Kneipp-Info 78

und Schwarztee – wie Gedankenflucht,
Übererregung, Schlafstörungen, gesteigerte
Harnflut und Austrocknung durch
Nierenanregung (Diurese).
KNEIPP-Anwendungen lassen sich hervorragend
in den Tagesablauf einplanen
wie das Zähneputzen. Dabei gilt stets der
Grundsatz: „Wenig mit Freude getan ist
mehr als viel, das man meidet.“
© Dr. Bachmann
In den vergangenen Wochen und Monaten wurde unsere Familie mehrfach mit dem
Tod geliebter Menschen konfrontiert. „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen,
auf dass wir klug werden“, heißt es im Psalm 90. Für mich hatte dieser Satz lange
einen bedrohlichen Beigeschmack. Jetzt, nachdem wir gelernt haben, mit der Trauer
zu leben und umzugehen, wurde mir klar, dass der Tod genau wie die Geburt zum
Leben dazugehört. Der Psalm klingt nun eher wie eine Aufforderung für mich. Dinge,
die längst erlebt werden wollten, weiter auf die lange Bank zu schieben - das mache
ich nicht mehr. Am Sonntag waren meine zwei jüngeren Kinder und ich bei einem
Pferderennen; das stand schon ganz lange auf unserer Unternehmungswunschliste.
Draußen, die Sonne scheint, die Pferde sausen nur wenige Meter von uns entfernt
die Bahn entlang. „Da, jetzt kommen sie wieder!“ „Ja, und Arrividerci liegt vorne,
juhuu!“ „Unglaublich, wie schnell die sind…“ – die Begeisterung meiner Kinder
springt auf mich über. Ich jubele und klatsche, fühle wieder das Kribbeln und
Adrenalin, wie damals, als meine beste Freundin und ich vor Jahren selbst mit Ponys
übers Stoppelfeld geheizt sind. Meine Große nimmt den Kleinen in den Arm, Kopf an
Kopf gelehnt stehen sie da. Sie so zu sehen ist eine Krafttankstelle für mich. Glück.
Sarah Seifert
Kneipp-Info 2/2017
49