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AH_CoburgerREFORMATIONSBOTSCHAFTER2017

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K 1 2 . 1 . Sprechstück<br />

Das Treffen zu Rodach<br />

440 Jahre Rodacher Artikel<br />

Personen:<br />

1. Sprecher<br />

2. Sprecher<br />

Hanns von Mingkwitz<br />

Sigmundt von Boyneborck<br />

Caspar von Seckendorff<br />

Pfarrer Matthes<br />

Christoph Kreß<br />

Bernhard Besserer<br />

Wahrheitssucher<br />

Kritikaster<br />

Heimkehrer<br />

Das evangelische Rodach hat am kommenden Sonntag einen besonderen Grund zum Feiern. In<br />

einem Festgottesdienst soll des Tages gedacht werden, an dem vor 440 Jahren protestantische<br />

Reichsstände in der Kirche St. Johannis die "Rodacher Artikel" unterschrieben haben. Eine<br />

Laudatio Luthers wird dem Jubiläum eine besondere Note geben.<br />

So klein und bescheiden Rodach an der blutenden Grenze unseres deutschen Vaterlandes heute<br />

sein mag, so hat es doch einmal Reichsgeschichte gemacht. Am 8. Juni 1529 wurde in Rodach<br />

der Entwurf zu einem Bündnisvertrag unterzeichnet, der unter dem Namen "Rodacher Artikel" in<br />

die Geschichte eingegangen ist. Unterschrieben wurde der Vertrag von Hanns von Mingkwitz für<br />

den Kurfürsten zu Sachsen und den Herzog zu BraunschweigLüneburg, von Caspar von<br />

Seckendorff für den Markgrafen und Kurfürsten zu BrandenburgAnsbach, von Sigmundt von<br />

Boyneborck für den Landgrafen zu Hessen, von Pfarrer Mathis (Matthes) für die Reichsstadt<br />

Straßburg, von Bürgermeister Christoph Kreß für die Reichsstadt Nürnberg und von<br />

Bürgermeister Bernhard Besserer für die Reichsstadt Ulm.<br />

Die Rodacher Tagung vom 6.-8. Juni 1529 war die wichtigste der 11 Zusammenkünfte der<br />

protestantischen Reichsstände zwischen dem zweiten Reichstag zu Speyer und dem Reichstag<br />

zu Augsburg von 1530. Bündnistext, Absprache über Glaubenssätze und Festsetzung des Termins<br />

für eine Zusammenkunft in Schwabach waren Gegenstand der Verhandlungen. Einen breiten<br />

Raum nahm die Frage ein, wie man sich zum Kaiser als der von Gott verordneten Obrigkeit zu<br />

stellen habe. Die Bündnispartner des Rodacher Paktes waren 1529 in derselben Gewissensnot,<br />

wie die Männer des 20. Juli.<br />

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© Dr. Albin Schubert

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