AH_CoburgerREFORMATIONSBOTSCHAFTER2017
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K 1 2 . 7 . Sprechstück<br />
Das Treffen zu Rodach<br />
Die hochedelgeborenen Herren als Abgesandte Eurer Fürstlichen Gnaden mögen unsere<br />
Verspätung entschuldigen. Ein reitender Bote brachte uns vom Rate meiner Stadt Nürnberg die<br />
Bestätigung unserer Meldung vom 6. Juni, um die wir gebeten hatten. In unserer Rodacher<br />
Herberge haben wir über diese Meldung bis jetzt beraten.<br />
Besserer: (Ulm)<br />
Mit Verlaub, verehrte Herren, ich meine, wir sollten die schwerwiegenden Bedenken erst<br />
ausräumen, die dem Abschluss eines Bündnisvertrages hinderlich sind. Wir sind mit unserem Eid<br />
an unsere Kaiserliche Majestät gebunden. Seit der Zeit der salischen Herr-scher haben sich die<br />
Reichsstädte immer der Gunst ihres Kaisers erfreuen dürfen, und die Städte waren immer treue<br />
Vasallen Seiner Majestät.<br />
Matthes: (Straßburg)<br />
Gewiss! -- Wollte man sich gegen einen Fürsten auflehnen, der wider Gottes Gebot handelt, so<br />
wird man sich am Ende herausnehmen, nach eignem Ermessen alle Obrigkeit zu verwerfen. So<br />
sagt Martin Luther.<br />
Ich meine: Wenn eine Gewalt, die rechtmäßig von Gott stammt, sich wider Gott auflehnt, so<br />
kann man sie nicht mehr als eine rechte Obrigkeit betrachten. (Man soll Gott mehr gehorchen<br />
denn den Menschen. Einfügung 27.5.2017 Bad Rodach.)<br />
Wir stehen letzten Endes alle unter dem Zwang der Lehre vom leidenden Gehorsam und vom<br />
Rechte des Widerstandes, welche beide Lehren hier einander entgegentreten.<br />
Boyneborck: (Hessen):<br />
Vom Kaiser haben wir nichts anderes zu erwarten denn Ungnade und Gewalt. Seine christliche<br />
Auffassung ist von seinem Lande Spanien geprägt, wo die christliche Lehre gegen<br />
Fremdherrschaft sich durchsetzen musste.<br />
Seckendorff: (Brandenburg)<br />
-tigste<br />
den Papst an. Der Papst war einst umstrittene oder unumstrittene Autorität. Unser Kaiser sollte<br />
aus diesen Wirren dieser Zeit gestärkt hervorgehen. Das ist möglich; denn Luthers Schriften<br />
haben verschüttete Wahrheiten ans Licht gebracht für alle Stände, die guten Willens sind, <br />
auch für den Kaiser. Es ist der Wunsch meines Herren, dass wir im Sinne der lutherischen<br />
Schriften handeln und dass wir die Grundsätze lutherischer Glaubenssätze in den Bündnistext<br />
mit aufnehmen. (Das ist gut für das weltliche Regiment und für das geistliche Regiment.<br />
Einfügung 27.5.2017 Bad Rodach.)<br />
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© Dr. Albin Schubert