MTD_DDG_2018_04
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10 Kongress aktuell<br />
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 4 · 25. April <strong>2018</strong><br />
Fotos: © K.I.T. Group GmbH, Bild: Dirk Deckbar<br />
<strong>2018</strong><br />
Der Countdown läuft:<br />
9. Mai–12. Mai <strong>2018</strong><br />
Wissenschaft und<br />
klinischer Fortschritt<br />
– gemeinsam in die<br />
Zukunft<br />
Foto: iStock/Plisman<br />
CityCube Berlin<br />
Machen Sie sich fit für die Zukunft<br />
Diabetes Kongress <strong>2018</strong>: Workshops und Programm-Highlights im Überblick<br />
BERLIN. Unter dem Motto „Wissenschaft<br />
und klinischer Fortschritt – gemeinsam in die<br />
Zukunft“ startet am 9. Mai der 53. Frühjahrskongress<br />
der Deutschen Diabetes Gesellschaft.<br />
Vier Tage mit einem abwechslungsreichen Programm<br />
erwarten die Teilnehmer.<br />
In Symposien, Kurzvorträgen und Postersessions<br />
werden die neuesten diabetologischen<br />
Entwicklungen präsentiert. Einige<br />
Highlights aus verschiedenen Themenbereichen<br />
finden Sie auf dieser Seite.<br />
Zahlreiche Workshops bieten zudem die<br />
Möglichkeit praktische Diabetologie, neue<br />
Forschungsmethoden sowie aktuelle Trends<br />
der Digitalisierung, Diabetestechnologie und<br />
Versorgungsforschung kennenzulernen. Eine<br />
separate Anmeldung ist über die Kongressanmeldung<br />
und unter www.diabeteskongress.<br />
de/programm/workshops.html möglich.<br />
U.a. werden folgende Workshops angeboten:<br />
• CGM für Einsteiger bzw. Fortgeschrittene<br />
• Gestationsdiabetes<br />
• Ambulatory Glukose Profil (AGP), strukturierte<br />
Auswertung anhand von praktischen<br />
Beispielen<br />
• Insulinpumpentherapie für Einsteiger bzw.<br />
Fortgeschrittene<br />
• Schulungsorganisation in der Praxis<br />
• Wundseminar der AG Diabetischer Fuß<br />
• Was bedeutet Digitalisierung in der Umsetzung<br />
in der Praxis?<br />
• APPs in der Diabetologie<br />
Die Kosten je Workshop betragen 40 Euro.<br />
Direkter Link zum<br />
wissenschaftlichen Programm:<br />
www.diabeteskongress.de/programm/<br />
wissenschaftliches-programm.html<br />
„Wer entscheidet<br />
– Arzt oder App?“<br />
Vorsitz: Prof. Dr. Dirk Müller- Wieland,<br />
Universitätsklinikum der RWTH Aachen,<br />
Prof. Dr. Josef Hecken, Vorsitz des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA),<br />
Prof. Dr. Karl Broich, Präsident Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)<br />
Freitag, 11. Mai <strong>2018</strong>; 16.30–18.30 Uhr, Saal A5 „Naunyn“<br />
Grundlagenwissenschaft<br />
„Inflammation – therapeutisches<br />
Ziel für die Behandlung des Typ-2-<br />
Diabetes und seiner Komplikationen?“<br />
Vorsitz: Prof. Dr. Christian Herder, Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ),<br />
Düsseldorf, Prof. Dr. Matthias Blüher, Universität Leipzig<br />
Freitag, 11. Mai <strong>2018</strong>, 14.30–16.00 Uhr, Saal 7.2a „Bertram“<br />
Die digitale Transformation wird die Medizin<br />
verändern, inhaltlich wie strukturell. Bei der medizinischen<br />
Behandlung der Diabetespatienten<br />
spielen technische, vernetzte Medizinprodukte<br />
und digitale Apps eine zunehmend wichtige<br />
Rolle. Diese Maschinen können auch auf Algorithmen<br />
basiert funktionieren. Das bietet viele<br />
Perspektiven und Chancen, bedeutet aber auch,<br />
dass diese Algorithmen direkt in eine medizinische<br />
Therapie eingreifen können. Daher muss<br />
es klare Regeln geben. Was heißt das?<br />
Wir brauchen bei der medizinischen Bewertung<br />
und Sicherheitseinschätzung eine „neue<br />
Kategorie von Medizinprodukten“. Medizinisch<br />
therapeutische „Maßnahmen“ müssen evaluiert<br />
sowie nachvollziehbar sein und sich gegebenenfalls<br />
einer Vigilanz-Prüfung auch nach<br />
Marktzulassung unterziehen.<br />
Das sind neue Themen in der Medizin, mit<br />
denen sich auch der Gemeinsame Bundesausschuss<br />
(G-BA) und das Bundesinstitut für<br />
Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) am<br />
Beispiel der Dia betologie auseinandersetzen<br />
müssen.<br />
Daher freuen wir uns auf eine lebhafte Diskussion<br />
und den Gedankenaustausch mit Professor<br />
Dr. Josef Hecken, dem Vorsitzenden vom G-BA,<br />
und Professor Dr. Karl Broich, dem Präsidenten<br />
vom BfArM.<br />
Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland<br />
Aus vielen Studien wissen wir, dass subklinische<br />
Inflammation und Immunaktivierung zur Pathogenese<br />
des Typ-2-Diabetes und seiner Komplikationen<br />
beitragen. Das Symposium soll eine Brücke<br />
zur klinischen Anwendung schlagen und die Frage<br />
beantworten, welche Relevanz die Inflammation<br />
nicht nur für die Pathogenese, sondern auch für die<br />
Behandlung des Typ-2-Diabetes hat.<br />
Matthias Blüher aus Leipzig wird als renommierter<br />
Adipositasforscher die Rolle von Entzündungsprozessen<br />
für die Insulinresistenz und potenzielle therapeutische<br />
Angriffspunkte darlegen. Marc Donath<br />
aus Basel führte die erste anti-inflamma torische<br />
Interventionsstudie bei Typ-2-Diabetes durch und<br />
wird seinen Fokus auf entzündungsmodulierende<br />
Ansätze zum Schutz der Betazellfunktion richten.<br />
Nach den spektakulären Befunden aus der CAN-<br />
TOS-Studie sollen auch neue Therapíeoptionen für<br />
diabetische Komplikationen beleuchtet werden.<br />
Wolfgang Koenig aus München ist ausgewiesener<br />
Biomarker-Experte und wird ein Update zur Studienlage<br />
für kardiovaskuläre Endpunkte geben. Aufgrund<br />
neuer Evidenz, die auf Entzündungsprozesse in der<br />
Entstehung der diabetischen Neuropathie verweist,<br />
werden abschließend Daten aus großen Kohorten<br />
zu diesem Thema und ihre klinischen Implikationen<br />
von Christian Herder aus Düsseldorf präsentiert.<br />
Bislang sind anti-inflammatorische Interventionen<br />
nicht in der Diabetologie angekommen, aber dieses<br />
Symposium soll aufzeigen, welche Chancen<br />
sich für die Zukunft daraus ergeben können.<br />
Prof. Dr. Christian Herder<br />
Politik und<br />
Querschnittsthemen<br />
Grundlagenwissenschaft<br />
„Translationale Grundlagenforschung<br />
des Typ-2-Diabetes“<br />
Vorsitz: Prof. Dr. Michael Roden, Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ),<br />
Düsseldorf, Dr. Daniel F. Markgraf, Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ),<br />
Düsseldorf<br />
Donnerstag, 10. Mai <strong>2018</strong> 10.30–12.00 Uhr, Saal A8 „Stolte“<br />
Weltweit steigt die Zahl der an Typ-2-Diabetes erkrankten<br />
Menschen. Die Entstehung der Krankheit<br />
auf molekularer Ebene zu verstehen, ist Ziel der<br />
translationalen Grundlagenforschung. Durch die<br />
enge Zusammenarbeit mit Medizinern können<br />
neue Diagnose- und Therapiemöglichkeiten entwickelt<br />
werden, die das Leben betroffener Patienten<br />
nachhaltig verbessern sollen.<br />
Essenziell für die Umsetzung solcher translationaler<br />
Forschungsansätze sind Forschungsverbünde,<br />
wie das vom BMBF initiierte Deutsche Zentrum<br />
für Diabetesforschung (DZD), das die Expertise<br />
relevanter Forschungszentren vereint und so die<br />
rasche Nutzung von Forschungsergebnissen in<br />
patientenrelevanten Anwendungen ermöglicht.<br />
Das Symposium gibt direkten Einblick in aktuelle<br />
Ergebnisse dieser Grundlagenforschung. Ünal<br />
Coskun aus Dresden beschäftigt sich mit In-vitro-<br />
Methoden, die es ermöglichen, die Struktur und<br />
Funktion von Proteinen des Insulinsignalweges im<br />
Kontext von Lipid-Protein-Interaktionen zu verstehen.<br />
Daniel Markgraf vom DDZ informiert über die<br />
Nutzung von Modellorganismen zur Aufklärung<br />
zellulärer Prozesse des Fettstoffwechsels, die bei<br />
der Entstehung des Diabetes eine maßgebliche<br />
Rolle spielen. Mathias Beller aus Düsseldorf präsentiert<br />
schließlich einen systembiologischen<br />
Forschungsansatz, um zu erklären, wie die zelluläre<br />
Speicherung von diabetesrelevanten Fetten<br />
reguliert wird.<br />
Dr. Daniel F. Markgraf<br />
Preise<br />
Paul-Langerhans-Vorlesung<br />
und Preisverleihungen<br />
Freitag, 11. Mai <strong>2018</strong>; 12.30–14.00 Uhr, Saal A6-7 „Langerhans“<br />
Die traditionelle Paul-Langerhans-Vorlesung auf<br />
dem Diabetes Kongress bereichert nicht nur den<br />
wissenschaftlich-medizinischen Austausch, sie bietet<br />
mit den Preisverleihungen auch eine Bühne für<br />
die Würdigung herausragender Leistungen in der<br />
Forschung im Bereich der Diabetologie.<br />
Professor Dr. Dirk Müller-Wieland wird als Präsident<br />
der Deutschen Diabetes Gesellschaft die Sitzung<br />
mit einer Presidential Adress eröffnen.<br />
• Die Paul-Langerhans-Medaille verleiht die <strong>DDG</strong><br />
in diesem Jahr an Professor Dr. Jens Brüning<br />
von der Uniklinik Köln, assoziierter DZD-Partner,<br />
aufgrund seiner wegweisenden und innovativen<br />
Forschungsarbeiten zur Pathogenese des<br />
Diabetes mellitus.<br />
• Der Ferdinand-Bertram-Preis geht in diesem Jahr<br />
an Privatdozentin Dr. Julia Szendrödy, Deutsches<br />
Diabetes Zentrum und DZD-Gruppenleiterin, für<br />
ihre Arbeiten zur „Lipidinduzierten Insulinresistenz<br />
und zu der Rolle der Mitochondrienfunktion<br />
in Skelettmuskel und Leber bei Diabetes<br />
mellitus Typ 2“.<br />
• Den Werner-Creutzfeld-Preis erhält Professor<br />
Dr. Anette Gabriele Ziegler, Direktorin des Instituts<br />
für Diabetesforschung (IDF) am Helmholtz<br />
Zentrum München und Leiterin der Typ-1-Diabetesforschung<br />
im DZD, für ihre wegweisenden<br />
Untersuchungen zur Autoimmun-Pathogenese<br />
und zu neuen Methoden der Prävention des<br />
Typ-1-Diabetes. Damit wird erstmals mit diesem<br />
Preis hervorragend publizierte Forschung zum<br />
Typ-1-Diabetes ausgezeichnet.<br />
Darüber hinaus werden die <strong>DDG</strong>-Ehrennadeln Gold,<br />
die Ehrenmitgliedschaft der <strong>DDG</strong>, die Gerhard-<br />
Katsch-Medaille und die Helmut-Otto-Medaille<br />
im Rahmen dieser Vorlesung vergeben. <strong>DDG</strong>