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KUNSTINVESTOR AUSGABE APRIL 2018

Kunst als Kapitalanlage AUSGABE APRIL 2018 Chefredakteur: Michael Minassian

Kunst als Kapitalanlage
AUSGABE APRIL 2018
Chefredakteur: Michael Minassian

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KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

Ydessa Hendeles, From her wooden sleep…, 2013, Installationsansicht:The Milliner’s Daughter, 2017,<br />

The Power Plant, Toronto © Ydessa Hendeles, Courtesy die Künstlerin, Foto: Robert Keziere<br />

Ydessa Hendeles - Death to Pigs<br />

Death to Pigs ist die erste umfassende Retrospektive<br />

der kanadischen KünstlerinYdessa Hendeles in Europa.<br />

Die Praxis von Ydessa Hendeles zeichnet sich durch<br />

das Zusammenstellen von Erlebtem, Erzähltem und<br />

Interpretiertem aus. Ihre Kompositionen entfalten<br />

eigenständige Narrationen und vermitteln eine<br />

Reflexion über Zugehörigkeit, Andersheit und<br />

Ausgrenzung. Ihr Werk ist durch eine zeitgenössische<br />

Denkweise geprägt, die über gewohnte politische<br />

Narrative hinausgeht und historische wie kulturelle<br />

Ereignisse berücksichtigt. Sie beschäftigt sich mit<br />

Vorstellungen von „Heimat“ und hinterfragt, was dies in<br />

einer globalisierten Welt bedeuten kann, die Menschen<br />

nicht nur durch Mobilität voneinander trennt, sondern<br />

auch unfreiwillige Migration notwendig macht.<br />

Hendeles’ Werk ist eng verbunden mit ihrer eigenen<br />

Biografie als Tochter von Holocaust-Überlebenden, die<br />

in den frühen 1950er Jahren nach Kanada emigrierten.<br />

Die in ihrer Kunst entwickelten Erzählungen sind<br />

ebenso universell wie spezifisch – sie verhandeln<br />

Themen wie Verlust und Entfremdung und laden die<br />

Betrachter/innen ein, Verbindungen zu sich zu finden<br />

oder herzustellen. In ihrer künstlerischen Praxis<br />

reflektiert Hendeles auch ihr Leben und ihre vielfältigen<br />

Erfahrungen und spricht aber gleichzeitig allgemeine<br />

Modi eines anthropologisch universellen Erlebens an.<br />

Sie untersucht Mechanismen sozialer Inklusion und<br />

Exklusion, und wie diese zu Vorstellungen von<br />

„Fremdheit“ in Verbindung stehen. Wie der Philosoph<br />

Zygmunt Bauman treffend beschrieb, hat der Prozess<br />

der Modernisierung nicht nur zu Rationalisierung und<br />

individueller Freiheit geführt, sondern auch zu<br />

Überwachung und sozialer Ausgrenzung. Nach<br />

Bauman, fand mit Beginn der Industrialisierung eine<br />

Ordnung der Welt statt, in der nicht alle sozialen<br />

Gruppen rational integriert wurden. Ihre vermeintliche<br />

„Andersartigkeit“ ließ diese Gruppen als unbestimmbare<br />

Subjekte erscheinen, die nicht in übliche<br />

Vorstellungsmuster passten und daher Auslöser für<br />

unbestimmte Angst wurden.

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