Jagd, Musik und Brauchtum - Österreichischer Blasmusikverband
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Dadurch hat der <strong>Musik</strong>er die Möglichkeit den kalten Metallrand gegen einen<br />
temperaturneutralen Kunststoffrand zu tauschen.<br />
4. Einsätze<br />
Auch für die <strong>Jagd</strong>hornbläser gibt es über das Jahr verteilt viele Einsätze, diese werden<br />
musikalisch vom „Hornmeister“ geleitet.<br />
Musiziert wird in gemischten Gruppen also Fürst-Pless-Horn <strong>und</strong> Parforcehorn in B,<br />
reinen Parfocehorngruppen in B oder Parfocehorn in B/ES.<br />
4.1 Hubertusmesse<br />
Viele <strong>Jagd</strong>gesellschaften unterhalten in Ihrem Revier eine sogn. Hubertuskapelle. Zu<br />
Ehren des Heiligen Hubertus von Lüttich wird einmal im Jahr um den 3. November,<br />
dem Hubertustag, eine feierliche Messe bei dieser Kapelle abgehalten. Die Jäger<br />
bedanken sich bei der Messe für den <strong>Jagd</strong>erfolg <strong>und</strong> bitten um eine unfallfreie <strong>Jagd</strong>. Bei<br />
uns wird nicht zuletzt wegen der zu erwartenden schlechten Witterung am 3. November<br />
die Hubertusmesse um mehr als 6 Wochen nach vor verlegt, auf den Beginn der<br />
Niederwildjagdsaison.<br />
Die Messe fand Ihren Ursprung in Frankreich <strong>und</strong> Belgien, 1 erst um 1950 erreichte sie<br />
auch Deutschland <strong>und</strong> Österreich. Die Hubertusmesse ist eine instrumental erklingende<br />
Messe. Der Klang der Hörner ersetzt dabei die Kirchenmusik <strong>und</strong> wird entweder in<br />
gemischten Gruppen also mit Fürst Plesshörner <strong>und</strong> Parforcehörner oder mit<br />
Parforcehörner in B/ES geblasen. Eindrucksvoll entstehen mit den sogenannten Cloches<br />
et carillons, glockenartige Klänge, die den großen Kirchenglocken in Ihrer Wirkung<br />
kaum nachstehen. Als Notenvorlage gilt die 1934 veröffentlichte Zusammenstellung<br />
„Grande Messe de Saint Hubert“ von Jules Cantin (1874-1956).<br />
Bekannteste Kompositionen sind die „1. Steirische Jägermesse“ von <strong>und</strong> die<br />
Hubertusmesse von Reinhold Stief oder jene von Hermann Neuhaus.<br />
4.2 <strong>Jagd</strong><br />
4.2.1 <strong>Jagd</strong> anblasen<br />
Zu einer Gesellschaftsjagd treffen sich die Jäger <strong>und</strong> eventuell die auch zur <strong>Jagd</strong><br />
eingeladenen Gastschützen. Bevor die <strong>Jagd</strong>gesellschaft zur <strong>Jagd</strong> aufbricht, spielen die<br />
<strong>Jagd</strong>hornbläser das Signal „Begrüßung“. Im Anschluss daran begrüßt der <strong>Jagd</strong>leiter die<br />
Jäger <strong>und</strong> weist die Jäger auf den <strong>Jagd</strong>tag ein, d.h. er gibt an welches Wild bejagd wird<br />
<strong>und</strong> dass die Jäger die entsprechenden Papiere mit sich führen müssen.<br />
Anschließend spielen die <strong>Jagd</strong>hornbläser das Signal „Aufbruch zur <strong>Jagd</strong>“ <strong>und</strong> die Jäger<br />
begeben sich ins Revier.<br />
Nachdem die Jäger <strong>und</strong> Treiber ausgeschickt wurden, wird das Signal „Anblasen des<br />
Treibens“ gespielt.<br />
4.2.2 <strong>Jagd</strong> verblasen <strong>und</strong> Streckenlegung<br />
Am Ende einer <strong>Jagd</strong> wird das erlegte Wild sortiert nach Gattung auf seine rechte<br />
Körperseite gelegt. Bei Gesellschaftsjagden wird die Strecke folgendermaßen gelegt:<br />
Schalenwildstrecke: Zuerst Rotwild, dann Gamswild, Rehe, Muffel, Sauen <strong>und</strong> Füchse –<br />
innerhalb der einzelnen Wildarten wird nach Stärke gereiht.<br />
<strong>Jagd</strong>, <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> <strong>Brauchtum</strong> Seite - 13 -