27.04.2018 Aufrufe

AH_CoburgerREFORMATIONSBOTSCHAFTER2017

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

K 1 2 . 8 . Sprechstück<br />

Das Treffen zu Rodach<br />

Kreß: (Nürnberg)<br />

Wir Nürnberger legen Wert auf die Ausschöpfung aller Möglichkeiten einer friedlichen<br />

Auseinandersetzung mit unserer Kaiserlichen Majestät. Unsere Zusammenkunft hier in der<br />

kursächsischen Stadt Rodach steht unter Spannung in Erwartung der Antwort, die uns unsere<br />

Gesandten von unserer Kaiserlichen Majestät aus seinen Erblanden Italien auf unsere<br />

Vorstellung und Protestation überbringen werden.<br />

Ich habe den Auftrag namens des Rates meiner Stadt zu erklären, dass Nürnberg mit seinen<br />

Glaubensverwandten in ein Bündnis treten wird.<br />

Allerdings erwartet der Rat meiner Stadt, dass in der Urkunde der bindenden Glaubenssätze<br />

Erwähnung getan wird.<br />

Besserer: (Ulm)<br />

Die Reichsstadt Ulm erklärt, dass sie sich eingedenk ihrer Tradition und ihrer Leistungen für<br />

unsere Kirche und für unser Vaterland als im Bunde stehend betrachtet.<br />

Matthes: (Straßburg)<br />

Die Reichsstadt Straßburg im alemannischen Elsass ist sich ihrer Aufgabe im Westen des<br />

Deutschen Reiches bewusst. Sie wird ihre Glaubensbrüder nicht im Stich lassen.<br />

Straßburg hat vor Jahresfrist die Messe abgeschafft. Ich muss mich verbessern: Sie hat die<br />

Messe nicht abgeschafft, sie wird vielmehr bei uns mit größerer Andacht gehalten als bei den<br />

Widersachern. Wir fühlen uns geborgen in der Wahrheit der Schrift, dass es kein anderes Opfer<br />

für die Erbsünde und für die anderen Sünden gibt als allein den Tod Christi.<br />

Als ein verordneter Diener meiner Kirche und als Geistlicher meiner Stadt Straßburg fühle ich<br />

mich berufen, ein deutliches Wort zu dem Glaubensstreit zu sagen, der durch die deutschen<br />

Lande geht und die Weltöffentlichkeit zur Aufmerksamkeit ruft.<br />

Ich rufe alle Christen im protestantischen Lager zur Einigkeit. Ich rufe in unserer Welt voller<br />

widereinander laufender Interessen zu einer Haltung, die nur mit Gott und dem Gewissen<br />

beraten wird.<br />

Es gibt keinen eigenen Weg zu Gott. Nur über Jesus Christus führt der Weg zu ihm. Deshalb<br />

bekennen wir mit Dr. Martin Luther: Es wird von uns verworfen, was als Zwischenstufe durch<br />

irdische Vorstellungen sich zwischen Gläubige und Christus drängt. Deshalb lehnen wir ab eine<br />

Werkgerechtigkeit, von der gelehrt wurde, dass gute Werke uns mit Gott versöhnen und dass wir<br />

damit Gnade erwerben können.<br />

Über diese und andere Sätze und auch über die hl. Sakramente wollen wir im August in<br />

Schwabach beraten, so wie gestern angeregt wurde.<br />

Wir bitten den HI. Geist, dass er für unsere Arbeit in Rodach mit seiner Kraft bei uns bleibe.<br />

© Dr. Albin Schubert<br />

81

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!