der Rüdi-Net e. V. und die Kiezinitiave<br />
am Rüdesheimer Platz,<br />
veranstalten am Sonnabend,<br />
8. Juli von 12 bis 22 Uhr und am<br />
Sonntag, 9. Juli von 10.30 (Gottesdienst)<br />
bis 20.00 Uhr das traditionelle<br />
Sommerfest am Rüdesheimer<br />
Platz. Unter dem Motto „ Froh<br />
zu sein bedarf es wenig“ erwartet<br />
die Besucher ein vielfältiges<br />
Programm: Marktmeile, offene<br />
Läden, Kulinarisches, Bühnenprogramm,<br />
Kinderspielstraße,<br />
Ausstellungen zur Geschichte des<br />
Rheingau-Viertels u.v.m. Infos unter<br />
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1 | <strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> & Wilmersdorf<br />
Wie weiter im Quartier Fasanenplatz?<br />
Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert<br />
Ein Park anstelle einer Parkpalette? Die Bürgerinitiative<br />
Quartier Fasanenplatz macht sich für eine<br />
Umgestaltung des Gerhart-Hauptmann-Parks stark.<br />
Hier nehmen die Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung<br />
<strong>Charlottenburg</strong>-Wilmersdorf<br />
zu den Plänen Stellung.<br />
Berlin SPD-Fraktion<br />
Die Bürgerinitiative Quartier Fasanenplatz hat mit dem<br />
der Öffentlichkeit vorgestellten Masterplan zur Umgestaltung<br />
des Gerhart-Hauptmann-Parks ein spannendes<br />
Konzept zur Aufwertung der Umgebung und zur Erhöhung<br />
der Aufenthaltsqualität aufgezeigt. Es ist erfreulich,<br />
dass die Berliner Festspiele, die Bar jeder Vernunft,<br />
die Universität der Künste und die Bürgerinitiative gemeinsam<br />
an einem Strang ziehen. Das Engagement<br />
der Bürgerinitiative ist vorbildlich. Die SPD-Fraktion<br />
unterstützt die aktuellen Umgestaltungsvorschläge.<br />
Daher hatten wir auch zuletzt einen Antrag in die BVV<br />
eingebracht, um als nächsten Schritt den Bereich des<br />
Gerhart-Hauptmann-Parks entlang der Meierottostraße<br />
im Bebauungsplan nun planungsrechtlich als Grü nflä che<br />
abzusichern. Dies ist im April einstimmig von der BVV<br />
beschlossen worden. Wichtig wird es nun sein, dass entsprechende<br />
Mittel für den Erwerb der restlichen Fläche<br />
von der Landesebene bereitgestellt werden und der<br />
Bund die Baumaßnahmen finanziert. Hierfür wird die<br />
SPD-Fraktion bei den entsprechenden Verantwortlichen<br />
werben. Für die Pflege des Parks bedarf es zudem kreativer<br />
Finanzierungslösungen. Die SPD-Fraktion freut<br />
sich auf die weitere gute Zusammenarbeit mit allen<br />
Beteiligten vor Ort.<br />
Lothar Saßen<br />
CDU-Fraktion<br />
Ein besonders positives Beispiel bürgerschaftlichen<br />
Engagements liefert seit Jahren die Bürgerinitiative<br />
Quartier Fasanenplatz, die es nicht nur vollbracht hat,<br />
mit ihrem Einsatz die dortige Grünfläche zu sichern,<br />
sondern darüber hinaus eigene Visionen für das Areal<br />
zwischen Bundesallee, Meierottostraße und Schaperstraße<br />
entwickelt hat.<br />
Leider sperrt sich ein privater Investor, dem ein Teil der<br />
auf dem Gelände befindlichen Parkpalette gehört, derzeit<br />
gegen diese Ideen.<br />
Die CDU-Fraktion in der BVV <strong>Charlottenburg</strong>-Wilmersdorf<br />
befürwortet daher einen Appell an die Bundesregierung<br />
und das Land Berlin, einen Ankauf der Privatfläche anzustreben<br />
und so die bisherigen Hemmnisse für den<br />
„Gerhart-Hauptmann-Kulturpark“ zu beseitigen.<br />
Die Umsetzung der Vision, dieses Kulturareal weiterzuentwickeln<br />
und die Schaffung einer neuen Aufenthaltsqualität<br />
für diesen Kiez im Herzen der City-West braucht<br />
eine gemeinsame Anstrengung aller Akteure.<br />
Und so ist es ein gutes Zeichen, dass der CDU-Wahlkreisabgeordnete<br />
Klaus-Dieter Gröhler als Mitglied im<br />
Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages und<br />
der Wilmersdorfer Wahlkreisabgeordnete und Stadtentwicklungsexperte<br />
Stefan Evers (CDU) ihre Unterstützung<br />
zugesagt haben. Auch Kulturstaatsministerin Monika<br />
Grütters (CDU) kann sicher für dieses Projekt gewonnen<br />
werden.<br />
Gerald Mattern<br />
B‘90/Grünen-Fraktion<br />
2001 sollte an der Meierottostraße Ecke Bundesallee ein<br />
Hochhaus in die Gerhart-Hauptmann-Anlage gebaut<br />
werden. Als das abgelehnt war, sollten Häuser an der<br />
Seite zu den Berliner Festspielen folgen. Oft standen wir<br />
allein an der Seite der Bürgerinitiative (BI) Fasanenplatz.<br />
Erst 2011 wurde der Bebauungsplan gekippt; 2012 wurde<br />
aus der Gerhart-Hauptmann-Anlage offiziell ein Park.<br />
Der jetzige Eigentümer besitzt Flächen, auf denen er<br />
nur zusammen mit den Berliner Festspielen und der<br />
Universität der Künste (UdK) bauen kann. Beide wollen<br />
das nicht und das bietet die Möglichkeit, neue Visionen<br />
zu entwickeln. Das hat die BI getan und vorgeschlagen,<br />
das Areal zwischen Bar Jeder Vernunft, Berliner Festspielen<br />
und UdK zum „Gerhart-Hauptmann-Platz“ zu<br />
entwickeln. Die hässliche Parkpalette soll verschwinden<br />
und sich in einen Raum für Menschen verwandeln: Hier<br />
könnte damit ein Kultur-Park in Wilmersdorf entstehen.<br />
Vor zehn Jahren wäre das undenkbar gewesen. Doch bis<br />
die Vision Wahrheit wird, gibt es noch einiges zu tun. Wir<br />
Grüne begrüßen die Idee und werden diese unterstützen.<br />
Alexander Kaas Elias<br />
FDP-Fraktion<br />
Die FDP-Fraktion begrüßt die Planungen rund um den<br />
Fasanenplatz und die Gerhart-Hauptmann-Anlage, besteht<br />
an dieser Stelle unseres Bezirks doch ein erheblicher<br />
städtebaulicher Neuordnungsbedarf. Insbesondere die<br />
Situation um die in die Jahre gekommene Parkpalette<br />
bedarf einer Klärung.<br />
Leider stehen den Planungen, die die Bürgerinitiative<br />
angestoßen hat, grundstücksrechtliche Gegebenheiten<br />
im Weg, die die Umsetzung erschweren. Ohne die<br />
Hilfe des Bundes und des Landes Berlin wird es hier<br />
keine Veränderungen geben können – es sei denn, die<br />
unterschiedlichen Grundstückbesitzer einigen sich auf<br />
ein gemeinsamen Ziel, welches auch die Stärkung und<br />
Sicherung des Kulturstandortes rund um das Festspielhaus,<br />
der Bar jeder Vernunft und der Universität der<br />
Künste im Auge haben muss. Hierzu bedarf es einer<br />
<strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | Juli <strong>2017</strong> | 11<br />
Die Bürgerinitiative Fasanenplatz möchte im Gerhart-<br />
Hauptmann-Park neuen Begegnungs- und Kulturraum<br />
entstehen lassen. Simulation: Hager Partner AG<br />
Initiative der Landespolitik, welche in Abstimmung<br />
mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur<br />
und Medien und den Vertretern der bundespolitisch<br />
verantwortlichen Parteien im Haushaltsausschuss des<br />
Bundestages vorgetragen wird und dort zum positiven<br />
Votum geführt wird.<br />
Die FDP-Fraktion in der BVV <strong>Charlottenburg</strong>-Wilmersdorf<br />
wird den Prozess unterstützend begleiten.<br />
Johannes Heyne<br />
Linksfraktion<br />
Wir verbinden das Quartier um den Fasanenplatz mit<br />
verschiedenen Namen wie dem Haus der „Berliner<br />
Festspiele“, der renommierten Fakultät für Musik der<br />
Universität der Künste und der „Bar jeder Vernunft“ mit<br />
ihrem historischen Spiegelzelt. Jedoch stehen diese Namen<br />
für sich, nicht für das Potenzial und die Perspektive<br />
eines Kulturareals, die uns aber engagierte Planer*innen<br />
aufzeigen wollen. Die Bürgerinitiative „Quartier Fasanenplatz“<br />
entwarf in Kooperation mit einem Schweizer<br />
Landschaftsarchitekten einen Masterplan zur Neugestaltung<br />
des „Gerhart-Hauptmann-Kulturparks“. Der<br />
öffentlich vorgestellten Vision folgend könnte die derzeit<br />
noch von einem maroden Parkdeck zersplitterte<br />
Anlage durch offene, begrünte Abschnitte zwischen den<br />
Kulturstätten ersetzt werden. Es entstünde zusätzlicher<br />
Raum für Außenbühnen und -gastronomie im Zentrum<br />
des Areals sowie eine Verbindung zum angrenzenden<br />
Gerhart-Hauptmann-Park mit seinen Spiel- und Bolzplätzen.<br />
Die Linksfraktion unterstützt dieses Engagement<br />
im Sinne der Interessen unserer Stadtbevölkerung und<br />
lehnt das Vorhaben eines privaten Investors ab, der auf<br />
teils öffentlichen Flächen einen zur weiteren Verdichtung<br />
führenden Gebäuderiegel sowie eine unterirdische<br />
Parkgarage plant.<br />
Annetta Juckel<br />
Glasermeister<br />
Marcus Engst<br />
Vorwort okay<br />
SPD okay<br />
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Grüne okay<br />
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Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 8.30-13.00 und 15.00-18.00Uhr<br />
SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung
12 | <strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | Juli <strong>2017</strong><br />
Senioren-Assistenz<br />
Hilfreiche Alternative gegen die Einsamkeit<br />
Viele Seniorinnen und Senioren<br />
leben alleine – im eigenen Zuhause<br />
oder in einem Pflegeheim.<br />
Einigen fehlt die Energie, anderen<br />
der langjährige Partner oder der<br />
frühere Freundeskreis, um außerhalb<br />
der eigenen vier Wände aktiv<br />
zu sein.<br />
Alt zu werden, ist schön. Alt zu<br />
sein, ist es nur selten. Oder? Häufig<br />
begründet nicht das pure Verstreichen,<br />
sondern das Auskosten<br />
von Zeit für uns das Glück. Doch<br />
wie nutzen wir unsere Zeit so<br />
aktiv und sinnvoll wie möglich?<br />
Schließlich muss es nicht immer<br />
mehr Zeit sein, die wir haben.<br />
Die Zeit mit schönen Momenten<br />
zu füllen – darum geht es!<br />
Und oftmals muss man sich die<br />
Zeit bewusst nehmen, um diese<br />
schönen Momente auszukosten.<br />
Für Seniorinnen und Senioren,<br />
die schöne Momente auskosten,<br />
die weiter, mehr und hinaus wollen,<br />
ist die Senioren-Assistenz<br />
eine hilfreiche Alternative voller<br />
<br />
Foto: Kzenon / Fotolia<br />
Perspektiven. Senioren-Assistenz<br />
ist wirksame Präventionsarbeit<br />
gegen Krankenhaus- und Pflegeheimaufenthalte.<br />
Zwischen Pflege und Hauswirtschaftshilfe<br />
gibt Senioren-Assistenz<br />
Impulse im Alltag – als aktive<br />
und aktivierende Stütze. Ganz<br />
gleich, ob der Lieblingskuchen<br />
gebacken, ein Konzert besucht<br />
oder zur Patientenverfügung beraten<br />
werden soll: immer mehr<br />
Seniorinnen und Senioren vertrauen<br />
der Arbeit von professionellen<br />
Senioren-Assistentinnen<br />
und -Assistenten, die eine hohe<br />
Qualität gewährleisten. Insbesondere<br />
kleinere Anbieter haben sich<br />
durch entsprechende Fortbildungen<br />
spezialisiert – beispielsweise<br />
auf Demenzbegleitung, Trauerbegleitung<br />
oder den Einsatz von<br />
Therapiepuppen.<br />
Interessant ist dabei die Finanzierung<br />
für alle diejenigen, die im<br />
eigenen Zuhause leben. Denn:<br />
Liegt eine Pflegebedürftigkeit<br />
im Sinne eines Pflegegrades<br />
vor, kann die Senioren-Assistenz<br />
sogar als Verhinderungspflege<br />
abgerechnet werden. Das kann<br />
im besten Fall bedeuten: Senioren-Assistenz<br />
kostet weder den<br />
pflegebedürftigen Menschen<br />
noch seine Angehörigen einen<br />
Cent. Alt sein kann so schön sein.<br />
Senioren-Assistenz hilft, die Zeit<br />
aktiv und sinnvoll zu nutzen.<br />
Über den Autor: Markus Lauter<br />
ist Pflegejournalist, Live-Blogger,<br />
Ghostwriter und Kolumnist.<br />
Danckelmannstraße 48<br />
14059 Berlin-<strong>Charlottenburg</strong><br />
Tel. 030 / 13 88 79 90<br />
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Häusliche Krankenpflege · Gadow-Gehrke GbR · Inh. Katharina Gadow und Ute Gehrke
Seit einem Jahr in Wilmersdorf: „KinderkochSpass“<br />
Wo Groß und Klein auf den Geschmack kommen<br />
Die Binger Straße gehört zu einer<br />
eher ruhigen Wilmersdorfer<br />
Wohngegend. Doch in der Binger<br />
Straße 9 / Ecke Nauheimer<br />
Straße geht es seit einem Jahr<br />
ein Stück bunter und lebendiger<br />
zu: Im Familienrestaurant mit<br />
integrierter Kochschule „KinderkochSpass“<br />
stehen kleine Leute<br />
an allererster Stelle.<br />
Da gehören Kinderlieblingsessen<br />
– nicht nur beim sonntäglichen<br />
beliebten Familienbrunch –<br />
wie Muffins, Eierkuchen, Chicken<br />
Wings, Pasta neben kindgerecht<br />
zubereiteten, frisch gekochten<br />
Speisen ebenso zum Angebot<br />
wie das ausgiebige Spielen auf<br />
dem Indoor-Spielplatz mit Rutsche,<br />
Kletterecke und Riesenlegos.<br />
Unter der professionellen<br />
Hand der Geschäftsinhaberin Julia<br />
Muravieva hat sich das durch<br />
häufigen Betreiberwechsel<br />
Kompressions-<br />
STRÜMPFE?<br />
Wir helfen.<br />
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Bismarckstr. 92<br />
strapazierte Ecklokal nach ihrer<br />
Übernahme zu einem Paradies<br />
gewandelt, in dem man gerne<br />
selbst wieder Kind sein möchte,<br />
aber auch als Erwachsener willkommen<br />
ist.<br />
Die Diplompädagogin hatte bereits<br />
im Alter von 23 Jahren in<br />
Russland ihr Lehramt-Studium<br />
in Englisch und Musik abgeschlossen,<br />
bevor sie mit ihren<br />
Eltern 1998 nach Kassel und<br />
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Julis Muravieva und Sohn Boris freuen sich auf kleine Gäste.<br />
später nach Berlin kam. An der<br />
Humboldt-Universität machte<br />
sie eine zweite Ausbildung zur<br />
Simultan-Dolmetscherin und<br />
leitet seit dem Jahr 2010 die<br />
Nachhilfe- und Sprachschule<br />
in Moabit. Mit Kindern und Jugendlichen<br />
ist die Pädagogin<br />
da täglich auf Du und Du. Und<br />
auch aus ihrer Erfahrung als Mutter<br />
der 20-jährigen Alla und des<br />
7-jährigen Boris, weiß sie nur zu<br />
gut, was Kinder wollen und was<br />
ihnen guttut.<br />
Kochen, essen, spielen<br />
– auch in den Ferien<br />
„Zur Nachhilfe müssen sie gehen,<br />
wenn es die Noten erfordern.<br />
Hierher kommen sie aber hauptsächlich,<br />
um Spaß zu haben. Ich<br />
wollte etwas schaffen, was die<br />
Kinder erfreut. Dabei lernen sie<br />
spielerisch viel Neues kennen,<br />
das nicht nur Kochen und Essen<br />
betrifft“, erzählt Julia Muravieva.<br />
Sie wünschte sich eine lockere<br />
Atmosphäre, um Kindern in deren<br />
Freizeit zwanglos begegnen<br />
zu können, und hat sich mit dem<br />
„KinderkochSpass“, mit dem sie<br />
in Moabit mit Mal- und kleinen<br />
Kochkursen begonnen hat, wohl<br />
<strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | Juli <strong>2017</strong> | 13<br />
BIERGARTEN<br />
am Herthasee<br />
auch selbst einen Traum erfüllen<br />
können. Ihre Idee wurde so gut<br />
angenommen, dass dort der<br />
Raum bald zu klein geworden<br />
war, ebenso in den Folgeräumen<br />
am Mierendorffplatz, so dass sie<br />
in das größere Lokal nach Wilmersdorf<br />
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Spielen zwischen den Gängen macht Appetit.<br />
Hier ist sie nun mit ihren drei Mitarbeiterinnen<br />
angekommen und<br />
für ihre Gäste, darunter etliche<br />
junge Stammkunden aus ganz<br />
Berlin, da. Sogar aus Frankfurt<br />
(Oder) reisen sie an, um das vielseitige<br />
Angebot zu nutzen, das<br />
sie erwartet:<br />
Da begrüßen bereits auf der<br />
Straße Luftballons an den bunten<br />
Gartenstühlen die Gäste zu<br />
individuell ausgerichteten Geburtstagspartys,<br />
Kochkursen für<br />
Kitas und Schulkinder, und zu den<br />
Feriencamps, die mit Kochkursen<br />
am Vormittag und Veranstaltungen<br />
oder Ausflügen am Nachmittag<br />
Ferienspaß pur versprechen.<br />
Auch in den diesjährigen Sommerferien<br />
können Kinder daran<br />
noch teilnehmen.<br />
Julia Muravieva erzählt, wie es<br />
ablaufen wird: „Am Vormittag<br />
erstellen wir gemeinsam den<br />
Menüplan und die Einkaufsliste,<br />
dann geht´s zum Einkaufen. Die<br />
Kinder werden dazu angehalten,<br />
im Rahmen des Budgets zu<br />
bleiben, das wir ihnen bieten.“<br />
So lernen sie ganz nebenbei,<br />
geschickt zu „haushalten“. Die<br />
bunten Schürzen, die am Tresen<br />
auf ihren Einsatz warten, werden<br />
anschließend umgebunden, in<br />
der Kinderküche geht´s ans Vorbereiten,<br />
Kochen und Anrichten<br />
der beschlossenen Speisen. Kleine<br />
Nudelhölzer und Schöpfkellen<br />
kommen ins Spiel, und manch<br />
kleiner Koch lernt, warum er sich<br />
nach dem Umgang mit rohen Eiern<br />
unbedingt die Händchen waschen<br />
sollte. „Da machen wir ein<br />
Spiel draus“, erzählt „Chefköchin“<br />
Julia, „in dem ich frage, wo denn<br />
Impressum<br />
Verlag<br />
Redaktion<br />
Anzeigen<br />
Druck<br />
<strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> · Juli <strong>Nr</strong>. 7/<strong>2017</strong> · 35. Jahrgang<br />
Das <strong>Gazette</strong> Verbrauchermagazin erscheint monatlich in <strong>Charlottenburg</strong>, Wilmersdorf,<br />
Steglitz, Zehlendorf sowie Schöneberg & Friedenau.<br />
<strong>Gazette</strong> Verbrauchermagazin GmbH · Badensche Str. 44 · 10715 Berlin<br />
☎ (030) 844 933-0 · www.gazette-berlin.de<br />
Karl-Heinz Christ · redaktion@gazette-berlin.de<br />
Titel: Herz-Jesu-Kirche, Alt-Lietzow. Foto: Friedhelm Hoffmann<br />
Karin Keiser · ☎ (030) 822 34 93 · anzeigen@gazette-berlin.de<br />
Druckhaus Humburg · 28325 Bremen<br />
Nächste Ausgabe August <strong>Nr</strong>. 8/<strong>2017</strong> · Anzeigen-/Redaktionsschluss: 17.07.<strong>2017</strong> · Erscheinung: 03.08.<strong>2017</strong><br />
die Eier beim Huhn rauskommen<br />
und dadurch den Kindern anschaulich<br />
weiteres Wissen vermittele.<br />
Das behalten sie viel besser,<br />
als wenn man es ihnen einfach<br />
nur sachlich erklärt hätte.“ Dass<br />
dabei das Lachen und der Spaß<br />
nicht zu kurz kommen, ist wohl<br />
selbstverständlich. Nach dem<br />
Essen des Selbstgekochten geht<br />
es an den Nachmittagen während<br />
des Feriencamps dann ins<br />
Schwimmbad, Kinder-Museum<br />
oder zum Minigolf. Das „KinderkochSpass“<br />
liegt verkehrsgünstig<br />
nahe Heidelberger Platz, nur das<br />
Verkehrsticket müssen die Kinder<br />
mitbringen. Es ist nicht im Camp-<br />
Preis enthalten.<br />
Nach der Schule schaut gerne<br />
Sohn Boris vorbei, der auf dem<br />
Indoor-Spielplatz immer wieder<br />
neue Freunde kennenlernt und<br />
die Gäste auch schon mal motivierend<br />
mit roter Clownnase<br />
empfängt oder das ein oder andere<br />
mütterliche Rezept aus eigener<br />
Erfahrung weiterempfiehlt.<br />
Zum Lokal gehört eine 250 Quadratmeter<br />
große, voll eingerichtete<br />
Restaurantküche, die Julia<br />
Muravieva auch Caterern zur<br />
Verfügung stellt. Die nutzen das<br />
Angebot gerne, da der Weg zur<br />
Autobahn und damit zum Kunden<br />
günstig ist.<br />
Sozialer Einsatz für<br />
die Schwächeren<br />
Doch das ist noch längst nicht<br />
alles, was Julia Muravieva auf die<br />
Beine gestellt hat, und man fragt<br />
sich, woher die zierliche Frau die<br />
Energie nimmt.<br />
Derzeit ist ihre gGmbH in Grün-
<strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | Juli <strong>2017</strong> | 15<br />
Schürzchen und Nudelhölzer warten auf ihren Einsatz. Kochen mit Willkommensklassen. Foto KinderkochSpass<br />
dung, sie verspricht sich davon,<br />
dann noch mehr sozialen und<br />
gemeinnützigen Einsatz als bisher<br />
zeigen zu können, besonders<br />
wenn es darum geht, Kindern<br />
deren Familie die Kosten für ihre<br />
Kurse nicht aufbringen können,<br />
dennoch eine Teilnahme zu ermöglichen.<br />
Aktuell unterstützt<br />
sie Projekte und Hilfsaktionen<br />
kooperierender Schulen und der<br />
„Aktion Mensch“, kocht mit Willkommensklassen<br />
nach dem Motto<br />
„Gesunde Ernährung, Kochkurse<br />
für Willkommensklassen“ und<br />
erstellte für Kinder im Rollstuhl<br />
ein Buffet, an dem sich dann auch<br />
Kinder ohne körperliche Beeinträchtigung<br />
vom Rollstuhl aus<br />
bedienen konnten. Sie ist häufig<br />
in öffentlichen Einrichtungen<br />
eingeladen, um Kinder-Events<br />
mitzugestalten und nachhaltigen<br />
„KinderkochSpass“ auch in<br />
die Öffentlichkeit zu bringen; –<br />
sei es auf die „Grüne Woche“, wo<br />
sie zum Thema „eine Welt ohne<br />
Hunger ist möglich“ zeigte, wie<br />
man mit Nahrungsmitteln aus<br />
nachhaltigem Anbau in Afrika<br />
sinnvoll kochen kann, oder auf<br />
Kiezfesten und im „Russischen<br />
Haus“. Dort war vor Kurzem ihre<br />
im Rahmen einer Hilfs-Veranstaltung<br />
angebotene Kinderpasta-zum-Mitnehmen<br />
der Renner.<br />
Julia Muravieva trifft den richtigen<br />
Ton bei Kindern und Eltern,<br />
die schnell spüren, dass hinter<br />
dem, was sie tut, echte Begeisterung<br />
und Überzeugung stecken.<br />
Dabei hat sie viele Ideen, wie sie<br />
der „KinderkochSpass“ weiterentwickeln<br />
will. Auf dem Weg<br />
zur Verständigung der Kulturen,<br />
freut sie sich heute schon auf<br />
die Mittwochs-Kochkurse unter<br />
dem Motto „Reise um die Welt“<br />
nach den Sommerferien, in denen<br />
dann nach Kinderart auch<br />
russisch und chinesisch gekocht<br />
werden wird, wobei die Kinder<br />
von ihren Ferienerlebnissen erzählen<br />
können. Und so manches<br />
von ihnen vorgeschlagene Urlaubsgericht<br />
wird dann Einzug<br />
in den „KinderkochSpass“ halten<br />
– von Paella bis Pizza.<br />
Weitere Informationen, Öffnungszeiten,<br />
Angebot und Preise unter<br />
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16 | <strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | Juli <strong>2017</strong><br />
IGA <strong>2017</strong>? Unbedingt!<br />
Das größte Gartenfestival Deutschlands ist eine Schau für die ganze Familie<br />
Die Seilbahn ist die geniale<br />
Idee dieser Gartenschau – samt<br />
Kinderwagen werden wir vom<br />
freundlichen Personal in eine<br />
Gondel geschoben und schweben<br />
einmal über das Gelände.<br />
Es eröffnet sich ein grandioser<br />
Rundblick: über die Modellgärten,<br />
die Kienbergterrassen, die<br />
Spielplätze. Im Wuhletal unter<br />
uns grasen Pferde, Rinder und<br />
Schafe. Es sind bedrohte Haustierrassen,<br />
die über die IGA-Zeit<br />
hinaus hier bleiben. Aussteigen<br />
kann man am Wolkenhain, einer<br />
Aussichtsplattform hoch oben<br />
auf dem Kienberg, wo das Panorama<br />
noch ein Stück weiter über<br />
Marzahn-Hellersdorf bis zum Berliner<br />
Fernsehturm und hinein ins<br />
Brandenburger Land reicht. Und<br />
von wo man mit der Natur-Bobbahn<br />
zu Tal sausen kann.<br />
Wir gondeln zur Endstation, genehmigen<br />
uns einen Kaffee und<br />
werfen als erstes einen Blick in<br />
die Blumenhalle. Gärtner sind<br />
Ein „Mehr an Farben“ – wie es das IGA-Motto verspricht.<br />
dabei, die wöchentlich wechselnde<br />
Schau neu zu gestalten. Man<br />
kann zuschauen und Fragen stellen.<br />
Auf manche Besucher wird<br />
dies vielleicht unfertig wirken,<br />
andere werden sich einlassen<br />
auf das „bewegliche“ Konzept:<br />
als Passagier auf einem Dampfer<br />
inmitten eines wogenden Blütenmeeres.<br />
Unser zufälliger Weg führt uns in<br />
die neuen Gartenkabinette. Sie<br />
erweitern die bereits bestehenden<br />
und international bekannten<br />
„Gärten der Welt“, die ebenfalls<br />
Foto: be.p<br />
Bestandteil der IGA <strong>2017</strong> sind.<br />
Ein Stück weiter tauchen wir ein<br />
in den „Garten des abgeschiedenen<br />
Vergnügens“. Bambuspfad,<br />
Blumenrabatte, Spiegelwand und<br />
Wasserkanal interpretieren ein<br />
uraltes Thema der chinesischen<br />
Malerei. Auch die südafrikanische<br />
oder chilenische Gartenkunst<br />
würde uns interessieren – doch<br />
das Kind wird unruhig und wir<br />
steuern den Wasserspielplatz an.<br />
Ein riesengroßer Wal ist Klettergerüst<br />
und Rutsche, außerdem kann<br />
er Wasser speien. Schnell finden<br />
alle Kinder heraus, auf welchen<br />
Knopf sie drücken und welchen<br />
Hebel sie bewegen müssen,<br />
um die Erwachsenen im Regen<br />
stehen zu lassen. Es gibt noch<br />
weitere Spielplätze, die alle von<br />
Erich Kästners Buch „Der 35. Mai“<br />
inspiriert wurden. Auf dem Weg<br />
dorthin kann man diverse Fitnessgeräte<br />
ausprobieren, sich<br />
an Klanginstallationen erfreuen<br />
oder einfach die Weitläufigkeit<br />
des 100 Hektar großen Geländes<br />
genießen, dessen Ursprünglichkeit<br />
geschickt mit künstlichen<br />
Elementen gespickt wurde.<br />
Den „Five-O-Clock-Tea“ im Englischen<br />
Cottage Garten schaffen<br />
wir nicht mehr, aber ein<br />
Kurz-Shopping im Gärtner- und<br />
Kreativmarkt ist noch drin. Unser<br />
Fazit: Wer nur einen Tag hier<br />
verbringt, sollte vielleicht vorher<br />
im Internet unter www.iga-berlin-<strong>2017</strong>.de<br />
schauen, was ihn interessiert<br />
– denn das gesamte Gelände<br />
zu erkunden, ist kaum drin.<br />
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Lietzensee-Ufer 11 · 14057 Berlin<br />
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