26.04.2018 Aufrufe

WALLIS Magazin - November 2018

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

AUSGABE 7 4. MAI <strong>2018</strong><br />

<strong>WALLIS</strong><br />

INS HERZ GEMEISSELT<br />

Ein Hawaiianer surft auf Bergseen Barrhorn –<br />

höchster Wandergipfel Sport-Ikonen für Olympia<br />

im Wallis Die Rebschule Sommer-Specials


Glauben versetzt Berge<br />

Das Wallis ist die grösste Weinregion der Schweiz. Es ist<br />

ein Ferienort und unsere Heimat. Ein Wirtschaftsstandort<br />

mit bemerkenswerter Innovationskraft. Ein Boden für köstliche<br />

Regionalprodukte und Ort der Kultur. Wir sind von der<br />

Einzigartigkeit dieser Vielfalt überzeugt und tragen sie unter<br />

anderem durch spannende Geschichten über passionierte<br />

Walliserinnen und Walliser in die Welt hinaus. Unser<br />

Wirken verändert die Wahrnehmung des Wallis. Stück für<br />

Stück. Daran glauben wir.<br />

Die Realisierung einer Vision erfordert feste Überzeugung,<br />

Mut, neue Wege zu gehen, und Beständigkeit. So hat Martin<br />

Engstroem das Verbier Festival innert 25 Jahren zu einem<br />

renommierten Treffpunkt für klassische Musik und<br />

Sprungbrett für junge Musiktalente aus der ganzen Welt<br />

gemacht. Die junge Gastgeberfamilie des ältesten Lötschentaler<br />

Hotels hat sich neu organisiert und wirtschaftet<br />

innovativ, um nachhaltig zu wirken. Unsere Spitzensportler<br />

haben bewiesen, dass sie Berge versetzen können durch ihren<br />

Glauben an den Erfolg. Eine Herzensangelegenheit von<br />

Einzelnen kann eine Bewegung unter vielen auslösen. Die<br />

Walliserinnen und Walliser sind leidenschaftliche Menschen<br />

und setzen sich für ihre Heimat ein. Eine Heimat, die sich<br />

in ihrer Vielfalt und Fortschrittlichkeit weiterentwickelt. Die<br />

Olympischen und Paralympischen Winterspiele Sion 2026<br />

vermögen den Wirtschaftsstandort und Lebensraum Wallis<br />

langfristig zu beflügeln und öffnen dem Wallis ein riesiges<br />

Fenster zur Welt. Seien Sie neugierig auf diese Vielfalt.<br />

Haben Sie eine besonders<br />

schöne Erinnerung an den<br />

Sommer im Wallis? Teilen<br />

Sie diese auf Facebook,<br />

Twitter oder Instagram mit<br />

dem Hashtag<br />

#MeinSommerimWallis<br />

EDITO<br />

Damian Constantin, Direktor Valais/Wallis Promotion<br />

impressum<br />

Titel Sedrik Nemeth<br />

«Wallis» erscheint als Beilage der Schweizer<br />

Illustrierten am 4. Mai <strong>2018</strong><br />

Redaktion | «Wallis», Schweizer Illustrierte,<br />

Flurstrasse 55, Postfach, 8021 Zürich,<br />

Tel. 058 269 26 26, Fax 058 269 26 40,<br />

info@schweizer-illustrierte.ch Leitung Wallis /<br />

Leiter Zeitschriften | Urs Heller Chefredaktor |<br />

Stefan Regez Redaktionsleitung | Monique Ryser<br />

Bildchefin | Nicole Spiess Textchef | Jan Morgenthaler<br />

Layout / Produktion | Simona Guarino,<br />

Dominic Koch Mitar beiter dieser Ausgabe | Manuela<br />

Enggist, Manuela Lavanchy, Anita Lehmeier,<br />

Thomas Kutschera Fotografen | David Carlier,<br />

Pascal Gertschen, Sedrik Nemeth, Kurt Reichenbach,<br />

Marco Schnyder Bildredaktion | Regula<br />

Revellado, Martin Müller, Fabienne Hubler Designkonzept<br />

| Beling Thoenen Design Korrektorat |<br />

Barbara Siegrist Bildbearbeitung | Ringier Redaktions-Services<br />

Leiter Content- & Marketing-<br />

Partnerschaften | Thomas Passen Vermarktung |<br />

Admeira SA, Flurstrasse 55, Postfach, 8021 Zürich,<br />

Tel. +41 58 909 99 62, E-Mail: salesservices@admeira.ch<br />

Anzeigenpreise und AGB | www.admeira.ch<br />

Chief Executive Officer | Bertrand<br />

Jungo Business Unit Director Print & Digital |<br />

Beniamino Esposito Sales Director | Roger<br />

Knabenhans Media Service Print | Esther Staub<br />

Verlag | Flurstrasse 55, Postfach, 8021 Zürich,<br />

Tel. 058 269 20 00 Produktionsleiter | Michael<br />

Passen Druck | Swissprinters AG, 4800 Zofingen


46<br />

Peter Gschwendtner<br />

vom «Castle» in<br />

Blitzingen zaubert<br />

die Natur auf den<br />

Teller.<br />

18<br />

Das Hotel Nest- und<br />

Bietschhorn ist das<br />

älteste Hotel des<br />

Lötschentals. Und<br />

ganz modern.<br />

INHALT<br />

36<br />

66<br />

Dani Albrecht und<br />

viele andere<br />

Sportler wollen die<br />

Olympischen Spiele<br />

ins Wallis holen.<br />

Sion mit den Wahrzeichen<br />

Valère und<br />

Tourbillon hat<br />

urbanen Charme.<br />

Fotos Sedrik Nemeth (3), Kurt Reichenbach, Rob Lewis, Pascal Gertschen<br />

6<br />

FOTOWETTBEWERB<br />

#MeinSommerimWallis<br />

Das Gewinnerbild des Wettbewerbs.<br />

12<br />

BIKEN<br />

Stoneman Glaciara<br />

Der Stoneman-Trail der Schweiz liegt<br />

im Oberwallis. Er führt durch karge<br />

Berglandschaft und pittoreske Dörfer.<br />

18<br />

LÖTSCHENTAL<br />

Hotel Nest- und Bietschhorn<br />

Das älteste Hotel des Lötschentals<br />

wurde geschickt umgebaut und<br />

überzeugt durch Herzlichkeit.<br />

22<br />

ALOHA FROM HAWAII<br />

Kai Lenny<br />

Der Surfer aus Hawaii glitt über<br />

Bergseen und schwärmt vom Wallis.<br />

26<br />

PORTFOLIO<br />

So entstehen Reben<br />

Fotograf Sedrik Nemeth dokumentiert<br />

die Aufzucht von Jungreben.<br />

36<br />

SION 2026<br />

Olympia-Ja<br />

Spitzensportler aus dem Wallis und<br />

der Schweiz finden: «Packen wir<br />

die Chance.»<br />

42<br />

APROZ<br />

Mineralwasser aus dem Wallis<br />

Aproz ist das beliebteste<br />

Mineralwasser der Schweiz.<br />

46<br />

«CASTLE»<br />

Natur auf dem Tisch<br />

Peter Gschwendtner liebt die Natur,<br />

besteigt die höchsten Berge und<br />

bringt die Natur auf den Teller.<br />

52<br />

WANDERN<br />

Der höchste Wandergipfel Europas<br />

Das Barrhorn ist mit 3610 Metern der<br />

höchste erwanderbare Gipfel.<br />

4


07<br />

Inhalt<br />

12 26<br />

Der Stoneman<br />

Glaciara ist ein<br />

Biketrail, der gleich<br />

an zwei Gletschern<br />

vorbeiführt.<br />

Schon mal überlegt,<br />

woher junge Reben<br />

kommen? Besuch in<br />

der Rebschule.<br />

55<br />

SO NAH<br />

Schneller, als man denkt …<br />

… reist man aus allen Landesteilen<br />

der Schweiz ins Wallis.<br />

56<br />

VERBIER FESTIVAL<br />

Martin Engstroem<br />

Der Gründer des Verbier Festivals<br />

blickt auf eine 25-jährige Erfolgsgeschichte<br />

zurück.<br />

60<br />

KULTURERBE<br />

Trockenmauern<br />

Sie prägen das Landschaftsbild des<br />

Wallis und sind kunstvolle Bauwerke.<br />

65<br />

UNTERNEHMEN<br />

Walliser Wirtschaft<br />

Direktstrom aus Wasser, Innovation<br />

im Berggebiet.<br />

66<br />

DESTINATION<br />

Sion – die Stadt hat viel zu bieten<br />

Der Hauptort des Wallis liegt zwischen<br />

Berg und Tal und verbindet historisches<br />

Erbe mit urbanem Lifestyle.<br />

72<br />

ROADTRIP<br />

Angebot<br />

Mazda offeriert das Auto für eine<br />

Wallis-Tour und eine Übernachtung.<br />

5<br />

74<br />

SOMMER-SPECIALS<br />

Schatzsuche, Radtouren und mehr<br />

Das Wallis ist reich an Erlebnissen für<br />

Familien, Sportliche und Geniesser.<br />

Diese Angebote begeistern.<br />

82<br />

AGENDA<br />

Für alle etwas<br />

Bergläufe, Velorennen, Feste und<br />

Ausstellungen.


13 STERNE<br />

#MeinSommerimWallis<br />

Elise Rabaey hat mit dem Bild vom Lac de Taney den<br />

Fotowettbewerb #MeinSommerimWallis 2017 gewonnen.<br />

Fotos akg-images, HO (3)<br />

Lac de Taney | Elise Rabaey war zusammen<br />

mit ihrem Ehemann unterwegs mit<br />

einem Elektro-Mountainbike auf den<br />

Gipfel des Grammont, als ihr dieses<br />

wunderschöne Bild des Lac de Taney gelang.<br />

Der Bergsee liegt auf 1408 Metern<br />

und scheint keinen Abfluss zu haben. Sie<br />

habe frühmorgens beim Aufstieg die<br />

Stimmung eingefangen, beim Abstieg<br />

gabs ein erfrischendes Bad, erzählt Elise.<br />

Das Wallis hat einen grossen Platz in<br />

ihrem Herzen, hat ihr doch ihr Ehemann<br />

auf dem Matterhorn den Heiratsantrag<br />

gemacht! Der Bergsee Lac de Taney liegt<br />

oberhalb von Vouvry, etwa auf halbem<br />

Weg zum Gipfel des Grammont, von<br />

dem aus man eine überwältigende Aussicht<br />

über den Genfersee hat. Am Lac<br />

de Taney befindet sich die Auberge-Refuge<br />

La Vouivre, der ideale Punkt zum<br />

Rasten und sich verpflegen zu lassen.<br />

Machen auch Sie mit beim grossen Fotowettbewerb<br />

#MeinSommerimWallis<br />

und posten Ihre Wallis-Bilder auf Twitter,<br />

Instagram und Facebook. Zu gewinnen<br />

gibt es einen Aufenthalt im Wallis.<br />

#MeinSommerimWallis<br />

6


Musizieren mit<br />

Aussicht<br />

Ritz, der Bauernbub aus dem Goms,<br />

revolutionierte die Hotellerie.<br />

Der grosse<br />

Cäsar Ritz<br />

Grächen | Der Kulturverein Grächen organisiert<br />

in Zusammenarbeit mit Grächen<br />

Tourismus vom 8. bis 21. Juli <strong>2018</strong><br />

die «Grächen Musikferien», ein kulturelles<br />

Angebot, das sich an musikbegeisterte<br />

Gäste richtet. Ferien und aktives Musizieren<br />

werden miteinander verbunden,<br />

wobei vor allem erwachsene Hobbymusiker<br />

angesprochen sind, die im Alltag zu<br />

gefordert sind, um sich dem Musizieren<br />

zu widmen. Angeboten werden sechs<br />

Kurse mit professionellen Musikern wie<br />

zum Beispiel die Chorwoche oder die<br />

Panflötenwoche.<br />

www.graechen.ch/musikferien<br />

Retter in<br />

Rot-Weiss<br />

Die Air Zermatt feiert <strong>2018</strong> ihr<br />

50-Jahr-Jubiläum und lädt zu<br />

den Tagen der offenen Tür ein.<br />

Niederwald | «Aus dem Ziegenhirten<br />

wurde ein König. Aus dem Bauernjungen<br />

ein Weltenbummler», sagte Cäsar Ritz<br />

von sich. Er, der 1864 als 14-Jähriger seine<br />

Heimat Niederwald im Goms verliess<br />

und die Welt mit seinen Ritz-Hotels eroberte.<br />

Anlässlich des 100. Todestages<br />

feiert sein Heimatdorf den grossen Sohn<br />

mit einem Freilichttheater: Rund 50 Mitwirkende<br />

vor und hinter den Kulissen erzählen<br />

sein Leben voller Emotionen und<br />

Schaffenskraft. Vor idyllischer und authentischer<br />

Kulisse erwartet die Gäste<br />

ein Theaterspektakel mit Licht, Musik<br />

und einheimischen Theaterleuten. Neben<br />

dem Freilichtspiel sind den ganzen<br />

Sommer und Herbst <strong>2018</strong> diverse Aktivitäten<br />

rund um das 100-Jahr-Jubiläum<br />

geplant. So gibt es kulturell-kulinarische<br />

Parkwanderungen im Landschaftspark<br />

Binntal von seinem Geburtsort Niederwald<br />

auf einem Rundweg nach Blitzingen<br />

und wieder zurück nach Niederwald.<br />

Spezielle Übernachtungspauschalen,<br />

Dampfbahnfahrten mit Abendessen und<br />

ein Fest auf dem Gommer Höhenweg erinnern<br />

alle an den grossen Hotelier.<br />

www.caesar-ritz.ch/jubilaeum-<strong>2018</strong><br />

Angesprochen sind vor allem<br />

erwachsene Hobbymusiker.<br />

Grächen<br />

verbindet<br />

Ferien und<br />

Musizieren<br />

7<br />

Raron | Sie haben sich in den letzten<br />

Jahrzehnten den Ruf erflogen, die<br />

schwierigsten Bergrettungen der Welt<br />

durchzuführen, sorgten in den Siebzigerjahren<br />

mit der ersten Direktrettung aus<br />

der berüchtigten Eigernordwand für<br />

Schlagzeilen. In diesem Jahr feiern die<br />

Helikopter mit den roten und weissen<br />

Sternen nun ihr 50-Jahr-Jubiläum. Ziel<br />

der Gründung von Air Zermatt 1968 war<br />

es, die rasche Hilfeleistung für erkrankte<br />

und verunfallte Menschen im Zermatter<br />

Hochgebirge zu gewährleisten. Es<br />

kam vor, dass die Rettungshelikopter von<br />

Sion aufgrund des Wetters nicht starten<br />

konnten. So kauften sich einige Zermatter<br />

einen Helikopter, und die Dinge nahmen<br />

ihren Lauf. Heute beschäftigt das<br />

Unternehmen auf den Basen in Gampel,<br />

Raron und Zermatt 65 Mitarbeiter, führt<br />

neben Rettungsaktionen auch Transportund<br />

Touristenflüge durch. Zum Jubiläum<br />

lädt Air Zermatt am 19. und 20. Mai <strong>2018</strong><br />

auf der Basis in Raron zu den Tagen der<br />

offenen Tür ein: Neben einem Rahmenprogramm<br />

kommen die Besucher in den<br />

Genuss von Flugdemos und Rundflügen.<br />

www.air-zermatt.ch


Brücke für<br />

Mutige<br />

Alte Sorten,<br />

neue Wege<br />

13 STERNE<br />

Fotos Photovf.com / Valentin Flauraud, Jürg Waldmeier, HO (2)<br />

Randa | Die Hängebrücke Charles Kuonen<br />

wurde im Juli 2017 eröffnet und ist<br />

mit 494 Metern die längste der Welt. Ab<br />

Sommer <strong>2018</strong> wird sie über einen neuen<br />

Wanderweg erreichbar sein. Die Überquerung<br />

dauert knapp zehn Minuten,<br />

und am höchsten Punkt schweben Fussgänger<br />

85 Meter über der Erde. Der<br />

Rundweg eignet sich für die ganze Familie,<br />

sofern alle schwindelfrei sind und<br />

auch Kinder und Hunde kein Problem<br />

mit dem Trittgitter haben. Er beginnt<br />

beim Bahnhof Randa und führt durch<br />

Lärchenwälder, vorbei an Aussichtspunkten<br />

mit Panoramablick auf die Berge,<br />

über die eindrückliche Hängebrücke<br />

und schliesslich zurück nach Randa. Optional<br />

kann nach der Brücke ein Abstecher<br />

zur Europahütte gemacht werden.<br />

Die Hängebrücke ist Teil des Europaweges<br />

von Grächen nach Zermatt und<br />

musste neu gebaut werden, da das Gelände<br />

2010 instabil wurde. Wer seine Höhentauglichkeit<br />

prüfen will, macht eine<br />

Probetour über die kürzere Hängebrücke<br />

bei Furi oberhalb von Zermatt. Sie<br />

ist hundert Meter lang und an der höchsten<br />

Stelle neunzig Meter hoch.<br />

www.zermatt.ch<br />

Mit 494 Metern ist die Hängebrücke<br />

bei Randa die längste der Welt.<br />

Bergläufe im<br />

Wallis begeistern<br />

Profis<br />

und Amateure<br />

Bergläufe der<br />

Superlative<br />

Wallis | Ein 360 Kilometer langer Trail<br />

von Oberwald im Goms bis nach Le Bouveret<br />

am Genfersee! Mit diesem Lauf<br />

vom 2. bis am 9. September <strong>2018</strong> kommt<br />

ein weiterer Höhepunkt zur Serie der<br />

mythischen Swiss-Peaks-Läufe im Wallis<br />

dazu. Auch bei den Golden Series ist das<br />

Wallis am 12. August mit dem Lauf Sierre-<br />

Zinal präsent. Er steht Profis und Amateuren<br />

offen. Ebenfalls beliebt der Ultra-Trail<br />

Verbier St-Bernard, der dieses<br />

Jahr am 7. und 8. Juli stattfindet.<br />

www.swisspeaks.ch<br />

www.sierre-zinal.com<br />

www.trailvsb.com<br />

Les Evouettes | Sie sind Bio-Pioniere:<br />

Bereits Anfang der Achtzigerjahre widmeten<br />

sich Christine und Robert Zollinger<br />

der Erhaltung traditioneller Sorten<br />

und der biologischen Saatgutzüchtung.<br />

Sie begannen – damals noch im Thurgau<br />

und von Beginn an in biologischer Qualität<br />

– mit der Zucht und Vermehrung<br />

verschiedener Gemüse-, Kräuter-, und<br />

Blumenarten. 1991 konnten sie in Les<br />

Evouettes einen 25 Hektar grossen Betrieb<br />

erwerben und zogen ins Wallis. Da<br />

sie somit mehr Platz zur Verfügung hatten,<br />

konnten sie ihr Sortiment aufstocken,<br />

sodass jetzt jeden Sommer über<br />

400 verschiedene Pflanzenarten und<br />

-sorten im Samengarten wachsen, blühen<br />

und fruchten. Seit 2016 führen die<br />

Söhne Til, Tizian und Tulipan den Betrieb.<br />

Mit einer simplen Strategie, wie Tulipan<br />

Zollinger erklärt. «Die Philosophie<br />

unseres Familienunternehmens ist einfach:<br />

Wir züchten robuste, ertragreiche<br />

Pflanzen mit viel Geschmack.» So achten<br />

sie auch darauf, möglichst viel selber<br />

zu machen: Das Dreschen, Reinigen und<br />

Abpacken der Samen passiert alles auf<br />

dem Hof.<br />

www.zollinger.bio<br />

Die Sorten finden in der ganzen<br />

Schweiz und auch im Ausland<br />

Verbreitung.<br />

8


Walliser<br />

Whisky-Wunder<br />

Ardon | Zwei Dinge hätte der Whisky-<br />

Produzent Alex Delaloye nicht erwartet,<br />

als er im Jahr 2000 begann, Whisky zu<br />

brennen. Zum einen, dass sein Whisky<br />

2005 an der Eurowhisky zum besten<br />

Whisky des Jahres gewählt wird. Zum<br />

anderen, dass ihm seine schottischen<br />

Konkurrenten danach die Polizei nach<br />

Hause schicken würden, um zu überprüfen,<br />

ob das auch wirklich Whisky war,<br />

was er da herstellte. «Ich war zugleich<br />

schockiert als auch geschmeichelt», sagt<br />

Delaloye. Sein Whisky bestand die Prüfung,<br />

und noch heute überzeugt der<br />

60-Jährige mit seinem sogenannten<br />

«Swhisky» (Swiss Whisky). Er, der hauptberuflich<br />

als Physiotherapeut arbeitet,<br />

ist keinem so grossen Druck ausgesetzt<br />

wie andere Produzenten. Delaloye kann<br />

seinen Whisky so lange lagern, wie er<br />

möchte. Zudem glaubt er, dass die fruchtige<br />

Note in seinem Whisky ankommt –<br />

besonders bei Frauen. Neben Whisky<br />

produziert Delaloye Gin, Wodka und seit<br />

35 Jahren auch Wein. Wie bringt man<br />

das alles unter einen Hut? «Mit sehr viel<br />

Passion!»<br />

www.maisonlesvignettes.ch<br />

Ein Fluss wehrt sich<br />

Der Dok-Film «Dans le lit du Rhône» erzählt die<br />

Geschichte eines Flusses, der neue Wege geht.<br />

Seit 18 Jahren braut Alex Delaloye<br />

seinen eigenen Whisky.<br />

9<br />

Wallis | Es war im kanadischen Montreal,<br />

als die Walliser Filmemacherin Mélanie<br />

Pitteloud von der 3. Rhonekorrektion<br />

erfuhr und ihr Interesse für den Fluss<br />

geweckt wurde. Sie, die die Rhone früher<br />

keines Blickes würdigte, begann<br />

nach ihrer Rückkehr ins Wallis zu recherchieren<br />

– und war betroffen vom eingezwängten<br />

Leben, das die Rhone fristen<br />

muss. Mit der Rhonekorrektion laufen<br />

infolge schlimmer Überschwemmungen<br />

derzeit riesige Bauarbeiten, um das<br />

Flussbett zu vergrössern und zu revitalisieren.<br />

Pitteloud wollte die bewegte Geschichte<br />

der Rhone nacherzählen. Entstanden<br />

ist dabei der Dokumentarfilm<br />

«Dans le lit du Rhône», in dem sie verschiedene<br />

Akteure zu Wort kommen<br />

lässt: Bauern, die dadurch mit der Enteignung<br />

von fruchtbarem Land rechnen<br />

müssen, sowie eine Biologin, die sich<br />

eine revitalisierte Rhone wünscht. Trotz<br />

verschiedener Perspektiven müssen<br />

sich alle der Frage stellen: Wie steht es<br />

um unser Verhältnis zur Natur? Der Film<br />

läuft in verschiedenen Kinos der Schweiz.<br />

www.goldeneggproduction.ch/portfolio-item/rhone-fr


13 STERNE<br />

Fotos Christian Pfammatter, Kenny Carrillo / EyeEm, HO<br />

Die Marke Wallis garantiert<br />

beste Aprikosen-Qualität.<br />

Geschichte<br />

eines Tals<br />

Die Route<br />

d’Anniviers versetzte<br />

frühere<br />

Besucher in<br />

Schrecken.<br />

Neue Energiequellen erfordern<br />

auch intelligente Netze – The<br />

Ark will dabei unterstützen.<br />

Aprikosen essen<br />

– und feiern<br />

Dörfer ein, die mit ihrem baulichen Erbe<br />

Energie intelligent<br />

nutzen<br />

Saxon | Gibt es eine süssere, sanftere,<br />

samtigere Frucht als die Aprikose? Sie<br />

ist der Inbegriff des Sommers, der Wärme<br />

und des Geniessens. Sie braucht ein<br />

Übermass an Sonne, und deshalb stammen<br />

96 Prozent der Schweizer Aprikosen<br />

aus dem Wallis. Der warme, sandige<br />

Boden des Rhonetals, das reine Gletscherwasser<br />

zur Bewässerung und das<br />

ideale Mikroklima sorgen seit jeher für<br />

eine wunderschöne Färbung und die intensiven<br />

Aromen der Aprikosen. Die<br />

Marke Wallis garantiert eine Mindestfruchtgrösse<br />

und einen Mindestzuckergehalt<br />

sowie die Einhaltung strikter<br />

Sozial- und Umweltnormen. Da die zahlreichen<br />

Sorten unterschiedliche Reifezeitpunkte<br />

aufweisen, sind Walliser<br />

Aprikosen den ganzen Sommer über erhältlich!<br />

Die ersten auf dem Markt sind<br />

Orangered und Vick Royal, dann folgen<br />

Goldrich/Jumbo Cot und Luizet und<br />

schliesslich die spät reifenden Sorten<br />

wie Bergarouge, Kioto, Bergeron oder<br />

Tardif de Tain. Vom 20. bis 22. Juli findet<br />

in Saxon das Aprikosenfest statt – hingehen<br />

und geniessen.<br />

www.saxontourisme.ch<br />

Val d’Anniviers | Der Rundgang Parcours<br />

Anniviard im Val d’Anniviers präsentiert<br />

Themen aus der Geschichte des Tals<br />

entlang von Posten, die mit einmaligen<br />

Sehenswürdigkeiten verbunden sind.<br />

Der historische Rundgang von Anniviers<br />

lädt zu einer Entdeckungsreise durch die<br />

und dem Leben der Einwohner beeindrucken.<br />

Der Weg beginnt mit der Besichtigung<br />

der Quartiere der Anniviarden<br />

in Sierre und endet mit einem Posten<br />

zur Religionsausübung in Chandolin.<br />

Für die vorgeschlagene Strecke im Val<br />

d’Anniviers benötigt man etwa drei Stunden:<br />

neunzig Minuten für die Autofahrt<br />

und neunzig Minuten für die Besichtigung<br />

der verschiedenen Posten. Das<br />

Buch zum Rundgang ist für zwanzig Franken<br />

in den Verkehrsbüros erhältlich.<br />

www.valdanniviers.ch<br />

Sion | The Ark – die Stiftung für Innovation<br />

im Wallis will Digitalisierung und<br />

Energie näher zusammenbringen: Mit<br />

dem Smart Energy Portal wird eine neue<br />

Informations- und Datenaustauschplattform<br />

für die Digitalisierung im Energiemarkt<br />

realisiert. Das Ziel ist, Informationen<br />

für Fachleute und für interessierte<br />

Personen zur Verfügung zu stellen. Die<br />

Smart-Energy-Thematik wird auch an einer<br />

jährlichen Veranstaltung aufbereitet,<br />

dem nationalen Thementag Smart Energy,<br />

der <strong>2018</strong> am 31. August in Sion stattfindet.<br />

Das Wallis ist ein wichtiger Erzeuger<br />

für Wasserkraft, verfügt über ein<br />

Freiluftlabor (BlueArk Entremont) sowie<br />

zahlreiche akademische Kompetenzzentren<br />

(eEnergy Center, EPFL Valais Wallis,<br />

HES-SO Valais Wallis) und positioniert<br />

sich deutlich bei der Digitalisierung<br />

von Energie. Der Energiemarkt befindet<br />

sich in ständigem Wandel, erneuerbare<br />

Energien werden wichtiger. Gerade damit<br />

steigert sich der Bedarf an neuen, digitalen<br />

Lösungen, um die Energie sinnvoll<br />

und effizient zu nutzen und sie dorthin<br />

zu bringen, wo sie gebraucht wird.<br />

www.smartenergyportal.ch<br />

10


Der Chronist der<br />

Freiheitsliebenden<br />

Wilfried Meichtry hat einen erfolgreichen Film über Katharina von Arx<br />

und Freddy Drilhon gedreht.<br />

Wallis | Der Walliser Wilfried Meichtry<br />

glaubte zuerst, er sei einer «Lügenbaronin»<br />

begegnet, als er Katharina von Arx<br />

das erste Mal traf: «Die 83-jährige Frau<br />

zeigte uns ihr eindrückliches Haus und<br />

erzählte unglaubliche Geschichten. Sie<br />

habe als junge Frau mit Auto-, Schiff- und<br />

Flugzeugstopp die Welt umrundet, sei in<br />

Indien in den Harem eines Maharadschas<br />

geraten, habe in Japan am Radio gesungen<br />

und in Neuguinea Kannibalenstämme<br />

besucht.» Nach zwei Gesprächen und einem<br />

längeren Augenschein in ihrem Archiv<br />

konnte Meichtry sein Glück kaum<br />

fassen: «Vor mir lag ein überaus spannender<br />

Stoff mit einer eindrücklichen Protagonistin.<br />

Bei unserem dritten Besuch<br />

stellten wir die Kamera auf, ich begann<br />

die alte Dame zu interviewen, und wir<br />

begannen von einem Kinofilm über das<br />

Leben der Katharina von Arx zu träumen.»<br />

Der Traum wurde 2017 wahr, doch<br />

statt eines reinen Abenteuerfilms wurde<br />

daraus die Doku-Fiktion «Bis ans<br />

Ende der Träume» über die Beziehung<br />

von Katharina von Arx mit ihrem Ehemann<br />

Freddy Drilhon. Bereits zwei Jahre<br />

vorher hatte der Historiker, Schriftsteller,<br />

Drehbuchautor und Filmemacher<br />

11<br />

das Buch «Die Welt ist verkehrt, nicht<br />

wir» über die beiden Filmprotagonisten<br />

veröffentlicht. Leider erlebte Katharina<br />

von Arx den Film nicht mehr, ist sie doch<br />

2013 gestorben.<br />

Bekannt wurde Meichtry bereits 2007<br />

mit dem Buch «Verliebte Feinde», welches<br />

das Leben von Iris und Peter von<br />

Roten nachzeichnet, die beide für Frauenrechte<br />

einstanden. Das Buch wurde<br />

ebenfalls verfilmt. Auch als Biograf von<br />

Mani Matter machte sich Meichtry einen<br />

Namen, und er kuratierte verschiedene<br />

Ausstellungen.<br />

www.bis-ans-ende-der-traeume.ch


BIKE<br />

GLETSCHER-<br />

ROUTE<br />

Entlang zweier Gletscher, heimeliger Dörfer<br />

und mächtiger Viertausender –<br />

der Rundkurs Stoneman Glaciara bietet<br />

keine Erholung, aber sehr viel Vergnügen.<br />

Text: Monique Ryser Fotos: Pascal Gertschen<br />

12


13<br />

Stoneman-Biker auf der Moosfluh,<br />

hoch über dem Aletschgletscher.


1 2<br />

3<br />

BIKE<br />

14


4<br />

1 Hochalpine<br />

Landschaft auf dem<br />

Trail. 2 Rast am Aletschgletscher.<br />

Der Stoneman<br />

Glaciara führt auch am Fieschergletscher<br />

vorbei. 3 Durchfahrt durch<br />

den alten Dorfkern von Bellwald.<br />

4 Wer einen Pokal gewinnen<br />

will, muss gut trainiert<br />

sein – doch der Trail<br />

macht allen<br />

Spass.<br />

Manchmal muss man schnell sein<br />

und gleich handeln: Es dauerte<br />

nur wenige Stunden, bis Romeo<br />

Volken eine ungefähre Streckenführung<br />

beisammenhatte, um seine Region<br />

ins Stoneman-Netz aufnehmen zu lassen.<br />

Nach einem Vortrag an einem Bike-<br />

Kongress über das Konzept der Stoneman-Biketrails<br />

war ihm klar, dass das<br />

Wallis mitmachen musste. Nach dem<br />

Kongress verfeinerten Romeo Volken<br />

und Robert und René Diezig den Streckenplan<br />

und schickten die Bewerbung<br />

ab. Der Zuschlag kam kurz vor Weihnachten<br />

2016, die beteiligten Gebiete<br />

Landschaftspark Binntal, Goms, Aletsch<br />

Arena und Bellwald machten es möglich,<br />

dass ein halbes Jahr später der 127 Kilometer<br />

lange Stoneman Glaciara eingeweiht<br />

werden konnte. Er hatte sich gegen<br />

andere Kandidaten in der Schweiz<br />

durchgesetzt.<br />

Die Idee ist einfach und hat Erfolg: Die<br />

Stoneman-Rundstrecken sind nicht nur<br />

für einen Event geöffnet, sondern sollen<br />

den Fans des Mountainbikens die ganze<br />

Sommersaison zur Verfügung stehen.<br />

«Wichtig war mir, dass dies ein neues<br />

Angebot für den sanften Tourismus ist.<br />

Die meisten werden für mehrere Tage<br />

kommen, hier auch übernachten und<br />

das Wallis in all seinen Schönheiten geniessen»,<br />

so der umtriebige Bellwalder.<br />

Stoneman-Trails gibt es bereits in den<br />

Dolomiten und im Erzgebirge, sie führen<br />

alle durch landschaftlich spektakuläre<br />

Gebiete, und pro Land gibt es nur einen.<br />

«Wir sind wirklich stolz, dass wir die<br />

Schweiz in diesem Netz vertreten dürfen»,<br />

freut sich Romeo Volken. Und fügt<br />

an, dass es auch der Einzige sei, der<br />

gleich an zwei Gletschern vorbeiführe –<br />

weshalb ihm auch der Zusatz Glaciara<br />

gegeben wurde.<br />

Der 38-Jährige ist ein begnadeter Biker,<br />

war Mitglied des Swiss National Teams<br />

und vertrat an einer Welt- und einer<br />

Europameisterschaft die Farben der<br />

Schweiz. Er initiierte nicht nur den<br />

Stoneman Glaciara, sondern auch das<br />

Bellwalder Downhill-Rennen, an dem bis<br />

zu 400 Leute teilnehmen. Dieses Jahr<br />

findet es bereits zum zwölften Mal statt,<br />

wie immer in der ersten Oktober-Woche.<br />

Romeo Volken betreibt in Bellwald die<br />

Bike-Unternehmung Rodeo Bike mit<br />

Shop und Guiding Service, selber ist er<br />

ausgebildeter Swiss Cycling Guide. «Das<br />

Wallis hat 8000 Kilometer Singletrails –<br />

da gibt es viel zu entdecken», verspricht<br />

er. Der Stoneman Glaciara hat aber natürlich<br />

einen besonderen Platz in seiner<br />

persönlichen Bestenliste: Die Stoneman-<br />

Glaciara-Route führt über drei ausgewogene<br />

Etappen hinauf zum Eismeer des<br />

Grossen Aletschgletschers und zurück<br />

nach Mörel. Mit knapp 1600 Höhenmetern<br />

folgt der Königsanstieg: Eine alte Militärstrasse<br />

führt steil rauf zum 2451 Meter<br />

hohen Breithornpass. Es folgt die<br />

Abfahrt ins Binntal, der Schatzkammer<br />

für Bergkristalle und über 200 andere<br />

Mineralien. Immer der Rhone entlang<br />

geht es danach in Richtung Obergoms –<br />

entlang uralter, mystischer Dorfkerne,<br />

geschichtsträchtiger Denkmäler und einladender<br />

Cafés. Dass das Wallis nicht<br />

nur mit hohen und schönen Bergen<br />

glänzt, sondern auch durch die einmalige<br />

Holzarchitektur und Stimmung in<br />

den typischen Walliser Dörfern mit den<br />

braun gebrannten Chalets, war ein<br />

Grund, dass diese Region ins Netz aufgenommen<br />

wurde.<br />

15


1 Die Römerbrücke<br />

in Binn.<br />

2 Roland Stauder, Gründer<br />

des Stoneman, auf dem<br />

Trail. Um das Wild zu schützen, starten<br />

die Biker erst nach Sonnenaufgang.<br />

3 Die alten Dorfkerne des Goms sind<br />

kulturelle Höhepunkte auf der<br />

Strecke. 4 Das Matterhorn,<br />

einmal aus anderer<br />

Perspektive.<br />

BIKE<br />

Wie man den Rundkurs absolviert, ist jedem<br />

selber überlassen. «Die Teilnehmer<br />

starten, wo sie wollen, und sie nehmen<br />

sich die Zeit, die ihnen entspricht. Die<br />

Route des Stoneman Glaciara ist vollständig<br />

beschildert.» Wer als Stoneman<br />

«geadelt» werden und gar einen Pokal<br />

gewinnen will, besorgt sich das Starterpaket<br />

mit Stempelkarte, um die Absolvierung<br />

des Rundkurses zu bestätigen.<br />

Er muss ihn in maximal drei Tagen absolvieren.<br />

«Die Strecke in einem Tag zurückzulegen,<br />

ist nur für Athleten», warnt Volken.<br />

In drei Tagen schaffen es aber auch<br />

routinierte Biker mit Trail-Erfahrung.<br />

Volkens Höhepunkte der Route sind die<br />

Abschnitte von Bellwald ins Fieschertal:<br />

«Ein richtiger Singletrail mit Wurzeln und<br />

Steinen.» Auch vom Märjelen zurück<br />

auf die Fiescheralp sei spektakulär, wer<br />

es schnell und rassig möge, werde beim<br />

Abstieg Moosfluh nach Mörel glücklich.<br />

Damit auch die Ruhezeit genossen werden<br />

kann, sind über die Website die verschiedenen<br />

Übernachtungsmöglichkeiten<br />

aufgelistet. Insgesamt 18 Übernachtungs-<br />

sowie 12 Servicepartner befinden<br />

sich direkt an der Strecke.<br />

Ziel der Stoneman-Strecken sei, die Biker<br />

zu motivieren, an ihre Grenzen zu gehen<br />

und andere Regionen kennenzulernen.<br />

«Der Pokal ist so ausgestaltet, dass<br />

ihm ein zweiter oder dritter gewonnener<br />

obenauf gesetzt werden kann.» Romeo<br />

Volken ist überzeugt, dass die einzelnen<br />

Gebiete voneinander profitieren. «Ich<br />

erhoffe mir auch, dass die Fahrer des<br />

Stoneman Glaciara erkennen, welche<br />

Schönheiten und welche Möglichkeiten<br />

das Wallis Bikern bietet.» Denn: Das Wallis<br />

ist das perfekte Abenteuerland, eine<br />

unermessliche Spielwiese an Trails. Hier<br />

führen bestens markierte Mountainbike-<br />

Strecken vorbei an sprudelnden Bergbächen<br />

und Alpseen oder schlängeln<br />

sich über Bergflanken und durch dichte<br />

Wälder. Dank den öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

und Bergbahnen stehen unzählige<br />

Möglichkeiten offen, um Touren für<br />

jedes Niveau zu planen.<br />

Es gibt leichte Touren wie Courtavey<br />

Bike, eine 12,4 Kilometer lange Tour zwischen<br />

Crans-Montana und den Alpweiden<br />

etwas ausserhalb. Oder die 12,7 Kilometer<br />

lange Biketour Schwarzsee–Zermatt,<br />

die sich fürs gemütliche Fahren<br />

eignet, ideal auch für Familien. Mittlere<br />

Touren hat es übers ganze Wallis verteilt,<br />

so etwa die Alpentour Route du Lait –<br />

eine angenehme Tour, die von der Bergstation<br />

der Seilbahn Champéry-Croixde-Culet<br />

über Lapisa nach Champéry<br />

zurückführt und wunderschöne Sicht auf<br />

die Dents Blanches bietet. Die legendäre<br />

Schweizer Mauer (Chavanette) kann<br />

für einmal ohne Schnee und Buckel bezwungen<br />

werden! Wer sehr gut trainiert<br />

ist und sich den Viertausendern nähern<br />

will, wählt die Strecke Valais Alpine Bike<br />

– keine andere Route kommt so nahe<br />

an die imposanten Viertausender heran.<br />

143 Kilometer von Verbier nach Chandolin,<br />

einige Teile der Strecke sind identisch<br />

mit dem legendären Bike-Rennen<br />

Grand Raid von Verbier nach Grimentz.<br />

Dieser Bike-Marathon ist nicht nur der<br />

älteste und einer der eindrücklichsten<br />

der Alpen, sondern auch einer der prestigeträchtigsten<br />

überhaupt.<br />

Die beste Zeit, sich auf einen alpinen Trail<br />

zu machen, beginnt im Juni. Auch der<br />

Stoneman Glaciara öffnet am 15. Juni.<br />

Infos: www.stoneman-glaciara.com<br />

www.valais.ch/bike<br />

1<br />

16


2<br />

3 4<br />

17


B L A T T E N<br />

Revolutionäre<br />

im Lötschental<br />

Frischer Wind im abgelegenen Weiler:<br />

Trotz seinem 150-Jahr-Jubiläum ist im Hotel Nestund<br />

Bietschhorn vieles neu. Die Gastgeber holen<br />

mit innovativen Methoden mehr Gäste ins Tal.<br />

Text: Manuela Enggist Fotos: Kurt Reichenbach<br />

HOTEL<br />

Die Tür geht auf. Ein Junge stürzt<br />

– dicht gefolgt von seinem Bruder<br />

– grinsend in die Gaststube<br />

herein. Er hält ein Flugzeug aus Lego in<br />

der linken, einige Servietten in der anderen<br />

Hand. Der vierjährige Noé und<br />

der eineinhalbjährige Luc sind die Söhne<br />

von Esther Bellwald und Laurent<br />

Hubert – dem Hotelierpaar vom «Nestund<br />

Bietschhorn» – und die heimlichen<br />

Stars im elterlichen Betrieb. Die beiden<br />

toben durch das Hotel, helfen beim<br />

Getränkeauffüllen, verlegen die Kassenbons<br />

und bringen mit ihren Spässen<br />

die Gäste zum Lachen – genau wie<br />

einst ihre Mutter. Das Genusshotel Nestund<br />

Bietschhorn, am Dorfeingang von<br />

Blatten gelegen, eingebettet zwischen<br />

Berner und Walliser Alpen, feiert in diesem<br />

Jahr sein 150-Jahr-Jubiläum. 1868<br />

erbaut, um den zu Berge gehenden Engländern<br />

und der wachsenden Zahl an<br />

Touristen Unterkunft zu bieten, ist es<br />

heute das älteste Hotel im Lötschental.<br />

Esther Bellwald ist zwei Jahre alt, als<br />

ihre Eltern das Hotel übernehmen. Sie<br />

wächst im Betrieb auf, lebt und liebt die<br />

Gastronomie schon früh. Ihren Mann<br />

lernt sie vor 21 Jahren am Herd in einer<br />

Lausanner Hotelküche kennen: Sie arbeitet<br />

am Fleischposten, er ist für den<br />

Fisch zuständig. Der gebürtige Franzose<br />

und die Walliserin werden ein Paar,<br />

arbeiten in renommierten Betrieben,<br />

bereisen die Welt und kehren 2011 zu<br />

Bellwalds Wurzeln ins Lötschental zurück.<br />

Während sechs Jahren pachten<br />

sie den Betrieb, bevor sie sich für den<br />

Kauf entscheiden. «Wir mussten erst<br />

herausfinden, ob wir hier eine Zukunft<br />

haben. Uns war klar, dass wir viel investieren<br />

müssen, um mit einem Traditionsbetrieb<br />

wie diesem konkurrenzfähig zu<br />

bleiben», sagt Bellwald am späten Nachmittag<br />

in der Gaststube, während die<br />

Kinder beim Vater in der Küche spielen.<br />

Für die ausgebildete Köchin und Absolventin<br />

der Hotelfachschule Thun<br />

war klar, dass sie zu unüblichen Mitteln<br />

greifen müssen, um hier zu überleben.<br />

Sie gründen 2011 zusammen mit den<br />

Partnerhotels Edelweiss und Breithorn<br />

in Blatten die Hotel- und Tourismuskooperation<br />

Die Lötschentaler, zu der<br />

3<br />

1 Die Gastgeberfamilie in ihrer<br />

Gaststube: Hotelière Esther Bellwald<br />

mit Sohn Luc auf dem Arm,<br />

Küchenchef Laurent Hubert mit<br />

Noé. 2 Überbleibsel erinnern an die<br />

Bergsteiger von früher. 3 Tschäggättä<br />

im Kleinformat: Die für das<br />

Lötschental typischen Masken aus<br />

Arvenholz, Ziegen- oder Schafspelz<br />

baumeln als Anhänger an den<br />

Zimmerschlüsseln.<br />

18


1<br />

2<br />

19


1<br />

2<br />

HOTEL<br />

3<br />

4<br />

1 Die jahrhundertealten Holzwände<br />

kamen bei Renovationsarbeiten zum<br />

Vorschein. 2 Die Uniform trug früher<br />

ein Herrgottsgrenadier. 3 Das Paar<br />

lernte sich bei der Arbeit kennen.<br />

4 Kreation von Laurent Hubert:<br />

Rumpsteak-Medaillon vom Limousin-<br />

Natura-Beef aus Raron mit Portwein-Jus,<br />

Bäckerinnen-Kartoffeln<br />

und Gemüse.<br />

20


Die Gastgeber<br />

greifen zu<br />

unüblichen<br />

Mitteln, um<br />

mehr Gäste ins<br />

Lötschental zu<br />

locken<br />

heute auch der Campingplatz auf der<br />

Fafleralp gehört. Mit gemeinsamen Investitionen<br />

und Marketingstrategien<br />

wollen die Betriebe die Kosten senken,<br />

gemeinsam mehr Gäste ins Lötschental<br />

holen und somit neue Investitionsmöglichkeiten<br />

schaffen. «Wir sind eine kleine<br />

Tourismusdestination. Alleingänge<br />

sind hier schwierig», erklärt die 40-Jährige<br />

die enge Zusammenarbeit im Tal.<br />

Die Kooperation wirkt sich positiv aus.<br />

Seit dem Sommer 2017 können alle drei<br />

Hotels komplett renovierte Zimmer anbieten.<br />

Im Hotel Nest- und Bietschhorn<br />

brachten diese Umbauarbeiten gut<br />

gehütete Geheimnisse zutage: Unter<br />

Schichten von Gips und Täfer kamen<br />

dunkle Holzwände zum Vorschein. Diese<br />

gehörten wohl zum «Egguhuis», einem<br />

alten Bauernhaus, das von einer Lawine<br />

teilweise zerstört und danach abgerissen<br />

worden war, um Platz für das Hotel<br />

zu machen. Die verwertbaren Holzteile<br />

wurden beim Hotelbau wiederverwendet<br />

und können heute in zwei Schlafzimmern<br />

bewundert werden.<br />

Es sind überraschende Funde wie diese,<br />

welche die Hoteliers antreiben. Und<br />

die Leidenschaft für ihr Handwerk. Der<br />

gelernte Koch Hubert hat über die Jahre<br />

seinen ganz persönlichen Stil entwickelt:<br />

Der 46-Jährige vereinigt lokale,<br />

frische Produkte aus dem Lötschental<br />

mit ein wenig nordfranzösischer Tradi-<br />

tion aus seiner Heimat zu aussergewöhnlichen<br />

Kreationen, die ankommen. <strong>2018</strong><br />

wurde Hubert mit 15 GaultMillau-Punkten<br />

ausgezeichnet. Auch die konsequente<br />

Ausrichtung auf Walliser Weine wurde<br />

von GaultMillau mit einem Platz unter<br />

den zehn besten regionalen Weinkarten<br />

der Schweiz gewürdigt.<br />

Das weit gereiste Paar ist überzeugt,<br />

dass ein kleiner Betrieb, wie sie ihn<br />

führen, auch in einem abgelegenen Tal<br />

funktionieren kann. «Gutes Essen und<br />

ehrliche Gastronomie kann man überall<br />

machen. Wenn man die Gäste überzeugt,<br />

nehmen sie auch eine längere<br />

Anreise auf sich», so Hubert. Und die<br />

Gastgeber setzen dem i-Tüpfelchen gerne<br />

noch eins obendrauf: Im Sommer findet<br />

regelmässig das Frühstück am Bach<br />

statt, und in jedem Zimmer wartet ein<br />

Rucksack mit Proviant auf die Gäste, der<br />

sie auf den Wanderungen begleitet.<br />

Zudem bietet die Ruhe und intakte<br />

Landschaft im Tal die richtige Auszeit für<br />

jemanden, der sich in familiärer Atmosphäre<br />

erholen will. Das ist Bellwald<br />

besonders wichtig: «Wir wollen, dass sich<br />

unsere Gäste genauso wohlfühlen wie<br />

unsere Kinder, die hier frei herumspringen<br />

können.» Ihr Blick folgt ihrem Sohn<br />

Noé, der wieder in der Gaststube am<br />

Herumwuseln ist und dem Kellner beim<br />

Abräumen hilft. Das Gastgeber-Gen<br />

scheint ihm gewiss.<br />

21


DAS MANA<br />

DER BERGE<br />

Er kam, sah und befand, das sei<br />

der schönste Trip des Jahres<br />

gewesen. Der hawaiianische Surfstar<br />

Kai Lenny auf Besuch im Wallis.<br />

Text: Monique Ryser Fotos: David Carlier<br />

REISE<br />

Kai Lenny mit dem Segel fürs<br />

Kiteboard am Riffelsee mit Blick auf<br />

das Matterhorn. «Hier zu surfen –<br />

amazing.»<br />

22


23


REISE<br />

Kai Lenny ist ein Star: Der 24-jährige<br />

Hawaiianer von Maui ist<br />

Wellenreiter, Stand-up-Paddling-<br />

Weltmeister, Kite- und Foilsurfer. Und<br />

hat er ein passendes Brett, schafft er<br />

auch problemlos jeden Schneehang. Auf<br />

Einladung seines Sponsors TAG Heuer<br />

hat er das Wallis besucht und dabei<br />

nichts ausgelassen. Obwohl er mit dem<br />

Vulkan Haleakala einen 3000er gleich<br />

vor der Haustür hat, war er tief beeindruckt<br />

von den Bergen und der Landschaft.<br />

Und: Die Bilder, die er von seinem<br />

Trip auf Facebook postete, gehören zu<br />

den am meisten gelikten seiner Posts.<br />

Deshalb möchte er bald wieder Inseln<br />

gegen Berge tauschen.<br />

Von Hawaii ins Wallis: Was war<br />

das überraschendste, als Sie hier eintrafen?<br />

KAI LENNY: Ich war das erste Mal im<br />

Wallis und in Zermatt. Alles war irgendwie<br />

anders: verkehrsfreie Strassen,<br />

durchs Dorf laufende Ziegen. Und doch<br />

war es auch vertraut: Auf Maui laufen<br />

die Hühner und Gockel frei durch die<br />

Städte. Die Temperatur hingegen war<br />

eine Herausforderung, bei uns auf Hawaii<br />

ist es halt immer warm. Für immer<br />

in meiner Erinnerung eingebrannt bleibt<br />

aber der erste Blick aufs Matterhorn!<br />

Ozean und Berge – gibt es da eine Verbindung?<br />

KL: Wenn ich mit dem Foilboard weit<br />

draussen auf dem Meer in hohen Wellen<br />

surfe, dann gibt mir das ein bisschen<br />

das Gefühl, ich sei von Bergen umgeben.<br />

Als ich im Wallis aber vor diesen imposanten<br />

Alpen stand, fühlte ich das Mana<br />

– die Kraft, die von ihnen ausgeht.<br />

Sie sind auf einem Bergsee aufs Brett<br />

gestiegen. Wie war das?<br />

KL: Das Wasser ist das verbindende Element.<br />

Sogar auf dem Snowboard fühle<br />

ich mich zu Hause – Schnee ist ja nichts<br />

anderes als gefrorenes Wasser. Auf Hawaii<br />

haben wir viel Wind, der uns erlaubt,<br />

auf den Wellen zu surfen. Mit dem richtigen<br />

Equipment habe ich aber auch auf<br />

einem wellenlosen Bergsee sehr viel Fun.<br />

Auf Hawaii gibt es eindrückliche Vulkane,<br />

zum Beispiel den 3055 Meter<br />

hohen Haleakala auf Maui, der ebenfalls<br />

manchmal mit Schnee bedeckt<br />

ist. Der Unterschied zu den Alpen?<br />

KL: Wir sind mit dem Helikopter durch<br />

die Wolken und über die Berge geflogen,<br />

und ich war überwältigt von dieser Kraft,<br />

von den extremen Formen, die die Natur<br />

hier gestaltet hat. Es war einfach fantastisch.<br />

Das Wallis, Zermatt und die<br />

Schweiz gehören zu den schönsten Plätzen,<br />

die ich auf meinen Reisen je gesehen<br />

habe. Ich wäre begeistert, wenn ich<br />

bald zurückkehren könnte.<br />

Wie haben Sie Ihren Freunden zu<br />

Hause das Wallis beschrieben?<br />

KL: Ich habe zu ihnen gesagt, stellt euch<br />

vor, auf ein Gemälde zu schauen. Das<br />

Grün ist so lebendig, der Himmel ist superblau,<br />

und die Seen haben ganz eigene<br />

Farben.<br />

Was hat Ihnen am meisten gefallen?<br />

KL: Wir wanderten auf schmalen Berggraten,<br />

dann gings mit dem Snowboard<br />

über Gletscher, gefolgt von einem<br />

Sprung mit dem Paraglider, Kitesurfing<br />

am Fuss des Matterhorns und Foilsurfing<br />

auf dem Genfersee. Wow – ich müsste<br />

nochmals zurückkommen, um sagen zu<br />

können, was das Schönste von allem war!<br />

«Sogar auf<br />

dem Snowboard<br />

fühle ich<br />

mich zu<br />

Hause», so der<br />

Hawaiianer.<br />

24


1<br />

2<br />

3<br />

1 Kai Lenny<br />

wurde von Geissen<br />

auf der Dorfstrasse in Zermatt<br />

empfangen. 2 Wasser ist<br />

sein Element – in welcher Form auch<br />

immer. 3 Lenny ist ein Star in der Surfszene<br />

und bereist die ganze Welt – die ein<br />

Dorf ist: Fotograf David Carlier<br />

fand heraus, dass er vor<br />

20 Jahren auf Hawaii<br />

sein Nachbar<br />

war.<br />

25


Marco da Silva von der Rebschule<br />

Germanier in Conthey präpariert<br />

die neuen Setzlinge, um sie aufs<br />

Feld zu pflanzen.<br />

PORTFOLIO<br />

26


W E I N B A U<br />

Rebschule<br />

24 Arbeitsschritte sind nötig, bis aus<br />

alten Reben ein neuer Setzling<br />

entsteht. Einmal im Weinberg<br />

eingepflanzt, trägt der Rebstock<br />

jahrzehntelang Trauben.<br />

Fotos: Sedrik Nemeth<br />

27


1<br />

PORTFOLIO<br />

2<br />

28


3<br />

4<br />

1 Die Triebe<br />

werden mit Paraffin<br />

vor Austrocknung geschützt.<br />

2 Angela Teixeira Pica<br />

schneidet die Zweige – Edelreiser genannt<br />

– auf ein Auge zurück. 3 Jeder Zweig<br />

wird im 14-monatigen Prozess mehrfach<br />

in die Hand genommen. 4 Nach<br />

dem Pfropfen werden die<br />

Stecklinge in Sägemehl<br />

gelagert.<br />

29


PORTFOLIO<br />

30


31<br />

Die Veredelungsstellen der Stecklinge<br />

werden im Treibhaus zum Zusammenwachsen<br />

angeregt. Filipe Caeiro<br />

Fialho beim Verladen der Kisten.


Eric Germanier auf einem seiner<br />

Felder im Weiler Erden in der<br />

Gemeinde Conthey im Unterwallis.<br />

PORTFOLIO<br />

32


33<br />

In der Rebschule wird eine Fruchtfolge<br />

eingehalten. Dazu tauscht<br />

Germanier auch Land mit einem<br />

Bauern aus der Nachbarschaft ab.


PORTFOLIO<br />

Rückschnitt der Reben Anfang Jahr.<br />

Dabei werden auch die Edelreiser<br />

entnommen, aus denen es neue<br />

Pflanzen gibt.<br />

34


Text: Monique Ryser<br />

Das Wallis ist mit 4 825 kultivierten<br />

Hektaren der wichtigste Schweizer<br />

Weinbaukanton. Rund drei<br />

Prozent der Fläche werden jährlich ersetzt.<br />

Eric Germanier ist einer von fünf<br />

Walliser Spezialisten, die in ihren Rebschulen<br />

Jungpflanzen heranziehen. Es ist<br />

eine harte Arbeit, Germaniers schwieligen<br />

Hände zeugen davon. Es erfordert<br />

ein immenses Fachwissen, grosse Exaktheit<br />

und Sauberkeit. «24 Einzelschritte<br />

sind nötig, bis die Jungpflanzen in den<br />

Verkauf kommen», erklärt Germanier.<br />

Die Arbeit beginnt im Spätherbst: Dann<br />

nämlich kommen Spezialisten des Bundes<br />

und kontrollieren sowohl das geplante<br />

Anbaufeld als auch die bestehenden<br />

Reben, deren Triebe für die Jungpflanzen<br />

verwendet werden. Die Kontrolle<br />

dient der Sortenechtheit und<br />

-reinheit, aber auch dem Ausschluss von<br />

Viruserkrankungen. Beim Rückschnitt<br />

der Reben im Januar/Februar werden<br />

dann die Triebe, im Fachjargon Edelreiser<br />

genannt, entnommen. Germanier<br />

und seine zehn Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter schneiden diese auf ein<br />

Auge pro Zweig zurecht und sammeln<br />

sie nach Sorten. «Fällt ein Teil auf den<br />

Boden, lassen wir es liegen. Die Gefahr,<br />

dass wir Sorten verwechseln und etwas<br />

in eine falsche Kiste kommt, ist zu gross»,<br />

erklärt Germanier. «Bei uns ist alles etikettiert.<br />

Wirklich alles! Wir sind die Spezialisten<br />

der Etiketten, alle haben immer<br />

welche in den Taschen.»<br />

Um eine gesunde Pflanze zu erhalten,<br />

wird die beste Wurzelsorte mit der besten<br />

Fruchtsorte verbunden. Die Wurzelsorte<br />

dient also als Unterlage für die<br />

Edelreiser, die mit einer Maschine aufgepfropft<br />

werden. Bei Germanier sind die<br />

Unterlagsstängel eine robuste amerikanische<br />

Sorte, die er aus Frankreich bezieht.<br />

Das Pfropfen erfolgt mittels zweier<br />

Einschnitte, um die beiden Teile ineinanderzustecken.<br />

Sofort wird die Veredelungsstelle<br />

in Paraffin getaucht.<br />

Denn: «Die grösste Gefahr ist die Austrocknung.»<br />

Die Stecklinge lagern dann<br />

in Kisten mit gewässertem Sägemehl in<br />

einem auf dreissig Grad aufgeheizten<br />

Raum. Damit wird das Zusammenwachsen<br />

forciert. Ab ungefähr Mitte Mai<br />

kommen sie dann aufs Feld, wo sie den<br />

Sommer über gut zusammenwachsen<br />

können. Die Bewässerung erfolgt mit einem<br />

unterirdischen System, der Boden<br />

ist mit Plastik abgedeckt. Im <strong>November</strong><br />

ziehen Germanier und seine Leute die<br />

Jungpflanzen sorgfältig aus dem Boden.<br />

Noch einmal wird jede Einzelne in die<br />

Hand genommen und mit Druck des Daumens<br />

überprüft, ob die Veredelungsstelle<br />

auch gut verwachsen ist. Zudem brauchen<br />

die Wurzeln einen Rückschnitt.<br />

«Meist gibt es zwanzig bis dreissig Prozent<br />

Ausschuss», so der Spezialist. In den<br />

Verkauf kommen rund 300 000 Stück.<br />

Und wie viel kostet eine Jungpflanze?<br />

«3.40 Franken», so Germanier.<br />

Die am meisten verkauften Sorten sind<br />

Pinot Noir und Chasselas, gefolgt von<br />

Sylvaner und Heida. Pinot Noir und<br />

Chasselas sind auch die am häufigsten<br />

angebauten Sorten, wachsend ist aber<br />

seit Jahren der Anteil der einheimischen<br />

Varietäten Petite Arvine, Cornalin, Heida<br />

und Humagne Rouge. Die Walliser<br />

Rebschulen tragen zusammen mit dem<br />

kantonalen Amt für Weinbau und Agroscope<br />

Changins und Wädenswil ihrem<br />

Erbe Sorge und haben bei Eric Germanier<br />

die Sélection Valais angebaut, Hunderte<br />

von Reben der einheimischen Sorten,<br />

die den Fortbestand des eigenen<br />

Erbes sichern sollen und gemeinsam gehegt<br />

und gepflegt werden.<br />

35<br />

Eric Germanier hat die Rebschule vom<br />

Vater übernommen. «Die zehn langjährigen<br />

Angestellten sind unser Kapital, sie haben<br />

grosses Fachwissen.»


OLYMPIA<br />

ramon zenhäusern<br />

Skirennfahrer | «Unser Land eignet sich<br />

hervorragend, um Olympische Winterspiele<br />

durchzuführen, da das Herz des Wintersports<br />

in der Schweiz und im Wallis liegt. Sion 2026<br />

ist ein Top-Dossier, das auf Einfachheit und<br />

Nachhaltigkeit beruht. Der Grossteil der<br />

Infrastrukturen steht schon. Die Stimmung bei<br />

meinen Wettkämpfen an den Olympischen<br />

Spielen in Pyeongchang war leider gleich null.<br />

Ich habe mich wie bei einem Europacup-Rennen<br />

gefühlt. Im Wallis gäbe es ein Volksfest<br />

für die ganze Schweiz. Auch für mich persönlich<br />

wäre es fantastisch, wenn die Spiele<br />

direkt vor meiner Haustür stattfinden würden.<br />

Das würde mich riesig freuen und könnte zu<br />

meinem Karrierehöhepunkt werden.»<br />

36<br />

Fotos Keystone / Gian Ehrenzeller, Keystone / Anthony Anex,<br />

Valeriano Di Domenico, Remo Naegeli


«Packen wir die<br />

Chance»<br />

Olympiasieger, Sport-Ikonen und der<br />

Sportnachwuchs aus dem Wallis und der<br />

Schweiz sind sich einig: Sion 2026 muss Realität<br />

werden, damit die Olympischen Winterspiele<br />

endlich in die Schweiz zurückkehren.<br />

pat burgener<br />

Snowboarder / Halfpipe | «Wir Spitzenathleten<br />

träumen alle von Olympia, und Pyeongchang<br />

war das Grösste für mich. Die Schweiz<br />

hat die Schneesporttradition, das Know-how<br />

und die Fähigkeit, die Spiele zu veranstalten.<br />

Ich wäre dann über 30, aber ich würde bis<br />

2026 weitermachen! Und schon mal 2022 in<br />

China für unser Land eine Medaille holen.»<br />

Mélanie Meillard<br />

Skirennfahrerin | «Die Walliserinnen und<br />

Walliser sind leidenschaftliche Menschen und<br />

würden die Olympischen Spiele zu einem<br />

grandiosen Fest machen, da bin ich absolut<br />

überzeugt. Ich denke, dass es eine wunderbare<br />

Ambiance wäre. Schon nur an Weltcuprennen<br />

sieht man ja, wie viele Menschen uns<br />

unterstützen.»<br />

37<br />

Daniel yule<br />

Skirennfahrer | «Ich glaube, es wäre eine<br />

gute Möglichkeit zu zeigen, dass das Wallis<br />

so einen Grossevent nachhaltig durch -<br />

führen kann. Wir haben hier auch sonst viel<br />

zu bieten: Das Panorama ist wunderschön,<br />

der Wein ausgezeichnet, und ein richtiges<br />

Raclette gibt es nur im Wallis.»


Théo Gmür<br />

Luca Aerni<br />

Didier Cuche<br />

OLYMPIA<br />

Skirennfahrer | «Die Olympischen und Paralympischen<br />

Winterspiele im Wallis wären<br />

grossartig. Vor allem jetzt, wo ich das erste<br />

Mal dabei war und weiss, wie es ist, ist es<br />

noch viel mehr mein Wunsch. Acht Jahre sind<br />

zwar noch eine lange Zeit, doch die Spiele<br />

in der Heimat wären ein Grund für mich,<br />

bis dann weiter Ski zu fahren. Es wäre der<br />

perfekte Schlusspunkt für meine Karriere.»<br />

Skirennfahrer | «Ich hoffe, dass sich das<br />

Wallis oder die Schweiz für die Olympischen<br />

Spiele entscheidet. Die Schweizer mögen<br />

Sport und machen gute Stimmung, man sieht<br />

dies in Adelboden, Wengen, aber auch in<br />

Basel beim Tennisturnier. Für uns Sportler<br />

wäre es toll! Familie, Freunde und Fans<br />

würden zu den Wettkämpfen kommen und<br />

sie für uns unvergesslich machen.»<br />

Ehemaliger Skirennfahrer | «Wir haben das<br />

Know-how, um solche Spiele durchzuführen.<br />

Das IOC hat die Richtlinien angepasst,<br />

die Spiele sollen zurück zu einer normalen<br />

Grösse finden, und dies ist unsere Chance.<br />

Es ist an der Zeit, dass wieder mal ein alpines<br />

Land die Spiele durchführt. Ich denke da an<br />

Lillehammer 1994 – diese Spiele waren sehr<br />

gut besucht. Das können wir auch!»<br />

Foto Remo Naegeli, Mickey Ross, Kurt Reichenbach, Sedrik Nemeth,<br />

Rob Lewis, Johann Groder/freshfocus, Sébastien Agnetti / 13 Photo<br />

Roland Collombin<br />

Ehemaliger Skirennfahrer | «Das Wallis ist<br />

der ideale Ort für Olympische Winterspiele!<br />

Sind wir ehrlich – viel besser als China oder<br />

Korea. Für uns bietet sich die Chance, unser<br />

Land und im Speziellen das Wallis der Welt<br />

zu zeigen. Das ist für den Tourismus Gold<br />

wert. Olympische Spiele sind einmalig –<br />

für die Athletinnen und Athleten und die<br />

Zuschauer. Packen wir die Chance!»<br />

daniel albrecht<br />

Ehemaliger Skirennfahrer | «Uns geht es um<br />

den Sport. Für Bestleistungen braucht es<br />

ideale Wettkampfbedingungen, nicht Protz<br />

und Prunk. Wir wollen Pioniere sein und das<br />

Olympische Komitee wieder auf den richtigen<br />

Weg führen – einen sportlichen. Nachhaltig<br />

wird nicht nur die Infrastruktur sein, sondern<br />

auch die Emotionen – die bleiben ewig<br />

in Erinnerung.»<br />

Benjamin weger<br />

Biathlet | «Die Olympischen Spiele wären<br />

eine Chance für das Wallis, die Schweiz und<br />

unsere Athleten. Als Sportler ist es eine einmalige<br />

Gelegenheit, im eigenen Land an<br />

Olympischen Spielen teilzunehmen – dies<br />

würde eine grosse Euphorie auslösen. Zudem<br />

ist das Wallis der optimale Standort, hat es<br />

bei uns doch die Infrastruktur, die Erfahrung<br />

und nicht zuletzt sehr gute Athleten.»<br />

38


patrizia kummer<br />

Snowboarderin | «Die Schweiz hat einmalige<br />

Voraussetzungen, um die Olympischen Winterspiele<br />

zu einem unvergesslichen, aber<br />

gleichzeitig nachhaltigen Event zu machen.<br />

Wir rühmen uns einerseits als Sportland und<br />

andererseits als Hochburg für Innovationen<br />

und Umweltschutz. Mit Sion 2026 können wir<br />

der Welt beweisen, dass wir diesen Ruf zu<br />

Recht haben.»<br />

39


Bernhard Russi<br />

pirmin zurbriggen<br />

vreni Schneider<br />

OLYMPIA<br />

Ehemaliger Skirennfahrer | «Die Olympischen<br />

Spiele sind bestes Marketing für den<br />

Schweizer Tourismus. Die verschneiten Berge<br />

kommen weltweit nirgends besser zur Geltung.<br />

Zudem befindet sich auch das IOC in<br />

einem gesunden Wandel. In der Schweiz<br />

haben wir schon viel an Infrastruktur, und wir<br />

könnten zeigen, dass sensationelle Spiele<br />

auch in humanen Dimensionen möglich sind.»<br />

Ehemaliger Skirennfahrer | «Wer soll denn<br />

sonst die Olympischen Spiele durchführen,<br />

wenn nicht wir? Wir können in der Schweiz<br />

echte Spiele mit Begeisterung, Ursprung und<br />

Vernunft ins Leben rufen.»<br />

Ehemalige Skirennfahrerin | «Dies ist unsere<br />

letzte Chance auf Olympische Spiele. Ich<br />

durfte in Lillehammer schöne Olympische<br />

Spiele miterleben. Sie waren klein, sympathisch<br />

und perfekt organisiert. Selbst Athleten,<br />

die keine Medaille mit nach Hause nahmen,<br />

sagten, es sei ein wunderbares Erlebnis<br />

gewesen. Das können wir in der Schweiz Athleten<br />

aus der ganzen Welt ebenfalls bieten.»<br />

Fotos Lukas Maeder / 13 Photo, Sébastien Agnetti / 13 Photo,<br />

Fabienne Bühler, Sedrik Nemeth, Rémy Steiner, David Carlier<br />

Philippe Varone<br />

Stadtpräsident von Sion | «Sion möchte Austragungsort<br />

der Olympischen Spiele 2026<br />

werden – als Synonym für menschliche, verantwortungsvolle<br />

und nachhaltige Spiele. Die<br />

Kandidatur ist finanziell vernünftig, aber<br />

gross in den Ambitionen. Für unsere Jugend<br />

wäre es ein grosses Abenteuer. Olympische<br />

Spiele zu organisieren ist eine Gelegenheit<br />

und ein Projekt für eine ganze Generation.»<br />

Didier Défago<br />

Ehemaliger Skirennfahrer | «Sion 2026 ist<br />

eine Chance für unsere Jugend – damit können<br />

wir ihnen den Wintersport wieder näherbringen,<br />

zeigen, dass er zu unserer Kultur<br />

gehört! Das Mitfiebern mit den Idolen ist das,<br />

was Kinder motiviert. Die Schweiz kann ökologisch,<br />

ökonomisch und verkehrstechnisch<br />

zum Vorbild werden. Dafür brauchen wir<br />

Menschen, die andere begeistern.»<br />

Amélie REymond<br />

Telemarkerin | «Nicht nur die Walliser, sondern<br />

viele Schweizer Kantone würden Gastgeber<br />

der Olympischen Spiele sein. Wir könnten<br />

unser organisatorisches Know-how sowie<br />

unseren festlichen Spirit unter Beweis stellen.<br />

Zudem werden unsere wunderschönen<br />

Berge, der Schnee und andere Landschaften<br />

den Olympischen Winterspielen Authentizität<br />

verleihen.»<br />

40


Die Karte der Sportstätten<br />

zeigt, dass die ganze Schweiz<br />

ins Konzept Sion 2026<br />

einbezogen werden soll.<br />

BRUXELLES<br />

FRANKFURT<br />

Bienne<br />

BASEL<br />

Berne<br />

MÜNCHEN<br />

ZÜRICH<br />

SALZBURG<br />

PARIS<br />

Engelberg<br />

Fribourg<br />

Grand tramplin<br />

Eiger-Mönch-Jungfrau<br />

4158 M<br />

Kandersteg<br />

Ulrichen<br />

Tramplin normal<br />

Fiesch<br />

Lausanne<br />

Montreux<br />

Leysin<br />

Crans-Montana<br />

Viège<br />

PARIS<br />

Aigle<br />

Les Diablerets<br />

Saint-Moritz<br />

/Celerina<br />

Sion<br />

Thyon/Veysonnaz<br />

Genève<br />

Mont-Blanc<br />

4809 M<br />

Martigny<br />

Cervin<br />

4478 M<br />

MILANO<br />

LYON<br />

BARCELONA<br />

MARSEILLE<br />

Liaisons internationales<br />

Olympic Ring rail<br />

Olympic Ring rail + autoroute<br />

Infrastruktur der Schweiz nutzen<br />

19/02/18<br />

Text: Manuela Enggist<br />

Pirmin Zurbriggen stellt die Frage<br />

rhetorisch: «Wer, wenn nicht wir,<br />

soll denn die Olympischen Winterspiele<br />

ausrichten?» Der Walliser findet<br />

deutliche Worte, wenn es um die<br />

Walliser Olympia-Kandidatur Sion 2026<br />

geht. Wie viele andere Sportler aus dem<br />

Wallis und der ganzen Schweiz findet er:<br />

Es ist Zeit, die Spiele zurückzuholen. Die<br />

letzten Spiele in der Schweiz fanden<br />

1948 in St. Moritz statt.<br />

Im März hat das Walliser Kantonsparlament<br />

einem Kredit von hundert Millionen<br />

für die Olympischen Spiele zugestimmt.<br />

Der Entscheid fiel mit 101 gegen<br />

22 Stimmen bei 5 Enthaltung klar aus.<br />

Am 10. Juni kann sich die Walliser Bevölkerung<br />

an der Urne zur Kandidatur äussern.<br />

Auch auf Bundesebene war Sion<br />

2026 bereits traktandiert: Der Bundesrat<br />

unterstützt die Kandidatur und will<br />

eine Defizitgarantie von einer Milliarde<br />

sprechen, der Nationalrat möchte, dass<br />

dieser Beschluss vors Volk kommt. Der<br />

Ständerat wird das Dossier voraussichtlich<br />

nach dem Walliser Urnengang behandeln.<br />

Das Bewerbungsdossier muss<br />

im Januar 2019 eingereicht werden, der<br />

Entscheid des Olympischen Komitees<br />

erfolgt im September 2019.<br />

Der Präsident der Walliser Hauptstadt<br />

Sion, die der Kandidatur den Namen<br />

gibt, ist überzeugt, das Sion zum Synonym<br />

für vernünftige Spiele würde. Und:<br />

«Wir wollen der Welt unsere Willkommenskultur<br />

aufzeigen und typisch<br />

schweizerische Werte teilen: Frieden,<br />

Demokratie, Respekt vor Minderheiten.»<br />

41<br />

Für den Walliser Daniel Albrecht, der<br />

2006 an den Olympischen Spielen die<br />

Bronzemedaille in der Kombination um<br />

nur sechs Hundertstel verpasste, ist klar:<br />

«Wir wollen Pioniere sein: Der Gigantismus,<br />

der entstanden ist, passt nicht zu<br />

den Wallisern, und er passt nicht zur<br />

Schweiz: Genau deshalb sind wir die<br />

Richtigen, Spiele zu veranstalten, bei denen<br />

die Nachhaltigkeit an oberster Stelle<br />

steht.» Das zeigt auch die Wahl der<br />

Sportstätten, welche die Infrastruktur<br />

der ganzen Schweiz einbezieht. Das Komitee<br />

Sion 2026 betont aber auch, dass<br />

die Durchführung der Spiele zu einem<br />

Impuls für den Tourismus werden und<br />

den Destinationen helfen könnte, ihre<br />

Infrastrukturen auf den Ganzjahrestourismus<br />

umzustellen.


Aproz ist eines der beliebtesten<br />

Mineralwasser der Schweiz. Seit<br />

1947 wird in Aproz in der Gemeinde<br />

Nendaz Mineralwasser abgefüllt.<br />

INDUSTRIE<br />

42


A P R O Z<br />

Durstlöscher<br />

der Schweiz<br />

Mineralwasser aus dem Wallis sind<br />

die beliebtesten Durstlöscher der Schweiz. Allein<br />

die Aproz Sources Minérales SA hat mit ihren<br />

Marken Aproz, M-Budget, Aquella, Nendaz und<br />

Valais den höchsten Marktanteil.<br />

Text: Monique Ryser Fotos: Sedrik Nemeth<br />

Es rattert und schnauft, schleift und<br />

saugt – in der Abfüllanlage der<br />

Aproz ziehen die 1,5-Liter-PET-<br />

Flaschen ihre Runden durch ein Labyrinth<br />

von Fliessbändern, Aufhängeeinrichtungen,<br />

Etikettier- und Verpackungsmaschinen.<br />

Mehr als 120 Millionen Liter<br />

Mineralwasser aus Quellen der Region<br />

werden hier pro Jahr in die ganze<br />

Schweiz verschickt. Jede Quelle ist einer<br />

der Marken Aproz, M-Budget, Aquella<br />

und Valais zugeordnet. Der vom<br />

Kantons labor zertifizierte und überprüfte<br />

Mineralgehalt – das Kennzeichen eines<br />

Mineralwassers im Unterschied zum<br />

Trink wasser – ist dabei unterschiedlich<br />

hoch. Aproz hat die höchste Mineralisation,<br />

Valais die geringste. «Der Mineralgehalt<br />

wird durch das Gestein auf dem<br />

Weg zur Quelle bestimmt. Die Durchflussdauer<br />

im Fels spielt eine kleinere<br />

Rolle», erklärt Direktor Michel Charbonnet.<br />

Besonders stolz ist er darauf, dass<br />

seit 2006 in einem angegliederten Neubau<br />

auch die Flaschenherstellung in den<br />

Prozess integriert ist. Die Firma Resilux<br />

bläst dort die kleinen PET-Rohlinge auf,<br />

die dann direkt in die Abfüllanlage geführt<br />

werden. 80 000 Stück pro Stunde<br />

können aufgeblasen werden, computergesteuert<br />

wird so bei jedem Arbeitsschritt<br />

immer so viel produziert wie nötig.<br />

Insgesamt können vier Linien gleichzeitig<br />

laufen. Mit der Zusammenarbeit<br />

mit Resilux werden unnötige Transportwege<br />

verhindert, und es ist sichergestellt,<br />

dass ein Drittel des verwendeten<br />

PET aus Recyclingmaterial stammt. «Zudem<br />

haben wir durch eine Verkürzung<br />

des Drehverschlusses seit 2012 beim<br />

Verpackungsmaterial 218 Tonnen PET<br />

und 46 Tonnen Plastik eingespart.»<br />

Umweltschutz ist Charbonnet wichtig:<br />

«Bereits 1961 wurde unsere Fabrik mit einem<br />

Gleis erschlossen.» Heute werden<br />

drei Gleise direkt in eine Halle geführt,<br />

wo die Waggons beladen werden. «Das<br />

ist unsere in die Schweiz.<br />

43


In Aproz wird<br />

auch der<br />

Migros-Sirup<br />

entwickelt und<br />

hergestellt.<br />

Neu gibts<br />

Aprikosensirup<br />

INDUSTRIE<br />

Mehr als 90 Prozent unserer Produk tion<br />

reist per Bahn, pro Jahr beladen wir<br />

rund 6000 Waggons», sagt Charbonnet.<br />

Nach einem Blick auf einen am Waggon<br />

angeklebten Lieferschein meint er mit<br />

Kennermiene: «Offenbar ist gerade eine<br />

Migros-Aktion geplant.»<br />

Die Migros ist seit 1958 Besitzerin der<br />

Aproz AG. Damals hat der Grossverteiler<br />

die Firma den zwei Walliser Gründern<br />

abgekauft, die seit 1947 Mineralwasser<br />

verkauft haben. Zu dieser Zeit war<br />

Mineralwasser ein gesundheitsförderndes<br />

Präparat und noch weit davon entfernt,<br />

zum riesigen Markt zu werden. Gerade<br />

mal 8000 Liter setzten die beiden<br />

Gründer ab. Nach Einstieg der Migros<br />

wuchs die Produktion stetig, die Fabrik<br />

musste ausgebaut und vergrössert werden,<br />

Glas wurde durch PET ersetzt.<br />

«Wir sind das Wasserschloss Europas<br />

und haben hochwertiges Mineralwasser,<br />

aber trotzdem drangen ausländische<br />

Produzenten auf den Schweizer Markt,<br />

und heute sind das unsere grössten Konkurrenten»,<br />

erklärt Charbonnet. Der<br />

Preis ist dadurch zusammengebrochen:<br />

1997 kostete eine 1,5-Liter-Flasche im<br />

Verkauf noch 65 Rappen, heute kostet<br />

das Sechserpack 1,5-Liter-Flaschen des<br />

M-Budget-Mineralwassers 1.45 Franken.<br />

«Das heisst für uns, dass ich und die<br />

135 Mitarbeitenden äusserst produktiv<br />

sein müssen.»<br />

Doch Aproz hat sich auch neue Geschäftsfelder<br />

erschlossen. So werden<br />

unter anderem die Süssgetränke Pepsi,<br />

7up und Orangina hier abgefüllt, die Migros-Bio-Limonaden,<br />

die Jarimba-Linie<br />

und Apéro getränke hergestellt. Durch<br />

den Einbau einer Pasteurisierungsanlage<br />

können nun auch Schorle und Apfelsaft<br />

hergestellt werden. Und nicht zu vergessen:<br />

Die Migros-Sirups werden in Aproz<br />

von einer eigenen Abteilung entwickelt<br />

und hergestellt. Am beliebtesten sei der<br />

Himbeersirup, so Michel Charbonnet.<br />

«Pro Liter verwenden wir mehr als 400<br />

Gramm Himbeeren aus Konzentrat.»<br />

Auch damit ist Aproz Marktführer. Doch<br />

auch Neues wird ausprobiert wie der<br />

Mojito-Sirup vor ein paar Jahren oder<br />

ganz neu Aprikosensirup.<br />

Und wie es sich für eine Walliser Firma<br />

mit einem Walliser Chef gehört, gibt es<br />

auch eine Valais-Linie. «Sie ist eine Herzensangelegenheit»,<br />

gibt Charbonnet zu.<br />

Mit der PET-Firma Resilux hat er eine<br />

spezielle Flasche mit integriertem Matterhorn<br />

im Boden entwickelt. Zudem<br />

werden Sondereditionen von Glasflaschen<br />

gestaltet, die vor allem in der<br />

High-End-Gastronomie zum Einsatz<br />

kommen. In den Walliser Migros-Filialen<br />

sind die Matterhorn-PET-Flaschen überall<br />

erhältlich. Die Marke Valais stammt<br />

aus einer eigenen Quelle und ist für<br />

Charbonnet, neben dem Namensgeber<br />

Aproz, natürlich das allerbeste seiner<br />

vielen Produkte. Leicht, frisch und trotzdem<br />

charakterstark – ganz so wie das<br />

Wallis eben.<br />

Die Marke Valais gibt es als PET-Flasche<br />

mit Matterhorn und als Glasflasche im<br />

Wallis zu kaufen.<br />

44


1<br />

2<br />

3<br />

1 PET-Rohlinge<br />

aus einem Drittel<br />

Recycling-Material vor<br />

dem Aufblasen. 2 Die Etikettiermaschine.<br />

3 Aproz ist die älteste Mineralwassermarke<br />

der Migros. 4 Pro Stunde<br />

können 100 000 Flaschen abgefüllt<br />

werden. 5 Farbcode für viel, wenig<br />

oder keine Kohlensäure.<br />

6 Drei Geleise führen<br />

direkt in die<br />

Fabrik.<br />

4<br />

5<br />

6<br />

45


GUT<br />

VERWURZELT<br />

Am Herd zaubert er die Natur auf<br />

den Teller: Peter Gschwendtner vom<br />

«Castle» im Goms ist ein Naturbursche<br />

durch und durch.<br />

KULINARIK<br />

Text: Anita Lehmeier Fotos: Sedrik Nemeth<br />

46


47<br />

Der Lötschentaler Lammrücken in<br />

Kräuterkruste (Rezept folgende Seite)<br />

aus der mit 16 GaultMillau-Punkten<br />

gekürten «Castle»-Küche.


KULINARIK<br />

1<br />

2<br />

3<br />

1 Das Chalet<br />

hat Peter<br />

Gschwendtner in zehn<br />

Jahren während seiner freien<br />

Stunden renoviert. Gelernt hat er<br />

einst Schreiner. 2 Der Lötschentaler<br />

Lammrücken mit Kräuterkruste.<br />

3 Ein seltener Moment<br />

der Musse mit einem Glas<br />

einheimischem<br />

Tropfen.<br />

48


Kräuterkruste<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

50 g Butter<br />

50 g Brotmehl/Semmelbrösel<br />

30 g frische Kräuter mit Hauptanteil<br />

Schnittlauch und Petersilie, wenig Rosmarin<br />

und Thymian. Kein Dill oder Basilikum,<br />

da sich die Masse sonst grau verfärbt<br />

Salz und Pfeffer<br />

Butter bei Zimmertemperatur weich werden<br />

lassen, in kleinen Küchencutter mit Brotmehl<br />

bzw. Semmelbröseln geben.<br />

Die frischen Kräuter grob hacken, bei<br />

Thymian und Rosmarin die groben Stängel<br />

entfernen und hacken, alle gehackten<br />

Kräuter in die Butter-Brotmehl-Masse geben.<br />

Salzen und pfeffern, alles cuttern, bis sich<br />

die Masse grün färbt und gut verbindet,<br />

abschmecken.<br />

Klarsichtfolie auslegen, die Butterbrösel-<br />

Kräuter-Masse kompakt zu einer Wurst<br />

aufrollen, gut verschliessen. 2 bis 3 Stunden<br />

in den Kühlschrank stellen. Für den Lammrücken<br />

2 bis 3 cm dicke Scheiben schneiden.<br />

Wenn Peter Gschwendtner von<br />

Natur redet, dann weiss er,<br />

wovon er spricht. Davon hats<br />

hier in seiner Heimat viel, eigentlich nur.<br />

Ein einziger Blick vom Hotel Castle in<br />

Blitzingen auf 1350 Meter über das<br />

Goms, dieses weite, grüne Hochtal, auf<br />

die umliegenden himmelhohen Gipfel<br />

genügt: Natur, wohin man schaut. Ein<br />

einzelner Blick genügt aber nicht, sich<br />

an dieser Aussicht sattzusehen. Grünblauer<br />

Balsam für Städteraugen.<br />

Ein idealer Flecken also für den Naturmenschen<br />

Gschwendtner? Für den ausgebildeten<br />

Skilehrer, Bergführer und<br />

Everest-Ersteiger ganz sicher. Doch es<br />

wohnen zwei Seelen in seiner Brust: Für<br />

den Spitzenkoch machts die idyllische<br />

Lage nicht immer einfach. Zwar sitzt der<br />

Chef für die Rohstoffbeschaffung hier im<br />

Paradies: Lamm aus dem Lötschental,<br />

Rind aus dem Fieschertal, Forellen aus<br />

Raron, Gemüse, Pilze, Beeren aus dem<br />

Goms, Kräuter aus seinem Garten. Aus<br />

dem Füllhorn guter, regionaler Produkte<br />

schöpft der «Castle»-Koch nicht als<br />

Einziger. Einzigartig aber sind der Aufwand<br />

und die Hingabe, mit denen er diese<br />

zubereitet. Der einstige Autodidakt<br />

hats an den Töpfen zum Meister gebracht.<br />

Der GaultMillau lobt die «raffinierten<br />

Genüsse» und hebt Gschwendtner<br />

mit 16 Punkten in die kulinarische<br />

Oberliga. In Zürich, Bern oder Basel<br />

dürfte er dank seiner Kreativität und<br />

Kochkunst mit stets gut gebuchter Beiz<br />

rechnen. Im Goms aber, weit abseits der<br />

Pfade, auf denen die urbane Gourmet-<br />

49<br />

Gemeinde gerne lustwandelt, ist<br />

Gschwendtners Art zu kochen ein Willensakt.<br />

«Das stimmt», relativiert der<br />

Mittfünfziger bescheiden, «aber erstens<br />

kann ich gar nicht anders. Was immer ich<br />

mache, versuche ich gut zu machen. So<br />

gut wie möglich. Ob am Herd oder am<br />

Berg. Und zweitens möchte ich nirgendwo<br />

anders arbeiten oder leben. Ich<br />

schöpfe meine Kraft aus der Natur. Aus<br />

meiner Heimat.»<br />

Die hat der aus dem tirolischen Going<br />

am Wilden Kaiser stammende gelernte<br />

Schreiner, Skilehrer und Bergführer<br />

schon vor langer Zeit im Goms gefunden.<br />

Zwei Naturschönheiten haben ihn hier<br />

Wurzeln schlagen lassen: das Tal und<br />

eine Einheimische. Die Brigitte, wie<br />

Gschwendtner in akzentfreiem Gommer<br />

Dialekt erzählt. Mit der schönen Brigitte<br />

hat er längst erwachsene Kinder, das<br />

Paar ist stolze Grosseltern, seit 22 Jahren<br />

führt es gemeinsam das «Castle». Aus<br />

dem einst maroden Appartement-Hotel,<br />

das in fünf Jahren drei Konkurse erlebt<br />

hat, schufen sie ein Bijou: eine Rundumwohlfühl-Oase<br />

für Gäste von nah und<br />

fern, ein Dutzend Arbeitsstellen fürs Tal<br />

und einen kulinarischen Hotspot für die<br />

Region. Und weil die ausgebildete Physiotherapeutin<br />

selber kaum Fleisch isst,<br />

werden auch Vegetarier im «Castle»<br />

glücklich. «Ein vegetarisches Fünfgangmenü<br />

auf Topniveau ist je nach Saison<br />

eine echte Herausforderung», weiss der<br />

Chef.<br />

Herausforderungen aber sind genau<br />

Gschwendtners Ding. Die grösste: ne-


1 Regionale<br />

Produkte bilden die<br />

Basis von Peter<br />

Gschwendtners Küche. 2 Ein<br />

Happen für Nachbars Kühe. 3 Rund<br />

ums «Castle» hat Brigitte Gschwendtner<br />

einen Kneipp-Pfad erbaut. Sie führt<br />

Gäste auf ihrem Kneipp-Pfad<br />

rund ums Haus, Peter geht<br />

mit ihnen in die<br />

Berge.<br />

KULINARIK<br />

ben dem Knochenjob als Spitzenkoch<br />

seine zweite Passion zu pflegen – die<br />

Berge. Auch hier gilt – wenn schon, dann<br />

richtig. Er kennt nicht nur die heimischen<br />

Berge bestens, er nahm auch an mehreren<br />

Expeditionen in Nepal teil und stand<br />

bereits auf einigen Achttausendern im<br />

Himalaja. Am 16. Mai 2004 sogar auf<br />

dem Gipfel der Gipfel, dem Mount Everest.<br />

Ein datiertes Foto, gemacht auf<br />

8848 Meter Höhe, hängt in der Lobby<br />

des Hotels. Darauf strahlen Gschwendtners<br />

gletscherblauen Augen heller als<br />

der wolkenlose Himmel dort oben, ganz<br />

zuoberst auf der Welt. «Ein bewegender<br />

Moment, sicher. Die Herausforderung<br />

liegt aber im Raufkommen ebenso wie<br />

im Runterkommen», betont er. Und<br />

meint damit nicht nur den physischen<br />

Abstieg nach einer solchen Grenzerfahrung,<br />

sondern vor allem den Wiedereinstieg<br />

in den Alltag.<br />

Die Glücksgefühle, die er auf all den Gipfeln<br />

empfunden habe, seien aber noch<br />

getoppt worden. Letzten <strong>November</strong> in<br />

Nepal, im wirklich abgelegenen Bergdorf<br />

Patale im Gebiet Solo Khumbu. Er war<br />

in das von den Erdbeben 2015 schwer<br />

getroffene Dorf gereist, um eine Schule<br />

zu eröffnen. Aus Geldern, die die<br />

Gschwendtners selber gesammelt hatten.<br />

Das kam so: Peter hatte mit seiner<br />

Seilschaft die Erdbeben am eigenen Leib<br />

erlebt, beim Aufstieg zum 8163 Meter<br />

hohen Manaslu, «als plötzlich der ganze<br />

Berg vibrierte» und die Männer mit viel<br />

Glück mehreren Lawinen entkamen. Das<br />

ganze Ausmass der Beben, der tödlichsten<br />

Katastrophe in der Geschichte Nepals<br />

mit tausenden Todesopfern und zigtausenden<br />

Verletzten, erahnten sie erstmals<br />

auf dem Rückweg. So richtig erst zu<br />

Hause. Für Peter, dem Nepal und die Nepalesen<br />

über die Jahre ans Herz gewachsen<br />

sind, war es deshalb eine Selbstverständlichkeit,<br />

beim Wiederaufbau mitzuhelfen.<br />

Von Brigitte kam die Idee, statt<br />

eines Jubelfestes zum 20-Jahr-Jubiläum<br />

im «Castle» eine Benefizveranstaltung<br />

zu machen. Der Anlass wurde ein durchschlagender<br />

Erfolg, auch finanziell. «Wir<br />

wollten aber nicht nur Geld zur Verfügung<br />

stellen», so Gschwendtner, «sondern<br />

in etwas Nachhaltiges investieren.»<br />

Mit Sherpa Mingmar, seinem langjährigen<br />

Weggefährten am Berg und Freund,<br />

habe er einen integren Mittelsmann vor<br />

Ort gehabt. So kam es, dass letzten <strong>November</strong><br />

160 Kinder die neue Schule von<br />

Patale betreten konnten, die zur Hälfte<br />

dank dem Engagement der Gschwendtners<br />

steht. Natürlich gibts noch immer<br />

viel zu tun. Die Planung, die dieses<br />

Hilfsprojekt in Nepal erfordert, hat<br />

Gschwendtner fest im Griff: Als Extrembergsteiger<br />

und Spitzenkoch ist er geübt<br />

in Präzision und Ausdauer. Und die Kraft,<br />

auch diesen Job gut zu machen, die holt<br />

er sich täglich – im Goms.<br />

Bis zum Start der Sommersaison am<br />

8. Juni im «Castle», wenn sie wieder jeden<br />

Tag für ihre Gäste da sind, gönnen sich die<br />

Gschwendtners eine Extraportion Natur.<br />

Brigitte ziehts südwärts, in die Wärme.<br />

Und den Peter ziehts wieder himmelwärts.<br />

Auf einen Berg. Einen Achttausender.<br />

50


1<br />

2<br />

3<br />

Lammrücken auf Ratatouille<br />

Für 4 Personen<br />

2 Lammracks, ca. 12 Rippen, 300 bis 500 g<br />

1 dl Lammjus<br />

1 Knoblauchzehe<br />

200 g Peperoni, Zucchetti, Auberginen und<br />

Tomaten<br />

10 g Tomatenpüree<br />

Das Lammrack von Fett und Sehnen befreien.<br />

Wichtig: Zwischen den einzelnen Rippenknochen<br />

die Sehnen herauslösen, dann halbieren,<br />

gut mit Knoblauch einschmieren, mit Salz<br />

und Pfeffer würzen, mit Erdnussöl heiss<br />

anbraten.<br />

Die vorbereitete Kräuterkruste (vorherige<br />

Seite) abschneiden und auf die Racks legen,<br />

im Backofen bei 220 Grad ca. 3 Minuten<br />

überbacken und vorgaren.<br />

Die Lammracks aus dem Ofen nehmen,<br />

das Fleisch ruhen lassen.<br />

Die Gemüse zu kleinen Würfeln schneiden,<br />

mit wenig geschnittenen Zwiebeln, Knoblauch<br />

und Olivenöl heiss anziehen, Tomatenpüree<br />

dazugeben und abschmecken.<br />

Den Lammrücken nochmals in den Ofen<br />

schieben und ca. 3 Minuten rosa garen.<br />

Währenddessen den Lammjus erwärmen,<br />

das Ratatouille auf die Teller anrichten,<br />

mit dem Lammjus umgeben und<br />

den Lammrücken daraufsetzen. Beste<br />

Beilage: Kartoffelgratin.<br />

51


T U R T M A N N T A L<br />

Im Eilschritt<br />

aufs Barrhorn<br />

Der höchste Wanderberg der Alpen auf 3610 Metern.<br />

Der Aufstieg aufs Äussere Barrhorn zehrt an<br />

den Kräften. Doch der Ausblick ist überwältigend.<br />

Vielwanderer Pascal Bourquin hat den Gipfel bestiegen.<br />

Text: Thomas Kutschera Fotos: Pascal Bourquin<br />

WANDERN<br />

Pascal Bourquin lacht. «Doch, ein<br />

bisschen verrückt bin ich schon»,<br />

sagt der 52-jährige Fernsehjournalist<br />

aus Moutier BE, «mindestens an zwei<br />

Tagen in der Woche.» Denn er ist jedes<br />

Wochenende am Wandern, seine Freundin<br />

und seine Tochter müssen dann auf<br />

ihn verzichten. Und das seit Dezember<br />

2013. Damals startete der ehemalige Marathonläufer<br />

sein ambitioniertes Projekt.<br />

Es heisst «La Vie en jaune», «Das Leben<br />

in Gelb» – so gelb wie die Wanderwegweiser<br />

in den Alpen. Bis 2041, also innerhalb<br />

28 Jahren, will er das gesamte Wanderwegnetz<br />

der Schweiz abmarschieren.<br />

65 000 Kilometer!<br />

Über 12 000 Kilometer hat Bourquin<br />

schon zurückgelegt, fast 20 Prozent der<br />

Gesamtstrecke. 50 Kilometer jede Woche.<br />

Schon 4000 von 8000 in den Walliser<br />

Alpen. «Die Schweiz ist ein ideales<br />

Wanderland. Schade, dass 90 Prozent<br />

der Wanderer nur auf 10 Prozent aller<br />

Wanderwege unterwegs sind.»<br />

An eine Wanderung erinnert sich Bourquin<br />

besonders gern: an das Äussere<br />

Barrhorn! Zuhinterst im Walliser Turtmanntal<br />

gelegen, ist es mit 3610 Metern<br />

der höchste Wanderberg der Alpen,<br />

der ohne Seil und Steigeisen bestiegen<br />

werden kann. Doch trittfest und schwindelfrei<br />

sollte man sein. Und konditionell<br />

in Form. Der Schwierigkeitsgrad der<br />

Route wird mit T3+ angegeben: anspruchsvolles<br />

Bergwandern. Fredy<br />

Tscherrig, 52, seit 1997 Hüttenwart der<br />

Turtmannhütte: «Die Route ist nicht<br />

einfach!»<br />

Das Barrhorn nimmt Vielwanderer Bourquin<br />

am 31. August 2016 in Angriff. Es<br />

ist seine Wanderung Nummer 317. Er<br />

hat in Gruben im Turtmanntal im Hotel<br />

Schwarzhorn übernachtet. Um acht Uhr<br />

morgens startet er in oranger Windjacke<br />

und mit gutem Schuhwerk.<br />

Der Weg führt über satte Alpweiden<br />

dem Bach Turtmänna entlang. Bourquin<br />

joggt. Nach dem Turtmannsee gehts<br />

dann richtig embrüf! Zur Turtmannhütte<br />

auf 2519 Meter über Meer, sie gehört der<br />

jurassischen SAC-Sektion Prévôtoise.<br />

Die Wiesen um die Hütte beglücken<br />

durch ihre Blütenpracht: Edelweiss, Enzian<br />

und Männertreu wachsen hier. In<br />

3<br />

1 Unterwegs zu den Barrhörnern: der<br />

Turtmann-Stausee auf 2191 m ü. M.,<br />

im Hintergrund die Berner Alpen.<br />

2 Sicht vom Schöllijoch: das Äussere<br />

Barrhorn vom Dunst umspielt.<br />

3 Pascal Bourquin auf dem Gipfel<br />

des Äusseren Barrhorns. An klaren<br />

Tagen ist die Aussicht grandios: Dom,<br />

Montblanc und weitere Viertausender,<br />

Berner und Waadtländer Alpen.<br />

52


1<br />

2<br />

53


Blick von der Turtmannhütte<br />

auf den Turtmanngletscher.<br />

WANDERN<br />

der Gegend hat Hüttenwart Tscherrig<br />

Klettergärten eingerichtet.<br />

Doch Bourquin drängts weiter, über<br />

Geröll- und Felshänge, an Drahtseilen<br />

hangelt er sich das Gässi empor, ein<br />

brutal stotziges Felscouloir. Dann auf der<br />

Moräne dem Brunegggletscher entlang<br />

in steilen Kehren zum Schöllijoch. Weiter<br />

zum Inneren Barrhorn, dann nochmals<br />

richtig steil rauf aufs Äussere Barrhorn.<br />

Die Luft ist dünn, Bourquin schreibt<br />

sich ins Gipfelbuch ein, stürmt los auf<br />

den Rückweg. In der Turtmannhütte isst<br />

er eine Rösti.<br />

Im Eilschritt weiter embri! Gegen 14 Uhr<br />

ist der Turbo-Wanderer zurück in Gruben,<br />

wo er die Füsse mit Nok-Salbe pflegt.<br />

Die 30 Kilometer und 3600 Höhenmeter<br />

hat er in fünf Stunden geschafft. «Für die<br />

meisten Wanderungen brauche ich die<br />

Hälfte der angegebenen Zeit.» Normalsterblichen<br />

wird empfohlen, die Barrhorn-Tour<br />

in zwei Tagen zu machen – mit<br />

Übernachtung in der Turtmannhütte.<br />

Auch <strong>2018</strong> ist der Kilometerfresser<br />

viel im Wallis unterwegs: Er nimmt sich<br />

das Val de Bagnes und das Mattertal<br />

vor. Das Mittelland steht gegen Ende<br />

seines Projekts auf dem Programm.<br />

«Mit 70 Jahren werde ich ja nicht mehr<br />

so fit sein.»<br />

2041 wird die Schweiz 750 Jahre alt,<br />

beim Geburtstagsfest will Bourquin auf<br />

dem Bundesplatz in Bern einlaufen und<br />

rufen: «Ich habe es geschafft!»<br />

www.lavieenjaune.ch<br />

Auf gehts!<br />

Bourquins Wandertipps im Wallis<br />

Für Familien: vom Sanetschpass bis<br />

zur Quille du Diable: 13 Kilometer,<br />

5 Stunden (ohne Pausen).<br />

Für Ambitionierte: von Visp in<br />

die Baltschiederklause: 16 km, 7 h 30.<br />

Übernachten in der SAC-Hütte.<br />

Für Sportliche: von La Sage im<br />

Val d’Hérens über den Col du<br />

Tsaté (2868 m ü. M.) runter zum Lac<br />

de Moiry. Über den Col de Torrent<br />

retour nach La Sage (22 km, 9 h 30).<br />

www.wallis.ch/wandern<br />

«Im Wallis<br />

gibt es viele<br />

einzigartig<br />

schöne Landschaften<br />

und<br />

Wanderwege»<br />

54


SO NAH!<br />

Näher, als man denkt: Die Walliser Berge sind von einem grossen Teil<br />

der Schweiz aus in nur wenig mehr als drei Stunden erreichbar.<br />

Besonders schnell gehts von der Deutschschweiz aus mit der Bahn durch<br />

den Lötschberg-Basistunnel oder mit dem Autoverlad am Lötschberg.<br />

Wer auf Genuss setzt, nimmt den «Lötschberger» der BLS und fährt<br />

über die alte, landschaftlich spektakuläre Strecke.<br />

Ovronnaz<br />

Zürich 3:45 h 3:10 h<br />

Bern 2:40 h 2:00 h<br />

Luzern 3:50 h 3:00 h<br />

Basel 3:50 h 3:00 h<br />

Genf 2:40 h 2:10 h<br />

Lausanne 2:00 h 1:30 h<br />

Neuchâtel 2:45 h 2:10 h<br />

Crans-<br />

Montana<br />

Zürich 3:10 h 3:15 h<br />

Bern 2:05 h 2:05 h<br />

Luzern 3:10 h 3:10 h<br />

Basel 3:10 h 3:05 h<br />

Genf 2:40 h 2:15 h<br />

Lausanne 1:50 h 1:35 h<br />

Neuchâtel 2:40 h 2:20 h<br />

Leukerbad<br />

Zürich 3:05 h 3:30 h<br />

Bern 2:00 h 2:20 h<br />

Luzern 3:10 h 3:10 h<br />

Basel 3:10 h 3:20 h<br />

Genf 3:05 h 2:20 h<br />

Lausanne 2:20 h 1:40 h<br />

Neuchâtel 3:05 h 2:25 h<br />

Champéry<br />

Zürich 3:50 h 2:40 h<br />

Bern 2:45 h 1:30 h<br />

Luzern 4:20 h 2:30 h<br />

Basel 3:50 h 2:30 h<br />

Genf 2:20 h 1:35 h<br />

Lausanne 1:30 h 1:15 h<br />

Neuchâtel 2:45 h 1:30 h<br />

Riederalp<br />

Zürich 2:50 h 2:40 h<br />

Bern 1:40 h 2:20 h<br />

Luzern 2:50 h 2:25 h<br />

Basel 2:50 h 3:20 h<br />

Genf 3:10 h 2:40 h<br />

Lausanne 2:30 h 2:00 h<br />

Neuchâtel 2:50 h 2:45 h<br />

Infografik Laura Bendixen, Simona Guarino<br />

Verbier Zermatt Saas-Fee<br />

Zürich 3:30 h 3:15 h<br />

Bern 2:30 h 2:05 h<br />

Luzern 4:05 h 3:10 h<br />

Basel 3:35 h 3:05 h<br />

Genf 2:30 h 2:15 h<br />

Lausanne 1:45 h 1:35 h<br />

Neuchâtel 2:25 h 2:20 h<br />

Zürich 3:10 h 3:45 h<br />

Bern 2:05 h 2:30 h<br />

Luzern 3:10 h 3:15 h<br />

Basel 3:15 h 3:30 h<br />

Genf 3:40 h 2:55 h<br />

Lausanne 2:50 h 2:15 h<br />

Neuchâtel 3:10 h 3:00 h<br />

Zürich 2:50 h 3:45 h<br />

Bern 1:50 h 2:30 h<br />

Luzern 3:05 h 3:15 h<br />

Basel 3:05 h 3:30 h<br />

Genf 3:30 h 2:55 h<br />

Lausanne 2:45 h 2:15 h<br />

Neuchâtel 3:05 h 3:00 h<br />

55


Grosse Künstler und junge Artisten treffen sich<br />

seit 25 Jahren zur gemeinsamen Sommerfrische<br />

in Verbier. Zur Freude der Freunde klassischer<br />

Musik, die zu Zehntausenden für die Konzerte ins<br />

Val de Bagnes pilgern. Martin Engstroem, Gründer<br />

und Direktor des Verbier Festivals, hat damit<br />

seinen Traum wahr gemacht: Künstlern und Zuhörern<br />

eine unvergessliche Zeit in Verbier zu bieten.<br />

INTERVIEW<br />

Martin<br />

Engstroem<br />

Interview: Monique Ryser Foto: Sedrik Nemeth<br />

56


57


1<br />

2<br />

INTERVIEW<br />

3<br />

4<br />

1 Das Verbier Festival findet im ganzen<br />

Dorf statt! 2 Der Violinist und<br />

Dirigent Roberto Gonzales Monjas<br />

trat letztes Jahr auf. 3 Stanislav<br />

Kochanovsky dirigiert das Junior<br />

Orchestra. Nach dem letztjährigen<br />

Erfolg von Eugen Onegin gibts am<br />

5. August Rigoletto. 4 «The Terrace»<br />

ist beliebter Treffpunkt.<br />

Das Verbier Festival Orchestra gibt<br />

talentierten jungen Musikern zwischen<br />

18 und 28 Jahren Gelegenheit zu<br />

lernen und sich weiterzuentwickeln. Das<br />

Junior Orchestra setzt sich aus 15- bis<br />

18-Jährigen zusammen und wurde von<br />

Daniel Harding gegründet. Für drei<br />

Wochen können sie sich in Verbier ausund<br />

weiterbilden. Die Academy fördert<br />

aussergewöhnliche Solisten, Kammermusiker<br />

und Sängerinnen und Sänger.<br />

Fotos Aline Paley, Nicolas Brodard, HO/Verbier Festival<br />

58


Seine Begeisterung ist noch immer<br />

so gross wie am ersten Tag. Auf<br />

der Terrasse des Chalet d’Adrien<br />

in Verbier schaut Martin Engstroem auf<br />

das vergletscherte Bergmassiv des<br />

Grand Combin. «Die Berge, die Luft,<br />

die Landschaft – hier oben, auf über<br />

1500 Metern, ist man ein anderer<br />

Mensch.» Genau dieses Gefühl wollte<br />

der gebürtige Schwede auch denen fassbar<br />

machen, die ihm besonders am Herzen<br />

liegen: den Profi-Musikerinnen und<br />

-Musikern, die er während seiner langen<br />

Jahre als Künstleragent vertreten hat.<br />

Also gründete er vor 25 Jahren das Verbier<br />

Festival, das letzten Sommer über<br />

50 000 Besucherinnen und Besucher<br />

angezogen hat.<br />

Wieso Verbier?<br />

ME: Ich bin 1986 mit meiner Familie von<br />

Paris an den Genfersee gezogen. Durch<br />

Freunde kam ich das erste Mal nach Verbier<br />

in die Sommerferien und war begeistert.<br />

Am Morgen konnte ich mit den<br />

Kindern wandern gehen, am Nachmittag<br />

konnten sie spielen, und meine Frau<br />

konnte den ganzen Tag in schönster<br />

Landschaft und umwerfender Aussicht<br />

lesen. Nur etwas fehlte: das kulturelle<br />

Angebot, das wie die Natur Seele und<br />

Herz nährt.<br />

Sie entschieden sich für ein Sommerfestival<br />

in einer Winterdestination?<br />

ME: Im Winter ist es toll hier, aber glauben<br />

Sie mir, im Sommer gibt es viel mehr<br />

Freizeitmöglichkeiten. Als Künstleragent<br />

kannte ich viele Konzertreihen und Festivals<br />

– die sind aber alle in Städten.<br />

Vorbild für mich war Aspen in Colorado,<br />

ebenfalls eine Skidestination: Dort fin-<br />

GEWINNEN SIE<br />

5 x 2 Billette für<br />

Al McKay’s Earth Wind & Fire<br />

Experience, 28. Juli <strong>2018</strong>.<br />

5 x 2 Billette für Verbier Festival<br />

Academy, 5. August <strong>2018</strong>.<br />

Teilnahme bis Ende Juli auf:<br />

wallis.ch/wettbewerbmagazin<br />

59<br />

den seit 1949 Sommerkonzerte statt. Mir<br />

ging es darum, einen Ort der Begegnung<br />

mit einer ganz speziellen Atmosphäre zu<br />

schaffen – wo sich Musiker untereinander,<br />

aber auch Musiker und Freunde der<br />

Kunst ungezwungen treffen können. Verbier<br />

ist eine Sackgasse – viel weiter geht<br />

es nicht mehr, und das ist gut so: So<br />

konzentriert sich alles, man taucht völlig<br />

ein – nicht wie in einer Stadt mit tausend<br />

anderen Einflüssen.<br />

Eine Art musikalische Version der<br />

Ursprünge des WEF in Davos?<br />

ME: Ja, genau. Klaus Schwab ist ein<br />

Freund und hat mich immer bekräftigt.<br />

Ich erhielt in unseren Anfängen auch<br />

einen Förderpreis vom WEF als bestes<br />

kulturelles Start-up, dazu gabs einen<br />

Check von 50 000 Franken. Wir waren<br />

sehr froh darüber, denn im ersten Jahr<br />

machte ich ein Defizit von 400 000 Franken,<br />

im zweiten Jahr stand ich mit<br />

800 000 Franken in der Kreide. Und das<br />

war mein Glück!<br />

Das müssen Sie genauer erklären!<br />

ME: Nun, plötzlich wollten alle mit mir<br />

sprechen: der Gemeindepräsident, die<br />

Bank. So erhielt ich die Gelegenheit,<br />

meine Vision darzulegen. Aus diesen Gesprächen<br />

entstand dann das UBS Verbier<br />

Festival Orchestra mit Musikern<br />

zwischen 18 und 28 Jahren. Diese Art<br />

Sponsoring war wegweisend und wurde<br />

in der Folge oft kopiert. Die Zusammenarbeit<br />

endete leider, als die UBS in<br />

Schwierigkeiten kam. Die Sponsorensuche<br />

ist eben nie beendet. Mein Ziel ist,<br />

das Budget bei zehn Millionen einzumitten.<br />

Das haben wir dieses Jahr erreicht.<br />

Und das Verbier Festival Orchestra<br />

hat einen neuen Dirigenten!<br />

ME: Ja, Waleri Gergijew übernimmt. Er<br />

ist ein langjähriger Freund und war oft<br />

in Verbier. Einmal hat er mir gesagt, er<br />

komme nur, wenn ich ihm eine Herausforderung<br />

stelle. Also liess ich ihn als<br />

Pianisten auftreten und mit zwei Künstlern<br />

das 7. Klavierkonzert für drei Stimmen<br />

von Wolfgang Amadeus Mozart aufführen.<br />

So funktioniert das bei uns – alle<br />

Beteiligten sollen Freude und Ansporn<br />

haben. Ich wollte nie nur Konzerte organisieren,<br />

ich wollte Talente fördern und<br />

ausserhalb gewohnter Pfade sein.<br />

Was freut Sie nach 25 Jahren am<br />

meisten?<br />

ME: Die Begeisterung der Musiker ist<br />

immer noch da. Und wir sind ein Wirtschaftsfaktor,<br />

durchs Jahr ein KMU mit<br />

elf Angestellten und vier Lehrlingen.<br />

Während des Festivals arbeiten rund<br />

270 Leute für uns. Die ganze Region<br />

profitiert, und Verbier ist attraktive Sommerdestination<br />

– eine Win-win-Situation!<br />

Verbier Festival<br />

19. Juli bis 5. August <strong>2018</strong><br />

88 Künstlerinnen und Künstler aus der<br />

ganzen Welt und mehr als 270 junge<br />

Musikerinnen und Musiker zelebrieren<br />

mit den Gästen das 25-Jahr-Jubiläum<br />

des Verbier Festivals. Während 18 Tagen<br />

finden insgesamt 59 Konzerte statt.<br />

www.verbierfestival.com


T R O C K E N M A U E R N<br />

Kulturerbe<br />

des Wallis<br />

Ohne Trockenmauern gäbs im Wallis keinen Wein.<br />

So einfach ist das – und so faszinierend zugleich.<br />

Die Trockenmauern werden nämlich durch<br />

nichts mehr als die richtige Anordnung der Steine<br />

zusammengehalten.<br />

Text: Monique Ryser Fotos: Marco Schnyder<br />

KULTURERBE<br />

Die höchsten türmen sich bis zu<br />

fast zwanzig Meter hoch dem<br />

Himmel entgegen. Sie stehen bei<br />

Sion und prägen die rechte Seite des<br />

Rhonetals. Den mächtigen Brüdern stehen<br />

im Oberwallis etwas tiefere Bauwerke<br />

entgegen. Sie sind kürzer und weniger<br />

hoch, und viele von ihnen wurden<br />

im Januar dieses Jahres von ihrem ärgsten<br />

Feind angegriffen: dem Regen und<br />

der Nässe. Durch die sintflutartigen<br />

Regenfälle wurden über 200 Mauern<br />

unterspült, weggerissen, zerstört. Am<br />

schlimmsten traf es die Region Stundhüüs<br />

bei Visperterminen, wo ein Murgang<br />

sieben Terrassen mitsamt Mauern<br />

und Reben verwüstete. Auf über vier<br />

Millionen Franken schätzt die Gemeinde<br />

den Schaden, den die Naturgewalt<br />

Wasser angerichtet hat. Dabei wurden<br />

auch Bauwerke beschädigt, die erst vor<br />

Kurzem saniert worden sind. Denn 2011<br />

stellten Bund und Kanton 7,6 Millionen<br />

Franken zur Verfügung, um den Erhalt<br />

dieses Walliser Erbes zu sichern.<br />

Uralt ist die Technik, eine Trockenmauer<br />

zu bauen. Bereits 800 bis 700 Jahre<br />

v. Chr. sind Terrassierungen rund um Jerusalem<br />

belegt. Im Wallis sind die Trockenmauern<br />

unterschiedlich alt. Teilweise<br />

stehen sie seit dem 17. Jahrhundert,<br />

ein Grossteil ist rund 150 bis 100 Jahre<br />

alt. Grund für die imposanten Bauwerke:<br />

Wollte man das Land an den sonnigen,<br />

aber steil abfallenden Südhängen<br />

des Rhonetals nutzen, mussten diese<br />

terrassiert werden. Mauern stützen dabei<br />

das geschaffene Gelände ab und verhindern,<br />

dass die Erde abrutscht. Trockenmauern,<br />

wie sie im Wallis stehen, erhalten<br />

ihre Stabilität dabei alleine durch<br />

die richtige Anordnung der Steine. Auf<br />

Verbundstoffe wie Mörtel wird völlig verzichtet.<br />

Während die höchste Trockenmauer<br />

Europas, die Cotzette bei Sion,<br />

an den Fels angebaut und statisch anders<br />

dimensioniert ist, sind alle anderen<br />

Walliser Mauern auf konventionelle Art<br />

gebaut. Sie sind grundsolide und halten<br />

mehr aus als starre Betonmauern. Tro­<br />

60


61<br />

Trockenmauern prägen das Landschaftsbild<br />

des Rhonetals. Ohne<br />

Mauern gäbe es keinen Weinanbau.


«Die Mauern<br />

zeugen vom<br />

Überlebenskampf<br />

um<br />

jedes Stück<br />

Land»<br />

KULTURERBE<br />

1<br />

1 Die Terrassierungen<br />

durch die<br />

Trockenmauern schaffen<br />

nicht nur Anbaufläche, sie<br />

dienen auch als Verbindungswege.<br />

2 Beat Locher bei der Arbeit. Er ist ausgewiesener<br />

Spezialist für Trockenmauern.<br />

Mit seinem Geschäftspartner hat<br />

er sich darauf spezialisiert.<br />

www.schteimüüri.ch<br />

ckenmauern sind Mauern fast für die<br />

Ewigkeit – ausser eben, es kommt der<br />

schlimmste Feind, das Wasser.<br />

Und sie brauchen Pflege und Reparatur.<br />

Einer, der alles über die Bauweise der<br />

Trockenmauern weiss, ist Beat Locher.<br />

«Die Kunst besteht im geschickten<br />

Zusammenpassen und Auswählen der<br />

vorhandenen Steine», erklärt er. Wichtig<br />

seien ein geübtes Auge, kreatives Vorstellungsvermögen<br />

und vor allem die Erfahrung.<br />

Als Werkzeuge benützen die<br />

Mauerbauer Richthammer und Fäustel,<br />

Setzer und Preller. «Erfahrene Trockenmaurer<br />

verbinden die Techniken des<br />

62<br />

Trockenmauerbaus und des Steinmetzes»,<br />

so Locher. Wurden die Mauern<br />

von Profis erstellt, sehe man das sofort<br />

– auch Jahrhunderte danach. Ihn faszinieren<br />

die Bauwerke, «sie zeugen vom<br />

Überlebenskampf um jedes Stückchen<br />

Land». Deshalb sei es schlimm wie im Januar<br />

zu sehen, wenn Mauern zerstört<br />

werden. «Viele werden wir wohl nicht<br />

retten können.»<br />

Die Walliser Terrassenlandschaften<br />

gehören zu den eindrucksvollsten<br />

Kulturlandschaften der Schweiz. Rund<br />

1500 Hektar Rebland mit geschätzten<br />

3000 Mauern sind terrassiert.<br />

2


Buchen Sie jetzt eine wunderbare Auszeit im Wallis.<br />

Geführte Gletschertour im<br />

Herzen des Unesco-Welterbes<br />

Aletsch Arena<br />

Runden Sie Ihren Aufenthalt in der Aletsch Arena mit<br />

einer Gletschertour in Begleitung eines Bergführers ab, um die<br />

Faszination des längsten Gletschers der Alpen zu entdecken.<br />

www.aletscharena.ch / gletschertouren<br />

CHF 70.– für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre /<br />

CHF 90.– für Erwachsene – inklusive Ausrüstung<br />

ab CHF<br />

50.–<br />

pro<br />

Person<br />

Tour durchs Val d'Hérens,<br />

zwischen Natur und Authentizität<br />

Eintauchen ins Wanderparadies Val d’Hérens<br />

Starten Sie mit diesem Pauschalangebot in ein Abenteuer,<br />

das drei, vier oder sechs Übernachtungen mit Frühstück,<br />

Picknick, Abendessen und Gepäcktransport beinhaltet.<br />

www.valdherens.ch / wandertour<br />

ab CHF<br />

302.–<br />

pro<br />

Person<br />

ab CHF<br />

70.–<br />

pro<br />

Person<br />

In fachkundiger Begleitung<br />

die Suonen entdecken<br />

Spaziergang entlang des Wassers in Nendaz / Veysonnaz<br />

Auf den Spuren eines Suonen-Wächters<br />

erkunden Sie einen wichtigen Teil der Walliser<br />

Geschichte in idyllischer Umgebung.<br />

www.veysonnaz.ch / spaziergangeaufdenSuonen<br />

www.nendaz.ch / spaziergangaufdenSuonen<br />

ab CHF<br />

336.–<br />

pro<br />

Person<br />

Wandern & Baden<br />

inmitten der Gipfel<br />

Drei Tage Berg und Entspannung in Ovronnaz<br />

Entfliehen Sie der Hektik des Alltags und<br />

geniessen Sie einen Aufenthalt in Ovronnaz<br />

mit Übernachtung, Frühstück, Sessellift<br />

und Thermalbad.<br />

www.bains-ovronnaz.ch/ovronnaz_rando_baeder


Der Klub der Unternehmen Wallis fördert die intersektorielle Promotion eines innovativen und leistungsstarken<br />

Wallis. Die Mitgliederunternehmen leisten mit ihrem Engagement einen Beitrag zur Entwicklung<br />

des positiven Images des Wallis und dessen Positionierung als bedeutender Wirtschaftsstandort.<br />

Mitglieder des Klubs der Unternehmen Wallis


In Zusammenarbeit mit dem Klub der Unternehmen<br />

Das Wasserkraftwerk Ernen ist neben<br />

dem von Mörel e-can-Produzent.<br />

Die Videos von Recto Verso zeigen<br />

aussergewöhnliche Projekte.<br />

Innovative<br />

Bergregion<br />

WIRTSCHAFT<br />

Foto HO<br />

Sion | Die Walliser Bergwirtschaft entwickelt<br />

sich dank dem Tourismus und<br />

verschiedener Bautätigkeiten stetig.<br />

Um diese Schlüsselbereiche der lokalen<br />

Industrie zu stärken, hat das Wallis sein<br />

Denken auf die Zukunft ausgerichtet und<br />

sein Wirtschaftsmodell erneuert. In den<br />

Bergen werden viele neue Projekte umgesetzt.<br />

Vor allem im Sinne ökologischer<br />

Nachhaltigkeit, sanfter Mobilität und<br />

ganzheitlicher Erlebnisse. Jedes Einzelne<br />

trägt zur Modernisierung und Innovation<br />

der Walliser Bergregionen bei. Ein<br />

Beispiel ist die Green Mobility, ein Netzwerk<br />

von Elektroautos, die den Gästen<br />

im Val d’Hérens zur Verfügung stehen.<br />

Es basiert auf dem Prinzip des «Pay what<br />

you want», der Gast bestimmt den finanziellen<br />

Beitrag, den er als Gegenleistung<br />

geben möchte. Oder da sind die Berghütten<br />

Monte Rosa, die von der ETH geplant<br />

wurden, oder die Cabane des Dix,<br />

die völlig autonom funktioniert. Aber<br />

auch die 3S-Bahn der Zermatter Bergbahnen,<br />

die bis Herbst <strong>2018</strong> realisiert<br />

sein soll. Videos zum innovativen Wallis:<br />

www.wallis.ch/rectoverso<br />

Wasserstrom direkt beziehen<br />

Sion | e-can suisse lancierte im Oktober<br />

2017 ein Crowdfunding, mit dem die Teilnehmer<br />

sich ihren Stromverbrauch aus<br />

Schweizer Wasserkraft langfristig und<br />

zu einem fixen Preis sichern. Damit das<br />

Crowdfunding zustande kommt, braucht<br />

es bis zum 30. Juni <strong>2018</strong> eine Bestellmenge<br />

von 40 GWh, was rund 10 000<br />

Schweizer Haushalten entspricht. Die<br />

Idee: Die Genossenschaft e-can entwickelte<br />

ein Modell, das es den Produzenten<br />

von Wasserkraftstrom erlaubt, diesen<br />

nicht wie bisher über Stromverteiler<br />

zu vermarkten, sondern direkt den Endkunden<br />

anzubieten. Diese unterstützen<br />

damit die Entwicklung von einheimischer,<br />

erneuerbarer Energie. Der Strom wird<br />

dann von den beiden Wasserkraftwerken<br />

65<br />

Ernen und Mörel geliefert. Zurzeit sind<br />

51 Prozent des Ziels erreicht. Die Genossenschaft<br />

e-can suisse garantiert ihren<br />

Mitgliedern eine ganzjährige Stromversorgung<br />

aus 100 Prozent Schweizer Wasserkraft.<br />

Dafür wird der Stromverbrauch<br />

der Endkunden alle 15 Minuten gemessen<br />

und an eines der beiden Wasserkraftwerke<br />

im Wallis geschickt. Hier wird<br />

der benötigte Strom während des Verbrauchszeitpunkts<br />

simultan produziert<br />

und ins Stromnetz eingespeist. So können<br />

Endkunden sicher sein, dass ihr<br />

Stromverbrauch über das ganze Jahr hinweg<br />

mit einheimischer und nachhaltiger<br />

Energie gedeckt ist. Anmelden und mitmachen<br />

unter:<br />

www.e-can.ch


DESTINATION<br />

Die Basilique de Valère thront als<br />

Wahrzeichen der Stadt auf dem<br />

Hügel neben dem Schloss Tourbillon<br />

und beherbergt eine der ältesten<br />

Orgeln der Welt.<br />

66


LEBENSFROH<br />

UND URBAN<br />

Sion – die Stadt im Herzen<br />

der Alpen – reicht vom Tal bis auf den<br />

Berg. Der Hauptort des Wallis ist<br />

Genuss- und Innovationsstadt.<br />

Text: Manuela Lavanchy Fotos: Sedrik Nemeth<br />

Autonome Elektrobusse zirkulieren<br />

zwischen Bahnhof und historischem<br />

Stadtkern. Auf dem<br />

Campus Energypolis forschen über<br />

200 Menschen aus 40 Ländern an revolutionären<br />

Methoden zur Förderung der<br />

Energieeffizienz und Reduktion des<br />

CO2-Ausstosses. Der ehemalige Militärflughafen<br />

öffnet sich der zivilen Luftfahrt<br />

und könnte sich zu einem Kompetenzzentrum<br />

für Aeronautik entwickeln. Die<br />

Verbindung «plaine-montagne» soll direkt<br />

ab Bahnhof Sion auf die Skipisten<br />

von Veysonnaz führen. Das sind nur einige<br />

der Grossprojekte, die Stadtpräsident<br />

Philippe Varone anspricht – nebst<br />

dem olympischen Projekt Sion 2026.<br />

Sion hat sich vom administrativen Mauerblümchen<br />

zur lebhaften Vorzeigestadt<br />

entfaltet. 2013 vom Schweizer Heimatschutz<br />

mit dem Wakker-Preis ausgezeichnet,<br />

ist das Stadtzentrum wahrlich<br />

aufgeblüht. Bistros und Cafés reihen<br />

sich aneinander, ihre Terrassen laden<br />

67<br />

zum Geniessen der heimischen Weine<br />

bei Raclette und Trockenfleisch ein. Die<br />

acht GaultMillau-Restaurants bestätigen<br />

Sion als Gourmetstadt. «Am Wochenmarkt<br />

freitags kann man das Zusammenleben<br />

richtig spüren», so Varone.<br />

Auch wer sich für Geschichte interessiert,<br />

hat in Sion einiges zu entdecken –<br />

angefangen bei den Wahrzeichen der<br />

Stadt, den Schlössern Tourbillon und<br />

Valère. Ein Besuch lohnt sich zu jeder<br />

Jahreszeit.


Essens- und andere Kultur<br />

DESTINATION<br />

BESICHTIGEN<br />

Kantonsmuseum Wallis (3)<br />

Das Walliser Kantonsmuseum vereint drei<br />

Standorte: das Kunstmuseum, das Geschichtsmuseum<br />

und das Naturmuseum.<br />

www.museen-wallis.ch<br />

Galerie Grande Fontaine<br />

Seit über dreissig Jahren mit Werken<br />

von Walliser Künstlerinnen und Künstlern,<br />

aber auch auswärtigen Artisten.<br />

www.galerie-grande-fontaine.ch<br />

Les Celliers de Sion (6)<br />

Der erste Önopark der Schweiz ist gleich<br />

am Fuss der Weinberge von Sion ge legen.<br />

Mit Lounge, Vinothek und Ausstellungskozept.<br />

Geführte Touren in die Weinberge.<br />

www.celliers.ch<br />

ESSEN &<br />

TRINKEN<br />

Walliser Teller. Spezialität des Hauses ist<br />

das Fondue Glareyarde.<br />

www.vieuxvalais.ch<br />

«Le Verre à pied» (4, 5)<br />

Die Vinothek vereint die Weinkellereien<br />

von Sion. Eines der Lieblingslokale des<br />

Stadtpräsidenten Philippe Varone.<br />

www.sioncapitaledesvins.com<br />

AUSGEHEN<br />

Ferme Asile<br />

Kunst- und Kulturzentrum mit Ausstellungen<br />

von Künstlern aus der ganzen Welt,<br />

Musikbühne sowie Restaurant mit grossem<br />

Garten.<br />

www.ferme-asile.ch<br />

Le Port Franc<br />

Der Konzertsaal für aktuelle Musik in<br />

einer alten Lagerhalle des Container-Terminals.<br />

Gratis-Shuttles verbinden das<br />

Stadtzentrum mit dem Port Franc.<br />

www.leportfranc.ch<br />

1<br />

«Damien Germanier»<br />

Damien Germanier (17 GaultMillau-<br />

Punkte, 1 Michelin-Stern) lässt die Menükarte<br />

weg und überrascht die Gäste.<br />

Grafisch elegant inszenierte Kreationen.<br />

www.damiengermanier.ch<br />

«La Sitterie» (1)<br />

Jacques Bovier (15 GaultMillau-Punkte)<br />

veredelt, was die Alpen zu bieten haben,<br />

und setzt auf lokale Produkte im Restaurant<br />

mit Garten im Herzen von Sion.<br />

www.lasitterie.ch<br />

«Le Coq en Pâte»<br />

Im historisch bedeutenden Haus Supersaxo<br />

mit Terrasse und Loggia bekocht<br />

Jean-Marie Théler (13 GaultMillau-Punkte)<br />

neugierige Feinschmecker.<br />

www.coqenpate.ch<br />

«Au vieux Valais»<br />

Mitten in der Altstadt das richtige Restaurant<br />

für Raclette, Fondue oder einen<br />

ÜBERNACHTEN<br />

B&B La Grande Maison (2)<br />

Bed & Breakfast über der Stadt in Chandolin-près-Savièse.<br />

Die Suiten und Gästezimmer<br />

strahlen den Charme vergangener<br />

Jahrhunderte aus.<br />

www.authentic-switzerland.com<br />

Hôtel des Vignes ****<br />

Eingebettet in eine grosse Parkanlage ist<br />

das 4-Sterne-Hotel ausserhalb der Stadt<br />

gelegen. Es grenzt direkt an die Weinberge.<br />

www.hoteldesvignes.ch<br />

Hôtel Elite ***<br />

In nächster Nähe des belebten Espace<br />

des Remparts und Place du Midi ist dieses<br />

familiäre 3-Sterne-Hotel nur fünf<br />

Minuten vom Bahnhof entfernt gelegen.<br />

www.hotelelitesion.ch<br />

3<br />

5<br />

68


2<br />

4<br />

6<br />

69


1<br />

2<br />

DESTINATION<br />

3<br />

4<br />

5<br />

70<br />

6


SHOPPEN<br />

Wochenmarkt (2)<br />

Jeden Freitag findet der grosse Wochenmarkt<br />

in der Rue du Grand-Pont statt mit<br />

Walliser Käse- und Wurstspezialitäten,<br />

Früchten und Gemüse und vielem mehr.<br />

«David, L’Instant Chocolat»<br />

Die poetischen Kreationen von Chocolatier<br />

David Pasquier (Swiss Chocolate<br />

Master 2013) sind in seiner Boutique in<br />

Sion erhältlich.<br />

www.instant-chocolat.ch<br />

«Hasta Glaces»<br />

Diese hausgemachten Glaces und Sorbets<br />

werden aus hundert Prozent natürlichen<br />

Zutaten hergestellt. Von Himbeeren<br />

aus Nendaz bis zum indischen Kulfi.<br />

www.hastaglaces.ch<br />

UNTERNEHMEN<br />

Sion & Wine Tour (3)<br />

Begleitete Stadtführung mit Besichtigung<br />

von drei historischen Gebäuden der Altstadt<br />

und Degustation eines Walliser Tellers<br />

und fünf Weinen.<br />

www.siontourisme.ch/sionwinetour<br />

Entdeckungs- und Gourmetspaziergang<br />

(1)<br />

Den historischen Stadtkern aus dem<br />

Mittelalter entdecken mit seinen Wahrzeichen<br />

wie den Schlössern Tourbillon<br />

und Valère. Vier Degustations-Stopps unterwegs.<br />

www.siontourisme.ch<br />

Domaine des Iles (6)<br />

An heissen Sommertagen finden Einheimische<br />

und Gäste im türkisblau leuchtenden<br />

Baggersee Abkühlung. Aktivitäten<br />

wie Minigolf, Seilpark und Kletterwände<br />

ergänzen den Badespass.<br />

www.les-iles-bourgeoisiedesion.ch<br />

Stadtrundfahrt (5)<br />

Unternehmen Sie eine Stadtrundfahrt<br />

mit einem der autonomen Elektrobusse,<br />

die zwischen Bahnhof und Stadtkern<br />

zirkulieren. Die Fahrt ist kostenlos.<br />

Montorge<br />

Das Naturschutzgebiet mit seinem kleinen<br />

See und einer Schlossruine aus dem<br />

13. Jahrhundert befindet sich oberhalb<br />

der Stadt. Unbedingt vor Ort das Maison<br />

de la nature besuchen.<br />

www.maisondelanature.ch<br />

Suone von Clavau (4)<br />

Wunderschöner Spaziergang entlang<br />

der Suone von Clavau durch die Weinberge<br />

mit ihren Trockenmauern. Bis nach<br />

St-Léonard dauert die einfache Wanderung<br />

etwa zwei Stunden.<br />

www.valais.ch/de/aktivitaeten/wandern/suonen/suone-von-clavau<br />

EVENTS<br />

Nationales Finale der Eringerrasse<br />

Das Nationale Finale der traditionellen<br />

Kuhkämpfe der Eringerrasse findet am<br />

5. und 6. Mai <strong>2018</strong> in Aproz statt.<br />

www.finale-cantonale.ch<br />

Festival Arcades<br />

Im Juli tagsüber und/oder abends Live-<br />

Konzerte an der Rue du Grand-Pont und<br />

weiteren Standorten in Sion.<br />

www.festivalarcades.ch<br />

Sion Festival<br />

Internationale Stars der klassischen Musik<br />

begeistern mit gewagten, aber erstklassigen<br />

Vorstellungen. Vom 15. August<br />

bis 2. September <strong>2018</strong>.<br />

www.sion-festival.ch<br />

Fête du Goût<br />

Im Rahmen der Schweizer Genusswoche<br />

bieten an die zwanzig Restaurationsstände<br />

im Stadtzentrum Spezialitäten von<br />

nah und fern an. Am 15. September <strong>2018</strong>.<br />

www.wallis.ch/events<br />

71


Roadtrip<br />

im Wallis<br />

Wieder mal so richtig in die Kurven liegen –<br />

Mazda und das Wallis verlosen vier Roadtrips mit<br />

Übernachtungen im Binntal oder am Lac de Moiry<br />

in einem Cube mitten in der Natur.<br />

ANGEBOT<br />

Auf der Fahrt zum Lac de Moiry.<br />

72


Der Cube am Lac de Moiry. Von<br />

hier aus kann man wunderschöne<br />

Wanderungen unternehmen.<br />

Um ins Binntal zu gelangen, geht es<br />

durch spektakuläre Naturtunnels.<br />

Der Cube ist vollständig ausgestattet,<br />

fürs Essen ist gesorgt.<br />

Ein zweitägiger Roadtrip durch die<br />

Walliser Alpen und eine exklusive<br />

Übernachtung im Mazda-Cube –<br />

darauf können sich die Gewinner dieses<br />

Kampagnen-Wettbewerbs My Magic<br />

Roadtrip freuen. Der neue Mazda CX-5<br />

wird für den Trip gratis zur Verfügung gestellt.<br />

Eingelöst werden kann der Gewinn<br />

bis im Oktober <strong>2018</strong> mit Übernachtung im<br />

Cube an den Standorten Fäld im Oberwalliser<br />

Landschaftspark Binntal und am<br />

Stausee Lac de Moiry im Val d’Anniviers.<br />

Dazu gibts volles Fahrvergnügen und Natur,<br />

so weit das Auge reicht!<br />

Wer in Fiesch seine Reise zum Cube im<br />

Binntal startet, landet nach kurzer Zeit in<br />

Ernen mit seinen dunklen, blumengeschmückten<br />

Holzchalets und dem Tellenhaus,<br />

das die ältesten datierten Tellfresken<br />

der Schweiz trägt (1578). Nach diesem<br />

Zwischenstopp führt die Reise weiter<br />

durch den Landschaftspark Binntal, berühmt<br />

für seine Mineralien. Aber nicht nur.<br />

Hier lohnt es sich, auszusteigen und eine<br />

Wanderung zu machen. Vielleicht sogar<br />

ein Picknick, mitten in prächtiger Natur.<br />

Nach dem Dorf Fäld folgt urwüchsige Na-<br />

tur, satte Farben, Holz, Stein und Erde.<br />

Dort steht auch der Cube.<br />

Der Roadtrip zum Lac de Moiry beginnt<br />

bei Siders, das zwischen Rebbergen eingebettet<br />

ist. Die Fahrt führt durch das wilde<br />

Val d’Anniviers vorbei an St-Luc, wo die<br />

Aussicht über das Seitental spektakulär<br />

ist. Wer den Adrenalinkick sucht, kann im<br />

Bungy Niouc Adventure Park einen der<br />

höchsten Bungee-Sprünge Europas wagen.<br />

Das malerische Bergdorf Grimentz ist<br />

ein weiterer Halt auf der Strecke zum Lac<br />

de Moiry wert. Danach folgt Natur pur:<br />

Aus dem Cube geniesst man freie Sicht<br />

auf den türkisfarben leuchtenden Stausee.<br />

GEWINNEN SIE<br />

einen von vier zweitägigen<br />

Magic Roadtrips mit<br />

dem Mazda CX-5 und einer exklusiven<br />

Übernachtung im Cube in Fäld<br />

oder am Lac de Moiry. Teilnahme<br />

bis Ende Juli <strong>2018</strong> auf<br />

wallis.mymagicroadtrip.ch<br />

Mazda CX-5<br />

Mazda stellt für den zweitägigen<br />

Walliser Roadtrip ins Binntal oder<br />

zum Lac de Moiry den neuen CX-5<br />

zur Verfügung. Innen und aussen<br />

vollständig überarbeitet bietet der<br />

Kompakt-SUV Mazda CX-5 den<br />

Mitfahrern genauso viel Fahrspass<br />

und Komfort wie dem Fahrer. Die<br />

Sicherheitssysteme machen auch<br />

lange Fahrten zu entspannten<br />

Reisen. Sein i-ACTIV AWD Allradantrieb<br />

gibt ihm perfekten Halt.<br />

Die Karos serie präsentiert sich in der<br />

neuen Farbe Soul Red Crystal.


ANGEBOTE<br />

Foto Pascal Gertschen<br />

74


SOMMER-<br />

SPECIALS<br />

Der Sommer im Wallis vereint<br />

Familienzeit, Genuss, Sport und Natur pur.<br />

Erleben Sie es selbst!<br />

75


SCHATZSUCHE<br />

MIT DER FAMILIE<br />

wallis.ch/schatzsuche<br />

ANGEBOTE<br />

Fotos Valais / Wallis Promotion / Pascal Gertschen<br />

Begeben Sie sich auf Schatzsuche<br />

mit der ganzen Familie. Die Walliser<br />

Familiendestinationen bieten ihren<br />

Gästen adaptierte Routen mit<br />

spannenden Posten und Aufgaben.<br />

Im Tourismusbüro vor Ort können<br />

Sie die nötigen Unterlagen für diese<br />

kostenlose Familienaktivität erhalten.<br />

Jede der sieben Schatzsuchen<br />

ist anders und originell. Mithilfe<br />

einer Schatzkarte werden Sie<br />

gelotst. Sie suchen nach Hinweisen<br />

und rätseln gemeinsam. Ein aktives<br />

Erlebnis draussen in der Natur,<br />

das bei den Kindern das Wandern<br />

auf spielerische Art beliebter macht<br />

und gemeinsame Erinnerungen<br />

schafft.<br />

wallis.ch/schatzsuche<br />

BLS-Erlebniszug<br />

Von Juni bis Oktober sind historische<br />

Fahrzeuge als fahrplanmässige<br />

RegioExpress-Züge unterwegs.<br />

Jeweils am zweiten Sonntag im<br />

Monat fährt ein historischer Zug<br />

von Burgdorf via Bern–Lötschberg<br />

über die Bergstrecke nach Brig. In<br />

Hohtenn wird ein kurzer Fotohalt<br />

eingelegt. Die Züge sind mit dem<br />

normalen Fahrausweissortiment<br />

benutzbar. Möglich macht diese<br />

aussergewöhnlichen Fahrten die<br />

BLS-Stiftung. Geniessen Sie die<br />

Anreise zu Ihrem Ausflug im Lötschberger-Land,<br />

zu Ihrer Wanderung<br />

an der Lötschberg Südrampe oder<br />

Ihrem Aufenthalt im Wallis!<br />

Weitere Infos: bls.ch/erlebniszug<br />

Auf den Spuren der Gogwärgini<br />

Aletsch Arena<br />

Sie sollen einst im Oberwallis gelebt haben<br />

– die Gogwärgini – die kleinen, arbeitsamen<br />

Zwerge. Ihre Geschichten werden<br />

noch heute erzählt und sind auf der<br />

Schatzsuche entlang dem Gogwärgi-Themenweg<br />

an zehn Stationen zu entdecken.<br />

Unser Tipp: Abstecher mit der Bergbahn<br />

von Fiesch zum Viewpoint Eggishorn.<br />

Die Sicht auf den Grossen Aletschgletscher<br />

ist überwältigend.<br />

Auf Zeitreise durchs Dorfleben<br />

Bellwald<br />

Bereit für eine kleine Zeitreise? Die<br />

Schatzsuche in Bellwald führt durch den<br />

alten Dorfkern an zehn Stationen vorbei,<br />

die so einiges über das frühere Leben in<br />

diesem Gommer Bergdorf preisgeben.<br />

Unser Tipp: Auf der gegenüberliegenden<br />

Talseite lässt sich der Landschaftspark<br />

Binntal erkunden. Ab Fürgangen<br />

führt die «Goms Bridge», eine 280 Meter<br />

lange Hängebrücke, über den Rotten<br />

direkt nach Mühlebach.<br />

Rätseln mit der kleinen Hexe Vero<br />

Blatten-Belalp<br />

Rätsel über Rätsel stellt die kleine Hexe<br />

Vero den Schatzsuchenden in Blatten-<br />

Belalp. Nur wer ihre Anweisungen minutiös<br />

befolgt, wird erfolgreich sein und die<br />

Schatztruhe knacken können.<br />

Unser Tipp: Machen Sie Halt beim historischen<br />

Hotel Belalp am Aletschbord.<br />

Von dort geniessen Sie eine besonders<br />

schöne Aussicht auf den Grossen<br />

Aletschgletscher.<br />

Der Detektiv-Trail für Spürnasen<br />

Grächen<br />

In Grächen helfen die Teilnehmenden<br />

Detektiv Dachs beim Lösen der Rätsel<br />

an den 16 Stationen des Detektiv-Trails,<br />

um damit den Code der Schatztruhe zu<br />

knacken. Der Rundparcours führt vom<br />

Dorfplatz auf die Alpe Äpnet und zum<br />

Grächner See hinauf.<br />

Unser Tipp: Besuchen Sie den Kneipp-<br />

Garten zwischen dem Waldrand und<br />

dem Grächner See, und gönnen Sie sich<br />

eine erfrischende Pause.<br />

Schatzsuche mit allen Sinnen<br />

Nendaz<br />

Die Schatzsuche beginnt im Herzen von<br />

Nendaz und führt die Teilnehmenden an<br />

den Dorfrand zur grossen Antenne,<br />

durch ein Stück Wald und über den<br />

Skulpturenweg wieder zurück.<br />

Unser Tipp: Unternehmen Sie zudem<br />

einen Spaziergang entlang den Suonen<br />

von Nendaz. Diese jahrhundertealten<br />

Bewässerungskanäle führen das<br />

Schmelzwasser der Gletscher in die<br />

Täler und auf das Kulturland.<br />

76


GEWINNEN SIE<br />

Schatzsuche-Wettbewerb:<br />

Machen Sie ein Foto von Ihrer<br />

Familie auf einer der Schatzsuchen<br />

im Wallis, und teilen Sie es in den sozialen<br />

Medien mit dem Hashtag<br />

#SchatzsucheWallis<br />

Weitere Informationen:<br />

wallis.ch/schatzsuchewettbewerb<br />

Fährte der Alpentiere aufnehmen<br />

Saas-Fee<br />

Die Schatzsuche in Saas-Fee widmet<br />

sich den heimischen Tieren. Jede der<br />

acht Stationen ist einem Alpentier gewidmet,<br />

über das man allerlei Interessantes<br />

auf spielerische Art und Weise<br />

erfährt.<br />

Unser Tipp: Die Grillstellen in unmittelbarer<br />

Nähe laden zum Picknicken ein,<br />

und die Kneipp-Anlage im Gebiet Bifig<br />

garantiert erfrischende Erholung und<br />

Planschspass.<br />

Der Piratenschatz am Matterhorn<br />

Zermatt<br />

Die Piraten haben einst in Zermatt einen<br />

Schatz versteckt, und nur Wolli, das süsse<br />

Schwarznasenschaf und Maskottchen<br />

von Zermatt, weiss, wo er sich befindet.<br />

Mit einer Schatzkarte und den Hinweisen<br />

von Wolli lernt Jung und Alt<br />

spielerisch Neues und Spannendes<br />

über Zermatt.<br />

Unser Tipp: In nur 15 Gehminuten vom<br />

Dorfzentrum entfernt ist die Gornerschlucht<br />

zu entdecken. Wer auf den<br />

Holzstegen durch die Schlucht geht,<br />

taucht tief in die Welt von Wassergewalt<br />

und Felswänden ein.<br />

Auf Schatzsuche mit der Familie im<br />

Wallis können Sie mit etwas Glück<br />

Familienferien und vieles mehr<br />

gewinnen.<br />

77


RENNVELO-<br />

UND RADTOUREN<br />

wallis.ch/velo-bike-angebote<br />

Die Walliser Berglandschaft ist ein<br />

wahres Paradies für Aktivferien und<br />

der perfekte Rahmen, um Ihre sportlichen<br />

Leistungen unter Beweis zu<br />

stellen – oder einfach die fantastischen<br />

Bedingungen zu geniessen –<br />

auf spektakulären Mountainbike-<br />

Trails oder legendären Radtouren.<br />

wallis.ch/velo-bike-angebote<br />

ANGEBOTE<br />

Fotos Valais / Wallis Promotion / David Carlier<br />

Verborgene Schätze des Oberwallis<br />

Auf dieser sechstägigen Radtour mit<br />

440 Radkilometern erklimmen Sie beeindruckende<br />

Staudämme, atemberaubende<br />

Passstrassen und fahren durch<br />

idyllische Walserdörfer – umgeben von<br />

den schönsten und höchsten Berggipfeln<br />

der Schweizer Alpen. Ausgehend<br />

von Leuk entdecken Sie den Naturpark<br />

Pfyn-Finges und die wunderbare Moosalp.<br />

Weiter führt die Tour ins Goms, hoch<br />

zu funkelnden Stauseen und alpinen<br />

Welten aus Fels und Eis. Die Fahrt über<br />

die Alpenpässe zählt zu den schönsten<br />

Rennvelotouren in der Schweiz.<br />

Angebot: 6 Übernachtungen laut<br />

Programm (3-Sterne-Hotels) inkl. Frühstück,<br />

Gepäcktransfer, ausführliche<br />

Routenplanung.<br />

Gültig: 3. Juni bis 15. Oktober <strong>2018</strong>.<br />

Keine Mindestteilnehmerzahl. Sondertermine<br />

auf Anfrage möglich.<br />

Preis: ab CHF 759.– pro Person.<br />

Entlang der Wallis Velo Tour von Sion<br />

bis ins Goms<br />

Von den Burgen von Sion steigen Sie<br />

auf dieser 540 Kilometer starken Radtour<br />

hoch ins weltbekannte Crans-Montana.<br />

Ein Badestopp in Leukerbad und<br />

eine rauschende Fahrt vorbei am<br />

Stockalperschloss in Brig führen Sie anschliessend<br />

zu den Walserdörfern im<br />

Goms. Nun sind die höchsten Pässe der<br />

Alpen zum Greifen nah. Sie erklimmen<br />

Gotthard, Nufenen und Grimselpass und<br />

besuchen dann die verträumten Seitentäler<br />

des Rhonetals. Eine Rennveloreise<br />

wie aus dem Bilderbuch.<br />

Angebot: 7 Übernachtungen laut Programm<br />

(3-Sterne-Hotels) inkl. Frühstück,<br />

Gepäcktransfer, ausführliche<br />

Routenplanung.<br />

Gültig: 3. Juni bis 15. Oktober <strong>2018</strong>.<br />

Keine Mindestteilnehmerzahl.<br />

Sonderter mine auf Anfrage möglich.<br />

Preis: ab CHF 1015.– pro Person.<br />

Radtour entlang des Chemin du<br />

Vignoble<br />

Diese rund neunzig Kilometer lange Radtour<br />

führt Sie entlang des Chemin du Vignoble<br />

ab Martigny auf der Sonnenseite<br />

des Rhonetals mitten durch die romantische<br />

Szenerie der Weinberge. Hier<br />

reifen einige der besten Weine der<br />

Schweiz. Die Reben säumen den Weg<br />

auf Ihrer Fahrt Richtung Osten, vorbei<br />

an den Kirchen und Schlössern von Sion<br />

bis hin zum Marktplatz von Leuk. Unterwegs<br />

bieten sich Ihnen der atemberaubende<br />

Ausblick auf die Walliser Berge<br />

und eine Vielzahl an kulinarischen Leckerbissen.<br />

Angebot: 2 Übernachtungen laut<br />

Programm (3-Sterne-Hotels) inkl. Früh-<br />

78


stück, Gepäcktransfer, Weindegustation,<br />

Walliser Picknickkorb, ausführliche<br />

Routenplanung etc.<br />

Gültig: täglich von 4. Mai bis 26. Oktober<br />

<strong>2018</strong>. Keine Mindestteilnehmerzahl.<br />

Sondertermine auf Anfrage möglich.<br />

Preis: ab CHF 335.– pro Person.<br />

Velotouren<br />

Das Wallis bietet<br />

Velofans alles, was sie<br />

wollen: gemütlich durchs<br />

Rhonetal und die Weinberge gondeln<br />

oder sich mit Kraft und viel Lungenkapazität<br />

die Berge raufkämpfen.<br />

Schöne Aussichten und feine<br />

Kraftnahrung in Form<br />

eines Walliser Plättlis<br />

inklusive.<br />

79


WEIN- & GASTRONOMIE-<br />

AUSFLÜGE<br />

wallis.ch/weinreisen<br />

ANGEBOTE<br />

Fotos Valais / Wallis Promotion / Christian Pfammatter /<br />

Sedrik Nehmet (2) / David Carlier<br />

Mit einer Rebfläche von 5000 Hektaren<br />

ist das Wallis die grösste<br />

Weinbauregion der Schweiz. Grossartige<br />

Landschaften mit aussergewöhnlich<br />

sonnigen Hanglagen, über<br />

fünfzig AOC-Rebsorten, aus denen<br />

eine Vielzahl grosser Weine hervorgeht,<br />

und Traditionen, die ihnen<br />

Charakter und Identität verleihen.<br />

Feine Aromen, intensiv schmeckende<br />

Früchte, seltene Gewürze<br />

und goldenes Getreide sind das<br />

Ergebnis Tausender Sonnenstunden,<br />

die das Wallis in einen Garten voller<br />

Köstlichkeiten verwandeln und zur<br />

Quelle der Inspiration für Gourmetköche<br />

im ganzen Land machen.<br />

wallis.ch/weinreisen > Wein- &<br />

Gastronomieausflüge<br />

Wanderdegustation in Plan-Cerisier<br />

Begeben Sie sich bei dieser geführten<br />

Wanderung auf eine Zeitreise, und folgen<br />

Sie den Spuren der Wanderwinzer und<br />

ihren Speichern in der Region Martigny.<br />

Wein- und Geschichtsinteressierte erkunden<br />

in diesem Weiler mit seinen authentischen<br />

Bauten die Wurzeln der Walliser<br />

Crus, bevor sie diese im Schatten<br />

eines der charmanten Winzerhäuschen<br />

zum Apéro geniessen. Start bei der Kirche<br />

in Martigny-Croix neben der Fromathèque.<br />

Die Zeit am Treffpunkt wird in<br />

Absprache mit dem Wanderbegleiter getroffen.<br />

Rückkehr an den Ausgangspunkt.<br />

Angebot: Führung, Degustation von<br />

drei Weinen, Roggenbrot und Käse.<br />

Dauer: 2,5 Stunden.<br />

Gültig: bei schönem Wetter von Mai<br />

bis Oktober, ab 10 Personen.<br />

Preis: ab CHF 30.– pro Person.<br />

Rallye der 5 Sinne<br />

Geniessen Sie ein unterhaltsames Essen<br />

in einem Schloss oder im Weinberg mit<br />

der passionierten Wein-Alchimistin und<br />

Event-Veranstalterin Christelle Besse.<br />

Erleben Sie zu zweit oder in der Gruppe<br />

mit Kollegen, Freunden, Geschwistern<br />

und anderen ein Themenessen in<br />

fünf verschiedenen Atmosphären. Fünf<br />

schmackhafte Gänge, begleitet von fünf<br />

äusserst lebendigen Weinen. Wecken<br />

Sie Ihre 5 Sinne.<br />

Angebot: Dauer ca. 3,5 Std.<br />

Gültig: ganzjährig auf Reservation,<br />

mindestens 4, maximal 12 Personen.<br />

Preis: ab CHF 149.– pro Person.<br />

Von der Saat bis in den Teller<br />

Der Erfolg der TV-Sendung «Landfrauenküche»<br />

beweist, Traditionen erleben<br />

ein Revival. Einheimische Produkte und<br />

die regionale Küche sind im Trend. Reisende<br />

von heute suchen das Echte und<br />

Einfache. Vor allem aber den persönlichen<br />

Kontakt zu lokalen Produzenten. In<br />

diesem Sinn laden Véronique Zen Ruffinen<br />

und ihr Gatte Yves auf dem Weinbaubetrieb<br />

Turriljigut in Susten zur Tavolata.<br />

Die Dame des Hauses kocht und<br />

serviert mit ihrem Ehemann Yves saisonale<br />

Menüs bei sich zu Hause. Ob im Esszimmer,<br />

Garten oder Weinkeller – der<br />

Gast ist König. Geniessen Sie Gerichte<br />

aus einheimischen Produkten vom eigenen<br />

Betrieb oder aus der Region sowie<br />

überlieferte und neue Familienrezepte.<br />

Selbst produzierte Walliser Weine bereichern<br />

die Tavolata.<br />

Angebot: Tavolata mit saisonalem<br />

Menü mit oder ohne Wein.<br />

Preis: ab CHF 76.– pro Person ohne<br />

Wein, CHF 96.– pro Person mit Wein.<br />

Wein- und Raclette-Ausflug in Siders<br />

Entdecken Sie die kulinarischen Geheimnisse<br />

des Wallis im «Château de Villa» in<br />

80


Genuss Das<br />

Wallis ist reich an<br />

kulinarischen Köstlichkeiten:<br />

Roggenbrot AOP aus hier<br />

angebautem Roggen, Weine aus<br />

den Weinbergen an den sonnigsten<br />

Hängen der Schweiz, Aprikosen, so<br />

saftig und süss wie nirgends<br />

sonst, Trockenfleisch IGP<br />

und Käse, vor allem<br />

Raclette-AOP-<br />

Käse.<br />

Siders, einem wahren Degustationsparadies.<br />

Das Restaurant wird Ihnen für ein<br />

einzigartiges Gourmeterlebnis exquisite<br />

regionale Produkte von ausgewählten<br />

Walliser Herstellern servieren: Walliser<br />

Raclette AOP, Walliser Trockenfleisch<br />

IGP und andere regionale Spezialitäten<br />

werden Ihren Gaumen entzücken! Weinliebhaber<br />

werden ihr Glück in der Vinothek<br />

finden: Der Keller birgt ungefähr<br />

650 Weine von rund 100 Walliser Weinkellereien.<br />

Angebot: Weindegustation und<br />

typische Walliser Mahlzeit.<br />

Gültig: ganzjährig.<br />

Preis: CHF 70.– pro Person.<br />

81


Kultur, Sport & Brauchtum<br />

Im Wallis ist immer etwas los. Eine Übersicht über<br />

die vielfältigen Veranstaltungen und Events.<br />

www.wallis.ch/event<br />

AGENDA<br />

Juni<br />

Fondation Pierre Gianadda –<br />

Ausstellung Pierre Soulages<br />

15. Juni bis 25. <strong>November</strong> <strong>2018</strong>,<br />

Martigny. Spezialbillette der SBB.<br />

www.gianadda.ch<br />

Jubiläum Cäsar Ritz – der<br />

Hotelpionier<br />

3. Juni bis 25. Oktober <strong>2018</strong>, Obergoms.<br />

Events zum Todestag.<br />

www.caesar-ritz.ch<br />

Juli<br />

Trail Verbier St-Bernard<br />

7. und 8. Juli <strong>2018</strong>, Verbier. Bergläufe<br />

von 29 bis 11 Kilometer Länge.<br />

www.trailvsb.ch<br />

«Der letzte Sander von Oberried»<br />

11. Juli bis 18. August <strong>2018</strong>, Riederalp.<br />

Freilichtspiel über das Leben in den<br />

Alpen in früheren Zeiten.<br />

www.derletztesander.ch<br />

Verbier Festival<br />

19. Juli bis 5. August <strong>2018</strong>, Verbier.<br />

25-Jahr-Jubiläum des Verbier Festivals<br />

mit Stars der Klassik.<br />

www.verbierfestival.com<br />

Aprikosenfest<br />

20. bis 22. Juli <strong>2018</strong>, Saxon. Die beliebteste<br />

Walliser Frucht in all ihren<br />

Varianten.<br />

www.fetedelabricot.ch<br />

Valais Drink Pure Alphornfestival<br />

20. bis 22. Juli <strong>2018</strong>, Nendaz. Einmalige<br />

Alphornkonzerte mit dem grössten<br />

Alphornchor der Welt.<br />

www.nendazcordesalpes.ch<br />

August<br />

Cyclosportive der Walliser Weine<br />

1. August <strong>2018</strong>, Sion. Eines der beliebtesten<br />

Velorennen der Schweiz am<br />

Nationalfeiertag.<br />

www.lacyclosportivevalaisanne.ch<br />

Tour des Stations<br />

11. August <strong>2018</strong>, Verbier. Velo-Bergrennen<br />

der Extraklasse vom Tal auf den<br />

Berg.<br />

www.tourdesstations.ch<br />

Open Air Gampel<br />

16. bis 19. August <strong>2018</strong>, Gampel. Rock,<br />

Rap, Elektro und Schweizer Acts.<br />

www.openairgampel.ch<br />

Swiss Food Festival<br />

17. August <strong>2018</strong>, Zermatt. Durchs Dorf<br />

flanieren und kulinarisch geniessen.<br />

www.swissfoodfestival.ch<br />

Grand Raid BCVS<br />

17. und 18. August <strong>2018</strong>, Verbier. Der<br />

Rennmarathon für Mountainbiker.<br />

www.grand-raid-bcvs.ch<br />

Vision Art Festival<br />

17. bis 26. August <strong>2018</strong>, Crans-Montana.<br />

Ein Dorf voller Kunst!<br />

www.visionartfestival.com<br />

Ultra-Trail Mont-Blanc<br />

27. August bis 2. September <strong>2018</strong>,<br />

Orsière. Ein Must für alle sehr fitten<br />

Bergläufer.<br />

www.utmbmontblanc.com<br />

Vinea<br />

31. August und 15. September <strong>2018</strong>,<br />

Sierre. Degustationen und der Grand<br />

Prix der Schweizer Weine.<br />

www.vinea.ch<br />

September<br />

Swiss Peaks Trail<br />

2. bis 9. September <strong>2018</strong>, ganzes Wallis.<br />

Bergläufe aller Schwierigkeitsgrade.<br />

www.swisspeaks.ch<br />

Omega European Masters<br />

6. bis 9. September <strong>2018</strong>, Crans-Montana.<br />

Das Golfturnier mit Weltstars.<br />

www.omegaeuropeanmasters.com<br />

Perskindol Swiss Epic<br />

11. bis 15. September, Zermatt, Grächen,<br />

Bettmeralp. Episches Mountainbike-<br />

Etappenrennen.<br />

www.swiss-epic.com<br />

Genusswoche<br />

13. bis 23. September <strong>2018</strong>, ganzes Wallis.<br />

Degustieren, geniessen, einkaufen.<br />

www.gout.ch<br />

TRAILLOVE Festival<br />

14. bis 18. September <strong>2018</strong>, Zermatt.<br />

Wer Biketrails liebt, geht nach Zermatt.<br />

www.traillove.bike<br />

Oktober<br />

Fest der Kastanie<br />

13. und 14. Oktober <strong>2018</strong>, Fully.<br />

Mythen, Geschichte, Kastanienwälder<br />

und natürlich Brisolée.<br />

www.fetedelachataigne.ch<br />

82


Schneller ins<br />

Wallis<br />

Tickets online günstiger kaufen<br />

unter bls.ch/autoverlad


wallis.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!