WALLIS Magazin - November 2018
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AUSGABE 7 4. MAI <strong>2018</strong><br />
<strong>WALLIS</strong><br />
INS HERZ GEMEISSELT<br />
Ein Hawaiianer surft auf Bergseen Barrhorn –<br />
höchster Wandergipfel Sport-Ikonen für Olympia<br />
im Wallis Die Rebschule Sommer-Specials
Glauben versetzt Berge<br />
Das Wallis ist die grösste Weinregion der Schweiz. Es ist<br />
ein Ferienort und unsere Heimat. Ein Wirtschaftsstandort<br />
mit bemerkenswerter Innovationskraft. Ein Boden für köstliche<br />
Regionalprodukte und Ort der Kultur. Wir sind von der<br />
Einzigartigkeit dieser Vielfalt überzeugt und tragen sie unter<br />
anderem durch spannende Geschichten über passionierte<br />
Walliserinnen und Walliser in die Welt hinaus. Unser<br />
Wirken verändert die Wahrnehmung des Wallis. Stück für<br />
Stück. Daran glauben wir.<br />
Die Realisierung einer Vision erfordert feste Überzeugung,<br />
Mut, neue Wege zu gehen, und Beständigkeit. So hat Martin<br />
Engstroem das Verbier Festival innert 25 Jahren zu einem<br />
renommierten Treffpunkt für klassische Musik und<br />
Sprungbrett für junge Musiktalente aus der ganzen Welt<br />
gemacht. Die junge Gastgeberfamilie des ältesten Lötschentaler<br />
Hotels hat sich neu organisiert und wirtschaftet<br />
innovativ, um nachhaltig zu wirken. Unsere Spitzensportler<br />
haben bewiesen, dass sie Berge versetzen können durch ihren<br />
Glauben an den Erfolg. Eine Herzensangelegenheit von<br />
Einzelnen kann eine Bewegung unter vielen auslösen. Die<br />
Walliserinnen und Walliser sind leidenschaftliche Menschen<br />
und setzen sich für ihre Heimat ein. Eine Heimat, die sich<br />
in ihrer Vielfalt und Fortschrittlichkeit weiterentwickelt. Die<br />
Olympischen und Paralympischen Winterspiele Sion 2026<br />
vermögen den Wirtschaftsstandort und Lebensraum Wallis<br />
langfristig zu beflügeln und öffnen dem Wallis ein riesiges<br />
Fenster zur Welt. Seien Sie neugierig auf diese Vielfalt.<br />
Haben Sie eine besonders<br />
schöne Erinnerung an den<br />
Sommer im Wallis? Teilen<br />
Sie diese auf Facebook,<br />
Twitter oder Instagram mit<br />
dem Hashtag<br />
#MeinSommerimWallis<br />
EDITO<br />
Damian Constantin, Direktor Valais/Wallis Promotion<br />
impressum<br />
Titel Sedrik Nemeth<br />
«Wallis» erscheint als Beilage der Schweizer<br />
Illustrierten am 4. Mai <strong>2018</strong><br />
Redaktion | «Wallis», Schweizer Illustrierte,<br />
Flurstrasse 55, Postfach, 8021 Zürich,<br />
Tel. 058 269 26 26, Fax 058 269 26 40,<br />
info@schweizer-illustrierte.ch Leitung Wallis /<br />
Leiter Zeitschriften | Urs Heller Chefredaktor |<br />
Stefan Regez Redaktionsleitung | Monique Ryser<br />
Bildchefin | Nicole Spiess Textchef | Jan Morgenthaler<br />
Layout / Produktion | Simona Guarino,<br />
Dominic Koch Mitar beiter dieser Ausgabe | Manuela<br />
Enggist, Manuela Lavanchy, Anita Lehmeier,<br />
Thomas Kutschera Fotografen | David Carlier,<br />
Pascal Gertschen, Sedrik Nemeth, Kurt Reichenbach,<br />
Marco Schnyder Bildredaktion | Regula<br />
Revellado, Martin Müller, Fabienne Hubler Designkonzept<br />
| Beling Thoenen Design Korrektorat |<br />
Barbara Siegrist Bildbearbeitung | Ringier Redaktions-Services<br />
Leiter Content- & Marketing-<br />
Partnerschaften | Thomas Passen Vermarktung |<br />
Admeira SA, Flurstrasse 55, Postfach, 8021 Zürich,<br />
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Jungo Business Unit Director Print & Digital |<br />
Beniamino Esposito Sales Director | Roger<br />
Knabenhans Media Service Print | Esther Staub<br />
Verlag | Flurstrasse 55, Postfach, 8021 Zürich,<br />
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Passen Druck | Swissprinters AG, 4800 Zofingen
46<br />
Peter Gschwendtner<br />
vom «Castle» in<br />
Blitzingen zaubert<br />
die Natur auf den<br />
Teller.<br />
18<br />
Das Hotel Nest- und<br />
Bietschhorn ist das<br />
älteste Hotel des<br />
Lötschentals. Und<br />
ganz modern.<br />
INHALT<br />
36<br />
66<br />
Dani Albrecht und<br />
viele andere<br />
Sportler wollen die<br />
Olympischen Spiele<br />
ins Wallis holen.<br />
Sion mit den Wahrzeichen<br />
Valère und<br />
Tourbillon hat<br />
urbanen Charme.<br />
Fotos Sedrik Nemeth (3), Kurt Reichenbach, Rob Lewis, Pascal Gertschen<br />
6<br />
FOTOWETTBEWERB<br />
#MeinSommerimWallis<br />
Das Gewinnerbild des Wettbewerbs.<br />
12<br />
BIKEN<br />
Stoneman Glaciara<br />
Der Stoneman-Trail der Schweiz liegt<br />
im Oberwallis. Er führt durch karge<br />
Berglandschaft und pittoreske Dörfer.<br />
18<br />
LÖTSCHENTAL<br />
Hotel Nest- und Bietschhorn<br />
Das älteste Hotel des Lötschentals<br />
wurde geschickt umgebaut und<br />
überzeugt durch Herzlichkeit.<br />
22<br />
ALOHA FROM HAWAII<br />
Kai Lenny<br />
Der Surfer aus Hawaii glitt über<br />
Bergseen und schwärmt vom Wallis.<br />
26<br />
PORTFOLIO<br />
So entstehen Reben<br />
Fotograf Sedrik Nemeth dokumentiert<br />
die Aufzucht von Jungreben.<br />
36<br />
SION 2026<br />
Olympia-Ja<br />
Spitzensportler aus dem Wallis und<br />
der Schweiz finden: «Packen wir<br />
die Chance.»<br />
42<br />
APROZ<br />
Mineralwasser aus dem Wallis<br />
Aproz ist das beliebteste<br />
Mineralwasser der Schweiz.<br />
46<br />
«CASTLE»<br />
Natur auf dem Tisch<br />
Peter Gschwendtner liebt die Natur,<br />
besteigt die höchsten Berge und<br />
bringt die Natur auf den Teller.<br />
52<br />
WANDERN<br />
Der höchste Wandergipfel Europas<br />
Das Barrhorn ist mit 3610 Metern der<br />
höchste erwanderbare Gipfel.<br />
4
07<br />
Inhalt<br />
12 26<br />
Der Stoneman<br />
Glaciara ist ein<br />
Biketrail, der gleich<br />
an zwei Gletschern<br />
vorbeiführt.<br />
Schon mal überlegt,<br />
woher junge Reben<br />
kommen? Besuch in<br />
der Rebschule.<br />
55<br />
SO NAH<br />
Schneller, als man denkt …<br />
… reist man aus allen Landesteilen<br />
der Schweiz ins Wallis.<br />
56<br />
VERBIER FESTIVAL<br />
Martin Engstroem<br />
Der Gründer des Verbier Festivals<br />
blickt auf eine 25-jährige Erfolgsgeschichte<br />
zurück.<br />
60<br />
KULTURERBE<br />
Trockenmauern<br />
Sie prägen das Landschaftsbild des<br />
Wallis und sind kunstvolle Bauwerke.<br />
65<br />
UNTERNEHMEN<br />
Walliser Wirtschaft<br />
Direktstrom aus Wasser, Innovation<br />
im Berggebiet.<br />
66<br />
DESTINATION<br />
Sion – die Stadt hat viel zu bieten<br />
Der Hauptort des Wallis liegt zwischen<br />
Berg und Tal und verbindet historisches<br />
Erbe mit urbanem Lifestyle.<br />
72<br />
ROADTRIP<br />
Angebot<br />
Mazda offeriert das Auto für eine<br />
Wallis-Tour und eine Übernachtung.<br />
5<br />
74<br />
SOMMER-SPECIALS<br />
Schatzsuche, Radtouren und mehr<br />
Das Wallis ist reich an Erlebnissen für<br />
Familien, Sportliche und Geniesser.<br />
Diese Angebote begeistern.<br />
82<br />
AGENDA<br />
Für alle etwas<br />
Bergläufe, Velorennen, Feste und<br />
Ausstellungen.
13 STERNE<br />
#MeinSommerimWallis<br />
Elise Rabaey hat mit dem Bild vom Lac de Taney den<br />
Fotowettbewerb #MeinSommerimWallis 2017 gewonnen.<br />
Fotos akg-images, HO (3)<br />
Lac de Taney | Elise Rabaey war zusammen<br />
mit ihrem Ehemann unterwegs mit<br />
einem Elektro-Mountainbike auf den<br />
Gipfel des Grammont, als ihr dieses<br />
wunderschöne Bild des Lac de Taney gelang.<br />
Der Bergsee liegt auf 1408 Metern<br />
und scheint keinen Abfluss zu haben. Sie<br />
habe frühmorgens beim Aufstieg die<br />
Stimmung eingefangen, beim Abstieg<br />
gabs ein erfrischendes Bad, erzählt Elise.<br />
Das Wallis hat einen grossen Platz in<br />
ihrem Herzen, hat ihr doch ihr Ehemann<br />
auf dem Matterhorn den Heiratsantrag<br />
gemacht! Der Bergsee Lac de Taney liegt<br />
oberhalb von Vouvry, etwa auf halbem<br />
Weg zum Gipfel des Grammont, von<br />
dem aus man eine überwältigende Aussicht<br />
über den Genfersee hat. Am Lac<br />
de Taney befindet sich die Auberge-Refuge<br />
La Vouivre, der ideale Punkt zum<br />
Rasten und sich verpflegen zu lassen.<br />
Machen auch Sie mit beim grossen Fotowettbewerb<br />
#MeinSommerimWallis<br />
und posten Ihre Wallis-Bilder auf Twitter,<br />
Instagram und Facebook. Zu gewinnen<br />
gibt es einen Aufenthalt im Wallis.<br />
#MeinSommerimWallis<br />
6
Musizieren mit<br />
Aussicht<br />
Ritz, der Bauernbub aus dem Goms,<br />
revolutionierte die Hotellerie.<br />
Der grosse<br />
Cäsar Ritz<br />
Grächen | Der Kulturverein Grächen organisiert<br />
in Zusammenarbeit mit Grächen<br />
Tourismus vom 8. bis 21. Juli <strong>2018</strong><br />
die «Grächen Musikferien», ein kulturelles<br />
Angebot, das sich an musikbegeisterte<br />
Gäste richtet. Ferien und aktives Musizieren<br />
werden miteinander verbunden,<br />
wobei vor allem erwachsene Hobbymusiker<br />
angesprochen sind, die im Alltag zu<br />
gefordert sind, um sich dem Musizieren<br />
zu widmen. Angeboten werden sechs<br />
Kurse mit professionellen Musikern wie<br />
zum Beispiel die Chorwoche oder die<br />
Panflötenwoche.<br />
www.graechen.ch/musikferien<br />
Retter in<br />
Rot-Weiss<br />
Die Air Zermatt feiert <strong>2018</strong> ihr<br />
50-Jahr-Jubiläum und lädt zu<br />
den Tagen der offenen Tür ein.<br />
Niederwald | «Aus dem Ziegenhirten<br />
wurde ein König. Aus dem Bauernjungen<br />
ein Weltenbummler», sagte Cäsar Ritz<br />
von sich. Er, der 1864 als 14-Jähriger seine<br />
Heimat Niederwald im Goms verliess<br />
und die Welt mit seinen Ritz-Hotels eroberte.<br />
Anlässlich des 100. Todestages<br />
feiert sein Heimatdorf den grossen Sohn<br />
mit einem Freilichttheater: Rund 50 Mitwirkende<br />
vor und hinter den Kulissen erzählen<br />
sein Leben voller Emotionen und<br />
Schaffenskraft. Vor idyllischer und authentischer<br />
Kulisse erwartet die Gäste<br />
ein Theaterspektakel mit Licht, Musik<br />
und einheimischen Theaterleuten. Neben<br />
dem Freilichtspiel sind den ganzen<br />
Sommer und Herbst <strong>2018</strong> diverse Aktivitäten<br />
rund um das 100-Jahr-Jubiläum<br />
geplant. So gibt es kulturell-kulinarische<br />
Parkwanderungen im Landschaftspark<br />
Binntal von seinem Geburtsort Niederwald<br />
auf einem Rundweg nach Blitzingen<br />
und wieder zurück nach Niederwald.<br />
Spezielle Übernachtungspauschalen,<br />
Dampfbahnfahrten mit Abendessen und<br />
ein Fest auf dem Gommer Höhenweg erinnern<br />
alle an den grossen Hotelier.<br />
www.caesar-ritz.ch/jubilaeum-<strong>2018</strong><br />
Angesprochen sind vor allem<br />
erwachsene Hobbymusiker.<br />
Grächen<br />
verbindet<br />
Ferien und<br />
Musizieren<br />
7<br />
Raron | Sie haben sich in den letzten<br />
Jahrzehnten den Ruf erflogen, die<br />
schwierigsten Bergrettungen der Welt<br />
durchzuführen, sorgten in den Siebzigerjahren<br />
mit der ersten Direktrettung aus<br />
der berüchtigten Eigernordwand für<br />
Schlagzeilen. In diesem Jahr feiern die<br />
Helikopter mit den roten und weissen<br />
Sternen nun ihr 50-Jahr-Jubiläum. Ziel<br />
der Gründung von Air Zermatt 1968 war<br />
es, die rasche Hilfeleistung für erkrankte<br />
und verunfallte Menschen im Zermatter<br />
Hochgebirge zu gewährleisten. Es<br />
kam vor, dass die Rettungshelikopter von<br />
Sion aufgrund des Wetters nicht starten<br />
konnten. So kauften sich einige Zermatter<br />
einen Helikopter, und die Dinge nahmen<br />
ihren Lauf. Heute beschäftigt das<br />
Unternehmen auf den Basen in Gampel,<br />
Raron und Zermatt 65 Mitarbeiter, führt<br />
neben Rettungsaktionen auch Transportund<br />
Touristenflüge durch. Zum Jubiläum<br />
lädt Air Zermatt am 19. und 20. Mai <strong>2018</strong><br />
auf der Basis in Raron zu den Tagen der<br />
offenen Tür ein: Neben einem Rahmenprogramm<br />
kommen die Besucher in den<br />
Genuss von Flugdemos und Rundflügen.<br />
www.air-zermatt.ch
Brücke für<br />
Mutige<br />
Alte Sorten,<br />
neue Wege<br />
13 STERNE<br />
Fotos Photovf.com / Valentin Flauraud, Jürg Waldmeier, HO (2)<br />
Randa | Die Hängebrücke Charles Kuonen<br />
wurde im Juli 2017 eröffnet und ist<br />
mit 494 Metern die längste der Welt. Ab<br />
Sommer <strong>2018</strong> wird sie über einen neuen<br />
Wanderweg erreichbar sein. Die Überquerung<br />
dauert knapp zehn Minuten,<br />
und am höchsten Punkt schweben Fussgänger<br />
85 Meter über der Erde. Der<br />
Rundweg eignet sich für die ganze Familie,<br />
sofern alle schwindelfrei sind und<br />
auch Kinder und Hunde kein Problem<br />
mit dem Trittgitter haben. Er beginnt<br />
beim Bahnhof Randa und führt durch<br />
Lärchenwälder, vorbei an Aussichtspunkten<br />
mit Panoramablick auf die Berge,<br />
über die eindrückliche Hängebrücke<br />
und schliesslich zurück nach Randa. Optional<br />
kann nach der Brücke ein Abstecher<br />
zur Europahütte gemacht werden.<br />
Die Hängebrücke ist Teil des Europaweges<br />
von Grächen nach Zermatt und<br />
musste neu gebaut werden, da das Gelände<br />
2010 instabil wurde. Wer seine Höhentauglichkeit<br />
prüfen will, macht eine<br />
Probetour über die kürzere Hängebrücke<br />
bei Furi oberhalb von Zermatt. Sie<br />
ist hundert Meter lang und an der höchsten<br />
Stelle neunzig Meter hoch.<br />
www.zermatt.ch<br />
Mit 494 Metern ist die Hängebrücke<br />
bei Randa die längste der Welt.<br />
Bergläufe im<br />
Wallis begeistern<br />
Profis<br />
und Amateure<br />
Bergläufe der<br />
Superlative<br />
Wallis | Ein 360 Kilometer langer Trail<br />
von Oberwald im Goms bis nach Le Bouveret<br />
am Genfersee! Mit diesem Lauf<br />
vom 2. bis am 9. September <strong>2018</strong> kommt<br />
ein weiterer Höhepunkt zur Serie der<br />
mythischen Swiss-Peaks-Läufe im Wallis<br />
dazu. Auch bei den Golden Series ist das<br />
Wallis am 12. August mit dem Lauf Sierre-<br />
Zinal präsent. Er steht Profis und Amateuren<br />
offen. Ebenfalls beliebt der Ultra-Trail<br />
Verbier St-Bernard, der dieses<br />
Jahr am 7. und 8. Juli stattfindet.<br />
www.swisspeaks.ch<br />
www.sierre-zinal.com<br />
www.trailvsb.com<br />
Les Evouettes | Sie sind Bio-Pioniere:<br />
Bereits Anfang der Achtzigerjahre widmeten<br />
sich Christine und Robert Zollinger<br />
der Erhaltung traditioneller Sorten<br />
und der biologischen Saatgutzüchtung.<br />
Sie begannen – damals noch im Thurgau<br />
und von Beginn an in biologischer Qualität<br />
– mit der Zucht und Vermehrung<br />
verschiedener Gemüse-, Kräuter-, und<br />
Blumenarten. 1991 konnten sie in Les<br />
Evouettes einen 25 Hektar grossen Betrieb<br />
erwerben und zogen ins Wallis. Da<br />
sie somit mehr Platz zur Verfügung hatten,<br />
konnten sie ihr Sortiment aufstocken,<br />
sodass jetzt jeden Sommer über<br />
400 verschiedene Pflanzenarten und<br />
-sorten im Samengarten wachsen, blühen<br />
und fruchten. Seit 2016 führen die<br />
Söhne Til, Tizian und Tulipan den Betrieb.<br />
Mit einer simplen Strategie, wie Tulipan<br />
Zollinger erklärt. «Die Philosophie<br />
unseres Familienunternehmens ist einfach:<br />
Wir züchten robuste, ertragreiche<br />
Pflanzen mit viel Geschmack.» So achten<br />
sie auch darauf, möglichst viel selber<br />
zu machen: Das Dreschen, Reinigen und<br />
Abpacken der Samen passiert alles auf<br />
dem Hof.<br />
www.zollinger.bio<br />
Die Sorten finden in der ganzen<br />
Schweiz und auch im Ausland<br />
Verbreitung.<br />
8
Walliser<br />
Whisky-Wunder<br />
Ardon | Zwei Dinge hätte der Whisky-<br />
Produzent Alex Delaloye nicht erwartet,<br />
als er im Jahr 2000 begann, Whisky zu<br />
brennen. Zum einen, dass sein Whisky<br />
2005 an der Eurowhisky zum besten<br />
Whisky des Jahres gewählt wird. Zum<br />
anderen, dass ihm seine schottischen<br />
Konkurrenten danach die Polizei nach<br />
Hause schicken würden, um zu überprüfen,<br />
ob das auch wirklich Whisky war,<br />
was er da herstellte. «Ich war zugleich<br />
schockiert als auch geschmeichelt», sagt<br />
Delaloye. Sein Whisky bestand die Prüfung,<br />
und noch heute überzeugt der<br />
60-Jährige mit seinem sogenannten<br />
«Swhisky» (Swiss Whisky). Er, der hauptberuflich<br />
als Physiotherapeut arbeitet,<br />
ist keinem so grossen Druck ausgesetzt<br />
wie andere Produzenten. Delaloye kann<br />
seinen Whisky so lange lagern, wie er<br />
möchte. Zudem glaubt er, dass die fruchtige<br />
Note in seinem Whisky ankommt –<br />
besonders bei Frauen. Neben Whisky<br />
produziert Delaloye Gin, Wodka und seit<br />
35 Jahren auch Wein. Wie bringt man<br />
das alles unter einen Hut? «Mit sehr viel<br />
Passion!»<br />
www.maisonlesvignettes.ch<br />
Ein Fluss wehrt sich<br />
Der Dok-Film «Dans le lit du Rhône» erzählt die<br />
Geschichte eines Flusses, der neue Wege geht.<br />
Seit 18 Jahren braut Alex Delaloye<br />
seinen eigenen Whisky.<br />
9<br />
Wallis | Es war im kanadischen Montreal,<br />
als die Walliser Filmemacherin Mélanie<br />
Pitteloud von der 3. Rhonekorrektion<br />
erfuhr und ihr Interesse für den Fluss<br />
geweckt wurde. Sie, die die Rhone früher<br />
keines Blickes würdigte, begann<br />
nach ihrer Rückkehr ins Wallis zu recherchieren<br />
– und war betroffen vom eingezwängten<br />
Leben, das die Rhone fristen<br />
muss. Mit der Rhonekorrektion laufen<br />
infolge schlimmer Überschwemmungen<br />
derzeit riesige Bauarbeiten, um das<br />
Flussbett zu vergrössern und zu revitalisieren.<br />
Pitteloud wollte die bewegte Geschichte<br />
der Rhone nacherzählen. Entstanden<br />
ist dabei der Dokumentarfilm<br />
«Dans le lit du Rhône», in dem sie verschiedene<br />
Akteure zu Wort kommen<br />
lässt: Bauern, die dadurch mit der Enteignung<br />
von fruchtbarem Land rechnen<br />
müssen, sowie eine Biologin, die sich<br />
eine revitalisierte Rhone wünscht. Trotz<br />
verschiedener Perspektiven müssen<br />
sich alle der Frage stellen: Wie steht es<br />
um unser Verhältnis zur Natur? Der Film<br />
läuft in verschiedenen Kinos der Schweiz.<br />
www.goldeneggproduction.ch/portfolio-item/rhone-fr
13 STERNE<br />
Fotos Christian Pfammatter, Kenny Carrillo / EyeEm, HO<br />
Die Marke Wallis garantiert<br />
beste Aprikosen-Qualität.<br />
Geschichte<br />
eines Tals<br />
Die Route<br />
d’Anniviers versetzte<br />
frühere<br />
Besucher in<br />
Schrecken.<br />
Neue Energiequellen erfordern<br />
auch intelligente Netze – The<br />
Ark will dabei unterstützen.<br />
Aprikosen essen<br />
– und feiern<br />
Dörfer ein, die mit ihrem baulichen Erbe<br />
Energie intelligent<br />
nutzen<br />
Saxon | Gibt es eine süssere, sanftere,<br />
samtigere Frucht als die Aprikose? Sie<br />
ist der Inbegriff des Sommers, der Wärme<br />
und des Geniessens. Sie braucht ein<br />
Übermass an Sonne, und deshalb stammen<br />
96 Prozent der Schweizer Aprikosen<br />
aus dem Wallis. Der warme, sandige<br />
Boden des Rhonetals, das reine Gletscherwasser<br />
zur Bewässerung und das<br />
ideale Mikroklima sorgen seit jeher für<br />
eine wunderschöne Färbung und die intensiven<br />
Aromen der Aprikosen. Die<br />
Marke Wallis garantiert eine Mindestfruchtgrösse<br />
und einen Mindestzuckergehalt<br />
sowie die Einhaltung strikter<br />
Sozial- und Umweltnormen. Da die zahlreichen<br />
Sorten unterschiedliche Reifezeitpunkte<br />
aufweisen, sind Walliser<br />
Aprikosen den ganzen Sommer über erhältlich!<br />
Die ersten auf dem Markt sind<br />
Orangered und Vick Royal, dann folgen<br />
Goldrich/Jumbo Cot und Luizet und<br />
schliesslich die spät reifenden Sorten<br />
wie Bergarouge, Kioto, Bergeron oder<br />
Tardif de Tain. Vom 20. bis 22. Juli findet<br />
in Saxon das Aprikosenfest statt – hingehen<br />
und geniessen.<br />
www.saxontourisme.ch<br />
Val d’Anniviers | Der Rundgang Parcours<br />
Anniviard im Val d’Anniviers präsentiert<br />
Themen aus der Geschichte des Tals<br />
entlang von Posten, die mit einmaligen<br />
Sehenswürdigkeiten verbunden sind.<br />
Der historische Rundgang von Anniviers<br />
lädt zu einer Entdeckungsreise durch die<br />
und dem Leben der Einwohner beeindrucken.<br />
Der Weg beginnt mit der Besichtigung<br />
der Quartiere der Anniviarden<br />
in Sierre und endet mit einem Posten<br />
zur Religionsausübung in Chandolin.<br />
Für die vorgeschlagene Strecke im Val<br />
d’Anniviers benötigt man etwa drei Stunden:<br />
neunzig Minuten für die Autofahrt<br />
und neunzig Minuten für die Besichtigung<br />
der verschiedenen Posten. Das<br />
Buch zum Rundgang ist für zwanzig Franken<br />
in den Verkehrsbüros erhältlich.<br />
www.valdanniviers.ch<br />
Sion | The Ark – die Stiftung für Innovation<br />
im Wallis will Digitalisierung und<br />
Energie näher zusammenbringen: Mit<br />
dem Smart Energy Portal wird eine neue<br />
Informations- und Datenaustauschplattform<br />
für die Digitalisierung im Energiemarkt<br />
realisiert. Das Ziel ist, Informationen<br />
für Fachleute und für interessierte<br />
Personen zur Verfügung zu stellen. Die<br />
Smart-Energy-Thematik wird auch an einer<br />
jährlichen Veranstaltung aufbereitet,<br />
dem nationalen Thementag Smart Energy,<br />
der <strong>2018</strong> am 31. August in Sion stattfindet.<br />
Das Wallis ist ein wichtiger Erzeuger<br />
für Wasserkraft, verfügt über ein<br />
Freiluftlabor (BlueArk Entremont) sowie<br />
zahlreiche akademische Kompetenzzentren<br />
(eEnergy Center, EPFL Valais Wallis,<br />
HES-SO Valais Wallis) und positioniert<br />
sich deutlich bei der Digitalisierung<br />
von Energie. Der Energiemarkt befindet<br />
sich in ständigem Wandel, erneuerbare<br />
Energien werden wichtiger. Gerade damit<br />
steigert sich der Bedarf an neuen, digitalen<br />
Lösungen, um die Energie sinnvoll<br />
und effizient zu nutzen und sie dorthin<br />
zu bringen, wo sie gebraucht wird.<br />
www.smartenergyportal.ch<br />
10
Der Chronist der<br />
Freiheitsliebenden<br />
Wilfried Meichtry hat einen erfolgreichen Film über Katharina von Arx<br />
und Freddy Drilhon gedreht.<br />
Wallis | Der Walliser Wilfried Meichtry<br />
glaubte zuerst, er sei einer «Lügenbaronin»<br />
begegnet, als er Katharina von Arx<br />
das erste Mal traf: «Die 83-jährige Frau<br />
zeigte uns ihr eindrückliches Haus und<br />
erzählte unglaubliche Geschichten. Sie<br />
habe als junge Frau mit Auto-, Schiff- und<br />
Flugzeugstopp die Welt umrundet, sei in<br />
Indien in den Harem eines Maharadschas<br />
geraten, habe in Japan am Radio gesungen<br />
und in Neuguinea Kannibalenstämme<br />
besucht.» Nach zwei Gesprächen und einem<br />
längeren Augenschein in ihrem Archiv<br />
konnte Meichtry sein Glück kaum<br />
fassen: «Vor mir lag ein überaus spannender<br />
Stoff mit einer eindrücklichen Protagonistin.<br />
Bei unserem dritten Besuch<br />
stellten wir die Kamera auf, ich begann<br />
die alte Dame zu interviewen, und wir<br />
begannen von einem Kinofilm über das<br />
Leben der Katharina von Arx zu träumen.»<br />
Der Traum wurde 2017 wahr, doch<br />
statt eines reinen Abenteuerfilms wurde<br />
daraus die Doku-Fiktion «Bis ans<br />
Ende der Träume» über die Beziehung<br />
von Katharina von Arx mit ihrem Ehemann<br />
Freddy Drilhon. Bereits zwei Jahre<br />
vorher hatte der Historiker, Schriftsteller,<br />
Drehbuchautor und Filmemacher<br />
11<br />
das Buch «Die Welt ist verkehrt, nicht<br />
wir» über die beiden Filmprotagonisten<br />
veröffentlicht. Leider erlebte Katharina<br />
von Arx den Film nicht mehr, ist sie doch<br />
2013 gestorben.<br />
Bekannt wurde Meichtry bereits 2007<br />
mit dem Buch «Verliebte Feinde», welches<br />
das Leben von Iris und Peter von<br />
Roten nachzeichnet, die beide für Frauenrechte<br />
einstanden. Das Buch wurde<br />
ebenfalls verfilmt. Auch als Biograf von<br />
Mani Matter machte sich Meichtry einen<br />
Namen, und er kuratierte verschiedene<br />
Ausstellungen.<br />
www.bis-ans-ende-der-traeume.ch
BIKE<br />
GLETSCHER-<br />
ROUTE<br />
Entlang zweier Gletscher, heimeliger Dörfer<br />
und mächtiger Viertausender –<br />
der Rundkurs Stoneman Glaciara bietet<br />
keine Erholung, aber sehr viel Vergnügen.<br />
Text: Monique Ryser Fotos: Pascal Gertschen<br />
12
13<br />
Stoneman-Biker auf der Moosfluh,<br />
hoch über dem Aletschgletscher.
1 2<br />
3<br />
BIKE<br />
14
4<br />
1 Hochalpine<br />
Landschaft auf dem<br />
Trail. 2 Rast am Aletschgletscher.<br />
Der Stoneman<br />
Glaciara führt auch am Fieschergletscher<br />
vorbei. 3 Durchfahrt durch<br />
den alten Dorfkern von Bellwald.<br />
4 Wer einen Pokal gewinnen<br />
will, muss gut trainiert<br />
sein – doch der Trail<br />
macht allen<br />
Spass.<br />
Manchmal muss man schnell sein<br />
und gleich handeln: Es dauerte<br />
nur wenige Stunden, bis Romeo<br />
Volken eine ungefähre Streckenführung<br />
beisammenhatte, um seine Region<br />
ins Stoneman-Netz aufnehmen zu lassen.<br />
Nach einem Vortrag an einem Bike-<br />
Kongress über das Konzept der Stoneman-Biketrails<br />
war ihm klar, dass das<br />
Wallis mitmachen musste. Nach dem<br />
Kongress verfeinerten Romeo Volken<br />
und Robert und René Diezig den Streckenplan<br />
und schickten die Bewerbung<br />
ab. Der Zuschlag kam kurz vor Weihnachten<br />
2016, die beteiligten Gebiete<br />
Landschaftspark Binntal, Goms, Aletsch<br />
Arena und Bellwald machten es möglich,<br />
dass ein halbes Jahr später der 127 Kilometer<br />
lange Stoneman Glaciara eingeweiht<br />
werden konnte. Er hatte sich gegen<br />
andere Kandidaten in der Schweiz<br />
durchgesetzt.<br />
Die Idee ist einfach und hat Erfolg: Die<br />
Stoneman-Rundstrecken sind nicht nur<br />
für einen Event geöffnet, sondern sollen<br />
den Fans des Mountainbikens die ganze<br />
Sommersaison zur Verfügung stehen.<br />
«Wichtig war mir, dass dies ein neues<br />
Angebot für den sanften Tourismus ist.<br />
Die meisten werden für mehrere Tage<br />
kommen, hier auch übernachten und<br />
das Wallis in all seinen Schönheiten geniessen»,<br />
so der umtriebige Bellwalder.<br />
Stoneman-Trails gibt es bereits in den<br />
Dolomiten und im Erzgebirge, sie führen<br />
alle durch landschaftlich spektakuläre<br />
Gebiete, und pro Land gibt es nur einen.<br />
«Wir sind wirklich stolz, dass wir die<br />
Schweiz in diesem Netz vertreten dürfen»,<br />
freut sich Romeo Volken. Und fügt<br />
an, dass es auch der Einzige sei, der<br />
gleich an zwei Gletschern vorbeiführe –<br />
weshalb ihm auch der Zusatz Glaciara<br />
gegeben wurde.<br />
Der 38-Jährige ist ein begnadeter Biker,<br />
war Mitglied des Swiss National Teams<br />
und vertrat an einer Welt- und einer<br />
Europameisterschaft die Farben der<br />
Schweiz. Er initiierte nicht nur den<br />
Stoneman Glaciara, sondern auch das<br />
Bellwalder Downhill-Rennen, an dem bis<br />
zu 400 Leute teilnehmen. Dieses Jahr<br />
findet es bereits zum zwölften Mal statt,<br />
wie immer in der ersten Oktober-Woche.<br />
Romeo Volken betreibt in Bellwald die<br />
Bike-Unternehmung Rodeo Bike mit<br />
Shop und Guiding Service, selber ist er<br />
ausgebildeter Swiss Cycling Guide. «Das<br />
Wallis hat 8000 Kilometer Singletrails –<br />
da gibt es viel zu entdecken», verspricht<br />
er. Der Stoneman Glaciara hat aber natürlich<br />
einen besonderen Platz in seiner<br />
persönlichen Bestenliste: Die Stoneman-<br />
Glaciara-Route führt über drei ausgewogene<br />
Etappen hinauf zum Eismeer des<br />
Grossen Aletschgletschers und zurück<br />
nach Mörel. Mit knapp 1600 Höhenmetern<br />
folgt der Königsanstieg: Eine alte Militärstrasse<br />
führt steil rauf zum 2451 Meter<br />
hohen Breithornpass. Es folgt die<br />
Abfahrt ins Binntal, der Schatzkammer<br />
für Bergkristalle und über 200 andere<br />
Mineralien. Immer der Rhone entlang<br />
geht es danach in Richtung Obergoms –<br />
entlang uralter, mystischer Dorfkerne,<br />
geschichtsträchtiger Denkmäler und einladender<br />
Cafés. Dass das Wallis nicht<br />
nur mit hohen und schönen Bergen<br />
glänzt, sondern auch durch die einmalige<br />
Holzarchitektur und Stimmung in<br />
den typischen Walliser Dörfern mit den<br />
braun gebrannten Chalets, war ein<br />
Grund, dass diese Region ins Netz aufgenommen<br />
wurde.<br />
15
1 Die Römerbrücke<br />
in Binn.<br />
2 Roland Stauder, Gründer<br />
des Stoneman, auf dem<br />
Trail. Um das Wild zu schützen, starten<br />
die Biker erst nach Sonnenaufgang.<br />
3 Die alten Dorfkerne des Goms sind<br />
kulturelle Höhepunkte auf der<br />
Strecke. 4 Das Matterhorn,<br />
einmal aus anderer<br />
Perspektive.<br />
BIKE<br />
Wie man den Rundkurs absolviert, ist jedem<br />
selber überlassen. «Die Teilnehmer<br />
starten, wo sie wollen, und sie nehmen<br />
sich die Zeit, die ihnen entspricht. Die<br />
Route des Stoneman Glaciara ist vollständig<br />
beschildert.» Wer als Stoneman<br />
«geadelt» werden und gar einen Pokal<br />
gewinnen will, besorgt sich das Starterpaket<br />
mit Stempelkarte, um die Absolvierung<br />
des Rundkurses zu bestätigen.<br />
Er muss ihn in maximal drei Tagen absolvieren.<br />
«Die Strecke in einem Tag zurückzulegen,<br />
ist nur für Athleten», warnt Volken.<br />
In drei Tagen schaffen es aber auch<br />
routinierte Biker mit Trail-Erfahrung.<br />
Volkens Höhepunkte der Route sind die<br />
Abschnitte von Bellwald ins Fieschertal:<br />
«Ein richtiger Singletrail mit Wurzeln und<br />
Steinen.» Auch vom Märjelen zurück<br />
auf die Fiescheralp sei spektakulär, wer<br />
es schnell und rassig möge, werde beim<br />
Abstieg Moosfluh nach Mörel glücklich.<br />
Damit auch die Ruhezeit genossen werden<br />
kann, sind über die Website die verschiedenen<br />
Übernachtungsmöglichkeiten<br />
aufgelistet. Insgesamt 18 Übernachtungs-<br />
sowie 12 Servicepartner befinden<br />
sich direkt an der Strecke.<br />
Ziel der Stoneman-Strecken sei, die Biker<br />
zu motivieren, an ihre Grenzen zu gehen<br />
und andere Regionen kennenzulernen.<br />
«Der Pokal ist so ausgestaltet, dass<br />
ihm ein zweiter oder dritter gewonnener<br />
obenauf gesetzt werden kann.» Romeo<br />
Volken ist überzeugt, dass die einzelnen<br />
Gebiete voneinander profitieren. «Ich<br />
erhoffe mir auch, dass die Fahrer des<br />
Stoneman Glaciara erkennen, welche<br />
Schönheiten und welche Möglichkeiten<br />
das Wallis Bikern bietet.» Denn: Das Wallis<br />
ist das perfekte Abenteuerland, eine<br />
unermessliche Spielwiese an Trails. Hier<br />
führen bestens markierte Mountainbike-<br />
Strecken vorbei an sprudelnden Bergbächen<br />
und Alpseen oder schlängeln<br />
sich über Bergflanken und durch dichte<br />
Wälder. Dank den öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
und Bergbahnen stehen unzählige<br />
Möglichkeiten offen, um Touren für<br />
jedes Niveau zu planen.<br />
Es gibt leichte Touren wie Courtavey<br />
Bike, eine 12,4 Kilometer lange Tour zwischen<br />
Crans-Montana und den Alpweiden<br />
etwas ausserhalb. Oder die 12,7 Kilometer<br />
lange Biketour Schwarzsee–Zermatt,<br />
die sich fürs gemütliche Fahren<br />
eignet, ideal auch für Familien. Mittlere<br />
Touren hat es übers ganze Wallis verteilt,<br />
so etwa die Alpentour Route du Lait –<br />
eine angenehme Tour, die von der Bergstation<br />
der Seilbahn Champéry-Croixde-Culet<br />
über Lapisa nach Champéry<br />
zurückführt und wunderschöne Sicht auf<br />
die Dents Blanches bietet. Die legendäre<br />
Schweizer Mauer (Chavanette) kann<br />
für einmal ohne Schnee und Buckel bezwungen<br />
werden! Wer sehr gut trainiert<br />
ist und sich den Viertausendern nähern<br />
will, wählt die Strecke Valais Alpine Bike<br />
– keine andere Route kommt so nahe<br />
an die imposanten Viertausender heran.<br />
143 Kilometer von Verbier nach Chandolin,<br />
einige Teile der Strecke sind identisch<br />
mit dem legendären Bike-Rennen<br />
Grand Raid von Verbier nach Grimentz.<br />
Dieser Bike-Marathon ist nicht nur der<br />
älteste und einer der eindrücklichsten<br />
der Alpen, sondern auch einer der prestigeträchtigsten<br />
überhaupt.<br />
Die beste Zeit, sich auf einen alpinen Trail<br />
zu machen, beginnt im Juni. Auch der<br />
Stoneman Glaciara öffnet am 15. Juni.<br />
Infos: www.stoneman-glaciara.com<br />
www.valais.ch/bike<br />
1<br />
16
2<br />
3 4<br />
17
B L A T T E N<br />
Revolutionäre<br />
im Lötschental<br />
Frischer Wind im abgelegenen Weiler:<br />
Trotz seinem 150-Jahr-Jubiläum ist im Hotel Nestund<br />
Bietschhorn vieles neu. Die Gastgeber holen<br />
mit innovativen Methoden mehr Gäste ins Tal.<br />
Text: Manuela Enggist Fotos: Kurt Reichenbach<br />
HOTEL<br />
Die Tür geht auf. Ein Junge stürzt<br />
– dicht gefolgt von seinem Bruder<br />
– grinsend in die Gaststube<br />
herein. Er hält ein Flugzeug aus Lego in<br />
der linken, einige Servietten in der anderen<br />
Hand. Der vierjährige Noé und<br />
der eineinhalbjährige Luc sind die Söhne<br />
von Esther Bellwald und Laurent<br />
Hubert – dem Hotelierpaar vom «Nestund<br />
Bietschhorn» – und die heimlichen<br />
Stars im elterlichen Betrieb. Die beiden<br />
toben durch das Hotel, helfen beim<br />
Getränkeauffüllen, verlegen die Kassenbons<br />
und bringen mit ihren Spässen<br />
die Gäste zum Lachen – genau wie<br />
einst ihre Mutter. Das Genusshotel Nestund<br />
Bietschhorn, am Dorfeingang von<br />
Blatten gelegen, eingebettet zwischen<br />
Berner und Walliser Alpen, feiert in diesem<br />
Jahr sein 150-Jahr-Jubiläum. 1868<br />
erbaut, um den zu Berge gehenden Engländern<br />
und der wachsenden Zahl an<br />
Touristen Unterkunft zu bieten, ist es<br />
heute das älteste Hotel im Lötschental.<br />
Esther Bellwald ist zwei Jahre alt, als<br />
ihre Eltern das Hotel übernehmen. Sie<br />
wächst im Betrieb auf, lebt und liebt die<br />
Gastronomie schon früh. Ihren Mann<br />
lernt sie vor 21 Jahren am Herd in einer<br />
Lausanner Hotelküche kennen: Sie arbeitet<br />
am Fleischposten, er ist für den<br />
Fisch zuständig. Der gebürtige Franzose<br />
und die Walliserin werden ein Paar,<br />
arbeiten in renommierten Betrieben,<br />
bereisen die Welt und kehren 2011 zu<br />
Bellwalds Wurzeln ins Lötschental zurück.<br />
Während sechs Jahren pachten<br />
sie den Betrieb, bevor sie sich für den<br />
Kauf entscheiden. «Wir mussten erst<br />
herausfinden, ob wir hier eine Zukunft<br />
haben. Uns war klar, dass wir viel investieren<br />
müssen, um mit einem Traditionsbetrieb<br />
wie diesem konkurrenzfähig zu<br />
bleiben», sagt Bellwald am späten Nachmittag<br />
in der Gaststube, während die<br />
Kinder beim Vater in der Küche spielen.<br />
Für die ausgebildete Köchin und Absolventin<br />
der Hotelfachschule Thun<br />
war klar, dass sie zu unüblichen Mitteln<br />
greifen müssen, um hier zu überleben.<br />
Sie gründen 2011 zusammen mit den<br />
Partnerhotels Edelweiss und Breithorn<br />
in Blatten die Hotel- und Tourismuskooperation<br />
Die Lötschentaler, zu der<br />
3<br />
1 Die Gastgeberfamilie in ihrer<br />
Gaststube: Hotelière Esther Bellwald<br />
mit Sohn Luc auf dem Arm,<br />
Küchenchef Laurent Hubert mit<br />
Noé. 2 Überbleibsel erinnern an die<br />
Bergsteiger von früher. 3 Tschäggättä<br />
im Kleinformat: Die für das<br />
Lötschental typischen Masken aus<br />
Arvenholz, Ziegen- oder Schafspelz<br />
baumeln als Anhänger an den<br />
Zimmerschlüsseln.<br />
18
1<br />
2<br />
19
1<br />
2<br />
HOTEL<br />
3<br />
4<br />
1 Die jahrhundertealten Holzwände<br />
kamen bei Renovationsarbeiten zum<br />
Vorschein. 2 Die Uniform trug früher<br />
ein Herrgottsgrenadier. 3 Das Paar<br />
lernte sich bei der Arbeit kennen.<br />
4 Kreation von Laurent Hubert:<br />
Rumpsteak-Medaillon vom Limousin-<br />
Natura-Beef aus Raron mit Portwein-Jus,<br />
Bäckerinnen-Kartoffeln<br />
und Gemüse.<br />
20
Die Gastgeber<br />
greifen zu<br />
unüblichen<br />
Mitteln, um<br />
mehr Gäste ins<br />
Lötschental zu<br />
locken<br />
heute auch der Campingplatz auf der<br />
Fafleralp gehört. Mit gemeinsamen Investitionen<br />
und Marketingstrategien<br />
wollen die Betriebe die Kosten senken,<br />
gemeinsam mehr Gäste ins Lötschental<br />
holen und somit neue Investitionsmöglichkeiten<br />
schaffen. «Wir sind eine kleine<br />
Tourismusdestination. Alleingänge<br />
sind hier schwierig», erklärt die 40-Jährige<br />
die enge Zusammenarbeit im Tal.<br />
Die Kooperation wirkt sich positiv aus.<br />
Seit dem Sommer 2017 können alle drei<br />
Hotels komplett renovierte Zimmer anbieten.<br />
Im Hotel Nest- und Bietschhorn<br />
brachten diese Umbauarbeiten gut<br />
gehütete Geheimnisse zutage: Unter<br />
Schichten von Gips und Täfer kamen<br />
dunkle Holzwände zum Vorschein. Diese<br />
gehörten wohl zum «Egguhuis», einem<br />
alten Bauernhaus, das von einer Lawine<br />
teilweise zerstört und danach abgerissen<br />
worden war, um Platz für das Hotel<br />
zu machen. Die verwertbaren Holzteile<br />
wurden beim Hotelbau wiederverwendet<br />
und können heute in zwei Schlafzimmern<br />
bewundert werden.<br />
Es sind überraschende Funde wie diese,<br />
welche die Hoteliers antreiben. Und<br />
die Leidenschaft für ihr Handwerk. Der<br />
gelernte Koch Hubert hat über die Jahre<br />
seinen ganz persönlichen Stil entwickelt:<br />
Der 46-Jährige vereinigt lokale,<br />
frische Produkte aus dem Lötschental<br />
mit ein wenig nordfranzösischer Tradi-<br />
tion aus seiner Heimat zu aussergewöhnlichen<br />
Kreationen, die ankommen. <strong>2018</strong><br />
wurde Hubert mit 15 GaultMillau-Punkten<br />
ausgezeichnet. Auch die konsequente<br />
Ausrichtung auf Walliser Weine wurde<br />
von GaultMillau mit einem Platz unter<br />
den zehn besten regionalen Weinkarten<br />
der Schweiz gewürdigt.<br />
Das weit gereiste Paar ist überzeugt,<br />
dass ein kleiner Betrieb, wie sie ihn<br />
führen, auch in einem abgelegenen Tal<br />
funktionieren kann. «Gutes Essen und<br />
ehrliche Gastronomie kann man überall<br />
machen. Wenn man die Gäste überzeugt,<br />
nehmen sie auch eine längere<br />
Anreise auf sich», so Hubert. Und die<br />
Gastgeber setzen dem i-Tüpfelchen gerne<br />
noch eins obendrauf: Im Sommer findet<br />
regelmässig das Frühstück am Bach<br />
statt, und in jedem Zimmer wartet ein<br />
Rucksack mit Proviant auf die Gäste, der<br />
sie auf den Wanderungen begleitet.<br />
Zudem bietet die Ruhe und intakte<br />
Landschaft im Tal die richtige Auszeit für<br />
jemanden, der sich in familiärer Atmosphäre<br />
erholen will. Das ist Bellwald<br />
besonders wichtig: «Wir wollen, dass sich<br />
unsere Gäste genauso wohlfühlen wie<br />
unsere Kinder, die hier frei herumspringen<br />
können.» Ihr Blick folgt ihrem Sohn<br />
Noé, der wieder in der Gaststube am<br />
Herumwuseln ist und dem Kellner beim<br />
Abräumen hilft. Das Gastgeber-Gen<br />
scheint ihm gewiss.<br />
21
DAS MANA<br />
DER BERGE<br />
Er kam, sah und befand, das sei<br />
der schönste Trip des Jahres<br />
gewesen. Der hawaiianische Surfstar<br />
Kai Lenny auf Besuch im Wallis.<br />
Text: Monique Ryser Fotos: David Carlier<br />
REISE<br />
Kai Lenny mit dem Segel fürs<br />
Kiteboard am Riffelsee mit Blick auf<br />
das Matterhorn. «Hier zu surfen –<br />
amazing.»<br />
22
23
REISE<br />
Kai Lenny ist ein Star: Der 24-jährige<br />
Hawaiianer von Maui ist<br />
Wellenreiter, Stand-up-Paddling-<br />
Weltmeister, Kite- und Foilsurfer. Und<br />
hat er ein passendes Brett, schafft er<br />
auch problemlos jeden Schneehang. Auf<br />
Einladung seines Sponsors TAG Heuer<br />
hat er das Wallis besucht und dabei<br />
nichts ausgelassen. Obwohl er mit dem<br />
Vulkan Haleakala einen 3000er gleich<br />
vor der Haustür hat, war er tief beeindruckt<br />
von den Bergen und der Landschaft.<br />
Und: Die Bilder, die er von seinem<br />
Trip auf Facebook postete, gehören zu<br />
den am meisten gelikten seiner Posts.<br />
Deshalb möchte er bald wieder Inseln<br />
gegen Berge tauschen.<br />
Von Hawaii ins Wallis: Was war<br />
das überraschendste, als Sie hier eintrafen?<br />
KAI LENNY: Ich war das erste Mal im<br />
Wallis und in Zermatt. Alles war irgendwie<br />
anders: verkehrsfreie Strassen,<br />
durchs Dorf laufende Ziegen. Und doch<br />
war es auch vertraut: Auf Maui laufen<br />
die Hühner und Gockel frei durch die<br />
Städte. Die Temperatur hingegen war<br />
eine Herausforderung, bei uns auf Hawaii<br />
ist es halt immer warm. Für immer<br />
in meiner Erinnerung eingebrannt bleibt<br />
aber der erste Blick aufs Matterhorn!<br />
Ozean und Berge – gibt es da eine Verbindung?<br />
KL: Wenn ich mit dem Foilboard weit<br />
draussen auf dem Meer in hohen Wellen<br />
surfe, dann gibt mir das ein bisschen<br />
das Gefühl, ich sei von Bergen umgeben.<br />
Als ich im Wallis aber vor diesen imposanten<br />
Alpen stand, fühlte ich das Mana<br />
– die Kraft, die von ihnen ausgeht.<br />
Sie sind auf einem Bergsee aufs Brett<br />
gestiegen. Wie war das?<br />
KL: Das Wasser ist das verbindende Element.<br />
Sogar auf dem Snowboard fühle<br />
ich mich zu Hause – Schnee ist ja nichts<br />
anderes als gefrorenes Wasser. Auf Hawaii<br />
haben wir viel Wind, der uns erlaubt,<br />
auf den Wellen zu surfen. Mit dem richtigen<br />
Equipment habe ich aber auch auf<br />
einem wellenlosen Bergsee sehr viel Fun.<br />
Auf Hawaii gibt es eindrückliche Vulkane,<br />
zum Beispiel den 3055 Meter<br />
hohen Haleakala auf Maui, der ebenfalls<br />
manchmal mit Schnee bedeckt<br />
ist. Der Unterschied zu den Alpen?<br />
KL: Wir sind mit dem Helikopter durch<br />
die Wolken und über die Berge geflogen,<br />
und ich war überwältigt von dieser Kraft,<br />
von den extremen Formen, die die Natur<br />
hier gestaltet hat. Es war einfach fantastisch.<br />
Das Wallis, Zermatt und die<br />
Schweiz gehören zu den schönsten Plätzen,<br />
die ich auf meinen Reisen je gesehen<br />
habe. Ich wäre begeistert, wenn ich<br />
bald zurückkehren könnte.<br />
Wie haben Sie Ihren Freunden zu<br />
Hause das Wallis beschrieben?<br />
KL: Ich habe zu ihnen gesagt, stellt euch<br />
vor, auf ein Gemälde zu schauen. Das<br />
Grün ist so lebendig, der Himmel ist superblau,<br />
und die Seen haben ganz eigene<br />
Farben.<br />
Was hat Ihnen am meisten gefallen?<br />
KL: Wir wanderten auf schmalen Berggraten,<br />
dann gings mit dem Snowboard<br />
über Gletscher, gefolgt von einem<br />
Sprung mit dem Paraglider, Kitesurfing<br />
am Fuss des Matterhorns und Foilsurfing<br />
auf dem Genfersee. Wow – ich müsste<br />
nochmals zurückkommen, um sagen zu<br />
können, was das Schönste von allem war!<br />
«Sogar auf<br />
dem Snowboard<br />
fühle ich<br />
mich zu<br />
Hause», so der<br />
Hawaiianer.<br />
24
1<br />
2<br />
3<br />
1 Kai Lenny<br />
wurde von Geissen<br />
auf der Dorfstrasse in Zermatt<br />
empfangen. 2 Wasser ist<br />
sein Element – in welcher Form auch<br />
immer. 3 Lenny ist ein Star in der Surfszene<br />
und bereist die ganze Welt – die ein<br />
Dorf ist: Fotograf David Carlier<br />
fand heraus, dass er vor<br />
20 Jahren auf Hawaii<br />
sein Nachbar<br />
war.<br />
25
Marco da Silva von der Rebschule<br />
Germanier in Conthey präpariert<br />
die neuen Setzlinge, um sie aufs<br />
Feld zu pflanzen.<br />
PORTFOLIO<br />
26
W E I N B A U<br />
Rebschule<br />
24 Arbeitsschritte sind nötig, bis aus<br />
alten Reben ein neuer Setzling<br />
entsteht. Einmal im Weinberg<br />
eingepflanzt, trägt der Rebstock<br />
jahrzehntelang Trauben.<br />
Fotos: Sedrik Nemeth<br />
27
1<br />
PORTFOLIO<br />
2<br />
28
3<br />
4<br />
1 Die Triebe<br />
werden mit Paraffin<br />
vor Austrocknung geschützt.<br />
2 Angela Teixeira Pica<br />
schneidet die Zweige – Edelreiser genannt<br />
– auf ein Auge zurück. 3 Jeder Zweig<br />
wird im 14-monatigen Prozess mehrfach<br />
in die Hand genommen. 4 Nach<br />
dem Pfropfen werden die<br />
Stecklinge in Sägemehl<br />
gelagert.<br />
29
PORTFOLIO<br />
30
31<br />
Die Veredelungsstellen der Stecklinge<br />
werden im Treibhaus zum Zusammenwachsen<br />
angeregt. Filipe Caeiro<br />
Fialho beim Verladen der Kisten.
Eric Germanier auf einem seiner<br />
Felder im Weiler Erden in der<br />
Gemeinde Conthey im Unterwallis.<br />
PORTFOLIO<br />
32
33<br />
In der Rebschule wird eine Fruchtfolge<br />
eingehalten. Dazu tauscht<br />
Germanier auch Land mit einem<br />
Bauern aus der Nachbarschaft ab.
PORTFOLIO<br />
Rückschnitt der Reben Anfang Jahr.<br />
Dabei werden auch die Edelreiser<br />
entnommen, aus denen es neue<br />
Pflanzen gibt.<br />
34
Text: Monique Ryser<br />
Das Wallis ist mit 4 825 kultivierten<br />
Hektaren der wichtigste Schweizer<br />
Weinbaukanton. Rund drei<br />
Prozent der Fläche werden jährlich ersetzt.<br />
Eric Germanier ist einer von fünf<br />
Walliser Spezialisten, die in ihren Rebschulen<br />
Jungpflanzen heranziehen. Es ist<br />
eine harte Arbeit, Germaniers schwieligen<br />
Hände zeugen davon. Es erfordert<br />
ein immenses Fachwissen, grosse Exaktheit<br />
und Sauberkeit. «24 Einzelschritte<br />
sind nötig, bis die Jungpflanzen in den<br />
Verkauf kommen», erklärt Germanier.<br />
Die Arbeit beginnt im Spätherbst: Dann<br />
nämlich kommen Spezialisten des Bundes<br />
und kontrollieren sowohl das geplante<br />
Anbaufeld als auch die bestehenden<br />
Reben, deren Triebe für die Jungpflanzen<br />
verwendet werden. Die Kontrolle<br />
dient der Sortenechtheit und<br />
-reinheit, aber auch dem Ausschluss von<br />
Viruserkrankungen. Beim Rückschnitt<br />
der Reben im Januar/Februar werden<br />
dann die Triebe, im Fachjargon Edelreiser<br />
genannt, entnommen. Germanier<br />
und seine zehn Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter schneiden diese auf ein<br />
Auge pro Zweig zurecht und sammeln<br />
sie nach Sorten. «Fällt ein Teil auf den<br />
Boden, lassen wir es liegen. Die Gefahr,<br />
dass wir Sorten verwechseln und etwas<br />
in eine falsche Kiste kommt, ist zu gross»,<br />
erklärt Germanier. «Bei uns ist alles etikettiert.<br />
Wirklich alles! Wir sind die Spezialisten<br />
der Etiketten, alle haben immer<br />
welche in den Taschen.»<br />
Um eine gesunde Pflanze zu erhalten,<br />
wird die beste Wurzelsorte mit der besten<br />
Fruchtsorte verbunden. Die Wurzelsorte<br />
dient also als Unterlage für die<br />
Edelreiser, die mit einer Maschine aufgepfropft<br />
werden. Bei Germanier sind die<br />
Unterlagsstängel eine robuste amerikanische<br />
Sorte, die er aus Frankreich bezieht.<br />
Das Pfropfen erfolgt mittels zweier<br />
Einschnitte, um die beiden Teile ineinanderzustecken.<br />
Sofort wird die Veredelungsstelle<br />
in Paraffin getaucht.<br />
Denn: «Die grösste Gefahr ist die Austrocknung.»<br />
Die Stecklinge lagern dann<br />
in Kisten mit gewässertem Sägemehl in<br />
einem auf dreissig Grad aufgeheizten<br />
Raum. Damit wird das Zusammenwachsen<br />
forciert. Ab ungefähr Mitte Mai<br />
kommen sie dann aufs Feld, wo sie den<br />
Sommer über gut zusammenwachsen<br />
können. Die Bewässerung erfolgt mit einem<br />
unterirdischen System, der Boden<br />
ist mit Plastik abgedeckt. Im <strong>November</strong><br />
ziehen Germanier und seine Leute die<br />
Jungpflanzen sorgfältig aus dem Boden.<br />
Noch einmal wird jede Einzelne in die<br />
Hand genommen und mit Druck des Daumens<br />
überprüft, ob die Veredelungsstelle<br />
auch gut verwachsen ist. Zudem brauchen<br />
die Wurzeln einen Rückschnitt.<br />
«Meist gibt es zwanzig bis dreissig Prozent<br />
Ausschuss», so der Spezialist. In den<br />
Verkauf kommen rund 300 000 Stück.<br />
Und wie viel kostet eine Jungpflanze?<br />
«3.40 Franken», so Germanier.<br />
Die am meisten verkauften Sorten sind<br />
Pinot Noir und Chasselas, gefolgt von<br />
Sylvaner und Heida. Pinot Noir und<br />
Chasselas sind auch die am häufigsten<br />
angebauten Sorten, wachsend ist aber<br />
seit Jahren der Anteil der einheimischen<br />
Varietäten Petite Arvine, Cornalin, Heida<br />
und Humagne Rouge. Die Walliser<br />
Rebschulen tragen zusammen mit dem<br />
kantonalen Amt für Weinbau und Agroscope<br />
Changins und Wädenswil ihrem<br />
Erbe Sorge und haben bei Eric Germanier<br />
die Sélection Valais angebaut, Hunderte<br />
von Reben der einheimischen Sorten,<br />
die den Fortbestand des eigenen<br />
Erbes sichern sollen und gemeinsam gehegt<br />
und gepflegt werden.<br />
35<br />
Eric Germanier hat die Rebschule vom<br />
Vater übernommen. «Die zehn langjährigen<br />
Angestellten sind unser Kapital, sie haben<br />
grosses Fachwissen.»
OLYMPIA<br />
ramon zenhäusern<br />
Skirennfahrer | «Unser Land eignet sich<br />
hervorragend, um Olympische Winterspiele<br />
durchzuführen, da das Herz des Wintersports<br />
in der Schweiz und im Wallis liegt. Sion 2026<br />
ist ein Top-Dossier, das auf Einfachheit und<br />
Nachhaltigkeit beruht. Der Grossteil der<br />
Infrastrukturen steht schon. Die Stimmung bei<br />
meinen Wettkämpfen an den Olympischen<br />
Spielen in Pyeongchang war leider gleich null.<br />
Ich habe mich wie bei einem Europacup-Rennen<br />
gefühlt. Im Wallis gäbe es ein Volksfest<br />
für die ganze Schweiz. Auch für mich persönlich<br />
wäre es fantastisch, wenn die Spiele<br />
direkt vor meiner Haustür stattfinden würden.<br />
Das würde mich riesig freuen und könnte zu<br />
meinem Karrierehöhepunkt werden.»<br />
36<br />
Fotos Keystone / Gian Ehrenzeller, Keystone / Anthony Anex,<br />
Valeriano Di Domenico, Remo Naegeli
«Packen wir die<br />
Chance»<br />
Olympiasieger, Sport-Ikonen und der<br />
Sportnachwuchs aus dem Wallis und der<br />
Schweiz sind sich einig: Sion 2026 muss Realität<br />
werden, damit die Olympischen Winterspiele<br />
endlich in die Schweiz zurückkehren.<br />
pat burgener<br />
Snowboarder / Halfpipe | «Wir Spitzenathleten<br />
träumen alle von Olympia, und Pyeongchang<br />
war das Grösste für mich. Die Schweiz<br />
hat die Schneesporttradition, das Know-how<br />
und die Fähigkeit, die Spiele zu veranstalten.<br />
Ich wäre dann über 30, aber ich würde bis<br />
2026 weitermachen! Und schon mal 2022 in<br />
China für unser Land eine Medaille holen.»<br />
Mélanie Meillard<br />
Skirennfahrerin | «Die Walliserinnen und<br />
Walliser sind leidenschaftliche Menschen und<br />
würden die Olympischen Spiele zu einem<br />
grandiosen Fest machen, da bin ich absolut<br />
überzeugt. Ich denke, dass es eine wunderbare<br />
Ambiance wäre. Schon nur an Weltcuprennen<br />
sieht man ja, wie viele Menschen uns<br />
unterstützen.»<br />
37<br />
Daniel yule<br />
Skirennfahrer | «Ich glaube, es wäre eine<br />
gute Möglichkeit zu zeigen, dass das Wallis<br />
so einen Grossevent nachhaltig durch -<br />
führen kann. Wir haben hier auch sonst viel<br />
zu bieten: Das Panorama ist wunderschön,<br />
der Wein ausgezeichnet, und ein richtiges<br />
Raclette gibt es nur im Wallis.»
Théo Gmür<br />
Luca Aerni<br />
Didier Cuche<br />
OLYMPIA<br />
Skirennfahrer | «Die Olympischen und Paralympischen<br />
Winterspiele im Wallis wären<br />
grossartig. Vor allem jetzt, wo ich das erste<br />
Mal dabei war und weiss, wie es ist, ist es<br />
noch viel mehr mein Wunsch. Acht Jahre sind<br />
zwar noch eine lange Zeit, doch die Spiele<br />
in der Heimat wären ein Grund für mich,<br />
bis dann weiter Ski zu fahren. Es wäre der<br />
perfekte Schlusspunkt für meine Karriere.»<br />
Skirennfahrer | «Ich hoffe, dass sich das<br />
Wallis oder die Schweiz für die Olympischen<br />
Spiele entscheidet. Die Schweizer mögen<br />
Sport und machen gute Stimmung, man sieht<br />
dies in Adelboden, Wengen, aber auch in<br />
Basel beim Tennisturnier. Für uns Sportler<br />
wäre es toll! Familie, Freunde und Fans<br />
würden zu den Wettkämpfen kommen und<br />
sie für uns unvergesslich machen.»<br />
Ehemaliger Skirennfahrer | «Wir haben das<br />
Know-how, um solche Spiele durchzuführen.<br />
Das IOC hat die Richtlinien angepasst,<br />
die Spiele sollen zurück zu einer normalen<br />
Grösse finden, und dies ist unsere Chance.<br />
Es ist an der Zeit, dass wieder mal ein alpines<br />
Land die Spiele durchführt. Ich denke da an<br />
Lillehammer 1994 – diese Spiele waren sehr<br />
gut besucht. Das können wir auch!»<br />
Foto Remo Naegeli, Mickey Ross, Kurt Reichenbach, Sedrik Nemeth,<br />
Rob Lewis, Johann Groder/freshfocus, Sébastien Agnetti / 13 Photo<br />
Roland Collombin<br />
Ehemaliger Skirennfahrer | «Das Wallis ist<br />
der ideale Ort für Olympische Winterspiele!<br />
Sind wir ehrlich – viel besser als China oder<br />
Korea. Für uns bietet sich die Chance, unser<br />
Land und im Speziellen das Wallis der Welt<br />
zu zeigen. Das ist für den Tourismus Gold<br />
wert. Olympische Spiele sind einmalig –<br />
für die Athletinnen und Athleten und die<br />
Zuschauer. Packen wir die Chance!»<br />
daniel albrecht<br />
Ehemaliger Skirennfahrer | «Uns geht es um<br />
den Sport. Für Bestleistungen braucht es<br />
ideale Wettkampfbedingungen, nicht Protz<br />
und Prunk. Wir wollen Pioniere sein und das<br />
Olympische Komitee wieder auf den richtigen<br />
Weg führen – einen sportlichen. Nachhaltig<br />
wird nicht nur die Infrastruktur sein, sondern<br />
auch die Emotionen – die bleiben ewig<br />
in Erinnerung.»<br />
Benjamin weger<br />
Biathlet | «Die Olympischen Spiele wären<br />
eine Chance für das Wallis, die Schweiz und<br />
unsere Athleten. Als Sportler ist es eine einmalige<br />
Gelegenheit, im eigenen Land an<br />
Olympischen Spielen teilzunehmen – dies<br />
würde eine grosse Euphorie auslösen. Zudem<br />
ist das Wallis der optimale Standort, hat es<br />
bei uns doch die Infrastruktur, die Erfahrung<br />
und nicht zuletzt sehr gute Athleten.»<br />
38
patrizia kummer<br />
Snowboarderin | «Die Schweiz hat einmalige<br />
Voraussetzungen, um die Olympischen Winterspiele<br />
zu einem unvergesslichen, aber<br />
gleichzeitig nachhaltigen Event zu machen.<br />
Wir rühmen uns einerseits als Sportland und<br />
andererseits als Hochburg für Innovationen<br />
und Umweltschutz. Mit Sion 2026 können wir<br />
der Welt beweisen, dass wir diesen Ruf zu<br />
Recht haben.»<br />
39
Bernhard Russi<br />
pirmin zurbriggen<br />
vreni Schneider<br />
OLYMPIA<br />
Ehemaliger Skirennfahrer | «Die Olympischen<br />
Spiele sind bestes Marketing für den<br />
Schweizer Tourismus. Die verschneiten Berge<br />
kommen weltweit nirgends besser zur Geltung.<br />
Zudem befindet sich auch das IOC in<br />
einem gesunden Wandel. In der Schweiz<br />
haben wir schon viel an Infrastruktur, und wir<br />
könnten zeigen, dass sensationelle Spiele<br />
auch in humanen Dimensionen möglich sind.»<br />
Ehemaliger Skirennfahrer | «Wer soll denn<br />
sonst die Olympischen Spiele durchführen,<br />
wenn nicht wir? Wir können in der Schweiz<br />
echte Spiele mit Begeisterung, Ursprung und<br />
Vernunft ins Leben rufen.»<br />
Ehemalige Skirennfahrerin | «Dies ist unsere<br />
letzte Chance auf Olympische Spiele. Ich<br />
durfte in Lillehammer schöne Olympische<br />
Spiele miterleben. Sie waren klein, sympathisch<br />
und perfekt organisiert. Selbst Athleten,<br />
die keine Medaille mit nach Hause nahmen,<br />
sagten, es sei ein wunderbares Erlebnis<br />
gewesen. Das können wir in der Schweiz Athleten<br />
aus der ganzen Welt ebenfalls bieten.»<br />
Fotos Lukas Maeder / 13 Photo, Sébastien Agnetti / 13 Photo,<br />
Fabienne Bühler, Sedrik Nemeth, Rémy Steiner, David Carlier<br />
Philippe Varone<br />
Stadtpräsident von Sion | «Sion möchte Austragungsort<br />
der Olympischen Spiele 2026<br />
werden – als Synonym für menschliche, verantwortungsvolle<br />
und nachhaltige Spiele. Die<br />
Kandidatur ist finanziell vernünftig, aber<br />
gross in den Ambitionen. Für unsere Jugend<br />
wäre es ein grosses Abenteuer. Olympische<br />
Spiele zu organisieren ist eine Gelegenheit<br />
und ein Projekt für eine ganze Generation.»<br />
Didier Défago<br />
Ehemaliger Skirennfahrer | «Sion 2026 ist<br />
eine Chance für unsere Jugend – damit können<br />
wir ihnen den Wintersport wieder näherbringen,<br />
zeigen, dass er zu unserer Kultur<br />
gehört! Das Mitfiebern mit den Idolen ist das,<br />
was Kinder motiviert. Die Schweiz kann ökologisch,<br />
ökonomisch und verkehrstechnisch<br />
zum Vorbild werden. Dafür brauchen wir<br />
Menschen, die andere begeistern.»<br />
Amélie REymond<br />
Telemarkerin | «Nicht nur die Walliser, sondern<br />
viele Schweizer Kantone würden Gastgeber<br />
der Olympischen Spiele sein. Wir könnten<br />
unser organisatorisches Know-how sowie<br />
unseren festlichen Spirit unter Beweis stellen.<br />
Zudem werden unsere wunderschönen<br />
Berge, der Schnee und andere Landschaften<br />
den Olympischen Winterspielen Authentizität<br />
verleihen.»<br />
40
Die Karte der Sportstätten<br />
zeigt, dass die ganze Schweiz<br />
ins Konzept Sion 2026<br />
einbezogen werden soll.<br />
BRUXELLES<br />
FRANKFURT<br />
Bienne<br />
BASEL<br />
Berne<br />
MÜNCHEN<br />
ZÜRICH<br />
SALZBURG<br />
PARIS<br />
Engelberg<br />
Fribourg<br />
Grand tramplin<br />
Eiger-Mönch-Jungfrau<br />
4158 M<br />
Kandersteg<br />
Ulrichen<br />
Tramplin normal<br />
Fiesch<br />
Lausanne<br />
Montreux<br />
Leysin<br />
Crans-Montana<br />
Viège<br />
PARIS<br />
Aigle<br />
Les Diablerets<br />
Saint-Moritz<br />
/Celerina<br />
Sion<br />
Thyon/Veysonnaz<br />
Genève<br />
Mont-Blanc<br />
4809 M<br />
Martigny<br />
Cervin<br />
4478 M<br />
MILANO<br />
LYON<br />
BARCELONA<br />
MARSEILLE<br />
Liaisons internationales<br />
Olympic Ring rail<br />
Olympic Ring rail + autoroute<br />
Infrastruktur der Schweiz nutzen<br />
19/02/18<br />
Text: Manuela Enggist<br />
Pirmin Zurbriggen stellt die Frage<br />
rhetorisch: «Wer, wenn nicht wir,<br />
soll denn die Olympischen Winterspiele<br />
ausrichten?» Der Walliser findet<br />
deutliche Worte, wenn es um die<br />
Walliser Olympia-Kandidatur Sion 2026<br />
geht. Wie viele andere Sportler aus dem<br />
Wallis und der ganzen Schweiz findet er:<br />
Es ist Zeit, die Spiele zurückzuholen. Die<br />
letzten Spiele in der Schweiz fanden<br />
1948 in St. Moritz statt.<br />
Im März hat das Walliser Kantonsparlament<br />
einem Kredit von hundert Millionen<br />
für die Olympischen Spiele zugestimmt.<br />
Der Entscheid fiel mit 101 gegen<br />
22 Stimmen bei 5 Enthaltung klar aus.<br />
Am 10. Juni kann sich die Walliser Bevölkerung<br />
an der Urne zur Kandidatur äussern.<br />
Auch auf Bundesebene war Sion<br />
2026 bereits traktandiert: Der Bundesrat<br />
unterstützt die Kandidatur und will<br />
eine Defizitgarantie von einer Milliarde<br />
sprechen, der Nationalrat möchte, dass<br />
dieser Beschluss vors Volk kommt. Der<br />
Ständerat wird das Dossier voraussichtlich<br />
nach dem Walliser Urnengang behandeln.<br />
Das Bewerbungsdossier muss<br />
im Januar 2019 eingereicht werden, der<br />
Entscheid des Olympischen Komitees<br />
erfolgt im September 2019.<br />
Der Präsident der Walliser Hauptstadt<br />
Sion, die der Kandidatur den Namen<br />
gibt, ist überzeugt, das Sion zum Synonym<br />
für vernünftige Spiele würde. Und:<br />
«Wir wollen der Welt unsere Willkommenskultur<br />
aufzeigen und typisch<br />
schweizerische Werte teilen: Frieden,<br />
Demokratie, Respekt vor Minderheiten.»<br />
41<br />
Für den Walliser Daniel Albrecht, der<br />
2006 an den Olympischen Spielen die<br />
Bronzemedaille in der Kombination um<br />
nur sechs Hundertstel verpasste, ist klar:<br />
«Wir wollen Pioniere sein: Der Gigantismus,<br />
der entstanden ist, passt nicht zu<br />
den Wallisern, und er passt nicht zur<br />
Schweiz: Genau deshalb sind wir die<br />
Richtigen, Spiele zu veranstalten, bei denen<br />
die Nachhaltigkeit an oberster Stelle<br />
steht.» Das zeigt auch die Wahl der<br />
Sportstätten, welche die Infrastruktur<br />
der ganzen Schweiz einbezieht. Das Komitee<br />
Sion 2026 betont aber auch, dass<br />
die Durchführung der Spiele zu einem<br />
Impuls für den Tourismus werden und<br />
den Destinationen helfen könnte, ihre<br />
Infrastrukturen auf den Ganzjahrestourismus<br />
umzustellen.
Aproz ist eines der beliebtesten<br />
Mineralwasser der Schweiz. Seit<br />
1947 wird in Aproz in der Gemeinde<br />
Nendaz Mineralwasser abgefüllt.<br />
INDUSTRIE<br />
42
A P R O Z<br />
Durstlöscher<br />
der Schweiz<br />
Mineralwasser aus dem Wallis sind<br />
die beliebtesten Durstlöscher der Schweiz. Allein<br />
die Aproz Sources Minérales SA hat mit ihren<br />
Marken Aproz, M-Budget, Aquella, Nendaz und<br />
Valais den höchsten Marktanteil.<br />
Text: Monique Ryser Fotos: Sedrik Nemeth<br />
Es rattert und schnauft, schleift und<br />
saugt – in der Abfüllanlage der<br />
Aproz ziehen die 1,5-Liter-PET-<br />
Flaschen ihre Runden durch ein Labyrinth<br />
von Fliessbändern, Aufhängeeinrichtungen,<br />
Etikettier- und Verpackungsmaschinen.<br />
Mehr als 120 Millionen Liter<br />
Mineralwasser aus Quellen der Region<br />
werden hier pro Jahr in die ganze<br />
Schweiz verschickt. Jede Quelle ist einer<br />
der Marken Aproz, M-Budget, Aquella<br />
und Valais zugeordnet. Der vom<br />
Kantons labor zertifizierte und überprüfte<br />
Mineralgehalt – das Kennzeichen eines<br />
Mineralwassers im Unterschied zum<br />
Trink wasser – ist dabei unterschiedlich<br />
hoch. Aproz hat die höchste Mineralisation,<br />
Valais die geringste. «Der Mineralgehalt<br />
wird durch das Gestein auf dem<br />
Weg zur Quelle bestimmt. Die Durchflussdauer<br />
im Fels spielt eine kleinere<br />
Rolle», erklärt Direktor Michel Charbonnet.<br />
Besonders stolz ist er darauf, dass<br />
seit 2006 in einem angegliederten Neubau<br />
auch die Flaschenherstellung in den<br />
Prozess integriert ist. Die Firma Resilux<br />
bläst dort die kleinen PET-Rohlinge auf,<br />
die dann direkt in die Abfüllanlage geführt<br />
werden. 80 000 Stück pro Stunde<br />
können aufgeblasen werden, computergesteuert<br />
wird so bei jedem Arbeitsschritt<br />
immer so viel produziert wie nötig.<br />
Insgesamt können vier Linien gleichzeitig<br />
laufen. Mit der Zusammenarbeit<br />
mit Resilux werden unnötige Transportwege<br />
verhindert, und es ist sichergestellt,<br />
dass ein Drittel des verwendeten<br />
PET aus Recyclingmaterial stammt. «Zudem<br />
haben wir durch eine Verkürzung<br />
des Drehverschlusses seit 2012 beim<br />
Verpackungsmaterial 218 Tonnen PET<br />
und 46 Tonnen Plastik eingespart.»<br />
Umweltschutz ist Charbonnet wichtig:<br />
«Bereits 1961 wurde unsere Fabrik mit einem<br />
Gleis erschlossen.» Heute werden<br />
drei Gleise direkt in eine Halle geführt,<br />
wo die Waggons beladen werden. «Das<br />
ist unsere in die Schweiz.<br />
43
In Aproz wird<br />
auch der<br />
Migros-Sirup<br />
entwickelt und<br />
hergestellt.<br />
Neu gibts<br />
Aprikosensirup<br />
INDUSTRIE<br />
Mehr als 90 Prozent unserer Produk tion<br />
reist per Bahn, pro Jahr beladen wir<br />
rund 6000 Waggons», sagt Charbonnet.<br />
Nach einem Blick auf einen am Waggon<br />
angeklebten Lieferschein meint er mit<br />
Kennermiene: «Offenbar ist gerade eine<br />
Migros-Aktion geplant.»<br />
Die Migros ist seit 1958 Besitzerin der<br />
Aproz AG. Damals hat der Grossverteiler<br />
die Firma den zwei Walliser Gründern<br />
abgekauft, die seit 1947 Mineralwasser<br />
verkauft haben. Zu dieser Zeit war<br />
Mineralwasser ein gesundheitsförderndes<br />
Präparat und noch weit davon entfernt,<br />
zum riesigen Markt zu werden. Gerade<br />
mal 8000 Liter setzten die beiden<br />
Gründer ab. Nach Einstieg der Migros<br />
wuchs die Produktion stetig, die Fabrik<br />
musste ausgebaut und vergrössert werden,<br />
Glas wurde durch PET ersetzt.<br />
«Wir sind das Wasserschloss Europas<br />
und haben hochwertiges Mineralwasser,<br />
aber trotzdem drangen ausländische<br />
Produzenten auf den Schweizer Markt,<br />
und heute sind das unsere grössten Konkurrenten»,<br />
erklärt Charbonnet. Der<br />
Preis ist dadurch zusammengebrochen:<br />
1997 kostete eine 1,5-Liter-Flasche im<br />
Verkauf noch 65 Rappen, heute kostet<br />
das Sechserpack 1,5-Liter-Flaschen des<br />
M-Budget-Mineralwassers 1.45 Franken.<br />
«Das heisst für uns, dass ich und die<br />
135 Mitarbeitenden äusserst produktiv<br />
sein müssen.»<br />
Doch Aproz hat sich auch neue Geschäftsfelder<br />
erschlossen. So werden<br />
unter anderem die Süssgetränke Pepsi,<br />
7up und Orangina hier abgefüllt, die Migros-Bio-Limonaden,<br />
die Jarimba-Linie<br />
und Apéro getränke hergestellt. Durch<br />
den Einbau einer Pasteurisierungsanlage<br />
können nun auch Schorle und Apfelsaft<br />
hergestellt werden. Und nicht zu vergessen:<br />
Die Migros-Sirups werden in Aproz<br />
von einer eigenen Abteilung entwickelt<br />
und hergestellt. Am beliebtesten sei der<br />
Himbeersirup, so Michel Charbonnet.<br />
«Pro Liter verwenden wir mehr als 400<br />
Gramm Himbeeren aus Konzentrat.»<br />
Auch damit ist Aproz Marktführer. Doch<br />
auch Neues wird ausprobiert wie der<br />
Mojito-Sirup vor ein paar Jahren oder<br />
ganz neu Aprikosensirup.<br />
Und wie es sich für eine Walliser Firma<br />
mit einem Walliser Chef gehört, gibt es<br />
auch eine Valais-Linie. «Sie ist eine Herzensangelegenheit»,<br />
gibt Charbonnet zu.<br />
Mit der PET-Firma Resilux hat er eine<br />
spezielle Flasche mit integriertem Matterhorn<br />
im Boden entwickelt. Zudem<br />
werden Sondereditionen von Glasflaschen<br />
gestaltet, die vor allem in der<br />
High-End-Gastronomie zum Einsatz<br />
kommen. In den Walliser Migros-Filialen<br />
sind die Matterhorn-PET-Flaschen überall<br />
erhältlich. Die Marke Valais stammt<br />
aus einer eigenen Quelle und ist für<br />
Charbonnet, neben dem Namensgeber<br />
Aproz, natürlich das allerbeste seiner<br />
vielen Produkte. Leicht, frisch und trotzdem<br />
charakterstark – ganz so wie das<br />
Wallis eben.<br />
Die Marke Valais gibt es als PET-Flasche<br />
mit Matterhorn und als Glasflasche im<br />
Wallis zu kaufen.<br />
44
1<br />
2<br />
3<br />
1 PET-Rohlinge<br />
aus einem Drittel<br />
Recycling-Material vor<br />
dem Aufblasen. 2 Die Etikettiermaschine.<br />
3 Aproz ist die älteste Mineralwassermarke<br />
der Migros. 4 Pro Stunde<br />
können 100 000 Flaschen abgefüllt<br />
werden. 5 Farbcode für viel, wenig<br />
oder keine Kohlensäure.<br />
6 Drei Geleise führen<br />
direkt in die<br />
Fabrik.<br />
4<br />
5<br />
6<br />
45
GUT<br />
VERWURZELT<br />
Am Herd zaubert er die Natur auf<br />
den Teller: Peter Gschwendtner vom<br />
«Castle» im Goms ist ein Naturbursche<br />
durch und durch.<br />
KULINARIK<br />
Text: Anita Lehmeier Fotos: Sedrik Nemeth<br />
46
47<br />
Der Lötschentaler Lammrücken in<br />
Kräuterkruste (Rezept folgende Seite)<br />
aus der mit 16 GaultMillau-Punkten<br />
gekürten «Castle»-Küche.
KULINARIK<br />
1<br />
2<br />
3<br />
1 Das Chalet<br />
hat Peter<br />
Gschwendtner in zehn<br />
Jahren während seiner freien<br />
Stunden renoviert. Gelernt hat er<br />
einst Schreiner. 2 Der Lötschentaler<br />
Lammrücken mit Kräuterkruste.<br />
3 Ein seltener Moment<br />
der Musse mit einem Glas<br />
einheimischem<br />
Tropfen.<br />
48
Kräuterkruste<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
50 g Butter<br />
50 g Brotmehl/Semmelbrösel<br />
30 g frische Kräuter mit Hauptanteil<br />
Schnittlauch und Petersilie, wenig Rosmarin<br />
und Thymian. Kein Dill oder Basilikum,<br />
da sich die Masse sonst grau verfärbt<br />
Salz und Pfeffer<br />
Butter bei Zimmertemperatur weich werden<br />
lassen, in kleinen Küchencutter mit Brotmehl<br />
bzw. Semmelbröseln geben.<br />
Die frischen Kräuter grob hacken, bei<br />
Thymian und Rosmarin die groben Stängel<br />
entfernen und hacken, alle gehackten<br />
Kräuter in die Butter-Brotmehl-Masse geben.<br />
Salzen und pfeffern, alles cuttern, bis sich<br />
die Masse grün färbt und gut verbindet,<br />
abschmecken.<br />
Klarsichtfolie auslegen, die Butterbrösel-<br />
Kräuter-Masse kompakt zu einer Wurst<br />
aufrollen, gut verschliessen. 2 bis 3 Stunden<br />
in den Kühlschrank stellen. Für den Lammrücken<br />
2 bis 3 cm dicke Scheiben schneiden.<br />
Wenn Peter Gschwendtner von<br />
Natur redet, dann weiss er,<br />
wovon er spricht. Davon hats<br />
hier in seiner Heimat viel, eigentlich nur.<br />
Ein einziger Blick vom Hotel Castle in<br />
Blitzingen auf 1350 Meter über das<br />
Goms, dieses weite, grüne Hochtal, auf<br />
die umliegenden himmelhohen Gipfel<br />
genügt: Natur, wohin man schaut. Ein<br />
einzelner Blick genügt aber nicht, sich<br />
an dieser Aussicht sattzusehen. Grünblauer<br />
Balsam für Städteraugen.<br />
Ein idealer Flecken also für den Naturmenschen<br />
Gschwendtner? Für den ausgebildeten<br />
Skilehrer, Bergführer und<br />
Everest-Ersteiger ganz sicher. Doch es<br />
wohnen zwei Seelen in seiner Brust: Für<br />
den Spitzenkoch machts die idyllische<br />
Lage nicht immer einfach. Zwar sitzt der<br />
Chef für die Rohstoffbeschaffung hier im<br />
Paradies: Lamm aus dem Lötschental,<br />
Rind aus dem Fieschertal, Forellen aus<br />
Raron, Gemüse, Pilze, Beeren aus dem<br />
Goms, Kräuter aus seinem Garten. Aus<br />
dem Füllhorn guter, regionaler Produkte<br />
schöpft der «Castle»-Koch nicht als<br />
Einziger. Einzigartig aber sind der Aufwand<br />
und die Hingabe, mit denen er diese<br />
zubereitet. Der einstige Autodidakt<br />
hats an den Töpfen zum Meister gebracht.<br />
Der GaultMillau lobt die «raffinierten<br />
Genüsse» und hebt Gschwendtner<br />
mit 16 Punkten in die kulinarische<br />
Oberliga. In Zürich, Bern oder Basel<br />
dürfte er dank seiner Kreativität und<br />
Kochkunst mit stets gut gebuchter Beiz<br />
rechnen. Im Goms aber, weit abseits der<br />
Pfade, auf denen die urbane Gourmet-<br />
49<br />
Gemeinde gerne lustwandelt, ist<br />
Gschwendtners Art zu kochen ein Willensakt.<br />
«Das stimmt», relativiert der<br />
Mittfünfziger bescheiden, «aber erstens<br />
kann ich gar nicht anders. Was immer ich<br />
mache, versuche ich gut zu machen. So<br />
gut wie möglich. Ob am Herd oder am<br />
Berg. Und zweitens möchte ich nirgendwo<br />
anders arbeiten oder leben. Ich<br />
schöpfe meine Kraft aus der Natur. Aus<br />
meiner Heimat.»<br />
Die hat der aus dem tirolischen Going<br />
am Wilden Kaiser stammende gelernte<br />
Schreiner, Skilehrer und Bergführer<br />
schon vor langer Zeit im Goms gefunden.<br />
Zwei Naturschönheiten haben ihn hier<br />
Wurzeln schlagen lassen: das Tal und<br />
eine Einheimische. Die Brigitte, wie<br />
Gschwendtner in akzentfreiem Gommer<br />
Dialekt erzählt. Mit der schönen Brigitte<br />
hat er längst erwachsene Kinder, das<br />
Paar ist stolze Grosseltern, seit 22 Jahren<br />
führt es gemeinsam das «Castle». Aus<br />
dem einst maroden Appartement-Hotel,<br />
das in fünf Jahren drei Konkurse erlebt<br />
hat, schufen sie ein Bijou: eine Rundumwohlfühl-Oase<br />
für Gäste von nah und<br />
fern, ein Dutzend Arbeitsstellen fürs Tal<br />
und einen kulinarischen Hotspot für die<br />
Region. Und weil die ausgebildete Physiotherapeutin<br />
selber kaum Fleisch isst,<br />
werden auch Vegetarier im «Castle»<br />
glücklich. «Ein vegetarisches Fünfgangmenü<br />
auf Topniveau ist je nach Saison<br />
eine echte Herausforderung», weiss der<br />
Chef.<br />
Herausforderungen aber sind genau<br />
Gschwendtners Ding. Die grösste: ne-
1 Regionale<br />
Produkte bilden die<br />
Basis von Peter<br />
Gschwendtners Küche. 2 Ein<br />
Happen für Nachbars Kühe. 3 Rund<br />
ums «Castle» hat Brigitte Gschwendtner<br />
einen Kneipp-Pfad erbaut. Sie führt<br />
Gäste auf ihrem Kneipp-Pfad<br />
rund ums Haus, Peter geht<br />
mit ihnen in die<br />
Berge.<br />
KULINARIK<br />
ben dem Knochenjob als Spitzenkoch<br />
seine zweite Passion zu pflegen – die<br />
Berge. Auch hier gilt – wenn schon, dann<br />
richtig. Er kennt nicht nur die heimischen<br />
Berge bestens, er nahm auch an mehreren<br />
Expeditionen in Nepal teil und stand<br />
bereits auf einigen Achttausendern im<br />
Himalaja. Am 16. Mai 2004 sogar auf<br />
dem Gipfel der Gipfel, dem Mount Everest.<br />
Ein datiertes Foto, gemacht auf<br />
8848 Meter Höhe, hängt in der Lobby<br />
des Hotels. Darauf strahlen Gschwendtners<br />
gletscherblauen Augen heller als<br />
der wolkenlose Himmel dort oben, ganz<br />
zuoberst auf der Welt. «Ein bewegender<br />
Moment, sicher. Die Herausforderung<br />
liegt aber im Raufkommen ebenso wie<br />
im Runterkommen», betont er. Und<br />
meint damit nicht nur den physischen<br />
Abstieg nach einer solchen Grenzerfahrung,<br />
sondern vor allem den Wiedereinstieg<br />
in den Alltag.<br />
Die Glücksgefühle, die er auf all den Gipfeln<br />
empfunden habe, seien aber noch<br />
getoppt worden. Letzten <strong>November</strong> in<br />
Nepal, im wirklich abgelegenen Bergdorf<br />
Patale im Gebiet Solo Khumbu. Er war<br />
in das von den Erdbeben 2015 schwer<br />
getroffene Dorf gereist, um eine Schule<br />
zu eröffnen. Aus Geldern, die die<br />
Gschwendtners selber gesammelt hatten.<br />
Das kam so: Peter hatte mit seiner<br />
Seilschaft die Erdbeben am eigenen Leib<br />
erlebt, beim Aufstieg zum 8163 Meter<br />
hohen Manaslu, «als plötzlich der ganze<br />
Berg vibrierte» und die Männer mit viel<br />
Glück mehreren Lawinen entkamen. Das<br />
ganze Ausmass der Beben, der tödlichsten<br />
Katastrophe in der Geschichte Nepals<br />
mit tausenden Todesopfern und zigtausenden<br />
Verletzten, erahnten sie erstmals<br />
auf dem Rückweg. So richtig erst zu<br />
Hause. Für Peter, dem Nepal und die Nepalesen<br />
über die Jahre ans Herz gewachsen<br />
sind, war es deshalb eine Selbstverständlichkeit,<br />
beim Wiederaufbau mitzuhelfen.<br />
Von Brigitte kam die Idee, statt<br />
eines Jubelfestes zum 20-Jahr-Jubiläum<br />
im «Castle» eine Benefizveranstaltung<br />
zu machen. Der Anlass wurde ein durchschlagender<br />
Erfolg, auch finanziell. «Wir<br />
wollten aber nicht nur Geld zur Verfügung<br />
stellen», so Gschwendtner, «sondern<br />
in etwas Nachhaltiges investieren.»<br />
Mit Sherpa Mingmar, seinem langjährigen<br />
Weggefährten am Berg und Freund,<br />
habe er einen integren Mittelsmann vor<br />
Ort gehabt. So kam es, dass letzten <strong>November</strong><br />
160 Kinder die neue Schule von<br />
Patale betreten konnten, die zur Hälfte<br />
dank dem Engagement der Gschwendtners<br />
steht. Natürlich gibts noch immer<br />
viel zu tun. Die Planung, die dieses<br />
Hilfsprojekt in Nepal erfordert, hat<br />
Gschwendtner fest im Griff: Als Extrembergsteiger<br />
und Spitzenkoch ist er geübt<br />
in Präzision und Ausdauer. Und die Kraft,<br />
auch diesen Job gut zu machen, die holt<br />
er sich täglich – im Goms.<br />
Bis zum Start der Sommersaison am<br />
8. Juni im «Castle», wenn sie wieder jeden<br />
Tag für ihre Gäste da sind, gönnen sich die<br />
Gschwendtners eine Extraportion Natur.<br />
Brigitte ziehts südwärts, in die Wärme.<br />
Und den Peter ziehts wieder himmelwärts.<br />
Auf einen Berg. Einen Achttausender.<br />
50
1<br />
2<br />
3<br />
Lammrücken auf Ratatouille<br />
Für 4 Personen<br />
2 Lammracks, ca. 12 Rippen, 300 bis 500 g<br />
1 dl Lammjus<br />
1 Knoblauchzehe<br />
200 g Peperoni, Zucchetti, Auberginen und<br />
Tomaten<br />
10 g Tomatenpüree<br />
Das Lammrack von Fett und Sehnen befreien.<br />
Wichtig: Zwischen den einzelnen Rippenknochen<br />
die Sehnen herauslösen, dann halbieren,<br />
gut mit Knoblauch einschmieren, mit Salz<br />
und Pfeffer würzen, mit Erdnussöl heiss<br />
anbraten.<br />
Die vorbereitete Kräuterkruste (vorherige<br />
Seite) abschneiden und auf die Racks legen,<br />
im Backofen bei 220 Grad ca. 3 Minuten<br />
überbacken und vorgaren.<br />
Die Lammracks aus dem Ofen nehmen,<br />
das Fleisch ruhen lassen.<br />
Die Gemüse zu kleinen Würfeln schneiden,<br />
mit wenig geschnittenen Zwiebeln, Knoblauch<br />
und Olivenöl heiss anziehen, Tomatenpüree<br />
dazugeben und abschmecken.<br />
Den Lammrücken nochmals in den Ofen<br />
schieben und ca. 3 Minuten rosa garen.<br />
Währenddessen den Lammjus erwärmen,<br />
das Ratatouille auf die Teller anrichten,<br />
mit dem Lammjus umgeben und<br />
den Lammrücken daraufsetzen. Beste<br />
Beilage: Kartoffelgratin.<br />
51
T U R T M A N N T A L<br />
Im Eilschritt<br />
aufs Barrhorn<br />
Der höchste Wanderberg der Alpen auf 3610 Metern.<br />
Der Aufstieg aufs Äussere Barrhorn zehrt an<br />
den Kräften. Doch der Ausblick ist überwältigend.<br />
Vielwanderer Pascal Bourquin hat den Gipfel bestiegen.<br />
Text: Thomas Kutschera Fotos: Pascal Bourquin<br />
WANDERN<br />
Pascal Bourquin lacht. «Doch, ein<br />
bisschen verrückt bin ich schon»,<br />
sagt der 52-jährige Fernsehjournalist<br />
aus Moutier BE, «mindestens an zwei<br />
Tagen in der Woche.» Denn er ist jedes<br />
Wochenende am Wandern, seine Freundin<br />
und seine Tochter müssen dann auf<br />
ihn verzichten. Und das seit Dezember<br />
2013. Damals startete der ehemalige Marathonläufer<br />
sein ambitioniertes Projekt.<br />
Es heisst «La Vie en jaune», «Das Leben<br />
in Gelb» – so gelb wie die Wanderwegweiser<br />
in den Alpen. Bis 2041, also innerhalb<br />
28 Jahren, will er das gesamte Wanderwegnetz<br />
der Schweiz abmarschieren.<br />
65 000 Kilometer!<br />
Über 12 000 Kilometer hat Bourquin<br />
schon zurückgelegt, fast 20 Prozent der<br />
Gesamtstrecke. 50 Kilometer jede Woche.<br />
Schon 4000 von 8000 in den Walliser<br />
Alpen. «Die Schweiz ist ein ideales<br />
Wanderland. Schade, dass 90 Prozent<br />
der Wanderer nur auf 10 Prozent aller<br />
Wanderwege unterwegs sind.»<br />
An eine Wanderung erinnert sich Bourquin<br />
besonders gern: an das Äussere<br />
Barrhorn! Zuhinterst im Walliser Turtmanntal<br />
gelegen, ist es mit 3610 Metern<br />
der höchste Wanderberg der Alpen,<br />
der ohne Seil und Steigeisen bestiegen<br />
werden kann. Doch trittfest und schwindelfrei<br />
sollte man sein. Und konditionell<br />
in Form. Der Schwierigkeitsgrad der<br />
Route wird mit T3+ angegeben: anspruchsvolles<br />
Bergwandern. Fredy<br />
Tscherrig, 52, seit 1997 Hüttenwart der<br />
Turtmannhütte: «Die Route ist nicht<br />
einfach!»<br />
Das Barrhorn nimmt Vielwanderer Bourquin<br />
am 31. August 2016 in Angriff. Es<br />
ist seine Wanderung Nummer 317. Er<br />
hat in Gruben im Turtmanntal im Hotel<br />
Schwarzhorn übernachtet. Um acht Uhr<br />
morgens startet er in oranger Windjacke<br />
und mit gutem Schuhwerk.<br />
Der Weg führt über satte Alpweiden<br />
dem Bach Turtmänna entlang. Bourquin<br />
joggt. Nach dem Turtmannsee gehts<br />
dann richtig embrüf! Zur Turtmannhütte<br />
auf 2519 Meter über Meer, sie gehört der<br />
jurassischen SAC-Sektion Prévôtoise.<br />
Die Wiesen um die Hütte beglücken<br />
durch ihre Blütenpracht: Edelweiss, Enzian<br />
und Männertreu wachsen hier. In<br />
3<br />
1 Unterwegs zu den Barrhörnern: der<br />
Turtmann-Stausee auf 2191 m ü. M.,<br />
im Hintergrund die Berner Alpen.<br />
2 Sicht vom Schöllijoch: das Äussere<br />
Barrhorn vom Dunst umspielt.<br />
3 Pascal Bourquin auf dem Gipfel<br />
des Äusseren Barrhorns. An klaren<br />
Tagen ist die Aussicht grandios: Dom,<br />
Montblanc und weitere Viertausender,<br />
Berner und Waadtländer Alpen.<br />
52
1<br />
2<br />
53
Blick von der Turtmannhütte<br />
auf den Turtmanngletscher.<br />
WANDERN<br />
der Gegend hat Hüttenwart Tscherrig<br />
Klettergärten eingerichtet.<br />
Doch Bourquin drängts weiter, über<br />
Geröll- und Felshänge, an Drahtseilen<br />
hangelt er sich das Gässi empor, ein<br />
brutal stotziges Felscouloir. Dann auf der<br />
Moräne dem Brunegggletscher entlang<br />
in steilen Kehren zum Schöllijoch. Weiter<br />
zum Inneren Barrhorn, dann nochmals<br />
richtig steil rauf aufs Äussere Barrhorn.<br />
Die Luft ist dünn, Bourquin schreibt<br />
sich ins Gipfelbuch ein, stürmt los auf<br />
den Rückweg. In der Turtmannhütte isst<br />
er eine Rösti.<br />
Im Eilschritt weiter embri! Gegen 14 Uhr<br />
ist der Turbo-Wanderer zurück in Gruben,<br />
wo er die Füsse mit Nok-Salbe pflegt.<br />
Die 30 Kilometer und 3600 Höhenmeter<br />
hat er in fünf Stunden geschafft. «Für die<br />
meisten Wanderungen brauche ich die<br />
Hälfte der angegebenen Zeit.» Normalsterblichen<br />
wird empfohlen, die Barrhorn-Tour<br />
in zwei Tagen zu machen – mit<br />
Übernachtung in der Turtmannhütte.<br />
Auch <strong>2018</strong> ist der Kilometerfresser<br />
viel im Wallis unterwegs: Er nimmt sich<br />
das Val de Bagnes und das Mattertal<br />
vor. Das Mittelland steht gegen Ende<br />
seines Projekts auf dem Programm.<br />
«Mit 70 Jahren werde ich ja nicht mehr<br />
so fit sein.»<br />
2041 wird die Schweiz 750 Jahre alt,<br />
beim Geburtstagsfest will Bourquin auf<br />
dem Bundesplatz in Bern einlaufen und<br />
rufen: «Ich habe es geschafft!»<br />
www.lavieenjaune.ch<br />
Auf gehts!<br />
Bourquins Wandertipps im Wallis<br />
Für Familien: vom Sanetschpass bis<br />
zur Quille du Diable: 13 Kilometer,<br />
5 Stunden (ohne Pausen).<br />
Für Ambitionierte: von Visp in<br />
die Baltschiederklause: 16 km, 7 h 30.<br />
Übernachten in der SAC-Hütte.<br />
Für Sportliche: von La Sage im<br />
Val d’Hérens über den Col du<br />
Tsaté (2868 m ü. M.) runter zum Lac<br />
de Moiry. Über den Col de Torrent<br />
retour nach La Sage (22 km, 9 h 30).<br />
www.wallis.ch/wandern<br />
«Im Wallis<br />
gibt es viele<br />
einzigartig<br />
schöne Landschaften<br />
und<br />
Wanderwege»<br />
54
SO NAH!<br />
Näher, als man denkt: Die Walliser Berge sind von einem grossen Teil<br />
der Schweiz aus in nur wenig mehr als drei Stunden erreichbar.<br />
Besonders schnell gehts von der Deutschschweiz aus mit der Bahn durch<br />
den Lötschberg-Basistunnel oder mit dem Autoverlad am Lötschberg.<br />
Wer auf Genuss setzt, nimmt den «Lötschberger» der BLS und fährt<br />
über die alte, landschaftlich spektakuläre Strecke.<br />
Ovronnaz<br />
Zürich 3:45 h 3:10 h<br />
Bern 2:40 h 2:00 h<br />
Luzern 3:50 h 3:00 h<br />
Basel 3:50 h 3:00 h<br />
Genf 2:40 h 2:10 h<br />
Lausanne 2:00 h 1:30 h<br />
Neuchâtel 2:45 h 2:10 h<br />
Crans-<br />
Montana<br />
Zürich 3:10 h 3:15 h<br />
Bern 2:05 h 2:05 h<br />
Luzern 3:10 h 3:10 h<br />
Basel 3:10 h 3:05 h<br />
Genf 2:40 h 2:15 h<br />
Lausanne 1:50 h 1:35 h<br />
Neuchâtel 2:40 h 2:20 h<br />
Leukerbad<br />
Zürich 3:05 h 3:30 h<br />
Bern 2:00 h 2:20 h<br />
Luzern 3:10 h 3:10 h<br />
Basel 3:10 h 3:20 h<br />
Genf 3:05 h 2:20 h<br />
Lausanne 2:20 h 1:40 h<br />
Neuchâtel 3:05 h 2:25 h<br />
Champéry<br />
Zürich 3:50 h 2:40 h<br />
Bern 2:45 h 1:30 h<br />
Luzern 4:20 h 2:30 h<br />
Basel 3:50 h 2:30 h<br />
Genf 2:20 h 1:35 h<br />
Lausanne 1:30 h 1:15 h<br />
Neuchâtel 2:45 h 1:30 h<br />
Riederalp<br />
Zürich 2:50 h 2:40 h<br />
Bern 1:40 h 2:20 h<br />
Luzern 2:50 h 2:25 h<br />
Basel 2:50 h 3:20 h<br />
Genf 3:10 h 2:40 h<br />
Lausanne 2:30 h 2:00 h<br />
Neuchâtel 2:50 h 2:45 h<br />
Infografik Laura Bendixen, Simona Guarino<br />
Verbier Zermatt Saas-Fee<br />
Zürich 3:30 h 3:15 h<br />
Bern 2:30 h 2:05 h<br />
Luzern 4:05 h 3:10 h<br />
Basel 3:35 h 3:05 h<br />
Genf 2:30 h 2:15 h<br />
Lausanne 1:45 h 1:35 h<br />
Neuchâtel 2:25 h 2:20 h<br />
Zürich 3:10 h 3:45 h<br />
Bern 2:05 h 2:30 h<br />
Luzern 3:10 h 3:15 h<br />
Basel 3:15 h 3:30 h<br />
Genf 3:40 h 2:55 h<br />
Lausanne 2:50 h 2:15 h<br />
Neuchâtel 3:10 h 3:00 h<br />
Zürich 2:50 h 3:45 h<br />
Bern 1:50 h 2:30 h<br />
Luzern 3:05 h 3:15 h<br />
Basel 3:05 h 3:30 h<br />
Genf 3:30 h 2:55 h<br />
Lausanne 2:45 h 2:15 h<br />
Neuchâtel 3:05 h 3:00 h<br />
55
Grosse Künstler und junge Artisten treffen sich<br />
seit 25 Jahren zur gemeinsamen Sommerfrische<br />
in Verbier. Zur Freude der Freunde klassischer<br />
Musik, die zu Zehntausenden für die Konzerte ins<br />
Val de Bagnes pilgern. Martin Engstroem, Gründer<br />
und Direktor des Verbier Festivals, hat damit<br />
seinen Traum wahr gemacht: Künstlern und Zuhörern<br />
eine unvergessliche Zeit in Verbier zu bieten.<br />
INTERVIEW<br />
Martin<br />
Engstroem<br />
Interview: Monique Ryser Foto: Sedrik Nemeth<br />
56
57
1<br />
2<br />
INTERVIEW<br />
3<br />
4<br />
1 Das Verbier Festival findet im ganzen<br />
Dorf statt! 2 Der Violinist und<br />
Dirigent Roberto Gonzales Monjas<br />
trat letztes Jahr auf. 3 Stanislav<br />
Kochanovsky dirigiert das Junior<br />
Orchestra. Nach dem letztjährigen<br />
Erfolg von Eugen Onegin gibts am<br />
5. August Rigoletto. 4 «The Terrace»<br />
ist beliebter Treffpunkt.<br />
Das Verbier Festival Orchestra gibt<br />
talentierten jungen Musikern zwischen<br />
18 und 28 Jahren Gelegenheit zu<br />
lernen und sich weiterzuentwickeln. Das<br />
Junior Orchestra setzt sich aus 15- bis<br />
18-Jährigen zusammen und wurde von<br />
Daniel Harding gegründet. Für drei<br />
Wochen können sie sich in Verbier ausund<br />
weiterbilden. Die Academy fördert<br />
aussergewöhnliche Solisten, Kammermusiker<br />
und Sängerinnen und Sänger.<br />
Fotos Aline Paley, Nicolas Brodard, HO/Verbier Festival<br />
58
Seine Begeisterung ist noch immer<br />
so gross wie am ersten Tag. Auf<br />
der Terrasse des Chalet d’Adrien<br />
in Verbier schaut Martin Engstroem auf<br />
das vergletscherte Bergmassiv des<br />
Grand Combin. «Die Berge, die Luft,<br />
die Landschaft – hier oben, auf über<br />
1500 Metern, ist man ein anderer<br />
Mensch.» Genau dieses Gefühl wollte<br />
der gebürtige Schwede auch denen fassbar<br />
machen, die ihm besonders am Herzen<br />
liegen: den Profi-Musikerinnen und<br />
-Musikern, die er während seiner langen<br />
Jahre als Künstleragent vertreten hat.<br />
Also gründete er vor 25 Jahren das Verbier<br />
Festival, das letzten Sommer über<br />
50 000 Besucherinnen und Besucher<br />
angezogen hat.<br />
Wieso Verbier?<br />
ME: Ich bin 1986 mit meiner Familie von<br />
Paris an den Genfersee gezogen. Durch<br />
Freunde kam ich das erste Mal nach Verbier<br />
in die Sommerferien und war begeistert.<br />
Am Morgen konnte ich mit den<br />
Kindern wandern gehen, am Nachmittag<br />
konnten sie spielen, und meine Frau<br />
konnte den ganzen Tag in schönster<br />
Landschaft und umwerfender Aussicht<br />
lesen. Nur etwas fehlte: das kulturelle<br />
Angebot, das wie die Natur Seele und<br />
Herz nährt.<br />
Sie entschieden sich für ein Sommerfestival<br />
in einer Winterdestination?<br />
ME: Im Winter ist es toll hier, aber glauben<br />
Sie mir, im Sommer gibt es viel mehr<br />
Freizeitmöglichkeiten. Als Künstleragent<br />
kannte ich viele Konzertreihen und Festivals<br />
– die sind aber alle in Städten.<br />
Vorbild für mich war Aspen in Colorado,<br />
ebenfalls eine Skidestination: Dort fin-<br />
GEWINNEN SIE<br />
5 x 2 Billette für<br />
Al McKay’s Earth Wind & Fire<br />
Experience, 28. Juli <strong>2018</strong>.<br />
5 x 2 Billette für Verbier Festival<br />
Academy, 5. August <strong>2018</strong>.<br />
Teilnahme bis Ende Juli auf:<br />
wallis.ch/wettbewerbmagazin<br />
59<br />
den seit 1949 Sommerkonzerte statt. Mir<br />
ging es darum, einen Ort der Begegnung<br />
mit einer ganz speziellen Atmosphäre zu<br />
schaffen – wo sich Musiker untereinander,<br />
aber auch Musiker und Freunde der<br />
Kunst ungezwungen treffen können. Verbier<br />
ist eine Sackgasse – viel weiter geht<br />
es nicht mehr, und das ist gut so: So<br />
konzentriert sich alles, man taucht völlig<br />
ein – nicht wie in einer Stadt mit tausend<br />
anderen Einflüssen.<br />
Eine Art musikalische Version der<br />
Ursprünge des WEF in Davos?<br />
ME: Ja, genau. Klaus Schwab ist ein<br />
Freund und hat mich immer bekräftigt.<br />
Ich erhielt in unseren Anfängen auch<br />
einen Förderpreis vom WEF als bestes<br />
kulturelles Start-up, dazu gabs einen<br />
Check von 50 000 Franken. Wir waren<br />
sehr froh darüber, denn im ersten Jahr<br />
machte ich ein Defizit von 400 000 Franken,<br />
im zweiten Jahr stand ich mit<br />
800 000 Franken in der Kreide. Und das<br />
war mein Glück!<br />
Das müssen Sie genauer erklären!<br />
ME: Nun, plötzlich wollten alle mit mir<br />
sprechen: der Gemeindepräsident, die<br />
Bank. So erhielt ich die Gelegenheit,<br />
meine Vision darzulegen. Aus diesen Gesprächen<br />
entstand dann das UBS Verbier<br />
Festival Orchestra mit Musikern<br />
zwischen 18 und 28 Jahren. Diese Art<br />
Sponsoring war wegweisend und wurde<br />
in der Folge oft kopiert. Die Zusammenarbeit<br />
endete leider, als die UBS in<br />
Schwierigkeiten kam. Die Sponsorensuche<br />
ist eben nie beendet. Mein Ziel ist,<br />
das Budget bei zehn Millionen einzumitten.<br />
Das haben wir dieses Jahr erreicht.<br />
Und das Verbier Festival Orchestra<br />
hat einen neuen Dirigenten!<br />
ME: Ja, Waleri Gergijew übernimmt. Er<br />
ist ein langjähriger Freund und war oft<br />
in Verbier. Einmal hat er mir gesagt, er<br />
komme nur, wenn ich ihm eine Herausforderung<br />
stelle. Also liess ich ihn als<br />
Pianisten auftreten und mit zwei Künstlern<br />
das 7. Klavierkonzert für drei Stimmen<br />
von Wolfgang Amadeus Mozart aufführen.<br />
So funktioniert das bei uns – alle<br />
Beteiligten sollen Freude und Ansporn<br />
haben. Ich wollte nie nur Konzerte organisieren,<br />
ich wollte Talente fördern und<br />
ausserhalb gewohnter Pfade sein.<br />
Was freut Sie nach 25 Jahren am<br />
meisten?<br />
ME: Die Begeisterung der Musiker ist<br />
immer noch da. Und wir sind ein Wirtschaftsfaktor,<br />
durchs Jahr ein KMU mit<br />
elf Angestellten und vier Lehrlingen.<br />
Während des Festivals arbeiten rund<br />
270 Leute für uns. Die ganze Region<br />
profitiert, und Verbier ist attraktive Sommerdestination<br />
– eine Win-win-Situation!<br />
Verbier Festival<br />
19. Juli bis 5. August <strong>2018</strong><br />
88 Künstlerinnen und Künstler aus der<br />
ganzen Welt und mehr als 270 junge<br />
Musikerinnen und Musiker zelebrieren<br />
mit den Gästen das 25-Jahr-Jubiläum<br />
des Verbier Festivals. Während 18 Tagen<br />
finden insgesamt 59 Konzerte statt.<br />
www.verbierfestival.com
T R O C K E N M A U E R N<br />
Kulturerbe<br />
des Wallis<br />
Ohne Trockenmauern gäbs im Wallis keinen Wein.<br />
So einfach ist das – und so faszinierend zugleich.<br />
Die Trockenmauern werden nämlich durch<br />
nichts mehr als die richtige Anordnung der Steine<br />
zusammengehalten.<br />
Text: Monique Ryser Fotos: Marco Schnyder<br />
KULTURERBE<br />
Die höchsten türmen sich bis zu<br />
fast zwanzig Meter hoch dem<br />
Himmel entgegen. Sie stehen bei<br />
Sion und prägen die rechte Seite des<br />
Rhonetals. Den mächtigen Brüdern stehen<br />
im Oberwallis etwas tiefere Bauwerke<br />
entgegen. Sie sind kürzer und weniger<br />
hoch, und viele von ihnen wurden<br />
im Januar dieses Jahres von ihrem ärgsten<br />
Feind angegriffen: dem Regen und<br />
der Nässe. Durch die sintflutartigen<br />
Regenfälle wurden über 200 Mauern<br />
unterspült, weggerissen, zerstört. Am<br />
schlimmsten traf es die Region Stundhüüs<br />
bei Visperterminen, wo ein Murgang<br />
sieben Terrassen mitsamt Mauern<br />
und Reben verwüstete. Auf über vier<br />
Millionen Franken schätzt die Gemeinde<br />
den Schaden, den die Naturgewalt<br />
Wasser angerichtet hat. Dabei wurden<br />
auch Bauwerke beschädigt, die erst vor<br />
Kurzem saniert worden sind. Denn 2011<br />
stellten Bund und Kanton 7,6 Millionen<br />
Franken zur Verfügung, um den Erhalt<br />
dieses Walliser Erbes zu sichern.<br />
Uralt ist die Technik, eine Trockenmauer<br />
zu bauen. Bereits 800 bis 700 Jahre<br />
v. Chr. sind Terrassierungen rund um Jerusalem<br />
belegt. Im Wallis sind die Trockenmauern<br />
unterschiedlich alt. Teilweise<br />
stehen sie seit dem 17. Jahrhundert,<br />
ein Grossteil ist rund 150 bis 100 Jahre<br />
alt. Grund für die imposanten Bauwerke:<br />
Wollte man das Land an den sonnigen,<br />
aber steil abfallenden Südhängen<br />
des Rhonetals nutzen, mussten diese<br />
terrassiert werden. Mauern stützen dabei<br />
das geschaffene Gelände ab und verhindern,<br />
dass die Erde abrutscht. Trockenmauern,<br />
wie sie im Wallis stehen, erhalten<br />
ihre Stabilität dabei alleine durch<br />
die richtige Anordnung der Steine. Auf<br />
Verbundstoffe wie Mörtel wird völlig verzichtet.<br />
Während die höchste Trockenmauer<br />
Europas, die Cotzette bei Sion,<br />
an den Fels angebaut und statisch anders<br />
dimensioniert ist, sind alle anderen<br />
Walliser Mauern auf konventionelle Art<br />
gebaut. Sie sind grundsolide und halten<br />
mehr aus als starre Betonmauern. Tro<br />
60
61<br />
Trockenmauern prägen das Landschaftsbild<br />
des Rhonetals. Ohne<br />
Mauern gäbe es keinen Weinanbau.
«Die Mauern<br />
zeugen vom<br />
Überlebenskampf<br />
um<br />
jedes Stück<br />
Land»<br />
KULTURERBE<br />
1<br />
1 Die Terrassierungen<br />
durch die<br />
Trockenmauern schaffen<br />
nicht nur Anbaufläche, sie<br />
dienen auch als Verbindungswege.<br />
2 Beat Locher bei der Arbeit. Er ist ausgewiesener<br />
Spezialist für Trockenmauern.<br />
Mit seinem Geschäftspartner hat<br />
er sich darauf spezialisiert.<br />
www.schteimüüri.ch<br />
ckenmauern sind Mauern fast für die<br />
Ewigkeit – ausser eben, es kommt der<br />
schlimmste Feind, das Wasser.<br />
Und sie brauchen Pflege und Reparatur.<br />
Einer, der alles über die Bauweise der<br />
Trockenmauern weiss, ist Beat Locher.<br />
«Die Kunst besteht im geschickten<br />
Zusammenpassen und Auswählen der<br />
vorhandenen Steine», erklärt er. Wichtig<br />
seien ein geübtes Auge, kreatives Vorstellungsvermögen<br />
und vor allem die Erfahrung.<br />
Als Werkzeuge benützen die<br />
Mauerbauer Richthammer und Fäustel,<br />
Setzer und Preller. «Erfahrene Trockenmaurer<br />
verbinden die Techniken des<br />
62<br />
Trockenmauerbaus und des Steinmetzes»,<br />
so Locher. Wurden die Mauern<br />
von Profis erstellt, sehe man das sofort<br />
– auch Jahrhunderte danach. Ihn faszinieren<br />
die Bauwerke, «sie zeugen vom<br />
Überlebenskampf um jedes Stückchen<br />
Land». Deshalb sei es schlimm wie im Januar<br />
zu sehen, wenn Mauern zerstört<br />
werden. «Viele werden wir wohl nicht<br />
retten können.»<br />
Die Walliser Terrassenlandschaften<br />
gehören zu den eindrucksvollsten<br />
Kulturlandschaften der Schweiz. Rund<br />
1500 Hektar Rebland mit geschätzten<br />
3000 Mauern sind terrassiert.<br />
2
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Geführte Gletschertour im<br />
Herzen des Unesco-Welterbes<br />
Aletsch Arena<br />
Runden Sie Ihren Aufenthalt in der Aletsch Arena mit<br />
einer Gletschertour in Begleitung eines Bergführers ab, um die<br />
Faszination des längsten Gletschers der Alpen zu entdecken.<br />
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CHF 70.– für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre /<br />
CHF 90.– für Erwachsene – inklusive Ausrüstung<br />
ab CHF<br />
50.–<br />
pro<br />
Person<br />
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pro<br />
Person<br />
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70.–<br />
pro<br />
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www.nendaz.ch / spaziergangaufdenSuonen<br />
ab CHF<br />
336.–<br />
pro<br />
Person<br />
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Wallis. Die Mitgliederunternehmen leisten mit ihrem Engagement einen Beitrag zur Entwicklung<br />
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aussergewöhnliche Projekte.<br />
Innovative<br />
Bergregion<br />
WIRTSCHAFT<br />
Foto HO<br />
Sion | Die Walliser Bergwirtschaft entwickelt<br />
sich dank dem Tourismus und<br />
verschiedener Bautätigkeiten stetig.<br />
Um diese Schlüsselbereiche der lokalen<br />
Industrie zu stärken, hat das Wallis sein<br />
Denken auf die Zukunft ausgerichtet und<br />
sein Wirtschaftsmodell erneuert. In den<br />
Bergen werden viele neue Projekte umgesetzt.<br />
Vor allem im Sinne ökologischer<br />
Nachhaltigkeit, sanfter Mobilität und<br />
ganzheitlicher Erlebnisse. Jedes Einzelne<br />
trägt zur Modernisierung und Innovation<br />
der Walliser Bergregionen bei. Ein<br />
Beispiel ist die Green Mobility, ein Netzwerk<br />
von Elektroautos, die den Gästen<br />
im Val d’Hérens zur Verfügung stehen.<br />
Es basiert auf dem Prinzip des «Pay what<br />
you want», der Gast bestimmt den finanziellen<br />
Beitrag, den er als Gegenleistung<br />
geben möchte. Oder da sind die Berghütten<br />
Monte Rosa, die von der ETH geplant<br />
wurden, oder die Cabane des Dix,<br />
die völlig autonom funktioniert. Aber<br />
auch die 3S-Bahn der Zermatter Bergbahnen,<br />
die bis Herbst <strong>2018</strong> realisiert<br />
sein soll. Videos zum innovativen Wallis:<br />
www.wallis.ch/rectoverso<br />
Wasserstrom direkt beziehen<br />
Sion | e-can suisse lancierte im Oktober<br />
2017 ein Crowdfunding, mit dem die Teilnehmer<br />
sich ihren Stromverbrauch aus<br />
Schweizer Wasserkraft langfristig und<br />
zu einem fixen Preis sichern. Damit das<br />
Crowdfunding zustande kommt, braucht<br />
es bis zum 30. Juni <strong>2018</strong> eine Bestellmenge<br />
von 40 GWh, was rund 10 000<br />
Schweizer Haushalten entspricht. Die<br />
Idee: Die Genossenschaft e-can entwickelte<br />
ein Modell, das es den Produzenten<br />
von Wasserkraftstrom erlaubt, diesen<br />
nicht wie bisher über Stromverteiler<br />
zu vermarkten, sondern direkt den Endkunden<br />
anzubieten. Diese unterstützen<br />
damit die Entwicklung von einheimischer,<br />
erneuerbarer Energie. Der Strom wird<br />
dann von den beiden Wasserkraftwerken<br />
65<br />
Ernen und Mörel geliefert. Zurzeit sind<br />
51 Prozent des Ziels erreicht. Die Genossenschaft<br />
e-can suisse garantiert ihren<br />
Mitgliedern eine ganzjährige Stromversorgung<br />
aus 100 Prozent Schweizer Wasserkraft.<br />
Dafür wird der Stromverbrauch<br />
der Endkunden alle 15 Minuten gemessen<br />
und an eines der beiden Wasserkraftwerke<br />
im Wallis geschickt. Hier wird<br />
der benötigte Strom während des Verbrauchszeitpunkts<br />
simultan produziert<br />
und ins Stromnetz eingespeist. So können<br />
Endkunden sicher sein, dass ihr<br />
Stromverbrauch über das ganze Jahr hinweg<br />
mit einheimischer und nachhaltiger<br />
Energie gedeckt ist. Anmelden und mitmachen<br />
unter:<br />
www.e-can.ch
DESTINATION<br />
Die Basilique de Valère thront als<br />
Wahrzeichen der Stadt auf dem<br />
Hügel neben dem Schloss Tourbillon<br />
und beherbergt eine der ältesten<br />
Orgeln der Welt.<br />
66
LEBENSFROH<br />
UND URBAN<br />
Sion – die Stadt im Herzen<br />
der Alpen – reicht vom Tal bis auf den<br />
Berg. Der Hauptort des Wallis ist<br />
Genuss- und Innovationsstadt.<br />
Text: Manuela Lavanchy Fotos: Sedrik Nemeth<br />
Autonome Elektrobusse zirkulieren<br />
zwischen Bahnhof und historischem<br />
Stadtkern. Auf dem<br />
Campus Energypolis forschen über<br />
200 Menschen aus 40 Ländern an revolutionären<br />
Methoden zur Förderung der<br />
Energieeffizienz und Reduktion des<br />
CO2-Ausstosses. Der ehemalige Militärflughafen<br />
öffnet sich der zivilen Luftfahrt<br />
und könnte sich zu einem Kompetenzzentrum<br />
für Aeronautik entwickeln. Die<br />
Verbindung «plaine-montagne» soll direkt<br />
ab Bahnhof Sion auf die Skipisten<br />
von Veysonnaz führen. Das sind nur einige<br />
der Grossprojekte, die Stadtpräsident<br />
Philippe Varone anspricht – nebst<br />
dem olympischen Projekt Sion 2026.<br />
Sion hat sich vom administrativen Mauerblümchen<br />
zur lebhaften Vorzeigestadt<br />
entfaltet. 2013 vom Schweizer Heimatschutz<br />
mit dem Wakker-Preis ausgezeichnet,<br />
ist das Stadtzentrum wahrlich<br />
aufgeblüht. Bistros und Cafés reihen<br />
sich aneinander, ihre Terrassen laden<br />
67<br />
zum Geniessen der heimischen Weine<br />
bei Raclette und Trockenfleisch ein. Die<br />
acht GaultMillau-Restaurants bestätigen<br />
Sion als Gourmetstadt. «Am Wochenmarkt<br />
freitags kann man das Zusammenleben<br />
richtig spüren», so Varone.<br />
Auch wer sich für Geschichte interessiert,<br />
hat in Sion einiges zu entdecken –<br />
angefangen bei den Wahrzeichen der<br />
Stadt, den Schlössern Tourbillon und<br />
Valère. Ein Besuch lohnt sich zu jeder<br />
Jahreszeit.
Essens- und andere Kultur<br />
DESTINATION<br />
BESICHTIGEN<br />
Kantonsmuseum Wallis (3)<br />
Das Walliser Kantonsmuseum vereint drei<br />
Standorte: das Kunstmuseum, das Geschichtsmuseum<br />
und das Naturmuseum.<br />
www.museen-wallis.ch<br />
Galerie Grande Fontaine<br />
Seit über dreissig Jahren mit Werken<br />
von Walliser Künstlerinnen und Künstlern,<br />
aber auch auswärtigen Artisten.<br />
www.galerie-grande-fontaine.ch<br />
Les Celliers de Sion (6)<br />
Der erste Önopark der Schweiz ist gleich<br />
am Fuss der Weinberge von Sion ge legen.<br />
Mit Lounge, Vinothek und Ausstellungskozept.<br />
Geführte Touren in die Weinberge.<br />
www.celliers.ch<br />
ESSEN &<br />
TRINKEN<br />
Walliser Teller. Spezialität des Hauses ist<br />
das Fondue Glareyarde.<br />
www.vieuxvalais.ch<br />
«Le Verre à pied» (4, 5)<br />
Die Vinothek vereint die Weinkellereien<br />
von Sion. Eines der Lieblingslokale des<br />
Stadtpräsidenten Philippe Varone.<br />
www.sioncapitaledesvins.com<br />
AUSGEHEN<br />
Ferme Asile<br />
Kunst- und Kulturzentrum mit Ausstellungen<br />
von Künstlern aus der ganzen Welt,<br />
Musikbühne sowie Restaurant mit grossem<br />
Garten.<br />
www.ferme-asile.ch<br />
Le Port Franc<br />
Der Konzertsaal für aktuelle Musik in<br />
einer alten Lagerhalle des Container-Terminals.<br />
Gratis-Shuttles verbinden das<br />
Stadtzentrum mit dem Port Franc.<br />
www.leportfranc.ch<br />
1<br />
«Damien Germanier»<br />
Damien Germanier (17 GaultMillau-<br />
Punkte, 1 Michelin-Stern) lässt die Menükarte<br />
weg und überrascht die Gäste.<br />
Grafisch elegant inszenierte Kreationen.<br />
www.damiengermanier.ch<br />
«La Sitterie» (1)<br />
Jacques Bovier (15 GaultMillau-Punkte)<br />
veredelt, was die Alpen zu bieten haben,<br />
und setzt auf lokale Produkte im Restaurant<br />
mit Garten im Herzen von Sion.<br />
www.lasitterie.ch<br />
«Le Coq en Pâte»<br />
Im historisch bedeutenden Haus Supersaxo<br />
mit Terrasse und Loggia bekocht<br />
Jean-Marie Théler (13 GaultMillau-Punkte)<br />
neugierige Feinschmecker.<br />
www.coqenpate.ch<br />
«Au vieux Valais»<br />
Mitten in der Altstadt das richtige Restaurant<br />
für Raclette, Fondue oder einen<br />
ÜBERNACHTEN<br />
B&B La Grande Maison (2)<br />
Bed & Breakfast über der Stadt in Chandolin-près-Savièse.<br />
Die Suiten und Gästezimmer<br />
strahlen den Charme vergangener<br />
Jahrhunderte aus.<br />
www.authentic-switzerland.com<br />
Hôtel des Vignes ****<br />
Eingebettet in eine grosse Parkanlage ist<br />
das 4-Sterne-Hotel ausserhalb der Stadt<br />
gelegen. Es grenzt direkt an die Weinberge.<br />
www.hoteldesvignes.ch<br />
Hôtel Elite ***<br />
In nächster Nähe des belebten Espace<br />
des Remparts und Place du Midi ist dieses<br />
familiäre 3-Sterne-Hotel nur fünf<br />
Minuten vom Bahnhof entfernt gelegen.<br />
www.hotelelitesion.ch<br />
3<br />
5<br />
68
2<br />
4<br />
6<br />
69
1<br />
2<br />
DESTINATION<br />
3<br />
4<br />
5<br />
70<br />
6
SHOPPEN<br />
Wochenmarkt (2)<br />
Jeden Freitag findet der grosse Wochenmarkt<br />
in der Rue du Grand-Pont statt mit<br />
Walliser Käse- und Wurstspezialitäten,<br />
Früchten und Gemüse und vielem mehr.<br />
«David, L’Instant Chocolat»<br />
Die poetischen Kreationen von Chocolatier<br />
David Pasquier (Swiss Chocolate<br />
Master 2013) sind in seiner Boutique in<br />
Sion erhältlich.<br />
www.instant-chocolat.ch<br />
«Hasta Glaces»<br />
Diese hausgemachten Glaces und Sorbets<br />
werden aus hundert Prozent natürlichen<br />
Zutaten hergestellt. Von Himbeeren<br />
aus Nendaz bis zum indischen Kulfi.<br />
www.hastaglaces.ch<br />
UNTERNEHMEN<br />
Sion & Wine Tour (3)<br />
Begleitete Stadtführung mit Besichtigung<br />
von drei historischen Gebäuden der Altstadt<br />
und Degustation eines Walliser Tellers<br />
und fünf Weinen.<br />
www.siontourisme.ch/sionwinetour<br />
Entdeckungs- und Gourmetspaziergang<br />
(1)<br />
Den historischen Stadtkern aus dem<br />
Mittelalter entdecken mit seinen Wahrzeichen<br />
wie den Schlössern Tourbillon<br />
und Valère. Vier Degustations-Stopps unterwegs.<br />
www.siontourisme.ch<br />
Domaine des Iles (6)<br />
An heissen Sommertagen finden Einheimische<br />
und Gäste im türkisblau leuchtenden<br />
Baggersee Abkühlung. Aktivitäten<br />
wie Minigolf, Seilpark und Kletterwände<br />
ergänzen den Badespass.<br />
www.les-iles-bourgeoisiedesion.ch<br />
Stadtrundfahrt (5)<br />
Unternehmen Sie eine Stadtrundfahrt<br />
mit einem der autonomen Elektrobusse,<br />
die zwischen Bahnhof und Stadtkern<br />
zirkulieren. Die Fahrt ist kostenlos.<br />
Montorge<br />
Das Naturschutzgebiet mit seinem kleinen<br />
See und einer Schlossruine aus dem<br />
13. Jahrhundert befindet sich oberhalb<br />
der Stadt. Unbedingt vor Ort das Maison<br />
de la nature besuchen.<br />
www.maisondelanature.ch<br />
Suone von Clavau (4)<br />
Wunderschöner Spaziergang entlang<br />
der Suone von Clavau durch die Weinberge<br />
mit ihren Trockenmauern. Bis nach<br />
St-Léonard dauert die einfache Wanderung<br />
etwa zwei Stunden.<br />
www.valais.ch/de/aktivitaeten/wandern/suonen/suone-von-clavau<br />
EVENTS<br />
Nationales Finale der Eringerrasse<br />
Das Nationale Finale der traditionellen<br />
Kuhkämpfe der Eringerrasse findet am<br />
5. und 6. Mai <strong>2018</strong> in Aproz statt.<br />
www.finale-cantonale.ch<br />
Festival Arcades<br />
Im Juli tagsüber und/oder abends Live-<br />
Konzerte an der Rue du Grand-Pont und<br />
weiteren Standorten in Sion.<br />
www.festivalarcades.ch<br />
Sion Festival<br />
Internationale Stars der klassischen Musik<br />
begeistern mit gewagten, aber erstklassigen<br />
Vorstellungen. Vom 15. August<br />
bis 2. September <strong>2018</strong>.<br />
www.sion-festival.ch<br />
Fête du Goût<br />
Im Rahmen der Schweizer Genusswoche<br />
bieten an die zwanzig Restaurationsstände<br />
im Stadtzentrum Spezialitäten von<br />
nah und fern an. Am 15. September <strong>2018</strong>.<br />
www.wallis.ch/events<br />
71
Roadtrip<br />
im Wallis<br />
Wieder mal so richtig in die Kurven liegen –<br />
Mazda und das Wallis verlosen vier Roadtrips mit<br />
Übernachtungen im Binntal oder am Lac de Moiry<br />
in einem Cube mitten in der Natur.<br />
ANGEBOT<br />
Auf der Fahrt zum Lac de Moiry.<br />
72
Der Cube am Lac de Moiry. Von<br />
hier aus kann man wunderschöne<br />
Wanderungen unternehmen.<br />
Um ins Binntal zu gelangen, geht es<br />
durch spektakuläre Naturtunnels.<br />
Der Cube ist vollständig ausgestattet,<br />
fürs Essen ist gesorgt.<br />
Ein zweitägiger Roadtrip durch die<br />
Walliser Alpen und eine exklusive<br />
Übernachtung im Mazda-Cube –<br />
darauf können sich die Gewinner dieses<br />
Kampagnen-Wettbewerbs My Magic<br />
Roadtrip freuen. Der neue Mazda CX-5<br />
wird für den Trip gratis zur Verfügung gestellt.<br />
Eingelöst werden kann der Gewinn<br />
bis im Oktober <strong>2018</strong> mit Übernachtung im<br />
Cube an den Standorten Fäld im Oberwalliser<br />
Landschaftspark Binntal und am<br />
Stausee Lac de Moiry im Val d’Anniviers.<br />
Dazu gibts volles Fahrvergnügen und Natur,<br />
so weit das Auge reicht!<br />
Wer in Fiesch seine Reise zum Cube im<br />
Binntal startet, landet nach kurzer Zeit in<br />
Ernen mit seinen dunklen, blumengeschmückten<br />
Holzchalets und dem Tellenhaus,<br />
das die ältesten datierten Tellfresken<br />
der Schweiz trägt (1578). Nach diesem<br />
Zwischenstopp führt die Reise weiter<br />
durch den Landschaftspark Binntal, berühmt<br />
für seine Mineralien. Aber nicht nur.<br />
Hier lohnt es sich, auszusteigen und eine<br />
Wanderung zu machen. Vielleicht sogar<br />
ein Picknick, mitten in prächtiger Natur.<br />
Nach dem Dorf Fäld folgt urwüchsige Na-<br />
tur, satte Farben, Holz, Stein und Erde.<br />
Dort steht auch der Cube.<br />
Der Roadtrip zum Lac de Moiry beginnt<br />
bei Siders, das zwischen Rebbergen eingebettet<br />
ist. Die Fahrt führt durch das wilde<br />
Val d’Anniviers vorbei an St-Luc, wo die<br />
Aussicht über das Seitental spektakulär<br />
ist. Wer den Adrenalinkick sucht, kann im<br />
Bungy Niouc Adventure Park einen der<br />
höchsten Bungee-Sprünge Europas wagen.<br />
Das malerische Bergdorf Grimentz ist<br />
ein weiterer Halt auf der Strecke zum Lac<br />
de Moiry wert. Danach folgt Natur pur:<br />
Aus dem Cube geniesst man freie Sicht<br />
auf den türkisfarben leuchtenden Stausee.<br />
GEWINNEN SIE<br />
einen von vier zweitägigen<br />
Magic Roadtrips mit<br />
dem Mazda CX-5 und einer exklusiven<br />
Übernachtung im Cube in Fäld<br />
oder am Lac de Moiry. Teilnahme<br />
bis Ende Juli <strong>2018</strong> auf<br />
wallis.mymagicroadtrip.ch<br />
Mazda CX-5<br />
Mazda stellt für den zweitägigen<br />
Walliser Roadtrip ins Binntal oder<br />
zum Lac de Moiry den neuen CX-5<br />
zur Verfügung. Innen und aussen<br />
vollständig überarbeitet bietet der<br />
Kompakt-SUV Mazda CX-5 den<br />
Mitfahrern genauso viel Fahrspass<br />
und Komfort wie dem Fahrer. Die<br />
Sicherheitssysteme machen auch<br />
lange Fahrten zu entspannten<br />
Reisen. Sein i-ACTIV AWD Allradantrieb<br />
gibt ihm perfekten Halt.<br />
Die Karos serie präsentiert sich in der<br />
neuen Farbe Soul Red Crystal.
ANGEBOTE<br />
Foto Pascal Gertschen<br />
74
SOMMER-<br />
SPECIALS<br />
Der Sommer im Wallis vereint<br />
Familienzeit, Genuss, Sport und Natur pur.<br />
Erleben Sie es selbst!<br />
75
SCHATZSUCHE<br />
MIT DER FAMILIE<br />
wallis.ch/schatzsuche<br />
ANGEBOTE<br />
Fotos Valais / Wallis Promotion / Pascal Gertschen<br />
Begeben Sie sich auf Schatzsuche<br />
mit der ganzen Familie. Die Walliser<br />
Familiendestinationen bieten ihren<br />
Gästen adaptierte Routen mit<br />
spannenden Posten und Aufgaben.<br />
Im Tourismusbüro vor Ort können<br />
Sie die nötigen Unterlagen für diese<br />
kostenlose Familienaktivität erhalten.<br />
Jede der sieben Schatzsuchen<br />
ist anders und originell. Mithilfe<br />
einer Schatzkarte werden Sie<br />
gelotst. Sie suchen nach Hinweisen<br />
und rätseln gemeinsam. Ein aktives<br />
Erlebnis draussen in der Natur,<br />
das bei den Kindern das Wandern<br />
auf spielerische Art beliebter macht<br />
und gemeinsame Erinnerungen<br />
schafft.<br />
wallis.ch/schatzsuche<br />
BLS-Erlebniszug<br />
Von Juni bis Oktober sind historische<br />
Fahrzeuge als fahrplanmässige<br />
RegioExpress-Züge unterwegs.<br />
Jeweils am zweiten Sonntag im<br />
Monat fährt ein historischer Zug<br />
von Burgdorf via Bern–Lötschberg<br />
über die Bergstrecke nach Brig. In<br />
Hohtenn wird ein kurzer Fotohalt<br />
eingelegt. Die Züge sind mit dem<br />
normalen Fahrausweissortiment<br />
benutzbar. Möglich macht diese<br />
aussergewöhnlichen Fahrten die<br />
BLS-Stiftung. Geniessen Sie die<br />
Anreise zu Ihrem Ausflug im Lötschberger-Land,<br />
zu Ihrer Wanderung<br />
an der Lötschberg Südrampe oder<br />
Ihrem Aufenthalt im Wallis!<br />
Weitere Infos: bls.ch/erlebniszug<br />
Auf den Spuren der Gogwärgini<br />
Aletsch Arena<br />
Sie sollen einst im Oberwallis gelebt haben<br />
– die Gogwärgini – die kleinen, arbeitsamen<br />
Zwerge. Ihre Geschichten werden<br />
noch heute erzählt und sind auf der<br />
Schatzsuche entlang dem Gogwärgi-Themenweg<br />
an zehn Stationen zu entdecken.<br />
Unser Tipp: Abstecher mit der Bergbahn<br />
von Fiesch zum Viewpoint Eggishorn.<br />
Die Sicht auf den Grossen Aletschgletscher<br />
ist überwältigend.<br />
Auf Zeitreise durchs Dorfleben<br />
Bellwald<br />
Bereit für eine kleine Zeitreise? Die<br />
Schatzsuche in Bellwald führt durch den<br />
alten Dorfkern an zehn Stationen vorbei,<br />
die so einiges über das frühere Leben in<br />
diesem Gommer Bergdorf preisgeben.<br />
Unser Tipp: Auf der gegenüberliegenden<br />
Talseite lässt sich der Landschaftspark<br />
Binntal erkunden. Ab Fürgangen<br />
führt die «Goms Bridge», eine 280 Meter<br />
lange Hängebrücke, über den Rotten<br />
direkt nach Mühlebach.<br />
Rätseln mit der kleinen Hexe Vero<br />
Blatten-Belalp<br />
Rätsel über Rätsel stellt die kleine Hexe<br />
Vero den Schatzsuchenden in Blatten-<br />
Belalp. Nur wer ihre Anweisungen minutiös<br />
befolgt, wird erfolgreich sein und die<br />
Schatztruhe knacken können.<br />
Unser Tipp: Machen Sie Halt beim historischen<br />
Hotel Belalp am Aletschbord.<br />
Von dort geniessen Sie eine besonders<br />
schöne Aussicht auf den Grossen<br />
Aletschgletscher.<br />
Der Detektiv-Trail für Spürnasen<br />
Grächen<br />
In Grächen helfen die Teilnehmenden<br />
Detektiv Dachs beim Lösen der Rätsel<br />
an den 16 Stationen des Detektiv-Trails,<br />
um damit den Code der Schatztruhe zu<br />
knacken. Der Rundparcours führt vom<br />
Dorfplatz auf die Alpe Äpnet und zum<br />
Grächner See hinauf.<br />
Unser Tipp: Besuchen Sie den Kneipp-<br />
Garten zwischen dem Waldrand und<br />
dem Grächner See, und gönnen Sie sich<br />
eine erfrischende Pause.<br />
Schatzsuche mit allen Sinnen<br />
Nendaz<br />
Die Schatzsuche beginnt im Herzen von<br />
Nendaz und führt die Teilnehmenden an<br />
den Dorfrand zur grossen Antenne,<br />
durch ein Stück Wald und über den<br />
Skulpturenweg wieder zurück.<br />
Unser Tipp: Unternehmen Sie zudem<br />
einen Spaziergang entlang den Suonen<br />
von Nendaz. Diese jahrhundertealten<br />
Bewässerungskanäle führen das<br />
Schmelzwasser der Gletscher in die<br />
Täler und auf das Kulturland.<br />
76
GEWINNEN SIE<br />
Schatzsuche-Wettbewerb:<br />
Machen Sie ein Foto von Ihrer<br />
Familie auf einer der Schatzsuchen<br />
im Wallis, und teilen Sie es in den sozialen<br />
Medien mit dem Hashtag<br />
#SchatzsucheWallis<br />
Weitere Informationen:<br />
wallis.ch/schatzsuchewettbewerb<br />
Fährte der Alpentiere aufnehmen<br />
Saas-Fee<br />
Die Schatzsuche in Saas-Fee widmet<br />
sich den heimischen Tieren. Jede der<br />
acht Stationen ist einem Alpentier gewidmet,<br />
über das man allerlei Interessantes<br />
auf spielerische Art und Weise<br />
erfährt.<br />
Unser Tipp: Die Grillstellen in unmittelbarer<br />
Nähe laden zum Picknicken ein,<br />
und die Kneipp-Anlage im Gebiet Bifig<br />
garantiert erfrischende Erholung und<br />
Planschspass.<br />
Der Piratenschatz am Matterhorn<br />
Zermatt<br />
Die Piraten haben einst in Zermatt einen<br />
Schatz versteckt, und nur Wolli, das süsse<br />
Schwarznasenschaf und Maskottchen<br />
von Zermatt, weiss, wo er sich befindet.<br />
Mit einer Schatzkarte und den Hinweisen<br />
von Wolli lernt Jung und Alt<br />
spielerisch Neues und Spannendes<br />
über Zermatt.<br />
Unser Tipp: In nur 15 Gehminuten vom<br />
Dorfzentrum entfernt ist die Gornerschlucht<br />
zu entdecken. Wer auf den<br />
Holzstegen durch die Schlucht geht,<br />
taucht tief in die Welt von Wassergewalt<br />
und Felswänden ein.<br />
Auf Schatzsuche mit der Familie im<br />
Wallis können Sie mit etwas Glück<br />
Familienferien und vieles mehr<br />
gewinnen.<br />
77
RENNVELO-<br />
UND RADTOUREN<br />
wallis.ch/velo-bike-angebote<br />
Die Walliser Berglandschaft ist ein<br />
wahres Paradies für Aktivferien und<br />
der perfekte Rahmen, um Ihre sportlichen<br />
Leistungen unter Beweis zu<br />
stellen – oder einfach die fantastischen<br />
Bedingungen zu geniessen –<br />
auf spektakulären Mountainbike-<br />
Trails oder legendären Radtouren.<br />
wallis.ch/velo-bike-angebote<br />
ANGEBOTE<br />
Fotos Valais / Wallis Promotion / David Carlier<br />
Verborgene Schätze des Oberwallis<br />
Auf dieser sechstägigen Radtour mit<br />
440 Radkilometern erklimmen Sie beeindruckende<br />
Staudämme, atemberaubende<br />
Passstrassen und fahren durch<br />
idyllische Walserdörfer – umgeben von<br />
den schönsten und höchsten Berggipfeln<br />
der Schweizer Alpen. Ausgehend<br />
von Leuk entdecken Sie den Naturpark<br />
Pfyn-Finges und die wunderbare Moosalp.<br />
Weiter führt die Tour ins Goms, hoch<br />
zu funkelnden Stauseen und alpinen<br />
Welten aus Fels und Eis. Die Fahrt über<br />
die Alpenpässe zählt zu den schönsten<br />
Rennvelotouren in der Schweiz.<br />
Angebot: 6 Übernachtungen laut<br />
Programm (3-Sterne-Hotels) inkl. Frühstück,<br />
Gepäcktransfer, ausführliche<br />
Routenplanung.<br />
Gültig: 3. Juni bis 15. Oktober <strong>2018</strong>.<br />
Keine Mindestteilnehmerzahl. Sondertermine<br />
auf Anfrage möglich.<br />
Preis: ab CHF 759.– pro Person.<br />
Entlang der Wallis Velo Tour von Sion<br />
bis ins Goms<br />
Von den Burgen von Sion steigen Sie<br />
auf dieser 540 Kilometer starken Radtour<br />
hoch ins weltbekannte Crans-Montana.<br />
Ein Badestopp in Leukerbad und<br />
eine rauschende Fahrt vorbei am<br />
Stockalperschloss in Brig führen Sie anschliessend<br />
zu den Walserdörfern im<br />
Goms. Nun sind die höchsten Pässe der<br />
Alpen zum Greifen nah. Sie erklimmen<br />
Gotthard, Nufenen und Grimselpass und<br />
besuchen dann die verträumten Seitentäler<br />
des Rhonetals. Eine Rennveloreise<br />
wie aus dem Bilderbuch.<br />
Angebot: 7 Übernachtungen laut Programm<br />
(3-Sterne-Hotels) inkl. Frühstück,<br />
Gepäcktransfer, ausführliche<br />
Routenplanung.<br />
Gültig: 3. Juni bis 15. Oktober <strong>2018</strong>.<br />
Keine Mindestteilnehmerzahl.<br />
Sonderter mine auf Anfrage möglich.<br />
Preis: ab CHF 1015.– pro Person.<br />
Radtour entlang des Chemin du<br />
Vignoble<br />
Diese rund neunzig Kilometer lange Radtour<br />
führt Sie entlang des Chemin du Vignoble<br />
ab Martigny auf der Sonnenseite<br />
des Rhonetals mitten durch die romantische<br />
Szenerie der Weinberge. Hier<br />
reifen einige der besten Weine der<br />
Schweiz. Die Reben säumen den Weg<br />
auf Ihrer Fahrt Richtung Osten, vorbei<br />
an den Kirchen und Schlössern von Sion<br />
bis hin zum Marktplatz von Leuk. Unterwegs<br />
bieten sich Ihnen der atemberaubende<br />
Ausblick auf die Walliser Berge<br />
und eine Vielzahl an kulinarischen Leckerbissen.<br />
Angebot: 2 Übernachtungen laut<br />
Programm (3-Sterne-Hotels) inkl. Früh-<br />
78
stück, Gepäcktransfer, Weindegustation,<br />
Walliser Picknickkorb, ausführliche<br />
Routenplanung etc.<br />
Gültig: täglich von 4. Mai bis 26. Oktober<br />
<strong>2018</strong>. Keine Mindestteilnehmerzahl.<br />
Sondertermine auf Anfrage möglich.<br />
Preis: ab CHF 335.– pro Person.<br />
Velotouren<br />
Das Wallis bietet<br />
Velofans alles, was sie<br />
wollen: gemütlich durchs<br />
Rhonetal und die Weinberge gondeln<br />
oder sich mit Kraft und viel Lungenkapazität<br />
die Berge raufkämpfen.<br />
Schöne Aussichten und feine<br />
Kraftnahrung in Form<br />
eines Walliser Plättlis<br />
inklusive.<br />
79
WEIN- & GASTRONOMIE-<br />
AUSFLÜGE<br />
wallis.ch/weinreisen<br />
ANGEBOTE<br />
Fotos Valais / Wallis Promotion / Christian Pfammatter /<br />
Sedrik Nehmet (2) / David Carlier<br />
Mit einer Rebfläche von 5000 Hektaren<br />
ist das Wallis die grösste<br />
Weinbauregion der Schweiz. Grossartige<br />
Landschaften mit aussergewöhnlich<br />
sonnigen Hanglagen, über<br />
fünfzig AOC-Rebsorten, aus denen<br />
eine Vielzahl grosser Weine hervorgeht,<br />
und Traditionen, die ihnen<br />
Charakter und Identität verleihen.<br />
Feine Aromen, intensiv schmeckende<br />
Früchte, seltene Gewürze<br />
und goldenes Getreide sind das<br />
Ergebnis Tausender Sonnenstunden,<br />
die das Wallis in einen Garten voller<br />
Köstlichkeiten verwandeln und zur<br />
Quelle der Inspiration für Gourmetköche<br />
im ganzen Land machen.<br />
wallis.ch/weinreisen > Wein- &<br />
Gastronomieausflüge<br />
Wanderdegustation in Plan-Cerisier<br />
Begeben Sie sich bei dieser geführten<br />
Wanderung auf eine Zeitreise, und folgen<br />
Sie den Spuren der Wanderwinzer und<br />
ihren Speichern in der Region Martigny.<br />
Wein- und Geschichtsinteressierte erkunden<br />
in diesem Weiler mit seinen authentischen<br />
Bauten die Wurzeln der Walliser<br />
Crus, bevor sie diese im Schatten<br />
eines der charmanten Winzerhäuschen<br />
zum Apéro geniessen. Start bei der Kirche<br />
in Martigny-Croix neben der Fromathèque.<br />
Die Zeit am Treffpunkt wird in<br />
Absprache mit dem Wanderbegleiter getroffen.<br />
Rückkehr an den Ausgangspunkt.<br />
Angebot: Führung, Degustation von<br />
drei Weinen, Roggenbrot und Käse.<br />
Dauer: 2,5 Stunden.<br />
Gültig: bei schönem Wetter von Mai<br />
bis Oktober, ab 10 Personen.<br />
Preis: ab CHF 30.– pro Person.<br />
Rallye der 5 Sinne<br />
Geniessen Sie ein unterhaltsames Essen<br />
in einem Schloss oder im Weinberg mit<br />
der passionierten Wein-Alchimistin und<br />
Event-Veranstalterin Christelle Besse.<br />
Erleben Sie zu zweit oder in der Gruppe<br />
mit Kollegen, Freunden, Geschwistern<br />
und anderen ein Themenessen in<br />
fünf verschiedenen Atmosphären. Fünf<br />
schmackhafte Gänge, begleitet von fünf<br />
äusserst lebendigen Weinen. Wecken<br />
Sie Ihre 5 Sinne.<br />
Angebot: Dauer ca. 3,5 Std.<br />
Gültig: ganzjährig auf Reservation,<br />
mindestens 4, maximal 12 Personen.<br />
Preis: ab CHF 149.– pro Person.<br />
Von der Saat bis in den Teller<br />
Der Erfolg der TV-Sendung «Landfrauenküche»<br />
beweist, Traditionen erleben<br />
ein Revival. Einheimische Produkte und<br />
die regionale Küche sind im Trend. Reisende<br />
von heute suchen das Echte und<br />
Einfache. Vor allem aber den persönlichen<br />
Kontakt zu lokalen Produzenten. In<br />
diesem Sinn laden Véronique Zen Ruffinen<br />
und ihr Gatte Yves auf dem Weinbaubetrieb<br />
Turriljigut in Susten zur Tavolata.<br />
Die Dame des Hauses kocht und<br />
serviert mit ihrem Ehemann Yves saisonale<br />
Menüs bei sich zu Hause. Ob im Esszimmer,<br />
Garten oder Weinkeller – der<br />
Gast ist König. Geniessen Sie Gerichte<br />
aus einheimischen Produkten vom eigenen<br />
Betrieb oder aus der Region sowie<br />
überlieferte und neue Familienrezepte.<br />
Selbst produzierte Walliser Weine bereichern<br />
die Tavolata.<br />
Angebot: Tavolata mit saisonalem<br />
Menü mit oder ohne Wein.<br />
Preis: ab CHF 76.– pro Person ohne<br />
Wein, CHF 96.– pro Person mit Wein.<br />
Wein- und Raclette-Ausflug in Siders<br />
Entdecken Sie die kulinarischen Geheimnisse<br />
des Wallis im «Château de Villa» in<br />
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Genuss Das<br />
Wallis ist reich an<br />
kulinarischen Köstlichkeiten:<br />
Roggenbrot AOP aus hier<br />
angebautem Roggen, Weine aus<br />
den Weinbergen an den sonnigsten<br />
Hängen der Schweiz, Aprikosen, so<br />
saftig und süss wie nirgends<br />
sonst, Trockenfleisch IGP<br />
und Käse, vor allem<br />
Raclette-AOP-<br />
Käse.<br />
Siders, einem wahren Degustationsparadies.<br />
Das Restaurant wird Ihnen für ein<br />
einzigartiges Gourmeterlebnis exquisite<br />
regionale Produkte von ausgewählten<br />
Walliser Herstellern servieren: Walliser<br />
Raclette AOP, Walliser Trockenfleisch<br />
IGP und andere regionale Spezialitäten<br />
werden Ihren Gaumen entzücken! Weinliebhaber<br />
werden ihr Glück in der Vinothek<br />
finden: Der Keller birgt ungefähr<br />
650 Weine von rund 100 Walliser Weinkellereien.<br />
Angebot: Weindegustation und<br />
typische Walliser Mahlzeit.<br />
Gültig: ganzjährig.<br />
Preis: CHF 70.– pro Person.<br />
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Kultur, Sport & Brauchtum<br />
Im Wallis ist immer etwas los. Eine Übersicht über<br />
die vielfältigen Veranstaltungen und Events.<br />
www.wallis.ch/event<br />
AGENDA<br />
Juni<br />
Fondation Pierre Gianadda –<br />
Ausstellung Pierre Soulages<br />
15. Juni bis 25. <strong>November</strong> <strong>2018</strong>,<br />
Martigny. Spezialbillette der SBB.<br />
www.gianadda.ch<br />
Jubiläum Cäsar Ritz – der<br />
Hotelpionier<br />
3. Juni bis 25. Oktober <strong>2018</strong>, Obergoms.<br />
Events zum Todestag.<br />
www.caesar-ritz.ch<br />
Juli<br />
Trail Verbier St-Bernard<br />
7. und 8. Juli <strong>2018</strong>, Verbier. Bergläufe<br />
von 29 bis 11 Kilometer Länge.<br />
www.trailvsb.ch<br />
«Der letzte Sander von Oberried»<br />
11. Juli bis 18. August <strong>2018</strong>, Riederalp.<br />
Freilichtspiel über das Leben in den<br />
Alpen in früheren Zeiten.<br />
www.derletztesander.ch<br />
Verbier Festival<br />
19. Juli bis 5. August <strong>2018</strong>, Verbier.<br />
25-Jahr-Jubiläum des Verbier Festivals<br />
mit Stars der Klassik.<br />
www.verbierfestival.com<br />
Aprikosenfest<br />
20. bis 22. Juli <strong>2018</strong>, Saxon. Die beliebteste<br />
Walliser Frucht in all ihren<br />
Varianten.<br />
www.fetedelabricot.ch<br />
Valais Drink Pure Alphornfestival<br />
20. bis 22. Juli <strong>2018</strong>, Nendaz. Einmalige<br />
Alphornkonzerte mit dem grössten<br />
Alphornchor der Welt.<br />
www.nendazcordesalpes.ch<br />
August<br />
Cyclosportive der Walliser Weine<br />
1. August <strong>2018</strong>, Sion. Eines der beliebtesten<br />
Velorennen der Schweiz am<br />
Nationalfeiertag.<br />
www.lacyclosportivevalaisanne.ch<br />
Tour des Stations<br />
11. August <strong>2018</strong>, Verbier. Velo-Bergrennen<br />
der Extraklasse vom Tal auf den<br />
Berg.<br />
www.tourdesstations.ch<br />
Open Air Gampel<br />
16. bis 19. August <strong>2018</strong>, Gampel. Rock,<br />
Rap, Elektro und Schweizer Acts.<br />
www.openairgampel.ch<br />
Swiss Food Festival<br />
17. August <strong>2018</strong>, Zermatt. Durchs Dorf<br />
flanieren und kulinarisch geniessen.<br />
www.swissfoodfestival.ch<br />
Grand Raid BCVS<br />
17. und 18. August <strong>2018</strong>, Verbier. Der<br />
Rennmarathon für Mountainbiker.<br />
www.grand-raid-bcvs.ch<br />
Vision Art Festival<br />
17. bis 26. August <strong>2018</strong>, Crans-Montana.<br />
Ein Dorf voller Kunst!<br />
www.visionartfestival.com<br />
Ultra-Trail Mont-Blanc<br />
27. August bis 2. September <strong>2018</strong>,<br />
Orsière. Ein Must für alle sehr fitten<br />
Bergläufer.<br />
www.utmbmontblanc.com<br />
Vinea<br />
31. August und 15. September <strong>2018</strong>,<br />
Sierre. Degustationen und der Grand<br />
Prix der Schweizer Weine.<br />
www.vinea.ch<br />
September<br />
Swiss Peaks Trail<br />
2. bis 9. September <strong>2018</strong>, ganzes Wallis.<br />
Bergläufe aller Schwierigkeitsgrade.<br />
www.swisspeaks.ch<br />
Omega European Masters<br />
6. bis 9. September <strong>2018</strong>, Crans-Montana.<br />
Das Golfturnier mit Weltstars.<br />
www.omegaeuropeanmasters.com<br />
Perskindol Swiss Epic<br />
11. bis 15. September, Zermatt, Grächen,<br />
Bettmeralp. Episches Mountainbike-<br />
Etappenrennen.<br />
www.swiss-epic.com<br />
Genusswoche<br />
13. bis 23. September <strong>2018</strong>, ganzes Wallis.<br />
Degustieren, geniessen, einkaufen.<br />
www.gout.ch<br />
TRAILLOVE Festival<br />
14. bis 18. September <strong>2018</strong>, Zermatt.<br />
Wer Biketrails liebt, geht nach Zermatt.<br />
www.traillove.bike<br />
Oktober<br />
Fest der Kastanie<br />
13. und 14. Oktober <strong>2018</strong>, Fully.<br />
Mythen, Geschichte, Kastanienwälder<br />
und natürlich Brisolée.<br />
www.fetedelachataigne.ch<br />
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Schneller ins<br />
Wallis<br />
Tickets online günstiger kaufen<br />
unter bls.ch/autoverlad
wallis.ch