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LE-2-2013

LOGISTIK express Fachzeitschrift

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ABS. Logistik express FACHMEDIUM / 08Z037679 M / Markus Jaklitsch / MÜNZGRABENSTRASSE 36 / 3 / A-8010 GRAZ<br />

Blick voraus<br />

Zug um zug !!<br />

Lesen Sie mehr ab Seite 4<br />

logistik-express.com | <strong>LE</strong>-2/<strong>2013</strong>


Denken Sie an Ihr Geschäft.<br />

Wir steuern Ihre Logistik.<br />

Konzentrieren Sie sich wieder auf das Wesentliche:<br />

Mit Logistik-Outsourcing von LogServ.<br />

LogServ macht Ihre industrielle Logistik leichter. Mit Erfahrung, Know-how und einem umfassenden Angebot:<br />

• Werksinterne Logistik: Betriebsführung Werks-/<br />

Anschlussbahnen, Waggonmanagement, werks interner<br />

Hafenbetrieb bzw. Schwer-/Sondertransporte.<br />

• Supply Chain Management: Logistik-Beratung &<br />

Outsourcing, Kontraktlogistik, Zolldienstleistungen.<br />

• Eisenbahn-Infrastruktur: Werkstättenleistungen<br />

für Lokomotiven und Güterwaggons, Technisches Büro<br />

für Eisenbahnbau, Gleis- & Sicherungstechnik.<br />

• CargoServ: Private Bahntransporte auf öffentlichem<br />

Schienennetz.<br />

• Europäische Landverkehre: Planung, Koordination,<br />

Management.<br />

• Fuhrparkmanagement: Für jede Unternehmensgröße.<br />

Dazu Werkstättenleistungen für Kfz aller Art plus<br />

öffentliche Tankstelle am Standort Linz.<br />

Logistik Service GmbH, Lunzer Straße 41, A-4031 Linz<br />

Tel: +43-732-6598-2000, e-mail: office@logserv.at<br />

Internet: www.logserv.at


INHALT | Editorial<br />

INHALT<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2013</strong><br />

| Seite Titel | Thema<br />

| 4 Was hat den denn geritten? | AKTUELL<br />

| 5 VNL: Stabilität durch Flexibilität | AKTUELL EVENT<br />

| 6 Was unsere „Kleinen” beschäftigt | UNTERNEHMER<br />

| 8 Infrastruktur mit Tunnelblick | INFRASTRUKTUR<br />

| 9 Intermodaltrans Italien - Schweiz | TRANSPORT LOGISTIK<br />

| 10 Des Ausblicks zweiter Teil | TRANSPORT LOGISTIK<br />

| 12 Die neue Seidenstraße | TRANSPORT LOGISTIK<br />

| 14 Metro setzt auf Bahn und Lkw | HANDEL TRANSPORT<br />

| 16 Blick auf Air Cargo Österreich | LUFTFRACHT<br />

| 15 Hamburg: Österreichs Tor zur weiten Welt | SCHIFFFRACHT<br />

| 18 Rohstofflogistik mit der Bohne an Bord | BINNENSCHIFFSLOGISTIK<br />

| 20 Deutsche Unternehmen gut gerüstet für die Zukunft | WIRTSCHAFT<br />

| 21 BMÖ: 15 Jahre besser einkaufen | EINKAUF<br />

| 22 Daten im Gleichklang – GS1 Syn | IT HANDEL<br />

| 23 Marktplatz PORTlog jetzt online! | IT PORTAL<br />

| 24 B2B-Logistiker müssen sich laufend behaupten | EXPRESS LOGISTIK<br />

| 25 Die Partnerwahl ist entscheidend | WIRTSCHAFT<br />

| 26 Sicherer und effizienter mit Elektrofahrzeugen | AUTOMOTIVE<br />

| 28 PVC-Recycling auf Rekordniveau | UMWELT<br />

| 29 Modernisierung statt Neubau / LTW | INTRALOGISTIK<br />

| 30 Wenn Drachentöter in den Handel stürmen… / BITO | INTRALOGISTIK<br />

| 31 Doppelt hält besser / KNAPP | INTRALOGISTIK<br />

| 32 Brauchen Unternehmen heut-zutage eine interne IT-Abteilung? | IT SOFTWARE<br />

| 34 Potentiale in der Logistik heben mit dem richtigen IT Anbieter | IT SOFTWARE<br />

| 36 Automatisierung öffnet das E-Commerce-Geschäft für KMU / Swisslog | E-COMMERCE<br />

| 37 Mit OPM die Nase vorn – auch in Finnland / WITRON | INTRALOGISTIK<br />

| 38 Lang erwarteter Startschuss in Indonesien | GLOBA<strong>LE</strong> MÄRKTE<br />

| 40 Zurück in die Zukunft | AUSBILDUNG<br />

| 41 Österreich forciert Binnenschifffahrts-Ausbildung | AUSBILDUNG<br />

| 42 Mit DHL zum erfolgreichen Lehrabschluss | AUSBILDUNG<br />

| 43 Menschen in Bewegung | JOB KARRIERE<br />

| 46 LCL: Nachhaltigkeit 3.0 | EVENT<br />

| 46 transfairlog geht 2014 erneut in Hamburg an den Start | EVENT<br />

| 47 Termine am laufenden Band | TERMINE EVENTS<br />

Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Marktveränderungen<br />

beeinflussen<br />

das Business. So<br />

setzen wir unseren<br />

Kurs fort und pushen<br />

nachhaltig mit neuen<br />

Medien und Agenturpartnern<br />

Serviceleistungen via Soziale<br />

Netzwerke, Multimediales Online- und<br />

E-Marketing auf diversen Kanälen, sowie<br />

Corporate Publishing und Crowdfunding<br />

Projekte.<br />

Buchprojekt “Die Brücke vor dem Kopf”:<br />

Erstmals entsteht in der Binnenschifffahrt<br />

ein Fachbuch, das ausschließlich<br />

über Crowdfunding finanziert wird. Zum<br />

Inhalt des Buches: Sicherheit ist in der<br />

Logistik eine zentrale Voraussetzung. Im<br />

Buch “Die Brücke vor dem Kopf” wird<br />

anhand praktischer Beispiele gezeigt, wie<br />

es zu Unfällen in der Binnenschifffahrt<br />

kommt und wie man diese vermeiden<br />

kann. Geschrieben wird das Buch von<br />

zwei Experten mit langjähriger Erfahrung<br />

in ihrer Branche: Dr. Stefan Poppelreuter/TÜV-Bonn<br />

und Kapt. Peter<br />

Baumgartner. Durch Spendenbeiträge<br />

kann jeder Interessierte die Höhe der<br />

Buchauflage mitbestimmen. Geplanter<br />

Erscheinungstermin ist Ende <strong>2013</strong>. Infos<br />

unter p.baumgartner@logistik-express.at.<br />

Markus Jaklitsch<br />

Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnis des<br />

Österreichischen Umweltzeichens, Medienfabrik<br />

Graz, UW-Nr.812<br />

PEFC zertifiziert<br />

Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten<br />

Wäldern und kontrollierten Quellen<br />

www.pefc.at<br />

IMPRESSUM<br />

Medieninhaber, Herausgeber, Marketing und<br />

Vertrieb: Markus Jaklitsch<br />

Redaktion: Angelika Thaler, Peter Baumgartner,<br />

Paul Christian Jezek, Anna Steiner, Michael<br />

Ghezzo, Thomas Wöhrle, Dirk Ruppik, Ursula<br />

Schmeling | Lektorat: Angelika Thaler, Wolfgang<br />

Fink | Grafik: Marion Lindert, Matthias Pall<br />

Zielgruppe: Entscheider, Entscheidungsträger<br />

Fokus: Wirtschaft, Industrie, Handel, Transport,<br />

Einkauf, Logistik. Heftpreis: Inland 8,10 Euro.<br />

Logistik express Fachmedium, Markus Jaklitsch<br />

Reitschulgasse 20, 8010 Graz, Austria<br />

Büro: Münzgrabenstraße 36/3, 8010 Graz<br />

Tel.: +43(0)676-9578311<br />

Tel.: +43(0)676-7035206<br />

info@logistik-express.at<br />

www.logistik-express.com<br />

www.logistik-express.com<br />

LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 3


AKTUELL<br />

Was hat den denn geritten?<br />

Kaum ein Politiker hat es zuletzt so intensiv in die Schlagzeilen gebracht wie Minister Berlakovich. Wenn ein<br />

Umweltminister gegen ein Pestizidverbot stimmt, fragt man sich, was dahinter steckt. Oder vielleicht doch<br />

eher „wer“? Es würde mich nicht wundern, wenn wir es hier mal wieder mit einem Fall von Lobbying zu tun<br />

haben… doch ist Lobbying immer schlecht? Redaktion: ANGELIKA THA<strong>LE</strong>R<br />

Ganz ehrlich, ich möchte keine Politikerin<br />

sein. Jedes Wort wird auf die<br />

Waagschale gelegt – und dabei ist<br />

es oft nicht mal die eigene Meinung, die man<br />

von sich gibt, sondern die von Spindoktoren,<br />

Schreibern, der eigenen Partei oder Interessensgemeinschaften.<br />

Und es ist unmöglich,<br />

es Allen Recht<br />

zu machen. Der<br />

deutsche Politiker<br />

Horst Lorenz<br />

Seehofer sagte<br />

einmal – allerdings<br />

nach seiner<br />

Tätigkeit als BM<br />

für Ernährung,<br />

Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz<br />

– in<br />

Angelika Thaler<br />

einer Fernsehsendung<br />

„Diejenigen, die entscheiden, sind<br />

nicht gewählt und diejenigen, die gewählt<br />

werden, haben nichts zu entscheiden.” Das<br />

ist wohl der Grund dafür, warum so wenige<br />

Wissenschaftler und Experten politische<br />

Ämter bekleiden, die entscheiden lieber im<br />

Hintergrund.<br />

Lobbyist? Ich doch nicht!<br />

Von Lobbyismus zu sprechen, hat etwas<br />

Anrüchiges. Keiner will im direkten Kontext<br />

genannt werden, denn er gilt als verpönt.<br />

Warum eigentlich? Sucht man nach Definitionen,<br />

findet man bei neutraler Betrachtung<br />

nichts Schlimmes. Denn es geht um einen systematischen<br />

Prozess zur Formulierung und<br />

Durchsetzung von Interessen bzw. Anliegen<br />

von Personen(gruppen), Institutionen, Unternehmen<br />

oder einer ganzen Branche durch<br />

sachliche, umfassende Information. Überzeugen<br />

statt Überreden lautet demnach die<br />

Devise. Der einzige Unterschied zur „guten,<br />

alten“ Werbung ist, dass die Einflussnahme<br />

hauptsächlich durch organisierte Interessengruppen<br />

– beispielsweise Verbände, Vereine<br />

oder NGOs – und deren Vertreter erfolgt<br />

anstatt durch Einzelunternehmen. Ok, noch<br />

ein Unterschied: die Wahl der Mittel ist vielfältiger.<br />

Denn bei etwas lockererer Betrachtungsweise<br />

bin ich ein Logistik-Lobbyist.<br />

Ich informiere die Öffentlichkeit und auch<br />

Entscheidungsträger (die sich unter unseren<br />

Lesern befinden) über die Leistungen der Logistik<br />

und versuche damit auch, deren und<br />

die allgemeine Meinung (positiv) zu beeinflussen.<br />

Dafür werde ich bezahlt. Die Sache<br />

mit der Gegenleistung lassen wir einfach mal<br />

beiseite. Oder zählt das Vertilgen eines Extra-<br />

Lachshäppchens bei einer Presseveranstaltung<br />

als unlautere Geschenkannahme?<br />

Politikberatung<br />

Wie in fast allen Bereichen des Lebens gibt<br />

es auch auf dem Gebiet des Lobbyismus ein<br />

„Schönreden“. Mit anderem Namen versehen,<br />

klingt es auch nicht mehr so schlimm.<br />

Ein Beispiel: „Politikberater Alfons Mensdorff-Pouilly“<br />

klingt doch viel netter als „Waffenlobbyist<br />

Alfons Mensdorff-Pouilly“. Oder?<br />

Auch die Bezeichnungen „Public Affairs“ oder<br />

„politische Kommunikation“ sind durchaus<br />

gängig und akzeptiert. Haben Sie sich schon<br />

einmal gefragt, warum viele internationale<br />

Konzerne eine „Hauptstadtrepräsentanz“<br />

haben?Lobbying ist aus dem täglichen Leben<br />

nicht wegzudenken, es beeinflusst die<br />

Entscheidungen und den technischen Fortschritt.<br />

Hätte niemand sich für die Einführung<br />

der CD stark gemacht, hätten wir heute<br />

noch Kassetten. Ohne einen gemeinsamen<br />

Standard für VHS als Nachfolger von Super8<br />

und Betamax, wer weiß, wo die Filmindustrie<br />

sich hin entwickelt hätte. Verschiedene Mauterfassungssysteme<br />

buhlten um die Gunst der<br />

Regierung, ehe sich die GO-Box durchsetze.<br />

Mein Standpunkt: solange es transparent abläuft,<br />

ist Lobbying absolut ok. Einzelne haben<br />

oft Probleme dabei, sich und einer potenziellen<br />

tollen Idee Gehör zu verschaffen, doch<br />

wenn sie in einem Interessenverband Unterstützung<br />

finden, steigen ihre Chancen. Doch<br />

kehren wir zurück zum armen Minister. Wird<br />

sein ursprüngliches Votum gegen das Verbot<br />

von Neonicotinoiden zu einem politischen<br />

Suizid? Der Misstrauensantrag wurde abgeschmettert,<br />

noch rettet ihn seine Partei vor<br />

dem Rücktritt. Wer weiß, wie lange noch – so<br />

gesehen würde ihm etwas Lobbying zu seinen<br />

Gunsten nicht schaden. Wer will, wer<br />

mag? (AT)<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM<br />

4 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

www.logistik-express.com


AKTUELL | EVENT<br />

Stabilität durch Flexibilität<br />

Oder auch Applaus, bis die Wände wackeln, denn das Programm des 20. Österreichischen Logistik-Tages,<br />

der am 20. Juni <strong>2013</strong> in Linz stattfindet, lässt einige Höhepunkte erwarten. Und Flexibilität ist auch für erfolgreiche<br />

Unternehmen das Gebot der Stunde. Redaktion: ANGELIKA THA<strong>LE</strong>R<br />

Immer mehr Besucher wissen die Qualität<br />

des Logistik-Tages zu schätzen und strömen<br />

nicht nur zur Hauptveranstaltung<br />

ins Design-Center Linz, sondern genießen<br />

auch schon die drei Themenspecials und die<br />

Abendgala des Vortages. Bei den Specials 1<br />

Integrierter Einkauf: Vom Erfüllungsgehilfen<br />

zum Supply-Chain-Motor und 3 Zukunftsfähige<br />

Transportkonzepte: Beiträge zur industriellen<br />

Konkurrenzfähigkeit auf globalen Märkten<br />

kann man sich auch gleich die voestalpine<br />

Stahlwelt ansehen. Special 2 Beschleunigte<br />

Wirtschaft: Innovationen und Paradeprojekte<br />

in der Intralogistik findet im Courtyard Marriott<br />

statt. Zur Abendgala im RaiffeisenForum<br />

finden sich dann alle zusammen, um der Verleihung<br />

des Österreichischen Logistik-Preises<br />

<strong>2013</strong> beizuwohnen.<br />

Keynotes<br />

Jeder Vortrag bietet geballte Information, aber<br />

manche Sprecher üben einen besonderen<br />

Reiz aus. Die so genannten Keynotes kommen<br />

in diesem Jahr von Thomas Fahnemann,<br />

CEO der Semperit AG, Dr. Erhard F. Grossnigg,<br />

Sanierer, Investor und Geschäftsführer<br />

der E.F. Grossnigg Finanzberatung und TreuhandgesmbH<br />

(„Vom Seufzer zum WOW! Der<br />

Turnaround zu wertbeständigen Business-<br />

Modellen“) sowie von Dipl. Kfm. Wolfgang<br />

Grupp, Alleiniger Geschäftsführer und Inhaber<br />

TRIGEMA („Verantwortung übernehmen<br />

– Herausforderungen annehmen“).<br />

wo man auch Zeit für die Fachausstellung finden<br />

wird, gibt es wieder parallele Fachbeiträge.<br />

In Sequenz 1 „Integrierte Planung braucht<br />

den Einkauf: Die Rolle der Lieferanten in einer<br />

dynamischeren Umwelt“ hinterfragt Prof.<br />

(FH) DI Dr. Gerald Schönwetter, Professor für<br />

Logistik-Management, Logistikum die Inhalte<br />

der Beiträge. Ebenso wie wohl auch Prof.<br />

(FH) Dr. Andreas Breinbauer, Leiter Studiengang<br />

Logistik und Transportmanagement,<br />

Rektor (FH) der FH des bfi Wien in Sequenz 2<br />

„Dienstleistung im volatilen Umfeld: Tendenzen<br />

und Entwicklungen für stabile Lieferketten“.<br />

Sequenz 3 titelt „Hoher Lieferservice und<br />

hohe Wirtschaftlichkeit: Die ständige Balance<br />

zwischen Lieferfähigkeit und Beständen“<br />

unter der Moderation von Hans-Christian<br />

Siegert, Geschäftsführer dr. schaab + Partner.<br />

Wofür werden Sie sich entscheiden? Nur jene<br />

Unternehmen, die mit den wachsenden<br />

Flexibilitätsanforderungen des Marktes mithalten<br />

können, werden langfristig im rauen<br />

Wettbewerb bestehen können. Der Logistiktag<br />

zeigt erprobte Möglichkeiten auf, die eigenen<br />

Prozesse dahingehend zu hinterfragen und<br />

gegebenenfalls zu optimieren. (AT)<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM<br />

Parallelsequenzen<br />

Wie immer wird man sich auch heuer wünschen,<br />

sich mehrteilen zu können – um sich<br />

die Beiträge in den unterschiedlichen Sälen<br />

anzuhören. Aber man muss sich entscheiden!<br />

In Sequenz 1 „Mehrwert für die Supply Chain:<br />

Marktsignale nutzen – Kundennähe verbessern<br />

– Vertrieb integrieren“ sorgt Mag. Klaus<br />

Venus, GF und Partner Ifl Consulting GmbH,<br />

für einen geordneten Ablauf. Sequenz 2, moderiert<br />

von Prof. hc. Dr. Franz Freudhofer,<br />

Senior Expert Produktion & Logistik, nennt<br />

sich „Marktorientiert und schnell: Mit Flexibilität<br />

zur stabilen Produktion“. Dr. Alexander<br />

Wiegele, Geschäftsführer bauMax Import &<br />

Logistik GmbH, führt durch die Sequenz 3 „Innovative<br />

Optimierungen der Konsumgüter-<br />

Supply Chain“. Auch nach der Mittagspause,<br />

www.logistik-express.com<br />

LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 5


Unternehmer<br />

Was unsere „Kleinen” beschäftigt<br />

Österreichs KMU finanzieren sich zum großen Teil selbst. Sie haben (fast) immer Appetit auf mehr (Risiko-)<br />

Kapital und bekommen es neuerdings sogar etwas einfacher. Und sie bilden nach wie vor 80 % unserer Lehrlinge<br />

aus. Redaktion: PAUL CHRISTIAN JEZEK<br />

Unsere Klein- und Mittelbetriebe finanzieren<br />

sich großteils aus eigener<br />

Kraft, nur jedes vierte Unternehmen<br />

nimmt für Investitionen einen Bankkredit auf,<br />

und nicht einmal<br />

jedes zehnte greift<br />

auf andere Finanzierungsformen<br />

zurück. Das geht<br />

aus einer aktuellen<br />

Umfrage von<br />

aws (Austria Wirtschaftsservice<br />

GmbH), Wirtschaftskammer<br />

Paul Christian Jezek<br />

und Marktforschungsinstitut<br />

marketmind hervor. Demnach finanzieren<br />

derzeit 44 Prozent der Unternehmen ihre Investitionen<br />

hauptsächlich über den Cashflow,<br />

nur 25,5 Prozent der 1.907 Befragten nannten<br />

den Bankkredit als Finanzierungsquelle. 9<br />

Prozent greifen zu anderen Finanzierungsformen<br />

wie Venture Capital, Mezzaninkapital<br />

(Beteiligung ohne Stimmrecht), stille Beteiligung<br />

oder „Business Angels“.<br />

„Heuer wollen wir vor allem den Zugang zu<br />

Risikokapital verbessern“, verspricht - auf das<br />

Finanzierungsthema angesprochen - Wirtschaftsminister<br />

Mitterlehner. „Durch unsere<br />

neue Jungunternehmer-Offensive stehen<br />

langfristig 110 Millionen Euro an Investitionskraft<br />

für Gründer und junge Wachstumsunternehmen<br />

zur Verfügung.“ Dasselbe Prinzip<br />

verfolgt das Wirtschaftsministerium im Rahmen<br />

der „Seedfinancing“-Förderschiene, mit<br />

der im Vorjahr 44 junge High-Tech-Unternehmen<br />

mit einem Rekordvolumen von 16,5 Millionen<br />

Euro unterstützt werden konnten. Das<br />

bei der FFG angesiedelte Programm COMET<br />

(Competence Centers for Excellent Technologies)<br />

unterstützt den Aufbau von Kompetenzzentren,<br />

in die allein der Bund rund 50<br />

Millionen Euro pro Jahr investiert.<br />

Im März startete die jüngste Ausschreibung<br />

mit 13,5 Millionen Euro, die weitere zehn<br />

bis zwölf Zentren aufbauen wird. „Unser<br />

langfristiges Ziel bleibt, dass Österreich im<br />

EU-Vergleich in die Gruppe der Innovationsführer<br />

aufsteigt“, betont Mitterlehner. Dass<br />

es sich wahrlich um ein gesamteuropäisches<br />

Thema handelt und die Europäische Union<br />

angestrengt nach Wegen sucht, um die<br />

Kreditklemme für Unternehmen in einigen<br />

Mitgliedsländern zu überwinden, wurde vor<br />

kurzem wieder sehr deutlich klargestellt. Es<br />

gebe Möglichkeiten, kleine und mittlere Unternehmen<br />

nicht über Banken, sondern über<br />

andere Schienen zu finanzieren, sagte der<br />

Vorsitzende der EU-Finanzminister, Michael<br />

Noonan, beim EU-Gipfel im April in Dublin.<br />

„Die traditionelle Finanzierung in Europa<br />

läuft über Banken“, sagte Noonan. „Wir haben<br />

einen Mangel an Krediten in einigen Ländern,<br />

und wir suchen nach Alternativen.“ Die EU<br />

MUSS im Kampf gegen Rekordarbeitslosigkeit<br />

und Rezession inzwischen dringend handeln.<br />

Wie weiter mit Crowd Funding?<br />

Ziemlich spektakulär hat sich zuletzt der<br />

Waldviertler Schuhhändler und Finanzrebell<br />

Heini Staudinger als Vorkämpfer für die Legalisierung<br />

des Finanzierungsmodells „Crowd<br />

Funding“ auch in Österreich einen Namen gemacht<br />

- dabei scheint er Türen einzurennen,<br />

die schon halb geöffnet sind. Die Widerstände<br />

seien „schon fast nicht mehr vorhanden“, sagt<br />

der Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft,<br />

Markus Roth. Konkret schlägt die Wirtschaftskammer<br />

eine neue Definition des Begriffs des<br />

Einlagengeschäfts im Bankwesengesetz vor<br />

sowie für das Kapitalmarktgesetz ein Stufenmodell<br />

für ein „Phasing-in“ der Prospektpflicht.<br />

Die derzeit niedrige Untergrenze für<br />

die Prospektpflicht - 100.000 Euro - sei eines<br />

der wesentlichen praktischen Hemmnisse<br />

für Crowd Funding und Bürgerbeteiligungsmodelle.<br />

Im Mai hat der Wirtschaftsbund ein<br />

neues Finanzierungsmodell für Klein- und<br />

Mittelbetriebe vorgestellt. Dabei sollen Unternehmer<br />

einfacher zu Eigenkapital kommen,<br />

wodurch Betriebe auch einfacher Kredite<br />

und Förderungen bekommen könnten. Mit<br />

dem Crowd-Funding-Projekt, das vorerst im<br />

Waldviertel zum Einsatz kommt, sollen private<br />

Investoren angelockt werden, in heimische<br />

Betriebe zu investieren. Das würde deren Eigenkapitalquote<br />

steigern, was wiederum bessere<br />

Aussichten auf Kapitalbeschaffung am<br />

Markt bedeute. „Bei meinem Modell vergeben<br />

Unternehmen Genussrechte an Anleger, die<br />

steuerrechtlich als Fremdkapital, unternehmensrechtlich<br />

aber als Eigenkapital behandelt<br />

werden können“, erklärt der Sprecher des<br />

Wirtschaftsbunds Waldviertel, Werner Groiß.<br />

Durch erhöhtes Eigenkapital kämen KMU somit<br />

schneller und einfacher an Kredite und<br />

Förderungen. Auf einer Public-Placement-<br />

Plattform werden künftig Unternehmensbeschreibung<br />

und Projektplanung öffentlich<br />

vorgestellt - zu Informationszwecken für private<br />

Investoren. Die wesentlichen Punkte für<br />

eine Gewinnbeteiligung würden zudem ausgewiesen,<br />

so Groiß. Das Investitionsvolumen<br />

bliebe aber unter 100.000 Euro, damit nicht<br />

wie bei Wertpapieren eine Prospektpflicht anfällt.<br />

Bewertungen sowie Kaufempfehlungen<br />

würden auf der Plattform nicht angegeben.<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM<br />

6 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

www.logistik-express.com


UNTERNEHMER<br />

Der Gewinn für private Geldgeber würde sofort<br />

endversteuert ausgeschüttet, um „unwissentliche<br />

Steuerbetrugsfälle“ auszuschließen.<br />

Eine Ausdehnung auf weitere Regionen ist<br />

laut Groiß durchaus vorstellbar.<br />

Die Obfrau des Wirtschaftsbundes, Sonja<br />

Zwazl, sieht jedenfalls einen erhöhten Bedarf<br />

an Finanzierungsmöglichkeiten: „Es ist zu sagen,<br />

dass die Zusammenarbeit mit unseren<br />

Banken im Land funktioniert, aber trotzdem<br />

brauchen wir eine zusätzliche, ergänzende<br />

Möglichkeit zur Finanzierung.“ Laut Wirtschaftslandesrätin<br />

Petra Bohuslav fördert<br />

das Land Niederösterreich jährlich mehr als<br />

1.000 Unternehmen mit knapp 53 Millionen<br />

Euro, durch alternative Finanzierungsmodelle<br />

hätten noch mehr Klein- und Mittelbetriebe<br />

Zugang zu Mitteln des Landes. Ein wichtiges<br />

Instrument sei die ständige Weiterentwicklung<br />

der finanziellen Unterstützungsangebote.<br />

„Wir sehen es als Aufgabe der öffentlichen<br />

Hand, neben den klassischen Förderungen<br />

auch alternative Finanzierungsinstrumente<br />

anzubieten“, so die Landesrätin.<br />

Nichts geht ohne KMU<br />

„Die Klein- und Mittelbetriebe bilden 80 Prozent<br />

der Lehrlinge in Österreich aus“, lobt<br />

der Vorsitzende des parlamentarischen Wirtschaftsausschusses<br />

und Obmann der Sparte<br />

Gewerbe und Handwerk, Konrad Steindl.<br />

„Rund 36.000 ausbildende Betriebe leisten<br />

hier hervorragende Arbeit. Und das, obwohl<br />

ausbildende Betriebe nur gut ein Drittel der<br />

Förderung pro Lehrstellenplatz erhalten als<br />

die überbetrieblichen Lehrwerkstätten.“<br />

Hier sieht Steindl Handlungsbedarf: „Tatsache<br />

ist, dass immer mehr Lehrlinge die gesamte<br />

Lehrzeit in der überbetrieblichen Lehrwerkstätte<br />

bleiben. Gedacht war das System<br />

anders: Dass Defizite von Jugendlichen so<br />

schnell wie möglich aufgeholt werden, damit<br />

sie in einen Ausbildungsbetrieb wechseln<br />

können, wo Lehrlinge dringend gesucht werden.<br />

Der Wirtschaftsbund-Vorstoß, die Förderungen<br />

effizienter einzusetzen und verstärkt<br />

in die betriebliche Ausbildung zu investieren,<br />

ist daher ein richtiger Schritt.“<br />

Für Kleine wird‘s leichter<br />

Die von der Regierung geplanten Erleichterungen<br />

im Sozialversicherungsrecht für<br />

Kleinunternehmer haben im April den Sozialausschuss<br />

passiert. Der Gesetzesentwurf,<br />

der u. a. die Möglichkeit der Befreiung von<br />

der Beitragspflicht für selbstständige Mütter,<br />

die Wochengeld beziehen, vorsieht, wurde im<br />

Ausschuss mit den Stimmen von SPÖ und<br />

ÖVP beschlossen. Das Paket sieht weiters vor,<br />

dass Selbstständige, die Kindergeld erhalten,<br />

künftig bis zur Geringfügigkeitsgrenze dazuverdienen<br />

können.<br />

Eine Entlastung für Jungunternehmer soll die<br />

Möglichkeit des zinsenfreien Aufschubs von<br />

Versicherungs-Nachzahlungen bringen. In<br />

den ersten drei Jahren nach Gründung soll<br />

die Möglichkeit geschaffen werden, Beitragsnachzahlungen<br />

zur Sozialversicherung zinsenfrei<br />

in zwölf Raten zu entrichten. Damit<br />

soll Liquiditätsengpässen entgegengewirkt<br />

werden. „Mit dem KMU/EPU-Paket wird die<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie speziell<br />

für Unternehmerinnen verbessert“, sagt Bundesrätin<br />

Monika Kemperle. „Damit soll ein<br />

weiterer Schritt zur finanziellen Entlastung<br />

von Einpersonen- und Kleinunternehmen gesetzt<br />

werden.“<br />

Für Kleine kann‘s noch schwerer werden<br />

Kommt demnächst die Kostenfalle „REACH“?<br />

Das europäische Chemikalienrecht, das 2007<br />

mit der sogenannten REACH-Verordnung auf<br />

neue Füße gestellt wurde, sorgt für große Besorgnis.<br />

Zunächst ging die EU-Kommission in<br />

Brüssel davon aus, dass die Mehrbelastung für<br />

die europäische Wirtschaft bis 2018 maximal<br />

2,5 Milliarden Euro betragen wird. Tatsächlich<br />

sind gemäß dem Anfang Mai veröffentlichten<br />

Review, in dem etwa die praktischen Auswirkungen<br />

von REACH auf die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der europäischen Wirtschaft oder den<br />

Schutz von Mensch und Umwelt untersucht<br />

wurden, schon bis Ende 2010 Umsetzungskosten<br />

in Höhe von 2,1 Milliarden Euro angefallen.<br />

„Trotz umfassender Informationsarbeit sind<br />

viele österreichische Unternehmen von der<br />

Komplexität, die REACH aufweist, überfordert“,<br />

stellt Stephan Schwarzer, Leiter der<br />

umweltpolitischen Abteilung der WKÖ, fest.<br />

„Die Auswirkungen auf Unternehmen wurden<br />

von vielen Behörden quer durch Europa<br />

bisher unterschätzt. Dadurch sind insbesondere<br />

KMU klar die Verlierer der letzten fünf<br />

Jahre. REACH wird sich nur bewähren, wenn<br />

es europaweit gelingt, die richtige Balance<br />

zwischen Regulierung, Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Innovation zu finden. Die aktuelle Senkung<br />

der Gebühren für Kleinstunternehmen<br />

ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber bei<br />

weitem nicht ausreichend.“<br />

Nun stünden die nationalen und noch mehr<br />

die europäischen Behörden in der Pflicht,<br />

diesen Missstand zu korrigieren und Ausgewogenheit<br />

zu schaffen, fordert Schwarzer und<br />

unterstreicht, dass Österreich in dieser Hinsicht<br />

einen guten Weg geht. Positiv sei, dass<br />

die EU-Kommission aufgrund der zutage getretenen<br />

massiven Implementierungskosten<br />

auf eine Änderung bzw. weitere Verschärfung<br />

und Verkomplizierung der REACH-Gesetzgebung<br />

verzichten will. „Das ist aus Sicht der<br />

Wirtschaft der einzig richtige und akzeptable<br />

Zugang.“ Die bei der Überprüfung festgestellten<br />

Unzulänglichkeiten müssen vorrangig<br />

durch einen verbesserten und pragmatischen<br />

Vollzug bestehender Regelungen beseitigt<br />

werden, nicht durch neue Vorschriften.<br />

Schwarzer: „Die Klein- und Mittelbetriebe<br />

brauchen dringend eine Verschnaufpause,<br />

um mit den erschwerten Rahmenbedingungen<br />

zu Rande zu kommen. Ein Ausdünnen der<br />

KMU-Landschaft nach dem Motto ‚Operation<br />

gelungen, Patient tot‘ kann nicht im Sinne der<br />

Chemiepolitik sein. Um eine kostenschonende<br />

Umsetzung von REACH zu ermöglichen,<br />

müssen die Zusammenarbeit zwischen Behörden<br />

und Unternehmen intensiviert sowie<br />

die Kommunikations- und Informationskanäle<br />

insbesondere gegenüber den KMU deutlich<br />

verbessert werden.“ (PJ)<br />

Gründer-App für Jungunternehmer<br />

Seit kurzem gibt es die App „Gründernavi“<br />

für Neugründer und Jungunternehmer.<br />

Die praxisorientierte und effiziente App ist<br />

in vier Phasen gegliedert und begleitet den<br />

Anwender Schritt für Schritt durch den<br />

Gründungsprozess. Die App gibt es kostenlos<br />

sowohl für Android- als auch für iOs-<br />

Handys. Die Download-Links sowie Informationen<br />

zu weiteren Apps für Gründer<br />

und Jungunternehmer stehen unter www.<br />

gruenderservice.at/apps zur Verfügung.<br />

Startschuss für Frontrunner<br />

Frontrunner sind jene innovativen Unternehmen,<br />

die in ihren Bereichen europa-<br />

und weltweit Technologie- und<br />

Marktführer sind. Etwa 400 Unternehmen<br />

bilden eine für die Wirtschaftsleistung und<br />

die Beschäftigung sehr wichtige Gruppe.<br />

“Frontrunner-Unternehmen beschäftigen<br />

6 % der unselbständig Erwerbstätigen in<br />

Österreich, sind für 9 % der Wertschöpfung<br />

und 41 % aller Forschungsausgaben<br />

heimischer Unternehmen verantwortlich”,<br />

kommentiert Innovationsministerin Doris<br />

Bures. “Dadurch sichern sie Arbeitsplätze<br />

und Wertschöpfung ganzer Regionen und<br />

tragen einen großen Teil zur Innovationsleistung<br />

Österreichs bei”, begrüßt Georg<br />

Kapsch, Präsident der Industriellenvereinigung,<br />

die mit jährlich 20 Millionen Euro<br />

dotierte neue Frontrunner-Initiative des<br />

BMVIT.<br />

www.logistik-express.com<br />

LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 7


INFRASTRUKTUR<br />

Infrastruktur mit Tunnelblick<br />

Nicht weniger als eineinhalb Milliarden Euro sollen in Österreich in den nächsten sechs Jahren in sichere Tunnelröhren<br />

investiert werden. Redaktion: PAUL CHRISTIAN JEZEK<br />

Die bisher getätigten Investitionen<br />

beziehen sich z. B. auf den<br />

Ausbau des Katschberg- und<br />

Tauerntunnels. Dazu kommt<br />

eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung in<br />

den neun Überwachungszentralen sowie in<br />

der zentralen Verkehrssteuerung in Wien-<br />

Inzersdorf. In jeder Überwachungszentrale<br />

(Hohenems, St. Jakob, St. Michael im Lungau,<br />

Klagenfurt, Plabutsch, Bruck/Mur, Ardning,<br />

Wels, Kaisermühlen und Zentrale in Wien-Inzersdorf)<br />

sind 365 Tage im Jahr durchgehend<br />

immer mindestens zwei Mitarbeiter für die<br />

Überwachung der Tunnel und der Freilandbereiche<br />

im Einsatz. In diesen Einrichtungen<br />

kann bereits derzeit auf 4.530 Verkehrskameras<br />

zugegriffen werden, 3.250 davon sind in<br />

Tunnelanlagen montiert, 500 fungieren auch<br />

als Webcams. Ein Ausbau auf insgesamt 6.000<br />

Verkehrskameras erfolgt bis 2015.<br />

Auf den 2.178 km Autobahnen und Schnellstraßen<br />

hat die ASFINAG 150 Tunnel zu<br />

betreiben und auch zu warten. 270 Tunnelkilometer<br />

werden in Summe in irgendeiner<br />

Form angegriffen. Das geschieht entweder<br />

durch den Bau zweiter Röhren, einer Generalsanierung<br />

oder auch durch Ausstattung<br />

mit neuesten Sicherheitsanlagen. ASFINAG-<br />

Vorstand Klaus Schierhackl: „Dabei können<br />

wir auf Innovationen aus Österreich zurückgreifen,<br />

wie das Beispiel der „Tunnelohren“<br />

zeigt, das wir gemeinsam mit der steirischen<br />

Forschungsgesellschaft Joanneum Research<br />

entwickelt haben.“<br />

Die größten Projekte neben dem bereits laufenden<br />

Ausbau des Bosrucktunnels sind der<br />

Vollausbau von Gleinalmtunnel (300 Millionen<br />

Euro, Start Ende <strong>2013</strong>) und Tunnelkette<br />

Klaus (204 Millionen Euro), gefolgt vom Sicherheitsausbau<br />

der Tunnel Arlberg, Perjen<br />

und Karawanken. „Mit der Fertigstellung von<br />

Bosruck-, Gleinalmtunnel und Tunnelkette<br />

Klaus ist ein Meilenstein erreicht“, erläutert<br />

Schedl. „Dann ist auch die Pyhrn Autobahn<br />

durchgehend vom Voralpenkreuz in Oberösterreich<br />

bis Spielfeld zweispurig befahrbar.“<br />

moscanner vor dem Karawankentunnel, der<br />

überhitzte Schwerfahrzeuge und Busse zum<br />

Abkühlen aussortiert. Schierhackl: „Mit dieser<br />

Technologie, die in dieser Art europaweit<br />

einzigartig eingesetzt ist, verhindern wir bereits<br />

im Vorfeld, dass im Tunnel eventuell ein<br />

Fahrzeugbrand ausbricht.“ Seit dem Start im<br />

Mai 2012 wurden bis Februar <strong>2013</strong> mehr als<br />

300 überhitzte Schwerfahrzeuge vor dem Karawankentunnel<br />

zum Abkühlen ausgeleitet.<br />

Das System - Spezialkameras scannen Fahrzeuge<br />

auf überhitzte Teile wie etwa Bremsen,<br />

Turbolader oder auch Motor - kommt jetzt<br />

auch bei anderen Tunnelanlagen zum Einsatz,<br />

fixiert ist ein derartiges Thermoportal<br />

bereits beim Arlbergtunnel, weitere sind noch<br />

geplant.<br />

Ein weiteres Beispiel: „Im Vorjahr haben wir<br />

mit dem intelligenten Akustiksystem AKUT<br />

ein international einmaliges High-Tech Sicherheitsprojekt<br />

präsentiert, das wir gemeinsam<br />

mit Joanneum Research zwei Jahre lang<br />

auf der S 35 im Kirchdorftunnel in der Steiermark<br />

getestet haben“, erinnert Schierhackl.<br />

„Jetzt bekommen auch der neue Bosrucktunnel<br />

und die Tunnel bei der Nordumfahrung<br />

Klagenfurt diese ,intelligenten Tunnelohren‘.“<br />

Dabei nehmen Spezialmikrofone die<br />

Tunnelgeräusche auf, bei untypischen Geräuschen<br />

(etwa: quietschende Reifen, zuschlagende<br />

Autotüren, menschliche Stimmen)<br />

wird in der Überwachungszentrale Alarm<br />

Von Tunnelohren bis zur<br />

Sprühnebelanlage<br />

Beim Tunnelsicherheits-Programm setzt die<br />

ASFINAG stark auf österreichische Innovationen.<br />

In der Praxis bewährt hat sich der Thergeschlagen<br />

- und das schneller als durch Video<br />

oder andere Sicherheitsausrüstungen.<br />

Der Einsatz bei weiteren Tunnelanlagen<br />

wird ebenfalls bereits geprüft. Eine Besonderheit<br />

kommt auch beim Citytunnel auf der<br />

A 14 Rheintal Autobahn bald zum Einsatz.<br />

Schierhackl: „Dort wird bis Oktober 2014 eine<br />

Hochdruck-Sprühnebelanlage installiert, um<br />

den Brandschutz im absoluten „worst case“<br />

zu garantieren. Die Anlage kann 90 Minuten<br />

lang mit Sprühnebel den Brand bekämpfen,<br />

ein eigenes Reservoir speichert dafür 400 Kubikmeter<br />

Wasser.“<br />

Jeder zweite investierte Euro für mehr<br />

Verkehrssicherheit<br />

Die ASFINAG investiert jedes Jahr knapp die<br />

Hälfte des gesamten Investitionsvolumens<br />

in die Verkehrssicherheit, allein heuer sind<br />

das etwa 500 Millionen Euro. „Einen Großteil<br />

haben wir dabei für die Tunnel budgetiert“,<br />

bestätigt Schierhackl. „Bis 2018 sind das in<br />

Summe 1,5 Milliarden Euro, die in diese 81<br />

Tunnel investiert werden.“ Dass sich diese<br />

Maßnahmen mehrfach auszahlen, zeigt nicht<br />

nur der Rückgang an Unfällen. „Es macht<br />

uns natürlich auch stolz, wenn einer unserer<br />

neuen Tunnel bei einem strengen internationalen<br />

Test als ,Europa-Sieger‘ hervorgeht“,<br />

verweist Schierhackl auf den ÖAMTC-Tunneltest,<br />

bei dem der 2011 eröffnete erneuerte<br />

Tauerntunnel ausgezeichnet wurde. Die Kosten<br />

betrugen 190 Millionen Euro. (PJ)<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM<br />

8 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

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TRANSPORT | LOGISTIK<br />

Intermodaltrans Italien - Schweiz<br />

Schweizer Industrie und Handel kämpfen seit Jahren um Bahnverbindungen von/nach den Südhäfen als Alternative<br />

zu Rotterdam, Antwerpen, Hamburg oder Bremerhaven. Redaktion SCHWEIZ: URSULA SCHMELING<br />

Seit Mitte Mai gibt es wieder eine<br />

regelmäßige Bahnverbindung zwischen<br />

den italienischen Häfen La<br />

Spezia, Genua (Voltri und Sech),<br />

Ravenna und der Schweiz. Drehpunkt ist<br />

der Inlandterminal Melzo (bei Mailand).<br />

Von dort fahren täglich Züge von/nach allen<br />

Terminals in diesen Häfen. D.h. Container<br />

können täglich abgeführt oder zugestellt werden.<br />

Ab Melzo wird es in der Startphase zwei<br />

Containerganzzugverbindungen pro Woche<br />

nach Frenkendorf geben. Von dort erfolgt die<br />

Endauslieferung per Bahn oder per LKW. Angeboten<br />

wird dieser Verkehr (Melzo-Schweiz)<br />

von IMS Rail Switzerland in Zusammenarbeit<br />

mit den lokalen Partnern Hannibal (Melzo-<br />

Pier) und Sogemar (Zoll/Transitabfertigung),<br />

beides intermodale Töchter der Contship<br />

Italia Gruppe. IMS bietet seit Jahren Schienenlösungen<br />

zwischen den Häfen Koper und<br />

Triest zu diversen intermodalen Terminals in<br />

Österreich (u.a. Wien, Enns, Linz, Salzburg,<br />

Graz, Villach, Wolfurt) an. An einer Verbindung<br />

Triest-Frenkendorf wird noch gearbeitet.<br />

Das Angebot zielt auf maritime Container<br />

und kontinentale Verkehre. Die Schweizer<br />

Speditionswelt und der Einzelhandel begrüßen<br />

die neue Schienenverbindung als Alternative<br />

zu den Nordseehäfen. Sie ist vor allem<br />

interessant für Importe aus Indien, Sri Lanka,<br />

Australien, Ostafrika und dem östlichen Mittelmeerraum.<br />

Für diese Relationen bringt sie<br />

eine substanzielle Zeitersparnis gegenüber<br />

Verschiffungen via Nordseehäfen.<br />

Viele gescheiterte Versuche<br />

2011 hatte der Kombi-Operateur Hupac in<br />

Kooperation mit verschiedenen Schweizer<br />

Unternehmen und den ligurischen Häfen eine<br />

Bahnverbindung Schweiz-Genua respektive<br />

von/nach Savona/Vado aufgegleist. Der<br />

Betrieb scheiterte jedoch an der Unpaarigkeit<br />

der Verkehre, mangelndem Frachtaufkommen<br />

und der ungenügenden Bahninfrastruktur<br />

in Italien. Die Container mussten<br />

von Genua nach Busto per Lkw transportiert<br />

werden. Der Extraumschlag erwies sich als<br />

suboptimal. Eine zuvor existierende Verbindung<br />

zwischen Basel nach Genua via Busto<br />

war in der Wirtschaftskrise 2008 eingestellt<br />

worden. Angesichts der schwachen Wirtschaftskonjunktur<br />

in Italien, dem wichtigsten<br />

Empfängermarkt der Hupac-Verkehre,<br />

und dem steigenden Wettbewerbsdruck der<br />

Straße sieht Hupac derzeit keine Ansätze,<br />

um die Verkehre zu den ligurischen Häfen<br />

wieder aufzunehmen. Investitionen von APM<br />

Terminals (Maersk Gruppe) in Vado Ligure<br />

könnten jedoch mittelfristig neue Perspektiven<br />

eröffnen. (US)<br />

ADV 311/<strong>2013</strong> AT<br />

Grenzenlos kombinieren.<br />

Zielsicher optimieren.<br />

Sind Ihre Warenströme übersichtlich und Ihre Laufzeiten kurz? Können Ihre<br />

Lagerbestände reduziert, Ihre Prozess- und Fixkosten gesenkt werden?<br />

Im Netzwerk von Beschaffung, Produktion, Lagerung und Distribution<br />

bewegen wir gemeinsam mit Ihnen Menschen, Waren und Daten auf ein<br />

klares Ziel zu: Ihre Logistik zum echten Wettbewerbsvorteil zu machen –<br />

weltweit. Denn jede Logistiklösung ist so individuell wie unsere Kunden.<br />

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LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 9


TRANSPORT | LOGISTIK<br />

Des Ausblicks zweiter Teil<br />

Das Jahr ist fast zur Hälfte vorbei, trotzdem gibt es noch einige Erwartungen, die sich in diesem Jahr erfüllen<br />

(sollen). Dieses Mal konnten wir zusätzlich die DHL Freight für Antworten gewinnen. Redaktion: ANGELIKA THA<strong>LE</strong>R<br />

Die neuesten Prognosen lassen<br />

nichts Gutes erahnen, auch<br />

das europäische Wirtschaftszugpferd<br />

Deutschland hat mit<br />

Problemen zu kämpfen. Das Wirtschaftswachstum<br />

bleibt hinter den ohnehin geringen<br />

Erwartungen noch zurück. Wer die Hände<br />

in den Schoß legt, hat schon so gut wie<br />

verloren. Doch davon will Heike Sommer,<br />

Managing Director Österreich und Slowenien<br />

DHL freight, ohnehin<br />

nichts wissen:<br />

„Wir wollen<br />

die beste Qualität<br />

bieten. Dadurch<br />

wollen wir<br />

schneller wachsen<br />

als unsere<br />

Wettbewerber,<br />

was letztlich dazu<br />

führt, dass wir Heike Sommer<br />

unsere Profitabilität<br />

steigern. Wir<br />

müssen nicht die Größten sein, sondern für<br />

unsere Kunden die Besten. Wenn unserer<br />

Kunden und unsere Mitarbeiter mit uns zufrieden<br />

sind, dann fahren wir auch betriebswirtschaftlich<br />

gut.“<br />

Topthema Nachhaltigkeit<br />

Weiterhin aktuell sind Nachhaltigkeitsthemen,<br />

denn selbst in schwierigen Zeiten steigen<br />

– nicht zuletzt aufgrund verschiedener<br />

Kampagnen – das Bewusstsein der Konsumenten<br />

und damit auch die Nachfrage nach<br />

„verträglichen“ Produkten und Dienstleistungen.<br />

„Wir betreiben<br />

eigene<br />

Wasserkraftwerke<br />

und haben in<br />

Photovoltaikanlagen<br />

investiert,<br />

zudem achten<br />

wir auf den Einsatz<br />

modernster<br />

Motoren“, erklärt<br />

KommR Johannes<br />

Hödlmayr,<br />

Johannes Hödlmayr<br />

MBA, CEO der<br />

HÖDLMAYR INTERNATIONAL AG, der plant,<br />

in absehbarer Zeit die Eisenbahnverkehre zu<br />

verdoppeln. Die cargo-partner GmbH ist ein<br />

österreichisches Familienunternehmen, das<br />

betont CEO Mag. Stefan Krauter: „Nachhaltigkeit<br />

ist bei uns<br />

seit nunmehr<br />

30 Jahren gelebte<br />

Realität, und<br />

nicht erst, seit es<br />

sich als medial<br />

schick erweist.“<br />

Beim Thema<br />

Umwelt steht der<br />

Fokus bei cargopartner<br />

auf CO2 Stefan Krauter<br />

Vermeidung, sowohl<br />

beim Transport, als auch beim Zubau in<br />

der Zentrale in Fischamend. Dies kommt unter<br />

anderem auch durch die ISO 14.001-Zertifizierung<br />

zum Ausdruck. Bei der Zertifizierung<br />

steht das Unternehmen nicht alleine da,<br />

auch Lagermax besitzt das ISO 14001 Umweltzertifikat.<br />

„Damit haben wir einen besonderen<br />

Fokus auf ökologische Aspekte.<br />

Lagermax ist Mitglied<br />

bei respact<br />

Austria und setzt<br />

eine Reihe von<br />

umweltgerechten<br />

Maßnahmen um.<br />

Wir arbeitet laufend<br />

an Verbesserungen,<br />

wie der<br />

Modernisierung<br />

des Fuhrparks, Herbert Weber<br />

wo wir bereits<br />

EEV- und EURO<br />

6-Klassen im Einsatz haben“, berichtet Herbert<br />

Weber, Geschäftsführer der Lagermax<br />

Internationale Spedition GmbH. Bekannt für<br />

ihr Engagement hinsichtlich Nachhaltigkeit<br />

ist die Schachinger Logistikholding GmbH.<br />

Dies äußert sich durch unterschiedliche<br />

Maßnahmen, wie Geschäftsführer Dkfm. Peter<br />

Overkamp erzählt: „Unsere Vorreiterrolle<br />

verankern wir z.B. durch den Bau des nachhaltigsten<br />

temperaturgeführten Hochregallagers<br />

oder das verstärkte Augenmerk auf betriebliche<br />

Gesundheitsförderung für unsere<br />

MitarbeiterInnen, Investitionen in unseren<br />

Fuhrpark uvm. Ende <strong>2013</strong> werden unsere<br />

Fortschritte, Aktivitäten und Maßnahmen<br />

in unserem zweiten Nachhaltigkeitsbericht<br />

erscheinen.“ Einen Nachhaltigkeitsbericht<br />

gibt es auch von der Gebrüder Weiss Gesellschaft<br />

m.b.H., wie CEO Wolfgang Niessner<br />

betont: „Als organisch gewachsenes Unternehmen,<br />

dessen Wurzeln im Transportwe-<br />

sen weit über 500 Jahre zurück reichen, ist<br />

nachhaltiges Wirtschaften für uns Erfolgsgeheimnis<br />

und Verpflichtung zugleich. Unsere<br />

verschiedenen Maßnahmen stellen wir auch<br />

in diesem Jahr in einem zertifizierten Nachhaltigkeitsbericht<br />

der Öffentlichkeit vor“. Die<br />

SCHENKER & CO AG versucht, den Geist und<br />

die Werte der aktuellen Generation mit ihren<br />

Mitarbeitern zu kommunizieren und zu leben,<br />

dazu gehören auch technische Entwicklungen.<br />

Vorstandsvorsitzender Kurt Leidinger:<br />

„Wir wollen bei wichtigen Entwicklungen<br />

dabei sein, darum haben wir beispielsweise<br />

einen Test für alternative Antriebe im Flurförderzeugbereich<br />

mit Linde und Fronius<br />

durchgeführt.“ Beim Bau neuer Terminals<br />

werden Experten für ökologische Lösungen<br />

in die Planung einbezogen. „Für uns ist das<br />

aber nicht nur eine grüne Plakette, sondern<br />

ein Beitrag zur eigenen Wirtschaftlichkeit und<br />

damit zur Wettbewerbsfähigkeit“, ergänzt<br />

er, „wenn das von allen verstanden wird, ist<br />

Nachhaltigkeit ein Selbstläufer.“<br />

Schlüssel zum Erfolg<br />

Kurz und prägnant formuliert Niessner, was<br />

ein Unternehmen braucht, um erfolgreich zu<br />

sein: „Um auf den Weltmärkten zu überzeugen,<br />

bedarf es höchster Qualifikation, Stateof-the-Art-Technologien<br />

sowie zeitgemäßer<br />

Infrastruktur und Verkehrsmittel.“ Das klingt<br />

sehr einfach, ist es aber nicht. Gerade in Bezug<br />

auf die Qualifikation trennt sich oft die<br />

Spreu vom Weizen. Leidinger: „Die Herausforderung<br />

liegt darin, Rezepte zum Thema<br />

Volatilität zu finden, vom Wachstumsmodus<br />

umzuschalten auf Flexibilität.“ Wo früher<br />

Jahreskontrakte üblich waren, werden heute<br />

häufig Ad-hoc-Lieferungen angefragt, und<br />

das zu aktuellen Tagespreisen. Die dadurch<br />

bedingten großen Mengensprünge erfordern<br />

ein hohes Maß an Flexibilität und Präzision.<br />

Was Leidinger auffällt, ist eine „Schizophrenie<br />

in der Branche, die zwar Outsourcing<br />

an andere verkauft, sich aber dann teilweise<br />

selbst nicht drüber traut.“ Er plädiert dafür,<br />

die Prozesse kritisch zu betrachten und zu<br />

prüfen, was wirklich zur Kernkompetenz des<br />

Unternehmens gehört, und sich zu fragen:<br />

„Muss ich wirklich alles selber machen?“ Für<br />

Hödlmayr sind seine Mitarbeiter ein wichtiger<br />

Erfolgsfaktor: „Man braucht eine klare Vision,<br />

eine umsetzbare Strategie und die richtigen<br />

Mitarbeiter am richtigen Ort. Gemeinsam<br />

10 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

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TRANSPORT | LOGISTIK<br />

sind wir stark.“ In diesem Punkt stimmt er<br />

mit Weber überein, der meint: „Die Basis für<br />

einen erfolgreichen Wettbewerb bildet unser<br />

motiviertes Personal. Aber auch ‚ordentliche‘<br />

Strukturen sind wichtig. Bei Lagermax setzen<br />

wir auf ein Ost-und Südosteuropa-Netzwerk<br />

mit eigenen Häusern und Linien, sowie auf<br />

ein starkes Partnernetz.“<br />

Mit Hinweis auf diverse Einflussfaktoren auf<br />

die weltweiten Versorgungsketten ist Berndt-<br />

Michael Winter, CEO der Logwin AG, überzeugt,<br />

dass neben der oft geforderten Flexibilität<br />

und Effizienz<br />

auch Stabilität<br />

und Verlässlichkeit<br />

gewährleistet<br />

sein müssen.<br />

„Umsichtige Risikoabsicherung<br />

ist<br />

hier in wichtiges<br />

Schlagwort. Für<br />

Unternehmen<br />

wie Logwin mit Berndt-Michael Winter<br />

einem hohen<br />

Anteil mittelständisch<br />

geprägter Kunden sind außerdem der<br />

persönliche Kontakt, die reibungslose Kommunikation<br />

und die tiefe Kenntnis der jeweiligen<br />

Kundenbranchen wesentliche Kriterien<br />

bei der Differenzierung im Wettbewerb.“ Dabei<br />

zählen seiner Meinung nach individuelle<br />

Lösungen, Qualität und Passgenauigkeit,<br />

oder auch kurz: „fokussiert und schnörkellos.“<br />

Deutliche Worte findet auch Overkamp:<br />

„Um wettbewerbs- und zukunftsfähig zu<br />

sein, bedarf es: Einer schlanken Organisation,<br />

Branchenwissen und -kompetenzen<br />

sowie der Offenheit gegenüber Neuem (Pioniergeist).“<br />

Für Sommer liegt der Schlüssel<br />

zum Erfolg in der Kundenbeziehung: „Ein<br />

wichtiger Erfolgsfaktor ist die Festigung der<br />

Kundenbeziehung, um Logistikanbieter erster<br />

Wahl zu werden! Um das zu erreichen<br />

wurde bei DHL ein spezielles Kundenzufriedenheitsprogramm<br />

eingeführt.“<br />

Trends: In & Out<br />

In einer Branche, die (Güter) bewegt, stehen<br />

auch die Entwicklungen nicht still, und<br />

daher fragten wir unsere Gesprächspartner<br />

nach Trends. Den Anfang machte Niessner:<br />

„In der Branche zeichnet sich eine gewisse<br />

Umorientierung ab, die sich auch bei Gebrüder<br />

Weiss bemerkbar macht. Der Spediteur<br />

wird immer mehr direkt in die Supply Chain<br />

eingebunden. Das Outsourcing von Logistiklösungen<br />

und anderen Bereichen, die nicht<br />

als Kernkompetenz des Auftraggebers gesehen<br />

werden, bietet große Chancen für unsere<br />

Branche.“ Als weiteren Trend sieht er Multimodalität:<br />

„Wenn<br />

die infrastrukturellen<br />

Möglichkeiten<br />

gegeben sind,<br />

kann die Kombination<br />

verschiedener<br />

Verkehrsträger<br />

deutliche<br />

Effizienzsteigerungen<br />

bringen.“ Wolfgang Niessner<br />

Bei DHL freight<br />

ist Multimodalität<br />

ebenso ein Thema, hier liegt die Konzentration<br />

auf den Ost-West-Routen. Hödlmayr:„In<br />

der Automobilindustrie findet gerade eine Intensivierung<br />

der Produktpolitik statt, immer<br />

schneller werden neue Technologien eingeführt.<br />

Mit diesen Entwicklungen müssen<br />

die Logistiker Schritt halten, und dafür sind<br />

Trimodale Lösungen nötig, wo die einzelnen<br />

Verkehrsträger besser verzahnt sind. Dazu ist<br />

eine bessere Datenvernetzung nötig! Generell<br />

zeigt sich, dass Fortschritte in der High-Tech-<br />

Welt immer rascher erzielt werden, da müssen<br />

wir mit.“ Einen deutlichen Umbruch im<br />

weltwirtschaftlichen Gefüge erkennt Winter:<br />

„Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

hat die wirtschaftlichen und politischen<br />

Machtverhältnisse neu geordnet. Beispielsweise<br />

entwickeln sich frühere Beschaffungsmärkte<br />

auch zu Absatzmärkten mit völlig<br />

neuen Perspektiven. Die Staaten Süd- und<br />

Südostasiens sind schon lange nicht mehr<br />

die ‚Werkbank des Westens‘. Gemeinsam mit<br />

Australien und Neuseeland bilden sie einen<br />

eigenständigen und riesigen Binnenmarkt,<br />

der auch ausländischen Unternehmen Geschäftsmöglichkeiten<br />

bietet. Hier sind Logistikpartner<br />

gefragt, die Landes- und Fachsprache<br />

sprechen.“<br />

Zwei gegenläufige<br />

Trends verortet<br />

Overkamp:<br />

„Es gibt den<br />

Trend der Konsolidierung<br />

auf<br />

der einen Seite –<br />

auf der anderen<br />

schätzen Kunden<br />

Peter Overkamp mehr und mehr<br />

familiengeführte<br />

Mittelständler<br />

mit ausgeprägter Branchenkompetenz.“<br />

Weber bemerkt das wachsende Aufkommen<br />

beim Internethandel und die damit verbundenen<br />

Logistik-Aufgaben, etwa im Bereich<br />

e-fulfillment. „Aber auch Cross-Trade Verkehre<br />

nehmen zu. Auf die Verlagerung der<br />

Produktionsstätten muss ein Logistikdienstleister<br />

flexibel reagieren können und über<br />

entsprechende Voraussetzungen sowie ein<br />

qualitativ hochwertiges Netzwerk verfügen.“<br />

Einen Trend hin zu mehr Qualität über die<br />

gesamte Transportkette hinweg bemerkt man<br />

bei DHL freight. Sommer: „Im LKW Bereich<br />

haben wir uns viel zu lange mit der einen<br />

Frage beschäftigt – ‚was kostet der Kilometer‘<br />

– und zu wenig mit dem Funktionieren<br />

der gesamten Transportkette. Hier sehen wir<br />

Nachholbedarf, hier müssen wir auch gegenüber<br />

den Kunden transparenter werden.<br />

Schließlich verdienen die Kunden nicht daran,<br />

dass sie ein Prozent der Transportkosten<br />

sparen, sondern daran, dass eine funktionierende<br />

Transportkette dazu beitragen kann,<br />

mehr Waren zu verkaufen.“ Ihrer Meinung<br />

nach müssen die Kunden den Wert der Leistung<br />

auf der gesamten Lieferkette verstehen.<br />

Denn, so Sommer: „Wir wollen eben nicht<br />

nur den reinen Transport von A nach B abwickeln,<br />

sondern wesentlich stärker ein Teil<br />

der End-to-end-Lösung sein – also in die<br />

Produktionsplanung, die Transporte und die<br />

Markterreichung integriert werden.“<br />

Ein Punkt, den sonst keiner ansprach, erscheint<br />

Leidinger als bemerkenswert: die<br />

Hafenentwicklung. „Es gibt Alternativen zu<br />

Hamburg und Rotterdam! Dort haben nicht<br />

nur die Kapazitäten, sondern auch die Kosten<br />

im Nachlauf eine kritische Grenze erreicht.<br />

Von Koper nach Österreich sind es<br />

400 Bahnkilometer,<br />

von Hamburg<br />

nach Österreich<br />

im Vergleich dazu<br />

rund 1.000 km.<br />

Und die Reeder<br />

bieten mehr Service<br />

an, die Häfen<br />

erwachen – hier<br />

wird es in Zukunft<br />

starke Veränderungen<br />

geben.“<br />

Kurt Leidinger<br />

Einen weiteren Trend erkennt Leidinger in<br />

der Standortwahl der Unternehmen, vom<br />

reinen Lohnkosten-Produktionsstandort hin<br />

zum Absatzmarkt-Standort. „Hier entsteht ein<br />

sehr hoher Logistikanspruch zur Versorgung<br />

lokaler Verbrauchermärkte. Ich gehe davon<br />

aus, dass wir irgendwann von der Null-Zins-<br />

Welt wieder in eine 2-3%-Zins-Welt übergehen,<br />

und eine Supply-Chain über 10.000 km<br />

zu finanzieren kostet natürlich wesentlich<br />

mehr als über 1.000 km. Und dann werden<br />

die Produktionen wieder zurückverlagert.“<br />

Ökonomisch, ökologisch und strukturell erwartet<br />

Österreich also einige Änderungen in<br />

naher Zukunft. Dass alle dafür gerüstet sind,<br />

wage ich zu bezweifeln – irgendjemand bleibt<br />

leider immer auf der Strecke. Wir werden sehen,<br />

wer am Ende übrig bleibt. (AT)<br />

www.logistik-express.com<br />

LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 11


TRANSPORT | LOGISTIK<br />

Die neue Seidenstraße<br />

Trotz niedriger See- und Luftfrachtraten werden Konsumgüter, Textilien, Hightech-Geräte und Maschinenteile<br />

auf dem Landweg von China nach Westeuropa transportiert. Die Zugverbindungen werden immer schneller.<br />

Für Hersteller oder Kunden, denen diese Transportvariante nicht schnell genug ist, bietet der Logistikdienstleister<br />

DHL Global Forwarding in Kooperation mit Silkway West Airlines seit letztem Jahr Bahn-Luft-Verkehre an.<br />

Redaktion SCHWEIZ: URSULA SCHMELING<br />

Rail-Air macht Sea-Air Konkurrenz<br />

Seit 2012 gibt es einen weiteren Mitwettbewerber<br />

auf der Strecke, Silkway West Airlines.<br />

Die im letzten Jahr gegründete Fluggesellschaft<br />

gehört zur Silk Way Holding, Aserbeidschan,<br />

und unterhält in Frankfurt/Main<br />

(Deutschland) ein weltweites Verkaufsbüro.<br />

Das Unternehmen bietet in Kooperation mit<br />

DHL Global Forwarding ein Luftfrachtprodukt<br />

für Sendungen aus China an, das sich<br />

als kostengünstige Alternative zwischen Luftfracht<br />

und See-Luft-Verkehren positioniert<br />

hat. Während Sea-Air ein alter Hut ist, sind<br />

Bahn-Luft-Verkehre relativ neu. Allerdings<br />

hat DHL dieses Produkt bereits in der Vergangenheit<br />

mit einem anderen Charter-Carrier<br />

angeboten. Die Frachtraten liegen rund 30 %<br />

unter den Luftfrachtraten, und auch die CO2-<br />

Emissionen sind erheblich geringer.<br />

Rund drei Wochen braucht ein<br />

Zug von China via Russland,<br />

Weißrussland und Polen nach<br />

Deutschland oder in umgekehrter<br />

Richtung, wenn alles gut geht. Das ist schneller<br />

als die Reise mit dem Seeschiff. Ein Container<br />

ist 30 Tage oder mehr von Shanghai<br />

nach Hamburg unterwegs.<br />

Für Bahnverkehre über die eurasische Landbrücke<br />

gibt es inzwischen eine Vielzahl von<br />

Anbietern. Zu diesen gehören DB Schenker<br />

Rail, TransContainer, die Frachttochter der<br />

Russischen Eisenbahn (RZD), Russian Railways<br />

Logistics in Kooperation mit ihrer Tochtergesellschaft<br />

YuXinOu (Chongqing) Logistics<br />

Co., Ltd., Far East Landbridge (FELB),<br />

die chinesische Staatsbahn und Interrail Holding.<br />

Doch die meisten Angebote sind auf<br />

Containerblockzüge und die Transsibirische<br />

Route beschränkt. Interrail bietet allerdings<br />

auch Einzelwagenverkehre, konventionelle<br />

und Containertransporte und dazu auch<br />

noch andere Routenführungen, u.a. via Kasachstan<br />

(in Kooperation mit den kasachischen<br />

Eisenbahnen), zu allen gewünschten<br />

Destinationen in Ost- oder Westeuropa an.<br />

Die Bahn als Verkehrsträger ist vor allem für<br />

Importe aus dem chinesischen Hinterland<br />

zu Destinationen fernab der europäischen<br />

Seehäfen interessant.<br />

Der Schweizer Einzelhändler Migros-Genossenschafts-Bund,<br />

Zürich, testete Mitte 2012<br />

den Containertransport auf der neuen Seidenstraße<br />

von China über Kasachstan und<br />

Russland nach Westeuropa in Kooperation<br />

mit DHL und dem Schweizer Eisenbahndienstleister<br />

Interrail Holding AG, St. Gallen,<br />

sowie der China Railway International<br />

Multimodal Transport (CRIMT) Co. Ltd.,<br />

der Containergesellschaft der chinesischen<br />

Staatsbahn China Railways (CNR), Peking.<br />

Die vier Partner wollten Informationen über<br />

die technologischen Abläufe an den Schnittstellen<br />

Breit-/Schmalspur und den Grenzen<br />

sowie die Organisation des Containerbahntransports<br />

über die riesige Entfernung von<br />

12.000 km durch fünf Länder gewinnen. U.a.<br />

wurden Pfannen in die Schweiz befördert.<br />

DHL organisiert die Bahntransporte von den<br />

chinesischen Lieferanten nach Ürümqi, der<br />

Hauptstadt der Uigurischen Autonomen Region<br />

an der Westgrenze Chinas. Es gibt tägliche<br />

Verbindungen ab den Bahn-Hubs Peking,<br />

Shanghai, Guangzhou, Zhengzhou, Chengdu<br />

und Chongqing. Die Transitzeit ab Peking<br />

beträgt rund drei, ab Shanghai vier Tage. Der<br />

Vorlauf ab Werk zu den Bahn-Hubs erfolgt<br />

per Bahn oder Lkw. Für die Züge gelten hohe<br />

Sicherheitsvorkehrungen. Die Waggons werden<br />

innen mit Kameras überwacht und von<br />

außen versiegelt. Es gibt keine Zwischenaufenthalte<br />

zum Be- oder Entladen. Auch der<br />

Umschlag von der Bahn aufs Flugzeug findet<br />

unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt.<br />

Von Ürümqi bietet Silkway West Frachtflüge<br />

via Baku nach Zentralasien, Europa, in<br />

den Mittleren Osten und nach Afrika an. Die<br />

Airline vermarktet Vollfrachter- und Beiladekapazitäten<br />

der Fluggesellschaften Silkway<br />

West, Silk Way und Azerbaijan Airlines. Zum<br />

Fluggerät gehören B747-400F, B767-300F,<br />

IL76-90TD und AN-12. In Europa werden<br />

die Flughäfen London-Stansted, Luxemburg,<br />

Frankfurt-Hahn und Mailand-Malpensa regelmäßig<br />

bedient. In Ürümqi erfolgt die Exportzollabfertigung,<br />

an den europäischen<br />

Flughäfen die Importabfertigung durch DHL.<br />

Die Gesamttransitzeit beträgt rund 10-14 Ta-<br />

FOTO: silkway-airlines.com<br />

12 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

www.logistik-express.com


TRANSPORT | LOGISTIK<br />

ge, je nach Abgangsort. „Das Angebot ist auf<br />

Sammelgut zugeschnitten und ist vor allem<br />

für europäische Konsumgüterimporteure interessant.<br />

Zu unseren Kunden gehören u.a.<br />

Einzelhandelskonzerne wie der Migros-Genossenschaftsbund<br />

in der Schweiz“, erläuterte<br />

Nidjat Babyev, Silk Way Airlines GmbH,<br />

Frankfurt, anlässlich des Swiss Shippers’<br />

Council Luftfrachtseminars <strong>2013</strong>.<br />

DHL bietet ihren Kunden in der Schweiz in<br />

Kooperation mit Silkway West Airlines ab<br />

Mengen von 250 kg zwei wöchentliche Verbindungen<br />

von den Hauptwirtschafts-zentren<br />

in China nach Basel, Genf und Zürich an.<br />

„Dieses Angebot ist vor allem für Waren aus<br />

Produktionsstätten in den Regionen Chengdu,<br />

Chongqing und Zhengzhou interessant.<br />

Es zielt auf Importeure von Konsumgütern,<br />

Textilien, Hightech und Maschinenteilen,<br />

nicht nur in der Schweiz, sondern in ganz<br />

Westeuropa. Die Kunden können mit diesem<br />

Produkt ihre Supply-Chains zeitlich noch<br />

flexibler gestalten“, erläutert Mark Bäumer,<br />

RAILAIR & SEAAIR Coordinator Switzerland,<br />

DHL Global Forwarding, Schweiz.<br />

Belgium<br />

Bulgaria<br />

Croatia<br />

Czech Republic<br />

Denmark<br />

Warten aufs<br />

Weihnachtsgeschäft<br />

„Zurzeit läuft bei der Migros sehr wenig ab<br />

China per Rail-Air, Sea-Air oder Luftfracht“,<br />

erklärt Markus Helg, Bereichsleiter Internationale<br />

Transporte, Migros-Genossenschafts-<br />

Bund Logistik Transport. „Traditionell ändert<br />

sich diese Situation wieder im zweiten Halbjahr.<br />

Die Erfahrungen mit dem Produkt Rail-<br />

Air waren jedoch sehr gut und wir werden<br />

diese Option auch in Zukunft aktiv nützen.“<br />

„Diese Bahn-Luft-Transporte bieten uns Zeitvorteile<br />

gegenüber Sea-Air und reinen Bahntransporten<br />

sowie Preis- und Umweltvorteile<br />

gegenüber reinen Lufttransporten. Sie sind<br />

auch flexibler als reine Bahntransporte, für<br />

die wir die Ladung in ganzen Containern zusammenstellen<br />

müssen“, ergänzt Bernhard<br />

Metzger, Leiter MGB Logistik Transport. „Der<br />

CO2-Fussabdruck spielt bei Migros und seinen<br />

Kunden eine große Rolle. Unser Management<br />

und ein hoher Anteil unserer Kunden<br />

sind sehr umweltbewusst.“ (US)<br />

Transportmodi im Vergleich<br />

Ein Kilo Luftfracht kostet derzeit knapp 5<br />

CHF respektive 3-4 EUR von Peking nach<br />

Frankfurt. Der Transport dauert etwa 4-7<br />

Tage. Bei Rail-Air belaufen sich die Kosten<br />

bei einer Transitzeit von 10-14 Tagen (je<br />

nach Abgangsort) auf ca. 75 % der Luftfrachtrate.<br />

Bei Sea-Air liegen die Kosten<br />

nochmals rund 50 Rappen tiefer respektive<br />

bei ca. 2 EUR/kg bei einer Transitzeit<br />

von rund 22 Tagen. Das gleiche Kilo ist<br />

mit dem Containerschiff zwischen Shanghai<br />

und Hamburg 30+ Tage unterwegs.<br />

Dieser Transport kostet nur 0,03 bis 0,40<br />

CHF (0,02 – 0,33 EUR), je nach Jahreszeit,<br />

Gewicht des Containers etc.<br />

Wenn dieses Kilo per Bahn reist, dauert<br />

die Fahrt 3 – 4 Wochen und kostet ca. 0,10<br />

bis 0,60 CHF (0,08-0,5 EUR).<br />

Für die Kostenangaben aus verschiedenen Quellen<br />

übernimmt die Redaktion keine Gewähr. (US)<br />

Estonia<br />

Finland<br />

France<br />

Germany<br />

dhl euroconnect.<br />

dIe eInFAchSte VerBIndunG<br />

nAch euroPA und<br />

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LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 13


HANDEL | Transport<br />

Metro setzt auf Bahn und Lkw<br />

Das Handelsunternehmen Metro Cash & Carry baut in Österreich bei der Beschaffungslogistik auf die Leistungen<br />

von Rail Cargo Austria. Neue Kooperation mit Schachinger startet Anfang September. Redaktion: Logistik express<br />

Metro hat sich in Österreich für<br />

die Abwicklung seiner Beschaffungslogistik<br />

in seinen<br />

12 Großmärkten einen der<br />

größten Player auf dem Transportmarkt ausgesucht,<br />

nämlich Rail Cargo Austria (RCA).<br />

Das ist der Teilkonzern der ÖBB, der im vergangenen<br />

Jahr bei einem Umsatz von rund<br />

2,4 Mrd. einen Gewinn von 29 Mio. Euro<br />

erwirtschaftet hatte. Das ist bemerkenswert,<br />

zumal diese ÖBB-Sparte noch in den vergangenen<br />

Jahren massive Verluste geschrieben<br />

hatte und als großer, komplizierter Sanierungsfall<br />

galt. Anlässlich der Vorlage der Bilanz<br />

2012 Ende April wurde der Turnaround<br />

verkündet, die Sanierung ist aber noch nicht<br />

abgeschlossen und einige Baustellen müssen<br />

noch bearbeitet werden.<br />

RCA kümmert sich um die Beschaffung der<br />

vielen Tausend Metro-Artikel von den Lieferanten,<br />

wobei RCA entscheiden kann, ob sie<br />

die Ware mit dem Lkw oder auf der Schiene<br />

transportiert. „Entscheidend ist für uns die<br />

Wirtschaftlichkeit“, erklärt Paul Reisinger,<br />

Senior Department Manager für Logistik bei<br />

Metro Cash & Carry Österreich gegenüber<br />

Logistik Express. Transporte zwischen Vorarlberg<br />

und Wien rollen wegen der Entfernung<br />

auf der Schiene, im regionalen Einzugsbereich<br />

und überall dort, wo es keine Schienen<br />

gibt, dominiert naheliegender Weise der Lkw.<br />

„Unser Anforderungsprofil an RCA ist, dass<br />

die Beschaffung innerhalb von 24 bzw. 48<br />

Stunden zu unseren österreichischen Märkten<br />

erfolgen muss“, ergänzt Reisinger. Es sind<br />

Trocken- und Non-Food-Produkte, für deren<br />

Beschaffung RCA im Auftrag von Metro verantwortlich<br />

zeichnet. Den Bereich Frischware<br />

deckt der Logistiker Frigologo ab, beim<br />

Paketversand von anderen Produkten wie<br />

beispielsweise DVD kommt der KEP-Dienstleister<br />

DPD zum Einsatz.<br />

Es sind Österreich und Deutschland, wo<br />

hauptsächlich die Lieferanten von Metro<br />

sitzen und von woher RCA die Beschaffung<br />

bewerkstelligt. Aber auch aus anderen Ländern<br />

ist RCA in der Lage, die Waren herbeizuschaffen.<br />

Der Vorteil, den Reisinger bei RCA<br />

sieht, ist: Das flächendeckende Netzwerk in<br />

Österreich und die internationale Vernetzung<br />

über seine Töchter – wie beispielsweise<br />

Express-Interfracht – macht RCA als Beschaffungsdienstleister<br />

attraktiv. Die Kooperation<br />

Metro-RCA läuft seit 2001 und ist aus Sicht<br />

von Reisinger durchaus zufriedenstellend.<br />

Innerhalb Österreichs müssen die Waren<br />

innerhalb von 24 Stunden vom Lieferanten<br />

zu Metro kommen, von Europa nach Österreich<br />

gilt als Lieferfenster 48 Stunden, wobei<br />

der Hauptlauf idealerweise immer auf der<br />

Schiene stattfinden soll. Rund 60 Prozent der<br />

Fracht rollt auf der Schiene, für den Rest ist<br />

der Lkw unentbehrlich. Der strategische Einkauf<br />

der Beschaffungsleistungen erfolgt bei<br />

Metro über die Metro Group Logistics (MGL),<br />

wo Konditionen, Qualitätskriterien etc. mit<br />

den Logistikern ausgehandelt und per Saldo<br />

überprüft werden, ob die erbrachte Leistung<br />

mit den definierten Leistungskriterien in der<br />

Praxis übereinstimmen.<br />

Schachinger wird Metro-<br />

Distributionspartner<br />

In diesem Jahr stellt Metro in Österreich seine<br />

Distributionslogistik neu auf. Der neue Partner<br />

heißt Schachinger, ein familiengeführtes<br />

Speditionsunternehmen mit Hauptsitz in<br />

Linz, das derzeit gerade für zehn Mio. Euro<br />

ein „Leuchtturmprojekt“ realisiert. Damit ist<br />

der Bau einer grünen, 10.000 m 2 großen Logistik-Immobilie<br />

gemeint, die ab September<br />

dieses Jahres primär von Metro ausgelastet<br />

wird. Schachinger wird in dieser neuen Immobilie<br />

Lagerhaltung und Distributionslogistik<br />

abwickeln. Die Halle ist „wahrscheinlich<br />

die größte in Europa in Holzbauweise unter<br />

Berücksichtigung zahlreicher ökologischer<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM<br />

14 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

www.logistik-express.com


Handel | transport<br />

Aspekte“, betont Franz Haiden, Branchenleiter<br />

Marken & Frische bei Schachinger gegenüber<br />

Logistik Express.<br />

CO2-armer Beton, <strong>LE</strong>D-Beleuchtung, geringer<br />

Energieverbrauch, inspirierende Innengestaltung<br />

zeichnen die neue Immobilie aus,<br />

die in der Nähe des jetzigen Schachinger-<br />

Standortes in Linz-Hörsching entsteht. Metro<br />

wird darin rund 18.000 Palettenplätze nutzen.<br />

Rund 55 Prozent der Metro-Artikel werden<br />

künftig über das neue Lager bei Schachinger<br />

zu den österreichischen Metro-Märkten disponiert,<br />

45 Prozent der Lieferungen kommen<br />

direkt von den Lieferanten zu den Metro-<br />

Märkten.<br />

Die Belieferung der Märkte erfolgt im Prinzip<br />

auf drei Schienen, beschreibt Reisinger:<br />

Entweder von RCA von den Lieferanten zu<br />

den Märkten oder von den Lieferanten direkt<br />

zu den Märkten oder als dritte Variante über<br />

das neue Schachinger-Lager zu den Märkten.<br />

Für Schachinger ist der Start mit Metro der<br />

Einstieg in die Handelslogistik, zumal man<br />

bisher nur als Logistiker für die Lebensmittelindustrie<br />

tätig war und für diese Lagerund<br />

Distributionsaufgaben erledigte, betont<br />

Haiden: „Die Kooperation mit Metro kann<br />

in vielen Bereichen der Supply Chain noch<br />

vertieft werden.“ Metro seinerseits setzt mit<br />

Schachinger auf langfristige Zusammenarbeit,<br />

was denn auch das Investitionsrisiko für<br />

Schachinger in die neue Immobilie reduziert.<br />

Leistung messen mit Supplier Scorecard<br />

Die Supplier Scorecard ist bei Metro in Österreich<br />

das Maß aller Dinge. Seit mehreren<br />

Jahren werden die Leistungen der 1.600 Lieferanten<br />

aus ganz Europa auf dieser Basis<br />

bewertet, um so einen gleich bleibend hohen<br />

Standard in den Lieferantenbeziehungen sicherzustellen,<br />

sagt Reisinger. Metro bezieht<br />

die Handelswaren von seinen Lieferanten<br />

zwar frei Haus, doch de facto lautet die Lieferkondition<br />

ab Werk des Lieferanten. Die<br />

Leistungsbewertung der Logistiker und Lieferanten<br />

nach dem Bonus/Malus-System<br />

bezieht sich auf Pünktlichkeit, Genauigkeit<br />

bei der Kommissionierung und genaue Einhaltung<br />

der vereinbarten Leistungskriterien<br />

wie beispielsweise genaue Einhaltung der<br />

Tiefkühlkette. Am Ende des Monats wird ein<br />

Soll/Ist-Vergleich gemacht und die Leistung<br />

abgerechnet. Rutscht der Dienstleister in den<br />

Malus, wird Ursachenforschung betrieben<br />

und „arbeiten wir gemeinsam an der Lösung<br />

des Problems“, so Reisinger.<br />

Frei Haus einkaufen und die Logistik selbst<br />

abwickeln hängt mit der generellen Einkaufspolitik<br />

bei Metro zusammen: „Dieses System<br />

ist notwendig, damit wir immer transparente<br />

Einkaufspreise vor Augen haben“, betont der<br />

Manager. Der Metro-Konzern hat mit Metro<br />

Logistics eine eigene Logistik-Firma im Haus,<br />

die en gros einkauft und die Logistikkosten<br />

den Lieferanten im Wege des sogenannten<br />

Frachtkostenausgleichs von der Rechnung<br />

abzieht. Den Lieferanten ist das in vielen Fällen<br />

sehr recht, weil sie sich nicht um Logistik<br />

kümmern wollen oder können und so diesen<br />

Part lieber Metro überlassen. Metro in<br />

Österreich muss aber nicht über MGL seine<br />

Logistik steuern oder einkaufen lassen, sondern<br />

kann das auch in Eigenregie tun, wenn<br />

es dafür plausible Argumente gibt.<br />

(<strong>LE</strong>)<br />

Märkte iM Wandel<br />

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Der weltweite Wettbewerb hat sich verschärft. Wer sich von<br />

der Konkurrenz absetzen will, muss Initiative ergreifen. Wir<br />

berichten täglich. Mehr auf www.logistik-express.com.<br />

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LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 15


Luft FRACHT<br />

Blick auf Air Cargo Österreich<br />

Das Geschäft mit der Luftfracht hat sich auf den österreichischen Flughäfen im vergangenen Jahr rückläufig<br />

entwickelt. Redaktion: Logistik express<br />

In Sachen Air Cargo in Österreich richtet<br />

sich der Blick zuerst auf den Wiener<br />

Flughafen Schwechat. Um knapp<br />

mehr als neun Prozent auf 252.000<br />

Tonnen hat dieses Geschäft auf VIE im Vorjahr<br />

spürbar nachgelassen. „Uns war bewusst,<br />

dass angesichts der weltweiten Wirtschaftsentwicklung<br />

für Air Cargo auf dem Wiener<br />

Flughafen kein leichtes Jahr werden wird“,<br />

kommentiert Flughafen-Vorstand Julian<br />

Jäger rückblickend das Ergebnis. Für <strong>2013</strong><br />

rechnet Jäger im zweiten Halbjahr mit einer<br />

wirtschaftlichen Erholung und wieder mit<br />

mehr Luftfracht. Bauliche Ausbaumaßnahmen<br />

sind in Wien in diesem Jahr jedenfalls<br />

keine geplant.<br />

Der Carrier Lufthansa nutzt Wien als Drehscheibe<br />

Richtung Südosteuropa. Das vor allem<br />

im Bereich Special Cargo, allerdings sind<br />

die Transportkapazitäten wegen des eingesetzten<br />

Fluggeräts nach Südosteuropa eher<br />

beschränkt. Die Alternative sind Road Feeder<br />

Services, die im Vorjahr mit einem Minus von<br />

fünf Prozent weniger nachgelassen haben als<br />

die geflogene Fracht mit minus 11 Prozent.<br />

Die rigorose Verschärfung der Sicherheitsvorschriften<br />

seit Beginn dieses Jahres beim<br />

Transport von Fracht unterflur in Passagierflugzeugen<br />

bewirke Umschichtung in Richtung<br />

Nurfrachterflüge, deren Bedeutung in<br />

diesem Jahr stark steigen wird, blickt Jäger in<br />

die nahe Zukunft.<br />

Weniger Fracht via Linz Hörsching<br />

Der Linzer Flughafen Hörsching, der noch<br />

2011 im Vergleich zu allen anderen österreichischen<br />

Airports mit einem Plus glänzte, hat<br />

im Vorjahr spürbar Volumen verloren: Es fiel<br />

in Summe mit knapp mehr als 47.000 Tonnen<br />

auf knapp mehr als neun Prozent zurück. Das<br />

Minus ging fast ausschließlich auf das Konto<br />

der Road Feeder Services; bei der geflogenen<br />

Fracht lag der Rückgang bei unter einem Prozent.<br />

Gerhard Kunesch, Geschäftsführer des<br />

Flughafens, bringen diese Zahlen nicht aus<br />

der Fassung: „Wir haben in den Jahren 2010<br />

und 2011 ein Wachstum von 40 Prozent erlebt<br />

und haben für 2012 damit gerechnet, dass<br />

sich der Frachtbereich konjunkturbedingt<br />

eher rückläufig entwickeln wird.“ In diesem<br />

Jahr rechnet man wieder mit einem leichten<br />

Wachstum.<br />

Linz hat sich zu einem Regionalflughafen gemausert,<br />

den die Airlines mit Vorliebe für den<br />

lokalen Umschlag bzw. für Transshipment-<br />

Transporte nutzen. So wurden im Vorjahr<br />

via Hörsching mit AN124-Fluggerät für die<br />

amerikanische Weltraumindustrie Satelliten<br />

abgefertigt und Frachtcharter nach Südafrika<br />

durchgeführt. Für <strong>2013</strong> auf der Agenda steht<br />

die Fertigstellung des neuen Luftfrachtterminals<br />

5; damit erhöhen sich die Umschlagskapazitäten<br />

um rund ein Viertel. Im operativen<br />

Bereich will man einen weiteren Nurfrachter-<br />

Service nach Linz bekommen und das frachtseitige<br />

ad-hoc-Geschäft noch stärker ausbauen.<br />

Linz hat zwei große Konkurrenten auf<br />

beiden Seiten, nämlich München und Wien.<br />

Kunesch: „Natürlich stehen wir in Konkurrenz<br />

zu den beiden, aber als Regionalflughafen<br />

können wir mit hoher Flexibilität punkten.<br />

Viele Kunden sehen den vermeintlichen<br />

Nachteil eines kleinen Flughafens sehr häufig<br />

als Vorteil.“<br />

Graz Thalerhof: Zweistellig war gestern<br />

Rückläufig entwickelt hat sich das Air Cargo<br />

Business auch auf dem Flughafen Graz<br />

Thalerhof (GRZ), der Hauptstadt des Bundeslandes<br />

Steiermark. Mit 10.210 Tonnen gab es<br />

ein Minus von beinahe sieben Prozent, wobei<br />

die geflogene Fracht mit einem Plus von 543<br />

Prozent glänzt. Den Grund für den Rückgang<br />

sieht Flughafen-Chef Gerhard Widmann in<br />

der steirischen Wirtschaft, die im Vorjahr<br />

nicht so abgehoben hat wie in den Jahren<br />

zuvor und dem Airport Zuwachsraten von<br />

35 Prozent im Cargo-Bereich bescherte. Für<br />

<strong>2013</strong> gibt man sich vorsichtig optimistisch:<br />

Wirtschaftliche Ausschläge zeigen meist sofort<br />

auch Auswirkungen auf die Luftfracht.<br />

Kontinuität wahren und die Fracht-Kapazitäten<br />

auslasten gehört zu den Zielen für<br />

<strong>2013</strong>. In diesem Jahr wird kräftig investiert.<br />

Ein Röntgenprüfsystem, mit dem Frachtstücke<br />

in Palettengröße durchleuchtet werden<br />

können, wird angeschafft und gleichzeitig<br />

der Lagerbereich räumlich erweitert. Kostenpunkt:<br />

200.000 Euro. Widmann: „Durch<br />

die Änderung der Vorschriften für bekannte<br />

Versender erwarten wir ein erhöhtes Frachtaufkommen<br />

im Screening-Bereich.“ 80 Prozent<br />

der via GRZ umgeschlagenen Fracht geht<br />

in den Export.<br />

Salzburg baut neues Logistik-Gebäude<br />

Zweistellig zurückgefallen ist Air Cargo auch<br />

in Salzburg-W.A.Mozart. 8.216 Tonnen wurden<br />

umgeschlagen und bewirkten ein Minus<br />

von beinahe 14 Prozent, berichtet Flughafensprecher<br />

Alexander Klaus. Der Grund dafür:<br />

Die auffällig weniger gewordenen Flugbewegungen,<br />

besonders in der Linienfliegerei.<br />

„Für uns war 2012 kein einfaches Jahr“, sagt<br />

Klaus. Zwar geht der Trend in Richtung steigender<br />

Flugbewegungen, davon würden aber<br />

die Regionalflughäfen nicht profitieren, so die<br />

Einschätzung in der Mozartstadt Salzburg.<br />

Für <strong>2013</strong> ist die Errichtung eines Logistikgebäudes<br />

samt entsprechenden Büros geplant<br />

und kostet sechs Mio. Euro. Auf der Kostenseite<br />

bekommt man das Cargo-Screening zu<br />

spüren: „Was uns dieser zusätzliche Aufwand<br />

in diesem Jahr kosten wird, können wir noch<br />

nicht absehen“, betont Klaus.<br />

Innsbruck & Co<br />

Über Innsbruck wurden im Jahr 2012 rund<br />

2.800 Tonnen umgeschlagen. Seit Anfang Juli<br />

2010 wird die Fracht in Innsbruck nur noch<br />

von Lufthansa gemanagt, und der Airport<br />

profitiert von der sehr guten Anbindung mit<br />

täglichen Flügen nach Wien und Frankfurt/<br />

Main. Dazu kommen am Boden RFS-Dienste<br />

von Innsbruck nach München. Das Schlusslicht<br />

bildet der Airport Klagenfurt-Wörthersee,<br />

auf dem Luftfracht keine nennenswerte<br />

Rolle spielt und vom Flughafenmanagement<br />

erst gar nicht kommuniziert wird.<br />

(<strong>LE</strong>)<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM<br />

16 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

www.logistik-express.com


SCHIFF FRACHT<br />

Hamburg: Österreichs Tor zur<br />

weiten Welt<br />

Der Hamburger Hafen ist der wichtigste Exporthafen für die heimische Exportwirtschaft und der drittwichtigste<br />

Hafen für die Abwicklung des österreichischen Außenhandels. Redaktion: Logistik express<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM<br />

Seit 824 Jahren existiert der Hamburger<br />

Hafen, und seit 62 Jahren<br />

ist der Hafen mit einem eigenen<br />

Büro in Österreich vertreten, um<br />

die Kunden aus allen Bereichen der heimischen<br />

verladenden Wirtschaft bestmöglich<br />

in Hafenfragen zu betreuen. Der Geburtstag<br />

des Hafens ist alljährlich für Alexander Till,<br />

Leiter des Wiener Hamburg-Büros, eine gute<br />

Gelegenheit, den österreichischen Kunden<br />

für ihre Treue, via Hamburg zu verschiffen, zu<br />

danken und gleichzeitig die guten Kontakte<br />

zwischen Österreich und dem Elbe-Hafen zu<br />

hegen und zu pflegen.<br />

Mitte Mai wurde diesmal bei einem Wiener<br />

Heurigen der 824. Geburtstag gefeiert und Till<br />

konnte stolz vermelden, dass im vergangenen<br />

Jahr 289.000 TEU (Container) von Österreich<br />

via Hamburg in alle Welt verschifft worden<br />

sind. Das war ein Zuwachs gegenüber 2011,<br />

als 288.000 TEU aus Österreich in den Hafen<br />

kamen. Der Hamburger Hafen rangiert unter<br />

den für den österreichischen Außenhandel<br />

wichtigsten Überseehäfen Europas auf Platz<br />

drei – nach Koper und Rotterdam auf den<br />

Plätzen eins und zwei. Das gesamte Exportvolumen<br />

aus Österreich via Hamburg lag im<br />

Jahr 2011 bei mehr als 1,8 Mio. Gütertonnen.<br />

Im Hamburger Hafen wurden im Jahr 2012<br />

rund 131 Mio. Tonnen umgeschlagen, um<br />

rund ein Prozent weniger als im Jahr zuvor.<br />

Der Stückgutumschlag lag mit 92 Mio. Tonnen<br />

auf ähnlichem Niveau. Der Massengutumschlag<br />

blieb mit 39 Mio. Tonnen etwas<br />

unter dem Ergebnis von 2011. Insgesamt verzeichnete<br />

der im Universalhafen Hamburg<br />

dominierende Containerumschlag im Jahr<br />

2012 mit 8,9 Millionen TEU einen leichten<br />

Rückgang von 1,7 Prozent. In Europa bleibt<br />

Hamburg mit diesem Ergebnis zweitgrößter<br />

Containerhafen und festigte Platz 14 in der<br />

Liste der weltweit größten Containerhäfen.<br />

Die im Laufe der zweiten Jahreshälfte des<br />

Vorjahres in Europa festzustellende Konsum-<br />

und Investitionszurückhaltung beeinflusste<br />

im Hamburger Hafen besonders den<br />

Umschlag von Importgütern. Der Import<br />

verzeichnet mit 74 Mio. t einen Rückgang<br />

von drei Prozent. Der seeseitige Export legte<br />

dagegen mit einem Umschlagergebnis von<br />

57 Mio. t um zwei Prozent gegenüber 2011<br />

erneut zu. Die positive Exportentwicklung ist<br />

unter anderem auf die weltweit ungebrochene<br />

Nachfrage nach deutschen Produkten zu<br />

erklären. Der Hamburger Hafen baute auch<br />

seine Position als „Tor zur Welt“ für den deutschen<br />

Export weiter aus. Mit Ausnahme von<br />

Asien hatte der Hamburger Hafen das Umschlagsvolumen<br />

mit allen anderen Kontinenten<br />

gesteigert.<br />

Der Asienverkehr hat im Hamburger Hafen<br />

traditionell ein starkes Gewicht. Der rückläufige<br />

Asienverkehr ist primär durch ein<br />

schwieriges Wirtschaftsumfeld in Europa,<br />

die 2012 ausgebliebene „Peak Season“ im<br />

Weihnachtsgeschäft und die Abkühlung des<br />

chinesischen Außenhandels zu erklären. Der<br />

Containerumschlag mit China, Hamburgs<br />

wichtigstem Handelspartner im Containerverkehr,<br />

hat sich 2012 mit insgesamt 2,6 Mio.<br />

TEU (- 12 %) deutlich abgeschwächt. Das<br />

starke Wachstum im Containerumschlag mit<br />

Indien, der in 2012 im direkten Verkehr mit<br />

indischen Häfen 210.000 TEU (+ 7 %) erreichte,<br />

konnte den Rückgang im Chinaverkehr<br />

nicht kompensieren. Beim nicht-containerisierten<br />

Stückgut wird mit zwei Mio. t das<br />

Ergebnis aus dem Vorjahreszeitraum um<br />

16 Prozent unterschritten. Zwar entwickelte<br />

sich 2012 der Export von konventioneller<br />

Ladung positiv, die Importe erreichten mit<br />

730.000 Tonnen indes mit minus 35 Prozent<br />

ein deutlich schwächeres Umschlagergebnis.<br />

Die positive Export-Entwicklung im konventionellen<br />

Stückgutbereich ist vor allem auf<br />

die Ausfuhren von Fahrzeugen und Papier<br />

zurückzuführen.<br />

Hamburg ist auch Massenguthafen. Der Massengutumschlag<br />

brachte im Jahr 2012 ein<br />

insgesamt stabiles Umschlagergebnis von 39<br />

Mio. t Tonnen hervor und blieb damit nur<br />

knapp unter dem Wert von 2011. „Mit der<br />

positiven Umschlagentwicklung im Export<br />

des Hamburger Hafens können wir zufrieden<br />

sein. Sie zeigt einmal mehr, welchen<br />

Stellenwert deutsche Produkte im Ausland<br />

haben und verdeutlicht, welche bedeutende<br />

Rolle dem Hamburger Hafen im deutschen<br />

Außenhandel zukommt“, kommentierte<br />

Claudia Roller, Vorstandschefin von Hafen<br />

Hamburg Marketing e. V. das 2012er Umschlagsergebnis<br />

des Hafens. Gleichzeitig will<br />

sie das Gesamtergebnis nicht beschönigen:<br />

„Die Wirtschaft in Europa muss sich wieder<br />

erholen und mehr Konsum- und Investitionsbereitschaft<br />

hervorbringen.“ Bei einer wieder<br />

anziehenden Nachfrage in Europa und<br />

einem wieder erstarkenden Außenhandel in<br />

den wichtigsten Auslandsmärkten sei für den<br />

Hamburger Hafen im Jahr <strong>2013</strong> mit einem<br />

Wachstum beim Gesamtumschlag zu rechnen,<br />

ergänzte die Managerin. Eine positive<br />

Entwicklung des Hafens ist sehr stark von<br />

der Realisierung anstehender Infrastrukturprojekte<br />

abhängig, wie beispielsweise die aus<br />

Sicht der Seehafenwirtschaft und der verladenden<br />

Industrie dringend erwartete Fahrrinnenanpassung<br />

der Unter- und Außenelbe.<br />

(<strong>LE</strong>)<br />

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LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 17


BinnenschiffsLOGISTIK<br />

Rohstofflogistik mit der Bohne<br />

an Bord!<br />

Die Schifffahrt ist für die Rohstoffversorgung unverzichtbar. Der deutsche Staatssekretär Otto stellte bei der<br />

diesjährigen Nationalen Maritimen Konferenz klar: Wir brauchen die maritime Wirtschaft zur Lösung zentraler<br />

Zukunftsfragen, wie zum Beispiel der Rohstoffversorgung. Redaktion: Peter Baumgartner<br />

Die europäische Rohstoffpolitik<br />

macht sich in einer gemeinsamen<br />

Rohstoffstrategie laufend<br />

Gedanken darüber, wie künftig<br />

eine Rohstoffversorgungssicherheit gewährleistet<br />

werden kann und über welche<br />

Rohstoffmärkte dies geschehen soll. Der<br />

Rohstofflogistik<br />

kommt dabei<br />

eine entscheidende<br />

Rolle zu.<br />

Insbesondere die<br />

Schifffahrt auf See<br />

und die Binnenschifffahrt<br />

sind<br />

tragende Säulen<br />

der Rohstofflogistik.<br />

Neunzig Peter Baumgartner<br />

Prozent aller Warenströme<br />

in Europa<br />

werden über die See- und Binnenhäfen<br />

der Gemeinschaft abgewickelt. Für den Hinterlandverkehr<br />

auf den Binnenwasserstraßen<br />

sorgt die Binnenschifffahrt. Trotz andauernder,<br />

weltweiter Krisen wird der internationale<br />

Handel weiter wachsen. Darin sind sich alle<br />

Experten einig. Primärrohstoffe sind dabei die<br />

wesentlichsten Handelsgüter. Für eine ganze<br />

Reihe von Rohstoffen ist das Binnenschiff<br />

mehrheitlich Bestandteil im Modal Split. Früher<br />

einmal haben Binnenschiffe auch Menschen<br />

transportiert. Keine Touristen, sondern<br />

Menschen, die zum Beispiel umgesiedelt<br />

wurden, wenn es die kaiserlichen Kolonialisierungspläne<br />

erforderlich machten. Auf<br />

diese Transporte kann die Binnenschifffahrt<br />

heute sicher gerne verzichten. Tiere zählen<br />

auch fast nur mehr im verarbeiteten Zustand<br />

zum Transportgut auf Binnenschiffen.<br />

Die Haupttransportart in der Binnenschifffahrt<br />

sind Erze und Steine, gefolgt von Produkten<br />

der Kokerei und flüssigen Mineralölerzeugnissen.<br />

Nach Kohle, Erdöl und Erdgas<br />

kommen auf dem vierten Platz aber schon<br />

chemische Erzeugnisse, dicht gefolgt von Produkten<br />

der Land- und Forstwirtschaft. Dann<br />

kommt der expandierende Anteil an Sekundärrohstoffen,<br />

noch knapp vor Nahrungs-und<br />

Genussmitteln. Am „Hamburger Erzgebirge“<br />

Agrarrohstoff Umschlag in Korneuburg / Foto: Chudik Helmut<br />

(Hafen Hamburg) können pro Tag 180.000<br />

Tonnen Kohle und Erz umgeschlagen werden.<br />

Außerdem verfügt Hamburg über eine<br />

Silolagerkapazität von 1 Mio. Tonnen. Bereits<br />

40 Prozent des weltweit geförderten Rohöls<br />

kommt per Seeschiff zu den niederländischen<br />

Häfen, und ein wesentlicher Anteil davon<br />

geht mit dem Binnenschiff weiter in das Hinterland.<br />

Jedoch, die ursprüngliche Meinung,<br />

dass Binnenschiffe nur für Massenschüttgut<br />

geeignet seien, ist überholt. Tatsächlich ist<br />

das Binnenschiff das typische Transportmittel<br />

für Rohstoffe, und durch das rasante Anwachsen<br />

des Containertransportes gibt es heute<br />

praktisch kaum noch eine Warengruppe, die<br />

nicht für das Binnenschiff in Frage kommt.<br />

Gut, für die „Gewürzmetalle“ wird das Binnenschiff<br />

als Transportmittel weiterhin ohne<br />

Bedeutung bleiben. Dafür erlangt die Binnenschifffahrt<br />

mit dem Anwachsen der Recycling-Industrie<br />

zunehmend an Bedeutung im<br />

Bereich der Sekundärrohstofflogistik.<br />

Die Politik sieht nämlich vor, bis 2020 nahezu<br />

zwei Drittel aller Siedlungsabfälle wiederzuverwerten.<br />

Die Trennung und das Recyceln<br />

von Holz, Papier, Metall und Kunststoff werden<br />

also weiter zunehmen und für wachsende<br />

Transportvolumen in der Binnenschifffahrt<br />

sorgen. Für einige Ladungsarten stellt<br />

die Binnenschifffahrt Spezialschiffe zur Verfügung,<br />

die insgesamt zwar mengenmäßig<br />

weniger Ladung transportieren, aber für bestimmte<br />

Relationen enorm wichtig sind. So<br />

gibt es zum Beispiel eigene Tankschiffe für<br />

3000 Tonnen Getreide passen auf ein Binnenschiff/<br />

Baumgartner Peter<br />

Mineralwasser, Zement und Mehl. Blumen<br />

werden in besonders dafür geeigneten Containerschiffen<br />

transportiert, und chemische<br />

Produkte finden sich auf Schiffen, die genau<br />

ihrem Typ entsprechen. Grundsätzlich sind<br />

die Binnenschiffe in Bezug auf ihre Abmessungen<br />

in sieben Klassen von internationaler<br />

Bedeutung nach UNECE eingeteilt, die den<br />

ihnen zugeordneten Wasserstraßenklassen<br />

entsprechen. So entspricht zum Beispiel die<br />

Donau mehrheitlich der Klasse VII, was einer<br />

zugelassenen Schiffslänge von bis zu 285<br />

Meter entspricht. Schiffsverbände in dieser<br />

Klasse transportieren bis zu 27.000 Tonnen.<br />

Im westdeutschen Wasserstraßennetz<br />

dominiert das Motorschiff mit einer Länge<br />

von bis zu 135 Meter und ca. 6.000 Tonnen<br />

oder Verbände bis zu 185 Meter und 12.000<br />

Tonnen Tragfähigkeit. Für Rohstoffe aus der<br />

Mineralölindustrie gibt es aber bereits einzelne<br />

Schiffe, die allein mit 147 Meter Länge<br />

und 22,80 Meter Breite fast 12.000 Tonnen<br />

transportieren können. Auf den kleineren<br />

Wasserstraßen von regionaler Bedeutung<br />

fahren Binnenschiffe schon ab etwa 250 Tonnen<br />

Tragfähigkeit. Übersehen wird noch oft,<br />

dass viele Binnenwasserstraßen gleichzeitig<br />

auch Seewasserstraßen sind und von Seeund<br />

Binnenschiffen befahren werden. Allein<br />

Deutschland hat mehr als 800 Kilometer Seewasserstraßen<br />

ausgewiesen, die bis tief in das<br />

Ruhrgebiet hinein reichen. Der Nord-Ostsee-<br />

Kanal ist davon, was wenig bekannt ist, die<br />

wichtigste Wasserstraße überhaupt in Europa<br />

und die am meisten befahrene künstliche<br />

18 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

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BINNENSCHIFFSLOGISTIK<br />

Zementtanker / Foto: Chudik Helmut<br />

Zuckerrüben Umschlag im Ennshafen / Foto Steindl Otto<br />

Wasserstraße der Welt für See- und Binnenschiffe.<br />

Auch auf der Donau fahren Seeschiffe<br />

zum Beispiel bis nach Braila oder Galatz. Das<br />

sind 170 Flusskilometer. In Europa agieren<br />

derzeit etwa 70 Reedereien im Kurzstreckenseeverkehr<br />

(KSSV) und bieten wöchentlich<br />

etwa 250 Verbindungen zu diversen Häfen an.<br />

Fast alle verbinden den Seeweg mit Häfen an<br />

den Binnenwasserstraßen. Da man es verabsäumt<br />

hat, den einzigen deutschen Tiefwasserhafen<br />

Jade-Weser-Port mit der Binnenschifffahrt<br />

zu verbinden, wird jetzt versucht,<br />

eigens für diesen Küstenbereich einen neuen<br />

Binnenschiffstyp zu bauen.<br />

Eine dringend notwendige Maßnahme, denn<br />

das Thema Marine Mineralische Rohstoffe<br />

und deren Ausbeutung wird immer aktueller.<br />

Deutschland hat mit 500 Unternehmen und<br />

200 wissenschaftlichen Abteilungen, die auf<br />

diesem Sektor arbeiten, die Führung übernommen<br />

und ist dabei, eine eigene nationale<br />

Arbeitsgemeinschaft zu gründen.<br />

Die Rohstoffpolitik ist sich mit der Wirtschaft<br />

einig, dass es grundsätzlich Aufgabe der Wirtschaftsunternehmen<br />

ist, ihre Rohstoffversorgung<br />

sicherzustellen. Die einzelstaatlichen<br />

und europäischen Aktivitäten konzentrieren<br />

sich darauf, die Rohstoffsicherungsbemühungen<br />

der Wirtschaft nachdrücklich und<br />

effizient zu flankieren. Dazu zählt auch die<br />

Bereitstellung der Verkehrsinfrastruktur. Der<br />

sichere Zugang ist für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

und die Zukunftsfähigkeit der europäischen<br />

Industrie von grundlegender Bedeutung.<br />

Die Sicherheit der Rohstoffversorgung<br />

für die Lebensmittelindustrie gilt als einer<br />

der wichtigsten Gründe für die gemeinsame<br />

Agrarpolitik in der Union. Die Sojabohne –<br />

oder „Nazi-Bohne“ – wie sie einmal genannt<br />

wurde, ist so ein Rohstoff von wachsender<br />

Bedeutung. Derzeit ist Europa bei der Soja-<br />

Versorgung aber alles andere als autark. 98<br />

Prozent der benötigten Menge (33 Millionen<br />

Tonnen) müssen jährlich importiert werden.<br />

Hauptsächlich aus den USA, Argentinien und<br />

Brasilien. Laut Schätzungen der Landwirtschaftskammer<br />

Oberösterreich könnte die<br />

geplante Soja-Produktion im Donauraum<br />

mittelfristig rund 4 Mio. Tonnen und langfristig<br />

sogar 10 Mio. Tonnen Importe ersetzen,<br />

und die Wasserstraße bietet dafür eine<br />

hervorragende Transportinfrastruktur. Längst<br />

haben sich deshalb alle möglichen Anbaugebiete<br />

im Donauraum vereinigt und folgen<br />

gemeinsamen Interessen der Rohstoffversorgungssicherheit.<br />

Und das ist auch dringend<br />

notwendig. Mit dem starken Anstieg der weltweiten<br />

Rohstoffnachfrage ist eine Zuspitzung<br />

der Situation in der Rohstoffverfügbarkeit zu<br />

befürchten. Der Industrie droht eine Rohstofflücke.<br />

Trotzdem machen sich Industrie<br />

und Politik gegenwärtig hauptsächlich<br />

Sorgen um den Zugang zu den Rohstoffen.<br />

Weniger aber, ob diese über kontrollierbare<br />

Transportsysteme auch sicher beim Verbraucher<br />

ankommen können.<br />

Bereits jetzt wird die Verfügbarkeit von Rohstoffen<br />

durch illegal geführte Transporte gestört<br />

(IMPEL). Bei manchen Chargen sind die<br />

Wertschöpfungskette vom Rohstofferzeuger,<br />

Händler, Transporteur und der maßgebliche<br />

Einfluss am Finanzsektor in einer Hand vereint.<br />

Infolgedessen kam es auf den Grundstoffmärkten<br />

in den vergangenen Jahren zu<br />

beispiellosen Preisschwankungen. Diese<br />

Preisschwankungen wurden durch eine Reihe<br />

strukturbedingter Probleme in der Lieferund<br />

Vertriebskette verschiedener Grundstoffe<br />

noch verschärft. Die Verfügbarkeit von Transportinfrastruktur<br />

und –Dienstleistungen zählt<br />

zu diesen Problemen. Daher haben die Europäische<br />

Kommission und die nationalen Regierungen<br />

eine Reihe von Initiativen eingeleitet.<br />

Dazu zählt eine Verwundbarkeitsanalyse<br />

der Ex- und Importkorridore mit dem Zweck,<br />

die Identifikation von Schwachstellen in denjenigen<br />

Transport- und Logistikinfrastrukturen<br />

zu erkennen, die für die Versorgung mit<br />

volkswirtschaftlich relevanten Rohstoffen<br />

von großer Bedeutung sind. Für die Schweiz<br />

ist zum Beispiel der Rhein eine bedeutende<br />

Logistikinfrastruktur. 33 Prozent der importierten<br />

Mineralölprodukte kommen mit dem<br />

Binnenschiff in das Land.<br />

Das deutsche Forschungsprogramm KLIWAS<br />

zielt darauf ab, klimabedingte Änderungen<br />

der Abflüsse und Wasserstände für Binnenwasserstraßen<br />

abzuschätzen. Analog werden<br />

für die Küstengewässer klima-bedingt veränderte<br />

Strömungen und Tidewasserstände<br />

und deren Auswirkungen auf die Schifffahrt<br />

untersucht. Gleichzeitig werden Anpassungsoptionen<br />

für die Schifffahrt entwickelt.<br />

In Österreich befasst sich das staatliche Forschungsprojekt<br />

KIRAS mit der Sicherheitsforschung,<br />

die den Schutz von kritischen<br />

Infrastrukturen beinhaltet. Bis in die 90iger<br />

Jahre waren viele Infrastrukturen, die heute<br />

als „kritisch“ angesehen werden, im Eigentum<br />

der öffentlichen Hand. So auch das<br />

Verkehrssystem Binnenschifffahrt. Mit dem<br />

Rückzug des Staates aus privatwirtschaftlichen<br />

Aktivitäten sind die Ansprechpartner<br />

und Hauptakteure zum Schutz kritischer Infrastrukturen<br />

Unternehmen geworden, die<br />

strategische Funktionen wahrnehmen sollen.<br />

Der Staat kann diese letztlich nur noch<br />

unterstützen, die Verantwortung liegt bei der<br />

Unternehmensleitung und den Eigentümern.<br />

So wie Deutschland versucht allerdings auch<br />

Österreich, über neue gesetzliche Regelungen<br />

diese Unternehmen stärker unter Schutz<br />

zu stellen, damit gesamtstaatliche Interessen<br />

gewahrt bleiben.<br />

Zum Schluss kann man sagen, in der Schweiz<br />

liegt die Rohstoffversorgungssicherheit der<br />

Raffinerien maßgeblich in der Hand von<br />

Kapitänen der Binnenschifffahrt. In Österreich<br />

obliegt die alleinige Verantwortung der<br />

Rohstoffversorgungssicherheit für die Stahlindustrie<br />

bei der Binnenschifffahrt und in<br />

Deutschland ist die Binnenschifffahrt Träger<br />

der Energieversorgung. Insgesamt sind die<br />

Binnenschifffahrt und die Wasserstraßeninfrastruktur<br />

in Europa eine tragende Säule der<br />

Rohstoffversorgungssicherheit. (PB)<br />

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LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 19


WIRTSCHAFT<br />

Deutsche Unternehmen gut<br />

gerüstet für die Zukunft<br />

Deutsche Unternehmen sind gut gerüstet für den internationalen Wettbewerb und ihre Kompetenzen, insbesondere<br />

in den Bereichen Forschung und Ressourceneffizienz, werden auch im Jahr 2025 weltweit gefragt<br />

und Wachstumstreiber sein. Zu diesem Ergebnis kommt die neue VDI-Studie „Produktion und Logistik in<br />

Deutschland 2025“, bei der rund 800 Ingenieure befragt wurden. TExt: VDI<br />

Bei den Zielmärkten für Produktion<br />

und Absatz wird Deutschland<br />

auch zukünftig eine große<br />

Rolle spielen. Von weiter zunehmendem<br />

Interesse ist vor allem China. Die<br />

Wahrnehmung von Russland und Osteuropa<br />

als attraktive Märkte ist unter den Befragten<br />

weniger ausgeprägt. Die Globalisierung der<br />

Produktion wird zukünftig noch deutlicher<br />

von steigenden Energie- und Transportkosten<br />

getrieben. Damit wird das Paradigma der primär<br />

lohnkostenorientierten Produktionsverlagerung<br />

von dem der lokalen absatzmarktorientierten<br />

Produktion abgelöst. Deutsche<br />

Unternehmen werden sich laut Studie weiter<br />

für die Zugänglichkeit und den Austausch<br />

von Wissen öffnen. Das gilt besonders für die<br />

branchen- und länderübergreifende Kooperation<br />

mit den Partnern, den Forschungseinrichtungen<br />

und den Wettbewerbern. Vor<br />

dem Hintergrund dieser Globalisierung fordert<br />

Dr.-Ing. Christian Jacobi, Beiratsmitglied<br />

der VDI-Gesellschaft Produktion und Logistik<br />

(VDI-GPL) und einer der Initiatoren der Studie:<br />

„Unternehmen müssen Produzenten und<br />

Dienstleister für die Endfertigung vor Ort als<br />

ebenbürtige Partner, nicht als Billiglöhner,<br />

verstehen. Sie müssen nach Partnern auf Augenhöhe<br />

für langfristige Kooperationen suchen.<br />

Die hochwertige Qualität von Produkten<br />

und Technologien, für die sie geschätzt<br />

werden, darf nicht verloren gehen – auch bei<br />

einer Endfertigung im Ausland.“<br />

Die Vermittlung von Wissen sowohl im akademischen<br />

Bereich als auch gegenüber den<br />

immer jünger werdenden Zielgruppen gewinnt<br />

an Bedeutung. So sieht die Studie die<br />

Information von Kindern und Jugendlichen<br />

als einen Hebel, um sie frühzeitig für technische<br />

Berufe zu begeistern und dem demografisch<br />

bedingten Fachkräfteengpass entgegenzuwirken.<br />

„Unternehmen müssen stärker<br />

und vielfältiger in Bildung investieren, vom<br />

Kindergarten bis zur Erwachsenenbildung.<br />

Innovationsmanagement muss zur Kultur<br />

eines jeden Unternehmens gehören“, sagt<br />

Dipl.-Ing. Jean Haeffs, Geschäftsführer der<br />

VDI-GPL. Die Bindung älterer Arbeitnehmer<br />

wird ebenfalls als wichtig erachtet. Unternehmen<br />

können nicht darauf verzichten, erfahrene<br />

Mitarbeiter über 55 Jahren so lange wie<br />

möglich zu beschäftigen und ihnen zum Ende<br />

ihrer Berufslaufbahn z.B. neue Aufgaben<br />

als Mentor, Ausbilder und Wissensvermittler<br />

anzutragen. Lebenslanges Lernen und eine<br />

altersgerechte Arbeitsplatz- und auch Arbeitszeitgestaltung<br />

werde auf dem personalpolitischen<br />

Maßnahmentableau ganz nach<br />

oben rutschen.<br />

Kritisch sieht die Studie die fehlende gesellschaftliche<br />

Akzeptanz neuer Technologien<br />

in Deutschland. Es bestehe die Gefahr, dass<br />

Deutschland den Anschluss verliere, sollten<br />

Schlüsseltechnologien zukünftig im Ausland<br />

entwickelt und dort zur Marktreife gebracht<br />

werden. Deutschlands Ingenieure fordern<br />

daher die Industrie und die Politik zu mehr<br />

Offenheit im Umgang mit Großprojekten auf.<br />

„Die Industrie muss Transparenz schaffen,<br />

damit Großprojekte von der Gesellschaft akzeptiert<br />

werden – durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit,<br />

emissionsarme Produktion und<br />

integrierende Architektur“, meint Jacobi.<br />

„Das erfordert gleichzeitig, dass die Politik in<br />

langfristigen Zielen denkt, unabhängig von<br />

Legislaturperioden.“<br />

Die steigenden Anforderungen des Logistikmarkts<br />

bieten dem „Logistik-Weltmeister“<br />

Deutschland vielfältige Wachstumsmöglichkeiten,<br />

auch weil die Digitalisierung des Konsums<br />

den Handel und die Distribution weiter<br />

revolutioniere. Die Bündelung von Warenströmen,<br />

Intermodalität und umweltfreundlichere<br />

Transportmittel müssen 2025 zum<br />

Alltag gehören. „Wir werden in Zukunft nicht<br />

mehr so produzieren wie heute“, sagte Dr.<br />

Jens Reichel, Vorsitzender des Fachbereiches<br />

Fabrikplanung und -betrieb innerhalb der<br />

VDI-GPL. „Uns fehlen die Rohstoffe, Energie<br />

ist teuer, und wir sind in vielen Augen überreguliert.<br />

Deutsche Unternehmen müssten<br />

folglich Geschäftsmodelle und Prozesse neu<br />

denken und noch effizienter werden.“ Herausgeber<br />

der Studie „Produktion und Logistik<br />

in Deutschland 2025 – Trends, Tendenzen,<br />

Schlussfolgerungen“ ist die VDI-Gesellschaft<br />

Produktion und Logistik (VDI-GPL).<br />

Der VDI – Sprecher, Gestalter, Netzwerker<br />

Ingenieure brauchen eine starke Vereinigung,<br />

die sie bei ihrer Arbeit unterstützt, fördert und<br />

vertritt. Diese Aufgabe übernimmt der VDI<br />

Verein Deutscher Ingenieure. Seit über 150<br />

Jahren steht er Ingenieurinnen und Ingenieuren<br />

zuverlässig zur Seite. Mehr als 12.000 ehrenamtliche<br />

Experten bearbeiten jedes Jahr<br />

neueste Erkenntnisse zur Förderung unseres<br />

Technikstandorts. Das überzeugt: Mit über<br />

150.000 Mitgliedern ist der VDI die mit Abstand<br />

größte Ingenieurvereinigung Deutschlands.<br />

Meilensteine auf dem Weg von der<br />

Gründung 1856 bis heute. (<strong>LE</strong>)<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM<br />

20 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

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EINKAUF<br />

BMÖ: 15 Jahre besser einkaufen<br />

Unglaublich, aber wahr: schon seit 15 Jahren sorgt der BMÖ, Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und<br />

Logistik in Österreich, für den Vorsprung seiner Mitglieder. Und der Innovationsmotor Einkauf im Unternehmen<br />

kommt gerade erst richtig in Fahrt. RedaktioN: ANGELIKA THA<strong>LE</strong>R<br />

Als sich 1998 eine kleine Gruppe<br />

österreichischer Einkaufsverantwortlicher<br />

zusammenschloss,<br />

um einen autonomen Verband<br />

zu gründen, war dies der Beginn eines Paradigmenwechsels.<br />

War der Einkauf früher<br />

einfach „nur“ für das Verhandeln von günstigeren<br />

Preisen und schnelleren Lieferzeiten<br />

zuständig, so ist ein guter Einkäufer heute<br />

ein Allroundtalent: „Wir sind Manager einer<br />

volatilen Wertschöpfungskette, Risk-Manager<br />

und Compliance-Verantwortliche in Personalunion<br />

und sorgen für die langfristige<br />

Rohstoffversorgung im Unternehmen“, bringt<br />

es Dkfm. Heinz Pechek, geschäftsführender<br />

Vorstand des BMÖ, auf den Punkt.<br />

Themenführer<br />

Als zentrale Aufgabe des BMÖ sieht sein Präsident,<br />

Dr. Christian Haring, die fundierte Unterstützung<br />

des Supply Chain Managements<br />

in den Unternehmen: „Wir greifen relevante<br />

Themen zeitgerecht auf, diskutieren und evaluieren<br />

Lösungen mit unseren Mitgliedern,<br />

um einen langfristigen Vorteil zu sichern.“<br />

Seit 2009 ist er der Präsident des BMÖ, und<br />

er weiß: „Gerade bei einem so kleinen Land<br />

wie Österreich ist Enthusiasmus nötig. Global<br />

Sourcing ist ein guter Weg, den Unternehmenserfolg<br />

nachhaltig sicherzustellen, und<br />

dabei helfen wir durch Information und auch<br />

Ausbildung.“ Die Themenführerschaft ist dabei<br />

ganz selbstverständlich, denn bei sich<br />

schnell verändernden Verhältnissen muss<br />

man aktuell bleiben, um an der Spitze mitzuspielen.<br />

„Der BMÖ ist ein enges Netzwerk<br />

nationaler und internationaler Einkaufsmanager,<br />

das stets gut besuchte Einkaufsforum<br />

zählt inzwischen zu den Leitkonferenzen“,<br />

freut sich Pechek. Auch die Initiierung des<br />

Austrian Supply Excellence Awards ist ohne<br />

Zweifel ein Highlight der letzten Jahre.<br />

Ausbildung von A-Z<br />

Bei den über 200 Mitgliedern des BMÖ handelt<br />

es sich überwiegend um Österreichische<br />

Leitunternehmen. „Bei unserer Ausbildung<br />

pflegen wir eine starke Interaktion zwischen<br />

Lehre und Praxis, um den hohen Qualitätsansprüchen<br />

gerecht zu werden“, erklärt Pechek.<br />

Aktuell bietet der BMÖ von einfachen<br />

Seminaren für Facheinkäufer bis zum MBA<br />

als krönende Stufe ein breites Spektrum an<br />

Aus- und Weiterbildungsangeboten für den<br />

strategischen wie auch operativen Einkauf.<br />

Denn „der Einkauf wird sich stets entwickeln<br />

müssen, Märkte und Gesetze ändern sich.<br />

11. Internationaler<br />

Leobener Logistik Sommer<br />

Klasse &<br />

Masse<br />

Erleben Sie logistische Fachthemen<br />

von gesellschaftlicher Relevanz in<br />

Referaten und Diskussionen!<br />

Das Ende der Überproduktion<br />

Genau wie bei einem Sportler gilt es, fit zu<br />

bleiben“, weiß Haring, dem die volatilen<br />

Märkte und der zunehmende Liberalismus<br />

im Welthandel angesichts ungleicher Arbeitsbedingungen<br />

Sorgen bereiten. Man darf gespannt<br />

sein, welche Ideen und Themen uns<br />

in den nächsten 15 Jahren erwarten. (AT)<br />

<strong>LE</strong>OBENER<br />

SOMMER<br />

19. – 20. September <strong>2013</strong><br />

Montanuniversität Leoben<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Die Verantwortung<br />

der Logistik<br />

Wie vermeidet man mit innovativen, bedarfsgerechten Verfahren Überproduktion,<br />

Ausschuss- und Retourwaren?<br />

Herausforderung Intralogistik<br />

Wie schleust man täglich hunderttausende Artikel schnell und fehlerfrei<br />

durch den Wareneingang und -ausgang?<br />

3D-Printing: Von der Vision zum Alltag<br />

Wann und wie werden 3D-Drucker Produktionsprozesse revolutionieren?<br />

Anmeldung & Info: www.logistik-sommer.at<br />

Logistik Center Leoben GmbH • office@logistik-center.at • +43 / 38 42 / 802-1001<br />

www.logistik-express.com<br />

LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 21


IT | HanDEL<br />

Daten im Gleichklang – GS1 Sync<br />

Wer bisher vergeblich nach einem sicheren, effizienten und einfachen Weg für den Produktdatenaustauch<br />

gesucht hat, kann aufatmen: denn soeben hat die GS1 Austria mit „GS1 Sync“ eine zentrale Lösung dafür<br />

gestartet. RedaktioN: ANGELIKA THA<strong>LE</strong>R<br />

Die Veröffentlichung der EU-<br />

Verordnung Nr. 1169/2011 betreffend<br />

Verbraucherinformationen<br />

über Lebensmittel Ende<br />

letzten Jahres stellt den Handel vor große<br />

Herausforderungen. Denn ab 13. Dezember<br />

2014, wenn die Verordnung in Kraft tritt, wird<br />

hinsichtlich der Kennzeichnung von Lebensmitteln,<br />

etwa im Bereich der Nährwerte, alles<br />

anders. „In Zukunft wird es auf sämtlichen<br />

Lebensmittelverpackungen in der Europäischen<br />

Union einheitliche und zugleich umfangreichere<br />

Informationen geben“, erklärt<br />

der zuständige Projektleiter MMag. Rene<br />

Schweinzger. Die dann bessere Lesbarkeit<br />

und Verständlichkeit für den Konsumenten<br />

bedeutet zugleich einen umfassenderen Datenaustausch<br />

zwischen Produzent und Handel:<br />

„Sobald die Verordnung greift, müssen<br />

Lebensmittelhersteller ihren Handels- und<br />

Gastronomiepartnern bestimmte Hinweise<br />

verpflichtend zur Verfügung stellen, diese<br />

wiederum dem Endverbraucher.“ Für Onlineshops<br />

gibt es dann ebenso spezielle Regelungen<br />

wie für Supermärkte, wo beispielsweise<br />

in Bedientheken und im Frischebereich für<br />

offene Waren Allergenangaben verpflichtend<br />

sind.<br />

GDSN Standards<br />

Die Waren in unseren Supermärkten kommen<br />

aus den unterschiedlichsten Regionen<br />

der Erde. GDSN (Global Data Synchronization<br />

Network) ist ein weltweites Netzwerk von<br />

Stammdatenpools, das bis zu 30 zertifizierte<br />

Datenpools verbindet und bislang rund<br />

25.000 Unternehmen umfasst. „Dieses Netzwerk<br />

ermöglicht den globalen, einfachen Produktstammdatentausch<br />

zwischen Herstellern<br />

und Händlern. Es genügt, wenn die Daten<br />

in einen einzigen Datenpool eingespeist<br />

werden, damit sie überall verfügbar sind“,<br />

berichtet Schweinzger. Da GS1 Sync die globalen<br />

GDSN Standards erfüllt und angekoppelt<br />

ist, bildet es das Tor zum internationalen<br />

Datenaustausch auch für österreichische<br />

Lieferanten und Händler. Damit eröffnen<br />

sich ganz neue Perspektiven, „es geschieht<br />

ein Umdenken weg vom lokalen länder- oder<br />

unternehmensspezifischen Stammdatenmanagement<br />

hin zu globalen Standards und Datensynchronisierung“,<br />

weiß der GS1-Experte.<br />

Effizienz und Qualität<br />

Die weltweite Datensynchronisierung erfolgt<br />

nicht, weil es gerade modern ist, sondern weil<br />

sie für die Unternehmen tatsächliche Vorteile<br />

bringt: „Das Ziel ist eine Effizienzsteigerung<br />

innerhalb der gesamten Supply Chain durch<br />

vereinfachte Prozesse, rasche weil elektronische<br />

Kommunikation und einen Abbau<br />

von vorhandenen Komplexitäten. Doch um<br />

diese Skaleneffekte zu realisieren, ist eine<br />

gemeinsame Systemsprache ohne viele lästige<br />

Schnittstellen die Voraussetzung“, fasst<br />

Schweinzger zusammen. Die GDSN Standards<br />

bilden die dafür notwendige Grundlage.<br />

Gerade im Onlinehandel – dem stärksten<br />

Treiber der Entwicklungen – gewinnen elektronisch<br />

erfasste Produktdaten zunehmend<br />

an Bedeutung. Doch schneller bedeutet keinesfalls<br />

schlampiger! Bei GDSN – und somit<br />

auch bei GS1 Sync – steht die Datenqualität<br />

im Vordergrund. Konsumentenrelevante Daten<br />

erfordern höchste Qualität, sie müssen<br />

aktuell, korrekt und vollständig vorliegen, das<br />

sieht man bei erfolgreichen Onlineshops, die<br />

damit die Kundenzufriedenheit und somit<br />

auch ihren Umsatz erhöhen.<br />

Durch GS1 Sync hat der unkoordinierte Datenaustausch<br />

ein Ende, eine zentrale Verwaltung<br />

der Daten sorgt für Effizienz. Die<br />

Infrastruktur des GS1-Technologie-Partners<br />

1WorldSync® bietet die nötige Sicherheit. Aktuell<br />

wächst die Zahl der in Österreich angebundenen<br />

Lieferanten ständig an, das System<br />

funktioniert. Die Zukunft kann kommen. GS1<br />

bieten anwenderorientierte Standards und<br />

Services für Identifikation, Information und<br />

Prozesse zur Kosten- und Qualitätsoptimierung.<br />

Weitere Informationen zu GS1 Sync<br />

finden Sie unter www.gs1.at/gs1sync (AT)<br />

FOTO: GS1.AT<br />

22 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

www.logistik-express.com


Marktplatz PORTlog jetzt online!<br />

Hamburger Hafen bekommt Online-Marktplatz via transport logistic <strong>2013</strong>. RedaktioN: Logistik express<br />

IT POrTAL<br />

Im Hamburger Hafen sollen Angebot<br />

und Nachfrage zukünftig schneller<br />

zueinander finden. Seit heute ist das<br />

neue Online-Shopsystem PORTlog online.<br />

Damit können ab sofort Hafenkunden<br />

aus dem In- und Ausland schnell und präzise<br />

die richtigen Dienstleister im Lager-, Logistik-<br />

oder Transportbereich für ihre Im- und<br />

Exporte in Hamburg und der Metropolregion<br />

finden. Allein im Raum Hamburg gibt es weit<br />

mehr als 1000 Lager- und Logistikunternehmen.<br />

Durch die Auswahl einer gewünschten<br />

Dienstleistung erhalten die Kunden eine<br />

bis ins Detail filterbare Ergebnisliste qualifizierter<br />

Anbieter. Anders als in einem Branchenbuch<br />

können die ausgewählten Kriterien<br />

als Angebotsanfrage direkt an den Anbieter<br />

übermittelt werden. Mit PORTlog wollen Hafen<br />

Hamburg Marketing und die Hamburg<br />

Port Authority die Vermarktung von Logistikdienstleistungen<br />

im Hamburger Hafen<br />

vereinfachen.<br />

Den Startschuss für das neue Portal gaben<br />

Hamburgs Senator Frank Horch, Behörde<br />

für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Jens<br />

Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Hamburg Port Authority und Axel Mattern,<br />

Vorstand Hafen Hamburg Marketing auf<br />

der transport logistic <strong>2013</strong> in München.<br />

Was kann PORTlog?<br />

PORTlog ist eine Vermarktungsplattform für<br />

Logistikunternehmen, Hersteller sowie Imund<br />

Exporteure entlang der Transportkette<br />

und bringt potentielle Kunden und Anbieter<br />

von Lager-, Transport- und anderen Logistikdienstleistungen<br />

zusammen. So ruft der<br />

im In- oder Ausland befindliche Hafenkunde,<br />

der für sein spezielles Geschäft zum Beispiel<br />

ein Lagerunternehmen in Hamburg<br />

sucht, PORTlog auf und wählt dort in der<br />

übersichtlich gestalteten Eingabemaske in<br />

seiner Sprache seine Leistungsanforderungen<br />

aus. Nach Abschluss der Sucheingabe sucht<br />

PORTlog mithilfe eines Matching-Verfahrens<br />

sofort aus dem bestehenden Pool an Unternehmensprofilen<br />

die passenden Dienstleister<br />

zur Anfrage aus und listet die Ergebnisse<br />

auf dem Bildschirm auf. Im nächsten Schritt<br />

kann der Suchende eine standardisierte Angebotsanfrage<br />

an eines der vorgeschlagenen<br />

Dienstleistungsunternehmen senden. Dieser<br />

schnelle und wettbewerbsneutrale Suchvorgang<br />

ist für den Abfragenden kostenfrei.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter www.<br />

portlog.de. Fotos des offiziellen PORTlog<br />

Starts finden Sie ab 16:00 Uhr unter www.<br />

hafen-hamburg.de/news.<br />

(<strong>LE</strong>)<br />

© Katzer/IV<br />

ÖSTERREICHISCHES EINKAUFSFORUM <strong>2013</strong><br />

10. – 11. Oktober <strong>2013</strong>, Haus der Industrie Wien<br />

Märkte iM Wandel<br />

Halten Sie ScHritt!<br />

Der weltweite Wettbewerb hat sich verschärft. Wer sich von<br />

der Konkurrenz absetzen will, muss Initiative ergreifen. Wir<br />

berichten täglich. Mehr auf www.logistik-express.com.<br />

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und Logistik in Österreich<br />

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LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 23


EXPRESS LOGISTIK<br />

B2B-Logistiker müssen sich<br />

laufend behaupten<br />

Die Distributionslogistik verbindet die Produktionslogistikeines Unternehmens mit der Beschaffungslogistik<br />

der Kunden und umfasst somit alle Aktivitäten zur Belieferung der Kunden mit den von ihnen nachgefragten<br />

Produkten. So lautet die Definition in einem Wirtschaftslexikon für einen Bereich im Logistikgeschäft, in dem<br />

täglich ein scharfer Wettbewerb herrscht. Besonders interessant ist der B2B-Bereich, bei dem Schnelligkeit,<br />

Qualität und Zuverlässigkeit eine entscheidende Rolle spielen. RedaktioN: LoGISTIK EXPRESS<br />

DHL Express einen reibungslosen Versand<br />

ihrer Produkte, Dokumente etc. erwarten. Bei<br />

Hirsch in Kärnten sitzt eine DHL-Mitarbeiterin,<br />

die dafür sorgt, dass die hochwertigen<br />

Armbänder - beispielsweise aus Krokodilleder<br />

- gleich mit einem "Diplomatenpass“<br />

(Nachweis für kontrollierte Erzeugung) auf<br />

die Reise gehen und auf dem Weg zu den<br />

Empfängern schnell über heikle Zollgrenzen<br />

kommen.<br />

Ein Paket zu einem transparenten<br />

Preis zum gewünschten Zeitpunkt<br />

von einem Geschäftskunden zum<br />

anderen zu bringen, ist die große<br />

tägliche Herausforderung bei der Österreichischen<br />

Post. Deren Logistik-Vorstand Peter<br />

Umundum ist überzeugt: "Derzeit gelingt es<br />

uns sehr gut, die Kundenwünsche in unseren<br />

Prozessen abzubilden“. Die Post gibt ihren<br />

B2B-Kunden ein Laufzeitversprechen nach<br />

der Formel E+1, was übersetzt bedeutet, dass<br />

jede Sendung am nächsten Tag beim Empfänger<br />

ist. Dabei werden bei B2B-Paketen<br />

zwei Zustellversuche unternommen: Sind<br />

beide erfolglos, erfolgt eine Rücksprache mit<br />

dem Absender, danach wird die Fracht entweder<br />

retourniert oder an eine andere Adresse<br />

zugestellt.<br />

B2B-Kunden erwarten vom Logistiker eine<br />

Top-Qualität und eine Reihe von Zusatzservices<br />

sowie individuelle Lösungen, weiß<br />

Rainer Schwarz, Geschäftsführer von DPD<br />

Austria aus dem täglichen Geschäft. DPD holt<br />

mit seinen 900 Lkw österreichweit Sendungen<br />

ab, speist sie in das eigene Netzwerk im<br />

Direktverkehr oder Systemverkehr ein und<br />

liefert sie punktgenau beim Empfänger ab,<br />

wobei die Zustellungen nach DPD-Standards<br />

von Subfrächtern gemacht werden. Schwarz<br />

ortet aktuell eine Laderaumknappheit, die<br />

von steigenden Preisen der Transportunternehmer<br />

begleitet wird. Fazit: Steigende<br />

Kosten stehen sinkenden Preisen in der B2B-<br />

Distributionslogistik gegenüber.<br />

Die Post hingegen ist zufrieden mit dem Geld,<br />

das sie für ihre Leistung bekommt: "Die Kunden<br />

honorieren unsere B2B-Leistungen. Wir<br />

werden in der Branche als starker Partner<br />

wahrgenommen und auch geschätzt“, verlautet<br />

aus der Post-Zentrale. Die Post zählt<br />

große Firmen wie beispielsweise Haberkorn,<br />

SHT, SSI Schäfer und Nespresso zu ihren<br />

B2B-Kunden, die rund 30 Prozent des gesamten<br />

Paketgeschäfts ausmachen. Weiter<br />

wachsen und den Platz zwei auf dem Markt<br />

kräftig verteidigen, das ist das ehrgeizige Ziel<br />

der Postler.<br />

Der Preis ist eines von zahlreichen Entscheidungskriterien<br />

im B2B-Geschäft, so Ralf<br />

Schweighöfer, Geschäftsführer von DHL<br />

Express in Österreich. Beim B2B-Geschäft<br />

entscheidet sich der Kunde bewusst für ein<br />

hochwertiges Produkt, da er besondere Anforderungen<br />

an den Transport stellt. Daher<br />

seien die Kunden bereit, für diesen hochwertigen<br />

Service auch einen höheren Preis zu<br />

bezahlen. KTM-Sportmotorcycle, Bank Austria<br />

oder der Uhrenarmbandhersteller Hirsch<br />

beispielsweise sind solche Kunden, die von<br />

Wohin sich die B2B-Logistik entwickelt<br />

Als Trends in der B2B-Logistik machen die<br />

Logistiker die Regionalisierung der Märkte<br />

in Südosteuropa aus. Dieser Veränderung<br />

stehen bestehende Länder-Lösungen gegenüber,<br />

und dies verlangt nach neuer Organisation<br />

bei den B2B-Prozessen. Ein Trend sind<br />

zudem Multi-Channel-Lösungen, die eine<br />

Kombination von B2B und B2C darstellen<br />

und die Logistiker vor neue Herausforderungen<br />

stellen. Gefordert werden hier flexible,<br />

skalierbare Logistiklösungen, die sowohl Filialbestellungen<br />

als auch Endkundenanforderungen<br />

Rechnung tragen, so der Tenor. "Die<br />

Firmen haben erkannt, dass die beste Produktqualität<br />

nichts nützt, wenn ihre Kunden<br />

im Geschäftsverkehr zu lange auf wichtige<br />

Dokumente oder Ersatzteile warten müssen“,<br />

sagt Schweighöfer.<br />

Der Transport von A nach B ist Schnee von<br />

gestern. B2B-Kunden erwarten eine komplette<br />

Wertschöpfungskette mit transparenten<br />

und proaktiven Informationen entlang der<br />

Supply Chain. Seit 2010 bietet DHL Express<br />

in Kooperation mit den österreichischen<br />

Passbehörden und der Staatsdruckerei einen<br />

Zustellservice für Bürger an, die kurzfristig<br />

einen neuen Reisepass benötigen. Bei den<br />

Bezirkshauptmannschaften oder Magistraten<br />

kann ein sogenannter Ein-Tages-Expresspass<br />

beantragt werden. Die Staatsdruckerei produziert<br />

diesen Reisepass über Nacht und übergibt<br />

ihn am nächsten Tag DHL Express zur<br />

Zustellung an den Bürger. Fazit: Innerhalb<br />

von 24 Stunden ist der neue Reisepass beim<br />

Empfänger. (<strong>LE</strong>)<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM<br />

24 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

www.logistik-express.com


Die Partnerwahl ist<br />

entscheidend<br />

In Saarbrücken trafen sich Anfang April die Experten aus der Automobillogistik<br />

und diskutierten auf dem Jahreskongress des AKJ Automotive<br />

über die zukünftigen Trends und Herausforderungen in der Branche.<br />

Dabei wurde Eines deutlich: Gerade im Bereich der Kooperationen liegen<br />

noch viele ungenutzte Potenziale. Autor: Thomas Wöhrle<br />

Prof. Dr. Klaus-J. Schmidt, der Leiter<br />

des Kongresses und des Arbeitskreises<br />

AKJ Automotive, skizzierte<br />

die<br />

aktuellen Herausforderungen<br />

in der Branche.<br />

„Einerseits<br />

müssen die<br />

Unternehmen<br />

immer flexibler<br />

auf kurzfristige<br />

Marktschwankungen<br />

reagieren,<br />

andererseits<br />

Thomas Wöhrle<br />

sind die im Hinblick<br />

auf die Kundenanforderungen notwendigen<br />

technischen Innovationen in die<br />

Produkte zu integrieren“, so Schmidt. Die<br />

Logistik sei aufgefordert, entscheidende Lösungsbeiträge<br />

für beide Herausforderungen<br />

zu liefern - und sie tue dies auch schon mit<br />

neuen technischen Konzepten.<br />

Ausbau von Kooperationen gefordert<br />

Dr. Herbert Demel, Executive Vice President<br />

und Chief Strategy Officer der österreichischen<br />

Magna Group, erläuterte die Herausforderungen,<br />

denen sich die global tätigen<br />

Automobilzulieferer stellen müssen, um weiterhin<br />

erfolgreich am Markt bestehen zu können.<br />

„Denn die Zulieferer übernehmen heute<br />

bereits einen immer größeren Anteil an der<br />

Wertschöpfung in der Automobilindustrie -<br />

und dieser Anteil wird in Zukunft noch weiter<br />

steigen“, so Demel in Saarbrücken. „Auch der<br />

Grad der Kooperationen zwischen den einzelnen<br />

Zulieferern wird deutlich zunehmen.“<br />

Im Ausbau von Kooperationen gerade in<br />

der Logistik sieht auch Bernhard Mattes,<br />

Deutschland-Chef beim Automobilhersteller<br />

Ford, noch großes Potenzial. „Unsere logistische<br />

Struktur in Europa ist ganz gezielt auf<br />

die jeweiligen Märkte ausgerichtet und auf<br />

die entsprechenden Lieferanten im Fahrzeugsowie<br />

Teilebereich abgestimmt“, sagte Mattes<br />

auf der AKJ-Veranstaltung. „Dies werden wir<br />

auch für die Zukunft so beibehalten“. Bereits<br />

heute arbeite Ford mit anderen OEMs etwa<br />

bei der gemeinsamen Planung und Bestückung<br />

von Transporten über eine einheitliche<br />

EDV-Plattform zusammen. Grundlage ist der<br />

bereits im Jahr 2006 entwickelte globale Plan<br />

„One Ford“ zur ganzheitlichen Restrukturierung<br />

des Unternehmens, der nun kontinuierlich<br />

weiter verfolgt werden soll.<br />

Vier Unternehmen erhalten<br />

E-Logistics-Award<br />

Gleich vier Unternehmen wurden in diesem<br />

Jahr im Rahmen des Kongresses mit dem E-<br />

Logistics-Award ausgezeichnet. Mit dem E-<br />

Logistics-Award will die Jury des Arbeitskreises<br />

AKJ Automotive in jedem Jahr innovative<br />

Projekte würdigen, die in geeigneter Weise<br />

Logistik und Informationsverarbeitung verbinden.<br />

Den E-Logistics-Award erhielt der<br />

Automobilzulieferer Knorr-Bremse gemeinsam<br />

mit dem IT-Dienstleister Consilio für<br />

sein „Haljunka-basiertes Produktionssystem<br />

und interaktive Haljunka-Plantafel“ zur Umsetzung<br />

der Prinzipien des Lean Management<br />

in der Kleinserien- und Einzelfertigung. Außerdem<br />

ausgezeichnet wurde der Zulieferer<br />

Magna mit seinen Dienstleistern RISC Software,<br />

HGS Informationsmanagement und<br />

Allocation Network für ein „Supply Network<br />

Design, Planning and Execution“ als unternehmensweite<br />

Intranet-Plattform zu standardisierter<br />

Planung, Ausschreibung, Inbetriebnahme<br />

und Monitoring der Logistikprozesse<br />

für über 100 europäische Werke.<br />

Preisträger sind auch Volkswagen Sachsen<br />

und sein Dienstleister Carnet mit dem Projekt<br />

„VIVA Open“ als prozessnahe IT-Lösung<br />

zur Steuerung des Auftragsdurchlaufs durch<br />

die Automobilfabrik. Und schließlich erhielt<br />

Volkswagen auch noch einen Preis für „Cargo<br />

Beamer“, einen Beitrag zur Nachhaltigkeit in<br />

der Logistik durch technische und organisatorische<br />

Lösungen in multimodalen Transportketten<br />

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Sicherer und effizienter mit<br />

Elektrofahrzeugen<br />

Unter dem ungewöhnlichen Kürzel E-VECTOORC verbirgt sich ein umfassendes EU-Forschungsprojekt, das<br />

Elektrofahrzeuge sicherer und effizienter werden lässt und nebenbei auch noch den Fahrspaß steigert. Das<br />

Grazer Forschungszentrum VIRTUAL VEHIC<strong>LE</strong> bringt in diesem Projekt vor allem seine weitreichende Expertise<br />

im Bereich der verknüpften Simulation ein. Autor: Christian Santner<br />

Reduktion von Energieverbrauch<br />

und Bremsweg<br />

Zentrale Themen des Forschungsprojektes<br />

sind die Reduktion von Energieverbrauch<br />

und Bremsweg bei gleichzeitig verbessertem<br />

Beschleunigungsverhalten von Elektrofahrzeugen.<br />

Die Entwicklungsansätze, die hierbei<br />

verfolgt werden, zielen auf eine gezielte Beeinflussung<br />

der Fahrzeuglängs- und -querdynamik<br />

in allen Fahrsituationen ab. Die<br />

radindividuelle Momentenvorgabe durch vier<br />

im Fahrzeug verbaute, unabhängige Elektromotoren<br />

beeinflusst das Steuerverhalten<br />

mittels Längs- und Quer-Torque-Vectoring.<br />

Eine neuartige, hochfrequente Modulation<br />

der Radmomente verbessert das Verhalten<br />

des Antiblockiersystems und der Traktionskontrolle.<br />

Die Kombination dieser Technologien<br />

im Verbund mit einem neuartigen Energiemanagement<br />

ermöglicht auch ein deutlich<br />

verbessertes Rekuperationsverhalten (Energierückgewinnung<br />

beim Bremsen).<br />

Das europäische Projekt-Konsortium<br />

besteht aus renommierten<br />

Fahrzeugherstellern und Universitäten.<br />

Ziel der Forschung<br />

ist vor allem auch, die frühe Entwicklungsphase<br />

neuer Fahrzeugmodelle effizienter und<br />

schneller bewältigen zu können, um Kosten<br />

und wertvolle Zeit zu sparen. Im Projekt werden<br />

nicht nur Straßenanwendungen verbessert,<br />

sondern auch Offroad-Fahrzeuge. Graz<br />

als Wiege der Allradtechnologie ist dafür sicher<br />

ein gut gewählter Standort.<br />

Ziele des Projekts mit einem Gesamtbudget<br />

von 4,8 Mio. Euro sind die Betrachtung der<br />

individuellen Momentenregelung von im<br />

Fahrzeug verbauten Elektromotoren: „Früher<br />

dauerte es bis zu zwei Jahre, die Software-Parameter<br />

von E-Motoren, welche das<br />

Fahrverhalten des jeweiligen Fahrzeugtyps<br />

bestimmen, einzustellen, zu validieren und<br />

verifizieren. Durch Softwarelösungen kann<br />

man eine automatische Abstimmung dieser<br />

Parameter erreichen. Eine frühzeitige hocheffiziente<br />

Entwicklung ist dadurch möglich. Im<br />

weiteren Verlauf ist die Reduktion des Energieverbrauchs,<br />

die Verkürzung des Bremsweges<br />

sowie eine bessere Beschleunigung der<br />

E-Fahrzeuge Ziel der Entwicklung.“, erklärt<br />

Projektleiter Dr. Josef Zehetner, der das Projekt<br />

E-VECTOORC (Electric-VEhicle Control<br />

of individual wheel Torque for On- and Off-<br />

Road Conditions) am VIRTUAL VEHIC<strong>LE</strong><br />

leitet.<br />

Im Projekt werden grundlegend die Prozesse<br />

und Simulationen in einem frühen Stadium<br />

der Fahrzeugentwicklung für diesen sehr speziellen<br />

Bereich optimiert. Denn elektrifiziert<br />

angetriebene Fahrzeuge bringen einerseits<br />

beispielsweise für die Fahrdynamik zahlreiche<br />

Vorteile wie ein rasch verfügbares und<br />

relativ gleichbleibendes hohes Drehmoment<br />

mit sich. Andererseits besitzen Fahrzeuge mit<br />

elektrifizierten Antrieben aber auch Eigenheiten,<br />

die in der Entwicklung möglichst früh<br />

berücksichtigt werden müssen.<br />

Fahrdynamikregler für unterschiedliche<br />

Antriebsstrang-Topologien<br />

Ein wesentliches Ziel der Entwicklung ist, die<br />

Einsetzbarkeit des auf “Torque-Vectoring”<br />

basierenden Fahrdynamikreglers über unterschiedliche<br />

Antriebsstrangkonfigurationen<br />

hinweg zu gewährleisten. Der Fahrdynamikregler<br />

sollte derzeit schon verfügbare<br />

Varianten mit speziellen Differenzialgetrieben<br />

abdecken und auch künftige Varianten<br />

– wie beispielsweise radindividuelle Antriebe<br />

– ebenso beherrschen. Aus diesem Grund<br />

wird die Komponente in einer Simulationsumgebung<br />

an unterschiedlichen Fahrzeugmodellen<br />

validiert. Dazu gehören Front-,<br />

Heck- und Allradgetriebene Serienfahrzeuge<br />

unterschiedlicher Fahrzeugklassen, vom<br />

Kleinstwagen bis hin zum SUV mit den entsprechend<br />

skalierten Antriebsarchitekturen.<br />

Verbesserung des Fahrverhaltens durch<br />

Vorgabe einer Referenz-Einlenkcharakteristik<br />

Das Torque-Vectoring bei E-Fahrzeugen verteilt<br />

gezielt individuell die unterschiedlichen<br />

Antriebsmomente auf die einzelnen Räder.<br />

Dies eröffnet vielfältige Verbesserungsmöglichkeiten<br />

für das Fahrverhalten, den Fahrspaß<br />

und die Sicherheit. Das Fahrzeug wird<br />

gezielt “eingelenkt”, stabilisiert und auf Spur<br />

gehalten. Am VIRTUAL VEHIC<strong>LE</strong> stellt man<br />

sich in Bezug auf das E-Fahrzeug in der Entwicklung<br />

also die Frage, wie man das Fahrempfinden<br />

für den Lenker gestalten kann,<br />

26 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

www.logistik-express.com


AUTOMOTIVE<br />

um das gewohnte und gelernte Lenkverhalten<br />

eines marktüblichen Fahrzeuges zu erzielen<br />

und noch weiter zu verbessern. Denn<br />

die Vorteile des Elektro-Antriebes gilt es zu<br />

nutzen: “Er weist beim Beschleunigen eine<br />

um den Faktor zehn und beim Bremsen eine<br />

dreimal schnellere Reaktionszeit im Vergleich<br />

zu konventionellen Systemen auf’”, so Senior<br />

Researcher Bernhard Knauder vom VIRTU-<br />

AL VEHIC<strong>LE</strong>. Diese Vorteile und Eigenheiten<br />

müssen jedoch früh in der Entwicklung<br />

aussagekräftig simuliert und für das jeweilige<br />

Fahrzeug optimiert werden.<br />

Die Paarung eines passenden Antriebsstrangs<br />

mit dem im E-VECTOORC Projekt neu entwickelten<br />

Fahrdynamikreglers ermöglicht es,<br />

das Einlenkverhalten des Fahrzeugs individuell<br />

zu adaptieren. Dies erfolgt mittels individueller<br />

Momenten-Vorgabe an die einzelnen<br />

Räder. So können bei gleichem Lenkwinkel<br />

ungleich höhere Querbeschleunigungswerte<br />

erreicht werden als in einem Fahrzeug mit<br />

konventionellem Antrieb. Darüber hinaus<br />

werden durch Einsatz dieser Technik auch<br />

höhere Grenzwerte für die Querbeschleunigung<br />

erreicht, was das Fahrverhalten deutlich<br />

verbessert.<br />

Optimieren in Echtzeit, testen am Demonstrationsfahrzeug<br />

- zur Darstellung verschiedener<br />

Antriebsvarianten<br />

Wesentlich für den Erfolg der Arbeit und die<br />

Aussagekraft der Untersuchungen sind der<br />

Entwurf eines Echtzeitoptimierungsverfahrens<br />

sowie neuartige Ansätze zur Regelung<br />

der Fahrdynamiksysteme. Das gebündelte<br />

Know-how aus den unterschiedlichen Fachbereichen<br />

am VIRTUAL VEHIC<strong>LE</strong> wie Mechanik<br />

sowie Elektrik, Elektronik & Software<br />

macht dies möglich. Im Zuge der Entwicklung<br />

wurde ein Range Rover Evoque als Demonstrationsfahrzeug<br />

aufgebaut, der im ersten<br />

Schritt über zwei individuell angetriebene<br />

Räder verfügt. Auf dieser Basis wurden zahlreiche<br />

Versuche durchgeführt, um Daten zur<br />

Verbesserung der Steuerungsalgorithmen zu<br />

erhalten. Die 2WD Variante mit integrierter<br />

E-VECTOORC Steuerung in funktionsfähigem<br />

Zustand war am diesjährigen 6. Grazer<br />

Symposium „Virtuelles Fahrzeug“ vom 14. bis<br />

15. Mai in Graz/Österreich ausgestellt. In weiterer<br />

Folge wird das Demonstrator-Fahrzeug<br />

nach dieser Veranstaltung auf Allradantrieb<br />

(vier individuell angetriebene Räder) umgebaut,<br />

damit die 4WD Funktionalitäten entwickelt<br />

und getestet werden können. „Generell<br />

bietet das elektrifiziert angetriebene Fahrzeug<br />

viele konstruktionsbasierte Möglichkeiten,<br />

die bisher wenig bis gar nicht genutzt wurden.<br />

Dieses Potential wollen wir weiter ausschöpfen.”,<br />

so Zehetner.<br />

Forschungsschwerpunkte beim<br />

VIRTUAL VEHIC<strong>LE</strong><br />

Dr. Jost Bernasch, Geschäftsführer des VIR-<br />

TUAL VEHIC<strong>LE</strong>: „Ein zentrales Entwicklungsziel<br />

dieses spannenden Projekts ist der<br />

Entwurf eines echtzeitfähigen Optimierungsverfahrens,<br />

das erstmals die direkte Verbindung<br />

der Systeme Energiemanagement und<br />

Fahrdynamikregelung im Fahrzeug ermöglicht.<br />

Es freut uns ganz besonders, dass dieser<br />

Task federführend vom VIRTUAL VEHIC<strong>LE</strong><br />

betreut wird.“<br />

Weitere Forschungsthemen für das VIRTUAL<br />

VEHIC<strong>LE</strong> im Projekt neben der neuartigen<br />

Regelung für ABS, Traktionskontrolle und<br />

Torque-Vectoring sind die Entwicklung von<br />

Methoden zur automatisierten Abstimmung<br />

der Regelungssysteme, die Modellierung der<br />

Fahrereingaben und die Integration der Buskommunikation<br />

(CAN, FlexRay). (<strong>LE</strong>)<br />

Die Konsortialpartner des VIRTUAL VE-<br />

HIC<strong>LE</strong> im Projekt E-VECTOORC sind:<br />

• Flanders‘ DRIVE (B)<br />

• Fundación CIDAUT (E)<br />

• Instituto Tecnológico de Aragón (E)<br />

• Inverto (B)<br />

• Jaguar (UK)<br />

• Land Rover (UK)<br />

• Škoda Auto (CZ)<br />

• Technische Universität Ilmenau (D)<br />

• TRW Automotive Lucas Varity (D)<br />

• University of Surrey (UK, Lead)<br />

http://e-vectoorc.eu<br />

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LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 27


UMWELT<br />

PVC-Recycling auf Rekordniveau<br />

VinylPlus, das Nachhaltigkeitsprogramm der europäischen PVC-Industrie, verzeichnete im letzten Jahr einen<br />

Recycling-Rekord von 362.076 Tonnen PVC. Damit liegt die Industrie auf gutem Kurs, ihr ambitioniertes Ziel<br />

von 800.000 Tonnen Recyclat pro Jahr bis zum Jahr 2020 zu erreichen. Eine neue Definition gibt es übrigens<br />

auch. Text: Angelika Mader, API PVC- und Umweltberatung GmbH<br />

Die Definition fur „recycliertes<br />

PVC“ wurde aktualisiert. Sie<br />

umfasst neben post-consumer<br />

PVC auch bestimmte Arten<br />

von post-industrial PVC sowie einige der<br />

innerhalb der EU regulierten Abfallstrome.<br />

VinylPlus, das Nachhaltigkeitsprogramm<br />

der europäischen PVC-Industrie, verzeichnete<br />

im letzten Jahr einen Recycling-Rekord<br />

von 362.076 Tonnen PVC. Damit liegt die Industrie<br />

auf gutem Kurs, ihr ambitioniertes<br />

Ziel von 800.000 Tonnen Recyclat pro Jahr<br />

bis zum Jahr 2020 zu erreichen. Die zugrundeliegende<br />

Definition für „recycliertes PVC“<br />

wurde aktualisiert. Sie umfasst neben postconsumer<br />

PVC auch bestimmte Arten von<br />

post-industrial PVC sowie einige der innerhalb<br />

der EU regulierten Abfallströme.<br />

Neue Technologien, um schwierig zu verarbeitendes<br />

Alt-PVC zu recyclieren, werden<br />

derzeit evaluiert. Gleichzeitig wurden bedeutende<br />

Anstrengungen unternommen, um das<br />

Problem der „legacy additives“ aufzugreifen,<br />

das aus geänderten Rahmenbedingungen für<br />

zulassungspflichtige Chemikalien im recyclierten<br />

PVC resultiert.<br />

Die Ergebnisse für 2012 wurden auf dem<br />

Nachhaltigskeitsforum für PVC in Istanbul<br />

präsentiert. Mit Bezug auf Aussagen von EU<br />

Umweltkommissar sagte Filipe Constant,<br />

Chairman von VinylPlus, die Industrie „entwickelt<br />

sich tatsächlich von einem Modell<br />

des Ressourcen-Verbrauchs, das dem linearen<br />

Muster nehmen-machen-verwendenwegwerfen<br />

folgte, zu einem echten Kreislaufmodell,<br />

das end-of-life Materialien wieder<br />

in die Produktionskette eingliedert und so<br />

den inhärenten Mehrwert von PVC – Langlebigkeit<br />

und Vielseitigkeit – erhöht.“ 2012<br />

verzeichnete VinylPlus im 5-Jahresvergleich<br />

(2007) in den Staaten der EU-27 eine Reduktion<br />

von 76,3 % bei der Verwendung von Blei.<br />

Bis Ende des Jahres 2015 wird Blei vollständig<br />

ersetzt sein.<br />

Der aktuelle Audit über die Einhaltung der<br />

„PVC Industriechartas“ ergab eine nahezu<br />

vollständige Erfüllung von 96 %. Mehrere<br />

VinylPlus Arbeitsgruppen sind dabei zu untersuchen,<br />

wie erneuerbare Energien und<br />

Rohstoffe in den Produktionsprozess einzugliedern<br />

sind, wie Additive nachhaltig verwendet<br />

werden und der ökologische Fußabdruck<br />

der PVC-Produktion umfassend zu<br />

erheben ist. In Zusammenarbeit mit „The<br />

Natural Step“, einer NGO, die VinylPlus beratend<br />

unterstützt, und BRE, dem Britischen<br />

Expertengremium für Zertifizierungen, wurde<br />

ein Konzept für ein VinylPlus Produktlabel<br />

entwickelt.<br />

„Es ist ziemlich beeindruckend zu sehen, wie<br />

eine dermaßen dynamische Wertschöpfungskette<br />

zusammenarbeitet, um die gesamte Industrie<br />

und ihre Produkte nachhaltiger zu<br />

machen“, kommentierte Reha Gür, Vizepräsident<br />

des Verbands der türkischen Kunststoffwirtschaft<br />

PAGDER. „Gerade jetzt, wo<br />

ein Großteil Europas und der Welt schwierige<br />

wirtschaftliche Zeiten erlebt, ist das umso<br />

mehr zu bewundern. Es ist uns eine Ehre, das<br />

Nachhaltigkeitsforum für PVC als Gastgeber<br />

in Istanbul zu beherbergen, und wir hoffen,<br />

dass die Arbeit von VinylPlus die großen und<br />

kleinen PVC-Produzenten unseres Landes inspiriert,<br />

einen Schritt näher an die Prinzipien<br />

und Ziele des Programmes heranzurücken.“<br />

Ein wichtiger Fokus von VinylPlus ist die<br />

Förderung des „Bewusstseins für Nachhaltigkeit“.<br />

In dieser Hinsicht wurde letztes Jahr<br />

eine Reihe von Kommunikationsprojekten<br />

unterstützt, um die Botschaften der freiwilligen<br />

Selbstverpflichtung entlang der Wertschöpfungskette<br />

zu untermauern. VinylPlus<br />

engagierte sich weiters in externen Debatten<br />

inklusive „Rio+20“, der Konferenz der Vereinten<br />

Nationen zur Nachhaltigen Entwicklung.<br />

Die freiwillige Selbstverpflichtung von Vinyl-<br />

Plus wurde ins offizielle „registry of committments“<br />

von Rio+20 aufgenommen.<br />

Tomas Anker Christensen, Senior Advisor für<br />

Partnerschaften im Büro der Vereinten Nationen,<br />

bemerkte im Rahmen seiner Ansprache<br />

auf dem Forum in Istanbul: „Partnerschaften<br />

sind der Schlüssel zur Erreichung vereinbarter<br />

Entwicklungsziele inklusive nachhaltiger<br />

Entwicklung. VinylPlus ist eine erfolgreiche<br />

Initiative und wir sind gespannt zu sehen, wie<br />

ambitioniert die Europäische Industrie auf<br />

konkrete Herausforderungen reagiert. Die Industrie<br />

muss eine kritische Rolle spielen, indem<br />

sie Veränderung forciert, die Wirtschaft<br />

„grüner“ macht und weltweit nachhaltigen<br />

Fortschritt ansteuert.“ (<strong>LE</strong>)<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM<br />

28 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

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Modernisierung statt Neubau<br />

Gerade auf dem Gebiet der Intralogistik<br />

entwickelt sich die Technik<br />

laufend weiter. Um im Wettbewerb<br />

mit der Konkurrenz mitzuhalten,<br />

muss jedoch die Leistungsfähigkeit<br />

eines Distributionszentrums oder auch eines<br />

normalen Lagers oftmals ausgereizt werden.<br />

Nach ein paar Jahren kann es passieren, dass<br />

die Anforderungen zu groß geworden oder<br />

die Abläufe einfach nicht mehr optimal sind,<br />

obwohl die Anlage generell gute Dienste leistet.<br />

Ein Neubau ist in solchen Fällen nicht nur<br />

zeitlich, sondern auch investitionstechnisch<br />

nicht immer machbar. Die Lösung: aus alt<br />

mach neu. Paradebeispiele für Retrofit liefert<br />

etwa LTW mit Projekten für IKEA und 11er.<br />

„Für einen Modernisierungsschub genügt es<br />

häufig, nur einzelne Komponenten auf den<br />

aktuellen Stand der Technik zu bringen. Erster<br />

Auswechselkandidat ist meist die Steuerung“,<br />

weiß Werner Schön, Kundendienstleiter<br />

der LTW Intralogistics GmbH.<br />

INTRALogistik<br />

Nachhaltigkeit und Sparwünsche sind zwei der Gründe, warum sich Unternehmen für ein Retrofit-Projekt<br />

entscheiden. Oft kann durch den Austausch weniger Bauteile die Leistungsfähigkeit einer alten Anlage enorm<br />

verbessert werden. Redaktion: Angelika Thaler<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM<br />

Gründliche Analyse<br />

Ins Blaue hinein zu raten und auf gut Glück<br />

etwas auszutauschen, wäre völlig sinnlos. Daher<br />

steht am Beginn jedes Modernisierungsprojektes<br />

eine sorgfältige und umfassende<br />

Analyse der kompletten Anlage. „Es gilt, Maßnahme<br />

für Maßnahme die optimale Kosten-<br />

Nutzen-Balance zu finden, hier kommt die<br />

ganze Erfahrung unserer Mitarbeiter zum<br />

Tragen“, erklärt Werner Schön. Ehe dann<br />

vor Ort etwas ausgetauscht wird, wird simuliert<br />

und getestet, damit es nur zu minimalen<br />

Standzeiten kommt und die Produktion bald<br />

wieder ihren gewohnten Gang gehen kann –<br />

nur eben effizienter.<br />

Kartoffeln fliegen<br />

In Frastanz, Vorarlberg verarbeitet die 11er<br />

Nahrungsmittel GmbH jährlich gut 80.000<br />

Tonnen Rohkartoffeln zu rund 300 unterschiedlichen<br />

Tiefkühlprodukten wie Kroketten,<br />

Rösti-Taschen oder Pommes Frites.<br />

Die ursprüngliche Anlage mit Hochregallager<br />

wurde bereits 1991 errichtet und von<br />

LTW in den Jahren 2004/2005 binnen nur<br />

drei Wochen einer ersten Modernisierung<br />

unterzogen, bei der unter anderem drei Regalbediengeräte<br />

erneuert und ein modernes<br />

Lagerleitsystem implementiert wurden. „Im<br />

Wartungsbahnhof, wo die Arbeiten stattfanden,<br />

hatte es minus 28°C, das war eine enorme<br />

Herausforderung für Mensch und Material“,<br />

erinnert sich der Kundendienstleiter.<br />

Qualität überzeugt, denn als wieder ein „Modernisierungsschub“<br />

nötig war, holte 11er erneut<br />

LTW zu Hilfe. Eine neue Schienenanlage<br />

mit Doppel-Verschiebewagen sorgt dafür,<br />

dass die Kartoffeln nahezu durch die Halle<br />

fliegen. „Allein durch den störungsfreien Betrieb<br />

der Regalbediengeräte verzeichnen wir<br />

heute eine um 15 % höhere Umschlagsleistung.<br />

Und der neue Verschiebewagen, hat<br />

die Leistung um weitere 5 % verbessert“, freut<br />

sich der Verantwortliche bei 11er.<br />

Nicht nur Billy<br />

Das IKEA Möbelhaus ist weltweit bekannt.<br />

Das Distributionszentrum in Wels war ursprünglich<br />

für die Belieferung Mittel- und<br />

Osteuropas zuständig, seit 2007 liegt die Konzentration<br />

auf den Märkten Österreich und<br />

Schweiz. Diese Umverteilung und die gestiegene<br />

Nachfrage ließen auch das großzügig<br />

angelegte Lager an seine Grenzen stoßen.<br />

Nach der Prüfung verschiedener Konzepte<br />

entschloss sich IKEA für ein Retrofit: schichtweise<br />

wurden Schienenanlage, Weichen und<br />

die 10 Regalbediengeräte getauscht und auf<br />

den neuesten Stand der Technik und Ergonomie<br />

gebracht. „Die Umsetzung hat genauso<br />

perfekt gepasst wie die Planung. Nach zwanzig<br />

Jahren Zusammenarbeit mit LTW habe<br />

ich auch nichts anderes erwartet“, zeigt sich<br />

der Instandhaltungsleiter bei IKEA Wels, zufrieden.<br />

(AT)<br />

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LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 29


INTRALOGISTIK<br />

Wenn Drachentöter in den<br />

Handel stürmen…<br />

…dann hoffentlich die des Spielzeugherstellers Schleich. Dank neuer Regalanlage von BITO und optimierten<br />

Lieferzeiten kommen auch Elfen, Ritter & Co rascher ins Verkaufsregal. Redaktion: Angelika Thaler<br />

Wer kennt sie nicht, die legendären<br />

Spielfiguren wie<br />

die Schlümpfe, Dinosaurier,<br />

Wildtiere und Bauernhoftiere,<br />

Elfen, Ritter und andere mittelalterliche<br />

Helden, die in nahezu jedem<br />

Kinderzimmer rund um den Globus zu<br />

Hause sind? Mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

kommen diese aus dem Hause Schleich.<br />

Friedrich Schleich hat das Unternehmen<br />

1935 gegründet. Mittlerweile gehört das<br />

Unternehmen zu den führenden Anbietern<br />

von Markenspielwaren. Das Design und die<br />

Herstellung der für die Produktion notwendigen<br />

Werkzeuge erfolgt am Firmensitz in<br />

Herlikofen direkt neben Schwäbisch Gmünd.<br />

Dort werden auch rund 30 Prozent der Spielzeugfiguren<br />

gefertigt, der Rest an mehreren<br />

Standorten im Ausland. Vertrieben werden<br />

die Spielfiguren weltweit.<br />

Waren auf mehrere Standorte verteilt<br />

Für die Lagerung und Distribution der Produkte<br />

hat Schleich gemeinsam mit zwei<br />

Partnern rund 14 Millionen Euro in das neue<br />

Logistikzentrum investiert. „Bislang hatten<br />

wir hier am Firmensitz ein 400 Quadratmeter<br />

großes Lager, das wir in drei Schichten<br />

betrieben“, erinnert sich Peter Pflieger, Logistikleiter<br />

bei Schleich. Dazu kamen weitere<br />

sechs Lager in der Umgebung, die Schleich<br />

gemietet hat. Alle Lagerhallen zusammen<br />

boten Platz für insgesamt 6.000 Paletten. Die<br />

Warenauslieferung hatte Schleich bereits<br />

2006 an seinen Dienstleister, die Spedition<br />

Lakner, ausgelagert, einer der Partner des<br />

neuen Logistikzentrums. In einer Halle von<br />

Lakner in Schwäbisch Gmünd wurden die<br />

Figuren auf Lkw verladen. „Bei größeren<br />

Aufträgen mussten wir die Waren aus den<br />

verschiedenen Lagern anfordern, um sie dort<br />

für die Kommissionierung und den Versand<br />

bereitzustellen“, sagt Pflieger. „Das musste<br />

alles koordiniert werden. Für uns bedeutete<br />

das einen erheblichen Arbeitsaufwand, bei<br />

dem sich auch leicht Fehler einschleichen<br />

konnten.“ Der Spielzeughersteller hat rund<br />

10.000 Kunden, die weltweit und direkt beliefert<br />

werden. Dazu gehört der Kiosk um die<br />

Ecke, der meistens nur die Mindestmenge<br />

ordert, bis zum Großhändler mit mehreren<br />

Peter Pflieger ist Logistikleiter bei der<br />

Schleich GmbH in Schwäbisch Gmünd.<br />

Lkw-Ladungen pro Tag. Das wirkt sich deutlich<br />

auf die Lagerprozesse aus.<br />

Platz im Lager optimal genutzt<br />

„Pro Tag liefern wir etwa 1.200 Bestellungen<br />

aus“, erzählt Pflieger. „Um alles effizient abwickeln<br />

zu können, brauchen wir ein zuverlässiges<br />

und ausgereiftes Lagersystem, mit<br />

dem wir diesen Umschlag täglich bewältigen<br />

können – ob wir einen Karton voller Waren<br />

liefern oder eine ganze Palette.“ Die Regalund<br />

Kommissioniertechnik für das neue,<br />

12.000 Quadratmeter große Logistikzentrum<br />

lieferte die BITO-Lagertechnik Bittmann<br />

GmbH. „Zur Versorgung der Kommissionierbereiche<br />

mit den Spielfiguren haben wir<br />

ein Regal errichtet, das Platz für rund 16.000<br />

Paletten bietet“, sagt BITO-Projektleiter Andreas<br />

Hahn. Weitere 1.600 Paletten-Stellplätze<br />

befinden sich im Stollenlager, in dem kommissioniert<br />

wird.<br />

Die Palettenregalanlage besteht aus 27 feststehenden<br />

Doppel- und Einfachregalreihen<br />

sowie zehn verfahrbaren Doppelregalreihen.<br />

Die Anlage ist elf Meter hoch, 90 Meter lang<br />

und in fünf Ebenen unterteilt. Pro Fach können<br />

vier Paletten längs nebeneinander gelagert<br />

werden. Zur Ein- und Auslagerung hat<br />

Schleich vier Schubmaststapler im Einsatz.<br />

Der Kommissionier- und Versandprozess<br />

verläuft gegenüber früher standardisiert und<br />

damit sicher: Kommt eine Bestellung herein,<br />

wird diese zuerst im ERP-System erfasst und<br />

an das Lagerverwaltungssystem übermittelt.<br />

Zeitgleich erfolgt eine Reservierung der erforderlichen<br />

Bestände. Für Bestellungen wird<br />

zudem eine Volumenvorausberechnung für<br />

die Versandkartons erstellt. Diese sind in drei<br />

Größen verfügbar: Einmal in der Grundfläche<br />

400 x 600 mm mit den Höhen 150 und 300<br />

mm sowie mit dem Grundmaß 300 x 400 mm<br />

und einer Höhe von 150 mm.<br />

Direkt neben dem Palettenlager steht ein<br />

dreigeschossiges Stollenlager. Ein Palettenlager,<br />

in das auf der zweiten und dritten Ebene<br />

per Rollenbahnen verbundene Gänge zum<br />

Kommissionieren integriert sind. Dadurch<br />

können alle Kommissionier-Plätze in einer<br />

Schleife erreicht werden. Das Lager besteht<br />

aus sechs Einfachregalreihen mit Platz für<br />

1.600 Paletten. Jede Ebene hat eine Fläche<br />

von jeweils 2.000 Quadratmetern. „Besonders<br />

wichtig bei der Planung des Stollenlagers war<br />

uns der Mitarbeiterschutz“, sagt Pflieger. Deshalb<br />

sind die beiden Bedienseiten der Regalreihen,<br />

auf denen die Paletten lagern, mit<br />

doppelter Absturzsicherung ausgestattet.<br />

An den Kommissionierstationen wird nach<br />

dem Prinzip Pick-by-light gearbeitet. Per Förderband<br />

gelangen die Versandkartons an die<br />

einzelnen Kommissionierplätze. Die Mitarbeiter<br />

entnehmen die Ware aus den Lagerkartons<br />

im Durchlaufkanal, legen sie in den<br />

Versandkarton und quittieren die Entnahme<br />

an der Lichtanzeige. Abschließend erhalten<br />

die Kartons einen Lieferschein, werden verschlossen,<br />

mit einem Versandlabel versehen<br />

und vom Lagerverwaltungssystem einem Palettenstellplatz<br />

zugewiesen.<br />

Leerkommissionierte Lagerkartons werden<br />

an den einzelnen Stationen einfach auf einen<br />

Gurtförderer unterhalb der Arbeitsplätze<br />

geworfen, zu einer Presse transportiert und<br />

später in einer Sammelstation gestapelt. Ist<br />

diese voll, wird der Staplerfahrer per Leuchtsignal<br />

informiert, er holt dann den Palettenstapel<br />

ab.<br />

Zufrieden blickt sich Peter Pflieger in der Halle<br />

um. „Mit BITO haben wir einen Lagerspezialisten<br />

gefunden, der zu uns passt. Unsere<br />

Lieferzeiten konnten wir deutlich verkürzen,<br />

und unsere Kapazitäten lassen sich viel besser<br />

planen, weil wir die Produkte jetzt unter<br />

einem Dach haben. Alles hat seinen festen<br />

Platz. Das spart Zeit und ist wirtschaftlich.“(AT)<br />

30 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

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INTRALOGISTIK<br />

Doppelt hält besser<br />

Daher ließ der Pharmaspezialist Fagron auch gleich zwei Distributionszentren von KNAPP ausstatten. Zwei<br />

Standorte, zwei Lösungen, ein Ergebnis: effiziente und optimierte Auslieferung von Arzneiwaren mit höchster<br />

Qualität. Redaktion: Angelika Thaler<br />

Die niederländische Fagron, weltweiter<br />

Marktführer im Bereich<br />

pharmaceutical compounding,<br />

beliefert nicht nur rund 150.000<br />

Apotheken in über 55 Ländern, sondern<br />

auch einzelne Patienten, Krankenhäuser und<br />

Großhändler. Die durchaus unterschiedlichen<br />

Anforderungen dieser Klientel führten<br />

zur logistischen Aufteilung auf zwei Distributionszentren:<br />

Oud Beijerland für Apotheken<br />

und Krankenhäuser und Capelle aan den IJssel<br />

für alle anderen.<br />

Aus alt mach neu<br />

Fagron wünschte sich, dass auch Bestellungen<br />

bis 17 Uhr noch bis 19 Uhr an die<br />

Endkunden versendet werden – und das ist<br />

geglückt. Dafür wurde in dem rund 350 m 2<br />

großen Lager in Oud Beijerland der Schnelldrehautomat<br />

SDA-2000 installiert, der die etwa<br />

1.500 Aufträge und 12.000 Auftragszeilen<br />

täglich bei höchster Auslieferqualität locker<br />

schafft. Da nicht alle Medikamente für die<br />

Automatenkommissionierung geeignet sind,<br />

finden hier nur rund 80 Prozent der Artikel<br />

eine platzsparende Unterkunft. Der Rest, wie<br />

etwa Tuben oder Tablettendosen, wird mit<br />

Hilfe eines Tubenkanalautomaten kommissioniert.<br />

Ein automatischer Kartonaufrichter<br />

verklebt die einheitlichen Kartons, ehe sie<br />

via Fördertechnik zur Auftragsstartstation mit<br />

ihrem Labelapplikator kommen. Der Zentralbandautomat<br />

verfügt über 6 Module mit<br />

SDA-Auswerfern und Tubenkanalauswerfern,<br />

die Kanäle sind sorten- und chargenrein bestückt<br />

und werden automatisch auftragsbezogen<br />

ausgeworfen. Ganz ohne Personal geht’s<br />

dann aber doch nicht: „Spezielle Artikel, wie<br />

Opiate und Kühlprodukte, werden im Anschluss<br />

manuell in die Kartons dazu kommissioniert“,<br />

erklärt Hans Overdijkink, zuständiger<br />

Vertriebsleiter, KNAPP Benelux. „Diese<br />

Lösung vereint höchste Effizienz und Qualität<br />

trotz der beengten Platzverhältnisse“, ist<br />

Overdijkink mit dem Resultat zufrieden.<br />

Höchste Effizienz<br />

Mehr als drei Mal so groß wie das bestehende<br />

Lager in Oud Beijerland ist das brandneue<br />

Distributionszentrum in Capelle aan den IJssel,<br />

wo sich die KNAPP-Automationslösung<br />

auf 1.100 m 2 erstreckt. Das Herzstück bildet<br />

das OSR Shuttle, das einen Großteil des<br />

Sortiments beherbergt und die zuverlässige<br />

Abwicklung der etwa 1.500 Aufträge täglich<br />

gewährleistet. Auch hier beginnt alles mit<br />

einem automatischen Kartonaufrichter, allerdings<br />

kommen zusätzlich Behälter zum<br />

Einsatz. Das HOST-System fordert je nach<br />

Auftrag das jeweilige Ladehilfsmittel von einer<br />

der zwei Zuführstrecken an. Während<br />

die Behälter bereits über Barcodes verfügen,<br />

bekommen die Kartons ein Routinglabel. Eine<br />

Waage ermittelt das Taragewicht für die<br />

spätere Auftragskontrolle.<br />

Das eingassige, von KiSoft gesteuerte OSR<br />

Shuttle bietet 3.200 Stellplätze für Behälter bis<br />

35 kg, die doppeltief eingelagert werden. Slots<br />

für kleinere Artikel helfen beim Platzsparen.<br />

Je nach Auftragsart fährt das Ladehilfsmittel<br />

automatisch nur zum OSR Shuttle oder zu<br />

den manuellen Kommissionierstationen, was<br />

Transportwege und damit die Durchlaufzeiten<br />

verkürzt. Ein Pick-it-Easy-Arbeitsplatz mit<br />

Pick-to-Light-Technologie ist direkt an das<br />

Shuttle angeschlossen, danach kommen fünf<br />

Palettenkommissionierplätze – ebenfalls mit<br />

Pick-to-Light. Wie schon im kleineren Lager<br />

gibt es auch im neuen Zentrum einen manuellen<br />

Kommissionierbereich, ausgestattet<br />

mit einer Doppelstation (M01 und M02 mit<br />

RF-Terminals) sowie einem abgegrenzten Bereich<br />

für Opiate. Aus Sicherheitsgründen erfolgt<br />

die Kommissionierung der Opiate nach<br />

dem Vier-Augen-Prinzip in verschlossenen<br />

Behältern. Abschließend wird jeder Behälter<br />

verwogen, um die Vollständigkeit der Artikel<br />

anhand der Soll-Liste laut Stammdaten zu<br />

überprüfen, und bei Abweichungen in die<br />

Endkontrollstation geleitet.<br />

Täglich erreichen etwa 30 Großvolumenaufträge<br />

das Distributionszentrum. Das Besondere<br />

daran: das HOST-System schickt<br />

einen entsprechenden Datensatz an einen<br />

Labeldrucker, der direkt ein Shipping Label<br />

anbringt. Diese Bulk-Aufträge laufen dann<br />

direkt zum Versandbereich statt über die Fördertechnik.<br />

Apropos Fördertechnik: Auf einer<br />

der zwei Förderstrecken landen die Behälter<br />

in der Umpackstation, wo die Artikel einen<br />

Versandkarton, ein Shipping Label und eine<br />

Packliste bekommen. Nach der Beigabe von<br />

Füllmaterial wird der Karton verschlossen<br />

und ist versandbereit. „Das Lager ist so gestaltet,<br />

dass es bei Bedarf jederzeit modular<br />

erweiterbar ist. So kann es mit Fagrons Anforderungen<br />

mitwachsen“, freut sich Overdijkink.<br />

(AT)<br />

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LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 31


IT | Software<br />

Brauchen Unternehmen heutzutage<br />

eine interne IT-Abteilung?<br />

Früher hatten Unternehmensleiter schwerpunktmäßig mit wirtschaftlich relevanten Dingen zu tun – mit<br />

Märkten, Mitarbeitern, Kunden, Finanzen etc. Nachdem Computerisierung und Automatisierung seit etlichen<br />

Jahren in die Unternehmen Einzug gehalten haben, sieht sich jeder, der die Geschicke eines Unternehmens<br />

zu leiten hat, mit Fragen konfrontiert, die einen starken technischen Bezug haben. Autor: Michael Ghezzo, Confare<br />

Der CIO hat sich mehr als »Top Dog of the<br />

Nerd Herd and Boss of all things Bits and<br />

Bytes« positioniert, als wirklich strategischen<br />

Einfluss zu erlangen, schreibt Peter Hinssen<br />

von der London Business School in seinem<br />

Artikel »IT Departments Have Become Completely<br />

Useless«. Er beschreibt eine IT-Abteilung,<br />

die mehr gegen als für das Business<br />

arbeitet. Dementsprechend wird der CIO<br />

oft nur dann in strategische Überlegungen<br />

miteinbezogen, wenn es um IT-Budgets oder<br />

die Rolle der IT in Change-Prozessen geht,<br />

bestätigen die Studienergebnisse von Ernst<br />

& Young.<br />

Um der steigenden Bedeutung<br />

von IT für den Unternehmenserfolg<br />

gerecht zu werden, wurde<br />

in den 90er Jahren die Rolle<br />

des Chief Information Officers geschaffen.<br />

Er sollte die IT zu einem Wettbewerbsvorteil<br />

für das Unternehmen machen und dem<br />

Business-Management als Partner in allen<br />

IT-relevanten Entscheidungsprozessen zur<br />

Verfügung stehen. Die Forscher des Massachusetts<br />

Institute of Technology, MIT, prophezeiten<br />

dem CIO eine bedeutende Rolle<br />

in der Unternehmensführung. Obwohl das<br />

Rollenbild des CIO kein neues ist, wurde nur<br />

in wenigen Unternehmen die ursprüngliche<br />

Zielsetzung umgesetzt. In einer breiten von<br />

Ernst & Young durchgeführten Studie zur<br />

»DNA of the CIO« gaben nur 43 % der befragten<br />

CIOs an, maßgeblich am Gestalten<br />

strategischer Unternehmensentscheidungen<br />

mitzuwirken, und gerade 17 % haben es zum<br />

Teil der Geschäftsführung geschafft.<br />

Missverständnisse auf Tagesordnung<br />

»Die IT-Branche hat in den letzten Jahren<br />

immer das Blaue vom Himmel versprochen<br />

und dies leider selten eingehalten. ERP-Systeme<br />

sollten alles vereinfachen, doch leider<br />

wurde es meistens verabsäumt, zuerst Prozessoptimierungen<br />

umzusetzen. Systeme<br />

werden noch immer mit Hilfe von hübschen<br />

Dashboards und Lämpchen verkauft, und<br />

der CEO erwartet am kommenden Montag<br />

schon seinen schönen Bildschirm«, erklärt<br />

Eric-Jan Kaak, der beim heimischen Vorzeigeunternehmen<br />

Blizzard die Bereiche IT und<br />

Controlling verantwortet. »Der CIO hat dabei<br />

schön mitgespielt und die Erwartungen hoch<br />

gehalten. Bis die IT jedoch ein mehr oder weniger<br />

brauchbares Ergebnis vorweisen kann,<br />

ist aber in Wahrheit ein langwieriges Projekt<br />

notwendig, das dann meistens höhere Kosten<br />

verursacht als erwartet.«<br />

»Die IT ist keine Spaßbremse, sondern Teil<br />

der gesamten Prozessgestaltung«, Eric-Jan<br />

Kaak, Bereichsleiter IT & Controlling bei<br />

Blizzard.<br />

Kein Wunder also, dass sich die Unternehmensführung<br />

oftmals mehr von der IT erwartet,<br />

als diese zu liefern im Stande ist. Die<br />

Enttäuschung beruht auf Gegenseitigkeit. So<br />

sagen in der Befragung von Ernst & Young<br />

4 von 10 IT-Managern, dass sie nicht den<br />

notwendigen Rückhalt von Seite der Unternehmensführung<br />

des CEO haben.<br />

»IT Departments have become completely<br />

useless«, Peter Hinssen, Co-Gründer der<br />

Across Group und Lektor an der London<br />

Business School.<br />

Neue Schatten-IT?<br />

Die Spannungen nehmen zu, denn das Verständnis<br />

von EDV ist nicht mehr allein in der<br />

Hand von Experten. Neue Endgeräte, Apps,<br />

Cloud Computing und Social Networking<br />

halten Einzug in Unternehmen. Bevor der<br />

Marketingleiter den CIO von einem teuren,<br />

langwierigen und oft nicht erfolgreichen<br />

CRM-Projekt überzeugt, ist ein entsprechendes<br />

Cloud-Service schnell bestellt und installiert.<br />

Jeder Abteilungsleiter kann sich seine<br />

eigene IT-Unterstützung einkaufen.<br />

Während man in den letzten Jahren die »Industrialisierung«<br />

der IT propagiert hat, hält<br />

nun die »Consumerization« in den Unternehmen<br />

Einzug. »Bring Your Own Device« heißt<br />

der Trend, dass Anwender ihre privaten Endgeräte<br />

dienstlich nutzen. Auch Anwendungen<br />

aus dem privaten Umfeld, wie Skype oder<br />

Facebook, wollen moderne Arbeitnehmer auf<br />

dem Arbeitsplatz nutzen. Das Verständnis ist<br />

gering, wenn dies von der IT aus Gründen<br />

wie Compliance oder IT-Sicherheit abgedreht<br />

wird.<br />

Innovator statt Verhinderer<br />

Klaus Glatz ist CIO der Andritz AG, verantwortet<br />

die internationalen IT-Belange des<br />

bedeutenden Industriekonzerns und möchte<br />

nicht als Verhinderer gesehen werden: »Mit<br />

dem Einsatz neuer Technologien werden<br />

auch neue Modelle ermöglicht, die man aber<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM<br />

32 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

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IT | Software<br />

entsprechend steuern und managen muss.<br />

Die IT ist gefordert, den neuen Trends auch<br />

offen zu begegnen.«<br />

»Die IT ist gefordert, den neuen Trends<br />

offen zu begegnen«, Klaus Glatz, CIO der<br />

Andritz AG.<br />

Sich hinter Tech-Talk, Fachsimpeln und Abwehrargumenten<br />

zu verstecken wird nicht<br />

der richtige Weg für den CIO sein, sich vor<br />

diesem Trend zu schützen. So sehen auch in<br />

der E&Y Studie 37 % der befragten IT-Manager<br />

Verbesserungsbedarf, wenn es um Kommunikations-<br />

und Führungsfähigkeiten geht.<br />

Ȇber den Tellerrand zu blicken, wird eine<br />

wichtige Fähigkeit des CIOs sein«, erklärt Ali<br />

Aram, Senior Manager IT-Advisory bei Ernst<br />

& Young. »Wer sich nur mit dem günstigen<br />

und sicheren IT-Betrieb befasst, braucht sich<br />

nicht zu wundern, wenn er nicht in strategische<br />

Überlegungen einbezogen wird.«<br />

»Notwendig, dass eine merkbare Verschiebung<br />

hin zur Innovation passiert«, Johann<br />

Mittheisz, CIO der Stadt Wien.<br />

Johann Mittheisz, CIO der Stadt Wien, hat<br />

mehr als 40 Jahre IT-Erfahrung. Er ist es gewohnt,<br />

sich den strategischen Anforderungen<br />

der Fachabteilungen proaktiv zu stellen. Als<br />

»alter Hase« spürt er die Herausforderungen,<br />

die von den Themen Mobility, Cloud, Big Data<br />

und Soziale Technologien ausgehen. Der<br />

CIO dürfe diese jedoch nicht als Bedrohung<br />

empfinden. Es gelte, sie in eine Gesamtstrategie<br />

sinnvoll zu integrieren und nutzbar zu<br />

machen, ohne dass Security und Stabilität<br />

leiden. »Dafür ist es notwendig, dass von der<br />

derzeitigen 80:20 Regel – 80 % Betrieb, 20 %<br />

Innovation – eine merkbare Verschiebung zur<br />

Innovation hin passiert«, fordert Mittheisz.<br />

Gemeinsam Prozesse verbessern<br />

Die Innovation kann durch neue Technologien<br />

und Geschäftsmodelle, die daraus möglich<br />

werden, passieren oder durch das Optimieren<br />

der Unternehmensprozesse. Eric-Jan<br />

Kaak von Blizzard hat gute Erfahrungen mit<br />

multidisziplinären Teams gemacht, welche<br />

die gesamte Wertschöpfungskette betrachten<br />

und verbessern. »Die IT ist hier genauso mit<br />

an Bord, aber keine Spaßbremse, sondern<br />

Teil der gesamten Prozessgestaltung, einer<br />

Prozessgestaltung, die sich der Kernprobleme<br />

annimmt und nicht an der Oberfläche kratzt,<br />

als kontinuierliche Maßnahme und nicht als<br />

Projekt.«<br />

CIO als Unternehmer<br />

Die Spar AG ist eines der bedeutendsten<br />

Lebensmittelhandelsunternehmen in Österreich,<br />

mit 75.000 Beschäftigten und 12,5 Milliarden<br />

Euro Jahresumsatz beträgt alleine das<br />

Projektbudget der IT 25 Millionen Euro. IT-<br />

Chef Andreas Kranabitl fürchtet nicht um seinen<br />

Handlungsspielraum. »Eine Unternehmens-IT<br />

besteht aus viel mehr als Microsoft<br />

Office, Smartphones, Notebooks und Clouds.<br />

Ich gehe davon aus, dass diese Themen zirka<br />

20 Prozent meiner Agenda ausmachen.«<br />

»CIO muss ein Unternehmer sein, der sich<br />

mit IT, Geschäftsprozessen und Menschen<br />

auskennt«, Andreas Kranabitl, CIO der<br />

Spar AG.<br />

Diese wird viel mehr von Innovationsthemen<br />

dominiert, wie In-Memory, Mobile Applications,<br />

E-Commerce, Predictive Solutions<br />

und vielem mehr. »Im Mittelpunkt stehen<br />

Business Solutions und Projekte.« Die IT ist<br />

nicht mehr ein exotisches Durcheinander von<br />

Freaks und Gurus. IT ist eine professionelle<br />

Organisation, die die notwendigen Lösungen<br />

und Services liefert. Gerade wird der Business-Plan<br />

der IT <strong>2013</strong> – 2015 erstellt, und es<br />

sieht nicht danach aus, als würde Kranabitl<br />

und seiner Mannschaft dabei langweilig: »Wir<br />

haben einiges vor, das auch die IT fordern<br />

und wachsen lassen wird. Der CIO muss ein<br />

Unternehmer sein, der sich mit IT, Geschäftsprozessen<br />

und Menschen auskennt.«<br />

Chancen aktiv nutzen.<br />

Und so kommen auch die Analysten von<br />

Ernst & Young zu dem Schluss, dass der CIO<br />

aktiv die Chance nutzen soll, sich im Zusammenhang<br />

mit Mobility, Cloud und Social<br />

Media als Berater für die Fachabteilungen<br />

zu bewähren und aufzuzeigen, wie sich auf<br />

der Basis von Technologie neue Business-<br />

Chancen auftun. Er hat das entscheidende<br />

Know-how, um sicher zu stellen, dass den<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen und Sicherheitsanforderungen<br />

Rechnung getragen<br />

wird, ohne sich dabei als »Verhinderer« zu<br />

disqualifizieren. Dazu benötigt er Business-<br />

Verständnis und Kommunikationsfähigkeit.<br />

So ist er als gleichberechtigter und wichtiger<br />

Mitentscheider in den strategischen Gremien<br />

geschätzt und wird zum entscheidenden<br />

Wettbewerbsvorteil für sein Unternehmen.<br />

(MG)<br />

reibungslose projekte.<br />

sicherer betrieb.<br />

ltw als generalunternehmer IntralogIstIk<br />

LTW Intralogistics GmbH Achstrasse 53, 6922 Wolfurt/Austria<br />

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LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 33


IT | Software<br />

Potentiale in der Logistik heben<br />

mit dem richtigen IT Anbieter<br />

In vielen Unternehmen schlummern bis heute unentdeckte Potentiale, die durch den Einsatz neuer IT Lösungen<br />

gehoben werden könnten. Die Optimierung von Prozessen, die Vermeidung von Risiken und der damit<br />

verbundenen Kosten oder der bestmögliche Einsatz von Ressourcen sollten dabei stets die Zielsetzung sein.<br />

Besonders kleinere und mittlere Unternehmen sollten in regelmäßigen Abständen eruieren, ob es nicht doch<br />

eine Softwarelösung gibt, in die eine Investition lohnt und von der das Unternehmen profitieren könnte.<br />

Autor: CHRISTOPH GROSS, SCC Center<br />

Eine der Herausforderungen dieser,<br />

wie eigentlich aller Unternehmen,<br />

ist es jedoch, nicht nur zu definieren,<br />

was genau der Bedarf ist, sondern<br />

auch noch den bestmöglichen Anbieter<br />

und dessen Lösung auf dem Markt zu finden.<br />

Oft wird der damit verbundene Aufwand als<br />

zu hoch angesehen. Deshalb scheuen viele<br />

Unternehmen diesen und kaufen dann meist<br />

zu schnell und unbedacht eine Lösung, obwohl<br />

es noch weitaus geeignetere oder günstigere<br />

Lösungen gegeben hätte, oder vor allem<br />

auch einen anderen Anbieter, der von der<br />

Mentalität her möglicherweise mit dem eigenen<br />

Unternehmen besser harmoniert hätte.<br />

Bei der Suche reicht es nicht aus, nur die üblichen,<br />

allgemein bekannten Anbieter oder<br />

vermeintlichen „Marktführer“ in die Auswahl<br />

mit einzubeziehen. Vielmehr sollten Sie den<br />

Markt möglichst detailliert scannen und erst<br />

danach eine Entscheidung treffen, mit wem<br />

Sie in die engere Auswahl gehen.<br />

Besonders bei Lösungen, die nicht dem<br />

„Kerngeschäft“ des Logistikers entsprechen,<br />

wie eine Finanzbuchhaltung oder ein Dokumentenmanagement,<br />

lässt sich manch ein<br />

Unternehmen zu einer zu schnellen und<br />

unzureichend recherchierten Entscheidung<br />

verleiten, da der Aufwand für eine detaillierte<br />

Suche hier angeblich nicht gerechtfertigt ist.<br />

Doch weit gefehlt. Auch in diesem, wie in<br />

allen anderen Softwarebereichen sollten Sie<br />

genau recherchieren, welche potentiellen Anbieter<br />

und Lösungen es am Markt gibt.<br />

Das sollten Ihre Zielsetzungen bei der Softwaresuche<br />

für den Auswahlprozess sein:<br />

• Möglichst AL<strong>LE</strong> in Frage kommenden Anbieter<br />

bewerten.<br />

• Nicht nur Anbieter die auf Messen oder Ausstellungen<br />

sind kontaktieren.<br />

• Sich nicht nur auf die positiven oder negativen<br />

Aussagen über Anbieter verlassen,<br />

sondern die Anbieter und deren Lösung selbständig<br />

bewerten.<br />

• Schon vor der eigentlichen Anfrage den<br />

Anbieter auf Eignung prüfen.<br />

• Nicht nur die reinen Funktionen der Software,<br />

sondern auch noch weitere Themen im<br />

Detail klären.<br />

Welche „Eignungsfragen“ für einen Anbieter<br />

sollten Sie sich stellen? z.B.:<br />

• Bin ich überhaupt in der Zielgruppe der<br />

Anbieter? Warum? Wer als Unternehmen<br />

schlichtweg zu klein oder auch zu groß für<br />

den Anbieter ist, wird weder die richtige Lösung<br />

noch den richtigen Service oder Preis<br />

erhalten.<br />

• Liefert der Anbieter NUR seine eigene Lösung<br />

oder auch Drittlösungen oder Schnittstellen<br />

dazu? Warum? Eine Spedition benötigt<br />

z.B. mehr als nur die Speditionslösung.<br />

Je nach Anforderung können Lösungen wie<br />

Fuhrparkmanagement, Werkstatt, Finanzbuchhaltung,<br />

Reisekostenabrechnung, Lagerverwaltung,<br />

Telematik oder Dokumentenmanagement<br />

etc. notwendig werden. Wer dann<br />

einen Anbieter gewählt hat, der sich nur auf<br />

die eigene Lösung konzentriert, hat ggf. ein<br />

Integrations- und Kostenproblem. Die vermeintlich<br />

mögliche Prozessoptimierung wird<br />

damit deutlich geschmälert.<br />

Zum Autor: Christoph Groß ist seit 2005<br />

als Unternehmensberater im Bereich Prozessoptimierung<br />

durch Informationstechnologie<br />

tätig. Einer der Schwerpunkte liegt<br />

dabei in der Logistik. Er hat ca. 40 Kunden<br />

in der Softwareauswahl mit einem Ausschreibungsvolumen<br />

von > 10 Mio. € betreut.<br />

Info: christoph.gross@scc-center.de<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM<br />

34 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

www.logistik-express.com


IT | Software<br />

Eignet sich der Anbieter aus Gesichtspunkten<br />

der räumlichen Nähe, der Größe des<br />

Unternehmens oder der verfügbaren Supportstruktur?<br />

Warum? Große Entfernung<br />

bedeutet auch hohe Reisekosten. Zu wenig<br />

Mitarbeiter bei hohem Entwicklungsbedarf<br />

lassen Laufzeiten im Projekt in der Regel zu<br />

hoch ausfallen – oder der unzureichende<br />

Support bedeutet eine schlechte Betreuung<br />

im Tagesgeschäft.<br />

Wussten Sie, dass es im deutschsprachigen<br />

Raum:<br />

• > 850 Anbieter gibt, die von sich behaupten,<br />

Lösungen für die Logistik anzubieten?<br />

• > 60 Anbieter im Bereich Transportoptimierung<br />

und Management,<br />

• ca. 40 Anbieter von Warehousemanagement<br />

oder<br />

• > 20 Anbieter von Zollabwicklungslösungen<br />

gibt?<br />

• Telematik, Navigation<br />

• Warehousemanagement<br />

• Steuerung für automatisierte Lagertechnik<br />

• Gefahrgut Gefahrstoffmanagement<br />

• Zollabwicklung<br />

• EDI Electronic Data Interchange<br />

• Auto-ID<br />

• ERP für Dienstleistungsunternehmen<br />

• CRM Customer Relationship Management<br />

• Projektmanagement<br />

• Finanzbuchhaltung Rechnungswesen<br />

• Zahlungsabwicklung<br />

• Anlagenbuchhaltung<br />

• Controlling, Kostenrechnung<br />

• Personalzeiterfassung<br />

• Reisekostenabrechnung<br />

• Personaleinsatzplanung<br />

• SCM Supply Chain Management<br />

• Integrierte Business Intelligence Lösung<br />

• Reporting<br />

• Integriertes Electronic Dokumenten M.<br />

• Content Management<br />

Im Logistik express Matchmaker können Sie<br />

all diese Lösungen und zugehörigen Anbieter<br />

„per Knopfdruck“ kostenlos miteinander<br />

vergleichen!<br />

(CC)<br />

Den zuvor genannten Zielen gerecht zu werden<br />

ist deswegen nicht besonders einfach.<br />

Wer sich also auf die Suche nach einer neuen<br />

Software begibt, kann entweder auf Messen,<br />

im Internet oder bei Bekannten nachfragen<br />

oder den neuen, kostenfreien Service von Logistik<br />

Express und SCC-Center nutzen:<br />

• Suchen Sie nach hunderten von Kriterien<br />

im „Logistik Express Matchmaker“ nach einer<br />

geeigneten Softwarelösung und dem entsprechenden<br />

Anbieter.<br />

• Erhalten Sie bis zu einer Stunde kostenfreie<br />

Betreuung bei der Nutzung des Matchmakers,<br />

damit diese das Optimum bei Ihrer Suche<br />

herausholen können.<br />

• Nach abgeschlossener Suche erhalten Sie<br />

ebenfalls kostenfrei einen TOP20 Report mit<br />

allen Firmenprofilen der markierten Anbieter<br />

sowie einer Matrix mit den von Ihnen erfassten<br />

Suchkriterien sowie den Antworten Ihrer<br />

„Favoriten“.<br />

FOTO: INSANE-ARTWORK.AT<br />

Damit möchten wir Sie unterstützenm, Ihren<br />

Suchaufwand nicht nur schneller, sondern<br />

auch weitaus effizienter zu gestalten und Sie<br />

in die Lage versetzen, den Mehrwert durch<br />

den Einsatz neuer IT in Ihrer Logistik erhöhen<br />

zu können.<br />

Diese Softwarelösungen sind für Logistiker<br />

oder Logistikunternehmen relevant:<br />

• Transportoptimierung & Management<br />

• Speditionssoftware<br />

• Fuhrparkmanagement<br />

• Tourenplanung<br />

• Mobiles Auftragsmanagement<br />

Logistik express informiert<br />

fachlich, sachlich, aktuell<br />

liefert Vorsprung durch Information<br />

berichtet informativ, frei und unabhängig<br />

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Halten Sie Schritt! Mit Logistik express bleiben Sie und Ihr Unternehmen immer in Bewegung. Denn Information<br />

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LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 35


INTERVIEW | E-COMMERCE<br />

Automatisierung öffnet das<br />

E-Commerce-Geschäft für KMU<br />

Logistik express sprach mit Daniel Hauser, Managing Director, Swisslog, über die Geschäftsmöglichkeiten des<br />

Unternehmens im E-Commerce-Segment. REDAKTION: URSULA SCHMELING<br />

Herr Hauser, der Anteil des Absatzkanals<br />

E-Commerce nimmt im Einzel- und Großhandel<br />

kontinuierlich zu. Wie ist Swisslog<br />

in dieser Sparte aufgestellt?<br />

Daniel Hauser:<br />

Wir realisieren<br />

derzeit ein<br />

Projekt für die<br />

Schweizer Post,<br />

das kleinen und<br />

mittelständischen<br />

Firmen<br />

den Einstieg ins<br />

E-Commerce-<br />

Daniel Hauser Geschäft erleichtern<br />

soll. Auf der<br />

Basis von SAP<br />

Extended Warehouse Management und<br />

Autostore, die von Swisslog implementiert<br />

wurden, will die Schweizer Post künftig die<br />

Distribution und das Retourenmanagement<br />

für KMU managen. Dies ist ein interessantes<br />

Geschäftsmodell – auch für andere Logistikdienstleister.<br />

Wir haben aber auch bereits intelligente, innovative<br />

Lagerlösungen bei Unternehmen<br />

realisiert, für die E-Commerce ein oder der<br />

Vertriebskanal ist. Namen kann ich leider<br />

hier nicht nennen.<br />

Worin bestehen die Herausforderungen des<br />

E-Commerce?<br />

D.H.: Im Kostendruck, in der Artikelvielfalt,<br />

den kurzen Lieferzeiten, hohen Retourenquoten,<br />

hohen Volumenschwankungen und<br />

hohen Marketingausgaben.<br />

Im Gegensatz zum Großhandel, wo große<br />

Mengen pro Artikel an Einzelhandelsgeschäfte<br />

ausgeliefert werden, gibt es im E-Commerce<br />

eine hohe Zahl an Einzelaufträgen für<br />

jeweils kleine Artikelmengen. Eine kosteneffiziente,<br />

punktgenaue und termingerechte<br />

Auslieferung ist da nicht einfach zu bewerkstelligen.<br />

Wo sehen Sie die Grenzen des E-Commerce?<br />

D.H.: Im Betriebswirtschaftlichen. Nur weni-<br />

ge E-Commerce-Händler machen Gewinne.<br />

Firmen können aber nicht unentwegt Verluste<br />

anhäufen. Probleme entstehen außerdem<br />

bei zu schnellem Wachstum, z.B. Kapazitätsprobleme<br />

im Warehousing, Probleme im Service<br />

für die „letzte Meile“, insbesondere im<br />

B2C-Geschäft. Der Kunde möchte am liebsten<br />

seine Bestellung binnen 24 Stunden und<br />

dazu noch kostenlos geliefert bekommen.<br />

Riesige Probleme werfen auch die hohen Retourenquoten<br />

auf. Im Textilhandel liegen sie<br />

bei durchschnittlich 28 %.<br />

Wo bietet Swisslog welche Lösungen an?<br />

D.H.: Wir haben innovative Automatisierungslösungen<br />

in unserem Produktportfolio,<br />

die das Kommissionieren, Verpacken,<br />

Lagermanagement, die Distribution, das<br />

Einschleusen von Retouren in den Handelskreislauf<br />

und damit alle E-Commerce-<br />

Geschäftsprozesse kostengünstiger machen.<br />

Swisslog bietet integrierte Logistiklösungen<br />

für Lagerhäuser und Verteilzentren. Die Leistungspalette<br />

umfasst technische Lösungen<br />

sowie die Implementierung eigener Software.<br />

Wir haben halbautomatische Behälterkommissionier-Lösungen<br />

zur Bereitstellung von<br />

mehreren tausend Produkten auf statischen<br />

oder dynamischen Plätzen sowie Highspeed<br />

Propick Arbeitsplätze für Ware-zu-Person<br />

Kommissionierung, z.B. für den Textilhandel.<br />

Wir installieren Lager- und Transportsysteme<br />

für Behälter und Trays mit hoher bis sehr<br />

hoher Durchsatzleistung sowie Lager- und<br />

Kommissionierlösung für Einzelteile und<br />

kleine Colli mit sehr hoher Lagerdichte. Mit<br />

unserem Produkt Autostore sind sämtliche<br />

Arbeitsplätze flexibel nutzbar. D.h. jeder Arbeitsplatz<br />

kann sowohl für die Kommissionierung<br />

als auch das Retourenmanagement<br />

genutzt werden. Unsere Softwarelösungen<br />

werden vollständig in die Firmen-IT-Infrastruktur<br />

integriert.<br />

Ist der E-Commerce-Hype überall in Europa<br />

gleich, z.B. in Deutschland, Österreich, der<br />

Schweiz und Osteuropa?<br />

D.H.: Die Entwicklung im Handel geht überall<br />

in Richtung E-Commerce und Multi-<br />

Channel-Selling. Allerdings ist der Trend in<br />

Westeuropa schon weiter fortgeschritten als<br />

in Osteuropa. In den USA hat der Umsatz<br />

im E-Commerce-Segment 2012 die 200 Mrd.<br />

USD-Grenze überschritten und wächst weiter<br />

zweistellig. Auch in diesem Kontinent sind<br />

wir aktiv. (US)<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM<br />

36 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

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INTRALOGISTIK<br />

Mit OPM die Nase vorn – auch in<br />

Finnland<br />

Gerade feierte die von WITRON-Firmengründer Walter Winkler entwickelte OPM-Technologie ihr 10jähriges<br />

Jubiläum, schon darf sie sich wieder beweisen: in einem der weltweit größten Verteilzentren nahe Helsinki<br />

wird ein umfangreiches automatisiertes OPM-Lagersystem zeigen, was es drauf hat. REDAKTION: ANGELIKA THA<strong>LE</strong>R<br />

Die im Jahr 2005 mit dem „VDI-<br />

Innovationspreis für Logistik“<br />

ausgezeichnete „Order Picking<br />

Machinery“ (OPM) kommt mit<br />

ihren COM-Maschinen (Case Order Machinery)<br />

ohne Personaleinsatz aus und eignet<br />

sich hervorragend für die filialgerechte Kommissionierung<br />

von Handelseinheiten – egal<br />

ob im Trockensortiment oder im Frische- und<br />

Tiefkühlbereich. Der gute Ruf des Systems<br />

verbreitete sich bis nach Finnland, wo sich<br />

die WITRON Logistik + Informatik GmbH in<br />

einem Ideenwettbewerb mit ihren wirtschaftlichen<br />

Lager- und Kommissionier-Systemen<br />

für den Lebensmitteleinzelhandel gegen verschiedene<br />

Wettbewerbslösungen durchsetzen<br />

konnte.<br />

Gigantische Dimension<br />

In Sipoo entsteht das 141.900 m 2 große Verteilzentrum<br />

für INEX Partners Oy (Logistikdienstleister<br />

der finnischen S Group), dessen<br />

Inbetriebnahme in fünf Teilabschnitten von<br />

Mitte 2016 bis Ende 2018 erfolgt. Diese Ausmaße<br />

sind unabdingbar, betrachtet man das<br />

Vollsortiment von knapp 26.000 verschiede-<br />

nen Artikeln, die täglich<br />

an 1.100 Filialen<br />

in ganz Finnland geliefert<br />

werden. Von<br />

Trockensortiment<br />

über Frischeprodukte<br />

(2, 4, 8 oder<br />

13 Grad Celsius) bis<br />

hin zur Tiefkühlware<br />

(- 26 Grad Celsius) ist<br />

alles dabei, was das<br />

Konsumentenherz<br />

begehrt.<br />

Bis zu 1,4 Millionen Einheiten werden zu<br />

Spitzenzeiten ergonomisch und filialgerecht<br />

auf Paletten, in Rollcontainern oder Behältern<br />

und Kartonagen kommissioniert werden.<br />

Dafür sorgen die automatisierten OPMs mit<br />

insgesamt 52 COM-Maschinen, DPS (Dynamik<br />

Picking System), ATS (Automated Tote<br />

System, Variante mit Kartons statt Kisten)<br />

und CPS (Car Picking System), welche je nach<br />

Lagerbereich und Temperaturzone zum Einsatz<br />

kommen. Ein automatischer Warenausgangs-Puffer<br />

verhindert Leerläufe, aufgeteilt<br />

in verschiedene Temperatur-Module sorgt<br />

er für die tourengerechte JIT-Verladung aller<br />

kommissionierten Ladungsträger.<br />

Gemeinsame Premiere<br />

Noch nie haben WITRON oder INEX ein so<br />

großes Einzelprojekt umgesetzt. Schließlich<br />

umfasst das Verteilzentrum neben 126.000<br />

Paletten-Stellplätzen und 120.000 Behälterstellplätzen<br />

enorme 650.000 Tray-Stellplätze.<br />

Mehr als 230 Regalbediengeräte flitzen<br />

durch die Gänge, hinzukommen mehrere Kilometer<br />

Fördertechnik – ein munteres Kommissionier-<br />

und Lagerballett, dirigiert vom<br />

WITRON-Lagerverwaltungssystem. Kein<br />

Wunder, dass sich der Projektverantwortliche<br />

INEX-Logistikmanager Tuukka Turunen<br />

freut: „Durch die genau abgestimmten<br />

Prozesse – vom Lieferanten über alle Bereiche<br />

des Logistikzentrums bis in die Filialen<br />

– sind unsere Lieferketten kaum noch anfällig<br />

für Veränderungen im Artikelspektrum,<br />

für saisonale Einflüsse, extreme Spitzentage,<br />

überraschende Verkaufs-Aktionen oder für<br />

Feiertags-Schwankungen.“<br />

FOTO: WITRON<br />

Ein schönes Lob, doch für WITRON noch kein<br />

Grund, sich auszuruhen. Mit Hilfe des Kundenfeedbacks<br />

wird OPM laufend weiterentwickelt,<br />

inzwischen erfolgte der Rollout der<br />

3. Generation. Innovationen wie der „Mechanisierte<br />

Leergut-Puffer“ und der „Automatisierte<br />

Warenausgangs-Puffer“ sind bereits logisch<br />

und physisch in den OPM-Materialfluss<br />

eingebunden. Weitere Neuerungen sind zu<br />

erwarten. (AT)<br />

www.logistik-express.com<br />

LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 37


GLOBA<strong>LE</strong> MÄRKTE<br />

Lang erwarteter Startschuss in<br />

Indonesien<br />

Indonesiens Wirtschaft hat in den letzten Jahren erstaunliche Wachstumswerte erreicht. Die Güterströme im<br />

südostasiatischen Land sind angeschwollen und verstopfen die Häfen. Ein Ausbau ist dringend erforderlich.<br />

Der Entwurf des nationalen Hafen-Masterplans wurde schon erstellt, erste Projekte befinden sich in der Startphase<br />

- darunter der Ausbau des neuen Containerhafens bei Tanjung Priok nahe der Hauptstadt Jakarta.<br />

REDAKTION: Dirk ruppik<br />

Die Republik Indonesien benötigt<br />

dringend neue und erweiterte<br />

Häfen, Straßennetzwerke und<br />

Schienenverbindungen, um die<br />

Wirtschaft des Landes zu entwickeln. Bislang<br />

sind die inländischen Versendungskosten zu<br />

hoch und die Liegeplatztiefe ist überwiegend<br />

zu klein, um größere Schiffe beherbergen zu<br />

können. Daher wird das Land meistens über<br />

Feederschiffe - üblicherweise über Singapur<br />

- versorgt. Aus all diesen Gründen sind<br />

die eigenen Häfen schlichtweg nicht wettbewerbsfähig.<br />

Laut dem indonesischen Präsidenten<br />

Susilo Bambang Yudhoyono will<br />

die Regierung bis 2025 zwölf Milliarden US-<br />

Dollar (rund neun Milliarden Euro) in den<br />

Ausbau des Hafensystems investieren und<br />

spezielle Wirtschaftszonen im<br />

weltgrößten Inselstaat mit 17.508<br />

Inseln und rund 240 Millionen Einwohnern<br />

einrichten. Er skizzierte<br />

dabei Pläne für sechs Wirtschaftskorridore<br />

und weitere Wirtschaftszonen<br />

für Tourismus und Bergbau<br />

genauer. Laut der Indonesischen<br />

Infrastruktur Initiative – ein dreijähriges<br />

Projekt der australischen<br />

Regierung – will die indonesische<br />

Regierung nur rund 1,3 Prozent<br />

des Bruttoinlandsproduktes (BIP)<br />

in <strong>2013</strong> (8,424 Billiarden indonesische<br />

Rupiah bzw. rund 666 Millionen Euro)<br />

in Infrastruktur investieren. Normalerweise<br />

sind in Entwicklungsländern fünf Prozent<br />

des BIP üblich. Durch den nationalen Hafen-<br />

Masterplan soll der Anteil auf fünf Prozent<br />

hochgeschraubt werden.<br />

Hafenausbau hält mit Wirtschaftsentwicklung<br />

bisher nicht mit<br />

„Indonesien wächst nicht mit voller Kraft, da<br />

das Wirtschaftswachstum durch die schwache<br />

Infrastruktur behindert wird“, sagte Michael<br />

Lund Hansen, Asia Pazifik-Direktor für<br />

Portfolio-Management von APM Terminals<br />

auf der „Indonesia International Conference<br />

- Focus On Indonesian Economy 2011“ in<br />

Jakarta am 22. Juli. Das Bruttoinlandsprodukt<br />

ist gemäß German Trade & Invest (Gtai) in<br />

den letzten Jahren real um sechs Prozent gewachsen.<br />

Er erklärte: „Momentan arbeiten<br />

fünf von sechs bedeutenden Containerhäfen -<br />

die 90 Prozent des Containeraufkommens des<br />

Landes handeln - an der Kapazitätsobergrenze,<br />

wodurch die Effizienz reduziert wird und<br />

die Logistikkosten erhöht werden. Dadurch<br />

besteht die Gefahr, dass das Land internationalen<br />

Handel an Niedrigkosten-Länder<br />

verliert.“ Anhand der vorhergesagten Wachstumsraten<br />

schlägt Hansen vor, dass das südostasiatische<br />

Land ein Minimum von sechs<br />

bis sieben Millionen TEU an neuer Containerkapazität<br />

bis 2015 und rund 15 Millionen<br />

TEU bis 2020 benötigt. „Wir müssen jetzt<br />

loslegen, damit die Anlagen im Zeitrahmen<br />

fertiggestellt werden können.“ Momentan<br />

können nur Containerschiffe bis zu 6.500 TEU<br />

im größten Liegeplatz des Landes in Tanjung<br />

Priok nahe der Hauptstadt Jakarta festmachen.<br />

Auf den Asien-Europa-Handelsrouten<br />

werden normalerweise Containerschiffe der<br />

doppelten Größe eingesetzt.<br />

Neuer Masterplan für Häfen<br />

Der Entwurf des neuen Hafenmasterplans<br />

(HMP, März 2012) stammt aus der Feder der<br />

Indonesia Infrastructure Initiative (IndII), ein<br />

durch die australische Regierung gefördertes<br />

Projekt, das das Wirtschaftswachstum in<br />

Indonesien durch verbesserte Infrastruktur<br />

und Investitionen fördern soll. Der Plan gilt<br />

für einen Zeitraum von 20 Jahren und kann<br />

alle fünf Jahre abgeändert werden. Er wurde<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM<br />

38 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

www.logistik-express.com


Globale Märkte<br />

in enger Zusammenarbeit mit den indonesischen<br />

Ministerien und Experten erstellt. Die<br />

Wirtschaft des südostasiatischen Inselstaats<br />

hängt stark vom Zustand der Häfen ab. Durch<br />

das Schifffahrtsgesetz Nr. 17 (2008) sollen kritische<br />

Bereiche wie Effizienz, Sicherheit und<br />

Nachhaltigkeit der Häfen adressiert werden.<br />

In einem multidimensionalen Ansatz sollen<br />

u.a. der Wettbewerb stimuliert, rationalisierte<br />

Hafenentwicklungspläne erstellt,<br />

PPP-Verfahren für die Finanzierung eingeführt<br />

und die nationalen Behörden in den<br />

Planungsprozess integriert werden. Dadurch<br />

wird die Entwicklung eines Hafensystems gefördert,<br />

das „effizient, wettbewerbsfähig und<br />

flexibel ist und den internationalen Handel<br />

sowie Wirtschaftswachstum und regionale<br />

Entwicklung unterstützt.“ 2009 wurden laut<br />

HMP 968,9 Millionen Tonnen Güter in den<br />

indonesischen Häfen umgeschlagen. Davon<br />

waren 560,4 Millionen Tonnen Trockenschüttgut<br />

(rund 75 Prozent Kohle), 176,1 Millionen<br />

Tonnen Flüssigschüttgut (86 Prozent<br />

Petroleum und -produkte), 143,7 Millionen<br />

allgemeine Fracht und nur 88,2 Millionen<br />

Tonnen containerisierte Güter.<br />

Der Containerumschlag wuchs zwischen<br />

1999 und 2009 mit 12,3 Prozent. 2020 soll<br />

sich der Containerumschlag gegenüber 2009<br />

verdoppelt haben (bis 2030 weitere Verdopplung).<br />

Die Containerhäfen drohen bereits zu<br />

Engpässen zu werden und den freien Strom<br />

an Gütern zu behindern. Der gesamte Außenhandel<br />

belief sich auf 543 Millionen Tonnen<br />

(56 Prozent am Gesamtvolumen). Darunter<br />

waren es die Exportprodukte, die mit 442,5<br />

Millionen Tonnen (80 Prozent) den größten<br />

Anteil hatten. Indonesien gilt daher als klassisches<br />

Exportland. Es wird prognostiziert,<br />

dass der Güterumschlag bis 2015 auf 1,3 Milliarden<br />

Tonnen (jährlich +4,5 Prozent) und<br />

bis 2020 auf 1,5 Milliarden Tonnen (jährlich<br />

+ 3,7 Prozent) ansteigt.<br />

Konkrete Hafenprojekte<br />

Die sechs erwähnten Wirtschaftskorridore<br />

sind namentlich der Sumatra-, Java-, Kalimantan-,<br />

Sulawesi-, Bali-Nusa Tenggara- und<br />

der Papua-Kepulauan Maluku-Wirtschaftskorridor.<br />

Die Warenströme und die Hafensysteme<br />

in den jeweiligen Wirtschaftskorridoren<br />

sollen neu geordnet werden. Das südostasiatische<br />

Land besitzt insgesamt 111 Handelshäfen,<br />

614 nichtkommerzielle Häfen, 472<br />

Spezialterminals und 721 Terminals für private<br />

Interessen. Indonesien verfügt über insgesamt<br />

vier staatliche Betriebsgesellschaften<br />

für Seehäfen. Die PT Pelindo I mit Sitz in Medan<br />

ist im Gebiet von Nord-Sumatra in vier<br />

Provinzen für 26<br />

Häfen zuständig.<br />

Die PT Pelindo II<br />

verwaltet neben<br />

dem Hafen von<br />

Jakarta in zehn<br />

Provinzen insgesamt<br />

29 Häfen.<br />

PT Pelindo III mit<br />

Dirk Ruppik Sitz in Surabaya<br />

ist in acht Provinzen<br />

für 32 Häfen<br />

verantwortlich. Weiterhin betreibt die PT Pelindo<br />

IV mit Sitz in Makassar 24 Häfen in zehn<br />

Provinzen.<br />

Ein Megahafenprojekt auf Java (und größtes<br />

Hafenprojekt im Land) ist die Entwicklung<br />

des größten Industriehafens in Indonesien -<br />

dem Hafen Kalibaru nicht weit von Tanjung<br />

Priok im Norden Jakartas. Der staatliche Hafenbetreiber<br />

Pelindo II will hier in der ersten<br />

Phase (6,5 Millionen TEU) bis 2014 rund 1,8<br />

Milliarden Euro investieren. Laut dem Präsidenten<br />

von Pelindo II Richard Jost Lino wird<br />

der neue Hafen nach drei Bauphasen im Jahr<br />

2023 13 Millionen TEU Kapazität besitzen. Es<br />

ist der Bau von Kaianlagen von 4.000 m Länge<br />

vorgesehen. Die Wassertiefe soll 20 m betragen.<br />

Nach Fertigstellung erhält er offiziell<br />

den Namen New Priok. Zusammen mit dem<br />

alten Hafen Tanjung Priok (2011 5,8 Millionen<br />

TEU) wird der Großraum Jakarta dann<br />

über rund 19 Millionen TEU Boxenkapazität<br />

verfügen.<br />

Bis 2020 muss das Terminal laut Handelsminister<br />

Gita Wirjawan seine Kapazität verdreifachen,<br />

um mit dem Wachstum schrittzuhalten.<br />

„Wir müssen unsere Kapazität erhöhen,<br />

oder wir werden leiden.“ Containerschiffe<br />

nehmen derzeit laut Gtai für das Entladen<br />

eine Wartezeit von mindestens vier Tagen in<br />

Kauf. Tanjung Priok hat insgesamt drei Containerterminals,<br />

wovon zwei (Terminal I und<br />

II) von der Gesellschaft Jakarta International<br />

Container Terminals (JICT) im Rahmen eines<br />

Managementvertrages mit einer Laufzeit von<br />

20 Jahren betrieben werden. JICT ist ein Joint<br />

Venture von Pelindo II und der Hong Konger<br />

Hutchison Port Holdings (HPH). Durch den<br />

Ausbau von New Priok will Indonesien insbesondere<br />

seine Abhängigkeit vom Transshipment<br />

in Singapur verringern. Weitere Containerhäfen<br />

sind laut Gtai in Palembang und<br />

Bengkulu (beide Sumatra) sowie Pontianak<br />

(Kalimantan) geplant.<br />

Laut Alfred Natsir, dem geschäftsführender<br />

Direktor von Pelindo I, will die Hafengesellschaft<br />

in den nächsten vier Jahren vier Häfen<br />

- namentlich Batu Ampar Port (Batam), Dumai<br />

Port (Riau), Belawan (Medan) und Kuala<br />

Tanjung (Nord-Sumatra) - entwickeln. Dabei<br />

soll in Kuala Tanjung ein neuer internationaler<br />

Tiefsee-Hubhafen (15 m Wassertiefe) für<br />

Westindonesien entstehen. Allerdings steht<br />

die Machbarkeitsstudie noch aus. Die erste<br />

Phase des Hafenausbaus in Belawan wurde<br />

2012 begonnen, ein 100 m langer Pier sowie<br />

fünf Containerkrane wurden installiert.<br />

Von <strong>2013</strong> bis 2015 werden ein Kaierweiterungsprojekt<br />

(zunächst 700 m, dann 350 m<br />

Länge) durchgeführt und weitere fünf Krane<br />

aufgebaut. Der Hafen Bitung in Sulawesi wird<br />

ebenfalls in einen Hub für Indonesiens Osten<br />

verwandelt. Hier steht die Machbarkeitsstudie<br />

gleichermaßen aus. Beide Hubs liegen<br />

an internationalen Schifffahrtslinien und<br />

besitzen genügend Hinterland für die Entwicklung.<br />

Die drei Häfen New Priok, Teluk<br />

Lamong (Perak) und Belawan (Medan) sind<br />

Teil eines Fast-Track-Programms seitens der<br />

Regierung. Ein internationaler Standard bei<br />

der Containerabfertigung wird bisher nur in<br />

Tanjung Priok (JV mit HPH) und in Surabaya<br />

(JV mit DPW) erreicht.<br />

Hapag-Lloyd wünscht sich bessere<br />

Zollabfertigung<br />

Die Hamburger Reederei bietet wöchentliche<br />

Dienste (SIS) von Jakarta und von Surabaya<br />

(SSL) - dem zweitgrößten Hafen Indonesiens,<br />

an dem zahlreiche Kunden angesiedelt<br />

sind - an. Zudem werden Feederservices von<br />

vielen anderen Häfen via Jakarta und Singapur<br />

durchgeführt, um an alle bedeutenden<br />

Hapag-Lloyd-Services nach Europa, dem<br />

Doppelkontinent Amerika und innerhalb der<br />

Region anschließen zu können. Am 17. April<br />

wird Hapag ihren Südostasien-Australien-<br />

Service (SAL) erweitern. Er ist eine Kombination<br />

aus dem bisherigen SAL-Dienst und<br />

dem ASA-Service und wird wöchentlich an<br />

einem festen Tag durchgeführt. Folgende<br />

Häfen werden angelaufen: Kelang, Singapur,<br />

Brisbane, Sydney, Melbourne, Adelaide, Jakarta<br />

und Kelang.<br />

Die Reederei sieht durch den Ausbau des<br />

Hafensystems entstehende Chancen für das<br />

eigene Geschäft und denkt dabei an mögliche<br />

zusätzliche Dienste weiterer Häfen. Eine<br />

höhere Effizienz der Häfen sowie der Einsatz<br />

von größeren Schiffen würden zusätzlich das<br />

Geschäft beflügeln. Der Hauptschwachpunkt<br />

im indonesischen Hafensystem ist laut Reederei<br />

immer noch die Straßen- und Schienenanbindung<br />

der Häfen. Für das eigene Geschäft<br />

wäre eine verbesserte Zollabfertigung<br />

von größter Bedeutung.“ (DR)<br />

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LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 39


AusBILDUNG<br />

Zurück in die Zukunft<br />

Rockstar, Schriftstellerin oder Bundeskanzler – in der Schulzeit sind die Berufswünsche häufig ausgefallen<br />

und vor allem schwer zu verwirklichen. Mit den Jahren kommt dann die Erfahrung, Träume verpuffen und<br />

im schlimmsten Fall bleibt am Ende nur noch der Wunsch nach irgendeiner Arbeitsstelle. Aber wer oder was<br />

stoppt die Ambitionen der heutigen Jugend? Redaktion: ANNA STEINER<br />

Auch wenn die Anzahl der Arbeitslosen<br />

in der Altersgruppe der unter<br />

25-jährigen mit 5,1 Prozent im<br />

Jahr 2012 unterdurchschnittlich<br />

gestiegen ist – es ist dennoch wieder ein Anstieg.<br />

Univ. Prof. Dipl. Wirtsch.-Ing.Dr.Ing.<br />

Prof.eh.Dr.h.c. Wilfried Sihn, Professor für<br />

Betriebstechnik und Systemplanung am<br />

Institut für Managementwissenschaften<br />

an der<br />

Technischen Universität<br />

Wien und<br />

Geschäftsführer<br />

der Fraunhofer<br />

Austria Research<br />

GmbH, ist davon<br />

überzeugt, dass<br />

eine fundierte Wilfried Sihn<br />

Ausbildung steigenden<br />

Arbeitslosenquoten<br />

entgegenwirken kann: „Das<br />

Hauptproblem ist, dass schlecht oder gar<br />

nicht ausgebildete junge Menschen es immer<br />

schwerer haben werden, einen Arbeitsplatz<br />

zu finden. Jene, die bereit und in der Lage<br />

sind, eine gute Ausbildung zu absolvieren,<br />

werden auch gute Chancen haben, einen adäquaten<br />

Arbeitsplatz zu finden.“<br />

Zusätzlich zu einer fundierten Ausbildung,<br />

sollte man, laut Wilfried Sihn, noch Kompetenzen<br />

wie soziale Intelligenz, Kommunika-<br />

tionsfähigkeit, Fachwissen, Metodenwissen<br />

und Sprachkompetenz mitbringen. „Neben<br />

diesen Skills ist es noch wichtig aufgabenspezifische<br />

und umsetzungsbezogene Fähigkeiten<br />

mitzubringen“, meint Prof. Dr. Helmut<br />

Zsifkovits, Professor für Industrielogistik an<br />

der Montanuniversität Leoben. Diese Anforderungen<br />

klingen plausibel, doch wie und vor<br />

allem wo soll man diese erlernen?<br />

Fehler im System<br />

Häufig fängt der Weg hin zum Arbeitslosengeld<br />

schon bei der Ausbildung beziehungsweise<br />

der Berufswahl an. Unzureichende<br />

Berufsberatung und undurchsichtige Ausbildungsangebote<br />

lassen so manchen orientierungslosen<br />

Jugendlichen stagnieren und den<br />

Beruf wählen, der ihm als erstes in den Sinn<br />

kommt – ohne viel darüber nachzudenken,<br />

ob dieser der richtige ist.<br />

Helmut Zsifkovits erkennt das Problem bei<br />

den Lehr- und Studienangeboten selbst:<br />

„Diese sollten sich nicht nach der Nachfrage<br />

der Lernenden ausrichten. Vielmehr sollte<br />

der Bedarf der Unternehmen und des Arbeitsmarktes<br />

beachtet werden. Die Jugendarbeitslosigkeit<br />

–zumindest in unserem<br />

Land – beruht zu einem großen Teil auf einer<br />

schlechten Abstimmung zwischen Angebot<br />

und Nachfrage. Zusätzlich sollte nicht vergessen<br />

werden, dass es in Unternehmen immer<br />

weniger Stellen gibt, die sich auf einfache,<br />

schnell erlernbare Ausführungstätigkeiten<br />

konzentrieren.“<br />

Eine zu theoretische Ausbildung, die wenig<br />

mit dem Berufsalltag zu tun hat, ist meist<br />

nicht zielführend, ist auch Sihn überzeugt:<br />

„Universitäten und Fachhochschulen sind<br />

gefordert, außerfachliche Kenntnisse und<br />

Problemlösungskompetenzen in die Curricula<br />

zu implementieren. Zum Beispiel ist<br />

es bei uns an der Technischen Universität<br />

Wien Strategie, in den Studien eine breite,<br />

methodenorientierte Ausbildung zu vermitteln.<br />

Dass dies der richtige Ansatz ist, zeigen<br />

die Rückmeldungen aus der Wirtschaft und<br />

die Nachfrage nach Absolventen der Technischen<br />

Universität Wien am Arbeitsmarkt“<br />

so Sihn.<br />

Anders, als bei<br />

vielen anderen<br />

– meist überlaufenen<br />

– Studienrichtungen<br />

gibt<br />

es zu wenig TU<br />

Absolventen, als<br />

die Wirtschaft<br />

brauchen könnte:<br />

„Eine weitere Helmut Zsifkovits<br />

Herausforderung<br />

wird darin bestehen<br />

durch ein ausgewogenes Maß an Führungs-<br />

und Selbstverantwortung möglichst<br />

viele Studienanfängerinnen und -anfänger<br />

zum Abschluss zu führen, um die Zahl der<br />

Absolventen an den Bedarf der Wirtschaft anzugleichen“,<br />

so Sihn.<br />

Die Bereitschaft Neues zu probieren<br />

Möchte man heute als junger Mensch Karriere<br />

machen gilt es, viele Anforderungen zu erfüllen,<br />

dabei aber nicht ganz auf die eigenen<br />

Interessen zu verzichten: „Junge Menschen<br />

sollten das Bildungsangebot an den Universitäten<br />

nutzen. Sie sollten nicht aufhören, zu<br />

lernen, offen für Neues sein und die Dinge<br />

zu tun, die ihnen Freude bereiten, denn was<br />

man gerne macht, macht man meistens gut“,<br />

rät Sihn jungen Berufseinsteigern.<br />

Jedoch sind es meist die weniger beliebten<br />

Studienrichtungen, wie Technik und Naturwissenschaften,<br />

die in der Wirtschaft verstärkt<br />

nachgefragt werden: „Hier müssen Ausbildungsstätten<br />

verstärkt Motivationsarbeit leisten,<br />

begonnen werden muss damit allerdings<br />

schon früher, in der Schule und im Elternhaus“,<br />

so Zsifkovits.<br />

Die geliebte E-Gitarre mir dem Taschenrechner<br />

zu tauschen, ist bestimmt nicht leicht –<br />

für die Karriere in den meisten Fällen aber<br />

besser. In einem Beruf festzustecken, der<br />

nicht den Vorstellungen des einst 14-jährigen<br />

Ichs entspricht, führt oft zu dem Wunsch<br />

zurück in die Zukunft zu reisen, die man sich<br />

damals ausmalte. Irgendwann jedoch hat<br />

jeder Feierabend – Zeit für kreative Gitarrenriffs,<br />

unvollendete Gedichte und fiktive<br />

Parteiprogramme. (AS)<br />

40 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

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Ausbildung<br />

Österreich forciert Binnenschifffahrts-Ausbildung<br />

Österreich will in den Bildungseinrichtungen das Bewusstsein für die Binnenschifffahrt fördern und künftig<br />

die Auszubildenden mit anwendungsorientierten Ausbildungsmaterialien bedienen.<br />

REDAKTION: Logistik express<br />

Aus diesem Grund wurde das Projekt<br />

REWWay als Teil des Österreichischen<br />

Nationalen Aktionsplans<br />

für die Binnenschifffahrt<br />

(NAP) gestartet, an dem die österreichische<br />

Wasserstraßengesellschaft via donau gemeinsam<br />

mit dem Logistikum Steyr derzeit mit<br />

Hochdruck arbeitet. REWWay steht für Research<br />

& Education in Inland Waterway Logistics<br />

und hat zum Ziel, alle mit Logistik und<br />

Binnenschifffahrt in Berührung kommende<br />

sekundäre und tertiäre Bildungseinrichtungen<br />

in Österreich von den Universitäten bis<br />

zu den Berufsschulen mit qualifiziertem Lehrmaterial<br />

zu bedienen, erklärt Lisa-Maria Putz,<br />

die am Logistikum Steyr für REWWay zuständige<br />

wissenschaftliche Mitarbeiterin.<br />

FOTO: jonkmanfotografie gsm 0653913303<br />

Faktum ist, dass derzeit in den Bildungseinrichtungen<br />

das Thema Güterschifffahrt und<br />

Donau didaktisch unbelichtet ist und der<br />

Nachwuchs nicht zuletzt wegen fehlenden<br />

Lehrmaterials zu wenig Wissen und Informationen<br />

über die Binnenschifffahrt und deren<br />

wichtige Rolle in Logistikketten vermittelt bekommt,<br />

ergänzt FH-Professor Oliver Schauer<br />

vom Logistikum Steyr im Gespräch mit der<br />

Zeitung Binnenschifffahrt: „Wir müssen Binnenschifffahrtsthemen<br />

in die Lehrpläne integrieren<br />

und am Logistikum Steyr eine Forschungs-<br />

und Lehrzelle aufbauen.“<br />

Im ersten Schritt wurden bei den Stakeholdern<br />

die Bedürfnisse nach Lehrmaterialien<br />

abgefragt. Der Tenor dabei: Wenn gutes<br />

Lehrmaterial vorhanden ist, gibt es eine große<br />

Bereitschaft, Schüler, Studenten, Azubis<br />

vertieft über Binnenschifffahrt zu unterrichten.<br />

Dazu braucht es aber nicht nur Filme,<br />

Skripten oder Lehrbücher, sondern auch Case<br />

Studies, Fach-Exkursionen zu den Plätzen des<br />

Geschehens, Fachvortragende aus der Praxis<br />

und per Saldo eine enge Vernetzung mit der<br />

Verkehrswirtschaft, um die Binnenschifffahrt<br />

stärker in das Bewusstsein der Logistiker von<br />

morgen zu bringen. Die Akteure im Dreieck<br />

Lehre, Wirtschaft und Forschung sollen zusammenwirken,<br />

um die Binnenschifffahrt in<br />

der Logistik- und Weiterbildung zur Steigerung<br />

der Akzeptanz der Donau als Transportmittel<br />

zu heben. In den nächsten Monaten<br />

wollen Schauer und Putz von den Besten<br />

lernen und so beispielsweise die Duisburger<br />

Hafengruppe sowie die Universitäten Duisburg<br />

und Schweinfurt-Würzburg oder STC in<br />

Rotterdam besuchen und sehen, wie an diesen<br />

Bildungseinrichtungen das Thema Binnenschifffahrt<br />

didaktisch vermittelt wird. Bis<br />

2015 will man das Projekt abschließen und<br />

„auf dem education highway Lehrmaterialien<br />

distribuieren“, sagt Schauer. Das Logistikum<br />

Steyr als Teil der Fachhochschule Steyr gilt als<br />

eines der führenden Ausbildungszentren für<br />

die Logistik-Ausbildung in Österreich. Rund<br />

100 Professoren, Lektoren und wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter kümmern sich um die Ausbildung<br />

von 300 Studierenden. (<strong>LE</strong>)<br />

Der Nationale Aktionsplan Donauschifffahrt<br />

(NAP) ist ein dynamisches Planungsund<br />

Entscheidungsinstrument für die österreichische<br />

Schifffahrtspolitik bis 2015<br />

und unterstreicht die verkehrpolitische<br />

Bedeutung der Binnenschifffahrt, welche<br />

auch im Rahmen der österreichischen<br />

EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr<br />

2006 zum Schwerpunktthema gewählt<br />

wurde. Auch auf europäischer Ebene gewinnt<br />

die Binnenschifffahrt an Bedeutung:<br />

So hat die Europäische Kommission im<br />

Jänner 2006 ein Aktionsprogramm zur<br />

Förderung der Binnenschifffahrt in Europa<br />

vorgestellt. Der NAP stellt die nationale<br />

Umsetzungsstrategie dieses europäischen<br />

Aktionsprogramms dar, und gibt die Linie<br />

für die österreichische Schifffahrtspolitik<br />

bis 2015 vor.<br />

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LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 41


Ausbildung<br />

Mit DHL zum erfolgreichen<br />

Lehrabschluss<br />

Die Bildungsdebatte schlägt in den letzten Monaten wieder hohe Wellen: unzureichende Lehrerausbildung,<br />

starre Lehrpläne, zu wenige Plätze in Lehrveranstaltungen an den Universitäten und Ausbeutung von Lehrlingen<br />

als billige Arbeitskräfte. Dass es auch anders geht, zeigt die DHL Freight Lehrlingsakademie.<br />

REDAKTION: Anna Steiner<br />

Die an den DHL Standorten Wien,<br />

Wels und Kalsdorf ansässige<br />

DHL freight Lehrlingsakademie<br />

versteht sich als Förderer der<br />

Jugend. Fundierte Ausbildung und lehrreiche<br />

Praxis werden in dem vorbildlichen Konzept<br />

groß geschrieben. „Der Auszubildende selbst<br />

steht im Mittelpunkt des Interesses. Die Teilnehmer<br />

sollen etwas lernen und nicht als billige<br />

Arbeitskräfte ausgenutzt werden. Neben<br />

dem an der Berufsschule und in der Praxis<br />

Erlernten , sollen die Jugendlichen zusätzlich<br />

ausgebildet werden “, so Heike Sommer, Initiatorin<br />

der Lehrlingsakademie von<br />

DHL Freight.<br />

Das Konzept ist einfach, aber effektiv: Wöchentlich<br />

finden Weiterbildungen statt, die<br />

von externen und internen Trainern durchgeführt<br />

werden. Die Vielfalt der Ausbildner<br />

garantiert einen weitläufigen Überblick über<br />

Themen, die sich nicht nur mit fachspezifischen<br />

Inhalten beschäftigen. Im Mittelpunkt<br />

steht die Persönlichkeit der jungen Spediteure:<br />

Themen wie Selbstorganisation, Motivation,<br />

Umgangsformen und Kommunikation<br />

werden vermittelt. Besonderen Stellenwert<br />

haben die Bereiche Konfliktmanagement,<br />

Kundenorientierung und vernetztes Denken.<br />

Damit das theoretisch Erlernte bald praktische<br />

Anwendung findet, erfolgt einmal im<br />

Monat ein Praxistraining. Von einem Mitglied<br />

der Führungsmannschaft werden vielfältige<br />

Bereiche wie Zoll, Ladungssicherung oder<br />

Gefahrengut näher beleuchtet und mögliche<br />

Problemsituationen analysiert. Das Ziel der<br />

DHL Freight Lehrlingsakademie ist es, Jungspediteure<br />

kontinuierlich und nachhaltig<br />

auszubilden.<br />

Ausgezeichnete Qualität<br />

Engagement – besonders im Bereich der<br />

Jugendförderung – muss belohnt werden.<br />

So gewann die DHL Freight Lehrlingsakademie<br />

den HERMES Verkehrs.Logistik.Preis<br />

<strong>2013</strong>. Der, in diesem Jahr zum ersten Mal<br />

verliehene, Preis honoriert außerordentliche<br />

Leistungen in der österreichischen Verkehrsund<br />

Logistikwirtschaft und wird von der<br />

Bundessparte für Transport und Verkehr der<br />

Wirtschaftskammer Österreich (WKO) verliehen.<br />

„Die Verleihung des Preises bestärkt<br />

uns in unserer Strategie. Wir werden daran<br />

arbeiten, die Akademie weiter zu verbessern“,<br />

so Sommer.<br />

Oft niederschmetternd, wenn nur wirtschaftliche<br />

Unternehmen und nicht – wie man es<br />

sich wünschen würde – auch staatliche Institutionen<br />

an das Potential des Nachwuchses<br />

glauben. Ein wenig Investition, sowohl in<br />

finanzieller als auch in struktureller Hinsicht,<br />

reichen schon aus, um der verlorenen Jugend<br />

neue, nachhaltige Perspektiven für die berufliche<br />

Zukunft aufzuzeigen. Ob der Tatendrang<br />

von DHL Freight das nächste Jahr noch<br />

bestehen bleibt, wird sich spätestens bei der<br />

Verleihung des HERMES Verkehrs.Logistik.<br />

Preis <strong>2013</strong> zeigen. (AT)<br />

DHL Freight ist ein flexibler Partner für<br />

den Landtransport in ganz Europa, Teilen<br />

der GUS, des Nahen Ostens und Nordafrikas.<br />

Auf Straße, Schiene und im Kombinierten<br />

Verkehr.<br />

Sie verfügen in allen Industriesektoren<br />

über umfassendes Know-How: vom Stückgut-,<br />

Teil- und Komplettladungsverkehr<br />

bis hin zum Management der gesamten<br />

Beschaffungs- und Distributionslogistik.<br />

Über 170 Terminals in mehr als 40 Ländern<br />

sorgen mit wöchentlich über 3.500<br />

Abfahrten und lückenloser Sendungsverfolgung<br />

für wahrhaft flächendeckenden<br />

Landtransport-Service – unterstützt von<br />

Zollexperten in über 275 Büros. (<strong>LE</strong>)<br />

42 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

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JOB | KARRIERE<br />

Menschen in Bewegung<br />

Karrieremeldungen lesen Sie auf Logistik-express.com<br />

Mit Anfang Juni <strong>2013</strong> übernahm Peter<br />

Ulber (53), ein international anerkannter<br />

Speditionsexperte und früheres<br />

Konzernleitungsmitglied von Kühne + Nagel,<br />

die Funktion von Monika Ribar als CEO<br />

von Panalpina, einem der weltweit führenden<br />

Transport- und Logistikunternehmen.<br />

Heike Sommer ist ab sofort neuer Managing<br />

Director Österreich und Slowenien<br />

der DHL Freight Austria mit Sitz in<br />

Kalsdorf bei Graz. Sie übernimmt damit die<br />

Agenden des kürzlich unerwartet verstorbenen<br />

Geschäftsführers Josef Augustin. Die<br />

gelernte Speditionskauffrau ist seit vielen<br />

Bei der Beiratssitzung der ACR Austrian<br />

Cooperative Research am 18. März <strong>2013</strong><br />

wurde Dr. Elisabeth Schludermann (35) als<br />

neues Mitglied willkommen geheißen. Die<br />

ACR ist ein Netzwerk aus 18 außeruniversitären<br />

Forschungseinrichtungen mit insgesamt<br />

Dieser Wechsel in der operativen Führung<br />

ist vom Verwaltungsrat der Panalpina Welttransport<br />

(Holding) AG zusammen mit Monika<br />

Ribar sorgfältig vorbereitet worden.<br />

Jahren im Unternehmen tätig, zuletzt als<br />

Area Manager Südösterreich und Slowenien.<br />

Heike Sommer ist verheiratet und hat<br />

einen Sohn, sie bezeichnet ihre Familie als<br />

wichtigste Stütze und Ausgleich zum Geschäftsleben.<br />

600 MitarbeiterInnen. Elisabeth Schludermann<br />

ist seit Jänner 2010 an der Technischen<br />

Universität Wien im Forschungs- und<br />

Transfersupport für den Bereich Firmenkooperationen<br />

verantwortlich<br />

Peter Ulber<br />

CEO<br />

PANALPINA<br />

Heike SOMMER<br />

Direktor Österreich<br />

DHL Freight<br />

Elisabeth<br />

Schludermann<br />

Mitglied im Beirat<br />

ACR<br />

Mag. Elmar Paireder ist Anfang März<br />

neuer Leiter des Umwelttechnik-Clusters<br />

und des Netzwerks Ressourcen- und<br />

Energieeffizienz der Clusterland Oberösterreich<br />

GmbH. Der 37-jährige Wilheringer<br />

war zuvor zehn Jahre als Projektmanager<br />

im Mechatronic-Cluster tätig. Aufgrund des<br />

dort gesammelten Know-hows, speziell bei<br />

international ausgerichteten Kooperationsprojekten,<br />

ist der studierte Betriebswirt für<br />

seine zukünftigen Aufgaben bestens gerüstet<br />

Elmar Paireder<br />

Manager<br />

Umwelttechnik-Cluster<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Markus Skof (33)<br />

leitet seit Januar <strong>2013</strong> gemeinsam mit<br />

Dr. Markus Heinecker (36) die Geschicke<br />

des Grazer Logistiksoftware- und Systemhaus<br />

ISA GmbH – Jungheinrich Company.<br />

Seine Karriere bei ISA startete Skof 1999. Als<br />

Systementwickler und Projektleiter verantwortete<br />

er vor allem Projekte in Südafrika,<br />

Taiwan und China. In Folge übernahm er die<br />

Vertriebsagenten und ab 2011 zusätzlich das<br />

Key Account für Jungheinrich.<br />

Markus Skof<br />

Geschäftsführung<br />

ISA GmbH<br />

Der studierte Bauingenieur Dipl. Ing.<br />

Peter Kunz, FRICS (Fellow der Royal<br />

Institution of CharteredSurveyors) ist mit<br />

sofortiger Wirkung zum Head of Industrial<br />

& Logistics von Colliers International,<br />

Deutschland ernannt worden. Peter Kunz,<br />

der seit 2002 im Unternehmen ist, verant-<br />

Mit Wirkung zum 1. Juli <strong>2013</strong> tritt Sabine<br />

Hucke (48) als Geschäftsführerin in<br />

die Geschäftsstelle der BVL ein. Sie übernimmt<br />

die Aufgaben von Jörn Fontius (36).<br />

Hucke war lange Jahre Leiterin Zentrale Logistik<br />

der F.S. Fehrer Automotive GmbH. Zu<br />

wortet bei Colliers International, Frankfurt,<br />

als geschäftsführender Gesellschafter den<br />

gesamten Vermietungsbereich (Office, Retail,<br />

Industrial) und wird diese Aufgabe auch<br />

weiterhin wahrnehmen.<br />

ihrem Geschäftsführungsbereich gehören<br />

die Bereiche Inhalte, Wissen, Forschung und<br />

das Veranstaltungsmanagement. Als zentrale<br />

Aufgabe übernimmt sie die Projektleitung<br />

des 30. Deutschen Logistik-Kongresses im<br />

Oktober in Berlin.<br />

Peter Kunz<br />

Head of<br />

Industrial & Logistics<br />

Colliers International<br />

Deutschland<br />

Sabine Huke<br />

Geschäftsführerin<br />

BVL<br />

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LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 43


JOB | KARRIERE<br />

Menschen in Bewegung<br />

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Erich Harsch<br />

Aufsichtsrat<br />

GS1 Germany<br />

Nach Otmar W. Debald übernimmt<br />

Erich Harsch, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der dm-drogerie markt<br />

GmbH + Co. KG, die Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der GS1 Germany. Stephan<br />

Füsti-Molnár, General Manager der Henkel<br />

Wasch- & Reinigungsmittel GmbH, den stellvertretenden<br />

Vorsitz des Aufsichtsrats. In der<br />

neuen Legislaturperiode stehen vor allem<br />

das Thema Produkttransparenz sowie der<br />

weitere Aufbau eines Data Quality Service<br />

auf dem Programm.<br />

Christian Berner<br />

Aufsichtsrat<br />

4flow<br />

Christian Berner (59) ist ab sofort Mitglied<br />

des 4flow-Aufsichtsrates als Nachfolger<br />

von Hans-Peter Lendzion, der den Posten<br />

nach zwölf Jahren aus Altersgründen<br />

aufgibt. Christian Berner war bis September<br />

2012 Vorsitzender des Vorstandes der Lekkerland<br />

AG & Co KG. Insgesamt führte er<br />

das Unternehmen elf Jahre. Vor seiner Tätigkeit<br />

beim Frechener Großhändler war er<br />

für viele Jahre bei der Kühne & Nagel AG &<br />

Co. KG tätig.<br />

Matthias Krafft<br />

Geschäftsbereichsleiter<br />

inconso AG<br />

Stephan Seeck<br />

4flow<br />

Geschäftsbereiches Embedded Systems verantwortlich.<br />

Er begann seine Karriere 1997<br />

als Entwicklungsingenieur bei der SICAN<br />

GmbH in der Softwareentwicklung für Embedded<br />

Systems in den Bereichen Mobiltelefonie<br />

und sicherheitskritischer Systeme.<br />

Der Logistiksoftware-Spezialist inconso<br />

AG hat Matthias Krafft (44) zum<br />

Geschäftsbereichsleiter ernannt. Er ist für<br />

den Ausbau der bestehenden Kundenbeziehungen<br />

im Bereich Embedded Systems, die<br />

Gewinnung von Neukunden sowie die Weiterentwicklung<br />

und den Ausbau des neuen<br />

Prof. Dr. Stephan Seeck (48) bringt ab<br />

sofort sein umfassendes Logistikwissen<br />

bei 4flow consulting ein. Der promovierte<br />

Physiker und Professor in Berlin war vor dem<br />

Wechsel zu 4flow bei der Logistikberatung<br />

ZLU Consulting und Management in leitender<br />

Funktion und als Mitglied der Geschäftsleitung<br />

tätig. Dort verantwortete er vor allem<br />

Supply-Chain-Management-Projekte im<br />

Handel und in der Konsumgüterindustrie,<br />

sowie in der Chemiebranche und in der Ersatzteillogistik.<br />

Sassan Rabet<br />

CEO<br />

Xrail<br />

Xrail, die europäische Allianz zur Stärkung<br />

des internationalen Einzelwagenverkehrs,<br />

gab die Ernennung von Sassan<br />

Rabet (41) zum neuen CEO bekannt. Sassan<br />

Rabet, derzeit stellvertretender CEO von<br />

Xrail, trat die Position am 1. Mai <strong>2013</strong> an. Er<br />

hatte bereits verschiedene Führungspositionen<br />

bei SBB Cargo inne und verfügt über<br />

langjährige Erfahrung im Schienengüterverkehr.<br />

Rabet hat einen Master in internationaler<br />

Politik und Management, ist verheiratet<br />

und hat zwei Kinder.<br />

Marjolein Dangremond<br />

Handelsvertreterin<br />

Reifengroßhandel<br />

Heuver<br />

Seit 1. April ist Marjolein Dangremond<br />

bei Heuver Reifengroßhandel Handelsvertreterin<br />

in der Abteilung Erdbewegungsund<br />

Baumaschinenreifen. Ihre Anstellung<br />

erfolgte im Rahmen der Vision von Heuver,<br />

hochwirksame Länderteams zu bilden. Marjolein<br />

wird einerseits Manager Bert van ´t<br />

Holt zur Hand gehen, sich aber auch auf die<br />

ausländischen Märkte und hier vor allem<br />

auf die französischsprachigen Regionen konzentrieren,<br />

da sie fließend Deutsch, Englisch<br />

und Französisch spricht.<br />

Gerard Kiela<br />

Area Sales Manager<br />

META-Regalbau<br />

Area Sales Manager Gerard Kiela (50) betreut<br />

nun den niederländischen Markt<br />

für META-Regalbau. Als Ansprechpartner für<br />

den Fachhandel unterstützt er vor Ort bei der<br />

Realisierung von Projekten, berät bei Marketing-Maßnahmen<br />

oder führt Produktschulungen<br />

durch. Er bringt eine langjährige<br />

Management-Erfahrung in verschiedenen<br />

Firmen der Logistikbranche in seine neue<br />

Tätigkeit ein. Das Projektgeschäft soll besonders<br />

mit den Fachboden-, Weitspann-, Paletten-<br />

und Kragarmregalen forciert werden.<br />

44 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

www.logistik-express.com


JOB | KARRIERE<br />

Soziale Netzwerke gewinnen immer mehr an Bedeutung. Knüpfen Sie Ihr persönliches Netzwerk.<br />

UPS hat bekannt gegeben, dass Jens Poggensee,<br />

der bereits seit 32 Jahren in der<br />

Transportbranche tätig ist, zum Vice President<br />

Freight Forwarding für UPS Europe<br />

ernannt wurde. In seiner neuen Position ist<br />

Poggensee für Strategie, Performance und<br />

Umsatzwachstum der Frachtlogistikdienste<br />

des Unternehmens in mehr als 120 Ländern<br />

und Gebieten in Europa verantwortlich.<br />

Jens Poggensee<br />

Leiter<br />

UPS Freight Forwarding<br />

Europa<br />

Diplom-Ingenieur Herfried Pichler<br />

(43) ist neuer Vertriebsleiter bei der<br />

Swisslog AG in Sipbachzell, wo er künftig<br />

Swisslog-Kunden in Österreich vor Ort noch<br />

besser bei ihren logistischen Anforderungen<br />

unterstützen und beraten kann. Er bringt<br />

über 13 Jahre Erfahrung im Vertrieb logistischer<br />

Anlagen mit. Der studierte Wirtschaftsingenieur<br />

für Maschinenbau an der<br />

Technischen Universität Graz zeichnet für<br />

den WDS-Bereich Swisslogs verantwortlich.<br />

Herfried Pichler<br />

Vertriebsleiter<br />

Swisslog<br />

Mit Mark Vogt (45) leitet von nun an<br />

ein ausgewiesener Experte für Projektierung<br />

und Realisierung automatischer<br />

Lager- und Materialflusssysteme den internationalen<br />

Vertrieb und das Marketing der<br />

Aberle GmbH. Die Aberle GmbH, Leingarten,<br />

ein Unternehmen von Körber Process<br />

Solutions, setzt auf weitere Expansion und<br />

baut ihren Managementbereich aus. Der<br />

diplomierte Maschinenbau-Ingenieur und<br />

gefragte Fachreferent Vogt verfügt über annähernd<br />

20 Jahre Branchenkenntnis.<br />

Mark Vogt<br />

Vertrieb und Marketing<br />

Aberle GmbH<br />

Air Charter Service (ACS), einer der führenden<br />

Anbieter von Passagier- und<br />

Frachtcharterflügen, hat Stephan Blank zum<br />

General Manager ernannt. Seit 1. Mai <strong>2013</strong><br />

ist er am Standort Frankfurt am Main für<br />

den sukzessiven Ausbau der Bereiche Privat-<br />

und Geschäftscharter sowie VIP- und<br />

Frachtcharter verantwortlich. Der erfahrene<br />

Manager und ausgewiesene Branchenkenner<br />

ist bereits seit September 2011 als Director<br />

Cargo Germany im Unternehmen tätig.<br />

Stephan Blank<br />

General Manager<br />

Air Charter Service in<br />

Deutschland<br />

Seit Januar <strong>2013</strong> leitet Heike Heine (44)<br />

die Abteilung Projektmanagement bei<br />

der CargoSoft GmbH. Ihr Aufgabenschwerpunkt<br />

liegt in der Definition und Steuerung<br />

der Prozesse zur Projektabwicklung sowie<br />

der Organisation von Schulungen über die<br />

gesamte Systempalette. Die Diplomkauffrau<br />

(FH) hat über 15 Jahre Berufserfahrung in<br />

der Projektabwicklung gesammelt. Sie war<br />

u.a. bei Danzas GmbH sowie DHL Freight<br />

GmbH tätig und hat diverse Logistik- und<br />

Speditionsunternehmen bei Softwareeinfüh-<br />

Heike Heine<br />

Projektmanagement<br />

CargoSoft<br />

Seit April <strong>2013</strong> ist Andy Nutz (42) bei<br />

der Cargosoft GmbH als Leiter Global<br />

Product Development beschäftigt. Ferner<br />

nimmt er auch vertriebliche Aufgaben wahr.<br />

Er hat seinen Dienstsitz in Frankfurt im neu<br />

eröffneten Cargosoft-Büro in der Cargo-City-<br />

Süd. Herr Nutz kümmert sich speziell um<br />

die Internationalisierung der vielfältigen<br />

Cargosoft-Produkte. CargoSoft plant, in den<br />

nächsten Jahren seine Präsenz und die Installationen<br />

weltweit auszubauen.<br />

Andy Nutz<br />

Leiter Global Product<br />

Development<br />

CargoSoft<br />

Die Hermes Fulfilment GmbH hat ihre<br />

Geschäftsführung verstärkt. Seit dem 1.<br />

April verantwortet der gelernte Speditionskaufmann<br />

Frank Marquard (51) das operative<br />

Geschäft des Hamburger Distanzhandelsdienstleisters.<br />

Er steht Dieter Urbanke zur<br />

Seite, der als Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

seit Gründung des Unternehmens im<br />

Jahre 2006 für die Bereiche Vertrieb, Finanzen,<br />

Controlling, Planung und Steuerung,<br />

Personal sowie Unternehmenskommunikation<br />

verantwortlich ist.<br />

Frank Marquard<br />

Geschäftsführung<br />

Hermes Fulfilment<br />

www.logistik-express.com<br />

LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 45


Events<br />

Nachhaltigkeit 3.0<br />

Der September wird wieder heiß! Der Leobener Logistiksommer lockt am 19. und 20. September <strong>2013</strong> wieder<br />

in die steirische Logistikhochburg. In der Montanuniversität Leoben können sich die Teilnehmer den Wissensvorsprung<br />

für einen erfolgreichen Jahresausklang holen. REDAKTION: Angelika Thaler<br />

Schon seit seiner Gründung im Jahr<br />

2002 konzentriert sich der internationale<br />

Leobener Logistik Sommer<br />

auf Transport-, Förder- und Altstofflogistik<br />

und damit so manchem Thema,<br />

das bei anderen Veranstaltungen unter den<br />

Tisch fällt. Trotzdem oder vielleicht gerade<br />

deswegen, erfreut er sich wachsender Beliebtheit.<br />

Für das 11. Jahr haben sich die Organisatoren<br />

drei spannende Schwerpunkte gesetzt,<br />

die helfen sollen, der unternehmerischen<br />

Verantwortung auf wirtschaftlicher, sozialer<br />

und ökologischer Ebene gerecht zu werden.<br />

Zukunftsmusik spielt das Thema „3D-Printing“,<br />

denn obwohl sich der 3D-Druck heute<br />

noch im Entwicklungslabor beweisen muss,<br />

wird er wahrscheinlich in nur wenigen Jahren<br />

die Produktionsprozesse revolutionieren.<br />

Denn wozu ein spezielles Kunststoff- oder<br />

Metallbauteil liefern lassen, wenn es vor Ort<br />

„ausgedruckt“ werden kann? Da kommen<br />

wir auch schon zum nächsten Thema, der<br />

bedarfsgerechten Produktion. Überproduktionen,<br />

Ausschuss- und Retourwaren verschwenden<br />

wertvolle Rohstoffe und Energie,<br />

belasten das Transportwesen und kosten<br />

obendrein noch eine Menge Geld. Das muss<br />

doch nicht sein! Daher bietet der Logistiksommer<br />

intelligente Lösungsansätze.<br />

Ein Dauerbrennerthema ist die Qualität. Beschädigte<br />

Ware kostet Zeit und Geld, Fehler<br />

machen niemanden glücklich und der Müllberg<br />

wächst, das Kundenvertrauen sinkt.<br />

Doch es gibt sie, die geeigneten Strategien,<br />

mit denen täglich hunderttausende Artikel<br />

fehlerfrei durch Warenein- und Warenausausgang<br />

geschleust werden. „Zero Defect<br />

Warehouse“ lautet die Devise! Vorträge aus<br />

der Praxis, Referate aus der Forschung und<br />

mitreißende Diskussionen in schönem Ambiente<br />

machen Leoben zu einem herbstlichen<br />

Hotspot, den man nicht verpassen sollte.<br />

(AT)<br />

transfairlog geht 2014 erneut in<br />

Hamburg an den Start<br />

Nach der erfolgreichen Premiere der transfairlog, Fachmesse für internationales Transport- und Logistik-<br />

Management im Juni 2012 gibt der Veranstalter, die Münchner EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH, den<br />

Startschuss für die Fortsetzung auf dem Gelände der Messe Hamburg. Auf vielfachen Wunsch der letztjährigen<br />

Aussteller, findet die Veranstaltung im Herbst vom 4. bis 6. November 2014 statt. REDAKTION: Logistik express<br />

Wir haben den Termin im<br />

November bewusst parallel<br />

zum traditionellen Hamburger<br />

Schiffsmaklertreffen gelegt,<br />

das seit dem Jahr 1948 immer Anfang<br />

November stattfindet und mehrere Tausend<br />

Reeder und Schiffsmakler aus aller Welt in<br />

Hamburg versammelt. Wir sehen darin auch<br />

ein großes zusätzliches Besucherpotenzial für<br />

unsere Veranstaltung“, so Julia Kinzelmann,<br />

Projektleiterin der transfairlog 2014.<br />

Die transfairlog ist die zentrale Kompetenz-<br />

Plattform, bei der das breite Themenspektrum<br />

rund um die effiziente Gestaltung des<br />

innerbetrieblichen Materialflusses sowie der<br />

externen Logistik- und Transportprozesse<br />

im Fokus steht. Ergänzt wird die Ausstellung<br />

durch ein Rahmenprogramm auf Kongressniveau.<br />

Wissensforen und Live-Events zeigen<br />

neue Wege und Perspektiven für die künftigen<br />

logistischen Herausforderungen aller<br />

Marktteilnehmer auf.<br />

Als einer der wirtschaftsstärksten Umschlagknoten<br />

Europas ist Hamburg ein hervorragender<br />

Standort, um die Themen rund um<br />

die logistischen Herausforderungen aller<br />

Nord- und Ostsee-Anrainerstaaten zu diskutieren<br />

und Innovationen zu zeigen, die Märkte<br />

erschließen.<br />

Interessierte Unternehmen, die sich bis zum<br />

28. Februar 2014 für eine Teilnahme an der<br />

transfairlog 2014 entscheiden, profitieren von<br />

einem Frühbucherrabatt (<strong>LE</strong>)<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM<br />

46 LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong><br />

www.logistik-express.com


Termine EVENTS<br />

Termine am laufenden Band!<br />

Informationen zu Veranstaltungen stehen auf http://forum.logistik-express.at/calendar/ online.<br />

DATUM VERANSTALTUNG ORT INTERNET<br />

18.06. bis 19.06.<strong>2013</strong> EXCHAiNGE Frankfurt www.exchainge.de<br />

19.06. bis 20.06.<strong>2013</strong> Österreichischer Logistiktag Linz www.vnl.at<br />

11.09. bis 12.09.<strong>2013</strong> GS1 ECR-TAG Wiesbaden www.ecrtag.gs1-germany.de<br />

18.09. bis 19.09.<strong>2013</strong> EASYFAIRS® TRANSPORT & LOGISTIK SCHWEIZ Bern www.easyfairs.com<br />

19. bis 20.09.<strong>2013</strong> 11. Leobener Logistik Sommer Leoben www.logistik-sommer.at<br />

23. bis 24.09.<strong>2013</strong> 7. St. Galler Logistik Kongress Basel www.logistik.unisg.ch<br />

24.09.<strong>2013</strong> Logistik forum bodensee Bregenz www.vnl.at<br />

24.09 bis 26.09. <strong>2013</strong> Fach pack Nürnberg www.fachpack.de<br />

07.10 bis 10.10.<strong>2013</strong> 32. Motek Stuttgart www.motek-messe.de<br />

10.10. bis 11.10.<strong>2013</strong> BMÖ EINKAUFSFORUM Wien www.bmoe.at<br />

23.10. bis 25.10.<strong>2013</strong> 30. DEUTSCHER LOGISTIK KONGRESS Berlin www.bvl.de<br />

05. bis 07.11.<strong>2013</strong> Euro ID <strong>2013</strong> Frankfurt www.mesago.de<br />

Innovative Trends, spannende Reportagen<br />

und viele interessante Interviews!<br />

AZ_Logistik_Express_RZ.indd 1 31.05.13 14:41<br />

www.logistik-express.com<br />

LOGISTIK express Ausgabe 2/<strong>2013</strong> 47


20. Österreichischer Logistik-Tag<br />

19.–20. Juni <strong>2013</strong>, Design Center Linz, Stand 12<br />

KNAPP.com<br />

making complexity<br />

simple<br />

Die KNAPP AG setzt mit modernsten<br />

Technologien neue Standards in der<br />

Lagerlogistik. Schlüsselkomponenten<br />

zum Erfolg sind jahrelange Erfahrung,<br />

Branchenkenntnis und technologisches<br />

Know-how. Gegründet 1952, beschäftigt<br />

die KNAPP AG heute über 2.000<br />

Mitarbeiter und verfügt über ein globales<br />

Netzwerk von Unternehmensstandorten<br />

von Sydney bis Buenos Aires.<br />

KNAPP AG | Günter-Knapp-Straße 5–7 | 8075 Hart bei Graz | Austria

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