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sagen wir mal unkrautfreier Weg. Holprig, nicht geteert oder so. Nein einfach so wie wir es<br />
vor 40 bis 50 Jahren in den neu angelegten Wohngebieten hatten. Die Straße kam zum<br />
Schluß. Hier nun wird es keine Straße geben, denn die Leute flüchten aus der Gegend.<br />
Eigentlich schade, aber wenn keine Arbeit da ist, was sollen sie denn machen. Das sind<br />
dann die Orte die als sterbend bezeichnet werden. Und wenn man dort ein Haus kauft,<br />
dann hat man bald seine Ruhe, denn es wird dann bald keine Nachbarn mehr geben. Und<br />
dann????? Biste alleine, verkaufen kannste das dann auch nicht mehr, weil wer will schon<br />
in der Einsamkeit leben??? Keine Geschäfte, keine Ärzte, keine Versorgung weit und breit<br />
nichts???<br />
Ich war mit einem Makler an einem Tag unterwegs. Ja er hat mir erst mal ein altes Haus<br />
gezeigt. Genau gegenüber stand ein „renoviertes‘“ Haus. Ja das hätte ich wollen, war toll,<br />
innen und außen gemacht. Aber dann habe ich den Ort durchfahren und stellte fest, jedes<br />
zweite Haus ist verlassen. Der Ort war auf dem Weg zur Geisterstadt und die Fremden<br />
sind ja so doof und merken das nicht. Da bin ich auch wieder dankbar, dass ich Hilfe in<br />
Form von Auswanderern hatte, die das alles schon kannten und wussten und mir Tipps<br />
gegeben haben.<br />
Aber zurück zum Anfang. Ich verfasste also an meine Kinder einen Brief, dann hätte ich<br />
mich gerne versteckt, weil ich Angst vor den Reaktionen hatte. Aber weit gefehlt. Nachdem<br />
sie gelesen haben, dass ich mich in einem Hotel eingekauft habe, waren sie alle zufrieden<br />
und versprachen mir auch, mich besuchen zu kommen.<br />
26. Dezember 2013<br />
Zweiter Weihnachtsfeiertag, ich bin heute nur faul. Habe eigentlich noch nichts<br />
nennenswertes getan. Oder doch??? Ja ich war einkaufen. Heute koche ich für das Haus,<br />
wir sind <strong>im</strong> Moment 4 Personen hier. Nun brauchte ich noch ein paar Gewürze, für mein<br />
Rotkraut. Ja Ihr lest richtig, ich war einkaufen, denn hier sind die Geschäfte <strong>im</strong>mer auch<br />
Sonntags und Feiertags geöffnet.<br />
Ist irgendwie unwirklich, aber so kannst auch am So mal eben in den Baumarkt und Dir<br />
Tapeten holen. Ist gewöhnungsbedürftig. Zumal ich meine, es gibt keine Unterscheidung<br />
zu einem normalen Werktag. Also bin ich losgefahren. Hatte einen Zettel dabei, auf dem in<br />
kyrillisch stand was ich brauchte. Hat dann auch wunderbar funktioniert. Nun ist also mein<br />
Rotkraut vorbereitet und zur Zeit mache ich in meiner Campingküche noch ein Hähnchen.<br />
Man wird unwahrscheinlich erfinderisch, wenn man nix anderes hat.<br />
Gestern durfte ich ja auch schon den Kartoffelsalat machen und ich bin ehrlich, ich war<br />
ganz stolz, daß er so gut geschmeckt hatte. Jedes Land hat so seine Spezialitäten.<br />
Leider geht es dem Wirt <strong>im</strong> Moment nicht gut und deshalb ist es auch gut, daß ich koche.<br />
Margarita muß sich um Krassi kümmern.<br />
Kurze Beschreibung meiner Küche: habe einen Kühlschrank, eine Waschmaschine, einen<br />
Tisch, vier Stühle. Dann besitze ich einen kleinen Grill und eine Kochplatte. Alle Gewürze<br />
und was man so braucht stehen auf dem Kühlschrank rum und was man braucht findet<br />
man garantiert nicht. Spülen muß ich noch in meiner Dusche. Könnte aber schl<strong>im</strong>mer sein,<br />
wenn ich die Möglichkeit nicht hätte. Ich freue mich ganz arg drauf, wenn meine bestellte<br />
Küche kommt.