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.... Urlaub im Bayerischen Wald 6 Mittwoch, 9. Mai 2018 WELLNESS · WANDERN UND ERHOLUNG Dem Nationalpark ganz nah Luchse im Nationalpark Bayerischer Wald. Foto: Tourismusverband Ostbayern „Vom Wald das Beste“ lautet das Motto eines neu gegründeten Verbands von 13 Gemeinden, die direkt an den Nationalpark anschließen. Wer hier urlaubt, hat den wildesten Teil des Bayerwalds direkt vor sich Der Nationalpark Bayerischer Wald ist einmalig. Wer einmal in der Region Urlaub gemacht hat, ob als Wanderer, Radler, Nordic Walker oder mit irgendeinem Wintersportgerät, kommt immer wieder. Warum? Weil die Natur nirgendwo natürlicher ist. Vor allem im und rund um den Nationalpark Bayerischer Wald. „Die Natur Natur sein lassen“, so formulierte der Forstwissenschaftler und ehemalige Leiter des Nationalparks Hans Bibelriether einst prägnant das Motto. Und genau so hat sich das 25.000 Hektar große Gebiet entwickelt – das auf tschechischer Seite von den 68.000 Hektar des Biosphärenreservats Šumava im Böhmerwald ergänzt wird. Im Westen und Süden grenzt der Nationalpark zudem an den Naturpark Bayerischer Wald und im Norden an den Naturpark Oberer Bayerischer Wald. In den vergangenen beiden Jahrzehnten wurde in der Nationalparkregion eine naturverträgliche touristische Infrastruktur aufgebaut, die
Mittwoch, 9. Mai 2018 7 Ihresgleichen sucht. Dafür bürgt seit Kurzem ein Verband von 13 angrenzenden Kommunen. Genauer gesagt sind es Bayerisch Eisenstein, Eppenschlag, Frauenau, Hohenau, Kirchdorf, Langdorf, Lindberg, Mauth-Finsterau, Neuschönau, Sankt Oswald-Riedlhütte, Schönberg, Spiegelau und Zwiesel, deren Motto lautet: „Vom Wald das Beste“. Das klingt ein wenig nach Metzgerinnung, macht aber Appetit auf das, was die Waldler zu bieten haben. Nämlich im Wortsinne „grenzenlose Wandererlebnisse“, wie es auf der Internetseite www. ferienregion-nationalpark.de zu Recht heißt. Genusswanderern wie Konditionsbolzern bietet die Region hunderte von Kilometern von bestens ausgeschilderten Wegen sowie zahlreiche Panorama-Rundtouren, grenzüberschreitend hinein in den Böhmerwald. Über den Goldsteig auf den Rachel Für Fernwanderer ein besonderes Erlebnis ist der legendäre „Goldene Steig“; ursprünglich ein Netz von mittelalterlichen Handelswegen von den Donaumetropolen Vilshofen, Passau und Linz nach Böhmen. Seit 2007 ist der speziell ausgeschilderte „Goldsteig“ vielen Wanderfreunden ein Begriff. Seine zwei Routen durch den Bayerischen und Oberpfälzer Wald addieren sich auf rund 700 Kilometer. Die Nördliche Route führt genau durch das Gebiet der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald. Besonders spektakulär: das Teilstück über den Großen Rachel (1453 Meter). Auf dem östlichen Nachbarberg, dem Poledník (1315 Meter) ist ein Aussichtsturm zu erkennen, vom dem zuzeiten des Kalten Krieges tschechische Soldaten das Geschehen im fernen Westen beobachteten. Einige Kilometer nördlich des Rachel, nicht weit vom Dorf Zwieselerwaldhaus (rund 1,5 Kilometer westlich), liegt der Hans-Watzig- Hain mit einigen uralten Baumriesen. Darunter die „Dicke Tanne“ (auch als „Westhütter Tanne“ bekannt), die mit einem Stammdurchmesser von rund zwei Metern und einer Höhe von mehr als 50 Metern als „stärkster Baum des Bayerischen Waldes“ gilt. Die Tageswanderungen rund um den Großen Osser (1293 Meter), den geheimnisvollen Lusen (1373 Meter) mit seinem Granitblockmeer und auf den Großen Falkenstein (1315 Meter) bieten gleichfalls tolle Ein- und Ausblicke. Hirsche, Luchse und Auerhähne tummeln sich in der Region, Otter und Biber haben die Bäche erobert. Ab und zu kreuzen Wölfe das Gebiet. Die man allerdings so gut wie nie zu sehen bekommt – die Hunde-Vorfahren sind extrem menschenscheu. Im Nationalpark- Gehege kann man hingegen nicht nur Wölfe, sondern auch Braunbären aus nächster Nähe beobachten. Die Nationalparkzentren Lusen und Falkenstein sind echte Besuchermagneten, Lehr- und Erlebnispfade – einer führt sogar durch Baumwipfel – bringen den Besuchern das Werden und Vergehen eines Waldes näher, bei dem auch der Borkenkäfer eine wichtige Rolle spielt. Der Große Arber (1456 Meter) westlich von Bayerisch-Eisenstein gehört zum Pflicht- und Kürprogramm jedes Bayerwald-Wanderers. Bei schönem Wetter kann man von hier bis zu den Alpen blicken. Weil hier eine Gondel heraufführt, ist der Gipfel (samt Restaurant) meist gut besucht. Auf dem Kleinen Arber (1383 Meter) nebenan ist die Aussicht ebenfalls herrlich und der Trubel deutlich geringer. Außerdem hat sich der Bayerwald und sein Herzstück, die Ferienregion Nationalpark, in den letzten Jahren zu einem richtigen Radlerund Mountainbike-El-Dorado entwickelt. Auf unzähligen Steigungen und Abfahrten kann man sich abstrampeln und ausrollen, und das auf Hunderten von Kilometern von eigens gekennzeichneten Radwegen. Ambitionierte Radler können sich auf dem Nationalpark- Radrundweg mit seinen 145 Kilometern austoben: Er führt ab Zwieselerwaldhaus nach Mauth und Finsterau, überquert bei Bucharin die deutsch-tschechische Grenze und führt dann durch den Nationalpark Šumava zurück zum Ausgangspunkt. Wer sich einige Liter Schweiß ersparen will, kann an vielen Orten bequeme E-Bikes anmieten. Oder ein hippes Segway, ein E-Zweirad, das von Ferne an die Roller aus Kindertagen erinnert. Nur dass ein Segway nicht von Fußkraft, sondern von einem Elektromotor angetrieben wird. Für Anfänger und Genussradler sind die Touren entlang der Flüsse ideal, zum Beispiel der Regentalweg. Auf einer leichten Strecke führt er von der tschechischen Grenze bei Bayerisch Eisenstein über Zwiesel, Regen, Patersdorf und Viechtach zur Regierungsbezirkgrenze bei Krailing, wo Niederbayern und die Oberpfalz aufeinandertreffen. Doch bevor wir uns in den kulturellen Unterschieden zwischen den beiden Wald- Volksstämmen verzetteln, drehen wir um und suchen uns ein gutes Restaurant in der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald. Davon gibt es hier unzählige. Horst Kramer
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