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Ja also weiter mit denken. Ich denke es muss doch auf dieser Welt irgendwo ein Land<br />
geben in dem man noch mit einer kleinen Rente leben kann. Also werfe ich den PC an und<br />
grabe das Internet um. Schön, dass man das heute kann. Es gibt noch Länder in denen<br />
ich leben kann. Kambodscha, Vietnam, Paraguay und Bulgarien. Hurra, das ist es<br />
Bulgarien ist in der EU und doch nicht ganz am Ende der Welt. Also fange ich an mich mit<br />
diesem Land zu beschäftigen. Damit ich dann auch weiß von was ich rede und träume,<br />
buche ich einen Flug und will mir das alles mal vor Ort anschauen.<br />
Meiner besten Freundin erzähle ich, dass ich Auswanderungspläne habe. Ich glaube sie<br />
hat mich für total verrückt angesehen, aber sie kennt mich auch und kennt auch meine Art<br />
zu leben. Bei mir ist <strong>im</strong>mer irgendwie Tempo drin. Nachdem ich ihr mitgeteilt habe, wann<br />
mein Flieger geht, musste ich ihr ganz genau sagen wo ich bin, wann ich was vorbereitet<br />
habe und wann ich zurück kommen werde. Wenn ich mich nicht bis zu einem best<strong>im</strong>mten<br />
Zeitpunkt melde, würde sie die Polizei einschalten. Ich halte das für Unfug, aber die<br />
Menschen sind so. Ich persönlich besitze ein Grundvertrauen in die Menschheit, ich<br />
glaube alles was man mir sagt. Deshalb bin ich leider schon des Öfteren auf die Nase<br />
gefallen. Trotzdem ist mir wichtig zu allererste an das Gute <strong>im</strong> Menschen zu glauben, das<br />
Schlechte kommt von alleine.<br />
Nun am Flughafen hat mich ein sehr netter junger Mann in Empfang genommen und mich<br />
in mein Hotel gebracht. Ich war schon mal erstaunt, er sprach fast akzentfrei Deutsch. Als<br />
ich dann das Hotel betrat, kam mir ein Mann entgegen mit den Worten: Na da bist Du ja<br />
endlich, schön Dich zu sehen, Annette.<br />
Das war ein ganz ungewohntes Gefühl, das sich da in mir ausbreitete, man hat auf mich<br />
gewartet und freut sich mich zu sehen. Ich kann nicht sagen, dass ich in den 14 Jahren<br />
meiner Ehe erwartet wurde und dass man Sehnsucht nach mir hatte.<br />
Aber wie dem auch sei, ich war hundemüde, hatte ja die ganze Nacht zuvor nicht<br />
geschlafen aus lauter Angst den Wecker nicht zu hören, also bin ich nachts um Ein Uhr<br />
dreißig ins Auto und zum Flughafen gefahren. Ja und nun war es 14.00Uhr (bei uns 13).<br />
Ich bin also erst mal ins Bett und habe geschlafen.<br />
Gegen 17 Uhr stand ich dann auf, schaute über den Balkon und freute mich über die<br />
schöne Aussicht, direkter Blick aufs Meer, die Schiffe lagen vor der Einfahrt zum Hafen<br />
und warteten auf den Lotsen. Nach einer kurzen Erfrischung machte ich mich auf den Weg<br />
ins Restaurant, hatte ja noch nichts zu nagen gehabt. Gott sei Dank brauchte ich mir um<br />
meine Verpflegung keine Gedanken machen, denn ich hatte ja Halbpension gebucht. Ich<br />
suchte mir in dem einfachen, aber sehr ordentlichen Gastraum einen Platz und harrte der<br />
Dinge die da kommen. Mit dem Wirt hatte ich eine nette, nichtssagende Unterhaltung,<br />
warum weshalb ich hier sei und das gerade nach der Saison. Ich erzählte ihm, dass ich<br />
mir hier in Bulgarien ein Häuschen kaufen wolle und aus diesem Grunde mich hier mit<br />
zwei Männern für den nächsten Tag verabredet hätte.<br />
Mittlerweile hatte ein anderer Gast den Raum betreten und am Nachbartisch Platz<br />
genommen. Wir kamen ins Gespräch und er bot mir an, mich am morgigen Tag zu<br />
begleiten. Denn der Wirt und er meinten in einem fremden Land sei es viel zu gefährlich<br />
zu Fremden ins Auto zu steigen. Also sollte ich mit Rolf hinter dem Auto welches mich<br />
abholen sollte oder wollte her fahren. Im Nachhinein gesehen, ist es zum Lachen, denn<br />
Rolf kannte ich ja auch nicht. Wo bitte ist der Unterschied??? Nun wahrscheinlich darin,<br />
dass er <strong>im</strong> selben Hotel abgestiegen war wie ich. Jedenfalls danke ich Rolf heute noch für<br />
die Zeit, die er sich für mich genommen hat. Drei Tage ist Rolf mit mir kreuz und quer<br />
durch die Gegend gefahren, <strong>im</strong>mer neue alte Häuser anschauend. In der Doku mit dem