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Jagd, Musik und Brauchtum - Österreichischer Blasmusikverband

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1. Einleitung – Auf der Suche nach einem Thema<br />

Bereits am ersten Tag unseres Kurses wurde uns gesagt, dass wir uns ein Thema aus<br />

dem Bereich der Blasmusik, Führung von <strong>Musik</strong>vereinen etc. suchen sollten. Auf der<br />

Homepage des <strong>Blasmusikverband</strong>es kann man die Arbeiten <strong>und</strong> Themen unser<br />

Vorgänger einsehen. Auch ich habe das gemacht, zum Einen um Ideen für ein Thema zu<br />

finden, zum Anderen um nicht ein Thema zu wählen, welches bereits behandelt wurde.<br />

Bei unserem 2. Seminarteil kam das Thema fast ganz alleine durch die folgende<br />

erzählenswerte Begebenheit. Im Hotel Eichingerbauer trafen sich die Jäger zu einer<br />

Niederwildjagd <strong>und</strong> die Gastgeberin suchte unter uns <strong>Musik</strong>ern, einen <strong>Musik</strong>er der die<br />

<strong>Jagd</strong>signale zur Eröffnung der <strong>Jagd</strong> blasen könnte.<br />

Da ich in unserem Ort bei der örtlichen <strong>Jagd</strong>hornbläsergruppe mitwirke, habe ich mich<br />

bereit erklärt, die Signale zu blasen. Die Jäger hatten sich vor dem Hotel versammelt<br />

<strong>und</strong> ich habe mit dem Flügelhorn eines Kollegen die Signale „Begrüßung“ <strong>und</strong><br />

„Aufbruch zur <strong>Jagd</strong>“ vom Balkon gespielt. Die Berge warfen ein w<strong>und</strong>erbares Echo<br />

zurück <strong>und</strong> wie das Echo zurückkam so kam mir auch die Idee zu dieser Arbeit.<br />

Ich habe mich für dieses Thema letztendlich auch entschieden, weil sich viele<br />

<strong>Musik</strong>kollegen aus den Vereinen auch bei der <strong>Jagd</strong>hornbläsergruppe engagieren.<br />

Oftmals sind Sie auch gerade diese <strong>Musik</strong>er, auf Gr<strong>und</strong> Ihrer guten Ausbildung die<br />

Leiter – Hornmeister – dieser Bläsergruppen.<br />

2. Geschichte der <strong>Jagd</strong>musik<br />

Zur Zeit blasen r<strong>und</strong> 50.000 Jäger in Europa das <strong>Jagd</strong>horn, ein, bis auf ein paar<br />

Sonderbauformen, ventilloses Horn, mit welchem, bedingt durch seine Bauform nur eine<br />

begrenzte Anzahl von Tönen aus der Naturtonreihe hervorgebracht werden können. Das<br />

<strong>Jagd</strong>hornblasen ist eine alte Tradition, die sich in Ihrer Form <strong>und</strong> Art im Laufe der zeit<br />

oftmals gewandelt hat. Auch finden sich in unserer Sprache Hinweise auf das<br />

<strong>Jagd</strong>hornblasen z.B.: „ins Horn stoßen“ oder noch besser bekannt „die Sache abblasen“.<br />

Die Geschichte <strong>und</strong> Entwicklung der <strong>Jagd</strong>musik ist auch die Geschichte der<br />

Horninstrumente. Ursprünglich wurden „<strong>Musik</strong>instrumente“ in Ihrer primären<br />

Gebrauchsfunktion zur Nachahmung menschlicher <strong>und</strong> tierischer Stimmen gebaut.<br />

Zahlreiche F<strong>und</strong>e zeigen, dass bereits urzeitliche Jäger Tierknochen als Lockmittel, die<br />

entweder ausgeschabt oder durch Aushöhlung <strong>und</strong> Bohrung von Grifflöchern als<br />

Blasinstrumente verwendet wurden 1 .<br />

Neben Knochen wurden auch Tierhörner verwendet, bereist 3000 v. Chr. wurden diese<br />

Hörner mit Halteringen aus Bronze versehen. F<strong>und</strong>e dieser ersten Hörner gibt es leider<br />

wegen der Materialbeschaffenheit nicht mehr. Diese Hörner waren in Ihrer Länge<br />

begrenzt <strong>und</strong> hatten fast keine Möglichkeit, mehr als ein bis zwei Töne zu spielen.<br />

Hörner wurden in dieser Zeit nicht nur zur <strong>Jagd</strong>, sondern auch bei kriegerischen<br />

Auseinandersetzungen verwendet. Obwohl es bereits die Griechen als sinnvoll<br />

erachteten aus Instrumenten verschiedene Tonhöhen hervorzubringen, bestanden die<br />

1<br />

<strong>Jagd</strong>musik – Kontinuität <strong>und</strong> Entwicklung in der europäischen Geschichte<br />

ISSN 0044-2887<br />

<strong>Jagd</strong>, <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> <strong>Brauchtum</strong> Seite - 5 -

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