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mein/4 Stadtteilmagazin Berlin, Ausgabe Frühjahr 2018

mein/4 Stadtteilmagazin Berlin, Ausgabe Frühjahr 2018

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STADTTEILMAGAZIN ∕ PRENZLAUER BERG JULI/AUGUST/2017<br />

www.<strong>meinviertel</strong>.berlin APRIL <strong>2018</strong> - JUNI <strong>2018</strong><br />

STADTTEILMAGAZIN<br />

4<br />

FELIX MÜLLER<br />

PORTRAIT DES BERLINER KÜNSTLERS<br />

BESUCH IM PLANETARIUM<br />

WEM GEHÖRT DIE STADT?<br />

DIE BETTENMACHER<br />

AUSBLICK <strong>2018</strong><br />

www.<strong>meinviertel</strong>.berlin/aktuelle-ausgabe


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1<br />

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Hildburghauser Str. 248a, S-Bahn:<br />

Osdorfer Str., Tel. 030 / 76 80 77 07<br />

5<br />

13403 Reinickendorf<br />

Auguste-Viktoria-Allee 99-100<br />

Tel. 030 / 41 50 86 18<br />

2<br />

12355 Rudow<br />

Alt Rudow 73<br />

Tel. 030 / 6 63 50 93<br />

6<br />

13581 Spandau<br />

Päwesiner Weg 19<br />

Tel. 030 / 35 10 55 96<br />

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3<br />

12683 Biesdorf<br />

Alt-Biesdorf 45<br />

Tel. 030 / 51 06 37 70<br />

7<br />

14482 Potsdam<br />

Wetzlarer Str. 112,<br />

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4<br />

13089 Pankow<br />

Treskowstr. 5, Ecke Prenzlauer<br />

Promenade, Tel. 030 / 74 07 23 79<br />

8<br />

14542 Werder/Havel<br />

Berliner Straße 6-8<br />

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Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Wir haben es fast geschafft. Wenn man alle Sinne schärft, kann man<br />

es schon fühlen, riechen, schmecken. Der Frühling ist da! Man spürt,<br />

wie die positiven Gedanken einen wieder erreichen. Die Lust sich zu<br />

bewegen steigt! Das Leben findet wieder draußen statt. Wir freuen uns.<br />

Passend dazu: Auch die Fahrräder sollten auf ihre Alltagstauglichkeit<br />

überprüft werden. Was wichtig ist und wo euch geholfen werden kann,<br />

findet ihr auf Seite 26.<br />

Was ändert sich in <strong>2018</strong>? Was kommt? Was muss weichen? Eine Zusammenfassung<br />

der wichtigsten Themen findet ihr ab Seite 48.<br />

Das und viele, viele andere Themen sind in dieser Ausgabe. Habt viel<br />

Spaß beim Lesen und Entdecken. Wir sehen uns draußen …<br />

<br />

Markus Beeth<br />

PS Du möchtest diese Ausgabe online lesen? Dann<br />

gehe auf www.<strong>meinviertel</strong>.berlin/aktuelle-ausgabe<br />

1


Foto: © Jan Krause<br />

Portrait des Künstlers Felix Müller<br />

artspring <strong>2018</strong> Seite 4<br />

Katharina Winkler<br />

„Blauschmuck“ Seite 18<br />

Wem gehört die Stadt? <br />

Alleinerziehend<br />

in Berlin Seite 14<br />

Großes Wissenschaftstheater<br />

im Planetarium


Inhalt<br />

Portrait – Felix Müller –<br />

artspring <strong>2018</strong> 4<br />

Aktuell im Kiez –<br />

Ernst-Thälmann-Park 9<br />

Die Eltern sind<br />

an allem schuld Seite 22<br />

Michelangelostraße –<br />

Wem gehört die Stadt? 10<br />

Alleinerziehend in Berlin –<br />

Allein, aber nicht einsam 14<br />

Katharina Winkler –<br />

Blauschmuck 18<br />

Die Eltern sind an<br />

allem schuld 22<br />

Fahrradladen – Gelassenheit,<br />

Fachleute, Kompetenz 26<br />

Kaffee. Sonst nichts. 32<br />

Klischee –<br />

Die perfektionistische Bastelhölle 37<br />

Seite 10<br />

Das große Wissenschaftstheater –<br />

Besuch im Planetarium 38<br />

Von Bienchen und Schafen –<br />

Shopping-Vielfalt 43<br />

Küchenanekdoten –<br />

Krisenbewältigung 44<br />

Kinderwunsch? –<br />

Interview mit Dr. Christian F. Stoll 46<br />

Ausblick <strong>2018</strong>: 48<br />

Wie man sich bettet<br />

so schläft man 50<br />

Kinderseiten 53<br />

Dies & Das 56<br />

Buchvorstellung 62<br />

Seite 38<br />

Leserbriefe 63<br />

Vorschau 64


Felix Müller – artspring <strong>2018</strong><br />

Die andere Seite von Prenzlauer Berg<br />

Fotos: © Felix Müller<br />

artspring <strong>2018</strong> widmet sich im Mai den in Prenzlauer Berg, Weißensee und Pankow arbeitenden<br />

Künstlerinnen und Künstlern. Ein Wochenende lang öffnen sich die Türen zu Vorderhäusern und<br />

Hinterhöfen, zu Fabriketagen und Wohnungsateliers. Der Berliner Künstler Felix Müller unterstützt<br />

das Festival als Grafiker.<br />

Vera Rütimann


artspring <strong>2018</strong><br />

Neuberliner ziehen noch immer nach Prenzlauer<br />

Berg, weil er den Ruf eines Künstler- und Szenebezirks<br />

hat. Sind sie jedoch einmal hier, fragen sich<br />

manche schnell: Wo sind die Künstler geblieben, die<br />

den Mythos dieses Ortes mitbegründet haben? Felix<br />

Müller, in Ost-Berlin aufgewachsen, weiß es: „Viele<br />

Künstler, die hier schon lange wohnen, sind tatsächlich<br />

noch da und arbeiten nach wie vor in ihren Ateliers<br />

an ihren Werken.“ Viele davon sind noch heute<br />

seine Freunde.<br />

Felix Müller, bildender Künstler, Grafiker und ehemaliger<br />

Professor für Bildende und Angewandte<br />

Kunst an der Universität Greifswald, musste sich<br />

von seinen Studenten schon mal anhören, dass er im<br />

„Latte-Macchiato-Bezirk“ wohne. Der Berliner, der<br />

seit dem Mauerfall erlebt, wie sehr sich hier alles<br />

verändert, ist jedoch genervt von diesem Klischee.<br />

Er weiß um die anderen Seiten dieses Bezirks. Deshalb<br />

unterstützt er als Grafikdesigner das artspring-<br />

Festival.<br />

Wie viele Arbeitsräume sind in den vergangen Jahren<br />

verloren gegangen und wo sind neue entstanden?<br />

Für Felix Müller sind die Tage der offenen Ateliers<br />

„eine hervorragende Gelegenheit für eine aktuelle Bestandsaufnahme<br />

und eine Chance für die Neuentdeckung<br />

dieses Bezirkes.“<br />

Ein besonderes Hausprojekt<br />

Felix Müller, der seit 1993 - und inzwischen mit seinem<br />

kleinen Sohn - in einer großräumigen Wohnung<br />

im ersten Stock an der Schönhauser Allee lebt, hat<br />

sich schon immer für Geschichte und Gegenwart<br />

seines Stadtbezirkes interessiert. Von seinen Küchen-<br />

und Atelierfenstern aus sieht er, wie die U2<br />

auf der Trasse der Hochbahn an ihm vorbeidonnert.<br />

Die Schönhauser ist für ihn „eine magische Straße.“<br />

An manchen Tagen fühlt er sich an Gegenden in New<br />

York erinnert, wo er eine Großtante hatte, die er nach<br />

1989 oft besuchte. Felix Müller liebt auch die alten<br />

Schwarzweiß-Fotos, die noch in einigen Kneipen<br />

hängen, die u. a. Pferdefuhrwerke in den 30er Jahren<br />

zeigen, die ihre Fässer über die breite Oderberger-<br />

Straße fuhren.<br />

Fotos, die rund 100 Jahre in der Geschichte des Hauses<br />

zurückreichen, werden hier durch Texte ergänzt,<br />

die das Leben an der Schönhauser Straße erläutern<br />

und Auskunft geben über das Projekt, das die beiden<br />

Künstler mit Unterstützung ihres Vermieters realisieren<br />

konnten. Die Zitate, die die beiden den noch<br />

lebenden Zeitzeugen entlocken konnten, finden sich<br />

an vielen Wänden des Hauses. Felix Müller sagt: „Wir<br />

haben unter anderem mit fast 100-jährigen Leuten<br />

im Altenheim gegenüber gesprochen, die uns über<br />

ihre Kindheit erzählt haben – aus den 10er und 20er-<br />

Jahren des vorigen Jahrhunderts. Das war sehr bewegend.“<br />

Er ahnt: Die Leute, die heute hier einziehen,<br />

wissen kaum etwas über die einstige „Textilmeile“,<br />

wie die Schönhauser Allee mal genannt wurde und<br />

wissen nicht, wie die Luft hier einst roch.<br />

Den Finger auf offene Wunden legen<br />

Im Hof findet sich an der Brandmauer, die mit riesigen<br />

Lettern beschrieben ist, auch ein Zitat eines<br />

unbekannten Prenzlauer Bergers, der sich kritisch<br />

mit der Veränderung des Kiezes auseinandersetzt:<br />

„Es gibt keine alten Leute mehr in Prenzlauer Berg<br />

– ist Ihnen das aufgefallen? Die sind in die billigeren<br />

Vorstadtbezirke gezogen – oder gestorben. …<br />

Wissense wat? Für mich bricht meine Heimat weg<br />

… Felix Müller gefällt dieser Satz, bei dem manche<br />

auch pikiert wegsehen, „weil er den Finger auf eine<br />

offene Wunde legt.“ Viele Geschichten aus dem Kiez<br />

sind verschwunden, zusammen mit den alten Leuten.<br />

Sichtbar machen, was ist: Der 48-jährige Berliner<br />

Felix Müller setzt auf Vernetzung und macht<br />

das durch seine Arbeit als Kurator auch sichtbar.<br />

Fortsetzung auf Seite 8<br />

Schon immer wollte er auch wissen, wer vor ihm in<br />

seiner Wohnung lebte und was sich hier im Haus früher<br />

abspielte. So entstand das Hausprojekt „Leben<br />

an der Schönhauser-Allee“, das er zusammen mit der<br />

Mutter seines Sohnes, der Künstlerin Julia Brodauf,<br />

konzipierte und ausführte. Es versteht sich als Collage<br />

im Raum: Im Eingangsbereich, wo die Briefkästen<br />

hängen, trifft der Gast auf eine große Tafel.<br />

<br />

artspring-Initiatoren Jan Gottschalk und Julia Brodauf<br />

Foto: Inken Reinert<br />

mein/4<br />

5


artspring <strong>2018</strong><br />

Info: artspring <strong>2018</strong><br />

Vom 25. – 27. Mai finden mit artspring <strong>2018</strong> die nächsten Tage der Offenen<br />

Ateliers in Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee statt.<br />

2017 ins Leben gerufen und organisiert von den beiden Berliner Künstlern<br />

Julia Brodauf und Jan Gottschalk. Erneut werden sich daran mehr als 170<br />

Künstlerinnen und Künstler beteiligen und interessierten Gästen ihre<br />

Produktionsstätten zeigen. Dazu wird es ein umfangreiches Begleitprogramm<br />

mit Ausstellungen, Konzerten, Lesungen und Filmvorführungen geben.<br />

Ein besonderer Höhepunkt: Im Vorfeld findet die Ausstellung artspring central<br />

im Museum Prenzlauer Berg statt. Geplant sind Führungen per Rad und zu Fuß.<br />

Interessierte Künstler melden sich bitte auf der Webseite an.<br />

artspring <strong>2018</strong> wird veranstaltet von der Ateliergemeinschaft Milchhof e.V. und<br />

unterstützt vom Amt für Weiterbildung und Kultur Pankow.<br />

www.artspring.berlin • www.felixmueller.info<br />

6 mein/4


Rubrik<br />

„Eine ekstatische und poetische Traumwelt“<br />

„Eine bombastische Show“<br />

„Couture-Kreationen von zarter Sinnlichkeit“


artspring <strong>2018</strong><br />

Fortsetzung von Seite 5<br />

So zeigt er derzeit Arbeiten von<br />

9 Künstlern aus Prenzlauer Berg<br />

unter dem Namen DARK SUN<br />

in der Galerie Alte Schule Adlershof<br />

im allerdings weit entfernten<br />

Stadtbezirk Treptow. Dem sprachgewandten<br />

und gut vernetzten<br />

Künstler ist es stets ein Anliegen,<br />

auf gesellschaftliche Missstände<br />

hinzuweisen. „Aufzeigen, hinsehen<br />

und miteinander reden, darum geht<br />

es mir. So auch bei artspring <strong>2018</strong>.<br />

Denn hier besteht die Chance, mit<br />

den Künstlern in ihren Ateliers ins<br />

Gespräch zu kommen. Und auch<br />

etwas über ihre Arbeitssituation<br />

im Stadtbezirk zu erfahren.“ ■<br />

links: Felix Müller in seinem Atelier<br />

unten: Innenhof Schönhauser Allee<br />

8 mein/4


Ernst-Thälmann-Park<br />

Aktuell im Kiez<br />

Nichts Neues im Norden des Ernst-Thälmann-Parks<br />

Der Ernst-Thälmann-Park ist einer der wichtigsten Naherholungsgebiete in Prenzlauer Berg. In den<br />

nächsten Jahren soll er durch ein verbessertes Nutzungsangebot attraktiver werden – die vorhandenen<br />

Freiflächen laden auch weiterhin zu Wohnungsbauplänen ein.<br />

Christiane Kürschner<br />

Grünflächen zum Erholen und Spielen<br />

Zum Frühjahr <strong>2018</strong> rechnet das Stadtentwicklungsamt<br />

mit der Fertigstellung und öffentlichen Präsentation<br />

des Freiraumkonzeptes für den Ernst-Thälmann-Park.<br />

Mit der Umsetzung des Konzeptes sollen die großen<br />

Grünflächen der denkmalgeschützten Grünanlage für<br />

Bewohner und Besucher wieder attraktiver werden. Bei<br />

der Erarbeitung des Konzeptes werden die Anwohner<br />

und Nutzer miteinbezogen. 2017 fand dazu ein Kiezspaziergang<br />

statt, außerdem konnten speziell Kinder<br />

und Jugendliche ihre Wünsche äußern. In einem Workshop<br />

am Ende des Jahres wurden diese ersten konkreten<br />

Wünsche und Defizite mit den Ergebnissen von Gutachtern<br />

zusammengebracht und diskutiert.<br />

Vorerst kein neuer Wohnraum<br />

Kein Vorankommen gibt es bei der geplanten Bebauung<br />

des ehemaligen Güterbahnhofsgeländes zwischen Ernst-<br />

Thälmann-Park und der Ringbahn. Hier möchte der Investor<br />

Christian Gérôme bis zu 600 Wohnungen bauen<br />

lassen, erhält dafür aber nicht das notwendige Baurecht.<br />

Eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2015 sah die Bebauung<br />

am nördlichen Rand des Ernst-Thälmann-Parks<br />

vor, 600 Wohnungen wären demnach vertretbar. Jetzt<br />

setzt der Bezirk jedoch zunächst andere Schwerpunkte,<br />

neben den Parkanlagen ist auch die Sanierung von Schulen<br />

und Sportanlagen vorgesehen. Das ist zumindest ein<br />

Teilsieg für die Anwohner-Initiative Ernst-Thälmann-Park,<br />

die sich unter anderem für einen Grünstreifen einsetzt,<br />

der sich vom S-Bahnhof Prenzlauer Allee bis zum Anton-<br />

Saefkow-Park ziehen soll. Ob im und um den Ernst-Thälmann-Park<br />

in naher Zukunft zumindest die städtischen<br />

Wohnungsbaupläne umgesetzt werden oder ob zuletzt<br />

ganz auf Grün gesetzt wird, bleibt weiter offen. Im Stadtentwicklungsamt<br />

rechnet man auch in dieser Angelegenheit<br />

erst im späten Frühjahr mit einer Entscheidung. ■<br />

© Grafik: Anwohner-Initiative Ernst-Thälmann-Park<br />

mein/4<br />

9


Wem gehört die Stadt?<br />

An einem der letzten Tage des Jahres 2017 treffen sich Bürger, Politiker, Vertreter aus der Wirtschaft<br />

und Interessengemeinschaften im BVV-Saal in Prenzlauer Berg. Anlass ist das städtebauliche<br />

Projekt „Wohnen an der Michelangelostraße“. Nach und nach füllt sich der Saal, es herrscht<br />

ein gedämpftes „Hallo, hallo“, konzentrierte Gesichter sind zu sehen. Am 12. Dezember findet<br />

der vierte „Runde Tisch“ im Rahmen des Beteiligungsverfahrens statt. Thema heute: „Ökologie,<br />

Klima und Freiraum“.<br />

Christiane Kürschner<br />

Verständigung im zweiten Anlauf<br />

Seit September 2017 finden die Themenrunden statt,<br />

die im Rahmen des Beteiligungsverfahrens organisiert<br />

werden. Das Bürgerbeteiligungsverfahren ist das<br />

Ergebnis eines anhaltenden Widerstands von Teilen<br />

der Bewohnerschaft, der mit der Durchführung des<br />

städtebaulichen Ideenwettbewerbs „Wohnen an der<br />

Michelangelostraße“ begann. Die Senatsverwaltung<br />

für Stadtentwicklung und Umwelt führte diesen bereits<br />

2014 durch. Denn schon als der prämierte Entwurf<br />

sowie weitere Arbeiten Anfang 2015 den Anwohnern<br />

und der Öffentlichkeit präsentiert wurden,<br />

fühlten diese sich übergangen (mein/4 berichtete,<br />

Ausgabe XXX ).<br />

Mit dem vorgezogenen Beteiligungsverfahren<br />

kommt das Bezirksamt den Wünschen der Bewohner<br />

nach, sich einbringen zu können und eine<br />

Stimme in diesem Prozess zu erhalten. „Man kann<br />

ganz klar sagen, dass in dieser Prozessphase im<br />

Normalfall noch kein Beteiligungsverfahren vorgesehen<br />

ist“, so Jan Schultheiß, Koordinator des mit<br />

dem Beteiligungsprozess‘ beauftragten Büros die<br />

raumplaner. Tatsächlich befindet sich das Projekt<br />

noch in der Phase des Vorverfahrens. Eine „frühzeitige<br />

Behörden-, Öffentlichkeits- und Bürgerbeteiligung“<br />

ist im klassischen Bauplanungsverfahren<br />

normalerweise frühestens in der nächsten Phase<br />

geplant, wenn es an die verbindliche Bauleitplanung<br />

geht. Die eigentliche Bürgerbeteiligung startet,<br />

wenn ein Bebauungsplanentwurf erstellt ist,<br />

der auch einen Umweltbericht vorsieht.<br />

Bürgerbeteiligung als bürokratische<br />

Herausforderung<br />

In diesem Fall hat man aber nach der Vorstellung der<br />

Entwürfe schnell gemerkt, dass es Redebedarf gibt.<br />

An den Thementischen nehmen die Bürgerinitiative<br />

Leben an der Michelangelostraße, der Verein für<br />

Lebensqualität an der Michelangelostraße e.V. und<br />

interessierte Bürger ebenso teil wie Vertreter der<br />

ansässigen Wohnungsbauakteure und Institutionen.<br />

Der Organisationsaufwand ist als enorm: Zu den<br />

einzelnen Themen sind Fachexperten eingeladen,<br />

die angehört werden, es werden Wünsche und Bedenken<br />

der einzelnen Vertreter entgegengenommen.<br />

Nach jedem Treffen werden die Ergebnisse in Protokollen<br />

zusammengefasst und ein Newsletter erstellt,<br />

der veröffentlicht und in den einzelnen Wohnobjekten<br />

um die Michelangelostraße verteilt wird. Zusätzlich<br />

wird der Newsletter auf der Webseite des<br />

Pankower Stadtentwicklungsamtes veröffentlicht.<br />

10 mein/4


mein/4<br />

11


Michelangelostraße<br />

Der Beteiligungsprozess ist mittlerweile ein solcher<br />

Präzedenzfall, dass er sein eigenes Logo erhalten hat.<br />

Jugendliche der Jugendfreizeiteinrichtung Atelier 89<br />

entwarfen verschiedene Logos, die von einer Grafikagentur<br />

weiterentwickelt und am vierten Thementisch<br />

vorgestellt wurden. Nach dem Treffen wählten alle<br />

Teilnehmenden den von ihnen favorisierten Entwurf.<br />

Der Entwurf mit den meisten Befürwortern ziert nun<br />

alle Publikationen.<br />

Die Planung und Organisation der einzelnen Veranstaltungen,<br />

die Kommunikation zwischen den Beteiligten<br />

und – das könnte man fast vergessen – die<br />

weitere Planung des eigentlichen Bauvorhabens<br />

nehmen enorm viel Zeit in Anspruch.<br />

Demokratie auf dem Prüfstand<br />

Das Beteiligungsverfahren ist an sich ein komplexer<br />

Vorgang. Wenn er dann als Mittel der demokratischen<br />

Teilhabe grundsätzlich in Frage gestellt wird, gestaltet<br />

sich die weitere Zusammenarbeit noch schwieriger.<br />

An diesem Abend im Dezember zeichnet sich<br />

das Grundproblem der Bürgerbeteiligung ab. Noch<br />

in der vierten Sitzung wird viel Zeit darauf verwendet,<br />

Positionen zu klären und das Verfahren an sich<br />

zu diskutieren.<br />

Angestrengte Gesichter im Podium, angestrengte<br />

Gesichter an den Tischen.<br />

Es ist an diesem Abend ein zäher Kampf – um was<br />

eigentlich? Es schiebt sich immer wieder eine grundsätzliche<br />

Debatte in den Vordergrund, die letztendlich<br />

zu der Frage führt: Wem gehört die Stadt? Was<br />

bedeutet demokratische Teilhabe?<br />

Zu den besonders kritischen Stimmen zählt der Verein<br />

für Lebensqualität an der Michelangelostraße e.V.<br />

In der zweiten Themenrunde bringt er zum Sprache,<br />

dass es sich bei dem Beteiligungsverfahren um eine<br />

„Alibiveranstaltung“ handeln würde, „um die Bürgerbeteiligung<br />

abzuarbeiten“. Der Verein vermutet, dass<br />

es den Initiatoren nicht darum gehe, „ernsthaft über<br />

das Bauvorhaben zu diskutieren“. Mit akkurater Organisation<br />

und einer lebendigen Kommunikationskultur<br />

wird versucht, solche Zweifel zu beseitigen. Das<br />

Beteiligungsverfahren folge Rahmenbedingungen und<br />

Zielstellungen, die das Land und der Bezirk als Träger<br />

des Verfahrens intern ausgetauscht und abgeglichen<br />

hätten, so Matthias Rogge, der im Pankower Stadtentwicklungsamt<br />

mit der vorbereitenden Bauleitplanung<br />

betraut ist. Es scheinen dennoch Zweifel zu bleiben.<br />

Der Verein fordert, dass „die Lebensqualität der Altund<br />

Neubewohner an erster Stelle stehen und sich<br />

daraus eine vernünftige Zahl an neuen Wohnungen<br />

ergibt“. Während das Bezirksamt zunächst von 1.500<br />

Einheiten sprach, findet der Verein eine Zahl von 700<br />

Einheiten realistischer. „Erst die Machbarkeit prüfen<br />

und dann die Anzahl der Wohnungen festlegen“, fordert<br />

der Verein.<br />

Kämpferische Ansage<br />

Im November nehmen Vertreter des Vereins auch an<br />

der öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung<br />

und Grünanlagen teil. Dort legen sie ein<br />

Statement zum „Sachstand des Partizipationsprozesses“<br />

ab. Ist das noch Demokratie, wenn Teilnehmer eines<br />

nicht-öffentlichen Verfahrens mit eigenen Ansichten<br />

Foto: © Christiane Kürschner<br />

12 mein/4


Rubrik<br />

Foto: © Christiane Kürschner<br />

Themenrunde zum Thema „Ökologie“ im Rahmen des Beteiligungsverfahrens<br />

an die Öffentlichkeit gehen und die „von den Bürgern<br />

gewählte Verordnete“ darum bitten, „auf das Beteiligungsverfahren<br />

im Sinne unseres Statements gestaltend<br />

und kontrollierend Einfluss zu nehmen“? Als das<br />

Statement an diesem Abend zur Sprache kommt, zeigt<br />

sich, dass der Alleingang zumindest streitbar ist.<br />

Andreas Böhm, Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft<br />

DPF eG, findet ein solches Vorgehen „nicht in<br />

Ordnung“. Karin Spieker, Vorstandsmitglied des Vereins,<br />

bescheinigt solchen Einwürfen ein „merkwürdiges<br />

Demokratieverständnis“ und gibt weiter zu verstehen,<br />

dass „ob Ihnen das nun gefällt oder nicht“, der<br />

Verein das einfach getan hätte. Es geht um Teilhabe,<br />

es geht um das Recht am Mitgestalten. Der Verein<br />

stört sich grundsätzlich daran, dass der Runde Tisch<br />

„nur eine Ideensammlung der Beteiligten“ sei, auf deren<br />

Grundlage die Leitlinien für die Erarbeitung eines<br />

neuen städtebaulichen Entwurfs erstellt werden. In<br />

diesem Fall könne der „Beteiligungsprozess und seine<br />

Ergebnisse unter Umständen nichts wert sein und in<br />

der Konsequenz der Plan-B ohne ausreichende Berücksichtigung<br />

der Interessen der Anwohner auf den Weg<br />

gebracht“ werden – so die Befürchtung des Vereins.<br />

Mit diesem schlimmsten angenommenen Fall rechnet<br />

auf der Seite des Stadtentwicklungsamtes niemand.<br />

„Es ist das Ansinnen des Beteiligungsverfahrens, das<br />

erzeugte Stimmungsbild mit den Zielstellungen von<br />

Land und Bezirk zusammenzuführen. Insbesondere für<br />

die Aspekte, für die ein Dissens bleibt, geht es darum,<br />

gemeinsam Lösungen zu finden“, so Rogge (Stadtentwicklungsamt<br />

Pankow).<br />

Dialogbereit und optimistisch<br />

Optimistischer scheint die Bürgerinitiative Leben<br />

an der Michelangelostraße auf den weiteren Verlauf<br />

zu schauen. Die Grundhaltung der Initiative lautet<br />

„Bauen: ja, maßlose Verdichtung: nein“.<br />

Christel Model, Mitglied der Initiative, begrüßt die<br />

„Möglichkeit, sich ohne Einschränkungen in den<br />

Prozess der weiteren Entwicklung des Projektes in<br />

vollem Umfang einzubringen“. Dass es am Runden<br />

Tisch Meinungsverschiedenheiten und unterschiedliche<br />

Interessen gibt, ist ihnen klar. Sie setzen auf die<br />

Standortwerkstätten im Anschluss, in denen es, so<br />

hofft die Initiative, „in spezifischen Arbeitsgruppen<br />

themenbezogene Ergebnisse und Schlussfolgerungen<br />

als Kompromiss zwischen allen Beteiligten“ geben<br />

wird.<br />

Sie seien optimistisch, letztendlich eine entsprechende<br />

Kompromissvariante verabschieden zu können.<br />

Mit ihrem Optimismus findet sie im Bezirksstadtrat<br />

bei Vollrad Kuhn einen Partner. Für ihn war dieser<br />

vierte Themenabend eine Wende. „Ich finde, dass der<br />

im Sommer 2017 begonnene Dialogprozess – dem zu<br />

Beginn noch von Anwohnerinitiativen und einzelnen<br />

Beteiligten mit Misstrauen entgegengebracht wurde<br />

– nun immer besser läuft und die meisten Beteiligten<br />

eine konstruktive und zielorientierte Debatte führen“,<br />

so Kuhn. Im Frühling finden die beiden Standortwerkstätten<br />

teil.<br />

Es bleibt ein spannender partizipatorischer Prozess,<br />

und die Frage nach einem Gewinner wird für einige<br />

Akteure nicht die unwichtigste sein.<br />

■<br />

mein/4<br />

13


Fotos: © Christiane Kürschner<br />

Allein, aber nicht einsam<br />

„Ich weiß, wie man Kaffee macht“, gibt Avin zu verstehen. „Dann solltest du weniger Wasser aufgießen,<br />

die Tasse ist zu klein“, gibt Mutter Heike zurück. Die Elfjährige nimmt eine größere Tasse<br />

aus dem Schrank und bereitet weiterhin mit großem Elan Kaffee zu. Zehn Minuten später ist die<br />

gute Laune von ihr gewichen – typisch Teenager. Mutter und Tochter sind ein eingespieltes Team<br />

und begegnen sich auf Augenhöhe.<br />

Christiane Kürschner<br />

Heike gehört zu den 137.000 alleinerziehenden<br />

Müttern in Berlin (Mikrozensus 2015) und hat damit<br />

in diesem Frauenhaushalt das Zepter in der Hand.<br />

Sie möchte aus ihrem Status als Alleinerziehende<br />

kein großes Thema machen. Trotzdem sieht sie, dass<br />

die öffentliche Diskussion über die soziale Stellung<br />

von Alleinerziehenden in der Gesellschaft wichtig ist.<br />

Im Februar <strong>2018</strong> ging zuletzt die Nachricht durch die<br />

Presse, dass „die Einkommenssituation von vielen Familien<br />

und insbesondere Alleinerziehenden“ schlechter<br />

sei bislang gedacht, so die Bertelsmann Stiftung.<br />

Eine neue von der Stiftung in Auftrag gegebene Studie<br />

zeigt, dass die finanzielle Belastung mit jedem<br />

weiteren Haushaltsmitglied steigt. Betroffen sind<br />

nicht nur Familien mit mehreren Kindern, sondern<br />

auch Alleinerziehende. „Lag deren Armutsrisikoquote<br />

nach früheren Berechnungen bei 46 Prozent – und<br />

damit schon sehr hoch –, sind es auf Basis der neuen<br />

Methode 68 Prozent“, so eines der Ergebnisse der<br />

Studie. In Haushalten wie dem von Heike und Avin<br />

fallen alle kinderspezifischen Ausgaben wie Schulsachen,<br />

neue Kleidung und die Freizeitgestaltung be-<br />

14 mein/4


Alleinerziehend in Berlin<br />

sonders ins Gewicht. Gleichzeitig sei es für Alleinerziehende<br />

aufgrund der aufwändigeren Betreuung<br />

und Fürsorge für die Kinder besonders schwer, ihren<br />

Erwerbsumfang zu vergrößern, so die Bertelsmann-<br />

Stiftung.<br />

Aufgedrückter Stempel<br />

Wie viele Alleinerziehende in Stadtteilen wie Prenzlauer<br />

Berg leben, ist statistisch nicht erfasst. Avin<br />

vermutet aber, dass sie in ihrer Klasse nicht die Einzige<br />

ist, die ohne Vater im gemeinsamen Haushalt<br />

aufwächst. Darüber rede man nicht, so die Schülerin.<br />

„Viele Mütter verschweigen ihren Familienstatus<br />

auch bewusst“, sagt Heike. Durch ihre pädagogische<br />

Arbeit an Schulen, zu der auch die Arbeit mit Eltern<br />

gehört, kennt sie die häufigsten Beweggründe. „Wer<br />

sich als alleinerziehend outet, der bekommt auch<br />

schnell einen Stempel aufgedrückt“, sagt sie, „insbesondere<br />

Mütter befinden sich immer wieder in der<br />

Position, sich rechtfertigen zu müssen, dass sie ihr<br />

Kind allein aufziehen.“ Im Job wird ihnen schnell<br />

nichts mehr zugetraut, denn sie hätten schließlich<br />

eine doppelte Belastung. Das gleicht eher sozialer<br />

Ausgrenzung als einer Rücksichtnahme. Um ein Bewusstsein<br />

dafür zu schaffen, dass Alleinerziehenden<br />

die Anerkennung als gleichberechtigte Lebens- und<br />

Familienform zusteht, wird nun des Öfteren der etwas<br />

sperrige Begriff„Ein-Eltern-Familie“ verwendet.<br />

Die Idee dahinter: Es besteht kein Mangel, wenn nur<br />

ein Elternteil da ist, es handelt wie bei jeder anderen<br />

Eltern-Kind-Konstellation um eine Familie. „Sie<br />

haben genauso ihre Höhen und Tiefen wie alle anderen<br />

Familien auch“, so Martina Krause, Geschäftsführerin<br />

des bundesweit agierenden SHIA e.V., einer<br />

Selbsthilfeinitiative alleinerziehender Mütter und<br />

Väter.<br />

Der Verein im Nordosten von Prenzlauer Berg engagiert<br />

sich für die Interessen von Alleinerziehenden in<br />

ganz Deutschland und speziell in Berlin. „Alleinerziehende<br />

sind doppelt gefordert und oft unterschätzt“,<br />

resümiert Krause, deshalb sollten sie sich Unterstützung<br />

suchen.<br />

Der Verein setzt sich mit seiner Arbeit auf gesellschaftspolitischer<br />

Ebene dafür ein, dass Alleinerziehende<br />

die gleichen Chancen und Rechte erhalten<br />

wie traditionelle Familien. In der täglichen Arbeit<br />

bieten die Mitarbeiter aber auch ganz klassische<br />

Hilfe an. Alleinerziehende Mütter und Väter können<br />

sich hier vernetzen, erhalten beispielsweise Rechtsberatungen<br />

und können Angebote der ergänzenden<br />

Kinderbetreuung wahrnehmen. Ein großes Thema sei<br />

auch immer wieder die Wohnungssuche, so Krause.<br />

Steigende Mieten und eine hohe Konkurrenz durch<br />

Besserverdiener macht es Alleinerziehenden schwer,<br />

Wohnraum in Berlin zu finden.<br />

Keine Alternative zu Prenzlauer Berg<br />

Heike lebt mit ihrer Tochter Avin in einer kleinen<br />

3-Raum-Wohnung im Norden von Prenzlauer Berg;<br />

über die Hälfte ihres Einkommens geht für die Miete<br />

weg, die Jahr für Jahr steigt. Einen Plan-B zu Prenzlauer<br />

Berg gibt es nicht. Seit 20 Jahren lebt sie in der<br />

Wohnung, weshalb sie noch einen alten Mietvertrag<br />

hat. „Umziehen? Wohin denn?“, fragt sie. Billiger wird<br />

es nirgends. Auch wenn sie die Vorzüge von Prenzlauer<br />

Berg – schicke Klamottenläden, stylische Bars<br />

und Läden, in denen man für vier Euro Porridge essen<br />

geht – nicht genießen kann, sind sie und Avin hier<br />

tief verwurzelt. 2006 kam ihre Tochter zur Welt, die<br />

Beziehung im „Frühstadium“ hielt nicht. Avins Vater,<br />

promovierter Soziologe und Erziehungswissenschaftler,<br />

steht zu der Vaterschaft. Vater und Tochter sehen<br />

sich regelmäßig, mindestens alle zwei Wochen und<br />

zumeist über die Wochenenden.<br />

mein/4<br />

15


Alleinerziehend Rubrik in Berlin<br />

Avin kommt mit dem Modell gut zurecht, sieht ihren<br />

Mittelpunkt jedoch klar bei der Mutter. Neue<br />

Beziehungen haben es im Leben der beiden schwer.<br />

Um das tägliche Pensum, das aus Vollzeitjob, Schule,<br />

Hobbys und Organisation besteht, zu erfüllen,<br />

braucht es Disziplin. „Wir sind wahnsinnig strukturiert“,<br />

so Heike. Avin hat das Ringen für sich entdeckt,<br />

bis zu fünf Mal pro Woche trainiert sie bei<br />

den Preußen-Ringern, die dafür die Sporthalle an<br />

der Carl-Humann-Grundschule nutzen. Heike macht<br />

Sport und Yoga, um körperlich fit zu bleiben, zudem<br />

hat sie sich als Familienberaterin ein nebenberufliches<br />

Standbein aufgebaut. Bei diesem Workload hat<br />

es ein neuer Partner schwer, der sich in die Tagesabläufe<br />

des Mutter-Tochter-Gespanns einfügen müsste.<br />

Von Mutter zu Mutter vernetzen<br />

„Manchmal fühlt man sich als Alleinerziehende schon<br />

unvollständig“, so Heike. Allein fühle sie sich aber<br />

nicht. Und als Vorteil ihres Status sieht sie, dass sie<br />

zwar die Verantwortung nicht teilen, dafür aber über<br />

alles selbstständig entscheiden kann. Sie rät alleinerziehenden<br />

Frauen, sich gut zu vernetzen und zu<br />

wissen, wer die richtigen Ansprechpartner sind. Sie<br />

selbst suchte sich kurz nach der Geburt Hilfe beim<br />

Shia e.V., nachdem sie schon als Schwangere zu einem<br />

Frühstück dort war. Krause bemerkt, dass es immer<br />

mehr Frauen gibt, die bereits in der Schwangerschaft<br />

ohne Partner sind. Deshalb initiiert der Verein seit<br />

einiger Zeit Infoabende für Single-Schwangere, in<br />

denen sich die Frauen auf ihr Leben als Ein-Eltern-<br />

Familie vorbereiten können, so Krause. Auch sie rät<br />

dazu rechtzeitig ein Netzwerk aufzubauen. Es gebe<br />

die, die keinen Anschluss finden und versuchen,<br />

Familie und Job allein in den Griff zu bekommen,<br />

manche blieben dabei „auf der Strecke“, so die Geschäftsführerin.<br />

Bei Treffen wie dem Stammtisch für<br />

Alleinerziehende, an sogenannten Wohlfühltagen<br />

oder gemeinsamen Reiseunternehmungen können<br />

Alleinerziehende Kraft schöpfen. Auch Heike kennt<br />

die Gefahr der Isolation, weshalb sie dafür plädiert,<br />

bewusst auf die psychische Gesundheit zu achten,<br />

denn „ wenn man als Alleinerziehende nicht mehr<br />

funktioniert, bricht die ganze Struktur zusammen“.<br />

Deshalb zieht es sie regelmäßig zum Yoga. Dort ist<br />

sie eine unter vielen Frauen und wenn sie nach Hause<br />

kommt ist sie: Mama.<br />

■<br />

16 mein/4


Info: Shia e.V.<br />

VERANSTALTUNGEN UND GRUPPEN<br />

• Stammtisch für Alleinerziehende<br />

1. Samstag im Monat ab 20 Uhr<br />

• Gruppe „Elternzeit nutzen“<br />

• Elternkurs „Starke Eltern – starke<br />

Kinder“<br />

• Forum Umgangsrecht<br />

• Infoabende für Single-Schwangere –<br />

„Den Anfang allein meistern“<br />

alle 2 Monate, jeweils<br />

17.30 bis 19.30 Uhr<br />

BERATUNGEN<br />

• Sozialberatung<br />

• psychosoziale Beratung<br />

• Erziehungsfragen<br />

• Mediation<br />

• Ergänzende Kinderbetreuung<br />

• Berufs- und Bildungswege<br />

RECHTSINFORMATIONEN zum<br />

• Familienrecht<br />

• Sozial-, Zivil- und Arbeitsrecht<br />

Alle Angebote und Veranstaltungen<br />

gibt es unter shia-berlin.de<br />

SelbstHilfeInitiative<br />

Alleinerziehender e. V.<br />

Landesverband Berlin<br />

Rudolf-Schwarz-Str. 31<br />

10407 Berlin<br />

030 / 4 25 11 86<br />

kontakt@shia-berlin.de<br />

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mein/4<br />

17


Blauschmuck<br />

Die Schattierungen der Gewalt<br />

Armbänder, Ketten, Diademe, Colliers schmücken die Frauen in Katharina Winklers Roman. Der<br />

Schmuck ist Zeichen der weiblichen Gemeinschaft und der Herrschaft der Männer. „Blauschmuck“<br />

ist ein Roman über Misshandlungen. Entstanden ist der Text in Prenzlauer Berg.<br />

Carola Dorner<br />

Filiz‘ Geschichte trat vor sehr langer Zeit in das<br />

Katharina Winklers Leben. Eine junge Frau kam<br />

in die Arztpraxis ihres Vaters in Österreich, um ein<br />

Medikament für ihren Mann zu holen. Die Ärmel<br />

ihrer Jacke rutschen zurück und kurz werden die<br />

Zeichen der Misshandlung<br />

sichtbar, der Blauschmuck.<br />

Filiz geht danach weiterhin<br />

durch die Hölle aus Schlägen,<br />

Vergewaltigungen und<br />

psychischem Druck. Aber irgendwann<br />

entkommt sie, fast<br />

totgeschlagen, ihrem Mann<br />

und wird mit ihren Kindern<br />

zur Freundin der Familie des<br />

Arztes.<br />

Jahre später erzählt sie der<br />

inzwischen 20-jährigen Studentin<br />

Katharina eine Woche<br />

lang ihre Geschichte. Die<br />

Tonbänder mit dem schweren<br />

Stoff bleiben erst einmal liegen.<br />

Viele Jahre lang. Bis die<br />

Zeit reif ist und Katharina<br />

die Geschichte aus Schlägen,<br />

Demütigungen und Hoffnungen<br />

zu ihrer eigenen macht,<br />

die Perspektive ihrer Freundin<br />

annimmt und die Erlebnisse in poetische Bilder<br />

übersetzt. Mit „Blauschmuck“ gelingt Katharina<br />

Winkler ein literarisches Kunststück. Durch die poetische<br />

Sprache und eine kompromisslose Übernahme<br />

der Perspektive macht sie die Filiz Geschichte lesbar.<br />

Der Text ist schrecklich und schön zugleich. Das ist<br />

verstörend und doch die einzige Möglichkeit, sich<br />

dem Thema literarisch anzunehmen.<br />

Der Blick hinter das Kopftuch<br />

Eine junge Kurdin flieht vor ihrem prügelnden Vater<br />

zu ihrem zukünftigen Mann. Sie wird misshandelt,<br />

bekommt drei Kinder und landet schließlich mit<br />

Mann und Kindern in Österreich. Mit der Zeit lernt<br />

sie, ihrem Mann zumindest innerlich etwas entgegenzusetzen.<br />

So weit der Inhalt. „Blauschmuck“ erzählt<br />

die Geschichte einer inneren Emanzipation ohne jede<br />

Wertung und Parteiname. Nur so wird Filiz‘ Handeln<br />

nachvollziehbar. Durch<br />

die Entscheidung für die<br />

Ich-Perspektive geht die Autorin<br />

einen Schritt, der jede<br />

Erwartung, die sich beim Lesen<br />

einer reinen Inhaltsangabe<br />

einstellen würde, zunichte<br />

macht. Filiz wird lesend<br />

nicht von außen betrachtet,<br />

sondern begleitet. Wenn sie<br />

den Blick senkt, senkt der<br />

Leser den Blick, wenn sie<br />

geschlagen wird, bekommt<br />

der Leser einen Eindruck<br />

ihrer blauen Flecken. Wenn<br />

Yunus den Raum betritt, hält<br />

der Leser den Atem an und<br />

versucht, nichts falsch zu machen.<br />

„Anders wäre das gar nicht<br />

erzählbar gewesen. Ich wollte<br />

Filiz eine Stimme verleihen,<br />

ihr wurde zuvor niemals Gehör<br />

geschenkt“, erklärt Katharina Winkler ihre Entscheidung.<br />

Sie als Autorin zieht sich dabei komplett<br />

hinter die Figur zurück. „Es war für mich ganz entscheidend,<br />

dass man nicht wieder von außen auf sie<br />

blickt. Ich wollte jeden Voyeurismus unterbinden. Ich<br />

wollte, dass es möglich wird, das alles mitzuerleben<br />

und nicht zu analysieren.“ Die Autorin macht es sich<br />

selbst und auch dem Leser nicht leicht. Gleichzeitig<br />

zeigt sie, dass dies der einige Weg ist, die Geschichte<br />

zu erzählen, ohne der Protagonistin Unrecht zu<br />

tun. Weil sie dem Leser keine Rückzugsmöglichkeit<br />

auf eine intellektuelle Ebene lässt, kann das Klischee<br />

nicht greifen.<br />

Fotos: © Jens Schünemann<br />

18 mein/4


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mein/4 19


Blauschmuck<br />

Eingesperrt<br />

So erlebt der Leser, warum Filiz schlicht<br />

nicht anders handeln kann. Als sie Yunus<br />

kennenlernt, zeichnet sich bereits<br />

ab, was passieren wird. Und doch ist sie<br />

stolz und aufgeregt, als der schöne wilde<br />

Junge mit Turnschuhen aus Deutschland<br />

ausgerechnet sie auswählt und zu<br />

seinem Besitz erklärt: „Du gehörst mir.<br />

Seine Stimme ist ohne Zweifel.“ Wenig<br />

später sperrt der Junge seine Erwählte<br />

zum ersten Mal ein. Und sie bebt erwartungsfreudig<br />

ihrem Schicksal entgegen.<br />

„Die Stalltür fällt ins Schloss. Ich<br />

stehe im Dunkel. Bebend. Ich gehöre<br />

ihm. Ich habe einen Mann.“ Als sie gegen<br />

den Willen der Familie mit Yunus<br />

wegläuft und ihn im Haus seiner Mutter<br />

heiratet, ahnt sie – zumindest ansatzweise<br />

–, was sie erwartet. Schon als kleines<br />

Mädchen war ihr klar, dass Ehefrauen<br />

Blauschmuck tragen. „Der Blauschmuck<br />

der Frauen trägt die Handschrift der<br />

Männer. Das Werkzeug, Holz oder Eisen,<br />

und die Anzahl der Schläge bestimmen<br />

den Blauton.“ Filiz ist kein Einzelschicksal,<br />

sondern eine unter vielen hundert<br />

blauen Frauen im Tal. „Hellblaue Frauen<br />

werden zu dunkelblauen, blau-rote zu<br />

blau-schwarzen. Dunkelblaue werden zu<br />

hellgrauen aber das ist selten, und Frauen,<br />

die Blau-Schwarz tragen, wie Ayse,<br />

geben die schwere Farbe nicht mehr her.“<br />

Der Blauschmuck, den die Männer ihren<br />

Frauen vermachen, ist kein Zeichen der Ausgrenzung,<br />

sondern im Gegenteil: ein verbindendes Element.<br />

Die Männer prügeln, weil die Frauen in ihren Augen<br />

Fehler machen, weil sie ihren Blick oder ihre Stimme<br />

heben, weil sie den Anschein erwecken, sich der männlichen<br />

Kontrolle zu entziehen. In Filiz’ Logik ist all<br />

das nachvollziehbar. Am Ende ist – innerhalb dieser<br />

Logik – Blauschmuck noch besser als Nichtbeachtung.<br />

Zwar wird über den Schmuck nicht gesprochen, denn<br />

er ist „Privateigentum“, aber die Frauen sehen und erkennen,<br />

wer zu ihnen gehört und wer nicht. Wer keine<br />

Himmelsfarbe am Körper trägt macht sich verdächtig.<br />

„Songül ist himmellos und ohne Blau. Wo sie auftaucht,<br />

verstummt das Gespräch. Was soll man reden mit einer<br />

Himmellosen.“ „Solche gibt es auch“, erklärt die Mutter<br />

der jungen Filiz, „leider“. Dieses „leider“, so erzählt<br />

die Autorin, ist eines der wenigen Worte, das original<br />

aus dem Filiz‘ Mund von Filiz stammt, die in Wahrheit<br />

natürlich anders heißt.<br />

Geschichten wiederholen sich<br />

Das Mädchen Filiz denkt über die blauen Frauen wie<br />

ihre Mutter: „Wenn ich groß bin, werde ich eine blaue<br />

Frau. Ich hoffe auf einen Blauton, hell wie der Winterhimmel.“<br />

Tatsächlich wird Filiz eine blaue Frau in den<br />

dunkelsten Schattierungen – und zwar lange bevor sie<br />

wirklich „groß“ ist. Etwa fünfzehn Jahre alt ist sie, als<br />

sie mit Yunus wegläuft und wenig später das erste Kind<br />

bekommt. Vielleicht ist sie auch etwas älter oder etwas<br />

jünger. So genau ist das nicht geklärt, weil den amtlichen<br />

Zahlen nicht zu trauen ist. Filiz‘ Vater machte sich<br />

nur alle paar Jahre auf den Weg zum Amt, um alle in<br />

der Zwischenzeit geborenen Kinder anzumelden. Filiz‘<br />

Lebensdaten sind nicht die tatsächlichen Lebensdaten,<br />

sondern Angaben von Männern, die keine weitere Bewandtnis<br />

für sie haben.<br />

Auch die Autorin interessiert sich nicht für die Daten<br />

und Fakten. Der Roman wird nicht davon getragen,<br />

sondern von Empathie und radikal subjektiver Wahr-<br />

Fotos: © Bernhard Schir<br />

20 mein/4


Blauschmuck<br />

nehmung. Deshalb ist er so wahr.<br />

Daten und Fakten bleibt Katharina<br />

Winkler dem Leser dennoch nicht<br />

schuldig. Zum Glück. Im Epilog liefert<br />

sie die Fakten nach, die nicht<br />

mehr in den Roman gehören. Der<br />

Roman endet mit der Erkenntnis<br />

Filiz‘, die sich halb ohnmächtig von<br />

ihrem Mann lossagt: „Du schlägst<br />

mich tot, aber du kommst mir nicht<br />

nahe.“ In dem Moment beginnt die<br />

Rettung und die Emanzipation der<br />

jungen Frau. Alles andere, die faktische<br />

Emanzipation, kann nur Folge<br />

der inneren Emanzipation sein,<br />

erklärt die Autorin. Die äußere<br />

Emanzipation wird deshalb nur kurz<br />

und knapp im Epilog abgehandelt.<br />

Filiz kommt für ein Vierteljahr ins<br />

Krankenhaus, sie wird von Yunus<br />

geschieden, lebt mit ihren Kindern<br />

in einem Frauenhaus und beginnt<br />

eine Ausbildung. Als Ruhe in der<br />

Familie einkehrt, erzählt sie Katharina<br />

Winkler ihre ganze Geschichte.<br />

Die Kinder sind groß geworden und<br />

haben sich beruflich sehr gut entwickelt.<br />

Filiz arbeitet als akademische<br />

Fachkraft für Sozialpsychiatrie in<br />

Österreich. Yunus lebt in der Türkei<br />

und hat wieder geheiratet. Seine<br />

drei Kinder tragen die gleichen<br />

Namen, wie seine Kinder aus erster<br />

Ehe. <br />

■<br />

Katharina Winkler<br />

Geboren 1979 in Wien. Sie studierte<br />

Germanistik und Theaterwissenschaften<br />

in Wien und kam nach dem<br />

Studium nach Berlin. Heute lebt sie<br />

in Prenzlauer Berg. Blauschmuck ist<br />

ihr erster Roman. Er wurde in fünf<br />

Sprachen übersetzt und unter anderem<br />

mit dem Mara-Cassens Preis<br />

für das beste deutschsprachige Debüt,<br />

sowie dem Prix du roman étranger<br />

für das beste fremdsprachige<br />

Debüt in Frankreich ausgezeichnet.<br />

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Verlag: Suhrkamp Verlag;<br />

196 Seiten<br />

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ISBN-13: 978-3518425107<br />

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mein/4<br />

21


Die Eltern sind an<br />

allem schuld<br />

Wer auf der Schultoilette beim Telefonieren, Chatten oder Spielen erwischt wird,<br />

muss das Handy abgeben. Das trifft jeden mal. Man wird entdeckt oder verpetzt.<br />

An vielen Schulen dürfen die Kinder ihre Handys nach dem Unterricht nicht selbst<br />

aus dem Sekretariat abholen. Die Eltern müssen kommen. Natürlich zu den Öffnungszeiten.<br />

Am Freitag ist das Sekretariat ab 14:00 Uhr geschlossen.<br />

Franziska Hauser<br />

Nach Schulschluss, wenn ich wissen will, ob<br />

der Schulbus im Stau steht, ob das Kind direkt<br />

nach Hause kommt oder zu Freunden geht,<br />

ob es vom Basketball abgeholt werden muss<br />

oder nicht, fängt der Safe im Sekretariat an<br />

zu klingeln.<br />

Am Montag hole ich mir den strengen Blick<br />

der Sekretärin ab, während sie in der Kiste<br />

mit den abgenommenen Handys wühlt, auf<br />

denen Klebezettel mit den Namen der Kinder<br />

kleben. Im Durchschnitt seien es vier Handys<br />

pro Woche, sagt die Sekretärin einer großen<br />

Schule. Manche Lehrer seinen tolerant, andere<br />

nicht. Mit dem Handy gebe ich den strengen<br />

Blick aus dem Sekretariat an das Kind<br />

weiter. Ich darf auf mein Kind wütend sein.<br />

Die Schule nicht. Aber was ist, wenn ich mich<br />

auf die Seite des Kindes stelle, statt auf die<br />

der Schule? Was ist, wenn ich nicht auf das<br />

Kind sauer werden will, weil ich seinetwegen<br />

in die Schule muss, sondern lieber auf die<br />

Schule, weil ich mir am Freitag unnötige Sorgen<br />

gemacht habe? Ich bin nachsichtiger mit<br />

meinem Kind als die Lehrerin, bereit es gegen<br />

jede Ungerechtigkeit zu verteidigen und mich<br />

bei der Schulleitung über diese Maßnahme zu<br />

beschweren.<br />

Klagen von Eltern gegen Schulen, Beschwerdeattacken<br />

auf Lehrer und Erzieher nehmen<br />

zu. Noch nie hatten Lehrer und Erzieher so<br />

stark das Gefühl, unter den Erziehungsfehlern<br />

der Eltern leiden zu müssen. „Wer noch nie<br />

verklagt wurde, ist kein richtiger Lehrer“, sagt<br />

man schon unter den Lehramtsstudenten.<br />

Dass Eltern immer öfter das Gefühl haben,<br />

sich für ihre Kinder einsetzen zu müssen, obwohl<br />

die Schüler besser vor Bestrafung und<br />

Willkür geschützt sind als je zuvor, klingt paradox.<br />

Niemand wird geschlagen oder muss<br />

dem Gesicht zur Wand stehen. Kein Lehrer<br />

darf ein Schulkind zur Strafe aus dem Unterricht<br />

weisen, zum Hausmeister schicken, um<br />

Stühle zu reparieren oder den Hof zu fegen.<br />

Selbst die Abnahme des Smartphones wird<br />

heute von den Eltern als Verletzung der Würde<br />

angesehen, wie ein Präzedenzfall zu dem<br />

Thema zeigte, der von den klagenden Eltern<br />

verloren wurde. Wenn ein Kind zur Strafe in<br />

der Schule Toilettenpapier verteilen müsste,<br />

weil es den Unterricht gestört hat, erschiene<br />

das vielen Eltern als direkter Weg zum Versager,<br />

als erstes Anzeichen dafür, dass das Kind<br />

später unter der Brücke landen werde. Die<br />

Lehrer müssten integrieren und dafür sorgen,<br />

dass jeder an allem teilhaben könne. Bestrafen<br />

ist tabu.<br />

Trotz der kontinuierlichen Abschwächung der<br />

Möglichkeiten, Schüler für unerwünschtes Verhalten<br />

zu sanktionieren, wächst der Ärger mit<br />

den Eltern und auf Seiten der Lehrer wächst<br />

mitunter das Bedürfnis, statt der Kinder die<br />

Eltern zu erziehen.


Die Eltern sind an allem schuld<br />

Wenn Schüler im Unterricht mit dem Handy spielen,<br />

wenn sie sich vom Schulgelände stehlen, sich im Sportumkleideraum<br />

prügeln, im Unterricht essen oder gar<br />

Lehrer beschimpfen, dann werden die Eltern zum Gespräch<br />

gebeten. Und dann stehen die Eltern ratlos vor der<br />

unlösbaren Aufgabe, das Verhalten des Kindes während<br />

ihrer Abwesenheit unter Kontrolle zu bekommen. Denn<br />

verantwortlich für inakzeptables Verhalten von Schülern<br />

sind grundsätzlich die Eltern. Auch für den Druck, den<br />

die Schule den Kindern nicht machen sollte, sind scheinbar<br />

die Eltern verantwortlich. Konsequenzen dürfen Lehrer<br />

nur über die Eltern androhen. Gleichzeitig ist Elterninitiative<br />

gefragt wie nie. Mütter und Väter sollen nicht<br />

nur ihre eigenen Kinder unterstützen, sondern auch beim<br />

Kuchenbasar und beim Sportfest helfen, sich einbringen<br />

in die Organisation der Schule, an Elternvertreterversammlungen<br />

teilnehmen und notfalls beim Senat Druck<br />

machen, wenn Lehrer oder Gelder fehlen. Die Schulen<br />

brauchen das Engagement der Eltern.<br />

Aber die Intentionen der Eltern sind andere, als die der<br />

Schule. Lehrer sind daran interessiert, Eltern in die Schule<br />

zu holen, um in ihrer Arbeit und ihren Lehrmethoden<br />

unterstützt zu werden, während Eltern durch den gesellschaftlichen<br />

Erfolgsdruck eher an der Begünstigung ihres<br />

eigenen Kindes interessiert sind. Immer mehr Eltern<br />

haben das Gefühl, die Ausbildung ihrer Kinder immer<br />

detaillierter mitbestimmen zu müssen.<br />

Vor dem Klassenraum begegne ich nach dem Unterricht<br />

einer weinenden Mutter. Sie habe die Hausaufgabe falsch<br />

verstanden und ihr Sohn habe dafür eine schlechte Zensur<br />

bekommen. Die Lehrerin findet, dass der Junge aber<br />

hätte wissen müssen, wie es richtig ist, wenn er im Unterricht<br />

aufgepasst hätte. Das Argument der Mutter: „Aber<br />

er hat doch gedacht, er hätte es im Unterricht falsch verstanden.“<br />

Das Kind steht dazwischen, hat seine Mutter<br />

zum Weinen gebracht und dazu noch eine schlechte Zensur<br />

bekommen. „Die Eltern müssen lernen, den Kindern<br />

nicht bei den Hausaufgaben zu helfen“, sagt die Lehrerin.<br />

„Wie soll ich das sonst bewerten, wenn es die Eltern<br />

machen?“ Die Mutter findet es notwendig, das Kind zu<br />

unterstützen. „Er schafft das nicht alleine“, sagt sie.<br />

So ist die Aufforderung zu Elternengagement nicht gemeint.<br />

Aber Eltern, die das falsch verstanden haben, können<br />

nicht so einfach in die Schranken gewiesen werden.<br />

Man kann leicht aggressiv werden auf heulende Mütter.<br />

„Dass die das nicht peinlich findet, hier rumzuheulen“,<br />

sagt die Lehrerin später im Lehrerzimmer und lässt sich<br />

von ihren Kollegen bestätigen, dass es richtig war, nicht<br />

nachzugeben.<br />

„Die Arbeit ist okay, wenn nur die Eltern nicht wären“,<br />

sagen Lehrer und Erzieher in Schulen und Kindergärten.<br />

„Die Eltern sind das Schlimmste!“<br />

Beschwerden verhärten oft die Fronten – und zwischen<br />

den Fronten stehen die Schüler, vielleicht mit Charly<br />

Browns typisch trauriger Haltung: „Wir sollen in der Schule<br />

aufpassen, damit wir später einen von den guten Jobs<br />

bekommen und unsere Kinder an gute Schulen schicken<br />

können, damit sie später einen von den guten Jobs bekommen<br />

und so weiter.“<br />

Ein schlechter Lehrer, der ein klares Feindbild abgibt,<br />

kann damit möglicherweise den Klassenzusammenhalt<br />

stärken. Aber Lehrer wollen längst keine Feinde mehr<br />

sein, sondern versuchen, individuelle Lernmethoden zu<br />

finden und die Eigeninitiative der Schüler zu fördern. Sie<br />

haben weit mehr Aufgaben, als Wissen zu vermitteln und<br />

Leistungen zu bewerten.<br />

Nicht nur an sozialen Brennpunktschulen, an denen mehr<br />

als die Hälfte der Schüler von Zuzahlungen befreit sind,<br />

müssen Lehrer immer öfter auch als Sozialarbeiter fungieren.<br />

Ohne dafür ausgebildet zu sein, müssen sie Elterngespräche<br />

führen, mit dem Jugendamt zusammenarbeiten<br />

und erkennen, wo eine Kindeswohlgefährdung vorliegt,<br />

was üblicherweise Vernachlässigung bedeutet. Kindeswohlgefährdung<br />

durch Hyperprotektion an High Society<br />

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Die Eltern sind an allem schuld<br />

Schulen wird kaum thematisiert, weil die Helikoptereltern<br />

sich meist privat darum kümmern können, ihre verhaltensauffälligen<br />

Kinder therapieren zu lassen.<br />

Beim Elternabend wird abgestimmt, ob die Kinder im<br />

vierten Schuljahr Zensuren bekommen sollen. Eine Mutter,<br />

die sich besonders vehement dafür ausgesprochen hat,<br />

steht bei der ersten Fünf, die ihre Tochter nach Hause<br />

bringt, im Klassenraum, um sich über die harte Benotung<br />

zu beschweren. „Wenn es nach den Eltern ginge,<br />

dürften alle Kinder nur Einsen bekommen“, sagt die Lehrerin<br />

schulterzuckend.<br />

Ein Schüler der sechsten Klasse einer Berliner Schule<br />

wird im Unterricht von der Lehrerin zur Mitarbeit<br />

aufgefordert, woraufhin der Schüler sagt „Geh kacken!“<br />

Er bekommt einen Tadel. Die Mutter erscheint in der<br />

Schule und beschwert sich. Die Lehrerin würde dem<br />

Jungen die Zukunft verbauen. Das Argument der Lehrerin,<br />

das die Eltern dem Jungen die Zukunft eher damit<br />

verbauen, indem sie ihm nicht beibringen, dass ein<br />

solches Verhalten inakzeptabel ist, versteht sie nicht.<br />

Die Schulleiterin löscht den Eintrag aus der Akte, um<br />

die Mutter nicht zu verärgern. Tadel und Verwarnungen<br />

sind die letzten verbliebenen Instrumentarien, die<br />

Lehrern zu Verfügung stehen, da sich weniger die Kinder<br />

davon bestraft fühlen als die Eltern.<br />

Lehrer und Erzieher gelten wie Krankenhauspersonal<br />

als die „guten“ Menschen unserer Gesellschaft. Eltern<br />

müssen dankbar sein, dass jemand Lehrer werden will,<br />

obwohl die unaufhörlichen Einsparungen am Schulsystem<br />

inzwischen schon als Naturgesetz angesehen werden.<br />

Lehrer, Erzieher und Schulleiter sind immer stärker<br />

überlastet. Wenn es aber um den eigenen Nachwuchs<br />

geht, der nach der Schule in einen hart umkämpften<br />

Arbeitsmarkt entlassen wird, werden Unzulänglichkeiten<br />

nur schwer geduldet und dann kommt es tatsächlich<br />

vor, dass Eltern jede Zeugnisnote einzeln einklagen oder<br />

eine Schulleitung anzeigen, weil dem Sohn übers Wochenende<br />

das Handy abgenommen wurde, wodurch er<br />

sich in seiner Würde verletzt gefühlt haben soll. Schon<br />

auf dem Spielplatz haben sich die Eltern vermutlich neben<br />

die Schaukel gestellt, um dafür zu sorgen, dass ihr<br />

Kind auch mal an der Reihe ist. Denn die Möglichkeiten,<br />

ein Kind optimal zu fördern und zu unterstützen,<br />

sind in den deutschen Großstädten so gut wie unbegrenzt.<br />

Zwar kann theoretisch für jedes lernschwache<br />

Kind eine Lerntherapie beantragt werden, aber das ist<br />

ein aufwändiger Prozess, dem nur durchsetzungsfähige<br />

Eltern gewachsen sind. Eltern müssen dafür sorgen,<br />

dass ihre Kinder bekommen, was sie bekommen können,<br />

denn die beruflichen Erfolgschancen haben ihre<br />

Basis zum größten Teil im Elternhaus. Neuerungen<br />

und Veränderungen an Schulen werden zwar manchmal<br />

von Eltern initiiert und ergeben sich aus gehäuften<br />

Beschwerden, meist aber kommen sie vom Senat. Eine<br />

Reform ist noch nicht umgesetzt, da kommt schon die<br />

nächste. Die Lehrer können sich immer weniger der Unterrichtsvorbereitung<br />

und Wissensvermittlung widmen,<br />

denn sie sitzen in Arbeitsgruppen und schreiben Schulprogramme,<br />

Schulordnungen und schulinterne Curricula,<br />

die an immer neue Rahmenlehrpläne angepasst<br />

werden müssen.<br />

In dreißig Jahren wird man es den Schulkindern vermutlich<br />

als Groteske erzählen, dass ihren Eltern in der<br />

Schule das Handy abgenommen wurde. Es wird sich so<br />

absurd anhören wie für uns, dass es im neunzehnten<br />

Jahrhundert als schädlich galt, Romane zu lesen. Kinder<br />

und Jugendliche, die Romane lesen, würden sich nicht<br />

mehr in der Realität zurechtfinden und Psychosen bekommen,<br />

wurde damals gesagt.<br />

„Das ist schon möglich, dass es in dreißig Jahren als veraltete<br />

Erziehungsmaßnahme angesehen wird“, sagt die<br />

Sekretärin mit dem strengen Blick. „Aber so weit sind<br />

wir noch nicht. Im Moment hat ihr Kind gegen eine<br />

geltende Schulregel verstoßen.“ Die Sekretärin hat es<br />

satt, die Wut der Eltern abzubekommen, weil die Schule<br />

keine praktikable Lösung für das Handyproblem findet.<br />

Alle Handys morgens in ein Klassenschließfach zu<br />

stecken und nachmittags wieder auszugeben, stellt ein<br />

Umfrageergebnis<br />

15 Schulleitungen Berliner Gymnasien haben geantwortet (ohne Befragung der Schüler):<br />

Dürfen Handys mitgenommen werden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Ja 0 Nein<br />

Können Handys im Unterricht nützlich sein? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Ja 0 Nein<br />

Werden abgenommene Handys nach dem Unterricht an die Schüler zurückgegeben? . . . . . . . . . . 10 Ja 5 Nein<br />

Nur an die Eltern? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Ja 12 Nein<br />

In den ersten drei Tagen nach Abnahme nur an die Eltern, danach an die Schüler? . . . . . . . . . . . . . . 1 Ja 14 Nein<br />

Beim zweiten Mal an die Eltern? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Ja 14 Nein<br />

Stellen Handys oft ein Problem dar? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 Ja 15 Nein<br />

Stellen Handy nur selten ein Problem dar? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Ja<br />

Stellen Handy nie ein Problem dar? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Ja<br />

24 mein/4


Die Eltern sind an allem schuld<br />

Versicherungsproblem dar. Kinder müssen den maßvollen<br />

Umgang mit ihren Smartphones lernen. Aber womit<br />

wir nicht umzugehen gelernt haben, darin können<br />

wir unsere Kinder nicht schulen. Um Oberwasser zu<br />

behalten, bleibt nur die Reglementierung. Was Kinderpsychologen<br />

in solchen Fällen raten, ist, die Vorbildrolle<br />

versuchsweise umzudrehen und die Kinder zu<br />

fragen, wie sie es selbst für richtig hielten.<br />

Aber bei der Abstimmung, ob die Kinder ihre Handys<br />

selbst abholen dürfen, ist an der Berliner Gemeinschaftsschule<br />

die Mehrheit der siebenten bis neunten<br />

Klassen dagegen. Das Argument: „Sonst würden wir<br />

ständig unser Handy herausholen, weil wir wissen, dass<br />

wir es nach der Schule wiederkriegen.“ Die meisten<br />

halten also unsere Reglementierungen für richtig und<br />

fordern sie sogar ein. Sie wissen, solange es möglich<br />

ist, Handys heimlich zu benutzen, werden sie es tun.<br />

Aber auch das, was heute als unmenschlich gilt, beispielsweise<br />

Kinder in den Karzer zu sperren oder mit<br />

dem Stock zu schlagen, haben die Schüler damals<br />

mehrheitlich für notwendig und gerecht gehalten.<br />

Lehrer und Eltern vereinten sich zum scheinbar unentbehrlichen<br />

Feindbild. Heute werden Kinderkonflikte<br />

oft schon gelöst, bevor sie zu Prügeleien werden,<br />

bevor jemand weint oder sich auf dem Klo versteckt,<br />

bevor jemand bestraft werden muss. Kinder lernen zu<br />

erkennen, dass beide Seiten Recht haben können. Sie<br />

können lernen, einander zu verstehen – und manchmal<br />

funktioniert das zwischen Kindern sogar besser<br />

als zwischen Eltern und Lehrern.<br />

Aber Kinder brauchen offenbar auch Konflikte, um sich<br />

zu entwickeln, brauchen die klaren Regeln von Lehrern<br />

und Eltern, um sie zu brechen, brauchen Feindbilder,<br />

um sich selbst kennenzulernen. Die Feinde zeigen sich<br />

allerdings oft nur noch in virtueller Form. Auseinandersetzungen<br />

finden seltener von Angesicht zu Angesicht<br />

statt, weil wir mit großem Aufwand Konfliktprävention<br />

betreiben. Auseinandersetzungen werden eher<br />

virtuell geführt, in Form von Kampfspielen oder beim<br />

Mobbing über soziale Netzwerke. Die direkten Konflikte<br />

übernehmen wir für unsere Kinder, tragen sie<br />

mit den Lehrern aus, in der Absicht unsere Kinder zu<br />

beschützen.<br />

Aber Kinder wollen, dass Eltern und Lehrer sich einig<br />

sind über die Erziehungsmaßnahmen. Stattdessen<br />

müssen sie dabei zusehen, wie Eltern Lehrer verklagen,<br />

wie Eltern versuchen, mit dem Rauchen aufzuhören,<br />

abzunehmen, sich Pflichten auferlegen, um zu funktionieren,<br />

oder sich trennen, obwohl sie es nicht vorhatten.<br />

Unabhängig davon, ob Kinder uns folgen oder nicht,<br />

sie hätten es trotzdem gerne, wenn wir wüssten was<br />

zu tun ist.<br />

■<br />

Mittagstisch<br />

Oktoberfest<br />

Live Musik<br />

Fußball<br />

Brunch/Kinderbrunch<br />

Biergarten<br />

mein/4<br />

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25


Gelassenheit, Fachleute, Kompetenz<br />

Es ist für jeden Radfahrer und jede Radfahrerin ein Segen, einen Fahrradladen des Vertrauens zu<br />

haben – am besten sogar ganz nah im Wohnbezirk. Wir geben Tipps, woran Sie ein gutes Fahrradgeschäft<br />

erkennen können, und listen knapp zwei Dutzend Läden in Prenzlauer Berg auf.<br />

Henry Steinhau<br />

Egal, ob man ein Zweirad kauft oder es bei Wartung<br />

und Reparatur belässt, ob man „nur“ Ersatzteile oder<br />

Zubehör benötigt oder ob man auch auf gepflegte<br />

Fachsimpelei und „Velosophie“ steht: Bei einem Fahrradgeschäft<br />

zählt unterm Strich, dass das Geschäft<br />

erstens gut aufgestellt, zweitens verlässlich ist – und<br />

dass man drittens mit dem Personal gut kann.<br />

Prenzlauer Berg hat, im stadtweiten Vergleich betrachtet,<br />

eine hohe Dichte an Fahrradläden. Die<br />

etwa zwei Dutzend Fachgeschäfte decken, ausgehend<br />

von ihren Profilen und Positionierungen, eine<br />

große Bandbreite an Leistungen, Größen und Spezialisierungen<br />

ab – letzteres beispielsweise zu Lasten-,<br />

Falt- oder Elektro-Rädern (siehe dazu die Liste auf<br />

den nachfolgenden/nebenstehenden Seiten). Die allermeisten<br />

verfügen über eine eigene Werkstatt, viele<br />

verleihen auch Räder, bei einigen gibt es auch Bekleidung<br />

oder erweiterte Beratungsdienste, etwa zur<br />

Sitz- Ergonomie oder zu Versicherungsfragen.<br />

Was macht einen guten Fahrradladen aus?<br />

Zunächst einmal sollte ein Fahrradladen „gut sortiert“<br />

sein, was sowohl Produkte als auch Ersatz- und Zubehörteile<br />

betrifft. Doch Vorsicht, in beiden Fällen<br />

lauern potenzielle Missverständnisse: So sehr man als<br />

Kunde eine große „Auswahl“ an kompletten Rädern<br />

aller Arten schätzt – gerade die mittelgroßen und<br />

kleinen Kiezgeschäfte haben wenig Platz und müssen<br />

aus dem meist großen Angebot genau auswählen, was<br />

sie bei sich hinstellen. Sie können unmöglich alles<br />

da haben, was es gibt. Ihre Auswahl sollte auf die<br />

von ihnen anvisierte Kundschaft zugeschnitten sein,<br />

damit Erstberatung und selbstverständliche Probefahrten<br />

allen Beteiligten Erkenntnisse über Wünsche,<br />

Bedürfnisse und Möglichkeiten bringen. Doch wenn<br />

dann etwas nicht „zum Mitnehmen“ vorhanden ist?<br />

– Dann kann es bestellt werden – ein paar Tage auf<br />

die Lieferung eines passenden Rads zu warten ist allemal<br />

besser als Kompromisslösungen, die sich rächen<br />

können.<br />

Gelassenheit statt Mitnahmedrang macht sich bei<br />

Ersatzteilen und Zubehör ebenso gut – auch hier<br />

können selbst gute Händler nicht immer alles vorrätig<br />

halten, was sie vielleicht wollen oder vermeintlich<br />

„müssten“. Doch ähnlich wie bei kleinen Vor-Ort-<br />

Buchhandlungen zeichnen sich gute Fahrradläden<br />

26 mein/4


Fahrradwerkstatt<br />

dadurch aus, dass sie wissen, wo wie was bestellen<br />

können, damit es zeitnah und verlässlich eintrifft –<br />

die Logistik von Zwischenhändlern der Zweiradbranche<br />

ist dafür in der Regel fit genug. Und im übrigen<br />

haben auch die riesigen Fahrradsupermärkte längst<br />

nicht immer alles vorrätig.<br />

Wie alle Kiezläden leben auch gute Fahrradgeschäfte<br />

von der Nähe und von einem Personal, dass seine<br />

Kunden als Nachbarn sieht und kennt. Gewiss sollte<br />

die Ladencrew vor allem kompetent, zugewandt und<br />

freundlich sein. Die Verkäuferinnen und Verkäufer<br />

sollten einem für das Normalo-Stadtrad keine unnötig<br />

teuren „Profi“-Ketten aufschwatzen und keine<br />

Restbestände an hässlichen Drahtkörben schönreden.<br />

Kunden wollen auch dann gut beraten werden, wenn<br />

sie gerade kein neues E-Bike für zweieinhalbtausend<br />

Euro brauchen, sondern einfach nur einen bequemeren<br />

Sattel.<br />

In hippen Bike-Shops oder von regelrecht Fahrradverrückten<br />

Bike-Nerds betriebenen Stores herrscht<br />

mitunter eine charmante Atmosphäre, mit viel Accessoires,<br />

Liebe zum Detail und vielleicht auch gutem<br />

Kaffee aus der Maschine, deren Chrom so edel blinkt<br />

wie Rahmen und Schaltungen an Liebhaber-Rädern,<br />

die lässig im Laden verteilt sind. Doch auch bei den<br />

coolsten Enthusiasten muss für die Kunden unterm<br />

Strich das Tagesgeschäft funktionieren, also Mäntel,<br />

Schläuche und Lenkergriffe da haben, Plattfüße,<br />

muckernde Lichtanlagen, klappernde Schutzbleche<br />

oder die Acht in der Felge reparieren – und zwar gut,<br />

verlässlich und flott.<br />

Ein gut geölter Werkstatt-Service ist der<br />

Lackmustest<br />

Hier sollten Fachkräfte und Routiniers am Werk sein,<br />

die nicht vor sich hin murksen und im Blaumann<br />

rummuffeln, sondern kommunizieren – auch mit<br />

den Kunden. Glauben Sie’s, das geht! Die Service-<br />

Werkstatt des Vertrauens ist stets gut besetzt, macht<br />

klare und vor allem verlässliche Ansagen. Zu so einem<br />

Team kommen die Kunden in aller Regel gerne<br />

wieder. Empfehlenswert ist zudem, wer bei kniffligen<br />

Aufgaben, etwa mit Schaltungen oder Kindersitzen,<br />

konstruktive Lösungen anbietet.<br />

Für einen aufmerksamen, kundenorientierten Fahrradservice<br />

spricht, wenn die Geschäfte Inspektionen<br />

anbieten, sowohl zum Herbst/Winter hin als auch im<br />

Frühjahr, wenn viele ihren Drahtesel aus dem Winterschlaf<br />

erwecken. Ein aufmerksamer Kiez-Radhändler<br />

erinnert seine Kunden daran, dass nicht nur Bremsklötze<br />

sondern auch Zahnräder (Kettenblätter und<br />

„Ritzel“) sowie Ketten verschleißen und regelmäßig<br />

ersetzt werden müssen.<br />

Ein weiteres Bewertungskriterium sind auch kleine<br />

Serviceleistungen wie der Pressluftschlauch vor der<br />

Tür beziehungsweise ausleihbare Luftpumpen oder<br />

Werkzeugsets, wenn man vor der Tür selber Hand<br />

anlagen will. Übrigens: kurioserweise mangelt es ausgerechnet<br />

vielen Fahrradläden an ausreichend Fahrradständern<br />

vor der Tür, das könnte sich als Ausstattungsmerkmal<br />

positiv auf die Gesamtbewertung des<br />

Ladens auswirken. Und wenn man an E-Bikes denkt,<br />

die regelmäßig frische/volle Akkus benötigen, könnte<br />

ein Händler mit Austauschakkus, Ladestationen oder<br />

ähnlichem punkten.<br />

Nicht zuletzt sollten die Ladenräume aufgeräumt<br />

und gut in Schuss sein. Die Gerüche nach Öl, Stahl<br />

und Gummi lassen sich schwer vermeiden, Unordnung<br />

und Dreck hingegen schon. Kreatives Chaos<br />

mag manche inspirieren – Kunden sehen das anders.<br />

Eine einsehbare, offene Werkstatt? Kann Vertrauen<br />

schaffen, warum also nicht?!<br />

Die Chemie muss stimmen<br />

Doch genau wie bei Frisören, Biomärkten oder<br />

Sportstudios gibt es bei Fahrradläden natürlich<br />

so’ne und solche. Hier spielt ganz<br />

genauso das Vertrauen eine<br />

große Rolle.<br />

Checkliste:<br />

Das macht einen guten Fahrradladen aus<br />

• Gut sortiertes Angebot an<br />

Produkten, Zubehör, Ersatzteilen<br />

• Versierter, verlässlicher, ehrlicher<br />

Bestellservice<br />

• Kompetente, zugewandte, nicht<br />

belehrende Beratung<br />

• Gelassenheit, Fachwissen, keine<br />

Aufschwatzmentalität<br />

• Gut besetzte, kommunikationsfreudige<br />

und verlässliche Werkstatt<br />

• Nützlicher Service vor Ort: Luft,<br />

Leihwerkzeug, Abstellplätze<br />

• Aufgeräumter Laden<br />

mein/4<br />

27


Man muss das Gefühl haben, dass das Team „in Ordnung“<br />

ist oder die Schrauber „das schon ganz OK“<br />

machen werden. Anders gesagt: Die Chemie muss<br />

stimmen.<br />

Bis man den passenden Zweiradspezialisten für sich<br />

entdeckt, braucht es vermutlich ein paar Anläufe. Bei<br />

den einen wird man zu oft von oben herab behandelt<br />

oder regelrecht bloßgestellt, nur weil man etwa die<br />

kryptischen Maßzahlen nicht kennt, die da kaum<br />

leserlich auf dem schwarzen Gummireifen stehen –<br />

die der Kenner zudem „Mantel“ oder „Decke“ nennt.<br />

Aber welcher Kunde will schon wie ein dummer Junge<br />

dastehen?<br />

Andere Verkäufer reagieren übellaunig, wenn man<br />

schon wieder nur mit ‚nem Platten oder mit kaputtem<br />

Licht ankommt. Und manche wirken desinteressiert,<br />

wenn man ihre Leidenschaft für stählerne Vintage-<br />

Bikes oder exotische Bambus-Rahmen nicht teilt,<br />

sondern einfach nur banale Bremsklötze will. Andere<br />

sind gereizt, wenn man stundenlang schrille Kinder-<br />

Klingeln ausprobiert. (OK, das kann – womöglich<br />

kurz vor Feierabend – den Verkäufernerv schon mal<br />

strapazieren). Alles menschlich, doch schade. Aber,<br />

nicht verzagen, sondern mit positiver Grundhaltung<br />

einfach zum nächsten der vielen Geschäfte im Bezirk<br />

gehen und so den richtigen Partner für die vertrauensvolle<br />

Zweiradbetreuung finden. Anlässe ergeben<br />

sich früher oder später von alleine, jedes Rad braucht<br />

mal Zuwendung. Und dann lässt man das eben mal<br />

die Fachfrau oder den Fachmann machen. Je geduldiger,<br />

unaufgeregter, zugewandter beide sind, desto<br />

eher findet man aneinander Gefallen. („Diesmal<br />

könnte es werden“, denkt dann ihr Rad und seufzt<br />

erleichtert.)<br />

Frühjahrs-Check<br />

Der Frühling ist ein klassischer Zeitpunkt für einen<br />

Rundumcheck: laufen alle „Lager“ geschmeidig?<br />

Funktionieren Licht und Bremsen und Antrieb? Ist<br />

die Kette straff? Sind womöglich die Zähne des Kettenblattes<br />

schon spitz wie bei Haifischen? Haben die<br />

Reifen noch genügend Profil für nassen Untergrund?<br />

Am besten gar nicht lange warten, sondern fest vornehmen.<br />

Der Fahrradhändler Ihres Vertrauens freut<br />

sich gewiss schon auf Sie und Ihr Rad! <br />

■<br />

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mein/4


Fahrradwerkstatt<br />

Die Faszination E-Bike<br />

Der E-Bike-Markt boomt und ein Ende<br />

des Wachstums ist noch lange nicht in<br />

Sicht! Immer mehr Menschen setzen<br />

auf das E-Bike als Fortbewegungsmittel<br />

und vermehrt entdecken auch jüngere<br />

Radfahrer das Elektrofahrrad für<br />

sich.<br />

Vor ein paar Jahren noch auf eine kleine<br />

Zielgruppe begrenzt, hat sich das E-Bike<br />

zu einem Lifestyle-Produkt für jede Altersgruppe entwickelt, das nicht nur viel Spaß macht,<br />

sondern auch die Gesundheit fördert und die Umwelt schont.<br />

Wurden im Jahr 2009 etwas mehr als 100.000 E-Bikes in Deutschland verkauft, so waren es im<br />

vergangenen Jahr bereits über 650.000 verkaufte Elektroräder. Bereits im Jahr 2020 soll jedes<br />

zweite verkaufte Fahrrad ein E-Bike sein und schon heute tragen die über drei Millionen E-Bike-<br />

Fahrer in Deutschland so zu einem Wandel der Mobilität bei.<br />

Aber warum ist das E-Bike eigentlich so beliebt und warum steigen immer mehr Menschen um?<br />

Es gibt viele Gründe, die für das E-Bike sprechen, und alle Vorteile aufzuzählen, ist kaum möglich.<br />

Für den einen sind es die spürbare Krafteinsparung, die Geschwindigkeit und die Möglichkeit,<br />

auch lange Distanzen zurückzulegen. Für den anderen ist es die deutliche Kosten- und<br />

Abgasersparnis sowie eine umwelt- und klimafreundliche Alternative zum Auto.<br />

Hier ein paar interessante Fakten über das E-Bike-Fahren, die so vielleicht noch nicht<br />

bekannt waren:*<br />

• ca. 2/3 mehr Nutzung: E-Biker fahren länger und häufiger als mit einem „normalen“ Rad.<br />

Somit sind sie aktiver, verbrennen mehr Kalorien, verbessern ihre Ausdauer und bauen Stress<br />

spürbar ab<br />

• Senkung der Mobilitätskosten um 25 % pro Jahr: Anschaffungskosten eines E-Bikes sind<br />

höher als bei einem Fahrrad ohne E-Antrieb, aber durch Änderung der Mobilität und Verzicht<br />

auf das Auto sinken die Kosten<br />

• Senkung des Risikos für Herzerkrankungen, Diabetes und Fettleibigkeit um 50 %: Schon<br />

30 min Fahrrad- oder E-Bike fahren täglich können das Krankheitsrisiko erheblich verringern<br />

• 10 min schneller am Ziel: Über die Hälfte aller Autofahrten sind kürzer als 5 km. Auf innerstädtischen<br />

Kurzstrecken ist man mit einem E-Bike deutlich schneller am Ziel als mit<br />

dem Auto<br />

• 1 % der Energiekosten eines Autos: Ein E-Bike benötigt nur 20 Cent Stromkosten pro 100 km<br />

• 2,2 Tonnen weniger CO 2<br />

-Ausstoß pro Person/Jahr bei einem Arbeitsweg von 5 km zurückgelegt<br />

mit E-Bike<br />

• Einsparung von 14 Milliarden Autokilometern und 3 Millionen Tonnen CO 2<br />

bei einer<br />

Steigerung des Radverkehrs in Deutschland um 10 %<br />

Die Faszination E-Bike lässt sich schwer beschreiben und man muss das einmalige Fahrgefühl<br />

mit „eingebauten Rückenwind“ einfach selbst erleben. Eine große Auswahl an Top Marken von<br />

E-Bikes findet man z.B. bei Little John Bikes – von City- bis zu Sporträdern.<br />

■<br />

Weitere Informationen auf www.e-bike.cc<br />

*Alle Angaben ohne Gewähr<br />

mein/4<br />

29


Fahrradwerkstatt<br />

Fahrradgeschäfte Prenzlauer Berg<br />

Anbieter Standort/Adresse PLZ/Ort Telefonnummer<br />

BOXBIKE Faltrad Shop Prenzlauer Allee 206 10405 Berlin 60 98 18 61<br />

Familien-Rad Prenzlauer Allee 216 10405 Berlin 28 42 72 97<br />

Ostrad Fahrrad Winsstraße 48 10405 Berlin 44 34 13 93<br />

Rad der Stadt Fahrräder GmbH Prenzlauer Allee 50 10405 Berlin 66 40 19 60<br />

Troschke Peter Prenzlauer Allee 193 10405 Berlin 44 05 84 65<br />

Bötzowrad Berlin Pasteurstraße 31 10407 Berlin 77 90 09 40<br />

Der Fahrrad Konsum Danziger Straße 132 10407 Berlin 77 90 05 93<br />

Fahrrad Görke Cotheniusstraße 8 10407 Berlin 423 55 00<br />

fahrradkoppel Hufelandstraße 7 10407 Berlin 607 89 89<br />

Little John Bikes Berlin Prenzlauer Allee 177A 10409 Berlin 46 79 68 10<br />

duundich – alles rund um’s Rad<br />

Sachte GmbH Fahrradladen<br />

Erich-Weinert-Straße 150 10409 Berlin 70 24 59 20<br />

Fahrrad Linke Kastanienallee 10 10435 Berlin 449 26 51<br />

Fahrrad Garage Schliemannstraße 4 10437 Berlin 442 16 65<br />

Fahrrad-Legard Gleimstraße 37 10437 Berlin 449 38 08<br />

Fahrradladen RSG Lychener Straße 39 10437 Berlin 40 57 49 11<br />

StadtRad Pappelallee 43 10437 Berlin 54 49 03 20<br />

The Bike Store Kocmo Trading Schönhauser Allee 134 10437 Berlin 40 05 38 57<br />

Wheels of steel Stargarder Straße 55 a 10437 Berlin 44 05 38 00<br />

2Wheelz Der Fahrradladen Bornholmer Straße 93 10439 Berlin 41 72 31 02<br />

Fahrradladen Prenzrad Rodenbergstraße 4 10439 Berlin 445 94 15<br />

Fahrradschmiede Erich-Weinert-Straße 84 10439 Berlin 44 03 96 96<br />

30 mein/4


Werkstatt<br />

Leihräder<br />

Öffnungszeiten Anmerkungen URL<br />

Nein<br />

Ja<br />

(Falträder)<br />

Di bis Fr: 12 - 19 Uhr<br />

Sa: 11 - 16 Uhr<br />

Nur Falträder<br />

boxbike.de<br />

Ja<br />

Nein<br />

Mo bis Fr: 10-19 Uhr<br />

Sa: 10-18 Uhr<br />

familien-rad.de<br />

Ja<br />

Nein<br />

Mo bis Fr: 9-19 Uhr<br />

Sa: 10-15 Uhr<br />

ostrad.de<br />

Ja<br />

Nein<br />

Mo bis Fr: 10-20 Uhr<br />

Sa: 10-16 Uhr<br />

Schlauchautomat<br />

radderstadt.de<br />

Nein<br />

Ja<br />

Ja<br />

Di bis Fr: 12 - 19 Uhr<br />

Sa: 10 - 16 Uhr<br />

Drucklufttankstelle<br />

boetzowrad.de<br />

Nein<br />

fahrradkonsum-berlin.de<br />

Ja<br />

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Mo bis Fr: 10-20 Uhr<br />

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Ja<br />

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Mo + Fr: 9-19 Uhr<br />

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Mo bis Fr: 10-19 Uhr<br />

Sa: 11-14 Uhr<br />

fahrrad-linke.de<br />

Nein<br />

Ja<br />

Nein<br />

Mo: 13-19 Uhr<br />

Di-Fr: 10-19 Uhr<br />

Sa: 10-14 Uhr<br />

fahrradlegard.de<br />

Nein<br />

Ja Nein stadtrad.de<br />

Ja<br />

Nein<br />

Mo bis Fr: 11-19 Uhr<br />

Sa: 11-16 Uhr<br />

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Sa: 11-20 Uhr<br />

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Ja<br />

Nein<br />

Mo: 10-18:30 Uhr<br />

Di: geschlossen<br />

Mi bis Fr: 10-18:30 Uhr<br />

prenzrad.de<br />

Ja<br />

berliner-fahrradschmiede.de<br />

mein/4<br />

31


Rubrik<br />

Kaffee.<br />

Sonst nichts.<br />

Bei Friedl gibt es Kaffee und Kekse. Mehr<br />

nicht. Kein Frühstück, kein W-Lan, kein<br />

Vi-taminwasser, kein Haselnuss-Sirup. Und nur<br />

einen Tisch. Die Kaffeerösterei in der Pappelallee<br />

besticht durch Minimalismus und eine<br />

Konzentration auf Kaffee. Und Qualität.<br />

Carola Dorner<br />

Alles dreht sich um Kaffee. Nicht um irgendwelchen<br />

Kaffee, sondern um feinsten, selbst gerösteten<br />

Bio-Kaffee. Sieben verschiedene Sorten<br />

sind heute im Ausschank und wer möchte, wird<br />

beraten, bis er genau den richtigen Kaffee in der<br />

Tasse, im Mitnehmbecher oder in der Tasche<br />

hat. Kaffee wird bei Friedl nicht nur tassenweise,<br />

sondern auch tütenweise verkauft. Als ganze<br />

Bohne, fein gemahlen für Filter, Herdkännchen<br />

oder Hochdruck oder grob gemahlen für die<br />

Stempelkanne. Welcher Kaffee unter den vielen<br />

Sorten für den jeweiligen Kunden der Richtige<br />

ist und wie er am besten getrunken wird, all das<br />

bekommt Barbara im Gespräch heraus – der<br />

eine mag es herber, der andere feiner oder leicht<br />

schokoladig. Manche Kunden kaufen und trinken<br />

jahrelang äthiopischen Kaffee, andere probieren<br />

sich durch das Angebot. Fast alle kommen<br />

wieder. Friedl ist ein typischer Kiezladen.<br />

Die meisten Kunden wohnen um die Ecke, sie<br />

trinken einen Cappuccino am einzigen großen<br />

Tisch im Raum und nehmen sich vielleicht eine<br />

250-Gramm-Packung Dark Blend für Zuhause<br />

mit. Ein Café, in dem die Gäste stundenlang<br />

sitzen, arbeiten und nebenher einen Latte<br />

Macchiato trinken, ist Friedl nicht. Und will es<br />

auch erklärtermaßen nicht sein. Gemütlich ist<br />

es trotzdem. Viele Kunden setzen sich mit ihrer<br />

Tasse hin, essen einen Keks dazu und unterhalten<br />

sich über Kaffee. Denn darum soll es gehen<br />

in der Rösterei.<br />

32 mein/4


Rubrik<br />

Der Röster macht den Unterschied<br />

Früher war das anders. Da betrieben Barbara<br />

Scheiner und Sascha Friedl noch ein klassisches<br />

Café im Winskiez. Es war gemütlich wie ein<br />

Wohnzimmer und die Gäste frühstückten stundenlang.<br />

Dann kam ein neuer Mietvertrag und<br />

das erste Kind, das erste Café-Kapitel im Leben<br />

von Barbara und Sascha wurde geschlossen<br />

und das nächste angedacht. Schon damals war<br />

ihnen die Qualität wichtig. Sie bezogen ihren<br />

Kaffee aus einer kleinen Rösterei im Kiez. Privat<br />

aber röstete Sascha schon immer gerne selbst<br />

lange, bevor ein eigener Röster angeschafft wurde.<br />

Sascha röstete auf dem Backblech und in<br />

einer Popcornmaschine, probierte aus, was genau<br />

wann mit den Kaffeebohnen passiert, und<br />

welchen Unterschied Röstnuancen geschmacklich<br />

machen. Kaffee hat mit Leidenschaft zu tun,<br />

erzählt Barbara, und mit Tüftelei.<br />

So tüftelten die beiden an einem neuen Konzept.<br />

Aus ihrem ersten Café wollten sie nur zwei<br />

Dinge mitnehmen: die selbstgebackenen Kekse<br />

und den Bio-Kaffee. Sie suchten den geeigneten<br />

Ort, wurden in Prenzlauer Berg fündig und<br />

sie machten den eigenen Röster zum Herzstück<br />

ihres Unternehmens. Denn am Ende – das hatten<br />

sie inzwischen herausgefunden – ist es der<br />

Röstvorgang, der darüber entscheidet, ob das<br />

Getränk bitter, stark, rund oder irgendwie egal<br />

ist. Natürlich ist auch die Bohne essentiell. Aber<br />

jede Bohne kann zu schnell, zu heiß, zu lange<br />

oder zu kurz geröstet werden. Dann wird das<br />

Getränk fade oder bitter oder verursacht sogar<br />

Magenschmerzen. Wird die Bohne vorsichtig geröstet,<br />

dann kommen die Aromen zur Geltung.<br />

Kaffee soll schließlich nicht nur wach machen,<br />

sondern ein Genussmoment sein. Der erste und<br />

damit manchmal wichtigste Genussmoment des<br />

Tages.<br />

Fotos: © Johannes Kropf<br />

Der große Unterschied<br />

Vielleicht ist das der größte Unterschied zwischen<br />

dem Kaffee, der bei Friedl in der Tasse<br />

oder Tüte landet, und dem Kaffee, der in Supermärkten<br />

verkauft wird.<br />

mein/4<br />

33


Kaffee Friedl<br />

Foto: © Jens Schünemann<br />

Friedl<br />

Rösterei & Kekse<br />

Pappelallee 35<br />

10437 Berlin<br />

030 48625621<br />

info@friedlkaffee.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di–Fr 11–18 Uhr<br />

Sa 11–16 Uhr<br />

So/Mo geschlossen<br />

Viele Firmen verwenden billige Bohnen und rösten<br />

sehr kurz und sehr heiß. Welche Mischung hinter<br />

dem Getränk steckt, ist danach praktisch nicht mehr<br />

nachvollziehbar. Deshalb schmeckt der Kaffee auch<br />

immer gleich, unabhängig davon, ob es eine Missernte<br />

gab oder nicht. Meistens schmeckt das Getränk<br />

eben irgendwie nach Kaffee.<br />

Bei Friedl kommen die Bohnen aus nachhaltigem<br />

Bio-Anbau. Das bedeutet nicht nur, dass der Kaffee<br />

besser schmeckt, sondern auch, dass es beim Handel<br />

fair zugeht. Kaffeebauern und Erntearbeiter kommen<br />

nicht mit Pestiziden in Berührung und verdienen<br />

besser an ihrem Produkt. Zwar bezieht Friedl seine<br />

Bohnen nicht direkt vom Bauern, sondern über einen<br />

Hamburger Großhändler, Barbara und Sascha wissen<br />

aber sehr genau, woher ihr Kaffee stammt und wie er<br />

angebaut wird. Noch besser wissen sie, was danach<br />

passiert. Siebzehn Minuten dauert ein Röstvorgang<br />

in ihrer kleinen Rösterei und ist damit etwa neun<br />

Mal so lang wie das Rösten der Kaffeebohnen aus<br />

dem Supermarktregal. Zudem kann hier jeder Kaffee<br />

eine Extrabehandlung bekommen. Der Unterschied<br />

wird vor allem bei den sortenreinen Kaffeebohnen<br />

deutlich. Der Kaffee aus Äthiopien schmeckt ganz<br />

anders als der Kaffee aus Brasilien oder Kenia – uns<br />

natürlich anders als die drei Blends, die Mischungen,<br />

die angeboten werden. Wer sich auf Kaffee wirklich<br />

einlassen will, schmeckt den Unterschied. Die Kunden<br />

von Friedl wollen das.<br />

li. Barbara Scheiner<br />

re. Sascha Friedl<br />

34 mein/4


Dr. med. Reinhard Hannen<br />

Dr. med. Christian F. Stoll<br />

Um guten Kaffee von mittelmäßigem Kaffee zu<br />

unterscheiden, braucht man Leidenschaft und<br />

Geduld, erzählt Barbara. Das ist nicht anders<br />

als bei Wein. Deshalb verwundert es auch nicht,<br />

dass neue Kunden, die vor der Ausschanktafel<br />

stehen erst einmal ratlos sind. Die Ratlosigkeit<br />

wird ihnen schnell genommen. Barbara fragt sich<br />

durch, bis sie weiß, in welche Richtung es gehen<br />

soll. Wenig später wissen die Kunden selbst,<br />

wo die feinen Unterschiede liegen. Sie kommen<br />

wieder, sie probieren sich durch, sie nehmen den<br />

Kaffee mit nach Hause. Viele Kaffeetrinker entwickeln<br />

sich von Laufkunden zu Stammkunden,<br />

die meisten wohnen um die Ecke und lernen hier<br />

ihre Nachbarn kennen. Kaffee verbindet, guter<br />

Kaffee noch mehr. Bei Friedl sind über Kaffee-<br />

Gespräche schon Freundschaften entstanden.<br />

Und die ein oder andere Leidenschaft für das<br />

Lieblingsgetränk am Morgen. Weil es eben doch<br />

einen Unterschied macht, welchen Kaffee wir<br />

trinken.<br />

■<br />

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mein/4<br />

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35


Rubrik<br />

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36<br />

mein/4


Klischee<br />

Rubrik<br />

Fasching ist gerade geschafft und schon wieder steht ein saisonales Großevent vor der Tür: Ostern.<br />

Ich habe nichts gegen all diese netten kleinen Unterbrechungen des Alltagseinerleis. Im<br />

Gegenteil. Nur eines finde ich zunehmend schwierig: Wer hier etwas auf sich hält, muss ständig<br />

alles Selbermachen. Fast alles.<br />

Carola Dorner<br />

Kaufen oder selber machen? Das ist die Frage, die<br />

über all den Anlässen schwebt und einen leichten<br />

Druck aufbaut. Denn freilich gibt es nur eine richtige<br />

Antwort. Nehmen wir zum Beispiel das Faschingskostüm.<br />

Der Traum aller Eltern und Kinder wäre doch<br />

eine Verkleidungskiste mit all dem Kram, der wild<br />

durcheinander kombiniert jedes Jahr ein neues Kostüm<br />

ergibt.<br />

Früher war das so. Ich hatte zum Beispiel mal ein<br />

Indianer-Kostüm aus Sack-Stoff. Das war hübsch,<br />

es kratzte ein bisschen und es war unendlich wandelbar.<br />

Da steckten mindestens noch Räuber-, Vogelscheuche-<br />

oder Mumienkostüme drin. Alles mit<br />

ein bisschen Humor selbstgemacht und sympathisch<br />

unperfekt. Kaufkostüme gab es praktisch nicht und<br />

wenn, dann waren sie ultrakitschig. Trotzdem war das<br />

Selbermachen irgendwie anderes als heute.<br />

Mein Indianer-Kostüm von damals gibt es bestimmt<br />

noch irgendwo. Trotzdem könnte ich es nicht mehr<br />

ausgraben. Indianer-Kostüme sind so was von nicht<br />

politisch korrekt. Und einfach einen Sack nehmen<br />

und ein paar Löcher reinschneiden? Wenn heute ein<br />

Kostüm selbstgemacht ist, dann steckt da ein anderer<br />

Anspruch dahinter. Ein Schnittmuster, eine Recherche<br />

bei Pinterest, eine Ideensuche<br />

auf 15<br />

verschiedenen<br />

Mama-Blog s.<br />

Wa r u m k ö n n e n<br />

wir nicht mehr einfach<br />

lustig improvisieren? Steigt<br />

der Anspruch an die selbstgemachten<br />

Kostüme mit dem Angebot an Kaufkostümen?<br />

Warum kaufen wir dann nicht gleich? Weil wir<br />

beweisen müssen, wie kreativ wir sind? Wer sein Kind<br />

liebt, der bastelt?<br />

Gleichz<br />

e i t i g<br />

beobachte<br />

ich, dass immer<br />

mehr Dinge, die<br />

selbstverständlich selbst<br />

gemacht werden könnten, nicht<br />

mehr unbedingt selbst gemacht werden.<br />

Kindergeburtstage ausrichten zum<br />

Beispiel. Dafür finden sich inzwischen in fast<br />

jedem Kiez spezialisierte Eventmanager. Statt<br />

Topfschlagen steigt die Ritter/Elsa/Einhorn-Party.<br />

Aber es gibt noch mehr in Prenzlauer Berg: Eltern<br />

müssen nicht einmal mehr selber die Läuse auf den<br />

Köpfen ihrer Kinder suchen und tagelang Mützen,<br />

Kuscheltiere und Bettwäsche tiefkühlen: Es gibt<br />

einen Dienstleister, der Läuse vom Kopf saugt und<br />

verspricht, dass der Zauber danach vorbei ist. Der<br />

Spaß kostet allerdings so viel wie ein Friseurbesuch<br />

mit allem. Also doch selbst schamponieren? Oder<br />

die gewonnene Zeit gleich in Basteleien zu Ostern<br />

stecken!<br />

Da wären wir wieder. Eier selber anmalen oder bunte<br />

Eier kaufen? Bunte kaufen und Muster draufkleben?<br />

Gibt es irgendwo die Möglichkeit personalisierte Eier<br />

zu bestellen? Dann müssen wir nur noch selbst verstecken.<br />

Dann haben wir wieder eine Mischung. Das<br />

sorgt für kreative Auslastung und kompensiert die<br />

leise Sinnkrise, die wir verspüren, wenn wir mal wieder<br />

etwas einfach nur gekauft haben.<br />

■<br />

mein/4<br />

37


Rubrik<br />

Foto: © Jens Schünemann<br />

Das große Wissenschaftstheater<br />

Warum das Planetarium viel mehr ist als ein Ort für Sternengucker<br />

Was haben „Sonne, Mond und Sterne“, „Die drei ???“, „Lars, der kleine Eisbär“, „Poeten und Kometen“<br />

gemeinsam? Viel. Sie alle haben einen Platz im großen Wissenschaftstheater Planetarium.<br />

Carola Dorner<br />

Wir verlassen Berlin in Richtung Weltall. Die Stadt ist<br />

nur noch ein Haufen heller Lichtpunkte, wir schauen<br />

auf Deutschland, auf Europa, auf Kontinente und<br />

Ozeane – endlich lassen wir die runde, blaue Erde<br />

hinter uns. Wir schauen uns den Mond genauer an,<br />

staubig und ungeschützt. Jeder Asteroid, der auf den<br />

Mond zurast, schlägt ungebremst in die Oberfläche<br />

ein und hinterlässt bleibende Spuren. Wir verlassen<br />

den Mond und schauen uns Mars und Venus genauer<br />

an. Bewohnbar sind die beiden Planeten nicht, der<br />

eine zu heiß, der andere zu kalt. Wir täten gut daran,<br />

auf die Erde zu achten. Denn eine Alternative<br />

gibt es nicht. Zumindest keine, die unter 120.000<br />

Jahren Reisedauer zu erreichen wäre. Wir fliegen<br />

noch ein bisschen durch die Milchstraße mit ihren<br />

300 Millionen Sternen, dann drehen wir um, zurück<br />

Richtung Erde, Europa, Berlin, Prenzlauer Allee. Ich<br />

sitze in einem urgemütlichen Sessel im großen Kuppelsaal<br />

des Zeiss-Großplanetariums und habe eben<br />

eine Runde durch unser Sonnensystem gedreht. Live<br />

erklärt von Planetariumsdirektor Tim Florian Horn.<br />

Willkommen auf unserem Planeten<br />

Unsere Reise gehört zum klassischen Programm des<br />

Planetariums. „Phantastisches Weltall“, „Sternstunde“,<br />

„Sonnenstürme“, „Sterne über Berlin“ – so heißen<br />

einige der Veranstaltungen, bei denen der Besucher<br />

im riesigen Kuppelsaal einen Sternenhimmel aus einer<br />

ungewohnten Perspektive erlebt. 360-Grad-Fulldome-Projektion<br />

und ein 3D-Soundsystem sorgen für<br />

das Gefühl mitzufliegen und viele tausend Lichtjahre<br />

zwischen sich und seinen Alltag zu bringen. In einigen<br />

Programmen kann der Besucher die Fahrt durch<br />

das Weltall beeinflussen. Wenn beim Flug durch die<br />

Galaxien irgendetwas unklar ist, kann der Moderator,<br />

der den Flug live erklärt,einfach umdrehen und<br />

manche Dinge noch einmal zeigen. Das ist Wissenschaftsvermittlung<br />

wie Tim Florian Horn sie sich<br />

vorstellt.<br />

PLANETARIUM BERLIN<br />

PRENZLAUER ALLEE 80<br />

10405 BERLIN<br />

Info<br />

TEL +49 30 421845-10<br />

INFO@PLANETARIUM.BERLIN<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

WWW.PLANETARIUM.BERLIN<br />

38 mein/4


Planetarium Berlin<br />

Vor vier Jahren wurde Horn aus den USA ins Großplanetarium<br />

geholt. Von Haus aus ist der heutige<br />

Direktor Multimediaproducer und Astronom. Seine<br />

Leidenschaft für die Sterne entdeckte er schon als<br />

Kind in der Astronomie-AG. Er ist dabei geblieben<br />

und hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, diese<br />

Begeisterung bei allen anderen zu wecken. Also wirklich<br />

bei allen: Das Programm des Planetariums richtet<br />

sich an Kinder im Kita-Alter, an Grundschüler,<br />

Oberstufenschüler, an Eltern, Großeltern, Hipster,<br />

Ökos, Berliner, Touristen, Nachbarn. Für jeden ist<br />

etwas dabei. Dabei gibt es nicht nur die klassischen<br />

Astronomie-Programme, sondern auch Kinofilme,<br />

Hörspiele, Live-Konzerte, DJ-Abende, Science- und<br />

Poetry-Slams, Lesungen. Manche Besucher kommen<br />

zum ersten Mal mit ihren kleinen Kindern zu „Sonne,<br />

Mond und Sterne“, um dann zu merken, dass auch<br />

ein Konzerttermin interessant sein könnte. Andere<br />

sind zum ersten Mal im Kuppelsaal, um einem Hörspiel<br />

zu lauschen, und tauchen dann zu „Astronomie<br />

aktuell“ wieder auf.<br />

Das Planetarium ist ein Ort, an dem Unterhaltung,<br />

Wissenschaft und Kultur zusammenkommen, und<br />

jedem eine Möglichkeit geboten wird, dem Alltag<br />

ein wenig zu entfliehen – in Richtung Sterne oder<br />

in Richtung Erkenntnis. Etwa 30 verschiedene Programmformate<br />

werden momentan angeboten. „Die<br />

Idee ist, dass wir hier drinnen nicht nur Sterne<br />

zeigen, sondern uns mit unserer 360-Grad-Technik<br />

vom Stern- zum Wissenschaftstheater entwickeln“,<br />

erklärt Tim Florian Horn das Konzept. „Wir<br />

schauen nach den spannenden wissenschaftlichen<br />

Themen und die werden dann so aufbereitet und<br />

visualisiert, dass jeder sie versteht.“ Wissenschaft<br />

für alle – und zum Mitreden. Das war im Planetarium<br />

nicht immer so.<br />

Vom Stern- zum Wissenschaftstheater<br />

Eigentlich ist ein Planetarium ein Ort, an dem der<br />

Sternenhimmel mithilfe eines riesigen Projektors so an<br />

die Kuppelwand projiziert wird, dass er erklärt werden<br />

kann. Nun könnte natürlich auch jeder nachts vor seine<br />

Türe treten und zum Himmel schauen. Sehen würde er<br />

oftmals nichts. Entweder wäre der Himmel gerade in<br />

der Nacht bewölkt. Oder der Betrachter würde in einer<br />

Stadt auf einer Straße stehen und über sich nicht viel<br />

mehr als die Straßenlaternen wahrnehmen. Oder aber<br />

er hätte das Glück an einem Ort zu leben, an dem die<br />

Lichtverschmutzung noch nicht so weit ist, dass er tatsächlich<br />

noch Sterne am Himmel sieht. Verstehen würde<br />

er die Sterne vermutlich trotzdem nicht. Die wenigsten<br />

von uns kommen weiter als „Abendstern“ und „Großer<br />

Wagen“. Und dennoch schauen wir immer wieder fasziniert<br />

zum Himmel, wenn wir mal die Sterne sehen<br />

können.<br />

Großer Kuppelsaal<br />

Prachtbau im Wandel<br />

Im Planetarium im Ernst-Thälmann-Park können seit<br />

1987 Sterne betrachtet werden. Eröffnet wurde es im<br />

Beisein von Margot und Erich Honecker als einer der<br />

letzten Repräsentationsbauten der damaligen DDR. Ein<br />

Palast der Sterne sollte es sein, an der Achse zum Brandenburger<br />

Tor, größer als das Planetarium in Westberlin<br />

und angemessen kleiner als das Planetarium in Moskau.<br />

Seitdem hat sich einiges verändert. Vor allem die<br />

Sanierung, die 2016 abgeschlossen wurde, machte das<br />

Planetarium zu einem offenen, hellen Raum mit der modernsten<br />

technischen Ausstattung, die derzeit zu finden<br />

ist. Der alte Sternprojektor wurde durch einen neuen<br />

ersetzt, die Technik digitalisiert, der kleine Kinosaal und<br />

der große Planetariumssaal bekamen neue Sitze für die<br />

Reise durchs Universum und zurück.<br />

Das unendliche Universum und die Grenzen<br />

der Wissenschaft<br />

Inzwischen ist das Planetarium nicht mehr reine Sternprojektionsfläche,<br />

sondern ein Ort, an dem die unterschiedlichsten<br />

Wissenschaften zusammenkommen.<br />

Natürlich steht der Sternenhimmel und alles, was damit<br />

zusammenhängt, auch weiterhin im Zentrum des<br />

Programms. Weil es im Grunde kein Thema gibt, das<br />

nicht irgendwie mit den Sternen und unserer Stellung<br />

im Universum zusammenhängt, passt dennoch alles<br />

wunderbar zusammen. „Im Grunde ist alles astronomisch.<br />

Die Elemente, aus denen die Erde, die Planeten<br />

oder auch wir bestehen, sind die gleichen“, erklärt Horn.<br />

mein/4<br />

39


Planetarium Berlin<br />

kommt es zu Diskussionen um den Glauben, die Entstehung<br />

der Welt, den Klimawandel und die Gefahren<br />

für Umwelt und Demokratie. Die Besucher fühlen<br />

sich nicht kleiner, sondern verantwortlicher als zuvor.<br />

Vielleicht gelingt diese Auseinandersetzung mit den<br />

großen Themen der Welt, weil Wissenschaft hier als<br />

Prozess erlebt wird. Wissenschaft hat ihre Grenzen.<br />

Der Wissensstand kann nächstes Jahr schon ganz anders<br />

aussehen.<br />

Zeiss-Großplanetariums Prenzlauer Berg<br />

Das ist einer der Kerngedanken der verschiedenen Veranstaltungen:<br />

Es geht nicht um das Trennende, sondern<br />

um das verbindende Element. Deshalb soll auch kein<br />

Keil der Ehrfurcht zwischen die Wissenschaft und den<br />

Besucher getrieben werden. Der Betrachter soll nach<br />

einer Reise durch den Sternenhimmel auch nicht „ganz<br />

klein“ aus dem Raum gehen, sondern im Gegenteil:<br />

er soll sich besser als Teil des Ganzen verstehen. „Ich<br />

möchte, dass die Leute verstehen, dass wir vermutlich<br />

die einzigen sind, die Kunst und Literatur produzieren,<br />

die zum Himmel hochschauen und sich fragen, ob wir<br />

alleine sind. Wir sind in einer besonderen Position, wir<br />

sind die Hüter des Universums. Und wir müssen uns<br />

bewusst machen, dass die Erde der einzige Ort ist, an<br />

dem wir leben können. Das Universum ist groß, aber<br />

der Schluss sollte sein: Wir haben es ganz schön gut<br />

erwischt.“<br />

Tatsächlich gehen die meisten Besucher verändert<br />

nach Hause. Wenn sie den Kuppelsaal verlassen,<br />

Blick durchs Riesenfernrohr<br />

Wer sich in Prenzlauer Berg den projizierten Sternenhimmel<br />

intensiv angesehen hat und danach real in die<br />

Sterne schauen möchte, muss gar nicht so weit reisen.<br />

Unter dem Dach der „Stiftung Planetarium Berlin“<br />

verbirgt sich nicht nur das Zeiss-Großplanetarium<br />

in Prenzlauer Berg, sondern auch noch die Archenhold-Sternwarte<br />

in Treptow und das Planetarium am<br />

Insulaner mit der Wilhelm-Foerster-Sternwarte. Mit<br />

einem Ticket aus einem der Planetarien gibt es sechs<br />

Wochen lang freien Eintritt in eine Veranstaltung<br />

an einer der beiden Sternwarten. Es lohnt sich also,<br />

die Stimmung und die Eindrücke nach dem Besuch<br />

zu nutzen, und sich schnell auf den Weg zu machen.<br />

Der Blick in den Himmel wird danach vermutlich<br />

nie mehr der gleiche sein. Da macht es kaum einen<br />

Unterschied, ob man einfach in einer sternenklaren<br />

Nacht nach oben schaut, ob der Sternenhimmel durch<br />

ein Fernrohr oder mithilfe einer Projektion betrachtet<br />

wird.<br />

Die Erfahrung macht auch Tim Florian Horn immer<br />

wieder. Wenn Schulklassen ins Planetarium kommen,<br />

wird erst einmal herumgealbert. Bis zu dem Moment,<br />

wenn das Licht aus und der Sternprojektor angeht.<br />

Dann herrscht ehrfurchtsvolle Stille. Immer. ■<br />

Das Programm finden Sie unter: www.planetarium.berlin<br />

40 mein/4


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BAULEITER (m/w)<br />

für Wohnungsmodernisierung<br />

Das Aufgabengebiet umfasst:<br />

• selbständige und eigenverantwortliche<br />

Vorbereitung sowie Durchführung und<br />

Überwachung von Baumaßnahmen unter<br />

Berücksichtigung der wirtschaftlichen<br />

und technischen Zielsetzungen<br />

• Koordination und Steuerung der<br />

Nachunternehmer<br />

• Nachtragsmanagement<br />

• Bauablauf- und Baustellenergebniskontrolle<br />

Ihr Profil:<br />

• erfolgreich abgeschlossenes Studium zum<br />

Bauingenieur (m/w) oder vergleichbar<br />

Meister/Techniker (m/w)<br />

• Fachkenntnis und Kostenbewusstsein<br />

• selbstständiges und eigenverantwortliches<br />

Arbeiten (einschlägige Berufserfahrung in<br />

einer vergleichbaren Position von Vorteil)<br />

• Kenntnisse in MS-Office sowie in einem<br />

Abrechnungs- und Kalkulationsprogramm<br />

• Eigeninitiative und unternehmerisches Denken<br />

• Verhandlungsgeschick sowie<br />

Durchsetzungsvermögen<br />

MALER UND LACKIERER Gesellen (m/w)<br />

PLATTEN-FLIESEN-MOSAIKLEGER Gesellen (m/w)<br />

„Ohne Gesellen geht im Handwerk gar nichts,<br />

mit guten Gesellen fast alles!“<br />

Ihr Profil:<br />

• abgeschlossene Berufsausbildung und idealerweise<br />

mindestens 3 Jahre Berufserfahrung<br />

• ausgeprägte Teamfähigkeit, Einsatzbereitschaft<br />

und ein großes Interesse an zielorientiertem<br />

Arbeiten<br />

• saubere und pünktliche Arbeitsweise<br />

• mit Menschen zu arbeiten und selbstständig<br />

Aufgaben zu meistern, gehört zu Ihren Stärken<br />

• Bereitschaft an Schulungen und Fortbildungen<br />

teilzunehmen<br />

Sollten Sie Interesse an einer neuen<br />

Herausforderung haben, freuen wir<br />

uns auf Ihre aussagekräftige und<br />

vollständige Bewerbung mit Angabe<br />

Ihres frühestmöglichen Eintrittstermins<br />

und Ihrer Gehaltsvorstellung.<br />

Wir bieten:<br />

• selbstständiges und eigenverantwortliches<br />

Arbeiten in einem zukunftsorientierten<br />

Unternehmen<br />

• regionale Tätigkeiten im Raum Berlin<br />

• flache Hierarchien, kurze Entscheidungswege<br />

und effiziente Abläufe<br />

• ein vielseitiges und sehr interessantes<br />

Aufgabengebiet mit Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

• ein dynamisches Arbeitsumfeld sowie ein<br />

kollegiales und freundliches Team mit einer<br />

sehr guten Arbeitsatmosphäre<br />

WEMOD – Wohneinheitenmodernisierungs GmbH<br />

030 / 923 78 65-0<br />

42 Degnerstraße 9 · 13053 Berlin<br />

bewerbung@wemod.de mein/4


Rubrik<br />

Von Bienchen und Schafen –<br />

Shopping-Vielfalt mit Gespür für den Kiez und Fokus<br />

auf Nachhaltigkeit.<br />

Die Schönhauser Allee Arcaden sind einer der zentralen Anlaufpunkte im Kiez des Prenzlauer Berg.<br />

Direkt am S- und U-Bahnhof Schönhauser Allee gelegen, bietet das Center eine große Shopping-<br />

Vielfalt und überrascht mit einem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit.<br />

Frank Durke<br />

Als Shoppingcenter im Herzen des Kiezes, ist die Zusammenarbeit<br />

mit umliegenden Geschäften ein wichtiges<br />

Thema. In diesem Sinne kooperieren die Schönhauser<br />

Allee Arcaden im Rahmen des hauseigenen<br />

Treuekartenprogramms auch mit lokalen Anbietern.<br />

Eine gute Vernetzung mit den Anwohnern und regelmäßige<br />

Aktionen sowie Workshops zum Thema Nachhaltigkeit<br />

machen die Schönhauser Allee Arcaden zu<br />

einem verantwortungsvollen Nachbarn.<br />

Wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit für das Center<br />

ist, zeigen die kleinen Helfer, beheimatet in Bienenstöcken,<br />

die auf dem Dach des Gebäudes Jahr für Jahr<br />

am Arcaden-Honig arbeiten. Der köstliche hauseigene<br />

Honig wird übrigens nicht zum Verkauf angeboten.<br />

Ausschließlich Inhaber der kostenlosen Treuekarte<br />

erhalten ein Glas zum Testen und Genießen.<br />

Unterstützt werden die tierischen Mitbewohner von<br />

einigen Schafen die von Frühjahr bis Herbst in regelmäßigen<br />

Abständen von Wandlitz in die Hauptstadt<br />

reisen. Über den Fahrstuhl gelangen die Schafe auf<br />

das Dach der Schönhauser Allee Arcaden, wo sie die<br />

Dachbegrünung auf absolut natürliche Weise „mähen“.<br />

Die putzigen Shropshire Schafe fressen dabei ausschließlich<br />

das Unkraut und verschonen Zierpflanzen.<br />

Eine weitere Besonderheit ist der Pop-Up-Store im<br />

Obergeschoss. Hier werden in regelmäßigen Abständen<br />

neue innovative Konzepte von nachhaltigen Designern<br />

und Herstellern präsentiert. Mit der Eröffnung<br />

von Søstrene Grene Anfang Mai zieht ein weiterer<br />

Shop in die Schönhauser Allee Arcaden ein, für den<br />

soziale Verantwortung und Umweltbewusstsein zur<br />

Unternehmenskultur gehören.<br />

Die Schönhauser Allee Arcaden laden von Montag<br />

bis Samstag von 10:00 bis 20:00 Uhr zum Shoppen<br />

ein. Im Anschluss kann der Sonnenuntergang auf der<br />

Rooftop-Bar Deck 5 mit innerstädtischem Strand-<br />

Feeling genossen und im hauseigenen Fitnessstudio<br />

trainiert werden.<br />

■<br />

mein/4<br />

43


Küchenanekdoten<br />

Krisenbewältigung<br />

(am Beispiel eines Rumpsteaks)<br />

Als ich im dritten Quartal des letzten Jahrhunderts, genauer gesagt im Jahr 1975, zum ersten<br />

Mal das T-förmig zusammenfügte Rundhölzchen in die Finger bekam, um damit Teig auf einer<br />

heißen Platte in kreisender Bewegung gleichmäßig zu dünnen Crêpes zu formen, ahnte ich noch<br />

nichts von den riesigen Problemen an deutschen Herden.<br />

Andreas Langholz<br />

Das mag daran gelegen haben, dass ich in meiner Familie<br />

damit nicht in Berührung kam, denn weder bei<br />

meiner Mutter, noch bei meiner Großmutter<br />

kam PTFE zum Einsatz, um mir eine<br />

ahnungslose Ostseescholle oder ein<br />

Kotelett von Onkel Johanns Sattelschweinen<br />

aufs Leckerste zu<br />

braten.<br />

PTFE, ein Material, das Roy<br />

Plunkett im Jahr 1938 eher<br />

zufällig entdeckte, für das<br />

die Firma DuPont 1941 ein<br />

Patent eintragen ließ und<br />

welches der französische<br />

Chemiker Marc Grégoire<br />

benutzte, um Angelschnur<br />

zu ummanteln – der leichteren<br />

Entwirrung wegen. Erst seine<br />

Ehefrau Colette hatte die Idee,<br />

Pfannen damit zu beschichten. Das<br />

Ergebnis kam unter dem Namen „Teflon“<br />

auf den Markt – die erste Krisen-Zutat.<br />

Von alldem ahnte ich nichts in meiner Vier-Quadratmeter-Bude<br />

an der Timmendorfer Strandpromenade.<br />

Ich machte Crêpes suzette, rief „lecker, lecker, lecker“,<br />

während ich Grand Marnier auf die Dinger kippte und<br />

erklärte den Kindern: „ein Crêpe mit Apfelmus gibt<br />

Kraft und Energie – in nur zwei Minuten vom Mund<br />

direkt in den Oberarm“.<br />

Ich ahnte auch nichts davon, dass ein Pflanzenfett mit<br />

der Aussage beworben wurde: „Biskin schließt alle Poren<br />

und hält den Saft zurück“ – die zweite Krisen-Zutat.<br />

Wahrscheinlich wäre mir die Korrelation der beiden<br />

Krisenfaktoren nie klargeworden, hätte nicht die Politik<br />

der Regierung Kohl in Kombination mit Mauerfall und<br />

Aufpumpen der IT-Blase in mir den Wunsch erweckt,<br />

Bratpfannenfachverkäufer zu werden.<br />

Und so stehe ich heute noch da und erzähle Menschen,<br />

die schon mindestens 8 beschichtete Pfannen in die<br />

Tonne getreten haben, von dem Wunder der unfallfreien<br />

Wendung einer Crêpe, die einfach nur auf einer<br />

Eisenplatte gemacht worden ist; ich erkläre die<br />

grandiose Eigenschaft des Eisens, Fett<br />

aufnehmen zu können, das beim Erhitzen<br />

der Pfanne einen Film bildet,<br />

der wie eine Beschichtung<br />

wirkt.<br />

Natürlich verheimliche ich<br />

nicht, wie man eine Eisenpfanne<br />

wieder „repariert“,<br />

wenn man mal etwas falsch<br />

gemacht hat (z. B. wenn<br />

– was leicht mal passieren<br />

kann – die Ausstrahlung von<br />

Desperate Housewives mit<br />

der Zubereitung eines Omelettes<br />

zusammenfällt). Denn auch<br />

ein blutiger Laie versteht sofort,<br />

dass auf einer Crêpes-Platte geschmolzener<br />

Zucker, vermischt mit getrocknetem<br />

Apfelmus und reduziertem Mandarinenlikör eine<br />

Klebkraft entwickeln, die die Produktentwickler bei<br />

Pattex neidisch werden lässt.<br />

„Ausbrennen“ heißt der Geheimtipp. Einfach nur Salz in<br />

die Pfanne, den Boden bedeckt, ohne Flüssigkeit erhitzen<br />

und schon zieht das Mineral die Verunreinigungen<br />

aus dem Eisen heraus – die Pfanne ist wieder wie neu.<br />

Ich muss das schon deshalb verraten, weil sonst folgender<br />

Dialog gar nicht erst zustande kommen würde:<br />

Bratpfannenverkäufer: „Kennen Sie einen Notar?“<br />

Kunde: „Ja, warum?“<br />

Bratpfannenverkäufer: „Weil Sie besser den Erben der<br />

Pfanne testamentarisch festlegen sollten, damit es später<br />

keinen Streit gibt“<br />

Kunde: „Ach was!“


Küchenanekdoten<br />

Und dieser juristische Hinweis muss natürlich sein<br />

– angesichts einer Investition von 15 (in Worten fünfzehn)<br />

Euro für eine 16er Omelettepfanne.<br />

Meistens ist meine Glaubwürdigkeit als (ungelernter,<br />

aber das lasse ich mir nicht anmerken) Bratpfannenverkäufer<br />

an diesem Punkt der Beratung<br />

leicht angeschlagen. Für mich kein Problem, ich<br />

habe kompetente Rückendeckung: Wolfram Siebeck<br />

schrieb vor Jahren mal in der ZEIT sinngemäß: „Seit<br />

man den Menschen beigebracht hat, ein Steak<br />

müsse man in siedendem Fett braten, damit<br />

die Poren sich schließen, braten<br />

die Leute bei Temperaturen, dass<br />

man sich fragt, warum sie nicht<br />

gleich einen Flammenwerfer<br />

nehmen.“<br />

Zum Glück hat Siebeck im<br />

letzten Jahr sein „drittes<br />

Gebot“ aufgestellt: „Nicht<br />

zu heiß!“<br />

Diesen Text habe ich mir natürlich<br />

zum Vorzeigen kopiert,<br />

sodass ich mit einem wörtlichen Zitat nicht nur eine<br />

Pfannenberatung, sondern auch diese Geschichte<br />

abschließen kann: „Die bratende Menschheit aber<br />

hängt dem Irrglauben an, in der Pfanne müsse es<br />

zischen und spritzen, wenn man Bratgut hineinlegt.<br />

In uns ist eine atavistische Vorliebe fürs Grobe, ein<br />

primitiver Instinkt aus der Steinzeit.“ <br />

■<br />

PS Willst Du ganze Geschichte, guckst Du<br />

www.zeit.de/2008/41/Siebeck-Herbst-3-41<br />

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mein/4<br />

45<br />

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Kinderwunsch?<br />

Aktuell bleiben in Deutschland 15–20 % der Paare erst einmal<br />

ungewollt kinderlos!<br />

Wenn man durch Prenzlauer Berg, z. B. über den Kollwitz Platz schlendert, dann sieht man viele<br />

Paare mit Kindern, hört Kinderlachen oder auch mal eine Ermahnung, wenn es den Eltern zu bunt<br />

wird. Für viele Paare bleibt dieser sehnlichste Wunsch nach einem eigenen Kind leider zunächst<br />

verwehrt. Jedes Paar hat dabei seine eigene Geschichte – und die möchte es erzählen.<br />

Frank Durke<br />

Daher ist das Wichtigste im Kinderwunschzentrum<br />

Berlin, das seit über 20 Jahren zu kleinen Neuberlinern<br />

verhilft, ersteinmal das Zuhören …<br />

Im Kinderwunschzentrum von Dr. Reinhard Hannen<br />

und Dr. Christian F. Stoll arbeiten insgesamt<br />

vier Ärzte und Ärztinnen in einem großen Team mit<br />

spezialisierten Biologinnen und Krankenschwestern<br />

zusammen, um gemeinsam mit den Paaren Lösungen<br />

für ihren sehnlichsten Wunsch und vor allem endlich<br />

eine Antwort auf die Frage: „Was ist denn eigentlich<br />

los?“ zu finden.<br />

Trend hin zur McDonaldisierung - so etwas lehnen<br />

wir strikt ab. Wo bleibt denn da der Mensch?<br />

mein/4: Was passiert beim ersten Termin?<br />

Hier geht es bei einer unverbindlichen Beratung erst<br />

einmal darum, sich kennenzulernen, Ängste und Vorbehalte<br />

abzubauen und Vertrauen aufzubauen. Überrascht<br />

sind die Paare darüber, dass der Arzt sich für<br />

Sie viel Zeit nimmt und erst einmal zuhört, bevor<br />

irgendetwas unternommen wird.<br />

mein/4: Wie unterscheiden sich die<br />

Kinderwunschzentren voneinander?<br />

Jedes Kinderwunschzentrum setzt einen anderen<br />

Schwerpunkt. In diesen Zentren steht immer das<br />

Paar mit all seinen Wünschen und Vorstellungen im<br />

Vordergrund. Ein Kinderwunsch ist immer eine sehr<br />

persönliche Angelegenheit, da gibt es keine 08/15-<br />

Behandlung. Wir sehen den Besuch in unserem Kinderwunschzentrum<br />

als Prozess, der ergebnisoffen ist<br />

– die Paare legen zusammen mit den Ärzten fest, welcher<br />

Weg für sie der Richtige ist. Wir helfen auf der<br />

Suche nach Entscheidungen durch Untersuchungen<br />

und unsere fachärztliche Kompetenz.<br />

Bedauerlicherweise gibt es durch das Aufkaufen von<br />

Arztpraxen durch Konzerne in unserem Bereich einen<br />

Dr. Christian F. Stoll und Dr. Reinhard Hannen<br />

46 mein/4


Kinderwunschzentrum<br />

mein/4: Sicherlich stellen die Paare am<br />

Anfang der Beratung auch viele Fragen.<br />

Welche Fragen kommen normalerweise<br />

zuerst auf?<br />

Eine der ersten Fragen ist oft: „Wie sieht es mit den<br />

Kosten aus?“ Glücklicherweise werden zurzeit fast<br />

alle Kosten der Diagnostik, ganz unabhängig davon,<br />

ob man gesetzlich oder privat versichert ist, von den<br />

Krankenkassen übernommen.<br />

Bei Kinderwunschtherapien kann man meist einen<br />

Antrag für eine vollständige oder zumindest teilweise<br />

Kostenübernahme bei der Krankenkasse stellen.<br />

Darüber hinaus gibt es eine eventuelle finanzielle Unterstützung<br />

durch das Land Berlin. In beiden Fällen<br />

helfen wir.<br />

mein/4: Nun gibt es ja die<br />

unterschiedlichsten Presseberichte<br />

zum Thema Kinderwunsch, sowohl<br />

positiv als auch negativ. Skepsis gibt es<br />

sicherlich auch bei Ihren Patientinnen<br />

und Patienten. Was würden Sie Paaren<br />

mit Kinderwunsch raten, um den ersten<br />

Schritt zu gehen?<br />

Paare sollten sich vorher einig sein. Was erwarten sie<br />

von einem Kinderwunschzentrum? Dieser Wunsch<br />

sollte durch eine individuelle Betreuung, keinen<br />

Automatismus, nach dem vom Paar gewünschten<br />

Rhythmus und Zeitaufwand realisiert werden. Schon<br />

beim ersten Beratungsgespräch wird klar, ob sich ein<br />

Paar wohlfühlt und ggf. einen Schritt weitergehen<br />

möchte.<br />

mein/4: Unterschiedliche Störfaktoren<br />

können eine normale Schwangerschaft<br />

verhindern. Sind diese Faktoren eher<br />

seelischer oder körperlicher Natur oder<br />

ist es eine Kombination beider Faktoren?<br />

Für Paare ist es häufig eine große seelische und auch<br />

partnerschaftliche Belastung, aber auch die körperliche<br />

Situation spielt oft eine Rolle. Wir gehen sehr<br />

sensibel auf die Gesundung des gesamten Körpers –<br />

und damit auch der Seele – ein. Das ist uns ein wichtiges<br />

Anliegen. Das Zusammenspiel unterschiedlicher<br />

Therapieansätze und Behandlungsmethoden ist<br />

hierbei von großer Bedeutung. Ernährungsmedizin,<br />

Yoga und psychologische Betreuung kombiniert mit<br />

modernsten Behandlungsmethoden helfen, bei den<br />

unterschiedlichsten Lebenssituationen der Paare<br />

einen Kinderwunsch zu ermöglichen.<br />

mein/4: Was raten Sie den Paaren<br />

während der Behandlung und wie hat<br />

sich das auf die Bindung zueinander<br />

ausgewirkt?<br />

Wir erleben, dass die intensive Zeit während einer<br />

Kinderwunschbehandlung Paare eher zusammenschweißt.<br />

Plötzlich werden Gespräche geführt, in<br />

denen es einmal nicht um den nächsten Urlaub oder<br />

die nächste Party geht.<br />

Unser Rat ist daher, dieses Projekt gemeinsam zu gestalten,<br />

sich Zeit für gemeinsame Gespräche zu nehmen,<br />

dem anderen zuzuhören, um zu erfahren, wie<br />

es ihm in dieser Zeit geht. Hier ist es vor allem für<br />

die Frauen wichtig, den Partner nicht auszuschließen,<br />

sondern bei den Terminen, aber auch den ärztlichen<br />

Gesprächen, mit einzubeziehen. Wir sagen dann zu<br />

den Frauen: „Trauen Sie Ihrem Mann ruhig etwas zu<br />

- er wünscht sich ein gemeinsames Kind genauso sehr<br />

wie Sie …“<br />

■<br />

mein/4<br />

47


Ausblick <strong>2018</strong>:<br />

Prenzlauer Berg bewegt sich<br />

✚<br />

Krankenhaus Prenzlauer Berg<br />

zieht um<br />

Bereits seit langem ist der Umzug des<br />

Krankenhauses Prenzlauer Berg in der<br />

Fröbelstraße geplant, <strong>2018</strong> soll es so weit sein. Das<br />

Krankenhaus gehört zum Klinikum Friedrichshain,<br />

weshalb sie nun in den Neubau des Vivantes Klinikums<br />

Friedrichshain in der Landsberger Straße<br />

umziehen wird. Bisher befanden sich in dem roten<br />

Klinkerbau in Prenzlauer Berg Stationen für Chirurgie,<br />

Innere Medizin und Geriatrie, Labor/Pathologie,<br />

Radiologie, die Notfall-und Intensivmedizin sowie<br />

physiotherapeutische Dienste. Wie das Gebäude in<br />

Zukunft genutzt werden wird, ist noch offen.<br />

„nio“ in Nordischen Viertel -<br />

Die ersten Mieter ziehen ein<br />

An der Bornholmer Straße ziehen <strong>2018</strong><br />

die ersten Bewohner ins Neubauquartier<br />

„nio“ ein. Zwischen der Bornholmer und der Finnländischen<br />

Straße entstehen aktuell 194 Wohnungen,<br />

davon sind aktuell noch zwei Einheiten frei. Bisher<br />

befanden sich auf dem ehemaligen deutsch-deutschen<br />

Grenzgebiet Parkplätze sowie seit einigen<br />

Jahren ein Supermarkt – jetzt wurden dort nach den<br />

Entwürfen der Architekten Ester Bruzkus und Patrick<br />

Batek sowie Dominik Krohm, dem Partner im<br />

Architekturbüro Klaus Theo Brenner Stadtarchitektur<br />

neun Häuser gebaut, die einen grünen Innenhof<br />

mit Ruhebereichen und Spielflächen umgeben.<br />

Der Fröbelplatz bekommt<br />

neues Grün<br />

Bereits im vergangenen Jahr wurde<br />

mit der Neugestaltung des Fröbelplatzes<br />

begonnen, <strong>2018</strong> soll der zweite Teil des Projektes<br />

umgesetzt werden. Der Spielplatz wurde mit neuen<br />

Spielgeräten aufgewertet, Sitzgelegenheiten für<br />

Eltern geschaffen und der Bolzplatz erhielt einen<br />

neuen Belag. Im neuen Jahr wird dann die Neugestaltung<br />

des Fröbelplatzes mit der Sanierung der<br />

Grünfläche zwischen dem Bolzplatz und der nahen<br />

Prenzlauer Allee angegangen.<br />

Summer in the City:<br />

Gleisbauarbeiten und<br />

Wasserrohre<br />

Zusammengestellt von<br />

Christiane Kürschner<br />

Für <strong>2018</strong> kündigen sich bereits die ersten<br />

Baustellen an: An der Kreuzung Greifswalder-,<br />

Ecke Danziger Straße wird der zweite Teil einer<br />

Sanierungsmaßnahme der BVG durchgeführt, die<br />

2017 startete. Die Gleisbauarbeiten werden parallel<br />

zu weiteren Bauarbeiten der Berliner Wasserbetriebe<br />

(BWB) verlaufen, die, wie sie dem Tagesspiegel<br />

mitteilten, im Sommer <strong>2018</strong> Erneuerungsarbeiten<br />

an den Leitungen von der Marienburger Straße bis<br />

zum S-Bahnhof Greifswalder Straße durchführen<br />

werden.<br />

Jahr der Entscheidung für die<br />

Willner-Brauerei<br />

Im kommenden Jahr werden in Bezug<br />

auf die ehemaligen Willner-Brauerei in<br />

der Berliner Straße viele wichtige Entscheidungen<br />

getroffen. Im Juli 2017 wurde bekannt, dass der Besitzer<br />

Nicolas Berggruen das Gelände an die Jenn<br />

Grundbesitz GmbH verkauft hat. Nun müssen die<br />

ansässigen Künstler/innen aus 19 Ateliers um ihre<br />

Zukunft bangen. Der neue Besitzer ist einer weiteren<br />

künstlerischen Nutzung nicht abgeneigt – der<br />

48 mein/4


Ausblick<br />

Charme des „Ungemachten“ und<br />

die günstigen Mietkonditionen<br />

werden jedoch aller Voraussicht<br />

nach nicht erhalten<br />

bleiben.<br />

Radspur<br />

auf der<br />

Storkower<br />

Straße<br />

könnte anlaufen<br />

Die bürokratischen Mühlen<br />

mahlen mitunter langsam. Der<br />

Radweg an der Storkower Straße<br />

ist stark sanierungsbedürftig – darin<br />

sind sich alle einig. Für die Sanierung und die notwendigen<br />

Umstrukturierungen fehlt das Geld; ein<br />

Kompromiss könnte eine Radspur auf der Storkower<br />

Straße sein. Mit der Planung einer solche Radspur wird<br />

frühesten <strong>2018</strong> begonnen, dann könnte das Projekt<br />

2019/20 umgesetzt werden.<br />

Kommt das Knaack wieder?<br />

2010 musste der legendäre Club an<br />

der Greifswalder Straße schließen – mit<br />

einem Gelände an der Eberswalder Straße<br />

könnte die Geschichte des Knaack weitergehen.<br />

Das Bezirksamt ist mit den ehemaligen Betreibern<br />

im Gespräch und es werden notwendige Vorbereitungen<br />

getroffen, damit das Gelände an der ehemaligen<br />

Wendeschleife der M10 nutzbar wird. Das<br />

Knaack Kulturhaus könnte <strong>2018</strong> an neuer Stelle wieder<br />

seine Türen öffnen.<br />

Neues Nutzungskonzept für<br />

den Ernst-Thälmann-Park<br />

Bis zum Sommer <strong>2018</strong> soll ein Freiraumkonzept<br />

stehen, das das Bezirksamt<br />

Pankow in Auftrag gegeben hat. Bereits 2017 fanden<br />

erste Treffen mit den Anwohnern/innen statt, in denen<br />

fortschreitend Maßnahmen zur Verschönerung<br />

und besseren Nutzung des Parkgeländes erarbeitet<br />

werden.<br />

mein/4<br />

Voraussichtlicher Baubeginn<br />

im Tunnel S-Bhf. Landsberger<br />

Allee<br />

<strong>2018</strong> soll nach mehreren Jahren der<br />

Planung endlich mit der Sanierung des Tunnels<br />

begonnen werden, der den S-Bahnhof mit den<br />

Haltestellen der Straßenbahn sowie den Gehwegen<br />

an der Landsberger Allee verbindet. An dem<br />

Vorhaben sind sowohl der Senat für Umwelt, Verkehr<br />

und Klimaschutz als auch die BVG und die<br />

Deutsche Bahn AG beteiligt, was eine aufwändige<br />

Koordination und Abstimmung mit sich bringt.<br />

Neben einem frischen Anstrich und mehr Licht<br />

soll unter anderem ein neuer Aufzug eingebaut<br />

werden.<br />

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Wie man sich bettet, so schläft man<br />

Wie guter Schlaf die Gesundheit fördert<br />

Sind Bett, Lattenrost und Matratze wirklich die wichtigsten Elemente für einen gesunden Schlaf?<br />

Detlef Schmidt, seit August 2016 für Rössle Wanner – die Bettenmacher tätig, leitet seit Mai 2017 den<br />

ersten Flagshipstore in Berlin. Die Wurzeln des mittelständigen Unternehmens liegen in Baden-Württemberg.<br />

1914 gründeten die Familien Rössle und Wanner die Stahlfedernmatratzenfabrik. Heute beschäftigt<br />

Rössle Wanner, kurz Röwa genannt, 160 Mitarbeiter und ist wie kaum ein anderes Unternehmen in der<br />

Lage, exakt auf individuelle Ausgangssituationen zu reagieren – kurz: für guten Schlaf zu sorgen.<br />

Frank Durke<br />

mein/4: Herr Schmidt, Sie leiten den Flagshipstore<br />

Rössle Wanner – Die Bettenmacher. Welche Matratze ist<br />

die Beste, was empfehlen Sie?<br />

(lacht) Das werde ich tatsächlich oft gefragt. Da aber die<br />

Menschen sehr unterschiedlich sind, ist es gut, dass es<br />

viele verschiedene Matratzen und Bettsysteme gibt. Nehmen<br />

Sie z. B. das Material Federkern: die Federn entwickeln,<br />

je nach Bauart, einen bestimmten Gegendruck.<br />

Viele Menschen empfinden das daraus resultierende<br />

Liegegefühl als angenehm, während druckempfindliche<br />

Menschen dann eher Schaummaterialien wie Latex bevorzugen.<br />

Welches Modell das Beste ist, hängt also von<br />

vielen körperlichen Faktoren ab – von viel mehr als nur<br />

dem Körpergewicht.<br />

mein/4: Wie finden Sie denn heraus, welche Matratze<br />

die passende ist?<br />

Herzstück unserer Beratung ist die Rückenvermessung –<br />

wir nehmen also erst einmal Maß am Rücken, sprich der<br />

Form der Wirbelsäule, die genauso individuell ist wie der<br />

Fingerabdruck. Dazu werden die seitliche Körperkontur<br />

und einige andere Parameter erfasst. Auf Basis dieser<br />

Daten erhält der Kunde einen Vorschlag für ein individuelles<br />

Bettsystem, bestehend aus Lattenrost, Matratze<br />

und Nackenkissen.<br />

mein/4: Klingt kompliziert. Wie können wir uns das<br />

vorstellen?<br />

Das Verfahren, die eigentliche Rückenmessung, dauert<br />

nur ca. vier Minuten. Im Anschluss gibt es eine Liegeprobe,<br />

bei der das Ergebnis vom Berater angepasst und<br />

überprüft wird. Diese kann und sollte natürlich länger<br />

dauern – wir möchten den Kunden dabei unterstützen,<br />

ein Körpergefühl zu entwickeln und die Unterschiede,<br />

die es<br />

bei den<br />

Systemen gibt, kennenzulernen – wenn der Kunde das<br />

möchte.<br />

mein/4: Gibt es wirklich Kunden die das nicht möchten?<br />

Sagen wir mal so: Jeder Mensch möchte gut schlafen.<br />

Aber nicht jeder möchte den Aufbau einer Matratze verstehen,<br />

um die richtige Entscheidung zu treffen. Wer also<br />

schnell zu einem perfekten Ergebnis kommen möchte,<br />

dem kann ich die Rückenvermessung nur ans Herz legen.<br />

mein/4: Matratzen entwickeln sich gerade zum Lifestyle-<br />

Thema. War das der Grund für Röwa, einen Flagshipstore<br />

zu eröffnen?<br />

Stimmt, der Matratzenmarkt ist in Bewegung – aus meiner<br />

Sicht vor allen Dingen, weil sich vom Fachhandel bis<br />

zum Discounter über Jahrzehnte Strukturen aufgebaut<br />

haben, die zu einer für den Verbraucher intransparenten<br />

Menge an Produkten und Materialphilosophien geführt<br />

haben. Dieser Markt wird daher gerade von einigen Marketingexperten<br />

aufgerollt, die die Kunden mit scheinbar<br />

einfachen Antworten ködern – also die eine Matratze,<br />

die angeblich für alle passt. Das ist natürlich so realistisch<br />

wie der eine Schuh, der für alle Menschen richtig<br />

ist. Die Menschen sind trotzdem empfänglich dafür, weil<br />

sie nicht die Zeit und Energie für eine Produktrecherche<br />

aufbringen.<br />

mein/4: Was ist denn Ihr Ansatz?<br />

Wir möchten mit dem Flagshipstore – wir sind ja eigentlich<br />

Hersteller, kein Handels-Unternehmen – einen Gegenentwurf<br />

zum allgemeinen Trend setzen und haben<br />

ganz bewusst in einen stationären Fachhandel investiert.<br />

Hier in der Wollankstraße bieten wir Einblick in Herkunft<br />

und Produktionsweise der Produkte und können<br />

im Gegensatz zu den meisten unsere Fachhandelspartner<br />

nahezu unsere gesamte Produktpalette<br />

präsentieren.<br />

Fotos: © Rössle Wanner<br />

50 mein/4


Die Bettenmacher<br />

mein/4: Wer verbirgt sich hinter Rössle Wanner -<br />

Die Bettenmacher?<br />

Unsere Firma entwickelt, produziert und liefert seit über<br />

hundert Jahren Bettsysteme in den deutschen Markt und<br />

auch ins benachbarte Ausland. Es ist also ein traditionsreiches,<br />

mittelständisches Familienunternehmen, das viele<br />

Werte hochhält, die selten geworden sind.<br />

mein/4: Zum Beispiel?<br />

Die Produktqualität, in der wir anerkanntermaßen führend<br />

sind. Es ist ein Verständnis von Ökologie, ein Produkt<br />

durch ein anderes zu ersetzen, dass in der einen oder<br />

der anderen Weise „grüner“ ist. Aber kaum eine Firma<br />

traut sich, wirklich auf lange Produktlebenszyklen zu<br />

setzen, was in Hinsicht knapper werdender Ressourcen<br />

wichtig wäre. Ein gutes Beispiel ist unser Ecco-Bettsystem:<br />

die Unterfederung ist nicht kaputt zu kriegen und<br />

kann auch im Nachhinein an sich verändernde körperliche<br />

Gegebenheiten angepasst werden.<br />

mein/4: Das ist also das Besondere an Röwa –<br />

ein altrustikales Unternehmen?<br />

(lacht) Nein, soweit würde ich nicht gehen. Aber wir setzen<br />

auf langfristige Kundenbeziehungen und sind dabei<br />

konsequent schwäbisch stur. Und rebellisch, wenn Sie so<br />

wollen – siehe Bekenntnis zum stationären Fachhandel.<br />

Sichert Qualität: Produktionsprozess von A bis Z<br />

in eigener Hand<br />

Das Internet schien am Anfang ein Segen für den Verbraucher<br />

zu sein, weil es Transparenz (über Preise) versprach.<br />

Aber natürlich sind die professionellen Vermarkter<br />

mit Ihren Strukturen gegenüber dem Einzelnen Verbraucher<br />

immer im Vorteil. Wir sehen mit Sorge, dass viele<br />

unsere Kunden, also traditionelle Bettengeschäfte, ihr<br />

Kerngeschäft vernachlässigen und sich dabei verrennen,<br />

im Onlinegeschäft mit den Großen der Branche konkurrieren<br />

zu wollen. Fakt ist doch: ich kann als Berater mit<br />

einer halben Stunde Gespräch und Liegeprobe einem<br />

Handels- und<br />

Transportservice GmbH<br />

Mittelständisches Transportunternehmen<br />

sucht Kraftfahrer<br />

FS-Klassen B, C1, C1E, C, CE<br />

Eintrag nach BKfQG und ADR erwünscht<br />

mein/4<br />

Einsatzmöglichkeiten:<br />

• Transporter bis 3,5t Berlin+Umland<br />

• Verteiler LKW 7,5t-18t Berlin+Umland<br />

• Sattel/Wechselbrückenzüge, auch Kippmulden<br />

im Nah+Fernverkehr<br />

Wir bieten einen unbefristeten Arbeitsvertrag mit<br />

attraktiver Entlohnung in einem dynamischen Team.<br />

Bewerbungen bitte Mo - Fr 8 - 17 Uhr<br />

unter 030 - 472 30 78 oder info@deubel-und-co.de<br />

Prenzlauer Promenade 41, D- 13089 Berlin<br />

Infos unter<br />

51<br />

Telefon


Neu in Berlin: der RössleWanner Flagshipstore<br />

in der Wollankstraße<br />

Kunden mehr Orientierung und eine bessere Entscheidungsgrundlage<br />

bieten als dieser Mensch in stundenlanger<br />

Internetrecherche erfahren würde. Wenn ich dazu als<br />

Händler einen kompromisslosen Service biete, gibt es<br />

viele gute Gründe, nicht im Internet zu kaufen.<br />

mein/4: Ist das Ihre Mission?<br />

Sagen Wir mal so: Es ist ein Experiment, das großen<br />

Spaß macht, weil die Menschen den Fachhandel eigentlich<br />

zu schätzen wissen. Das Thema ist doch: zu wem<br />

kann man Vertrauen haben? Wem vertraue ich mein hart<br />

verdientes Geld an? Daher setzen wir auf Transparenz und<br />

Kompetenz. Wir setzen auf den Standort Mössingen, wo<br />

wir die Bäume, aus denen unsere Betten und Lattenroste<br />

gebaut werden, quasi vor der Haustür wachsen sehen. Im<br />

eigenen Sägewerk wird das Holz weiterverarbeitet. Alle<br />

Produktionsschritte in eigener Regie durchzuführen, sichert<br />

die hohen Qualitätsstandards. Welcher Produzent<br />

hat sonst schon eine eigene Näherei und eigene Steppmaschinen?<br />

Also mit dieser einzigartigen Fertigungstiefe<br />

lassen sich auch in Deutschland bezahlbare Produkte<br />

herstellen, das ist auch Teil unserer Botschaft.<br />

mein/4: Welche Produkte findet man in Ihrem<br />

Flagshipstore?<br />

Neben einigen Bettenmodellen in ausnahmslos zeitlosen<br />

Designs, von puristisch bis repräsentativ, vor allen<br />

Dingen die Auswahl an Bettsystemen, also Matratzen<br />

und Unterfederungen. Es gibt zahlreiche Innovationen:<br />

mit dem Ecco-Lattenrost haben wir vor einigen Jahren<br />

dieses Konstruktionsprinzip revolutioniert, weil wir die<br />

Federleisten in drei Dimensionen auf die Körperkontur<br />

einstellen können. Andere Beispiele sind unsere Crade-to-<br />

Cradle zertifizierte Naturlatexmatratze Pure Natur oder<br />

die hochflexible High-Tech-Bespannung unserer Genio-<br />

Betten, die beste Ergonomie und schlankes Design auf<br />

ganz neue Weise vereint. Im Stil sozusagen ein Gegenentwurf<br />

zum Boxspringbett – das aber bei uns auch nicht<br />

fehlen darf – auch wenn wir dabei wieder einiges anders<br />

machen als andere Hersteller. Ein Besuch lohnt sich!<br />

Interesse geweckt? Weitere Informationen findet Ihr unter<br />

www.roessle-wanner.berlin <br />

■<br />

52 mein/4


Buchvorstellung<br />

7<br />

7<br />

Die kleine Hexe<br />

von Otfried Preussler<br />

Die kleine Hexe ist noch so jung. Erst 127 Jahre alt.<br />

Sie möchte gerne die Walpurgisnacht auf dem Blocksberg<br />

mitfeiern. Aber weil sie so jung ist, darf sie noch<br />

nicht. Also schleicht sie sich heimlich hin, wird entdeckt<br />

und bekommt eine Strafe. Die großen Hexen nehmen ihr<br />

den Besen weg und sie muss zu Fuß nach Hause gehen.<br />

Dazu soll sie ein Jahr lang lernen eine gute Hexe zu werden.<br />

Aber was ist eine gute Hexe? Ihr Freund, der Rabe<br />

Abraxax, sagt das eine und die böse Hexe Rumpumpel<br />

sagt was anderes. Aber wie es am Ende ausgeht, wird<br />

ganz überraschend.<br />

8<br />

8 89 94 4 1 17 73<br />

3<br />

4 4 2 2 8 8 9 9<br />

von Joanne K. Rowling<br />

7 73 3 8 8 6 6 5 54<br />

4<br />

8 8 3 3 4 4 6 6 1 1<br />

3 3 9 9<br />

2 2 5 5 6 6 9 9 3 3<br />

1 12 2 7 7 4 4 9 98<br />

8<br />

9 9 4 4 1 1 7 7<br />

7 78 89 9 2 24 46<br />

6<br />

Harry Potter – Die Heiligtümer<br />

des Todes (Band 7)<br />

Harry kehrt im siebten Schuljahr nicht mehr nach Hogwarts<br />

zurück. Er muss die fehlenden Horkruxe finden und<br />

zerstören. Dabei nimmt er seine besten Freunde Ron und<br />

Hermine mit. Sie machen sich auf die Suche und stoßen<br />

dabei auf viele Gefahren und ein neues Geheimnis - die<br />

Heiligtümer des Todes. Nun muss Harry sich entscheiden:<br />

Horkruxe suchen oder die Heiligtümer des Todes?<br />

Es beginnt ein gefährliches Abenteuer!!! Werden Harry,<br />

Ron und Hermine es schaffen, die Horkruxe zu zerstören,<br />

und wird Harry den Dunklen Lord besiegen???<br />

8<br />

5 58 8 4 41<br />

1<br />

5 5 8 8<br />

3 32 21 17 74 45 56<br />

6<br />

3 38 8 2 210 Jahre 4 46<br />

6<br />

6 67 7 8 8 2 23<br />

3<br />

4 4 7 7 6 6 1 1<br />

2 27 7 1 1 8 85<br />

5<br />

8 8 5 5 4 4<br />

6 6 3 3<br />

Buchtips von Mirdza<br />

9 9<br />

8 8 1 1 7 7 6 6<br />

2 21 1 6 6 4 47<br />

7<br />

6 6 7 73 3 4 41 1 8 8<br />

9 9<br />

8 83 3 4 4 9 92<br />

2<br />

2 24 4 7 71 18 8 6 65<br />

5<br />

8 85 5 2 26<br />

6<br />

3 3 7 7<br />

9 95 5 3 32<br />

2<br />

10 10<br />

4 4 3 32 27 7 5 5<br />

1 15 5 3 32<br />

2<br />

2 23 3 1 1 8 8 9 96<br />

6<br />

8 8 6 6<br />

4 43 3 1 1 6 68<br />

8<br />

2 2 4 4<br />

1 17 7 6 6 2 2 4 43<br />

3<br />

8 84 4 2 26<br />

6<br />

5 5 9 94 43 3 8 8<br />

mein/4<br />

Die Auflösung auf S. 64<br />

11 11<br />

4 49 9 1 15<br />

5<br />

2 29 9 7 71 1 6 68<br />

8<br />

12 12<br />

8 8 2 2 7 7 3 3<br />

2 2 7 7 3 3 4 4 6 6<br />

53


Rubrik<br />

Hier kommt die Maus<br />

Diese niedliche Maus kannst du dir in<br />

wenigen Schritten selber nähen.<br />

Wie? Das erklären wir dir hier.<br />

Das brauchst Du …<br />

• Watte<br />

• 2 x Fell (16 cm x 8 cm)<br />

• Hautfarbender Filz (Bauch 12 cm x 7cm,<br />

Nase 3 cm , 2 x Ohren 4,5 cm x 3 cm)<br />

• 2 kleine Knöpfe<br />

• Etwas Wolle<br />

• Häkelnadel<br />

• Bleistift<br />

• Schere<br />

• Nähgarn grau und beige<br />

• Nähnadeln<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

1. Zeichne Dir die Umrisse auf die<br />

Innenseite des Stoffes und schneide sie aus.<br />

Die Maße findest Du oben.<br />

2. Lege die Außenseiten aufeinander und<br />

fange von Hinten an zu nähen, lasse aber<br />

vorne noch etwas Platz, um deine Maus<br />

später zu füllen.<br />

3. Jetzt kannst du die Augen auf die<br />

Außenseite annähen.<br />

4. + 5. Stülpe deine Maus wieder um, die<br />

spätere Außenseite muss jetzt innen sein,<br />

und nähe den Bauch an. Lasse aber am Kopf<br />

noch eine Öffnung.<br />

6. Du hast es fast geschafft! Stülpe die Maus<br />

wieder um, fülle sie mit der Watte (gerne<br />

etwas voller) und nähe die Öffnung zu.<br />

7. Häkel dir einen kleinen Schwanz für<br />

deine Maus oder nimm einfach einen<br />

dickeren Wollfaden. Nähe ihn hinten fest.<br />

8. Für die Nase müssen wir uns einen<br />

kleinen Beutel nähen. Dafür einmal am<br />

Rand entlang nähen, mit einer kleinen<br />

Wattekugel füllen, und zuziehen. Den Beutel<br />

verschließen. Die Nase wird jetzt an die<br />

Maus angenäht.<br />

9. Nun muss unsere Maus noch etwas<br />

hören können; dafür punkten wir die Ohren<br />

an der spitzen Seite mit jeweils zwei Stichen<br />

zusammen und nähen sie am Kopf fest.<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

54 mein/4


Rubrik<br />

mein/4<br />

55


mein/4<br />

Dies & Das<br />

Für uns ist es Magie …<br />

Unser geliebter Redaktionslaptop hat nach<br />

über neun Jahren treuen Diensten seine<br />

Tätigkeit eingestellt. Doch was nun? Alle<br />

Daten, alle Adressen für die Ewigkeit verborgen?<br />

Nachdem sich Panik ausgebreitet<br />

hat, blieb nur der Griff zum Telefon. Freunde,<br />

Partner, wer kann uns helfen? Dann kam<br />

der entscheidende Tipp: Schau doch mal<br />

bei betterworx vorbei. Die können zaubern.<br />

Gesagt, getan: Laptop eingepackt und in<br />

die Prenzlauer Allee geradelt, den Patienten<br />

vorgestellt und geweint.<br />

Wir wissen nicht, ob es an den Tränen lag,<br />

aber wie durch ein Wunder konnten unserem<br />

treuen Gefährten nach einer Operation am<br />

offenen Herzen alle Daten entlockt und gesichert<br />

werden – gerade noch rechtzeitig! Wir<br />

blieben noch einen Augenblick betroffen und<br />

still zurück. Gehe ins Licht guter Freund …<br />

Liebe Mitarbeiter von betterworx, vielen Dank<br />

für die schnelle Hilfe!<br />

<br />

www.betterworx.de<br />

Neues Onlineportal für Berliner Senioren gestartet<br />

Unter der Web-Adresse www.berliner-seniorenportal.de ist<br />

ab sofort eine neue Internetplattform erreichbar, deren Angebot<br />

sich an die in Berlin lebenden Senioren richtet. Neben<br />

interessanten Informationen zu verschiedenen Lebensbereichen<br />

und Tipps zur Freizeitgestaltung bietet das Berliner<br />

Seniorenportal den Besuchern auch ein Forum zum gegenseitigen<br />

Austausch. Es richtet sich aber auch an die Angehörigen<br />

der Senioren, die hier wichtige Auskünfte zu den<br />

Bereichen Wohnen, Pflege und Vorsorge erhalten.<br />

Inhalt des Berliner Seniorenportals:<br />

• Aktueller Programmkalender für Sport- und Freizeitangebote <br />

• Tipps für Veranstaltungen und Ausflüge <br />

• Diskussionsforum zum gegenseitigen Austausch <br />

• Adressen für Hilfe und Unterstützung: Soziale Dienste, Fahrdienste, Einkaufsservice <br />

• Ratgeber für Gesundheit und Vorsorge <br />

• Übersicht über Seniorenwohnheimen und Pflegediensten<br />

56 mein/4


mein/4<br />

DESTILLE BERLIN Craft-Manifest<br />

Am 3. und 4. März <strong>2018</strong> fand zum siebten Mal das<br />

Festival für handwerklich produzierte Spirituosen<br />

in der Heeresbäckerei statt. Thomas Kochan, wir kennen<br />

ihn aus der Immanuelkirchstraße 4 (Dr. Kochan<br />

Schnapskultur), hat zusammen mit Theo Ligthart<br />

wieder einmal alles aufgefahren, was die Spirituosenmanufakturen<br />

Deutschlands und Europas zu bieten<br />

haben. Spirituosen aus kleinen Manufakturen, mit<br />

Rücksicht auf die Umwelt und ausschließlich<br />

aus natürlichen Zutaten hergestellt. Wir freuen<br />

uns jetzt schon auf 2019.<br />

Mehr Infos unter www.schnapskultur.de<br />

auch online<br />

erleben auf<br />

www.<strong>meinviertel</strong>.berlin<br />

jeden! Monat am ten<br />

t. 923 78 65-0<br />

info@wemod.de<br />

Lesebühne Prenzlauer Berg Süd-Ost<br />

www.deo.events<br />

VON UND MIT<br />

Hauser<br />

Fuchs<br />

Wahn<br />

sowie musikalischen<br />

und literarischen Gästen<br />

.XY<br />

BEGINN<br />

:<br />

IN UND AUS DER<br />

Saarbrücker Str. <br />

zweiter Hof Aufgang C<br />

WIR<br />

FLIESEN …<br />

wemod.de<br />

mein/4<br />

57


mein/4<br />

„TOMATE ROCKT!“ in der WABE<br />

2. Juni <strong>2018</strong>: Nachwuchsshow<br />

Die Rockshow für Kinder und Jugendliche<br />

Bereits zum 8. Mal veranstaltet die Musikschule tomatenklang ihr erfolgreiches<br />

jährliches Rockkonzert für junge Nachwuchsmusiker „TOMATE<br />

ROCKT!“. Dieses Jahr findet es in der traditionsreichen WABE in der<br />

Danziger Straße 101 im Herzen des Prenzlauer Berg statt.<br />

In drei Sets spielen Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 18 Jahren<br />

von 16 Uhr bis in die Abendstunden vor großem Publikum. Mehr als 30<br />

Bands und 200 kleine und große Sänger*innen und Musiker*innen präsentieren<br />

ihr Können. Auch in diesem Jahr haben Schüler und Schülerinnendes<br />

Heinrich-Schliemann-Gymnasiums ein Set vorbereitet, deren<br />

Ergebnisse in Set 3 zu sehen sein werden.<br />

Etablierung von „TOMATE ROCKT!“ als Nachwuchsfestival<br />

TOMATE ROCKT! bringt junge Musikerinnen vom Unterricht in die Probekeller,<br />

um sie für die große Bühne (Kulturbrauerei, Musikbrauerei, WABE)<br />

fit zu machen. Jedes Jahr nehmen über 200 Kinder und Jugendliche<br />

diese Chance wahr und treten in mehr als 30 Konzerten auf. Das größte<br />

Nachwuchsfestival einer Musikschule findet seit 2011 statt und hat schon<br />

mehrere tausend Zuschauer in Berlin begeistert. Das Format von „TOMATE<br />

ROCKT!“ soll langfristig als berlinweite Plattform für junge Talente etabliert<br />

und zu einem großen Nachwuchsfestival ausgebaut werden.<br />

Karten sind erhältlich unter: tickets@tomatenklang.de<br />

www.tomatenklang.de<br />

Frauentag ist vorbei – Männer, jetzt seid Ihr dran<br />

Chapati Design, bekannt von der Schönhauser Allee 71, eröffnet<br />

im April erstmalig einen Laden nur für die Männerwelt. In<br />

der Wühlischstrasse 33a, in Friedrichshain, stellt der Produzent,<br />

Groß- und Einzelhändler Chapati seine Männerkollektion<br />

vor. Auf die Frage, warum es ihn nicht nach Prenzlauer Berg<br />

zog, antwortete er, dass er nicht das geeignete Mietobjekt<br />

gefunden hat. Schade eigentlich!<br />

Seit 1997 wird unter fair-trade-Bedingungen in Indien produziert.<br />

Als GOTS zertifiziertes Unternehmen wird ausschließlich<br />

Biobaumwolle verarbeitet. Im Laufe der Jahre eröffnete<br />

Hamid Mohammadi, der Inhaber, sechs Läden. Jetzt folgt also<br />

der siebte Laden, der gezielt nur die Männerwelt ansprechen<br />

wird. Mit sportlich-eleganter Mode, designed in Berlin, preislich<br />

im mittleren Preissegment, möchte Chapati die Männerwelt<br />

überraschen. Mal sehen, ob es gelingt. Natürlich wird<br />

mein/4 das genaue Datum der Eröffnungsfeier auf Facebook<br />

posten!<br />

Übrigens: GOTS bedeutet Global Organic Textile Standard<br />

und steht für absolut faires Miteinander. Wir sind gespannt!<br />

Weitere Infos erhältst Du unter: www.chapati.de<br />

58 mein/4


Sommer<br />

KULTURBRAUEREI | SCHÖNHAUSER ALLEE 36 | 10435 BERLIN | U2 EBERSWALDER STR.<br />

INFOS: 030 – 44 35 21 70 | TICKETS: 030 – 44 31 51 00 | WWW.KULTURBRAUEREI.DE<br />

ENTDECKEN SIE DIE KULTURBRAUEREI!<br />

SUMMER SPECIALS VON JUNI – SEPTEMBER <strong>2018</strong><br />

Kesselhaus Acoustics, PopKultur Festival, Literatur: BERLIN, Streetfood Market, Mississippi<br />

Blues & BBQ Festival, Berlin on Bike, Fête de la Musique, Lange Nacht der Museen, Karneval<br />

der Kulturen, Kinderfest, Swing / Tango / Salsa, Open Air und viele weitere Highlights …


mein/4<br />

Und dann gab’s keinen mehr …<br />

Berlin hat zu wenig Grünflächen, das ist bekannt. Traurig und fassungslos<br />

kann einen deshalb nur stimmen, was an der Immanuelkirche<br />

passiert ist. Urplötzlich und ohne Vorankündigung wurden<br />

ein Dutzend gesunde Birken und Ahornbäume auf dem Gartengelände<br />

der Immanuelkirche gefällt und eine weitere, kleine grüne<br />

Oase zerstört. Trotz sofortiger Proteste vieler Anwohner wurden die<br />

Baumfällarbeiten fortgesetzt und vollendet – das traurige Ergebnis<br />

kann jeder sehen.<br />

Das Bezirksamt Pankow, Abteilung Umwelt und öffentliche Ordnung,<br />

nimmt dazu wie folgt Stellung:<br />

„Die fraglichen Bäume sind nach der Baumschutzverordnung des<br />

Landes Berlin geschützt und dürfen ohne Genehmigung nicht gefällt<br />

werden. Eine Ausnahmegenehmigung zur Fällung der Bäume<br />

wurde durch den Grundstückseigentümer beim Umwelt- und Naturschutzamt<br />

Pankow beantragt.<br />

Der Antrag wurde bewilligt, weil der Antragsteller nachweisen<br />

konnte, dass es durch die Bäume zu schweren Schäden am Kirchgebäude<br />

gekommen ist, und somit eine unzumutbare Nutzungsbeeinträchtigung<br />

gemäß BaumSchVO §5 Abs1. Nr. 2 vorlag. Konkret<br />

heißt das, dass große Mengen Birkensamen auf das Dach und das<br />

Mauerwerk der Kirche getragen wurden. Durch das Auskeimen der<br />

Birkensämlinge in den lockeren Fugen der Kirche kam es so immer<br />

wieder zu erheblichen Schäden und Sanierungskosten im 6-stelligen<br />

Bereich. Zu dieser speziellen Situation kommt hinzu, das die<br />

Immanuelkirche denkmalgeschützt ist, es hier also auch ein gesteigertes<br />

öffentliches Interesse am Erhalt des Gebäudes gibt.<br />

Da die Bäume, wie Sie richtig festgestellt haben, überwiegend recht gesund waren, müssen Ersatzpflanzungen<br />

durchgeführt werden. Diese werden teilweise auf dem Grundstück der Immanuelkirche<br />

(hier natürlich mit Bäumen, die weniger Samenflug verursachen), aber auch auf dem St. Bartholomäus-<br />

Friedhof durchgeführt“.<br />

Natürlich ist der Schutz der Gebäudestruktur der Kirche wichtig, traurig finden wir die mangelnde<br />

Kommunikation mit den Nachbarn und Anwohnern. Vielleicht wäre es möglich gewesen, im Dialog<br />

andere Lösungen zu erarbeiten. Erst jetzt, nachdem Fakten geschaffen sind, gibt es das Angebot,<br />

gemeinsam zu gestalten. Pfarrer Mark Pockrandt schreibt dazu: „ Zur künftigen Kirchgartengestaltung<br />

liegt den Gemeindegremien ein Entwurf vor. Es wurde der Antrag eingebracht, dass in diese Planungen<br />

eine breitere Öffentlichkeit mit einbezogen werden soll.“<br />

Geheimtipp: Mad Monkey Room!<br />

Eine kleine, feine, neue Comedyadresse findet Ihr in der Duncker<br />

Str. 72. Nina Böhm und Marco Schoon bringen hier nicht<br />

nur bekannte, sondern auch die erste Reihe der aufstrebenden<br />

Nachwuchskünstler auf die Bühne. Jede Woche gibt es an fünf bis<br />

sechs Tagen eine Menge zu lachen und vor allem live neue Comedians<br />

zu entdecken. Die bunte Programmauswahl in Deutsch,<br />

aber auch in Englisch, von Mix Shows und Open Mics über Musikcomedy,<br />

Zaubershows bis hin zu den Late-Night-Formaten, Live-<br />

Podcasts oder Talk-Reihen.<br />

Also: jetzt Karten sichern unter www.mad-monkey.de<br />

60 mein/4


mein/4<br />

Ferienzeit, schöne Zeit …<br />

Da ist er nun, der lang ersehnte Urlaub – mit dem Wohnmobil nach Frankreich. Wohnmobil abholen, die<br />

Familie wartet mit gepackten Sachen vor der Tür. Parkplatz? Unmöglich! Also, den Wagen in der zweiten<br />

Reihe abgestellt, alle Klappen auf und eingeladen. Keine 2 Minuten und der freundliche Mitarbeiter des<br />

Ordnungsamtes ist zur Stelle. Kurz die Situation erklären, versuchen das grummelige Gesicht freundlich zu<br />

stimmen, schon sind wir wieder weg. Glücklich darüber, kein Ticket am Scheibenwischer zu haben. Doch<br />

kaum aus dem Urlaub zurück, gibt es Post. Kann ja nur ein Irrtum sein.<br />

Also, zurück schreiben, Situation erklären. Zwei Wochen später: erneut Post. Diesmal mit einer saftigen Erhöhung.<br />

Liebe Mitarbeiter des Ordnungsamtes, wir wissen, ihr habt keinen leichten Job, aber, was jedem<br />

Paketboten, Taxifahrer, Bauunternehmer zugestanden wird, sollte doch auch für uns als Anwohner möglich<br />

sein: das Be-und Entladen der Familie. Wir hätten uns etwas Fingerspitzengefühl gewünscht.<br />

Intelligentes Webdesign<br />

für den Mittelstand<br />

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Konzept, Layout und Realisierung<br />

von Webseiten und Webanwendungen<br />

für Selbstständige, KMU und Handel.<br />

Funktional, durchdacht, suchmaschinenoptimiert<br />

www.rasterwert.de<br />

Ateliergemeinschaft Rüdiger Serinek und Andreas Hesse<br />

Für Ihre Idee …<br />

auf Papier und im Internet<br />

Vom Entwurf zur Reinzeichnung …<br />

seit 2001 als Freelancer für Print- und Webdesign<br />

Druckabwicklung …<br />

wir übernehmen die komplette Auftragsabwicklung<br />

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mein/4<br />

61


mein/4<br />

Buchvorstellung<br />

Juli Zeh<br />

Unterleuten<br />

Der große Gesellschaftsroman<br />

von Juli Zeh.<br />

Wer nur einen flüchtigen<br />

Blick auf das Dorf in Brandenburg<br />

wirft, ist bezaubert<br />

von den altertümlichen<br />

Namen der Nachbargemeinden,<br />

von den<br />

schrulligen Originalen, die<br />

den Ort nach der Wende<br />

prägen, von der unberührten<br />

Natur mit den seltenen<br />

Vogelarten. Doch hinter<br />

den Fassaden der kleinen Häuser brechen alte Streitigkeiten<br />

wieder auf. Und obwohl niemand etwas Böses<br />

will, geschieht Schreckliches.<br />

Mit „Unterleuten“ hat Juli Zeh einen großen Gesellschaftsroman<br />

über die wichtigen Fragen unserer Zeit<br />

geschrieben, der sich hochspannend wie ein Thriller<br />

liest. Gibt es im 21. Jahrhundert noch eine Moral jenseits<br />

des Eigeninteresses? Woran glauben wir? Und wie<br />

kommt es, dass immer alle nur das Beste wollen, und<br />

am Ende trotzdem Schreckliches passiert?<br />

Franziska Hauser<br />

Gewitterschwimmerin<br />

Wer sich mit Familie Hirsch<br />

einlässt, darf nicht empfindlich<br />

sein, und empfindlich<br />

war Tamara wirklich nie.<br />

Doch nun sind ihre Eltern<br />

tot und Tamara Hirsch reißt<br />

Wände nieder in diesem<br />

alten Haus im märkischen<br />

Sand, in dem ihre Familie<br />

nach der Verfolgung durch<br />

die Nazis wieder ihren Mittelpunkt<br />

fand.<br />

Eindrücklich, poetisch und<br />

kraftvoll erzählt Franziska Hauser die Lebensgeschichte<br />

der bezaubernd eigensinnigen Tamara Hirsch - erzählt<br />

damit die Geschichte ihrer eigenen Familie, eine Geschichte<br />

aus politischen und persönlichen Fallstricken,<br />

bis dem Leser die Luft wegbleibt.<br />

David Benioff<br />

Stadt der Diebe<br />

Mit Stadt der Diebe gelang<br />

David Benioff ein modernes<br />

erzählerisches Meisterwerk,<br />

das Kritiker wie Leserschaft<br />

gleichermaßen in seinen<br />

Bann zog.<br />

Es ist ein fesselnder Abenteuerroman<br />

und zugleich<br />

die Geschichte einer ungewöhnlichen<br />

Freundschaft<br />

zwischen zwei jungen<br />

Männern, die eine schier<br />

unlösbare Aufgabe zu erfüllen<br />

haben: Im belagerten, ausgehungerten Leningrad<br />

sollen sie ein Dutzend Eier auftreiben.<br />

Daniel Kehlmann<br />

Tyll<br />

Der neue Roman des Erfolgsautors<br />

Daniel Kehlmann<br />

ist die Neuerfindung<br />

einer legendären Figur:<br />

ein großer Roman über die<br />

Macht der Kunst und die<br />

Verwüstungen des Krieges,<br />

über eine aus den Fugen<br />

geratene Welt.<br />

Tyll Ulenspiegel - Vagant,<br />

Schausteller und Provokateur<br />

- wird zu Beginn des<br />

17. Jahrhunderts als Müllerssohn<br />

in einem kleinen Dorf geboren. Sein Vater, ein<br />

Magier und Welterforscher, gerät schon bald mit der<br />

Kirche in Konflikt. Tyll muss fliehen, die Bäckerstochter<br />

Nele begleitet ihn. Ihre Schicksale verbinden sich zu einem<br />

Zeitgewebe, zum Epos vom Dreißigjährigen Krieg.<br />

Und um wen sollte es sich entfalten, wenn nicht um Tyll,<br />

jenen rätselhaften Gaukler, der eines Tages beschloss<br />

hat, niemals zu sterben.<br />

62 mein/4


mein/4<br />

Leserbriefe<br />

Bitte sendet uns<br />

eure Leserbriefe an:<br />

leserbriefe@<strong>meinviertel</strong>.berlin<br />

oder per Post:<br />

Mein/4<br />

Schönhauser Allee 52<br />

10437 Berlin<br />

Bitte schickt uns Eure Meinungen und Wünsche<br />

… zu: Weihnachten im Kiez<br />

Liebe Redaktion,<br />

danke für die lange Recherche im Kiez. An Weihnachten<br />

komme ich mir manchmal sehr alleine vor. Ich bin immer<br />

wieder verwundert, wie viele Parkplätze frei sind, wie viele<br />

Läden geschlossen haben, wie leer die Fußwege sind.<br />

Schön, das es dann doch so viele Veranstaltungen gibt.<br />

Ich bin auf drei Veranstaltungen gewesen und hatte ein<br />

schönes Weihnachtsfest. Danke noch mal!<br />

Liebe Grüße, Monika<br />

… zu: Mein „Berlin Wonderland“<br />

… zu: Gegen die Wand<br />

Liebe Redaktion,<br />

ich wünsche Adrian viel Kraft und Glück, leider haben<br />

wir in unserem Bekanntenkreis ähnliche Situationen<br />

erlebt. Wir selber hatten allerdings Glück; als<br />

unser Haus renoviert wurde, geschah das immer in<br />

enger Abstimmung mit uns Mietern. Seit fünf Jahren<br />

ist die Renovierung abgeschlossen und wir wohnen<br />

hier immer noch glücklich und zufrieden. Eine Mieterhöhung<br />

hat es seit sechs Jahren nicht gegeben. Es<br />

scheint also auch noch verantwortungsvolle Vermieter<br />

zu geben.<br />

In der Hoffnung, dass wir kein Einzelfall sind.<br />

Karsten + Julia<br />

Die Kastanienallee, hier bin ich geboren und aufgewachsen.<br />

Wir konnten als Kinder noch auf der Straße spielen,<br />

haben Kohle geschleppt und uns die Toilette mit den<br />

Nachbarn geteilt. Was waren wir für eine eingeschworene<br />

Gemeinschaft, jeder kannte jeden. Im Rückblick verschwimmen<br />

viele Erinnerung, vieles was negativ war, ist<br />

im Rückblick schön. Wenn ich heute die Kastanienallee<br />

entlanglaufe, wundere ich mich über die riesige Anzahl<br />

von Cafés, Restaurants usw. Ich frage mich dann immer,<br />

wie können die alle überleben? Ob es jetzt schöner ist als<br />

früher, werde ich oft gefragt. Ehrlich, ich weiß es nicht.<br />

Es grüßt Sie herzlich, Edith<br />

Schreiben<br />

macht klug<br />

www.schreibwerk-berlin.com<br />

… zu: Gegen die Wand<br />

Wer soll diesen Wahnsinn stoppen? Wer soll sich das<br />

noch leisten können? Prenzlauer Berg verliert seinen<br />

Charme. Manchmal habe ich den Eindruck, in den<br />

vielen, schicken, durchdesignten Wohnungen wohnt<br />

gar kein Mensch mehr. Gerade jetzt im Winter sind<br />

abends die meisten Fenster dunkel. Ich habe auch den<br />

Eindruck, es handelt sich fast nur um Zweitwohnungen<br />

der Eliten. Die Zeiten, als man jeden seiner Nachbarn<br />

kannte, sind wohl leider vorbei. Liebe Mitmenschen,<br />

wir werden einsam sein.<br />

Gruß Mark<br />

Kreatives Schreiben im blauen Salon<br />

– jeden letzten Mittwoch im Monat<br />

in der Chocolaterie und Buchhandlung<br />

„Fräulein Schneefeld und Herr Hund“<br />

Die Schreibaufgaben und Theorieübungen zur Sprachfindung, Figuren- und<br />

Plotentwicklung und zum Schreiben von Dialogen wechseln jeden Abend.<br />

Für das eigene Thema die richtige Form zu finden, ist das Ziel des Kurses.<br />

Mitgebrachte Texte können besprochen werden.<br />

Ort Prenzlauer Allee 23 Kosten 40,– €<br />

Uhrzeit 19 – 21:30 Uhr Kursleitung Franziska Hauser<br />

mein/4<br />

63


mein/4<br />

Vorschau<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredaktion Markus Beeth<br />

Herausgeberin / Geschäftsführerin<br />

Beate Beeth<br />

LFB Beratung & Service GmbH<br />

Schönhauser Allee 52, 10437 Berlin<br />

Redaktionelle Mitarbeit<br />

Beate Beeth, Markus Beeth, Dr. Carola Dorner,<br />

Frank Durke, Carola Ehrlich-Cypra, Franziska Hauser,<br />

Ruth Herzberg, Stefanie Kayser, Christiane Kürschner,<br />

Vera Rüttimann, Henry Steinhau<br />

Lektorat<br />

Sophie Haffner<br />

www.textbildung.de<br />

Klosterleben in Prenzlauer Berg<br />

Stille Brüder, die sich hinter dicken Klostermauern<br />

verschanzen oder leben wie in Umberto Ecos „Im<br />

Namen der Rose“? Mitten in Prenzlauer Berg lädt<br />

das Herz-Jesu-Kloster zu einem offenen Umgang mit<br />

dem Glauben ein.<br />

Verlag & Redaktion | Mein/4<br />

LFB Beratung & Service GmbH<br />

Schönhauser Allee 52, 10437 Berlin<br />

redaktion@<strong>meinviertel</strong>.berlin<br />

Tel.: 030 818 914 60<br />

www.<strong>meinviertel</strong>.berlin<br />

www.facebook.com/mein4tel/<br />

4 6<br />

8 2<br />

1 3<br />

2 9<br />

5 7<br />

6 8<br />

9 5<br />

3 4<br />

7 1<br />

4 7<br />

6 5<br />

3 8<br />

8 6<br />

1 9<br />

2 4<br />

7 2<br />

5 1<br />

9 3<br />

Wie steht es um unsere Bibliotheken?<br />

„Book 7 sharing“ würde hip klingen, 8 doch die öffentlichen<br />

5 8 Bibliotheken 9 4 2 1 7 haben 3 6 keine 6Sprachkosmetik 5 8 2 9 3 4 nötig. 1 7<br />

Die 4 6Altmeister 2 5 7 3 8in 1Sachen 9 „Sharing 7 4 1 Economy“ 5 6 8 9 2und<br />

3<br />

7 3 1 8 9 6 2 5 4 9 3 2 1 7 4 5 6 8<br />

„Open Educational Spaces“ verzeichnen seit Jahren<br />

8 9 3 2 4 5 6 7 1 3 8 5 9 2 1 7 4 6<br />

wachsenden Zulauf, sind digital gut aufgestellt und<br />

6 1 7 3 8 9 5 4 2 1 6 7 4 8 5 2 3 9<br />

werden 2 4 5 in 1 Prenzlauer 6 7 9 8 3Berg sogar 4 2durch 9 7 bürgerliches<br />

3 6 8 5 1<br />

Engagement 1 2 6 7 5 gestärkt. 4 3 9 8 2 7 4 3 1 9 6 8 5<br />

9 5 4 6 3 8 1 2 7 8 9 3 6 5 2 1 7 4<br />

3 7 8 9 1 2 4 6 5 5 1 6 8 4 7 3 9 2<br />

Auflösung von Seite 47<br />

9<br />

8 3 4 1 5 7 2 9 6<br />

5 2 1 8 6 9 4 7 3<br />

6 9 7 3 2 4 1 5 8<br />

1 6 5 2 9 3 7 8 4<br />

7 8 3 6 4 5 9 2 1<br />

2 4 9 7 1 8 3 6 5<br />

4 7 8 5 3 2 6 1 9<br />

3 1 2 9 8 6 5 4 7<br />

9 5 6 4 7 1 8 3 2<br />

10<br />

4 9 6 3 2 7 8 1 5<br />

8 1 5 4 6 9 3 2 7<br />

2 3 7 1 5 8 4 9 6<br />

7 2 1 8 3 6 9 5 4<br />

9 4 3 7 1 5 6 8 2<br />

6 5 8 2 9 4 7 3 1<br />

1 7 9 6 8 2 5 4 3<br />

3 8 4 5 7 1 2 6 9<br />

5 6 2 9 4 3 1 7 8<br />

Anzeigen und Medienberatung<br />

Frank Durke<br />

f.durke@<strong>meinviertel</strong>.berlin<br />

0152/56102725<br />

Mediadaten<br />

www.<strong>meinviertel</strong>.berlin/mediadaten<br />

Anzeigengestaltung<br />

fgl-werketage<br />

Rüdiger Serinek<br />

Tel: 030 437 358 72<br />

rs@fgl-werketage.de<br />

Satz, Layout & Design<br />

Rüdiger Serinek | Mathias Ziems<br />

fgl-werketage.de | rasterwert.de<br />

Druck<br />

Druckhaus Humburg GmbH & Co. KG<br />

Am Hilgeskamp 51-57<br />

28325 Bremen<br />

Online-Redaktion<br />

rasterwert media<br />

mein4tel@rasterwert.de<br />

© Titelfoto<br />

Jan Krause<br />

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche<br />

Genehmigung des Verlags vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />

Unter dieses Verbot fällt insbesondere die gewerbliche Vervielfältigung<br />

per Kopie, die Aufnahme über elektronische Datenträger und<br />

die Vervielfältigung auf elektronischen Datenträgern. Für unverlangt<br />

eingeschickte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernehmen wir<br />

keine Gewähr.<br />

1 5<br />

2 4<br />

11<br />

12<br />

64 3 8 7 4 9 6 1 5 2 6 8 4 2 1 7 5 3 9<br />

mein/4<br />

2 9 4 7 1 5 6 8 3 2 9 7 8 3 5 4 1 6


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