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LE-2-2015

LOGISTIK express Fachzeitschrift

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ABS. Logistik express / 08Z037679 M / Markus Jaklitsch, Reitschulgasse 27, A-8010 GRAZ<br />

LOGISTIK EXPRESS 2/<strong>2015</strong><br />

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INHALT + EDITORIAL + IMPRESSUM<br />

MESSEN & EVENTS<br />

04 BVL Logistik Dialog: Mensch. Wandel. Horizonte.<br />

06 VNL Österr. Logistiktag: Wettbewerbsvorsprung sichern<br />

08 transport logistic <strong>2015</strong>: Servus München, wir kommen!<br />

13 Exchainge <strong>2015</strong>: The Supply Chainers' Convention<br />

INTRALOGISTIK<br />

14 Industrie 4.0 und ihre Relevanz für die Intralogistik<br />

18 MTH Group: Nicht wenige Köche - spitzenmäßiger Brei<br />

20 Jungheinrich: Power zum Pausenbrot<br />

22 Linde setzt Impulse in Österreichs Ostregion<br />

23 STILL - Höher, schneller, stärker<br />

24 Vierfach gekühlt bei Frigologo<br />

26 KNAPP: Automat(ion) für Lebensmittel par excellence<br />

28 Big Data - Was Zahlen über die Zukunft verraten<br />

TRANSPORT & LOGISTIK<br />

32 Österreichs Spediteure stemmen sich gegen Flächen-Lkw-Maut<br />

34 Wiener Flughafen forciert Luftfracht-Geschäft<br />

36 Land der Berge, Land der Täler, bald nicht mehr ...<br />

38 Zwang zum Handeln: Geplante Megahäfen in Afrika und Asien<br />

42 Messen- und Eventteilnahme leicht gemacht – danke K+N<br />

44 Haftung & Versicherung in der internationalen Güterbeförderung<br />

MANAGEMENT & HR<br />

46 Vertrieb / Verkauf ist Chefsache<br />

48 Der Mensch steht im Mittelpunkt der Produktion von morgen<br />

JOB & KARRIERE<br />

50 Frauenpower in der Logistik<br />

52 Menschen in Bewegung<br />

TERMINE<br />

54 Messen & Events<br />

DiE Printausgabe wird gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnis<br />

des Österreichischen Umweltzeichens. Dieses Produkt stammt aus<br />

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Liebe Leserin,<br />

lieber Leser!<br />

Auf zu neuen Ufern! Wie wir alle wissen,<br />

bedeutet Stillstand Rückschritt, und den<br />

kann in der Welt der Logistik genauso<br />

niemand brauchen wie wir. Die Neuausrichtung<br />

unserer Erscheinungstermine<br />

der Print & E-Paper Ausgaben wird<br />

ebenso gut angenommen wie die nun<br />

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Markus Jaklitsch<br />

IMPRESSUM<br />

Inhaber, Herausgeber: Markus Jaklitsch<br />

Redaktion: Angelika Gabor, Karin Walter,<br />

Dirk Ruppik, Peter Baumgartner, Daniela<br />

Brescakovic, Gernot Fischbach<br />

Lektorat: Wolfgang Fink | Layout: Marion<br />

Lindert | Fotos: thinkstockphotos.com<br />

Zielgruppe Entscheidungsträger: Industrie,<br />

Handel, Transport, Einkauf & Logistik<br />

Heftpreis: Inland 11,10 Euro<br />

Logistik express Fachzeitschrift & Newsportal<br />

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LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong><br />

3


MESSEN & EVENTS<br />

Mensch. Wandel. Horizonte.<br />

Wie man mit Logistik auf die Überholspur kommt, möchte der 31. BVL-Logistikdialog<br />

vermitteln. An zwei Tagen verspricht die Veranstaltung im Eventhotel Pyramide<br />

Vösendorf Informationen, die man sonst nicht bekommt – Lösungen aus<br />

erster Hand und Best Practice Beispiele, dazu Größen aus Wirtschaft und Politik<br />

zum Austauschen und Vernetzen.<br />

ROMAN STIFTNER<br />

Der 31. BVL Logistik<br />

Dialog findet vom<br />

16. bis 17. April <strong>2015</strong><br />

in Wien-Vösendorf<br />

statt.<br />

Schon auf den ersten Blick stechen die<br />

Namen zweier Politiker ins Auge, die<br />

sich derzeit starker medialer Präsenz<br />

erfreuen: Rudolf Hundstorfer, Bundesminister<br />

Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz,<br />

sowie Sebastian Kurz, Bundesminister<br />

Europa, Integration und Äußeres, beehren<br />

den Kongress am 16. April, dem Eröffnungstag<br />

– gleichzeitig internationaler Tag der Logistik.<br />

„Wir haben diesmal die Politik bewusst stärker<br />

integriert“, erklärt Wolfgang Kubesch, Geschäftsführer<br />

der BVL Bundesvereinigung Logistik<br />

Österreich. „Es tut der Logistikwirtschaft<br />

nämlich gut, wenn auch Entscheidungsträger<br />

außerhalb des klassischen Wirtschaftslebens<br />

sich überzeugen können, wie wichtig der Beitrag<br />

der Logistik als Querschnittfunktion ist. Hier<br />

wollten wir bewusstseinsbildend aktiv sein.“<br />

Bei BM Hundstorfer geht es um die Frage, wie<br />

es mit den Menschen aussieht, die in der Logistik<br />

beschäftigt sind: „Der Mensch im Mittel-<br />

punkt neuer Dynamiken“ lautet sein Thema.<br />

Auch BVL-Präsident DI Roman Stiftner, der<br />

zuerst die Fachausstellung „Alles Logistik“ und<br />

dann den Kongress mit dem Impulsvortrag<br />

„Horizonte für die Logistik im Zeitalter der Vernetzung“<br />

eröffnet, hat als Landtagsabgeordneter<br />

natürlich Erfahrung auf dem politischen<br />

Parkett. Immer wieder gern gesehener<br />

Stammgast ist BVL-Deutschland-Vorstandsvorsitzender<br />

Prof. Dr. Raimund Klinkner, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Institute<br />

for Manufacturing Excellence GmbH. Er hält<br />

die erste Keynote „Eine Welt in Bewegung -<br />

Tag der Logistik zeigt aktiven Wirtschaftsbereich<br />

im Wandel“.<br />

Natürlich folgen noch weitere wirtschaftliche<br />

und logistische Kapazitäten, wie beispielsweise<br />

Wolfgang Eder von der voestalpine,<br />

Alan McKinnon von der Kühne Logistics University<br />

Hamburg, Georg Pölzl von der Österreichischen<br />

Post, Andreas Tostmann von SEAT<br />

und Matthias Zacek von Google Austria. Am<br />

Nachmittag des ersten Veranstaltungstages<br />

gibt es jeweils zwei Parallelsequenzen hintereinander:<br />

1) „Energiesicherheit - die Versorgung<br />

im Spannungsfeld der europäischen<br />

Interessen“ mit 2) „Arbeitswelten - notwendige<br />

Flexibilität trifft heute auf wohlerworbenen<br />

Status“ gefolgt von 3) „Konsumwandel<br />

- die Auswirkungen am Beispiel von Same Day<br />

Delivery“ und 4) „Logistikproduktion - Höchstleistungen<br />

nach Maß und State Of The Art“.<br />

Anschließend erfolgt die Verleihung des 4.<br />

Nachhaltigkeitspreises Logistik <strong>2015</strong> der BVL<br />

Deutschland und Österreich.<br />

Fotocredit: © Gary Milano<br />

Der Vorjahrespreisträger des<br />

Nachhaltigkeitspreises Logistik der BVL<br />

ist die Schachinger Logistik Holding.<br />

4<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


Mensch. Wandel.<br />

Horizonte.<br />

31. Logistik Dialog<br />

16. bis 17. April.<br />

Bevor der Abend dann endgültig ins Networking<br />

übergleitet, hält BM Sebastian Kurz eine<br />

Festrede zur „Networknight“. Bei den Happy<br />

Hours der Fachaussteller mit tollen Extras und<br />

Live-Vorführungen steht er übrigens auch für<br />

Gespräche zur Verfügung.<br />

Der zweite Veranstaltungstag, Freitag 17. April,<br />

beginnt mit Parallelsequenzen: „Reindustrialisierung<br />

- Faktoren für die Standortentscheidung<br />

plus Logistikaspekte“ gleichzeitig mit<br />

„Informationszukunft - Smartes Big Data schafft<br />

marktrelevanten Vorsprung“. Darauf folgt<br />

eine Keynote mit anschließender Podiumsdiskussion.<br />

Nach der letzten Rede „“Prospects of<br />

legislative in the European Union concerning<br />

shippers‘ sector“ von Nik Delmeire, Secretary<br />

General of European Shippers‘ Council, wird<br />

DI Roman Stiftner die erwarteten 700 Teilnehmer<br />

mit seinem Schlusswort „Meilensteine<br />

zum Fortschritt des Sektors Logistik“ zum Mittagessen<br />

bitten, bis sich die Tore dann im<br />

nächsten Jahr wieder öffnen – zum 32. Logistik<br />

Dialog. (AG)<br />

Index<br />

BVL Österreich<br />

www.bvl.at<br />

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LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong><br />

5


MESSEN & EVENTS<br />

Wettbewerbsvorsprung sichern –<br />

Weiterkommen, wo andere<br />

stehen bleiben!<br />

Ja, das wirtschaftliche Umfeld ist noch immer rau und wird auch nicht so schnell<br />

besser, wie erhofft. Trotzdem gibt es einzelne Unternehmen, die erfolgreicher<br />

sind als andere. Und es gibt Visionen für die Logistik, die unsere bewährten und<br />

bekannten Systeme auf den Kopf stellen. Sowohl die Denker als auch die Lenker<br />

versammeln sich auf dem Österreichischen Logistiktag und auf dem Future Lab<br />

in Linz und geben Einblicke in ihre Welt.<br />

^ Weiterkommen, wo<br />

andere stehen bleiben.<br />

Jetzt informieren<br />

unter www.vnl.at<br />

Der Futureday findet<br />

am 24. Juni in Linz<br />

statt.<br />

Vor kurzem gab es eine leise<br />

Jubelmeldung des Kreditschutzverbandes<br />

1870, dass die Gesamtzahl<br />

der österreichischen Firmenpleiten<br />

im Jahr 2014 mit insgesamt 5.423 einen rückläufigen<br />

Trend darstellt und auch die Verbindlichkeiten<br />

deutlich geringer waren als noch<br />

2013. Allerdings – und hier kommt der Haken<br />

– wird für <strong>2015</strong> wieder ein Anstieg erwartet.<br />

Wachstum? Moderat bis gar nicht. „Wir haben<br />

uns gefragt, wie man gerade in Zeiten, die<br />

von wenig Wachstum geprägt sind, dennoch<br />

am Markt erfolgreich bestehen kann. Es gilt,<br />

Wettbewerbsreserven zu finden und einfach<br />

besser zu sein als der Mitbewerber“, erläutert<br />

Oliver Mayr, Netzwerkmanager des Vereins<br />

Netzwerk Logistik Österreich, der den Österreichischen<br />

Logistiktag und das Future Lab veranstaltet.<br />

Daran orientierte sich dann die Themensetzung<br />

und Auswahl der Vortragenden.<br />

Während es beim Österreichischen Logistiktag<br />

am 25. Juni um eher klassische Themen<br />

geht, zeigt am Vortag das Future Lab – wie<br />

der Name schon vermuten lässt – Lösungsansätze<br />

und Ideen für zukünftige Generationen.<br />

„Bei der Auswahl der Unternehmen<br />

ging es uns nicht unbedingt um hochtrabende<br />

Best Practice Beispiele, sondern um<br />

umgesetzte Ideen und erreichbare Ziele, die<br />

jeder Teilnehmer für sich selbst mitnehmen<br />

kann“, so Mayr. Denn schließlich ist die Logistik<br />

ein Wettbewerbsdifferenzierer, mit exzellenter<br />

Logistik hat man die Nase vorn und kann sich<br />

die Firmenkonjunktur selbst schaffen.<br />

Mayr: „Viele Unternehmen – insbesondere im<br />

B2C Bereich – stürzen sich in ihren Bemühungen<br />

auf die Produktinnovationen und gehen<br />

davon aus, dass der Erfolgsbeitrag der Logistik<br />

ohnehin nicht über 20 Prozent liegt. Aber<br />

Umfragen belegen, dass die Kunden sehr<br />

wohl einen Fokus auf die Lieferfähigkeit legen<br />

und deren Meinung nach der Erfolgsbeitrag<br />

der Logistik bei stolzen 50 Prozent liegt.“ Heutzutage<br />

sind die Absatzmärkte global, die<br />

Produktradien haben sich geändert. Effiziente<br />

Logistiklösungen bieten hier den Schlüssel zum<br />

Erfolg.<br />

6<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


Zukunftsvisionen<br />

Der VNL ist Teil der Europäischen Technologieplattform<br />

(ETP) ALICE, der „Alliance for<br />

Logistics Innovation through Collaboration<br />

in Europe“. Im Rahmen des Forschungsprogrammes<br />

der Europäischen Kommission „Horizon<br />

2020“ soll (in Etappen) eine gezielte und<br />

umfassende Strategie für Forschung, Innovation<br />

und Markteinführung von Logistik und<br />

Supply Chain Management-Innovationen in<br />

Europa entwickelt werden. Die fünf Themenschwerpunkte<br />

(Sustainable, Safe and Secure<br />

Supply Chains; Corridors, Hubs and Synchromodality;<br />

Information Systems for Interconnected<br />

Logistics; Supply Chain Coordination<br />

and Collaboration sowie Urban logistics)<br />

werden dabei in Projekten weiterentwickelt.<br />

Eine der Ideen für das System der Zukunft<br />

und gleichzeitig die Keynote des ersten Tages<br />

nennt sich „Physical Internet“ und kommt<br />

von Prof. Benoit Montreuil. Dabei gelangen<br />

Waren auf völlig neuen Wegen ohne Ressourcenverschwendung<br />

zum Kunden, indem man<br />

sich die Logik des Internets zu Nutze macht.<br />

Der Futureday<br />

findet am 24. Juni<br />

und der<br />

Österreichische<br />

Logistiktag<br />

am 25. Juni<br />

in Linz statt.<br />

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LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong><br />

7


MESSEN & EVENTS Österreichischer Logistiktag <strong>2015</strong><br />

25. April: Österreichischer Logistiktag<br />

Bei den Themen des Logistiktages geht es<br />

darum, wie man sich Innovationen zu Nutze<br />

macht, um Qualität und Performance der<br />

Prozesse zu verbessern. „Ein Logistiker sucht<br />

natürlicherweise stets nach einer Möglichkeit<br />

zur Effizienzsteigerung, aber irgendwann ist<br />

eine Grenze erreicht. Bei der Resilienz geht es<br />

nun darum, Puffer einzubauen“, beschreibt<br />

Mayr.<br />

^ Prof. Franz Staberhofer,<br />

Obmann VNL<br />

Der Österreichische<br />

Logistiktag findet am<br />

25. Juni in Linz statt.<br />

weiter ><br />

„Um dies zu realisieren, ist ein Umdenken aller<br />

Beteiligten nötig. Scheitern könnte es dann<br />

allerdings weniger an der technischen Machbarkeit,<br />

als an Datenschutzbestimmungen“,<br />

meint Mayr. Doch wer weiß, vielleicht setzt<br />

sich ja die Lösung mit kleinen Containerformaten,<br />

Open-Source-Software und gemeinsam<br />

genutzten Transportmitteln schneller um,<br />

als wir erwarten. Im Anschluss an die Keynote<br />

wird der Europäische Weg zur Realisierung<br />

des Physical Internets gezeigt.<br />

Natürlich ist das Forum dann noch nicht vorbei,<br />

es folgen je 90minütige Schwerpunkte<br />

(Impulsvortrag mit anschließender Diskussion)<br />

zu überaus spannenden Themen: 1) Neue<br />

Service- und Geschäftsmodelle im digitalen<br />

Raum, 2) 4.0-Anwendungen für die Produktionslogistik,<br />

3) 4.0 Anwendungen für Lagerund<br />

Serviceprozesse,4) Supply Chain-Resilienz:<br />

wie Unternehmen in einem turbulenten<br />

Umfeld zurechtkommen und anpassungsfähiger<br />

werden, 5) HR in der Logistik und 6)<br />

The European Pathway to achieve the Physical<br />

Internet. Am Abend wird dann wieder der<br />

beliebte „Österreichische Logistikpreis <strong>2015</strong>“<br />

verliehen, danach steht das Netzwerken an<br />

der Logistikbar im Vordergrund.<br />

Neben hochmodernen und komplexen<br />

Lösungsansätzen, werden aber auch simplere<br />

Möglichkeiten aufgezeigt. „Die Automatisierung<br />

hat eine natürliche Grenze,<br />

nicht jedes Unternehmen beschäftigt einen<br />

eigenen Mechatroniker. Daher zeigen wir<br />

auch Konzepte ohne Automatisierung auf,<br />

die sofort Vorteile bringen“, so Mayr. So könne<br />

beispielsweise durch eine simple Wegeoptimierung<br />

im Lager oftmals viel Zeit eingespart<br />

werden.<br />

Prägend an diesem Tag sind die drei Hauptvorträge<br />

von Helmut Wieser (Vorstandsvorsitzender<br />

AMAG AG), Johann Soder (Geschäftsführer<br />

SEW Eurodrive) – sein Thema:<br />

„Intralogistik und urbane Logistik der Zukunft“,<br />

dabei geht es um Herausforderungen der Logistik<br />

im Umfeld Industrie 4.0 und durchgängige<br />

Logistikketten ohne Systembrüche – und<br />

dem allseits beliebten Quer- und Vordenker<br />

Moshe Rappoport (Executive Technology<br />

Briefer, IBM Forschungslabor), der das Publikum<br />

an seiner Sicht über die die Art, wie künftig<br />

Business gemacht wird und welche Technologien<br />

sich durchsetzen werden, teilhaben<br />

lässt.<br />

Sechs Schwerpunktthemen<br />

Neben den spannenden Keynotes gibt es<br />

sechs vertiefende Themenschwerpunkte, die<br />

jeweils aus zwei Vorträgen und Diskussion zu<br />

insgesamt je 90 Minuten bestehen:<br />

1) Logistik in der Industrie 4.0 mit Vorträgen<br />

von Andreas Müller (Bosch) und Christoph<br />

Moser (Kaba) über den Umgang mit<br />

8<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


den Herausforderungen, zunehmende<br />

Auftragsschwankungen zu bewältigen,<br />

Prozesskosten zu senken, Produktionsmitarbeiter<br />

flexibel einzusetzen und Effizienz in Planung<br />

und Produktion zu schaffen.<br />

2) Einfachheit als Prinzip mit Experten von Kostwein<br />

und Internorm, die sich mit günstigen<br />

Vereinfachungen und Problemlösungen zur<br />

Prozessverbesserung auseinandersetzen.<br />

3) Lieferanten im Takt des Marktes: Risiken<br />

absenken und die Versorgungssicherheit erhöhen.<br />

Holger Kiebel (Borg Warner) und Horst<br />

Schöffmann (Wild Gruppe) bringen einerseits<br />

die Lieferkettensteuerung mit VMI (konzeptioneller<br />

SC-Zugang) zur Sprache, andererseits<br />

ein selbst entwickeltes Hochleistungstool zur<br />

Voraussage von Turbulenzen.<br />

4) Wettbewerbsreserven in der globalen<br />

Transportlogistik mit Christian Stangl (Lidl), Andreas<br />

Fuchs (OBB Terminals) und Otto Hawlicek<br />

(Cargo City Enns). Hierbei geht es um die<br />

Zusammenarbeit zwischen Transporteuren,<br />

Verkehrsträgern und Logistikdrehscheiben zur<br />

Entwicklung innovativer Logistikkonzepte.<br />

5) Das Lager als Erfolgsfaktor dynamischer<br />

Marktversorgung mit Dieter Kramer (medi)<br />

und Martin Gleiss (Spar). Die beiden sprechen<br />

über wirksame Trends und Einflussfaktoren<br />

sowie intelligente Logistikautomation.<br />

6) Handel im Wandel mit den Referenten<br />

Christian Keck (Swarovski), Kurt Leidinger<br />

(Schenker) und Paul Brandstätter (Veloce)<br />

über die innerbetriebliche Logistik bei E-Commerce<br />

und die Gestaltung der Last-Mile.<br />

„Bei all diesen Themen darf man aber nicht<br />

vergessen, dass der Mensch wichtig ist. Die<br />

Mitarbeiter-Reduktion ist eindeutig nicht der<br />

Fokus“, macht Mayr klar. Wenn alle der 50<br />

Fachaussteller und der erwarteten 800 Teilnehmer<br />

sich das zu Herzen nehmen und weitertragen,<br />

besteht ja noch Hoffnung.<br />

(AG)<br />

OLIVER MAYR<br />

Index<br />

VNL Österreich<br />

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LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong><br />

9


MESSEN & EVENTS<br />

Servus München, wir kommen!<br />

Es ist wieder soweit: Vom 5. bis 8. Mai trifft sich die Transport- und Logistikbranche<br />

zu einer Neuauflage der Weltleitmesse transport logistic in München. Die Macher<br />

der Messe rechnen mit knapp über 2.000 Ausstellern aus den Bereichen Logistik,<br />

Mobilität, IT und Supply Chain Management. Erwartet werden etwas mehr als<br />

53.000 Besucher.<br />

Zahlen der transport logistic 2013 auf jeden<br />

Fall erreichen“, prognostiziert der seit Januar<br />

neu amtierende Chef der Messe München,<br />

Stefan Rummel. Höchstwahrscheinlich werde<br />

die Messe gegenüber der Vorveranstaltung<br />

sogar ein leichtes Ausstellerwachstum verbuchen.<br />

Traditionell sind es die Dienstleister aus<br />

dem Transportgewerbe, die den Löwenanteil<br />

auf der 11.000 Quadratmeter umfassenden<br />

Ausstellungsfläche ausmachen. Darüber<br />

hinaus zeigen beim Münchener Branchen-<br />

Highlight vor allem aber auch wieder die<br />

Vertreter der maritimen Logistik sowie der Luftfrachtbranche<br />

Flagge.<br />

Die transport logistic<br />

<strong>2015</strong> findet vom<br />

5. bis 8. Mai <strong>2015</strong> in<br />

München statt.<br />

Index<br />

Messe München<br />

transport logistic<br />

www.transport<br />

logistic.de<br />

Anhaltende Konsumfreude im Inland,<br />

niedrige Ölpreise und ein<br />

schwächelnder Euro, der vor allem<br />

das Exportgeschäft in Märkte<br />

außerhalb der Eurozone stärkt: Das sind<br />

Rahmenbedingungen, die der Transportund<br />

Logistikbranche seit einigen Monaten<br />

einen deutlichen Rückenwind geben. Laut<br />

einer aktuellen Lageeinschätzung der Bundesvereinigung<br />

Logistik (BVL) zeigt sich der<br />

Wirtschaftsbereich Logistik in diesem Frühjahr<br />

äußerst positiv gestimmt. Somit könnte es<br />

auch für die in der ersten Maiwoche stattfindende<br />

Neuauflage der Messe transport<br />

logistic kaum einen günstigeren Zeitpunkt<br />

im Terminkalender geben. „Wir werden die<br />

Zur Aircargo Europe, der in das Messegeschehen<br />

integrierten Branchenveranstaltung<br />

für Luftfracht, werden rund 200 Unternehmen<br />

aus über 40 Ländern erwartet.<br />

Die maritime Wirtschaft präsentiert sich mit<br />

170 Unternehmen - sowie mit einem stark<br />

international ausgerichteten Potpourri aus<br />

Häfen, Hafenausrüstern, Liniengesellschaften<br />

und Reedereien. Bemerkenswert: Laut den<br />

Messeorganisatoren waren auf der Messe<br />

transport logistic noch nie zuvor so viele Binnen-<br />

und Seehäfen sowie Binnen- und Seeschiffsreedereien<br />

aus dem In- und Ausland<br />

vertreten. Von Seiten der österreichischen Binnenhäfen<br />

werden die EHG Ennshafen GmbH,<br />

der Wiener Hafen, der Mierka Donauhafen<br />

Krems sowie die Wasserstraßengesellschaft<br />

via donau mit einem großen Gemeinschaftsstand<br />

auf der Ausstellungsfläche glänzen.<br />

Zuwachs aus China, Niederlanden und Polen<br />

Wie schon im Jahr 2013 sind auch beim diesjährigen<br />

Treff der Transportlogistik-Branche<br />

wieder die einheitlichen Länderpräsenzen<br />

stark nachgefragt. Dieses Jahr bekommen<br />

die Länderpavillons durch die Landesvertretungen<br />

von Bahrain und Portugal noch<br />

10 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


einmal kräftigen Zuwachs. Sichtbar geht<br />

aber auch im Angebotsspektrum der maritimen<br />

Wirtschaft der Trend immer mehr hin zu<br />

Gemeinschaftsständen. Das vergrößert das<br />

dargestellte Leistungsportfolio und reduziert<br />

für die einzelnen Unternehmen gleichzeitig<br />

auch den Aufwand für die eigene Messebeteiligung.<br />

Die Hafenwirtschaft aus Norwegen,<br />

Finnland, den Niederlanden, Frankreich,<br />

Italien und Spanien wird auf diese Weise auf<br />

der Messe anzutreffen sein. Aber auch die Unternehmen,<br />

Partner und Umschlagsbetriebe<br />

des größten deutschen Universalhafens Hamburg<br />

oder die Netzwerke und Unternehmen<br />

einiger deutscher Bundesländer präsentieren<br />

sich auf der Messe erneut unter einheitlicher<br />

Flagge.<br />

Laut Rummel verzeichnet die transport logistic<br />

<strong>2015</strong> den größten Ausstellerzuwachs aus China,<br />

den Niederlanden und Polen. Die Präsenz<br />

österreichischer Aussteller aus der Transportund<br />

Logistikbranche mit 47 Unternehmen ist<br />

dagegen nahezu auf dem Niveau von 2013<br />

geblieben. Den stärksten Rückgang bei den<br />

Ausstellern verzeichnen die Messeorganisatoren<br />

erwartungsgemäß bei den russischen<br />

Unternehmen. Waren 2013 noch 32 Aussteller<br />

aus der Russischen Föderation auf der Messe<br />

vertreten, wird sich die Gegenwart russischer<br />

Unternehmen in diesem Jahr auf etwa zehn<br />

Transport- und Logistikanbieter reduzieren.<br />

Klar ist: „Die Messe wird immer internationaler“,<br />

sagt Messechef Rummel. Der Anteil<br />

der ausländischen Aussteller wird sich bei<br />

rundgerechnet 48 Prozent einpendeln. Gegenüber<br />

der transport logistic 2013 wird die<br />

ausländische Messebeteiligung damit um<br />

etwa drei Prozent zulegen. Während sich die<br />

Veranstalter über diesen Trend freuen, müssen<br />

sie allerdings auf nationaler Ebene einen erheblichen<br />

Wermutstropfen hinnehmen.<br />

Der Marktführer Deutsche Post DHL wird<br />

- wie schon bei der Vorveranstaltung im<br />

Jahr 2013 - auf einen Messeauftritt bei der<br />

Münchener Leitmesse für die Transport- und<br />

Logistikbranche verzichten. Nach aktuellem<br />

Stand der Ausstellerliste bleiben aber auch<br />

Branchengrößen wie der Logistikdienstleister<br />

Fiege oder der österreichische Transport- und<br />

Logistikdienstleister Gebrüder Weiss diesmal<br />

dem Messegeschehen als Aussteller fern.<br />

KARIN WALTER<br />

weiter ><br />

WIR<br />

HE BEN<br />

JEDES GEWICHT<br />

Umschlag ist der Fachterminus für das Verladen von Waren von einem Transportmittel<br />

ins andere: Vom Schiff in die Bahn, von der Bahn in den Lkw aber<br />

auch vom Lkw ins Schiff, oder … Den Kranführern der Logistik-Drehscheibe<br />

Hafen Wien ist keine Ladung zu groß und kein Gut zu schwer.<br />

LOGISTIK IM FLUSS<br />

www.hafenwien.com<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 11


MESSEN & EVENTS Transport Logistic <strong>2015</strong><br />

Redaktion<br />

weiter ><br />

Karin Walter<br />

info@wal-medien.de<br />

Intralogistiklösungen<br />

Wer sich in München speziell für Intralogistiklösungen<br />

interessiert, dem hat die transport<br />

logistic Messe auch in diesem Jahr wieder ein<br />

besonderes Schmankerl zu bieten: Gleich am<br />

ersten Messeabend werden im Rahmen einer<br />

Großveranstaltung in der Münchener BMW-<br />

Welt die diesjährigen IFOY-Awards (International<br />

Forklift Of The Year) für die Jahresbesten<br />

in den verschiedenen Stapler- und Flurförderzeugkategorien<br />

verliehen.<br />

Zur zweiten Auflage der Messekooperation<br />

CeMAT@transport logistic haben sich die Messeorganisatoren<br />

nach Aussage von Sascha<br />

Schmel, Fachbeirat der Messe und Geschäftsführer<br />

des VDMA-Fachverbandes Fördertechnik<br />

und Intralogistik, in diesem Jahr bewusst<br />

für eine Änderung des „Setups“ entschieden:<br />

Die Intralogistik-Aussteller sind auf der diesjährigen<br />

transport logistic nicht mehr wie noch<br />

2013 in einem räumlich abgegrenzten Bereich<br />

konzentriert, sondern mitten unter den Transportlogistik-Ausstellern<br />

zu finden. „Es gibt eine<br />

sichtbar wachsende Schnittmenge zwischen<br />

Intra- und Transportlogistiklösungen“, begründet<br />

Schmel. „Wir wollen den rund 100 Ausstellern<br />

aus der Intralogistik und Fördertechnik die<br />

Möglichkeit geben, ein größtmögliches Publikum<br />

für sich zu finden.“<br />

Breitgefächertes Rahmenprogramm<br />

Ralf Jahncke, Gründer und Geschäftsführer<br />

der Transcare und Mitglied im Fachbeirat<br />

der Messe München, prophezeit der Branche<br />

noch für dieses Jahr einen „Aufbruch zum<br />

Umbruch“: „Wir werden um einen Wandel<br />

von der Steuer- hin zur Nutzerfinanzierung unserer<br />

Straßen nicht herumkommen“, sagt der<br />

Transportlogistik-Experte. „Der durch Industrie<br />

4.0 hervorgerufene Zwiespalt zwischen<br />

Lokalisierung und Globalisierung ist eine gute<br />

Chance, vertikal integrierte Logistik-Cluster<br />

auszuheben. Außerdem wird es eine synergetische<br />

Vermischung aus Angeboten für den<br />

stationären Handel und den E-Commerce geben.“<br />

Laut Jahnke bietet das umfangreiche<br />

Rahmenprogramm der diesjährigen transport<br />

logistic Messe die Möglichkeit, sich über<br />

sämtliche Themenwelten der Branche näher<br />

zu informieren. Sein persönliches Highlight<br />

ist dabei das bereits in der Eröffnungsveranstaltung<br />

diskutierte Thema „Digitalisierung“.<br />

„Durch Digitalisierung lässt sich eine wesentlich<br />

bessere Auslastung der Ressourcen realisieren“,<br />

sagt der langjährige Logistikexperte.<br />

Darüber hinaus sei die Digitalisierung der Logistiksysteme<br />

eine wichtige Voraussetzung,<br />

um Verkehrsströme zu vermeiden. Ob dies der<br />

Transportbranche wirklich schmecken wird?<br />

Wir werden es in München sehen ... (WAL)<br />

12 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


The Supply Chainers' Convention<br />

Am 25. und 26. Juni <strong>2015</strong> findet die 3. Internationale Fachkonferenz „EXCHAiNGE<br />

– The Supply Chainers' Convention im House of Logistics and Mobility in Frankfurt<br />

am Main statt. Dabei erörtern Experten des Supply Chain Bereichs aktuelle Ereignisse<br />

und stellen geeignete Lösungskonzepte für die Supply Chain auf.<br />

Am Donnerstag beginnend, werden<br />

die drei ehemaligen Gewinner<br />

des Supply Chains Management<br />

Awards direkt für Kurzinterviews auf<br />

die Bühne gebeten. Dr. Andreas Backhaus<br />

(BASF SE), Dr. Paulus Bucher (Adva Optical<br />

Networking SE) und Andreas Mätzler (Infineon<br />

Technologies AG), aus völlig unterschiedlichen<br />

Branchen stammend, blicken auf ihre<br />

vergangenen Projekte zurück und müssen<br />

dem LOGISTIK HEUTE Chefredakteur Thilo Jörgl<br />

Rede und Antwort stehen. Der diesjährige<br />

Supply Chain Management Award wird am<br />

25. Juni zum zehnten Mal verliehen, dieses Mal<br />

durch eine Live-Jury.<br />

Ethik in der Supply Chain<br />

Die Fachtagung, die in 6 Abschnitte unterteilt<br />

ist, beginnt am darauffolgenden Tag mit einer<br />

Podiumsdiskussion zu dem Thema „Ethik in der<br />

Supply Chain“. Dabei geht es speziell um die<br />

Frage nach den Arbeitsbedingungen in den<br />

internationalen Liefernetzwerken, mit denen<br />

sich Prof. Dr. Uwe Clausen (Fraunhofer IML),<br />

Dietlind Freiberg (McDonald’s Deutschland)<br />

und Dr. Johannes Merck (Otto Group) extensiv<br />

beschäftigen werden. Nicht nur in den Billiglohnländern,<br />

sondern auch in Europa fragen<br />

sich sowohl Unternehmen als auch Kunden<br />

zunehmend, was „fair“ ist. Ein kontroverses<br />

Thema, das unter der Moderation von Dr. Michael<br />

Arretz, mia GmbH & Co. KG (zuvor bei<br />

Kik Textilien und der Otto Group), auch kontrovers<br />

diskutiert werden wird.<br />

Themen<br />

Bei den nächsten Themenbereichen, die am<br />

Freitag diskutiert werden, handelt es sich einerseits<br />

um „Digitization“ und andererseits um<br />

„Risk Management in der Supply Chain“.<br />

Bei „Digitization“ analysiert Moderator Markus<br />

Meißner (AEB) das Thema „Industrie 4.0“ und<br />

stellt gezielt Fragen nach der Notwendigkeit<br />

^ Prof. Dr. Michael Henke<br />

Fraunhofer IML<br />

von cyber-physischen Systemen und der Erfassung<br />

der Digitalisierung unserer Supply Chains.<br />

Das Risk Management in der Supply Chain<br />

zeigt anhand von Best practice Beispielen,<br />

wie Unternehmen moderne Technologien zur<br />

besseren Bewertung von Risiken und deren<br />

Auswirkungen auf die Lieferketten nutzen können.<br />

Abschließend setzen sich die Teilnehmer mit<br />

„Social Manufacturing“ auseinander und<br />

werfen dabei gemeinsam einen Blick in die<br />

Zukunft der Supply Chains. Wie geht es weiter,<br />

wenn durch Crowd Sourcing und Open Innovation<br />

neue Produktideen entstanden sind?<br />

Wie muss eine Supply Chain aussehen, damit<br />

aus Entwürfen Produkte werden? Und können<br />

traditionelle Supply Chains – Händler und Hersteller<br />

– etwas davon lernen? (DB)<br />

Die Exchainge findet<br />

vom 25. bis 26. Juni<br />

<strong>2015</strong> in Frankfurt<br />

statt.<br />

Index<br />

EXCHAiNGE<br />

www.exchainge.de<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 13


INTRALOGISTIK<br />

Industrie 4.0 und ihre Relevanz<br />

für die Intralogistik<br />

Begriffe wie „Industrie 4.0“, „Internet der Dinge“, cyber-physische Systeme sind<br />

durch diverse Medien einer breiten Mehrheit in der Wirtschaft bekannt.<br />

Industrielle Revoluuon in der Historie<br />

Die 1. industrielle Revoluuon<br />

begann mit der Mechanisierung und Nutzung<br />

von Wind-, Dampf- und Wasserkraa.<br />

Sie begann Miie des 18. Jahrhunderts und verbreitete<br />

sich in den folgenden 200 Jahren in großen Teilen<br />

Europas.<br />

Die 3. industrielle Revoluuon<br />

wurde durch den intensiven Einsatz<br />

von IT und Elektrotechnik in der Produkkon<br />

und der Automaasierung geprägt.<br />

Sie begann Anfang der 70er-Jahre<br />

des 20. Jahrhunderts.<br />

Miie 18.<br />

Jahrhundert<br />

Anfang 70er-Jahre<br />

20. Jahrhundert<br />

Zukunn<br />

Ende 19.<br />

Jahrhundert<br />

Heute<br />

21. Jahrhundert<br />

Die 2. industrielle Revoluuon<br />

wurde geprägt durch die Nutzung der elektrischen<br />

Energie und die Einführung der Massenferrgung.<br />

Sie begann zum Ende des 19. und dauerte bis<br />

in die 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts.<br />

Die 4. industrielle Revoluuon<br />

ist gekennzeichnet durch<br />

cyber-physische Systeme und smarte Objekte.<br />

Wahrscheinlich ist, dass diese in den nächsten<br />

20 bis 25 Jahren durch eine 5. industrielle<br />

Revoluuon abgelöst wird.<br />

HEINZ WIL<strong>LE</strong>MS<br />

Eine echte Relevanz von Industrie 4.0<br />

für klein- und mittelständische Unternehmen,<br />

speziell im Bereich Intralogistik,<br />

wird nicht wahrgenommen<br />

oder eher Konzernen zugeordnet. Auch der<br />

Nutzen für das eigene Unternehmen wird sehr<br />

unterschiedlich bewertet und mögliche Potenziale<br />

werden stark unterschätzt. Dies kann<br />

in Konsequenz ggf. zu marktwirtschaftlichen<br />

Einbußen und Nachteilen im nationalen und<br />

internationalen Wettbewerb führen.<br />

Die oben genannten Begriffe signalisieren<br />

weitreichende Neuerungen. Vielfach wird<br />

bereits von der vierten industriellen Revolution<br />

gesprochen. Doch was steckt hinter diesen<br />

Begriffen? Wo liegen die nutzbaren und messbaren<br />

Vorteile für ein Unternehmen?<br />

Industrie 4.0<br />

Der Begriff Industrie 4.0 steht als Synonym für<br />

eine Hightech-Strategie der deutschen Bundesregierung.<br />

Die Globalisierung der Märkte,<br />

die wachsende Konkurrenz aus Fernost, individuelle<br />

Kundenwünsche, kürzer werdende<br />

Produktzyklen und viele andere Faktoren<br />

zwingen die Industrie zu einer sich stetig anpassenden<br />

und flexiblen industriellen Produktion,<br />

um auf dem globalen Markt konkurrenzfähig<br />

zu bleiben.<br />

14 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


Eine steife Produktion, wie sie heute vielfach<br />

gegeben ist, wird zukünftige Anforderungen<br />

nicht mehr erfüllen können. Sowohl die<br />

Produktion als auch die Logistik werden in<br />

höchstem Maße flexibel und anpassungsfähig<br />

werden müssen. Die Hightech-Strategie Industrie<br />

4.0 zeichnet einen Grundriss der industriellen<br />

Zukunft. Sie enthält Konzepte für neue<br />

Technologien, zeigt Potenziale auf, bietet Fördermaßnahmen,<br />

insbesondere für Startup-Unternehmen,<br />

und vieles andere mehr. Industrie<br />

4.0 bietet gerade für den Mittelstand einen<br />

Weg, wie dieser den künftigen individuellen<br />

Anforderungen an die industrielle Produktion<br />

begegnen kann.<br />

Industrielle Revolution<br />

Die erste industrielle Revolution bestand in der<br />

industriellen mechanisierten Nutzung von Wasserkraft<br />

und Dampfkraft gegen Ende des 18.<br />

Jahrhunderts. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

folgte die zweite industrielle Revolution. Diese<br />

bestand vornehmlich in der Einführung von<br />

Fließbändern und der Massenfertigung. Der<br />

Name des US-Amerikaners Frederick Winslow<br />

Taylor (1856 - 1915) darf in diesem Zusammenhang<br />

nicht unerwähnt bleiben. Er begründete<br />

basierend auf seinen Arbeitsstudien ein bis ins<br />

Detail ausgearbeitetes Arbeitsmanagement,<br />

das nach seinem Erfinder auch „Taylorismus“<br />

genannt wurde. Anfang der 70er-Jahre im<br />

20. Jahrhundert begann die dritte industrielle<br />

Revolution durch die Einführung der Elektrotechnik<br />

und der IT in der industriellen Automatisierung,<br />

die bis heute andauert.<br />

Internet der Dinge<br />

Der Begriff „Internet der Dinge (engl. Internet<br />

of Things)“ wurde in Anlehnung an das heute<br />

allgegenwärtige Internet, das „Internet der<br />

Dienste“, von Kevin Ashton im Jahre 1999<br />

zuerst verwendet. Kevin Ashton wurde 1963<br />

in England geboren und ist Mitarbeiter des<br />

Auto-ID Center am Massachusetts Institute of<br />

Technology (MIT).<br />

aufweisen. Smart bedeutet in diesem Zusammenhang,<br />

dass sie eigenständig agieren und<br />

die ihnen zugewiesenen Aufgaben autonom<br />

und/oder im Verbund mit anderen Objekten<br />

kooperativ lösen. Smarte Objekte sind<br />

eindeutig identifizierbar und können im Netzwerk<br />

souverän kommunizieren. Sie werden<br />

zur Lösung spezieller Aufgaben konzipiert und<br />

bestehen in der Regel aus einem Verbund aus<br />

Hard- und eingebetteter Software.<br />

Beispielsweise können dies intelligente Transporteinheiten<br />

(Objekte) sein, die in einem cyber-physischen<br />

Transportsystem souverän Behälter<br />

oder Paletten transportieren. Souverän,<br />

weil kein übergeordnetes System die Transporte<br />

steuert. Der zu transportierende (smarte)<br />

Behälter kommuniziert autark im Netzwerk und<br />

zeigt mittels einer geeigneten Nachricht seinen<br />

Transportbedarf an. Alle autonom agierenden<br />

Transporteinheiten erhalten diese<br />

Nachricht, werten diese aus und verhandeln<br />

untereinander die optimalste Transporteinheit,<br />

welche den Transport-Auftrag ausführen<br />

kann. Zugegeben hört sich dieses Beispiel<br />

noch ein wenig visionär an. Ähnliche Systeme<br />

werden aber bereits entwickelt oder sind sogar<br />

bereits realisiert worden.<br />

Cyber-physische Systeme (CPS)<br />

Zugegeben, der Begriff cyber-physische Systeme<br />

hört sich futuristisch an. Er bezeichnet<br />

aber lediglich die Vernetzung und Kommunikation<br />

smarter Objekte über eine geeignete<br />

Infrastruktur wie dem Intranet oder auch dem<br />

Internet. Eine Anbindung erfolgt über standardisierte<br />

Technologien wie LAN (Local Area<br />

Network) oder WLAN (Wireless Local Area<br />

Network). In der Heimautomatisierung erfolgt<br />

die Kommunikation über WLAN, oft auch mittels<br />

ZigBee oder anderer proprietärer Spezifikationen.<br />

Eine der größten Herausforderungen an cyber-physischen<br />

Systemen ist die Verarbeitung<br />

von Ereignissen in Echtzeit. Als Beispiel kann<br />

hier die Verarbeitung von Signalen aus der<br />

Sensorik genannt werden.<br />

Als Dinge oder engl. Things werden smarte Objekte<br />

bezeichnet, die definierte Eigenschaften weiter ><br />

Info<br />

Heinz Willems<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

nexXLog GmbH<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 15


INTRALOGISTIK<br />

weiter ><br />

Multi-Agent Systeme (MAS)<br />

Viele denken sicherlich sofort an James Bond,<br />

den Agenten 007 Ihrer Majestät, wenn sie das<br />

Wort Agent hören. Nun, dieser Agent hat mit<br />

dem Agenten in einem Multi-Agent-System<br />

nichts gemeinsam. Die hier gemeinten Agents<br />

sind Softwareanwendungen, die spezielle<br />

Aufgaben autonom oder im Verbund mit anderen<br />

Agents (Multi-Agent-System) lösen. Im<br />

Verbund können eventuell mehrere Lösungswege<br />

beachtet werden. Vorbild für ein Multi-<br />

Agent-System ist die Natur. So bilden beispielsweise<br />

einige Ameisenstaaten Verbände, um<br />

im Verbund komplexere Aufgaben zu lösen.<br />

Diese kollektive Intelligenz wird auch Schwarmintelligenz<br />

genannt.<br />

Herausforderungen<br />

Maschinenbauer und Softwarehersteller müssen<br />

sich in Zukunft besonderen Herausforderungen<br />

stellen. Doch bieten diese intensiven<br />

Herausforderungen an qualifiziertes Personal,<br />

IT und Maschinenbau auch große Potenziale<br />

für den Klein- und Mittelstand, um sich auf<br />

dem Weltmarkt zu behaupten.<br />

Systeme neuen Anforderungen folgen müssen.<br />

Das bekannte Warehouse Management<br />

System (WMS) mit klassischen Funktionen wie<br />

Auftragsverwaltung, Bestandsführung etc.<br />

wird von Multi-Agent-Systemen abgelöst<br />

werden, die im Verbund die bisher zentralisierten<br />

Aufgaben autark und kooperativ<br />

dezentral lösen. Als Beispiel sei hier das klassische<br />

Bestandsmanagement erwähnt: physische<br />

Bestandsveränderungen durch Warenzugang<br />

und -abgang werden durch positive<br />

oder negative Buchungen im Datenbankbestand<br />

nachvollzogen.<br />

Im Lager der Zukunft kennt jede Palette, jeder<br />

Behälter, jede Transporteinheit und jedes<br />

Fach den physischen Bestand, der auf ihr/ihm<br />

lagert bzw. transportiert. Das Bestandsmanagement<br />

der Zukunft erhält in Echtzeit Informationen<br />

von smarten Objekten (Behälter,<br />

Palette, Fach etc.) über Bestände und Lageraktionen.<br />

Eine zentrale Bestands-Datenbank<br />

wird durch die Kenntnis der tatsächlichen<br />

Bestände in den smarten Objekten wahrscheinlich<br />

obsolet.<br />

Index<br />

nexXlog GmbH<br />

www.nexXlog.de<br />

Zukünftige Produktionsanlagen werden von<br />

einer großen Flexibilität geprägt sein. Der<br />

Kunde wird in großem Maße in die Produktion<br />

mit einbezogen werden. Die zukünftige<br />

Maschinengeneration wird anwendungsoffen<br />

sein. Anwendungsoffen heißt, die Funktion<br />

der Maschine wird erst durch eine Software<br />

bestimmt. Anwendungssoftware in Form von<br />

Apps, ähnlich der Apps aus der Mobilfunkindustrie,<br />

bestimmen je nach Kundenanforderungen<br />

die Aktionen der Maschinen. Hier<br />

stellt sich eine besondere Herausforderung für<br />

klein- und mittelständische Maschinenbauer,<br />

diese Maschine zu konzipieren und zu bauen.<br />

Im gleichen Zug wird sich das Software-Engineering<br />

für zukünftige flexible Produktionssysteme<br />

ändern müssen. Der Weg führt hin zu<br />

autark im Kollektiv agierenden Maschinen,<br />

die keiner zentralen Steuerung mehr bedürfen.<br />

Dies führt in der Softwareentwicklung zu<br />

einem völlig anderen Ansatz. Aber auch im<br />

Bereich der Logistik werden zukünftige Materialfluss-<br />

und Warehouse Management<br />

In besonderem Maße wird das Software-Engineering<br />

für komplexe Materialflusssysteme<br />

von dem Konzept der smarten Objekte betroffen<br />

sein. Klassische Materialflusssysteme<br />

werden gegenwärtig von einem zentralen<br />

Materialflussrechner gesteuert. Fällt die zentrale<br />

Steuerung aus, ist meist auch das komplette<br />

Materialflusssystem betroffen.<br />

Die Industrie arbeitet und forscht gegenwärtig<br />

an Konzepten für eine smarte Logistik.<br />

Fördertechnikeinheiten werden zu smarten<br />

Objekten, die im Verbund mit anderen<br />

smarten Objekten und Multi-Agent-Systemen<br />

autark die gestellten Aufgaben lösen. Die<br />

Steuerung wird in Zukunft dezentral erfolgen.<br />

Die Potenziale für klein- und mittelständische<br />

Unternehmen aus der Hightech-Industrie 4.0<br />

sind, wie bereits erwähnt, nicht immer gleich<br />

erkennbar.<br />

Der nächste Beitrag beschreibt mögliche Potenziale<br />

für den Maschinenbau und die industrielle<br />

Fertigung sowie die Intralogistik. (HW)<br />

16 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


Jahrbuch Logistik <strong>2015</strong>: Cloudbasierte Softwarelösung für die Logistikbranche – Strategien für den Güterverkehr<br />

im urbanen Logistikumfeld – Die Zukunft der Multichannel-Logistik – Logistik für das Gesundheitswesen<br />

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Im Jahrbuch Logistik <strong>2015</strong> finden Sie umfassende Fachbeiträge über<br />

die neuesten Trends und Strategien. Allgemeine und spezielle<br />

Aufgabenstellungen, deren Lösungen und Zukunftsvisionen bilden<br />

den Rahmen der neuen Ausgabe.<br />

Jahrbuch<br />

Logistik<br />

<strong>2015</strong><br />

Innovation digitale Logistik –<br />

Neue Anwendungspotenziale im intelligenten<br />

Logistikraum<br />

Zukünftige Trends und Auswirkungen in der<br />

Multichannel-Logistik<br />

Logistik zur Zukunftssicherung des<br />

Gesundheitswesens<br />

Automotive-Cluster als Geschäftsfeld<br />

für Logistikdienstleister<br />

Entscheidungsunterstützung für Routingoptionen<br />

in komplexen Supply Chains<br />

Erfolgsfaktoren in der Handelslogistik<br />

Themenschwerpunkte:<br />

Entscheidungsunterstützung für alternative Routingoptionen in komplexen<br />

Supply Chain<br />

Erfolgsfaktoren im Handel<br />

Kombinierter Verkehr in Emerging Markets am Beispiel der Russischen<br />

Föderation<br />

Green Logistics – Studie „flexible Logistikkapazitäten mit Schwerpunkt<br />

Kapazitätsbörse für Kühllager”<br />

Optimierung in der Produktionslogistik<br />

Short Sea Shipping – Eine Alternative für den kombinierten Straßen-<br />

/Schienengüterverkehr<br />

Entwicklung energieautarker multisensorischer RFID-Transponder zur qualitativen<br />

Überwachung von TUL-Prozessen (EARP)<br />

Strategien für einen nachhaltigen Güterverkehr im urbanen Logistikumfeld<br />

Databirds – Cloudbasierte Softwarelösung für die Logistikbranche<br />

Ein Blick in die Zukunft der Multichannel-Logistik – Aktuelle Trends und<br />

Auswirkungen<br />

MoVET - Mobile Verfahren zur Optimierung des Europalettentauschs<br />

Innovation Digitale Logistik – Neue Anwendungspotenziale im intelligenten<br />

Logistikraum<br />

Nachhaltigkeit in der Beschaffungslogistik – Gestaltungsansatz für nachhaltige<br />

Just-in-Time Konzepte<br />

Automotive-Cluster als neues Geschäftsfeld für Logistikdienstleister<br />

Logistik als wesentlicher Hebel zur Zukunftssicherung des Gesundheitswesens<br />

Logistikorganisation erfolgreich verändern – Abgestimmtes Projekt- und<br />

Changemanagement als Erfolgsfaktoren<br />

Hotspot Materialanlieferung – Potenzialerschließung im Wareneingang<br />

Rekonstruktion von repräsentativen LKW-Tagestouren auf Basis der<br />

Straßengüter-Verkehrsstatistik<br />

Energieeffizienz beim Bau von Hochregallager in der Tiefkühllogistik<br />

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INTRALOGISTIK<br />

Nicht wenige Köche - spitzenmäßiger<br />

Brei<br />

Gerade eben war Ostern – ein Anlass, zu dem gerne kleine Aufmerksamkeiten<br />

geschenkt und Wohnungen, Auslagen, aber auch Büros dekoriert werden. Eine<br />

gute Anlaufstelle für saisonale Dekorationsartikel (und Vieles mehr) sind LiBRO<br />

und PAGRO, Töchter der MTH Retail Group Austria. Damit die Regale stets gefüllt<br />

werden, hat das Unternehmen im burgenländischen Müllendorf ein neues Distributionszentrum<br />

errichten lassen.<br />

Das neue Lager der<br />

MTH Retail Group ist<br />

da...<br />

Gab es davor noch vier Standorte,<br />

beliefert das neue Zentrallager<br />

seit seiner Fertigstellung<br />

2014 nun alle 240 LiBRO- und<br />

140 PAGRO-Filialen in ganz Österreich. Dass<br />

nun alles reibungslos läuft, ist dem guten<br />

Zusammenspiel aller Beteiligten zu verdanken.<br />

Federführend dabei fungierte der Ausschreibungsgewinner<br />

Kardex Mlog, der als<br />

Generalunternehmer den Kochlöffel fest in<br />

der Hand hielt. „Vier Läger gleichzeitig an einem<br />

Standort zusammenzufassen, bedeutet<br />

eine große Herausforderung“, gesteht Projektleiter<br />

Andreas Koch bei Kardex.<br />

Index<br />

MTH Retail Group<br />

www.mth-retailgroup.com<br />

Gemeinsam mit der Metasyst GmbH, der Interroll<br />

AG, SRD Maschinenbau GmbH, der<br />

Kocher Regalbau GmbH und dem Logistikberater<br />

Econsult, der die Planung im Vorfeld<br />

übernommen hatte, entstand aber nach<br />

einer anfangs wohl etwas zäher Startphase<br />

ein effizientes Distributionszentrum, das dank<br />

seiner Erweiterbarkeit auch in Zukunft noch<br />

die Anforderungen erfüllen wird. „Interroll ist<br />

unser langjähriger Partner, SRD wurde von der<br />

MTH Group mitausgewählt, weil die technologischen<br />

Anforderungen am besten umgesetzt<br />

wurden. Auch Metasyst wurde von der MTH<br />

Group an Bord geholt, weil sie schon Vorlieferant<br />

war“, begründet Koch die Auswahl.<br />

Mensch + Maschine<br />

Insgesamt umfasst das neue Zentrallager<br />

eine Fläche von 23.000 m2. Das 13gassige,<br />

25 Meter hohe, vollautomatische Hochregallager<br />

mit einfach tiefer Lagerung bietet<br />

18.000 Palettenstellplätze auf 12 Ebenen. Hier<br />

werden stündlich bis zu 520 Paletten ein- so-<br />

^ Ulrich Skasik, Standortleiter<br />

MTH Logistik GmbH<br />

wie ausgelagert. Hinzu kommen 5.000 Palettenplätze<br />

im manuellen Regallager. „Hier lagern<br />

die Saisonartikel und jene Stücke, die zu groß<br />

für den Sorter sind“, erklärt MHT-Logistikleiter<br />

Ulrich Skasik. Hinzu kommen Speziallagerplätze<br />

für jene Artikel, deren Lagerung auf Palette<br />

sich aufgrund ihrer geringen Verbrauchsmengen<br />

nicht auszahlt, wie beispielsweise Tonpapier.<br />

Auch Gefahrengutschränke – etwa<br />

für Sprühkleber – befinden sich im manuellen<br />

Lager, von einer vollautomatischen Anlage<br />

wurde bewusst abgesehen. Insgesamt sind<br />

an dem Standort 130 Mitarbeiter beschäftigt,<br />

davon 120 Vollzeit im Einschicht-Betrieb. Die<br />

Mitarbeiter in der manuellen Verteilung hatten<br />

die Wahl zwischen Scanner oder Pick by<br />

Voice, letzteres hat jedoch wenig Anklang gefunden“,<br />

verrät Skasik.<br />

18 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


Neben der Filialbelieferung erfolgt auch die<br />

komplette Erledigung der LiBRO Online-Shop-<br />

Bestellungen von hier aus. „Der Online-Shop<br />

wird bei uns quasi wie eine gewöhnliche Filiale<br />

behandelt“, erläutert Skasik, „zwischen<br />

200 und 300 Pakete pro Tag gelangen zur Auslieferung.“<br />

Der Anteil der automatischen Kommissionierung<br />

liegt – abhängig von der Saison<br />

– bei rund 10 Prozent.<br />

Rundgang durch die Anlage<br />

Im Wareneingang übernehmen 10 Personen<br />

manuell die Waren, scannen die Lieferungen<br />

und prüfen die Lieferscheine. Insgesamt<br />

kommen täglich zwischen 700 und<br />

1.000 Paletten von 50 bis 60 verschiedenen<br />

Lieferanten an, von den 13 Toren sind 10<br />

stets für den Wareneingang reserviert.<br />

Jeder einzelne Artikel bekommt seine eigene<br />

Lagereinheit (<strong>LE</strong>) zugewiesen und wird in eine<br />

von sechs Kommissionierklassen eingeteilt.<br />

Hinzu kommen bei Bedarf noch Spezifikationen<br />

wie etwa „zerbrechlich“. Nach der<br />

Übernahme kommt die Ware mitsamt Palette<br />

auf die Fördertechnik, wo die <strong>LE</strong> automatisch<br />

eingelesen und die Palette geprüft wird,<br />

schließlich wird sie vom Querverschiebewagen<br />

weiterbefördert.<br />

Während Ganzpaletten automatisch kommissioniert<br />

werden, erfolgt die manuelle Kommissionierung<br />

vom Lagerplatz. Im chaotischen<br />

HRL verrichten 13 MTWIN von Kardex Mlog<br />

mit einer Leistung von 520 Paletten/h zuverlässig<br />

ihre Arbeit. Um Mitternacht werden<br />

die Bestellungen der einzelnen Filialen vom weiter ><br />

KARL GIGERL<br />

ZENTRALLAGER<br />

AT-MÜL<strong>LE</strong>NDORF<br />

Auftraggeber:<br />

Generalunternehmer:<br />

MTH Retail Group<br />

Kardex Mlog<br />

HOCHREGALLAGER:<br />

Abmessung (B x H x T): 60 x 26 x 70 m<br />

Anzahl Stellplätze: 18154<br />

Ladehilfsmittel:<br />

Europalette (EUR):<br />

1360 x 950 x 1200/1600/2100 mm<br />

REGALBEDIENGERÄTE:<br />

Typ:<br />

Anzahl:<br />

Höhe:<br />

Teleskopgabel:<br />

Traglast:<br />

Durchsatz:<br />

MTwin mit Kommissionierkabine<br />

13 Stk.<br />

26 m<br />

2 pro RBG auf Scherenhubtischen<br />

2 x 1000 kg + 1 Bedienperson<br />

520 Paletten/h<br />

FÖRDERTECHNIK:<br />

Palettenfördertechnik mit 224 Antrieben<br />

1 Vertikalumsetzer<br />

3 Doppelverteilerwagen<br />

Behälterfördertechnik (Interroll)<br />

SORTER:<br />

2 Quergurtsorter mit 220 Abwurfstellen (Interroll)<br />

Leistung: 20000 Colli/h<br />

Abwurfgenauigkeit: 0,2 %<br />

SONSTIGES:<br />

2 vollautomatische Entstapel- und Etikettiermaschinen (SDR)<br />

Put to light Anlage<br />

Steuerung Siemens S7<br />

Lagerverwaltungs- und Kommissioniersystem (Metasyst)<br />

Anlagenvisualisierung<br />

Wareneingang<br />

MLOG Logistics GmbH · Wilhelm-Maybach-Straße 2 · 74196 Neuenstadt am Kocher · Fon +49 7139 4893-213 · info.mlog@kardex.com · www.kardex-mlog.com<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 19


INTRALOGISTIK<br />

Rollcontainer gelangen verschlossen und verplombt<br />

in den Warenausgangsbereich. Volle<br />

Behälter hingegen laufen über eine Sortieranlage<br />

(Interroll), wo sie ein Mitarbeiter manuell<br />

deckelt, anschließend landen sie im Versandetikettierer.<br />

Die Kisten kommen dann ebenfalls<br />

auf die Filial-Rollcontainer.<br />

^ Von der Palette bis zum Versand<br />

Täglich gibt es 36 Rahmentouren mit LKW-<br />

Zügen, jede davon hat einen eigenen Lagerplatz<br />

zugewiesen. „Die Auslieferung und die<br />

Rückführung des Leergutes erfolgen durch<br />

Quehenberger, wir haben hier ein eigenes<br />

Büro mit Disponenten an unserem Standort“,<br />

so Skasik. Neben der Filialbelieferung findet in<br />

Müllendorf auch die Bündelung von Reparaturgeräten<br />

statt, die dann an die Servicepartner<br />

weitergeleitet werden.<br />

Redaktion<br />

Angelika Gabor<br />

a.gabor@logistikexpress.at<br />

weiter ><br />

System abgerufen und zu einer Tagesmenge<br />

kumuliert. Skasik: „Der Mitarbeiter in der Kommissionierkabine<br />

wird vom System geführt. Pro<br />

Tag entnehmen wir bis zu 10.000 Artikel.“ Das<br />

angesprochene Lagerverwaltungs- und Kommissioniersystem<br />

kommt von Metasyst und<br />

wurde individuell angepasst.<br />

Pro RBG gibt es zwei Teleskopgabeln auf<br />

Scherenhubtischen, so können zwei Paletten<br />

gleichzeitig mitgeführt werden. Je nach<br />

Bestimmung erfolgt die automatische Abgabe<br />

an den oberen oder unteren Quergurtsorter<br />

von Interroll mit insgesamt 440 Abwurf<br />

stellen. „Pro Filiale haben wir ein Rutschenpaar.<br />

Die Mitarbeiter schlichten die Artikel je<br />

nach Beschaffenheit entweder in Kisten oder<br />

in Rollcontainer“, beschreibt Skasik. Für Entertainmentprodukte<br />

und Bücher gibt es zwei<br />

vollautomatische Vereinzelungsmaschinen<br />

von SRD. Jede LiBRO Filiale wird zwei Mal pro<br />

Woche angeliefert, PAGRO Filialen abhängig<br />

von ihrer Größe ein oder zwei Mal. Was zu<br />

klein für den Sorter ist (z. B. Batterien), wird via<br />

Put-to-Light kommissioniert. Fertig gepackte<br />

Auch eine stete Qualitätskontrolle gehört fix<br />

dazu, da in den Filialen selbst keine Feinkontrolle<br />

mehr stattfindet. Bei der Kontrolle wird<br />

täglich die Warenübernahme von drei bis<br />

vier Filialen simuliert – ein Aufwand, der sich<br />

scheinbar lohnt. „Die Fehlerquote bei der<br />

Auslieferung liegt bei 0,2 Prozent“, verkündet<br />

Skasik stolz. Interessantes Detail: rund 10 bis 15<br />

Prozent aller Artikel werden sortenrein an Hersteller<br />

mit Retourenrecht zurückgeschickt, weil<br />

sie nicht verkauft wurden. Skasik: „Großteils<br />

handelt es sich hierbei um Entertainmentprodukte<br />

wie DVDs und Spiele, die nur kurz<br />

aktuell sind.“ Auffallend sind im Lager auch<br />

die gelben Flurförderzeuge: „Bei der Eröffnung<br />

haben wir alle Geräte – bis auf zwei vom<br />

Altbestand – neu angeschafft. Aufgrund des<br />

Servicenetzes haben wir uns für Jungheinrich<br />

entschieden“, berichtet der Logistikleiter.<br />

Nach anfänglich holprigem Projektstart<br />

konnte das Zentrallager unter der Leitung<br />

von Karl Gigerl, Head of Supply Chain bei der<br />

MTH Retailgroup GmbH, einen durchwegs zufriedenstellenden<br />

Abschluss finden. (AG)<br />

20 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


Power zum Pausenbrot<br />

Kurze Tankzeiten, hohe Reichweiten, niedrige Gesamtkosten: In Zeiten immer<br />

weiter steigender Energiepreise sind das die kaufentscheidenden Kriterien - zumindest,<br />

wenn man seine Staplerflotte im Dauereinsatz betreibt. Jungheinrich<br />

setzt auf eine konstante Weiterentwicklung der Lithium-Ionen-Technologie ...<br />

Zur CeMAT 2014 hatte Jungheinrich bereits<br />

einen Prototyp seiner neuen Generation<br />

von Lithium-Ionen-Batterien<br />

vorgestellt. Jetzt bietet das Hamburger<br />

Unternehmen die Energiespeicher mit einer<br />

Kapazität von 240 und 360 Amperestunden für<br />

eine Reihe von Neufahrzeugen serienmäßig<br />

an. „Diese Batterien können innerhalb von nur<br />

eineinhalb Stunden voll aufgeladen werden.<br />

Eine halbstündige Arbeitspause reicht jedoch<br />

schon aus, um die Batterie wieder für eine<br />

Schicht fit zu machen“, verspricht Dr. Klaus-<br />

Dieter Rosenbach, Technikchef bei Jungheinrich.<br />

Da Jungheinrich die Batterien in Eigenregie<br />

entwickelt, verbindet das Unternehmen<br />

den neuesten Entwicklungsfortschritt im Bereich<br />

der modernen Antriebstechniken sogar<br />

mit einem Serviceversprechen: Sollte der Energiespeicher<br />

bei standardmäßigem Gebrauch<br />

nicht volle zwei Schichten durchhalten, bekommt<br />

der Kunde eine zweite Lithium-Ionen-<br />

Batterie von Jungheinrich angeliefert - und<br />

zwar frei Haus.<br />

Jungheinrich hat die neueste Generation<br />

seiner Lithium-Ionen-Batterien speziell für die<br />

größeren Eletrohubwagen-Klassen konzipiert.<br />

Außerdem plant das Unternehmen die serienmäßige<br />

Ausstattung bei seinen neuen Horizontal-Kommissionierern.<br />

Der Lieferumfang beinhaltet<br />

eine Schnittstelle zu einem intelligenten<br />

Batterie-Management-System, eine Ladetechnik<br />

mit Schnellladegeräten sowie eine<br />

professionelle Energieberatung. Nach Aussage<br />

des Jungheinrich Technikvorstands hätten<br />

bereits zahlreiche Praxistests aufgezeigt,<br />

dass sich die Lithium-Ionen-Technologie<br />

heute schon rechnet: „Flurförderzeuge mit Lithium-Ionen-Technologie<br />

verbrauchen Stand<br />

heute schon bis zu 30 Prozent weniger Energie<br />

als Geräte mit einer Blei-Säure-Batterie“,<br />

sagt Rosenbach. Die Lebensdauer sei zudem<br />

etwa dreimal so lang wie die herkömmlicher<br />

Energiespeicher. Außerdem könnten Lithium-<br />

Ionen-Batterien wesentlich tiefer entladen<br />

werden. Während bei herkömmlichen Blei-<br />

Säure-Batterien etwa 80 Prozent der in der<br />

Batterie befindlichen Energie verfügbar sind,<br />

seien es bei Lithium-Ionen-Batterien etwa 90<br />

Prozent. In Verbindung mit einem höheren<br />

Spannungsniveau ergibt sich laut Rosenbach<br />

ein eindeutiges Resultat: Bei gleicher Akkukapazität<br />

lassen sich deutlich verbesserte Leistungsergebnisse<br />

als bei herkömmlichen Blei-<br />

Säure-Batterien erzielen.<br />

Intelligenz verbaut<br />

Bei der zur LogiMAT <strong>2015</strong> neu vorgestellten<br />

Horizontal-Kommissionierer vom Typ ECE<br />

220/225 ist die neue Generation der Litihium-<br />

Ionen-Batterien bereits standardmäßig erhältlich.<br />

Eines der Hauptmerkmale der völlig<br />

neu konzipierten Fahrzeuggeneration ist die<br />

Möglichkeit, um bis zu zehn Prozent höhere<br />

Umschlagsergebnisse zu erzielen. Nach Angaben<br />

von Jungheinrich resultiert dies im Wesentlichen<br />

aus einer komplett überarbeiteten<br />

Antriebs- und Steuerungstechnologie, so dass<br />

die Beschleunigungs- und Fahrleistungen<br />

deutlich gesteigert werden können.<br />

Die elektronische Steuerung des ECE 220/225<br />

wurde gemeinsam mit der von Jungheinrich<br />

ebenfalls selbst entwickelten Software<br />

maßgeschneidert an die Motorleistung des<br />

Fahrzeuges angepasst. Laut Stefan Hirt, Leiter<br />

Produktmanagement Hochhubwagen und<br />

Horizontal-Kommissionierer bei Jungheinrich,<br />

bietet die Konzeption des Gerätes die<br />

Möglichkeit, den Energieverbrauch um fünf<br />

Prozent zu senken. Neben zahlreichen weiteren<br />

Ausstattungsmerkmalen bietet der ECE<br />

220/225 in der Variante mit Lithium-Ionen-<br />

Technologie eine Besonderheit: Damit das<br />

Fahrzeug zügig vor Anbrechen der Brotzeitpause<br />

zwischengeladen werden kann, wurde<br />

ein Schnellladeklappe im Bereich der Batterie<br />

angebracht. (WAL)<br />

Redaktion<br />

Karin Walter<br />

info@wal-medien.de<br />

Index<br />

Jungheinrich<br />

Österreich<br />

www.jungheinrich.at<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 21


INTRALOGISTIK<br />

Linde setzt Impulse in Österreichs<br />

Ostregion<br />

Nur rund 9 Monate nach seinem Amtsantritt als Geschäftsführer der Linde Fördertechnik<br />

GmbH eröffnete Dkfm. Sven Kaulbach in Wiener Neudorf ein brandneues<br />

Vertriebs- und Servicezentrum, das „alle Stückerln“ spielt. Bei einer einwöchigen<br />

Leistungsschau Ende März wurden sogleich allerlei Neuheiten präsentiert und<br />

erfahrbar gemacht.<br />

^ Hoch in den Lüften<br />

^ Feierliche Eröffnung<br />

Redaktion<br />

Angelika Gabor<br />

a.gabor@logistikexpress.at<br />

Bis vor kurzem gab es zwar einen<br />

Standort in Guntramsdorf, mit dem<br />

völlig neuen Zentrum allerdings, das<br />

als Drehscheibe sowohl für das Geschäft<br />

mit Neu- und Gebrauchtfahrzeugen<br />

als auch als Service- und Mietstation dienen<br />

wird, setzt das Unternehmen auf Wachstum:<br />

„Die Ostregion mit Wien, Niederösterreich<br />

und dem Burgenland, aber auch der Osteuropatrasse,<br />

ist in unseren Augen eine starke<br />

Wachstumsregion. Traditionell ist Linde – insbesondere<br />

durch den Standort in Linz – in der<br />

Industrie verwurzelt, aber in Zukunft möchten<br />

wir unseren Fokus auch auf Spediteure, Handel<br />

und die Lebensmittelbranche als Kunden<br />

legen, und da befinden wir uns hier in Wiener<br />

Neudorf in bester Gesellschaft“, erklärt Kaulbach<br />

die Standortentscheidung.<br />

Alles an einem Ort<br />

Kaulbach, der über langjährige Branchenerfahrung<br />

verfügt und schon früher für Linde<br />

MH tätig war, freut sich sichtlich über die Eröffnung.<br />

„Wir verfügen hier nun sowohl optisch als<br />

auch im Hinblick auf die Infrastruktur auf eine<br />

tolle Präsenz. Mit diesem eigens nach unseren<br />

Spezifikationen errichteten Standort sind wir<br />

völlig autark. Egal ob es sich um unsere Mietflotte,<br />

Neugeräte oder Gebrauchtfahrzeuge<br />

handelt.“ Auf rund 1.150 Quadratmetern befinden<br />

sich ein Bürotrakt, eine umfassend ausgestattete<br />

Werkstatt sowie ein großzügiger<br />

Showroom. In der Fachwerkstatt mit vier Arbeitsplätzen,<br />

Schlosserei, Lackierkabine und<br />

Waschbox können sämtliche Wartungs- und<br />

Reparaturarbeiten durchgeführt werden,<br />

ebenso erfolgt hier die Aufbereitung von Ge-<br />

22 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


auchtfahrzeugen. „So können wir Kunden<br />

die gewünschten Mietgeräte – nach ihren<br />

Wünschen adaptiert – noch am selben Tag<br />

aushändigen“, verkündet er stolz.<br />

neuen Modellen der Baureihen E60 bis E80<br />

neue Schwergewichte mit emissionsfreiem<br />

und geräuscharmem Antrieb, ideal für den Innenbereich.<br />

Blick in die Zukunft<br />

Bei der Leistungsschau bekamen die zahlreichen<br />

Besucher auch einiges zu sehen.<br />

Kaulbach: „Wir sehen uns nicht nur als europaweiten<br />

Marktführer, sondern auch als<br />

Innovationsführer. Bei uns gibt es nicht nur<br />

Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Batterie, auch<br />

bezüglich der Entwicklung der Brennstoffzellen<br />

sind wir sehr aktiv. Bis zur Marktreife wird es<br />

zwar wohl noch fünf bis sechs Jahre dauern,<br />

aber dann sind wir soweit.“<br />

Aktuell läuft ein Forschungsprojekt in Kooperation<br />

mit DB Schenker, OMV und Fronius, bei<br />

dem Flurförderzeuge mit Brennstoffzelle zum<br />

Einsatz kommen. Vorteil: es dauert nur rund<br />

1,5 Minuten, bis die Brennstoffzelle zu 90 Prozent<br />

geladen ist. Die Lithium-Ionen-Technologie<br />

sieht Kaulbach nur als Überbrückung an.<br />

Doch auch Dieselstapler wird es wohl noch<br />

länger geben. „Moderne Dieselstapler erfüllen<br />

strenge Abgasnormen und sind schon<br />

lange keine Stinker mehr. Aber ich sehe da<br />

Parallelen zum Auto, solange es da Verbrennungsmotoren<br />

gibt, wird es sie auch dort<br />

noch geben.“ Allerdings erkennt er einen<br />

klaren Trend hin zu Elektrostaplern, auch im<br />

höheren Tonnagebereich, weswegen auch<br />

die Produktpalette erweitert wurde.<br />

Neuheiten und Entwicklungen<br />

Eine Weltneuheit bei Schubmaststaplern stellt<br />

„Dynamic Mast Control (DMC)“ dar, ein Assistenzsystem,<br />

das mittels elektrischem Schubantrieb<br />

Mastschwingungen ausgleicht – das<br />

Auspendeln der Last fällt weg, einem Durchbiegen<br />

des Mastes wird entgegengewirkt. Auf<br />

dem Gebiet der Elektrostapler gibt es mit vier<br />

Der Linde Safety Pilot (LSP) ist ein weiteres, neu<br />

entwickeltes Fahrer-Assistenzsystem, das aktiv<br />

in das Fahrverhalten eingreift, um Fehlbedienungen<br />

zu vermeiden – höchste Kippsicherheit<br />

inklusive. Durch die elektronische Abbildung<br />

des spezifischen Traglastdiagrammes<br />

des Staplers erhält der Fahrer in kritischen<br />

Arbeitssituationen Hilfe, beispielsweise durch<br />

ein Signal, wenn sich Fahrzeug und Last in<br />

den Grenzbereich bewegen. Zudem wird bei<br />

zu hohen Geschwindigkeiten und Hubhöhen<br />

gegengesteuert.<br />

Ebenfalls neu: die aktuelle Generation der<br />

Hochhubwagen L14-L20 für 1,4 bis 2,0 Tonnen<br />

Tragkraft mit erweiterten Features in Bezug<br />

auf Leistung, Ausstattung und Bedienung.<br />

Highlight aus Umweltsicht: Mitgänger-Niederhubwagen<br />

von 1,6 bis 1,8 Tonnen der Baureihe<br />

T16-T18 mit Lithium-Ionen-Technologie<br />

ab Werk, ideal für den Schichtbetrieb. „Innerhalb<br />

der nächsten 24 Monate wird die<br />

komplette Range an Elektrostaplern parallel<br />

zur Bleibatterie auch als Lithium-Ionen-Version<br />

erhältlich sein“, verrät Kaulbach. Derzeit seien<br />

diese Fahrzeuge allerdings aufgrund des wesentlich<br />

höheren Batteriepreises für etliche<br />

Kunden nicht interessant, gerade bei geringen<br />

Laufzeiten im Betrieb sei die Anschaffung<br />

nicht rentabel.<br />

KION Group<br />

Schon jetzt ist die KION Group AG, zu der die<br />

Linde MH gehört, europaweit führend in der<br />

Herstellung von Flurförderzeugen. Der neue<br />

Standort soll dabei helfen, diese Führungsrolle<br />

weiter auszubauen – ein klares Statement für<br />

die Konkurrenz. (AG)<br />

SVEN KAULBACH<br />

Neues Vertriebs- und<br />

Servicezentrum in<br />

Wiener Neudorf<br />

von Linde - Dank Sven<br />

Kaulbach.<br />

Index<br />

Linde Fördertechnik<br />

Österreich<br />

www.linde-mh.at<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 23


INTRALOGISTIK<br />

STILL - Höher, schneller, stärker<br />

Ob beim Lasttransport in der Lagervorzone, bei der Be- und Entladung von Lkw<br />

oder der Bedienung von Regalen, Hochhubwagen haben eine Schlüsselrolle in<br />

der Intralogistik, denn kaum ein anderes Flurförderzeug ist so vielseitig einsetzbar.<br />

Um noch mehr Kundenanforderungen abzudecken, bietet STILL sechs neue Modelle<br />

seiner Elektro-Hochhubwagen-Reihe EXV an.<br />

Die Geh-Hochhubwagen EXV 14,<br />

16 und 20 und die kombiniert als<br />

Mitgänger- und Mitfahr-Geräte<br />

nutzbaren EXV-SF 14, 16 und 20<br />

mit klappbarer Standplattform zeichnen sich<br />

durch hohe Resttragfähigkeiten und außerordentliche<br />

Wendigkeit aus. Durch die Konfigurationsmöglichkeiten<br />

bei der Mastauswahl<br />

– mit Telemast, NiHo-Mast oder Dreifachmast<br />

– lassen sich maximale Hubhöhen bis zu fast<br />

6.000 mm erreichen. Der etwas verbreiterte<br />

Mast liefert ideale Sichtverhältnisse auf Gabelspitzen,<br />

Last und Fahrweg. Zudem sorgt der<br />

leistungsfähige und wartungsarme Drehstromantrieb<br />

mit 2,3 kW sowie einem Hubmotor mit<br />

einer zusätzlichen Performance von 3,2° kW<br />

für erstklassige Fahr- und Hubleistungen.<br />

Die neuen STILL-Modelle gehören ebenso zu<br />

den schnellsten Geräten am Markt und sind<br />

mit einer maximalen Geschwindigkeit von 10<br />

km/h ohne Last und 8 km/h mit Last perfekt<br />

für mittellange bis lange Strecken geeignet.<br />

In puncto Komfort und Ergonomie sorgen die<br />

ausklappbare luftgedämpfte Standplattform<br />

und die individuell auf die jeweilige Körperhöhe<br />

einstellbaren seitlichen Schutzbügel<br />

für eine noch sicherere rückenschonendere<br />

Fahrt. Mit der „Curve Speed Control“-Funktion<br />

ausgestattet, die eine automatische und sanfte<br />

Geschwindigkeitsreduzierung in Kurven<br />

bewirkt, kriegt man problemlos jede Kurve mit<br />

Sicherheit. Neben dem Kurvengeschwindigkeits-Feature<br />

bieten die Geräte die STILL Optispeed<br />

Funktion. Die STILL Optispeed-Deichsel<br />

passt je nach Deichselwinkel die Geschwindigkeit<br />

automatisch an. Somit ist ein sicheres<br />

Arbeiten auch in besonders engen Umgebungen<br />

möglich. Soll das Gerät auch bei senkrechter<br />

Deichselstellung noch fahrbar sein, ist<br />

optional die Schleichfahrt-Funktion erhältlich.<br />

Im Hinblick auf die Tragfähigkeit kann ein<br />

Fahrzeug mit Dreifachmast in einer Hubhöhe<br />

von 5.402 mm noch 730 kg heben, in einer<br />

Höhe von 4.802 mm sogar noch 880 kg. Damit<br />

lassen sich selbst schwere Paletten in hohen<br />

Höhen sicher ein- und auslagern. Ein weiteres<br />

Highlight in puncto Tragfähigkeit und Robustheit<br />

ist die Initialhub-Funktion. Dank dieser<br />

meistert der EXV mühelos Rampenfahrten und<br />

bietet mehr Bodenfreiheit für unebene Böden.<br />

Damit sind die Fahrzeuge auch auf die Anforderungen<br />

des Horizontaltransportes optimiert<br />

und schlagen mehr Ware in der gleichen<br />

Zeit um als Geräte ohne Initialhub.<br />

Zu guter Letzt hält STILL alle oben genannten<br />

Funktionen in einem bedienungsfreundlichen<br />

Anzeigen- und Bedienungssystem mit robustem<br />

Farbdisplay fest. Am Display lassen sich<br />

auch Fahrprogramme wie das Fahrprogramm<br />

„BOOST“ für maximale Umschlagleistung, der<br />

Energiesparmodus „ECO“ oder die „BLUE-Q-<br />

Funktion“, mit der eine Energieeinsparung von<br />

bis zu 7 % realisiert werden kann, auswählen.<br />

Umweltverantwortung zeigen die Geräte<br />

auch durch sehr geringe Geräuschemissionen<br />

von unter 67 Dezibel und eine Recycelbarkeit<br />

von 95 %. (DB)<br />

DANIELA BRESCAKOVIC<br />

Index<br />

STILL Österreich<br />

www.still.at<br />

24 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


Vierfach gekühlt bei Frigologo<br />

Der Lebensmittellogistiker Frigologo hat in Sattledt ein topmodernes Lebensmittellager<br />

in Betrieb genommen. Direkt neben dem Autobahnknoten Voralpenkreuz<br />

können Produkte abgestuft zwischen minus 28 Grad Celsius und plus 18<br />

Grad Celsius gelagert werden.<br />

In vier Temperaturbereichen können im<br />

neuen Lager des Salzburger Lebensmittellogistikers<br />

Frigologo in Sattledt Lebensmittel<br />

in vier unterschiedlichen Temperaturbereichen<br />

umgeschlagen, gelagert und<br />

kommissioniert werden. Fritz Herzog, Gründer<br />

und Geschäftsführer von Frigologo, war bei<br />

der feierlichen Eröffnung sichtlich stolz auf die<br />

neue Immobilie, die seinen Worten zufolge die<br />

modernste ihrer Art in Österreich ist – mit einem<br />

technischen Innenleben, das alle Stückeln<br />

spielt. Auf einer Fläche von rund 10.000m 2<br />

werden im neuen Lager Schokolade, Fleisch-,<br />

Milch-, Convenience- und andere Produkte<br />

in vier getrennten Temperaturzonen von -28<br />

°C bis +18 °C produktgenau und energieeffizient<br />

gelagert und kommissioniert. Herzog hat<br />

für das Investment 17 Mio. Euro in die Hand<br />

genommen und gleichzeitig 120 Arbeitsplätze<br />

geschaffen.<br />

Heikle Produkte verlangen professionelle<br />

Lagerumgebung<br />

„Lebensmittel, die höhere Lagertemperaturen<br />

benötigen, mit solchen, die gekühlt werden<br />

müssen, gemeinsam zu lagern, kostet nicht<br />

nur unnötige Energie, sondern ist auch nicht<br />

gut für deren Qualität“, betont Herzog. Im<br />

Best-Case-Szenario können in Sattledt bis zu<br />

4.500 Paletten Lebensmittel gelagert werden.<br />

Für jedes Lebensmittel gibt es im Lager eine<br />

produktgenaue Lagertemperatur. Kommen<br />

Produkte, für die plus 15 bis 18 Grad ideal<br />

sind, mit anderen Waren zusammen, die mehr<br />

Wärme oder Kälte benötigen, dann kommt<br />

es schnell zu einem Qualitätsverlust bei dem<br />

einen oder anderen Produkt.<br />

Unprofessionelle Lagerung kostet zudem mehr<br />

Energie und schlägt sich kostenseitig negativ<br />

nieder. In Sattledt profitiert auch die Umwelt,<br />

weil Energie zurückgewonnen wird, mit der<br />

beispielsweise die Büros beheizt oder gekühlt<br />

werden. Als das ganz Besondere preist Herzog<br />

das Innere der Immobilie: Hier sind Regalstapler<br />

neuester Generation am Werk, läuft die<br />

Lagerverwaltung mittels CSB ab und gehören<br />

Chargen-MHD-Führung und Fi/Fo-System<br />

zum Standard. Die Regalsysteme sind von<br />

Bito. Die weiteren Besonderheiten, auf die<br />

der Firmenchef ganz besonders stolz ist: Vollelektronische<br />

Temperaturüberwachung und<br />

die komplette Abwicklung aller lageraffinen<br />

Prozesse über eine Leitstelle beim Eingang zur<br />

neuen Betriebsanlage.<br />

Frigologo folgt dem Trend in der<br />

Lebensmittelbranche<br />

Zunehmend fordern die Produzenten von<br />

Lebensmitteln und der Handel die Einhaltung<br />

von produktgenauen Lager- und Transporttemperaturen.<br />

Frigologo habe diesen Trend<br />

erkannt und schafft frühzeitig ideale Voraussetzungen,<br />

um dieser Anforderung des Marktes<br />

gerecht zu werden, ist Herzog überzeugt:<br />

„Wir gehen davon aus, dass wir mit diesem<br />

einzigartigen Angebot in den nächsten Jahren<br />

zweistellig wachsen können.“ Die Lage<br />

ist für den Kühllogistikspezialisten strategisch<br />

ideal, weil es hier die besten Voraussetzungen<br />

gibt: Zum einen weil geografisch günstig<br />

gelegen und zum anderen, weil sich die optimale<br />

Verkehrsinfrastruktur mit der Verbindung<br />

zur Autobahn gleich vor der Haustür befindet.<br />

Zu den Kunden von Frigologo zählen große<br />

Lebensmittelhändler und -produzenten ebenso<br />

wie kleine Hersteller, die über eine optimierte<br />

Plattformlogistik unabhängig vom<br />

Liefervolumen unterstützt werden. So führt<br />

Frigologo nach eigenen Angaben als einziger<br />

Anbieter flächendeckend temperaturgeführte<br />

Sammelguttransporte nicht nur nach<br />

Deutschland, sondern auch in alle wichtigen<br />

osteuropäischen Nachbarstaaten durch. Herzog:<br />

„Wenn ein Produzent auch nur 17 Kartons<br />

temperaturkontrolliert beispielsweise nach<br />

Sofia schicken möchte, kann er das mit uns<br />

machen. Mehrmals die Woche und teilweise<br />

sogar täglich.“ (<strong>LE</strong>)<br />

FRITZ HERZOG<br />

Index<br />

Frigologo<br />

www.frigologo.at<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 25


INTRALOGISTIK<br />

Automat(ion) für Lebensmittel<br />

par excellence<br />

Lebensmittel aus dem Automaten gibt es schon ewig. Aber Lebensmittel, die<br />

dank automatischer Kommissionieranlage superschnell zum Kunden kommen,<br />

sind (noch) die Ausnahme. Beim Online-Lebensmittelhändler Tudespensa.com<br />

wurde mit E-Grocer die Automatisierungslösung der Zukunft realisiert.<br />

und ihre Automatisierungslösung E-Grocer.<br />

Denn das Unternehmen verspricht eine Zustellung<br />

spätestens am Folgetag, abhängig vom<br />

Bestellzeitpunkt oft sogar noch am selben Tag.<br />

^ Tudespensa.com - Spaniens Online Lebensmittelhandel<br />

ANGELIKA GABOR<br />

^<br />

Der Onlinehandel boomt. Sei es<br />

aus Bequemlichkeit, aufgrund der<br />

größeren Auswahl im World Wide<br />

Web oder auch einfach deshalb,<br />

weil man beispielsweise aufgrund einer Gehbehinderung<br />

Schwierigkeiten beim täglichen<br />

Einkauf hat. Doch welcher Beweggrund auch<br />

immer dahinter stecken mag – Fakt ist, dass<br />

auch im Lebensmittelhandel E-Commerce<br />

zunimmt. Der spanische Online-Lebensmittelhändler<br />

Tudespensa.com bietet seinen über<br />

130.000 Kunden seit 2010 mehr als 7.000 Artikel<br />

von ca. 2.000 Marken rund um die Uhr, nur<br />

einen Mausklick entfernt. Dabei gibt es nicht<br />

nur ein komplettes Supermarktsortiment inkl.<br />

Kühl- und Tiefkühlprodukten, sondern auch<br />

Haushaltsartikel (TD Home). Um die steigenden<br />

Mengen bewältigen zu können, musste<br />

eine effizientere Lagerlösung her: Bühne frei<br />

für die Kommissionierexperten der KNAPP AG<br />

Systemlösung mit Power<br />

Das 3.200 m 2 große Distributionszentrum in<br />

Madrid wickelt täglich etwa 1.000 Aufträge<br />

ab. Möglich wird das durch gleich zwei der<br />

bewährten OSR Shuttle-Systeme mit insgesamt<br />

5 Gassen, die dem Lager Leben einhauchen.<br />

Davon sind zwei Gassen mit 9.216<br />

Stellplätzen (doppeltiefe Einlagerung) für das<br />

Trockensortiment reserviert, die 4.680 Plätze<br />

der restlichen drei Gassen für das Frischesortiment<br />

und als Versandpuffer. Hinzu kommt<br />

das leistungsstarke Lager- und Kommissioniersystem<br />

mit fünf höchst ergonomischen Pickit-Easy<br />

Ware-zur- Person-Arbeitsplätzen. Die<br />

direkte Kommissionierung der Artikel in die<br />

jeweilige Einkaufstasche zählt dabei neben<br />

der optimierten Auftragsdurchlaufzeit zu den<br />

wichtigen Erfolgsfaktoren für den spanischen<br />

Online-Lebensmittelhändler. Hinzu kommt,<br />

dass sich bei dem umfassenden Sortiment das<br />

Artikelspektrum in mehreren Temperaturbereichen<br />

befindet. Nächste Herausforderung:<br />

Unterschiedliche Lagerdauer und -art der<br />

verschiedenen Produktgruppen, wodurch<br />

eine individuelle Einlagerung und Kommissionierung<br />

nötig ist.<br />

Die schnelldrehenden Artikel kommen gleich<br />

nach der Anlieferung im Distributionszentrum<br />

in einen manuellen Kommissionierbereich mit<br />

KiSoft Voice-Technologie und werden in weiterer<br />

Folge direkt von der Palette in die Einkaufstasche<br />

kommissioniert. Diese Maßnahme reduziert<br />

den Depalettierungsaufwand und<br />

ermöglicht eine effiziente Lagerung. Mittelund<br />

Langsamdreher lagern im OSR Shuttle,<br />

26 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


die Kommissionierung erfolgt über die Pickit-Easy-Arbeitsplätze<br />

mit KiSoft Pick-to-Light.<br />

Dabei versorgt das System die Mitarbeiter<br />

entweder mit Leerbehältern aus dem Leerbehälterpuffer,<br />

oder mit bereits im Schnelldreherbereich<br />

teilbefüllten Behältern. Diverse<br />

Kontrollmechanismen im Lager unterstützen<br />

die zero defect warehouse-Philosophie von<br />

KNAPP. Fertige Auftragsbehälter landen im<br />

Versandpuffer, dem OSR Shuttle. Ein besonderes<br />

Augenmerk liegt auf der Einhaltung der<br />

Hygienevorschriften, nur bestimmte Produktgruppen<br />

dürfen gemeinsam in eine Einkaufstasche.<br />

Die Auftragskontrolle erfolgt prompt,<br />

etwa durch Verwiegung. Zur zusätzlichen Optimierung<br />

erfolgt beim Versand eine automatische<br />

Stapelung, welche die Lieferungen unter<br />

Berücksichtigung von Tour-Abfahrtszeiten<br />

und Reverse Truck Loading zusammenstellt.<br />

Tempo siegt<br />

Beim Onlinehandel zählt als Erfolgskriterium<br />

neben der Auswahl hauptsächlich die Geschwindigkeit,<br />

bei Lebensmitteln noch mehr<br />

als beispielsweise bei Kleidung oder Elektronik.<br />

Geringstmögliche Auftragsdurchlaufzeit<br />

bei gleichzeitig flexibler und effizienter Kommissionierung<br />

ist die oberste Maxime im E-<br />

Commerce-Business. Unverzichtbar ist auch<br />

eine detaillierte Bestandsverwaltung für das<br />

gesamte Sortiment. E-Grocer erfüllt all diese<br />

Ansprüche an Automatisierungslösungen der<br />

digitalen Food Retail Branche und hilft, die<br />

Abläufe zu beschleunigen, wie Tudespensa.<br />

com und seine zufriedenen Kunden zeigen.<br />

(AG)<br />

Redaktion<br />

Angelika Gabor<br />

a.gabor@logistikexpress.at<br />

Index<br />

KNAPP<br />

www.knapp.com<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 27


INTRALOGISTIK Anwenderbericht<br />

Big Data - Was Zahlen über die<br />

Zukunft verraten<br />

Lange Zeit war es nicht mehr als ein neues Schlagwort. In vielen Branchen und<br />

Geschäftsfeldern ist Big Data mittlerweile jedoch im Tagesgeschäft angekommen.<br />

Vor allem die Intralogistik-Branche erweist sich zurzeit als Triebfeder bei der<br />

Nutzung modernster Datenanalysemethoden.<br />

Die Züricher Stadtpolizei, die Polizei in Basel<br />

sowie einige bayerische Polizeidienststellen<br />

gehen seit einigen Wochen bereits per Big-<br />

Data-Analysemethoden gezielt auf Verbrecherjagd.<br />

Die Computersoftware „Precobs“<br />

verrät der Polizei mit hoher Trefferwahrscheinlichkeit<br />

die nächste Einbruchsstelle - einige Zeit<br />

bevor der Täter selbst überhaupt weiß, wann<br />

und wo er das nächste Mal „zuschlagen“<br />

wird. Im Fachjargon ist diese moderne Methode<br />

der Verbrechensbekämpfung als Predictive<br />

Policing bekannt. Das Computersystem<br />

berechnet die Wahrscheinlichkeit von künftigen<br />

Straftaten, basierend auf Delikten der vergangenen<br />

fünf Jahre. Nach Analyse von Ort,<br />

Zeit, Tathergang und Beute spuckt das System<br />

binnen weniger Minuten eine Prognose aus, in<br />

welchen Straßenzügen die Wahrscheinlichkeit<br />

am höchsten ist, dass demnächst eingebrochen<br />

werden wird. Erste Testläufe zeigen:<br />

Bis sich ein Verbrecher seinem nächsten Einbruchsziel<br />

nähert, ist der Streifenwagen der<br />

Polizei nicht selten bereits längst vor Ort.<br />

Genaue Vorhersagen treffen<br />

zu können, ob eine schwere<br />

Krankheit die Lebensplanung<br />

durchkreuzt oder die Partnerschaft<br />

für immer hält: Dieser Wunsch ist beinahe<br />

so alt wie die Menschheit selbst. Lediglich<br />

die Methoden, Prognosen für das Eintreffen<br />

künftiger Ereignisse aufzustellen, haben sich<br />

mit der Zeit grundlegend verändert. Wurde<br />

von Ödipus im antiken Griechenland noch<br />

das Orakel von Delphi befragt, nähern wir uns<br />

der Frage nach der Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

unvorhergesehener Ereignisse heutzutage<br />

mithilfe der Analyse großer Datenberge.<br />

Ziel ist es, Kundenwünsche zu erahnen<br />

Auch in der realen Welt des Online-Handels<br />

sind Big Data und Predictive-Analytics-Methoden<br />

mittlerweile längst im Tagesgeschäft angekommen.<br />

Der Versandhandelsriese Amazon<br />

arbeitet zum Beispiel schon seit einigen Jahren<br />

mit Hochdruck daran, seine Umsätze mit<br />

Hilfe Datenanalysemethoden weiter anzuheben.<br />

Die Idee dahinter ist schnell erklärt: Der<br />

Online-Versandhändler hat Softwaresysteme<br />

im Einsatz, die sämtliche Datenspuren potenzieller<br />

Käufer sowohl auf dem eigenen Shopping-Kanal<br />

als auch in sozialen Netzwer-ken<br />

fein säuberlich sammeln. Komplexe mathematische<br />

Auswertungsmethoden versetzen<br />

28 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


den E-Commerce-Giganten somit in die Lage,<br />

die Wünsche der Kunden zielsicher vorherzusagen<br />

- selbst wenn die Kunden von ihren<br />

künftigen Kaufplänen selbst noch nichts ahnen.<br />

Big Data ist in der Omnichannel-Welt von<br />

morgen schlichtweg das perfektionierte Vertriebselement.<br />

Es eröffnet völlig neue Möglichkeiten,<br />

um das jeweils passende Angebot zur<br />

richtigen Zeit am richtigen Ort vorzuhalten.<br />

Mithilfe der Methodik der vorausschauenden<br />

Datenanalyse plant Amazon demnächst sogar<br />

schon Pakete auf den Weg bringen -<br />

einige Zeit bevor der Kunde sie im Internet<br />

tatsächlich bestellt.<br />

Moderner Blick in die Glaskugel<br />

Werkzeuge des Data Mining, also des Erkennens<br />

von Mustern in Datenbeständen, sind<br />

Redaktion<br />

Karin Walter<br />

info@wal-medien.de<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 29


INTRALOGISTIK Anwenderbericht<br />

Index<br />

Big Data<br />

www.wikipedia.org/<br />

wiki/Big_Data<br />

ein integraler Bestandteil von Predictive-Analytics-Lösungen.<br />

Auch statistische Berechnungen,<br />

Elemente der Spieltheorie sowie<br />

Methoden der Optimierungsrechnung und<br />

der Simulation werden in die moderne Art<br />

der Zukunftsbetrachtung eingebracht. Der<br />

direkte Nutzen, der sich durch die Sammlung<br />

und gezielte Auswertung zunächst sehr unstrukturierter<br />

Datenberge ergibt, wird in letzter<br />

Zeit immer mehr auch von den Vertretern der<br />

Logistikbranche als zukunftsträchtiges Geschäftsfeld<br />

erkannt.<br />

Big-Data-Analyse in der Transportlogistik<br />

Die ersten Profiteure moderner Methoden<br />

zur Big-Data-Analyse im Bereich der Transportlogistik<br />

sind zum Beispiel die Umschlagsunternehmen<br />

am Hamburger Hafen. Dort<br />

haben die Verantwortlichen gemeinsam mit<br />

T-Systems ein Computersystem hervorgebracht,<br />

das die GPS-Auswertungen sämtlicher<br />

Lkw-Touren sowie die aktuellen Wetter- und<br />

Stauprognosen zu einer Echtzeit-Analyse der<br />

benötigten Anzahl der Container-Rampen<br />

zusammenfasst. Das Resultat: Die Container<br />

werden merklich schneller abgefertigt als zuvor<br />

- und die ehemals langen Wartezeiten<br />

der Lkw an den Container-Rampen wurden<br />

signifikant eingedämmt. Ein weiterer positiver<br />

Nebeneffekt: Innerhalb der Lieferkette, in der<br />

sich die einzelnen Glieder lückenlos aufeinander<br />

abstimmen, haben Big-Data-Analysemethoden<br />

durchaus positive Kosteneffekte.<br />

Zustandsbasierte Instandhaltung im Kommen<br />

In letzter Zeit sind Big-Data-Analysemethoden<br />

zum Beispiel verstärkt auch in der Intralogistik<br />

im Kommen. Vor allem die Anbieter vollautomatischer<br />

Logistikanlagen zeigen ein offensives<br />

Interesse daran, eine regelmäßige<br />

Rückkoppelung sämtlicher Betriebsdaten<br />

ihrer ausgelieferten Maschinen und Anlagen<br />

zu erhalten. Denn aus diesen Daten könnten<br />

Rückschlüsse auf die Anlagenleistung abgeleitet<br />

werden. Für die Anlagenhersteller hat<br />

das den Effekt, die Leistungsfähigkeit und Ausfallsicherheit<br />

der Maschinen kontinuierlich optimieren<br />

zu können.<br />

30 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


Nutzt ein Anbieter moderner automatischer<br />

Logistiksysteme Aktoren und Sensoren<br />

in seinen Produkten, eröffnet sich für ihn die<br />

Möglichkeit, dem Kunden völlig neue Servicemodelle<br />

anzubieten. Der nötige Schritt<br />

dazu ist, sämtliche erfassten Anlageninformationen<br />

in nutzbares Wissen abzuleiten. Erhält<br />

ein Maschinenbauer über eine integrierte<br />

Sensorik zum Beispiel die Information, dass ein<br />

Teil in einer Maschine beim Kunden verschlissen<br />

ist, kann der Hersteller oder Anbieter der<br />

Anlage proaktiv die Drosselung der Anlagenleistung<br />

empfehlen. Die gewonnene Zeit können<br />

die Servicetechniker nutzen, um das passende<br />

Ersatzteil zu ordern und in die Anlage<br />

einzubauen - ohne dass es durch das technische<br />

Problem zwangsläufig zu einem Anlagenstillstand<br />

kommen muss.<br />

Big Data ruft Kritiker auf den Plan<br />

Systeme, die Unmengen an Daten produzieren,<br />

sammeln und auswerten, rufen in letzter<br />

Zeit vermehrt auch einige Kritiker auf den Plan.<br />

Die meisten von ihnen sehen das Hauptproblem<br />

in der schwierigen Datensicherheit gegeben.<br />

Außerdem warnen sie vor Datenbergen,<br />

die ausschließlich zu Sicherheitszwecken generiert<br />

und analysiert werden müssen: Daten<br />

vom Netzwerkbetrieb, von Firewalls, von der<br />

mobilen Sicherheitslösung und von den Endpunkten.<br />

Laut einer Schätzung von Goldman<br />

Sachs wurden 90 Prozent des aktuellen weltweiten<br />

Datenvolumens allein in den letzten<br />

zwei Jahren generiert. Und alles deutet darauf<br />

hin, dass sich der Datenzuwachs in absehbarer<br />

Zeit nicht verlangsamen wird.<br />

In der Logistikbranche herrscht dennoch Einigkeit:<br />

Transportmittel, Pakete, Paletten und<br />

Lagereinrichtungen werden im Konzept Industrie<br />

4.0 selbst zum integralen Bestandteil der<br />

Wertschöpfungskette. Sie müssen mit der nötigen<br />

Intelligenz ausgestattet sein, um Daten zu<br />

produzieren. Und sie müssen in der Lage sein,<br />

mit Menschen, Produkten und Maschinen zu<br />

kommunizieren. Es geht darum, die Pünktlichkeit<br />

und Genauigkeit innerhalb der Lieferkette<br />

sicherzustellen. Voraussichtlich wird es in Zukunft<br />

aber nur mit Hilfe von Big-Data-Analysemethoden<br />

möglich sein, diese Anforderungen<br />

in komplett vernetzten Produktionsumgebungen<br />

zu erfüllen. (WAL)<br />

knapp.com<br />

making complexity<br />

simple<br />

Redaktion:<br />

Karin Walter<br />

31. BVL Logistik Dialog <strong>2015</strong><br />

16.–17. April <strong>2015</strong> | Vösendorf | Eventhotel Pyramide<br />

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LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 31


TRANSPORT & LOGISTIK<br />

Österreichs Spediteure stemmen<br />

sich gegen Flächen-Lkw-Maut<br />

Die österreichische Speditionsbranche läuft gegen die politischen Überlegungen,<br />

die Lkw-Maut auf alle Straßen in Österreich auszudehnen, Sturm. „Eine Ausweitung<br />

der Lkw-Maut würde den Logistik- und Wirtschaftsstandort Österreich angesichts<br />

der stagnierenden Entwicklung nachhaltig beschädigen", gibt Wolfram<br />

Senger-Weiss, Präsident des Zentralverbandes Spedition & Logistik Österreich, zu<br />

bedenken.<br />

zu unseren Nachbarländern haben sich die<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen für "Logistik<br />

Made in Austria" in den vergangenen Jahren<br />

verschlechtert und Wettbewerbsnachteile gebracht.<br />

Um Wertschöpfung und Arbeitsplätze<br />

in Österreich zu sichern, darf es zu keinen weiteren<br />

Belastungen kommen“, so Senger-Weiss,<br />

der jener Familie entstammt, der Österreichs<br />

größter Speditionskonzern Gebrüder Weiss<br />

gehört. Die Forderung nach einer flächendeckenden<br />

Lkw-Maut kommt von den Bundesländern,<br />

die darauf verweisen, dass sie für<br />

Instandhaltung und Sanierung des mehr als<br />

110.000 Kilometer langen Straßennetzes dringend<br />

Geld benötigen; und das über die diskutierte<br />

Lkw-Maut hereinbringen wollen.<br />

^ Wolfram Senger-Weiss, Präsident des Zentralverbandes<br />

Spedition & Logistik Österreich<br />

Index<br />

Zentralverband<br />

Spedition & Logistik<br />

www.spediteurelogistik.at<br />

Eine Ausweitung der Lkw-Maut auf<br />

das niederrangige Straßennetz<br />

würde durch die damit anfallenden<br />

Mehrkosten besonders die im<br />

ländlichen Raum ansässigen Unternehmen<br />

und Arbeitnehmer treffen. Außerdem müsste<br />

man die derzeit zur Mauteinhebung genutzte<br />

Mikrowellentechnologie auf ein GPS-System<br />

umstellen, was zusätzlich hohe Kosten verursachen<br />

würde. Senger-Weiss: „Im Verhältnis<br />

Transporte werden teurer mit Auswirkung auf<br />

die Konsumenten<br />

In einer kürzlich präsentierten Studie stellt die<br />

Branche dar, welche Folgen die Ausweitung<br />

haben würde. Die Transporte würden teurer,<br />

die Konsumenten müssten mehr für alle Waren<br />

bezahlen, abgelegene und strukturschwache<br />

Regionen würden unter wirtschaftlichen<br />

Nachteilen leiden, hat Professor Sebastian<br />

Kummer, Autor der Studie, herausgefunden.<br />

Eine Umstellung würde auch eine Systemumstellung<br />

vom derzeitigen Mikrowellensystem<br />

auf GPS bedingen, was gewaltige Mehrkosten<br />

verursachen würde, zumal auch die<br />

laufenden Systemkosten deutlich höher lägen<br />

als derzeit. Vor diesem Hintergrund würden<br />

unterm Strich pro Jahr 282 Mio. Euro zusätzlich<br />

an Mautgebühren aus der Fläche eingenommen.<br />

Die Arbeiterkammer und ökologisch<br />

orientierte Interessensgruppierungen hingegen<br />

fordern vehement die Einführung einer<br />

Flächenmaut.<br />

32 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


Statt bei der Lkw-Maut national herumzufuhrwerken,<br />

sollte vielmehr das politische Bemühen<br />

auf die Schaffung eines einheitlichen<br />

Maut-Systems in allen EU-Ländern gerichtet<br />

sein. Ein Idealzustand, wie ihn Senger-Weiss<br />

sieht. Mit nur einem „On-Board-Unit“-Gerät<br />

sollten einmal monatlich sämtliche europäischen<br />

mautpflichtigen Kilometer abgerechnet<br />

werden.<br />

fernt. Dazu hat das Europäische Parlament<br />

Anfang März eine weitreichende Entscheidung<br />

getroffen. Es hat nämlich die grenzüberschreitende<br />

Zulassung von Lang-Lkw mit klarer<br />

Mehrheit abgelehnt. Damit können die EU-<br />

Mitgliedsstaaten weiterhin selbst bestimmen,<br />

ob die 25 Meter langen und bis zu 60 Tonnen<br />

schweren Lkw für den Straßenverkehr zugelassen<br />

werden.<br />

Die Aufgabe des Zentralverbands Spedition<br />

& Logistik ist es, die Interessen der Branche<br />

nachhaltig zu vertreten und damit den<br />

Wirtschaftsstandort Österreich zu stärken. Der<br />

Zentralverband wurde 1897 gegründet und ist<br />

unabhängig, überparteilich und verkehrsmittelneutral.<br />

Die 180 Mitglieder beschäftigen<br />

14.000 Mitarbeiter und erwirtschaften rund 90<br />

Prozent des Branchenumsatzes.<br />

Keine überlangen Lkw auf Österreichs Straßen<br />

Wenn von Straßengüterverkehr und Lkw-Maut<br />

die Rede ist, ist das Thema überlange Lkw auf<br />

den Straßen als aktuelles Thema nicht weit ent-<br />

Verkehrsminister Alois Stöger ist über diese<br />

Ablehnung sehr erfreut: „Eine EU-weite Zulassung<br />

wäre mit einer nachhaltigen Verkehrspolitik<br />

nicht vereinbar gewesen und hätte<br />

außerdem massive Kosten für die Adaptierung<br />

unserer Infrastruktur verursacht", betonte<br />

Stöger nach der EU-Parlamentsentscheidung.<br />

Selbst wenn sich andere Staaten für die Zulassung<br />

entscheiden sollten, bleiben Österreichs<br />

Straßen und Autobahnen von langen Lkw<br />

verschont. Stöger: „Ich freue mich, dass die<br />

EU-Parlamentarier sich so klar für unsere Sichtweise<br />

ausgesprochen haben.“<br />

(<strong>LE</strong>)<br />

Index<br />

Bundesministerium<br />

Verkehr, Innovation<br />

und Technologie<br />

www.bmvit.gv.at<br />

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LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 33


TRANSPORT & LOGISTIK<br />

Wiener Flughafen forciert Luftfracht-Geschäft<br />

Mit dem Zukunftskonzept Airport-City will man den Airport als internationale Luftfahrtdrehscheibe<br />

absichern.<br />

MR. LOGISTIK EXPRESS<br />

Flughafen Wien ist ein<br />

Wirtschaftsfaktor für<br />

die Stadt und das Land<br />

Niederösterreich.<br />

Der Wiener Flughafen hat für die<br />

Zukunft Großes vor. Derzeit wird<br />

mit viel Energie an einem Ausbaukonzept<br />

mit Blickrichtung 2030<br />

getüftelt. Dieses Airport-City-Konzept gilt als<br />

Zukunftsprogramm, bei dem Luftfracht eine<br />

wichtige Rolle spielt. Damit will der Wiener<br />

Flughafen als größter Airport Österreichs seine<br />

Rolle als Drehscheibe für den Frachtverkehr<br />

zementieren und neue Dienstleistungsgeschäftsmodelle<br />

schaffen. „Wir wollen von<br />

den Besten lernen“, ist für Flughafen-Vorstand<br />

Günter Ofner klar, und er blickt dabei<br />

nach Utrecht, London oder Stockholm. Die<br />

Flughäfen in diesen Metropolen haben solche<br />

Airport-City-Konzepte schon teilweise umgesetzt<br />

und fahren damit gut.<br />

Der Wiener Flughafen hat noch mehr als 1.000<br />

Hektar brachliegende Flächen im Einzugsbereich<br />

des Airports und diese bieten sich<br />

für die Expansion an: „Mit diesem Areal haben<br />

wir gute Chancen zur gewerbsmäßigen<br />

Nutzung“, so Ofner überzeugt. Beispielsweise<br />

eignet sich eine Gewerbefläche bei der Gemeinde<br />

Fischamend von über 140.000 m² gut<br />

für Unternehmen, die die Nähe zum Flughafen<br />

brauchen, wie zum Beispiel Logistikanbieter,<br />

aber auch Firmen, die just-in-time-production<br />

betreiben und ihre Waren schnell in alle Welt<br />

versenden wollen. Die Nähe zum Airport ist für<br />

solche Unternehmen sehr attraktiv, weil die<br />

Wege kurz sind.<br />

Die Zahlen im Cargo-Bereich auf dem Wiener<br />

Flughafen sprechen für sich: Im vergangenen<br />

Jahr wurden 277.000 t Air Cargo umgeschlagen,<br />

um acht Prozent mehr als im Jahr zuvor.<br />

Das Gros der Luftfracht mit mehr als 197.000 t<br />

(+11 %) wurde geflogen, rund 80.000 t wurden<br />

mit sogenannten Lkw-Feeder-Services abgewickelt.<br />

Die große Rennstrecke in der Luft ist<br />

die Route von Asien nach Österreich – und die<br />

dominanten Produkte an Bord der Flugzeuge<br />

sind elektronische Geräte und Komponenten<br />

für die Automobilindustrie. Geflogen werden<br />

hochwertige Güter, die höhere Frachtkosten<br />

vertragen und schnell von einem Ort zum<br />

anderen kommen müssen. Dazu gehören<br />

beispielsweise Pharma-Produkte, Juwelen,<br />

Blumen oder lebende Tiere. Derzeit werden<br />

gerade zusätzliche Parkplätze für Frachtflugzeuge<br />

bei den bestehenden Cargo-Fazilitäten<br />

vor der Cargo City Nord geschaffen.<br />

Erst kürzlich hat sich das Handelsunternehmen<br />

Makita in Sichtweite seines Logistikdienstleisters<br />

in Fischamend – und auch in Sichtweite<br />

zum Airport niedergelassen.<br />

Platz schaffen für 450.000 Tonnen Luftfracht<br />

Derzeit lassen sich bis zu 350.000 t Luftfracht<br />

pro Jahr umschlagen. Bis 2030 soll Platz für bis<br />

zu 450.000 t geschaffen werden. „Wir müssen<br />

ein Angebot schaffen, das für potenzielle<br />

ansiedelungsfreudige Unternehmen attraktiv<br />

ist“, ist Ofners Strategie. In die Entwicklung<br />

der Immobilien werden Spediteure, Logistik-Dienstleister<br />

und Integrators aktiv eingebunden,<br />

deren Vorstellungen berücksichtigt<br />

werden sollen. Im Bereich der Cargo City Süd<br />

ist eine separate Autobahnabfahrt geplant.<br />

Dort werden mit Blickrichtung 2018 10.000 m 2<br />

Fläche für das Cargo-Handling entwickelt.<br />

Mehr zu erwartende Frachttonnen bedingen<br />

auch infrastrukturseitige Ausbaumaßnahmen.<br />

Freilich nicht schon morgen, aber doch in absehbarer<br />

Zeit wird der Airport eine dritte Piste<br />

benötigen, um den steigenden Flugverkehr<br />

abwickeln zu können. Das Verfahren um die<br />

dritte Piste dauert schon fast zehn Jahre. Ein so<br />

großer Flughafen wie Wien ist ein Wirtschaftsfaktor<br />

für die Stadt und das Land Niederösterreich.<br />

Derzeit sind rund 20.000 Leute<br />

beschäftigt, doppelt so viele arbeiten in Zulieferunternehmen.<br />

In 15 Jahren sollen weitere<br />

14.000 Menschen am Airport einen Arbeitsplatz<br />

finden.<br />

34 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


^<br />

Es ist Zeit, Neues zu<br />

probieren ...<br />

Drohende Konkurrenz aus dem Süden<br />

Wien muss sich gegen Expansionsgelüste aus<br />

der Türkei und dem arabischen Raum wappnen.<br />

In Istanbul entsteht ein neuer Flughafen,<br />

der angeblich der weltgrößte werden soll<br />

und für das Handling von 150 Millionen Passagieren<br />

pro Jahr konzipiert wird. Die Konkurrenz<br />

dieses Mega-Flughafens könnte nicht nur<br />

Wien, sondern auch Frankfurt zu spüren bekommen,<br />

weil die Airlines ihre globalen Routings<br />

neu gestalten werden. Aber auch die<br />

Airlines der arabischen Länder wie beispielsweise<br />

Emirates zeigen Zähne und wollen ihre<br />

Airports im Wüstensand als Drehscheiben<br />

besser verkaufen.<br />

Leistungsfähige Flughäfen und eine entsprechende<br />

Luftfahrt-Infrastruktur sind für ein Land<br />

wie Österreich entscheidende Standortfaktoren.<br />

Wo sich das Luftfahrtbusiness abspielt,<br />

sind die österreichischen Flughäfen mit Wien<br />

an erster Stelle, wenn es um das Volumen der<br />

abgefertigten Passagiere und umgeschlagene<br />

Luftfracht geht.<br />

Im aktuellen Infrastrukturreport <strong>2015</strong> von Future<br />

Business Austria wird das Thema Luftfahrt<br />

auf den Prüfstand gestellt und es wurden im<br />

Zuge der Recherchen für den Report rund<br />

250 Manager aus unterschiedlichen Bereichen<br />

der Wirtschaft um ihre Einschätzung zur<br />

Entwicklung des Luftfahrt-Standortes Österreich<br />

befragt. Eine Mehrheit von 64 Prozent<br />

der Befragten spricht sich für den Bau einer<br />

dritten Landepiste auf dem Wiener Flughafen<br />

aus, um künftigen Entwicklungen früh genug<br />

Rechnung zu tragen. Bei der Frage, welche<br />

Flughäfen in den kommenden Jahren ausgebaut<br />

werden sollen, rangiert interessanterweise<br />

Salzburg ganz oben auf der Wunschliste.<br />

24 Prozent der Befragten plädieren für eine Expansion<br />

des Flughafens der Mozartstadt, der<br />

allerdings im Luftfrachtgeschäft eher unter<br />

„ferner liefen“ einzureihen ist. (<strong>LE</strong>)<br />

Wien muss sich gegen<br />

Expansionsgelüste<br />

aus der Türkei und<br />

dem arabischen Raum<br />

wappnen.<br />

Index<br />

Flughafen Wien<br />

www.viennaairport.<br />

com<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 35


TRANSPORT & LOGISTIK<br />

Land der Berge, Land der Täler,<br />

bald nicht mehr ...<br />

Das Jahr <strong>2015</strong> ist das Internationale Jahr der Böden. Die UN will mit diesem Jahr<br />

für den Bodenschutz werben.<br />

Wir nutzen die Böden der Welt,<br />

als wären sie unerschöpflich,<br />

und heben dabei ständig von<br />

einem Konto ab, auf das wir<br />

nie einzahlen. Deshalb will die UN in diesem<br />

Jahr besonders auf die drohende Gefahr der<br />

Bodenversiegelung hinweisen und für mehr<br />

Bodenschutz werben. In Österreich werden<br />

täglich rund 30 Fußballfelder verbaut und in<br />

Deutschlang gar 100. Zu den größten “Landfressern”<br />

zählt der Straßenbau. Straßen sind<br />

zwar unerlässlich für unsere Logistik, aber angesichts<br />

des immer wertvoller werdenden<br />

Gutes Boden stellt sich die Frage, wie viel<br />

und wann ist genug. Die Logistik hat enorm<br />

viele Möglichkeiten, einen wesentlichen Beitrag<br />

zum Bodenschutz zu leisten, wenn sie<br />

die vorhandene Infrastruktur optimal nützt.<br />

Wasserstraßen sind seit jeher natürlich vorkommende<br />

Verkehrsadern, die Europa durchfließen.<br />

Würde die Logistik Wasserstraßen nur<br />

um 10 Prozent mehr nutzen, könnte täglich<br />

versiegelter Boden in einer Dimension von<br />

dreizehn Fußballfeldern eingespart werden.<br />

Eine starke Hafen- und Wasserstraßenlogistik<br />

ist demnach gelebter Bodenschutz.<br />

Binnenschifffahrt -<br />

damit wir nicht den<br />

Boden unter den<br />

Füssen verlieren<br />

„Die Verkehrsinfrastruktur besteht nicht nur<br />

aus Asphalt, Beton und Stahl …“, meinten die<br />

Verkehrsminister beim Weltverkehrsforum in<br />

Leipzig, vergaßen dabei allerdings daran zu<br />

erinnern „ … sondern auch aus Wasser.“ Unter<br />

allen Verkehrsträgern hat die Binnenschifffahrt<br />

den geringsten Bodenverbrauch. Im Wasserstraßennetz<br />

sind lediglich die Kanäle als zusätzliche<br />

Zerschneidungsachsen terrestrischer<br />

Flächen zu werten. Die Netzdichte der Kanäle<br />

liegt allerdings so weit unter derjenigen der<br />

beiden anderen Verkehrsträger Straße und<br />

Schiene, dass die Auswirkungen auf den<br />

Bodenverbrauch im Vergleich vernachlässigbar<br />

gering sind.<br />

Während Straße und Schiene Flächen direkt<br />

beanspruchen, handelt es sich bei der<br />

Wasserstraßennutzung überwiegend um die<br />

Ausnutzung bereits vorhandener natürlicher<br />

Fließgewässer, und während die Trassenverläufe<br />

von Straße und Schiene ausschließlich<br />

dem Verkehr dienen und nahezu vollständig<br />

versiegelt sind, bleibt die Wasserstraße<br />

gleichzeitig Lebensraum für zahlreiche andere<br />

Nutzer. Wasserstraßen sind somit als „grüne<br />

36 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


Infrastruktur“ im Sinne der Europäischen Kommission<br />

zu werten. Wasserstraßenlogistik ist die<br />

einzige, sofort wirksame Maßnahme gegen<br />

Bodenignoranten und Bodendegeneration<br />

und muss verstärkt genutzt werden. Denn,<br />

schon Franklin D. Roosevelt hat 1937 gewarnt:<br />

„Eine Nation, die ihre Böden zerstört, zerstört<br />

sich selbst.“<br />

Wasserstraßenlogistik<br />

Die Nutzung der Wasserstraßenlogistik ist allerdings<br />

bedroht und wird von zahlreichen<br />

Maßnahmen und Aktionen behindert. Unter<br />

den Schlagwörtern „Waterfront“ oder „Leaving<br />

on the Water“, wurde mittlerweile ein trendiger<br />

Lifestyle entwickelt, der Wasserstraßenlogistik<br />

praktisch ausschließt. Rainer Schäfer,<br />

Geschäftsführer der Neuss-Düsseldorfer<br />

Häfen, warnt, dass besonders kommunale<br />

Eigentümer lieber schicke Marinas und teure<br />

Wohnungen am Wasser haben als volle Schiffsladungen,<br />

die den Hafen anlaufen. Schäfer<br />

verlangt die Sicherung von Hafenflächen für<br />

Verlader und Logistiker und fordert von der<br />

Politik, für einen Interessensausgleich zu sorgen.<br />

Zum Glück ist Wohnen am Wasser nicht<br />

für Hinz und Kunz erschwinglich, sonst könnte<br />

bald jedes Binnenschiff nur mehr mit Rädern in<br />

den Binnenhafen einfahren.<br />

Eine andere “Bedrohung”, die der Binnenschifffahrt<br />

ihre notwendige Infrastruktur abspenstig<br />

machen will, ist die Verlandung von Wasserflächen.<br />

Mit dem Argument, dass moderne<br />

Binnenschiffe nicht mehr so viel Raum für die<br />

Manöverfahrt brauchen wie früher, werden<br />

immer mehr Wasserflächen zugeschüttet und<br />

der Boden versiegelt. Bei den derzeit herrschenden<br />

Preisen für Logistikimmobilien liegt<br />

die Vermutung nahe, dass angesichts der<br />

Probleme am Finanzmarkt mit Lagerflächen<br />

mehr und schneller Rendite gemacht werden<br />

können als mit einer wasserseitigen Umschlagstätigkeit.<br />

Knappe Verfügbarkeit von<br />

notwendigen Logistikimmobilien bei wach-<br />

senden Transportmengen tut ihr Übriges dazu.<br />

Alexander Nehm, Geschäftsführer von<br />

Logivest, sieht eine zunehmende Flächenknappheit<br />

in den Top-Regionen. Neue<br />

Flächenplanungen sind daher das Gebot<br />

der Stunde, zumal die politisch unterstützte<br />

Flächenverknappung nicht nur im UN-Gedenkjahr<br />

zum Bodenschutz bemerkbar ist, sondern<br />

weltweit als Problem realisiert ist.<br />

Aber trotz aller Hindernisse, an der Wasserstraßenlogistik<br />

führt kein Weg vorbei. Sebastian<br />

Kummer, Vorstand des Instituts für Transportwirtschaft<br />

und Logistik an der WU in Wien,<br />

sieht den richtigen Verkehrsträgermix als<br />

notwendige Voraussetzung, um alternative<br />

Verkehrskonzepte entwickeln zu können, die<br />

wirtschaftlich, sozial und ökologisch vertretbar<br />

sind. Jeder Bedarfsträger muss sein optimales<br />

Transportmittel oder eine Kombination<br />

von Transportmitteln auswählen können. Dass<br />

das geht, hat die Praxis in der Vergangenheit<br />

gezeigt, und auch wenn derzeit hauptsächlich<br />

Projektentwickler von den gebotenen Möglichkeiten<br />

der Wasserstraße profitieren, muss die<br />

Wasserstraßenlogistik wieder eine stärkere<br />

Rolle spielen. Indem sich die EU-Infrastrukturpolitik<br />

bei der Förderung auf ein Kernnetz<br />

konzentriert hat, das 94 Häfen verbindet und<br />

in dem Wasserstraßen eine zentrale Rolle spielen,<br />

wird klar, dass auch die europäische Infrastrukturpolitik<br />

die Notwendigkeit einer optimalen<br />

Bodennutzung erkannt hat.<br />

Was der Entwicklung – vor allem in Österreich<br />

– noch nachhinkt, sind Raumordnungspolitik<br />

und Raumplanung. Hier spielt die verfügbare<br />

Wasserstraße noch immer eine untergeordnete<br />

Rolle und wird, wenn überhaupt, höchstens<br />

für touristische Raumplanungen in Erwägung<br />

gezogen. Vereinzeltes Umdenken findet<br />

zwar schon statt, die raumplanerischen Möglichkeiten,<br />

die vorhandene Wasserflächen<br />

einer maritimen Raumordnung bieten können,<br />

bleiben aber noch ungenutzt. (PB)<br />

PETER BAUMGARTNER<br />

Redaktion<br />

Peter Baumgartner<br />

p.baumgartner@<br />

logistik-express.at<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 37


TRANSPORT & LOGISTIK<br />

Zwang zum Handeln: Geplante<br />

Megahäfen in Afrika und Asien<br />

Der noch vor kurzem extrem hohe Ölpreis bescherte die Tendenz zur Langsamfahrt<br />

und zum Bau von Megacontainerschiffen, um Größeneffekte zu nutzen.<br />

Obwohl der Ölpreis gesunken ist, hält dieser Trend an und Häfen allerorts müssen<br />

sich darauf einstellen. Der zunehmende Welthandel ist ein weiterer Grund für die<br />

Entwicklung von Großhäfen.<br />

Der zunehmende<br />

Welthandel ist ein<br />

weiterer Grund für<br />

die Entwicklung von<br />

Grosshäfen.<br />

In vielen Ländern der Welt werden Megahäfen<br />

gebaut – nicht zuletzt wegen der<br />

immer mehr zunehmenden Containerschiffgröße.<br />

Die Arbeitspferde sind heute<br />

14.000 TEU-Schiffe, und Megacontainerschiffe<br />

mit bis zu 20.000 TEU werden bereits gebaut.<br />

Die größten Containerschiffe bedienen die<br />

Asien-Europa-Routen. Insbesondere auf diesen<br />

Verbindungen müssen sich die Häfen auf<br />

die neuen Riesen einstellen. Noch vor zehn<br />

Jahren wurden dort überwiegend Containerschiffe<br />

um die 5.000 TEU eingesetzt. Aber auch<br />

auf Nebenstrecken wie z. B. via Afrika werden<br />

immer größere Schiffe erwartet. Sowohl an<br />

der Ost- als auch Westküste Afrikas entstehen<br />

neue Großhäfen. Die folgende Aufstellung<br />

beschränkt sich auf Asien und Afrika.<br />

Bagamoyo Megaport in Tansania<br />

Der größte unabhängige Hafenbetreiber,<br />

die China Merchants International, wird den<br />

Bagamoyo Megaport in der Nähe von Dar es<br />

Salaam in Tansania entwickeln. Das elf Milliarden<br />

US-Dollar (10,3 Milliarden Euro) schwere<br />

Projekt soll noch in diesem Jahr begonnen<br />

werden. Bis Ende 2045 wird der Hafen eine<br />

38 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


Kapazität von 20 Millionen TEU besitzen. Bisher<br />

handelt Dar es Salaam 90 Prozent der Im- und<br />

Exporte des afrikanischen Landes. Bis 2020<br />

soll die Kapazitätsgrenze erreicht werden,<br />

da das Containervolumen um zehn Prozent<br />

pro Jahr in den nächsten fünf Jahren steigen<br />

wird. Laut Tansanias Präsident Jakaya Kikwete<br />

ist geplant, die erste Bauphase mit Kai und<br />

zwei Containerliegeplätzen bereits 2017 abzuschließen.<br />

In Bagamoyo sollen Containerschiffe<br />

mit bis zu 10.000 TEU empfangen<br />

werden. Eine Exportverarbeitungszone soll<br />

das Projekt komplettieren. Es wird den Hafen<br />

in Mombasa, Kenia, an Größe übertreffen und<br />

selbst dem gigantischen kenianischen Lamu-<br />

Hafenprojekt Konkurrenz bieten.<br />

Hafen Lamu in Kenia<br />

Nach einer Reihe von Verzögerungen soll nun<br />

ab März <strong>2015</strong> der neue Megahafen Lamu als<br />

Teil des Lamu Port Southern Sudan-Ethiopia<br />

Transport (LAPSSET)-Korridors entstehen. Bis<br />

2030 werden u. a. neue Straßen- und Eisenbahnverbindungen<br />

sowie eine Pipeline für Öl<br />

aus dem Südsudan gebaut. Der Südsudan<br />

und Äthiopien erhalten durch das Projekt<br />

einen Seezugang. Laut Al-Jazeera werden<br />

32 Liegeplätze, drei internationale Flughäfen<br />

und eine Bahnlinie mit 1.500 km Länge gebaut<br />

werden.<br />

Hafen Lekki in Lagos in Nigeria<br />

An der Westküste Afrikas in Lagos, Nigeria,<br />

soll schon <strong>2015</strong> die erste Phase des Hafens<br />

Lekki eröffnet werden. Nigeria erlebte in den<br />

letzten Jahren einen enormen Wirtschaftsaufschwung.<br />

Daher wird prognostiziert, dass<br />

das Umschlagvolumen in den Häfen bis 2020<br />

zweistellig wachsen wird. Der Hauptkai wird<br />

bei kompletter Fertigstellung 1.500 m lang<br />

sein. Lekki wird der erste Tiefwasserhafen an<br />

der Westküste Afrikas sein, der 10.000 TEU-<br />

Containerschiffe empfangen kann.<br />

Die Tiefe des Containerkais und der Fahrrinne<br />

wird zwischen 16 und 19,5 m liegen. In<br />

der letzten Bauphase wird eine Kapazität von<br />

sechs Millionen TEU realisiert. Weiters werden<br />

Liegeplätze für Trocken- und Flüssigschüttgut<br />

entstehen. Die Konzession für die Entwicklung<br />

und den Betrieb des Lekki International<br />

Container Terminals wurde über 21 Jahre an<br />

die philippinische International Container<br />

Terminal Services (LICTS) vergeben. Der Containerkai<br />

hat eine Länge von 1.200 m. Bei vollständigem<br />

Betrieb der ersten Phase 2016 wird<br />

eine Kapazität von 2,5 Millionen TEU erreicht.<br />

Der gesamte Hafen wird von der Singapurer<br />

Tolaram Group zusammen mit Partnern entwickelt.<br />

DIRK RUPPIK<br />

weiter ><br />

Die ersten drei Liegeplätze im Wert von<br />

449 Millionen US-Dollar (422 Millionen Euro)<br />

werden durch ein vom Bauunternehmen<br />

China Communications Construction Company<br />

Ltd. geführtes Konsortium gebaut. Die<br />

geschätzten Gesamtkosten belaufen sich<br />

gemäß American Journal of Transportation<br />

auf 25,5 Milliarden US-Dollar (rund 24 Milliarden<br />

Euro). Lamu ist ein Schlüsselelement<br />

der Vision 2030 der kenianischen Regierung,<br />

mit der das Land seine Infrastruktur modernisieren<br />

und die Wirtschaft beleben will. Der<br />

Hafen wird rund drei Mal die Größe des bisherigen<br />

Haupthafens Mombasa haben. Mugo<br />

Kibati, der Generaldirektor der Vision 2030,<br />

sagte: „Das Großprojekt wird das kenianische<br />

Bruttoinlandsprodukt in die Höhe treiben und<br />

bisher abgeschiedene Gebiete des Landes<br />

erschließen. Es wird ebenso die Wirtschaften<br />

von vier umliegenden Ländern ankurbeln.“<br />

Es ist aufgrund seiner Lage in der Manda Bay<br />

nahe der von der UNESCO geschützten historischen<br />

Altstadt Lamu umstritten.<br />

Hafen Lekki, Nigeria<br />

Copyright: Toleram Group<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 39


TRANSPORT & LOGISTIK Geplante Megahäfen in Afrika und Asien<br />

weiter ><br />

Hafen Kalibaru<br />

(New Tanjung Priok)<br />

Copyright: Pelindo<br />

New Tanjung Priok in Indonesien<br />

Ein weiteres Großprojekt ist der Bau des Hafens<br />

New Tanjung Priok (Kalibaru). Als wahrer Megahafen<br />

wird er 2023 an die 13 Millionen TEU<br />

(plus alter Hafen mit fünf Millionen TEU) und<br />

Containerschiffe bis 18.000 TEU handeln können.<br />

Der Bau erfolgt in drei Phasen. Der alte<br />

Hafen der indonesischen Hauptstadt Jakarta<br />

ist zunehmend überlastet. Der Spatenstich<br />

der ersten Phase erfolgte unter Beisein des<br />

ehemaligen Präsidenten Susilo Bambang<br />

Yudhoyono (SBY) im März 2013. Neben drei<br />

Containerterminals wird ebenso ein Terminal<br />

für Petroleumprodukte für insgesamt 2,1 Milliarden<br />

US-Dollar (rund zwei Milliarden Euro) gebaut.<br />

Die Länge der Kais wird in dieser Phase<br />

zusammen 4.000 m betragen. Der Tender<br />

für die Entwicklung wurde durch das japanische<br />

Unternehmen Mitsui & Co gewonnen.<br />

Die Bauüberwachung erfolgt durch die niederländische<br />

Royal HaskoningDHV. Die erste<br />

Phase soll laut der britischen Ship Technology<br />

vollständig 2018 mit rund sechs Millionen TEU<br />

in Betrieb sein. Danach sollen noch vier weitere<br />

Containerterminals entstehen. Die Indonesian<br />

Logistics Association schätzt, dass die<br />

Logistikkosten in Indonesien momentan 25<br />

bis 30 Prozent des jährlichen Bruttoinlandprodukts<br />

verschlingen. Der neue Hafen soll Abhilfe<br />

schaffen.<br />

Tuas Mega Port in Singapur<br />

Innerhalb der nächsten zehn Jahre sollen alle<br />

Containerterminal-Kapazitäten Singapurs<br />

aus fünf Terminals im südwestlichen Stadtteil<br />

Tuas konsolidiert und erweitert werden. 2013<br />

handelte der weltweit zweitgrößte Hafen Singapur<br />

laut Statistika 32,6 Millionen TEU. In Tuas<br />

soll nun mit 65 Millionen TEU eine fast doppelt<br />

so große Kapazität entstehen. Der Transportminister<br />

Lui Tuck Yew sagte: „Die Konsolidierung<br />

wird die Effizienz und Größeneffekte<br />

verstärken, den Transfer zwischen Terminals<br />

beseitigen und zu Kosteneinsparungen sowie<br />

zu einer gestiegenen Profitabilität führen.“ Die<br />

erste Phase soll laut Dredging Today in zehn<br />

Jahren noch vor dem Auslaufen der geleasten<br />

Fläche der Singapur City-Terminals in Tanjong<br />

Pagar, Keppel und in Pulau Brani fertiggestellt<br />

werden. Der Auftrag für die immensen<br />

Landgewinnungsarbeiten ging an ein Konsortium<br />

aus Hyundai, Samsung, Penta Ocean,<br />

Boskalis und Van Oord. Die kürzlich fertiggestellten<br />

Terminals 1 und 2 in Pasir Panjang sollen<br />

ebenso in Tuas eingegliedert werden. Phase 3<br />

und 4 der PSA-Terminals mit 15 weiteren Liegeplätzen<br />

und einem 6.000 m langen Kai werden<br />

noch gebaut. 2020 werden die beiden ersten<br />

Phasen von Pasir Panjang dem „alten Hafen“<br />

weitere 15 Millionen TEU hinzufügen und die<br />

Kapazität auf rund 50 Millionen TEU steigern.<br />

Weiters soll die Tiefe des Hafenbeckens von<br />

16 auf 18 m vergrößert werden, damit 18.000<br />

TEU-Containerschiffe in der Löwenstadt anlegen<br />

können.<br />

Tiefseehafen Dawei in Myanmar<br />

Die Hafenverwaltung Myanmar Port Authority<br />

hat im November 2010 mit der Italian-Thai<br />

Development PLC. einen Vertrag über 8,6 Milliarden<br />

US-Dollar (8,1 Milliarden Euro) abgeschlossen,<br />

um einen Tiefwasserhafen in Dawei<br />

(Tanintharyi Region) im Südosten von Myanmar<br />

zu bauen. Das Unternehmen wurde aufgrund<br />

von Finanz- und Terminschwierigkeiten<br />

2013 durch die Dawei SEZ Development (DSEZ)<br />

ersetzt. Die DSEZ ist ein Joint Venture (50:50)<br />

zwischen Myanmar und Thailand und wurde<br />

in Thailand registriert. Das Unternehmen er-<br />

40 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


hielt eine Konzession über 75 Jahre, um den<br />

Tiefwasserhafen und die zugehörige Sonderwirtschaftszone<br />

zu entwickeln. Der Hafen<br />

wird am Ende der Entwicklung 55 Liegeplätze<br />

für Frachtschiffe, die Container, gemischte<br />

Fracht, Flüssigschüttgut, Flüssigerdgas, Kohle<br />

sowie Eisenerz transportieren, besitzen. Die<br />

Boxenkapazität wird bei 3,2 Millionen TEU und<br />

die Handlingskapazität bei 200 Millionen Tonnen<br />

Fracht pro Jahr liegen.<br />

Der Hafen ist nicht zuletzt für die chinesische<br />

Regierung von Interesse, die damit Ressourcen<br />

wie Öl unter Umgehung der Malakkastraße<br />

nach Südchina befördern kann. Die<br />

neue Militärregierung Thailands „The National<br />

Council for Peace and Order“ stimmte der<br />

schnellen Fortentwicklung des Projektes zu.<br />

Die angegliederte Wirtschaftszone mit einer<br />

Fläche von 250 km² wäre eine der ersten<br />

Sonderwirtschaftszonen in Myanmar. Zum<br />

Projekt gehört die Anbindung des Hafens via<br />

Schiene und Straße an Thailand, Kambodscha<br />

und Vietnam. Eine grenzüberschreitende<br />

Schnellstraße und Eisenbahnlinie wird<br />

das Land mit dem Nachbarland Thailand via<br />

Tenasserim-Gebirge mit Bangkok und dem<br />

Haupthafen Laem Chabang verbinden.<br />

Viele Waren sowie Öl und Gas können dann<br />

direkt unter Umgehung Singapurs über Burma<br />

nach Südchina und Südostasien gelangen.<br />

Für die langfristige Sicherung des Strombedarfs<br />

in der AEC spielen Myanmar und Laos<br />

eine wichtige Rolle. Z. B. investierte das<br />

thailändische Erdölunternehmen PTT Exploration<br />

& Production in fünf burmesische Offshore-Felder<br />

und wird wohl auch an weiteren<br />

Ausschreibungen teilhaben. Japan hat sich<br />

für ein Joint Venture mit Myanmar in der Thilawa<br />

Special Economic Zone 25 km südlich der<br />

Hauptstadt Yangon entschieden. Dort befindet<br />

sich auch der Vielzweckhafen Myanmar<br />

International Terminals Thilawa (MITT), der<br />

bereits vollständig im Besitz der Hongkonger<br />

Hutchison Port Holdings (HPH) ist. (DK)<br />

Redaktion<br />

Dirk Ruppik<br />

DirkRuppik@gmx.de<br />

Connecting Global Competence<br />

pünktlich am richtigen ort: auf der Weltleitmesse für Logistik,<br />

mobilität, it und supply chain management erwarten sie über<br />

2.000 aussteller aus 63 Ländern. hier dürfen sie auf keinen<br />

Fall fehlen.<br />

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Logistics<br />

makes it<br />

happen<br />

5. – 8. Mai <strong>2015</strong><br />

Messe München<br />

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LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 41


MANAGEMENT<br />

Messen- und Eventteilnahme<br />

leicht gemacht – dank K+N<br />

Messen sind eine wunderbare Gelegenheit für viele Unternehmen, ihre Produkte<br />

und Dienstleistungen einem breiten Publikum vorzustellen. Ebenso wie bei großen<br />

Musik-, Sport- und anderen Veranstaltungen sind auch die Aussteller darauf<br />

angewiesen, dass ihr Equipment und Material rechtzeitig und unbeschadet am<br />

Ort des Geschehens zur Verfügung stehen – egal wann, egal wo. Eine Herausforderung<br />

für die Logistik!<br />

MARTIN<br />

KROISSENBRUNNER<br />

K+N bietet nicht nur<br />

den reinen Transport<br />

an, sondern ein<br />

„Rundum-Sorglos-<br />

Paket“.<br />

Gerade bei Veranstaltungen auf<br />

anderen Kontinenten greifen<br />

Unternehmen gerne auf Logistikpartner<br />

mit globalem Netzwerk<br />

und großer Erfahrung zurück. Grund genug für<br />

Kühne + Nagel, vor gut einem Jahr den neuen<br />

Bereich „KN Expo & Event Logistics“ aus der<br />

Taufe zu heben, der in der Niederlassung in<br />

Werndorf bei Graz angesiedelt ist. Von hier<br />

aus erfolgt seitdem die individuelle, weltweite<br />

Transportplanung und -koordination inklusive<br />

sämtlicher Dienstleistungen für österreichische<br />

Kunden, die irgendwo auf der Welt auf Messeplätzen<br />

Präsenz zeigen, Events durchführen<br />

oder daran teilnehmen.<br />

Leiter dieser Spezialabteilung ist Martin Kroissenbrunner,<br />

der bereits über langjährige<br />

Erfahrung auf diesem Gebiet verfügt. Ihm<br />

gefällt besonders die Abwechslung, denn<br />

kein Auftrag ist mit einem anderen ident. „In<br />

der Eventlogistik kann es durchaus vorkommen,<br />

dass man zur Anlieferung lediglich GPS-<br />

Koordinaten bekommt und der LKW dann via<br />

Schotterstraße zu einer abgelegenen Location<br />

gelotst wird, sei es eine Baugrube für eine<br />

Roadshow oder ein Open-Air Event. Es gibt<br />

keine Infrastruktur zur Be- und Entladung, keine<br />

Rampen oder ähnliches – man muss alles selbst<br />

mitbringen. Das ist mit Standardsendungen<br />

nicht zu vergleichen“, erzählt Kroissenbrunner.<br />

Hauptschlagwort: Flexibilität. „Stellen Sie sich<br />

eine Fernsehproduktion vor, das Equipment<br />

fliegt um die ganze Welt, und dann ist eine<br />

Kamera kaputt. Hier muss binnen kürzester<br />

Zeit für Ersatz gesorgt werden, unabhängig<br />

davon, wie spät es bei uns gerade ist“, nennt<br />

er ein Beispiel. Knappe Zeitfenster bei der Anlieferung<br />

und Securitykontrollen an Veranstaltungsorten<br />

sind zwei weitere Punkte, die die<br />

Eventlogistik so spannend machen.<br />

Fokus auf Messen<br />

Auch wenn es immer wieder große Veranstaltungen<br />

gibt, der Schwerpunkt liegt doch<br />

auf der Messelandschaft, insbesondere an<br />

deutschen Standorten. So ist K+N beispielsweise<br />

der offizielle Messespediteur der Messeplätze<br />

Hannover, Hamburg, Düsseldorf, Nürnberg<br />

und München. „Auch hier gibt es große<br />

Unterschiede zwischen den Aufträgen. Es gibt<br />

Wandermessen, etwa im Medizinbereich. So<br />

findet zuerst die Medica in Düsseldorf statt,<br />

wenig später die Arab Health in Dubai. Viele<br />

Aussteller wollen daher, dass ihre Exponate<br />

gleich direkt weitertransportiert werden, um<br />

die Manipulationen zu reduzieren. Andere jedoch<br />

brauchen das Material in der Zwischenzeit<br />

doch wieder am Unternehmensstandort.<br />

Oft ist es aber einfach eine Abwägung zwischen<br />

Kosten und Nutzen, ob es einen Rückoder<br />

Weitertransport gibt, hier spielen viele<br />

Faktoren zusammen“, weiß er.<br />

Alles aus einer Hand<br />

Natürlich bietet K+N nicht nur den reinen<br />

Transport an, sondern ein „Rundum-Sorglos-<br />

Paket“. Dazu gehören die Abwicklung weltweiter<br />

Zoll- und Quarantäneverfahren ebenso<br />

wie Be-/Entladungsmanagement, Containermanagement,<br />

die Verwendung spezieller<br />

Hebesysteme im Bedarfsfall, Verkehrsmanagement<br />

und Vor-Ort-Abwicklung sowie ein<br />

Team vor Ort, das rasch auf Eventualitäten<br />

reagieren kann. Kroissenbrunner: „Wenn ein<br />

Kunde beispielsweise sein Material mit 10 LKW<br />

zum Messeplatz bringen lässt, müssen diese mit<br />

42 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


Hilfe eines sauberen Logistikkonzepts koordiniert<br />

werden, damit auch das richtige Fahrzeug<br />

zur richtigen Zeit am Stand steht und ent- oder<br />

beladen wird.“ Oberste Priorität dabei: einen<br />

leeren Messestand darf es nicht geben. Denn<br />

das wäre das Worst-Case-Szenario, das mit allen<br />

Mitteln verhindert wird. Auch wenn es kurzfristige<br />

Änderungen von Seiten des Kunden<br />

gibt, werden alle Hebel in Bewegung gesetzt.<br />

„Die Wünsche werden dabei nicht hinterfragt,<br />

sie werden möglich gemacht. Wenn ein<br />

Kunde einen Container doch früher braucht<br />

als ursprünglich geplant, dann wird der Konvoi<br />

beschleunigt, etwa durch eine Optimierung<br />

der Fahrzeiten oder durch den Einsatz zusätzlicher<br />

Fahrer, um Ruhezeiten zu vermeiden“,<br />

schildert er.<br />

Zum Standardprozedere gehört inzwischen<br />

auch die Simulation der Zollabwicklung im Vorfeld,<br />

damit die Lieferungen dann rasch durchgeschleust<br />

werden können – insbesondere<br />

wenn es sich um Materialien handelt, für die<br />

Sondergenehmigungen nötig sind. „Wichtig<br />

ist, genügend Pufferzeiten einzuplanen, da<br />

die Behörden für die Zollabwicklung in den<br />

verschiedenen Ländern unterschiedliche Zeitspannen<br />

vorsehen“, ergänzt Kroissenbrunner.<br />

K+N liefert aber nicht nur, auch Abbau und<br />

Abtransport, Wiederverpackung und eventuelles<br />

Leerguthandling gehören zum Angebot.<br />

Einfach alles, damit der Kunde sich auf<br />

sein Hauptgeschäft konzentrieren kann, ohne<br />

sich um das Drumherum kümmern zu müssen<br />

– denn dafür gibt es ja Experten. (AG)<br />

^ Ihr Spezialist<br />

für Messen &<br />

Events - K+N<br />

Index<br />

Kuehne + Nagel<br />

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LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 43


TRANSPORT & LOGISTIK<br />

Haftung & Versicherung in der internationalen<br />

Güterbeförderung<br />

Globalisierung und überregionale Geschäfte bedingen den internationalen Warenverkehr.<br />

Nicht selten werden Risiken für Verlader, Empfänger, Spediteure und<br />

Frachtführer unterschätzt.<br />

GERNOT FISCHBACH<br />

Redaktion<br />

Gernot Fischbach<br />

g.fischbach@logistikexpress.at<br />

Sinnfreie Formulierungen wie ein Weitergabeverbot<br />

am Transportauftrag<br />

an den Spediteur, Übernahme unter<br />

generellem „Vorbehalt“, Haftbarhaltungen<br />

unter Androhung der Abrechnung<br />

von Vermögensschäden – und ein Versuch,<br />

CMR – internationales Recht – auszuhebeln.<br />

Was nützt im Falle von Transportschäden, wer<br />

haftet, in welcher Höhe? Was haben Haftungen<br />

in der Transportbranche für Auswirkungen<br />

auf das Risk Management im verladenden<br />

Unternehmen? Ist nicht ohnehin alles „versichert“?<br />

Auszug aus dem Themenbereich<br />

„Transport-schaden“<br />

Ein breites Spektrum an Regelwerken, Gesetzen<br />

und Übereinkommen machen es dem<br />

Risk Manager bis zum Mitarbeiter im Versand<br />

nicht gerade einfach. Auf nahezu jedem<br />

Verkehrsträger gelten verschiedene Haftungshöhen<br />

und Fristen. Gesetzliche Höchsthaftungsgrenzen,<br />

die meist nicht ansatzweise<br />

den Wert der zu transportierenden Güter abdecken!<br />

Gerade im internationalen Güterverkehr stehen<br />

häufige Manipulation von Gütern am<br />

Plan, selten werden Waren direkt geladen und<br />

zur Haustüre des Empfängers verbracht. Allein<br />

schon aus Kostengründen werden Zusammenladungen<br />

durch Spediteure gewählt, um<br />

Frachtkosten zu reduzieren. Das ist alles schön<br />

und gut. Und kostensparend – doch gerade<br />

durch den mehrfachen Umschlag von Gütern<br />

erhöht sich die Gefahr, dass das wertvolle Gut<br />

Schaden nimmt. Dann ist oft guter Rat teuer!<br />

Man bedenke allein im Ablauf eines Seetransportes<br />

im FCL (gesamter Seecontainer steht<br />

zur Verfügung), der bereits mit Vortransport<br />

per LKW zum Hafen beginnt. Darauf folgen<br />

der erste Umschlag und Stauung bzw. Verladung<br />

im Container (sollte dies nicht der Absender<br />

bereits erledigt haben), Verladung<br />

aufs Schiff, Umschlag des Containers in einem<br />

Hafen und Umladung auf ein weiteres Schiff.<br />

Dies kann sich auf längeren Wegen, beispielsweise<br />

aus Asien, wiederholen. Nach der Ankunft<br />

im Empfangshafen erfolgt ein weiterer<br />

Umschlag auf LKW oder Bahn. Die Zustellung<br />

bis zum Empfänger erfolgt sowieso meist per<br />

LKW. Wir zählen den vielfachen Umschlag,<br />

viele Verkehrsträger – und viele Möglichkeiten<br />

der Beschädigung. Jede Manipulation im Umschlag<br />

von Waren ist eine schadenanfällige<br />

Prozedur. Ist die Ware erst am Transportmittel,<br />

ist sie – statistisch gesehen – vergleichsweise<br />

sicher.<br />

In Österreich als Binnenland laufen viele Transporte<br />

auf der Straße. Der LKW ist jedoch auch<br />

sonst kaum wegzudenken! Die „erste und<br />

letzte Meile“ läuft nahezu in jedem Transportbereich<br />

über die Straße. Häufig werden<br />

so Schäden im Straßengüterverkehr zum<br />

Thema. Aber: Wie verhält man sich richtig,<br />

wenn schon bei der Übernahme ersichtlich<br />

ist, dass das Gut beschädigt ist? Was nützt<br />

der vielzitierte „Vorbehalt“? Oder reicht eine<br />

nachträgliche Haftbarhaltung? Wer ist der<br />

richtige Ansprechpartner? Und bis wann muss<br />

eine Rüge erfolgen?<br />

Bei äußerlich erkennbaren Schäden ist der<br />

Vermerk bei der Übernahme bei jedem Transportmittel<br />

sehr wichtig. Am CMR Frachtbrief,<br />

am Lieferschein, im Zweifelsfall kann die Ware<br />

gar nicht angenommen werden – auch,<br />

wenn Fracht und Ware bereits bezahlt sind!<br />

Wird die Ware ohne Vorbehalt übernommen,<br />

also „rein quittiert“, wird der Frachtführer/<br />

Spediteur im wahrsten Sinne des Wortes (in<br />

den meisten Fällen) freigezeichnet. Wie wollen<br />

Sie beweisen, dass die Ware, die Sie „ordnungsgemäß“<br />

entgegengenommen haben,<br />

44 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


^<br />

LKW - Friends on the road<br />

doch schon beschädigt war und nicht erst<br />

nach der Übernahme in Ihrer Obhut Schäden<br />

erfahren hat? Im Übrigen – führen Sie beim<br />

Vorbehalt an, was Sie vorhalten wollen.<br />

Um finanzielle Folgen von Schäden oder Verlusten<br />

zu minimieren, ist es sinnvoll, das Gut am<br />

Transportweg zu versichern. Spediteure oder<br />

Transportversicherer ermöglichen die passende<br />

Variante für die individuelle Anforderung.<br />

Denn: Transportversicherungen decken<br />

im Regelfall die am Transportweg möglichen<br />

Risiken der Beschädigung und Verlust – je<br />

nach Polizze von der ersten Verladung bis zur<br />

endgültigen Zustellung. Frachtführer wiederum<br />

halten sich im Regelfall an die Höchsthaftungsgrenzen.<br />

Übersicht zu den Haftungsgrenzen<br />

der Verkehrsträger<br />

Straßentransport (nach CMR): 8,33 SZR/kg<br />

brutto – das heißt: etwa 10,20 EUR* pro Kilo-<br />

gramm - Bahntransport (nach Cotif-CIM):<br />

17,00 SZR/kg brutto – etwa EUR 21,05 EUR* pro<br />

Kilogramm - Seetransport (nach Hamburger<br />

Regeln): 2,50 SZR/kg brutto – oder 835,00 SZR<br />

pro Packstück (= Container!) – also etwa EUR<br />

3,10 pro Kilogramm – oder eben EUR 1.033,86<br />

pro Packstück.<br />

In der Luftfracht (Montrealer Übereinkommen)<br />

besteht eine Höchsthaftung zu 19,00 SZR pro<br />

Kilogramm brutto. Dies entspricht in EUR 23,53<br />

pro Kilogramm des Bruttogewichts der Waren.<br />

Stets natürlich entspricht der höchste Ersatz<br />

dem Wert des Gutes! Die vorgenannten Haftungshöhen<br />

sind abhängig vom tatsächlich<br />

anwendbaren Verkehrsträgerabkommen, u.a.<br />

durch Nachweis des Schadenereignisses,<br />

Schadenortes etc. Letztendlich ist es erwähnenswert<br />

zu wissen, dass Haftung nicht mit<br />

Versicherungen gleichzusetzen ist. Handeln<br />

Sie im Schadensfall, als wäre keine Versicherung<br />

eingedeckt worden! (GF)<br />

Info<br />

Umrechnungskurs<br />

EUR/SZR vom<br />

13.2.<strong>2015</strong> 1,00 EUR =<br />

0,81756 SZR<br />

Index<br />

SVZL Consulting e.U.<br />

www.svzl.eu<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 45


MANAGEMENT<br />

Vertrieb / Verkauf ist Chefsache<br />

Warum Vertrieb zur Chefsache gemacht werden muss oder warum Sie auf einen<br />

funktionierenden Vertrieb nicht verzichten können.<br />

Qualitätsprobleme verärgerten einige Bestandskunden,<br />

der neue Logistikleiter wechselte<br />

zu einem anderen Anbieter, der von<br />

seinem Dienstleister eine bessere Leistung<br />

zu einem günstigeren Preis erwartete, als<br />

Altschön liefern konnte.<br />

Die Rahmenbedingungen in unserem<br />

Markt sind so eindeutig wie nie<br />

zuvor: Überkapazitäten, zu viele<br />

Anbieter, Verdrängungswettbewerb,<br />

mächtige und anspruchsvolle Kunden,<br />

Preisdruck, Digitalisierung. Was setzen wir als<br />

Dienstleister dem entgegen? Wie lautet Ihre<br />

Strategie, um in diesem Umfeld weiterhin<br />

und in Zukunft bestehen zu können? Fakt ist:<br />

Auf einen funktionierenden aktiven und systematischen<br />

Vertrieb / Verkauf kann kein Unternehmen<br />

im B2B-Bereich verzichten.<br />

„Ein tolles Gebäude, ein eigener Fuhrpark,<br />

neueste Technik, fachkompetente Mitarbeiter,<br />

zuverlässige Leistungserbringung und<br />

langjährige Bestandskunden, das müsste<br />

doch ausreichen, dass auch andere neue<br />

Kunden die Leistungen unseres Unternehmens<br />

nachfragen und so die Firma wächst“,<br />

dachte der stolze Speditionsunternehmer<br />

Franz Altschön (Name geändert). Doch<br />

irgendwann ging nichts mehr: Insolvenz.<br />

Geringe Margen, zu lange Zahlungsziele und<br />

fehlende neue Kunden trugen dazu bei, dass<br />

er im Markt nicht mehr bestehen konnte. Dabei<br />

kümmerte er sich um vieles und fast alles<br />

im Unternehmen, nur nicht um den Vertrieb.<br />

Er hatte keine entwickelte Vertriebsabteilung,<br />

die neue Kunden hätte gewinnen können.<br />

Und doch: In Vorjahren hatte Herr Altschön<br />

mal was ausprobiert. Stefan sollte mal was<br />

in Sachen Kundengewinnung machen. In 3<br />

Monaten fuhr er zu möglichen neuen Kunden,<br />

hatte nur leider keinen Erfolg. Dabei war Stefan<br />

gerade mit der Ausbildung als Speditionskaufmann<br />

fertig, jung und motiviert. Aber in<br />

keiner Weise auf diesen Job im Vertrieb vorbereitet<br />

und richtig ausgestattet. Denn der<br />

ungeduldige Franz Altschön meinte immer, so<br />

schwer ist das nicht, neue Kunden zu gewinnen.<br />

Ein bisschen mit den Kunden reden und<br />

dann klappt das schon. Doch Stefan scheiterte<br />

an dieser Aufgabe. Und Herr Altschön<br />

wollte nicht mehr Geld ausgeben, weder in<br />

Gehalt, Arbeits- und Verkaufshilfen noch in<br />

andere wichtige Dinge. Denn Kundengewinnung<br />

durfte nichts kosten, sollte aber schnell<br />

was bringen.<br />

So oder ähnlich geht es vielen Unternehmen<br />

zahlreicher Branchen. Der Verdrängungswettbewerb<br />

und das geänderte Einkaufsund<br />

Kommunikationsverhalten machen sich<br />

in einer atemberaubenden Geschwindigkeit<br />

bemerkbar, neue Kunden bleiben aus, bestehende<br />

Kunden wechseln zur Konkurrenz.<br />

Wer glaubt, dass der dringend benötigte<br />

Geschäftserfolg durch einen dann auserwählten,<br />

nicht vorbereiteten Mitarbeiter<br />

kommt, wird schnell eines Besseren belehrt.<br />

46 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


Vertrieb ist für viele Unternehmen nur ein<br />

Experiment ohne Erfolg, eine nicht einzusehende<br />

Black Box. Vor allem dann, wenn<br />

der Unternehmer oder Geschäftsführer eine<br />

technische oder kaufmännische Ausbildung<br />

und Orientierung hat, aber niemals Vertrieb<br />

und Verkauf erlernt und jahrelange Erfahrungen<br />

gemacht hat. Um das deutlich festzuhalten:<br />

Vertrieb / Verkauf ist eine der interessantesten<br />

beruflichen Aufgaben, aber auch<br />

eine der härtesten. Das Positive ist, dass man<br />

viel erreichen kann, wenn man gerne mit<br />

Menschen zu tun hat und diese überzeugen<br />

kann. Der oder die Mitarbeiter müssen eine<br />

Vielzahl von Aufgaben beherrschen und trotz<br />

mehrfacher Absagen und Ablehnungen, z. B.<br />

bei der Telefonakquise, immer noch motiviert<br />

sein. Vertrieb ist also nicht einfach, sondern<br />

ein Bereich, der ständig in Bewegung ist und<br />

weiterentwickelt werden muss.<br />

Definition: Was ist Vertrieb / Verkauf für uns?<br />

Bevor Sie einen Vertrieb installieren, müssen<br />

Sie eine Vorstellung davon haben, was dieser<br />

Vertrieb leisten und erreichen soll? Es ist eine<br />

Frage Ihrer Unternehmensziele, wie auch Ihr<br />

Vertrieb aufgestellt sein muss.<br />

Erklären Sie Vertrieb zur Chefsache<br />

Vertrieb zur Chefsache erklären bedeutet<br />

aber nicht, dass nur Sie alleine die vertriebliche<br />

Arbeit machen. Vielmehr ist das Vorleben<br />

von Verkaufs- und Kundenorientierung<br />

wichtig. Stellen Sie die hohe Bedeutung<br />

dieser Aufgabe klar und stärken Sie die Mitarbeiter,<br />

die diesen Job machen. Interessieren<br />

Sie sich für Teilergebnisse, Probleme, Barrieren<br />

der Mitarbeiter. Machen Sie es sich zur<br />

regelmäßigen Aufgabe, mit den Vertrieblern<br />

zu kommunizieren.<br />

Vorleben bedeutet Vormachen<br />

Leben Sie den Vertrieb vor, den Sie sich vorstellen.<br />

Machen Sie allen Mitarbeitern klar,<br />

wie wichtig Stabilität und Wachstum für Ihr<br />

Unternehmen sind.<br />

Definieren Sie eine Strategie<br />

Ohne Ziele gibt es nur Orientierungslosigkeit.<br />

Ohne Strategie können jedoch auch keine<br />

Ziele erreicht werden. Genau das ist auch die<br />

Aufgabe von Chefs und Vorgesetzten, die<br />

Strategie zu definieren.<br />

Holen Sie sich Hilfe vom Vertriebscoach<br />

Es ist kein Makel, nicht zu wissen, wie ein funktionierender<br />

aktiver und systematischer Vertrieb<br />

aufgebaut ist. Holen Sie sich Hilfe von<br />

Experten. Ein Vertriebscoach und -trainer unterstützt<br />

Sie dabei, Ihr Vertriebsmanagementkonzept<br />

zu entwickeln. Dabei geht es nicht<br />

nur um Wissens- und Erfahrungsaustausch<br />

und eine professionelle Konzeption. Er fungiert<br />

auch als Sparringspartner, der Ihnen den<br />

Spiegel vorhält. Das hilft bei zu treffenden Entscheidungen.<br />

Wählen Sie die richtigen Mitarbeiter für den<br />

Job im Vertrieb aus<br />

Einer der großen Fehler ist, dass nicht die<br />

richtigen Mitarbeiter (ganz gleich ob intern<br />

oder extern) für die Aufgabe im Vertrieb<br />

ausgewählt werden. Ein Scheitern von Vertriebsmitarbeitern<br />

ist nicht nur teuer, sondern<br />

verhindert auch Wachstum. Auch hierbei unterstützt<br />

Sie ein Vertriebscoach.<br />

Investieren Sie in Ihren Vertrieb<br />

Trainieren Sie Ihren Vertrieb regelmäßig, statten<br />

Sie ihn mit den richtigen Arbeitsmitteln aus<br />

und sparen Sie nicht an der falschen Stelle.<br />

Ziel sollte jedoch sein, dass sich diese Investition<br />

auch langfristig amortisiert.<br />

Fazit: Ein funktionierender aktiver und systematisch<br />

arbeitender Vertrieb bietet Ihnen<br />

nicht nur die Chance auf Stabilität und Wachstum,<br />

sondern auch die Sicherung der Arbeitsplätze<br />

und die Existenz Ihres Unternehmens.<br />

HOLGER GLOSZEIT<br />

Index<br />

train4results<br />

www.train4results.de<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 47


MANAGEMENT<br />

Der Mensch steht im Mittelpunkt<br />

der Produktion von morgen<br />

Startschuss für das größte Forschungsprojekt in Österreich zum Thema Industrie<br />

4.0. Das VIRTUAL VEHIC<strong>LE</strong> Research Center in Graz koordiniert das 7,9 Millionen<br />

Euro Projekt „FACTS4WORKERS“ mit 15 europäischen Forschungspartnern und vier<br />

Jahren Dauer, um Arbeitsplätze in der Fabrik der Zukunft attraktiv und intelligent<br />

zu gestalten und Europa als Produktionsstandort zu stärken.<br />

Europas als Produktionsstandort wiederherstellen",<br />

so der damals zuständige Kommissar<br />

Antonio Tajani. Mit mehr Investitionen in Fabriken<br />

und Forschung und Entwicklung sollte<br />

der Anteil der Industrie an der europäischen<br />

Wirtschaftsleistung bis 2020 auf 20 Prozent angehoben<br />

werden. Derzeit liegt dieser Wert<br />

bei rund 15 Prozent. Ein großes europäisches<br />

Forschungsprojekt stellt nun den Menschen<br />

ins Zentrum zukunftsweisender Produktionskonzepte,<br />

um Fertigungsberufe deutlich attraktiver<br />

zu gestalten und Europa wettbewerbsfähiger<br />

zu machen.<br />

Seit 1. Dezember 2014 koordiniert das VIRTUAL<br />

VEHIC<strong>LE</strong> Research Center in Graz das Projekt<br />

Worker Centric Workplaces in Smart Factories<br />

(kurz FACTS4WORKERS genannt). 15 europäische<br />

Forschungspartner aus acht Ländern sind<br />

an einem eigens dafür gebildeten Konsortium<br />

beteiligt. Die vierjährige Forschungsinitiative<br />

wird im Rahmen von Horizon 2020 gefördert.<br />

Dabei handelt es sich um ein EU-Förderprogramm<br />

für Forschung und Innovation der Europäischen<br />

Kommission, das für den Zeitraum<br />

2014 bis 2020 angelegt ist.<br />

^ Anwendungsfall<br />

Hidria Rotomatika<br />

Photocredit:<br />

VIRTUAL VEHIC<strong>LE</strong><br />

Produktionen wandern zunehmend<br />

aus europäischen Hochlohnländern<br />

in sogenannte Best-Cost-Länder ab<br />

oder an Standorte mit niedrigeren<br />

Energiekosten. Um diesem Trend entgegenzuwirken,<br />

ist die europäische Industrie gefordert,<br />

intelligente Wertschöpfungskonzepte<br />

im Produktionsbereich zu entwickeln. Die<br />

EU-Kommission will "die schrumpfende Rolle<br />

der Industrie umkehren" und die "Attraktivität<br />

Ambitionierte Forschungsziele<br />

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sollen<br />

ein neues industrielles Zeitalter einläuten,<br />

das durch die sogenannte „Smart Factory“<br />

gekennzeichnet ist. Die Arbeiterinnen und<br />

Arbeiter werden als so genannte „Smart<br />

Worker“ bestmöglich durch Informations- und<br />

Kommunikationstechnologie unterstützt, um<br />

flexibel, effizient und zuverlässig produzieren<br />

zu können. Dadurch werden lokale Wettbewerbsvorteile<br />

genutzt und (mittel)europäische<br />

Produktionsstandorte langfristig gesichert.<br />

48 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


Smart Factory<br />

In der Smart Factory, der Produktionsstätte der<br />

Zukunft, steht der Mensch als flexibelstes Element<br />

der Produktionsabläufe im Zentrum der<br />

Aufmerksamkeit. Er wird hier als Produktions-<br />

Wissensarbeiter gedacht, d. h. beim Bedienen<br />

von Maschinen wird er durch optimierte<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie,<br />

durch eine selbstlernende Arbeitsumgebung<br />

und durch in-situ-Lernen unterstützt.<br />

Die angestrebte Digitalisierung wird nicht nur<br />

einzelne Fabriken, sondern die gesamten<br />

Wertschöpfungsnetzwerke betreffen. Dies<br />

kann durch sogenannte „cyber-physische<br />

Systeme“ erreicht werden. Darunter versteht<br />

man Netzwerke aus informations- und<br />

softwaretechnischen Komponenten sowie<br />

mechanischen und elektronischen Teilen, die<br />

über das Internet oder andere Kommunikationsnetzwerke<br />

miteinander in Verbindung<br />

stehen.<br />

Schlüsselfaktor Mensch<br />

Neben dem technischen Zugang führt diese<br />

Änderung der Arbeitsplatzsituation auch zu<br />

einer intensiven Auseinandersetzung mit der<br />

Rolle des Menschen als Schlüsselfaktor im<br />

Produktionsprozess. In diesem Zusammenhang<br />

spricht man von Wissensarbeit. Wissensarbeit<br />

hat nichts mehr mit den herkömmlichen<br />

automatisierten Routinetätigkeiten der<br />

Fabrikarbeit zu tun. Sie ist durch eine völlig<br />

neuartige, komplexe und autonome Arbeitsumgebung<br />

gekennzeichnet. Smart Worker<br />

entwickeln zudem selbst neue Möglichkeiten<br />

zur kontinuierlichen Verbesserung von Wissensaustausch<br />

an ihrem Arbeitsplatz.<br />

Die Antworten auf diese Fragen sind der<br />

Schlüssel zu erfolgreichen und mensch-zentrierten<br />

Lösungen von Informations- und Kommunikationsstrategien<br />

in Produktionsprozessen.<br />

Durch das Eingehen auf die Situation<br />

des Menschen im Produktionsablauf kann<br />

eine Erhöhung der Zufriedenheit und Motivation<br />

von Produktionsmitarbeiterinnen und<br />

-mitarbeitern erreicht werden, die insgesamt<br />

eine Steigerung der Produktivität um bis zu<br />

10 Prozent bewirken kann. Der Haupt-Fokus<br />

des Forschungsvorhabens liegt jedoch vorwiegend<br />

darauf, „den Arbeitsplatz in der<br />

Produktion in Europa deutlich attraktiver zu<br />

gestalten, damit mehr Menschen sich gezielt<br />

für dieses fordernde und sich verändernde<br />

Berufsfeld entscheiden“, so Wifling.<br />

Auf folgenden Anwendungsfällen liegt das<br />

Hauptaugenmerk von FACTS4WORKERS:<br />

Assistierter Maschinenbediener (innovative<br />

Interaktionsmechanismen, z. B. Datenbrillen,<br />

siehe Bild)<br />

Menschzentriertes Wissensmanagement (Hilfsmittel<br />

am Arbeitsplatz weisen intuitive Interaktionsmechanismen<br />

auf -> sprach-, touchoder<br />

gestengesteuert)<br />

Selbstlernende Arbeitsplätze (erweiterte intelligente<br />

Datenvernetzung am Arbeitsplatz)<br />

In-situ-Lernen in der Produktion (Mobile, personalisierte<br />

und situationsadaptive Lernsysteme<br />

unterstützen lebenslanges Lernen und<br />

die generationsübergreifende Weitergabe<br />

von Know-how)<br />

Die Ergebnisse des<br />

Forschungsprojekts<br />

sollen ein neues<br />

industrielles Zeitalter<br />

einläuten, das durch<br />

die sogenannte<br />

„Smart Factory“<br />

gekennzeichnet ist.<br />

„Es gilt zu hinterfragen, wie Menschen arbeiten<br />

und lernen, wie sie mit neuen Technologien<br />

interagieren und wie sie an einem<br />

attraktiven und fordernden Produktionsarbeitsplatz<br />

einen Mehrwert für die Industrie erzeugen<br />

können", verdeutlicht Martin Wifling, der<br />

Projektleiter von FACTS4WORKERS am VIRTU-<br />

AL VEHIC<strong>LE</strong> Research Center in Graz.<br />

Mit der schrittweisen Realisierung von Smart<br />

Factories werden Produktionsstätten neu<br />

gedacht und Produktionsarbeit erfährt<br />

einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />

Wertewandel. Produktionsstandorte<br />

können somit nicht nur technologisch und<br />

wirtschaftlich, sondern auch auf der sozialen<br />

Ebene stabilisiert werden. (<strong>LE</strong>)<br />

Index<br />

VIRTUAL VEHIC<strong>LE</strong><br />

Forschungszentrum<br />

www.v2c2.at<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 49


JOB & KARRIERE<br />

Frauenpower in der Logistik<br />

Wenn etwas gut ankommt, sollte man es beibehalten. Darum nun unser zweiter<br />

Teil über erfolgreiche Frauen in der Logistik. Diesmal führte die Suche nach weiblichen<br />

Führungskräften in die Steiermark, wo Ingrid Glauninger seit vielen Jahren<br />

die Geschicke der MONTAN Speditionsgesellschaft mbH lenkt.<br />

INGRID GLAUNINGER<br />

Die Montan Spedition ist ein Vorreiter<br />

auf dem Gebiet des unbegleiteten<br />

kombinierten Verkehrs<br />

und Expertin für montanistische<br />

Logistik. Bereits ein Jahr nach der Unternehmensgründung<br />

1973 begann Glauninger, die<br />

gerade die Handelsschule absolviert hatte,<br />

in dem Betrieb als Sachbearbeiterin. „Schon<br />

vor dem Abschluss hatte ich die Jobzusage,<br />

weil ich bereit war, neben der Schule die Einschulung<br />

zu machen und gleich anschließend<br />

Vollzeit dort zu arbeiten“, erinnert sie sich<br />

zurück, „die Arbeit hat mir Spaß gemacht und<br />

so war für mich klar: das will ich!“<br />

Nun ist sie bereits seit 41 Jahren im Unternehmen,<br />

hat sich mit Fleiß hochgearbeitet<br />

und bereits 1997 die Geschäftsführung übernommen.<br />

„Ich habe diese Wahl nie bereut,<br />

und würde nichts anderes machen wollen“,<br />

stellt Glauninger fest. Auch ein Wechsel zum<br />

Mitbewerber kam für sie nie in Frage. „Man<br />

trifft täglich auf neue Herausforderungen,<br />

auch wenn man sich vorbereitet, kommt es<br />

dann meist anders – man kann sich nicht<br />

zurücklehnen, und das macht es so spannend.“<br />

Im Jahr 1978 startete die Montan<br />

Spedition im unbegleiteten KV, damals mit<br />

50 Containern. „Heute haben wir über 1.000<br />

30-Fuß-Container in fünf verschiedenen Ausführungen“,<br />

erzählt sie stolz.<br />

Wo ein Wille, da ein Weg<br />

Für Glauninger liegen die besonderen<br />

Herausforderungen vor allem darin, neue Relationen<br />

und neue Länder zu bearbeiten – zu<br />

kalkulieren, prüfen, bewerten und optimieren.<br />

„Das, was gestern war, muss heute nicht<br />

zwingend genauso funktionieren“, spricht<br />

sie aus Erfahrung. Eine gute Organisation ist<br />

das A und O. „Wenn man gut organisiert,<br />

lassen sich auch Beruf und Familie vereinbaren“,<br />

meint die Geschäftsfrau, selbst Mutter<br />

eines erwachsenen Sohnes – der bereits<br />

seit 8 Jahren ebenfalls im Unternehmen tätig<br />

ist. „Natürlich ist es hilfreich, wenn der Familienbund<br />

zusammenhält. Bei uns ist damals<br />

glücklicherweise die Schwiegermutter in die<br />

Bresche gesprungen“, erinnert sie sich zurück.<br />

Denn: „Wir müssen dann da sein, wenn unsere<br />

Kunden uns brauchen, und nicht, wenn<br />

wir gerade Zeit haben. Flexibilität ist wichtig.“<br />

Männerdomäne?<br />

Dass die Logistik eine männerdominante<br />

Branche ist, ist unbestritten. Dennoch hält<br />

sie nichts von einer verpflichtenden Frauenquote<br />

auf Führungsebenen. „Entweder man<br />

möchte Frauen in Führungspositionen, weil<br />

diese es sich verdient haben, oder eben nicht<br />

– dann soll man es lassen.“ Denn was zähle,<br />

sei die Leistung: „Die Transportbranche ist<br />

kein Schönheitswettbewerb.“ Ihrer Meinung<br />

nach würden nur wenige Frauen sich selbst<br />

zutrauen, in diesem Bereich zu arbeiten.<br />

„Ich selbst habe aber immer Akzeptanz vonseiten<br />

der Männerwelt bekommen und hatte<br />

auch nie das Gefühl, mehr tun zu müssen als<br />

ein Mann, um das Gleiche zu erreichen“, berichtet<br />

sie. Und wo sieht sie die Unterschiede<br />

zwischen Männern und Frauen? „Vielleicht<br />

haben Frauen einfach die Fähigkeit, wie ein<br />

Mann zu denken, aber wie eine Frau zu fühlen.<br />

Das Gespür, wann man die Zügel streng<br />

anziehen und wann besser locker lassen<br />

sollte.“ Also die richtige Balance zwischen<br />

Fordern und Fördern zu finden.<br />

Im Verkehrsgesamtplan sieht die Regierung<br />

eine Verlagerung von 40 Prozent des Güterverkehrs<br />

auf die Schiene bis zum Jahr 2025<br />

50 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


vor – durch eine Verbesserung der Schieneninfrastruktur<br />

bei gleichzeitiger Adaption der<br />

LKW-Mauten. Hinzu kommen noch bis 2017<br />

Förderverträge für Eisenbahnverkehrsunternehmen,<br />

um den Schienengüterverkehr<br />

zu unterstützen. Glauninger: „Das System des<br />

unbegleiteten Kombiverkehrs ist der Zukunftsträger<br />

schlechthin. Wer eine umweltschonende<br />

Alternative zum Straßentransport<br />

sucht, wird hier fündig. Damit es auch<br />

entsprechend genutzt und die Umwelt geschont<br />

wird, wünsche ich mir die notwendige<br />

politische Unterstützung. Für unsere Kinder<br />

und Kindeskinder.“ Hoffentlich geht ihr Wunsch<br />

in Erfüllung. (AG)<br />

Redaktion: Angelika Gabor<br />

E-Mail: a.gabor@logistik-express.at<br />

Unsere Mitarbeiter sind unser wertvollstes<br />

Kapital. Daher legen wir auch großen<br />

Wert auf ihre Aus- und Fortbildung. Nur<br />

durch ständige Weiterbildung können<br />

wir unsere starke Marktposition und den<br />

entsprechenden Innovations- und Knowhow-Vorsprung<br />

auch zukünftig behaupten.<br />

Bei uns wird die Ausbildung unserer<br />

Mitarbeiter groß geschrieben, vor allem<br />

die Lehrlingsausbildung liegt uns sehr am<br />

Herzen.<br />

Karriere mit Lehre ist bei uns keine leere<br />

Worthülse. Eine bei uns abgeschlossene<br />

Lehre bietet auch eine firmeninterne<br />

Karrierechance. Darüber hinaus halten<br />

wir auch engen Kontakt mit den unterschiedlichsten<br />

Ausbildungsstätten.<br />

Index<br />

Montansped<br />

www.montansped.<br />

com<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 51


JOB & KARRIERE<br />

Menschen in Bewegung<br />

Mehr Informationen zu Job & Karriere auf www.logistik-express.com<br />

GERNOT<br />

FISCHBACH<br />

Redkation<br />

LOGISTIK express<br />

Gernot Fischbach, Sachverständiger<br />

für Transportschäden, unterstützt und<br />

berichtet nun für LOGISTIK express am<br />

Puls der Zeit. Gernot Fischbach ist ein<br />

Fachmann in der Speditionsbranche<br />

und betreibt seit <strong>2015</strong> sein Unternehmen<br />

SVZL Consulting e.U. mit den Schwerpunkten<br />

der Transportschadenprävention<br />

und -aufarbeitung.<br />

STEFAN NOER-<br />

PEL-SCHNEIDER<br />

Beiratsvorsitzender<br />

IDS Logistik<br />

Stefan Noerpel-Schneider (48) wurde<br />

bereits im November 2014 von den<br />

IDS Gesellschaftern zum neuen Beiratsvorsitzenden<br />

gewählt und folgt somit<br />

Mathias Krage (57), der sein Amt nach<br />

acht Jahren turnusmäßig zur Verfügung<br />

stellte. Noerpel-Schneider führt<br />

bereits in 5. Generation das Familienunternehmen<br />

C. E. Noerpel mit über 1.700<br />

Mitarbeitern an.<br />

ROLAND EWERT<br />

Betriebsleiter<br />

Hermes-Fulfilment<br />

Zum 1. März kam es beim Hermes-Fulfilment-Standort<br />

Löhne zu einem Führungswechsel.<br />

Roland Ewert (44) ist jetzt<br />

der neue Betriebsleiter und löst somit<br />

Ralf Kemper (58) ab, der sich nach 30<br />

erfolgreichen Jahren im Unternehmen<br />

ins Privatleben zurückziehen möchte.<br />

Ewert bringt langjährige Branchenerfahrung<br />

mit und verfügt über umfangreiche<br />

Marktkenntnisse.<br />

FRANK<br />

OFFERMANNS<br />

Global Director<br />

Retail<br />

Leica Camera AG<br />

Die Leica Camera AG holte sich im<br />

Februar den Trade Marketing- und<br />

Consumer Electronics-Experten Frank<br />

Offermanns vor die Linse und gleich<br />

mit ins Team. Der neue Global Director<br />

Retail wechselte von Canon zu Leica<br />

und ist nun für die Erweiterung des<br />

Multi-Channel Konzepts des Unternehmens<br />

zuständig.<br />

HERMANN<br />

WIMMER<br />

Co-President<br />

Teradata<br />

Mike Kohler, CEO bei Teradata,<br />

befördert Hermann Wimmer zum Co<br />

President, um das Marktpotenzial noch<br />

besser auszuschöpfen und Teradata<br />

weiter voranzubringen. Im Geschäftsbereich<br />

Teradata Data and Analytics<br />

liegt der Schwerpunkt auf der Unified<br />

Data Architecture mit ihren Analyticsund<br />

Big Data-Lösungen.<br />

BOB FAIR<br />

Co-President<br />

Teradata<br />

Der Geschäftsbereich Teradata Marketing<br />

Applications soll die mit der<br />

Teradata Integrated Marketing Cloud<br />

erzielten Umsätze steigern. Dem Bereich<br />

steht künftig Bob Fair, bisheriger Executive<br />

Vice President and Chief Marketing<br />

and Information Officer, vor. Fair<br />

wird weiterhin Corporate Marketing<br />

und IT Services leiten.<br />

RALF HEISLMEIER<br />

Head Sales and<br />

Marketing<br />

Visions AG<br />

Ralf Heislmeier (46) ist jetzt neuer Head<br />

of Sales and Marketing bei der SPV<br />

Solutions, Products, Visions AG. Zuvor<br />

war der Vertriebsprofi mehr als zwei<br />

Jahre als Account Manager bei der<br />

Infor Global Solutions GmbH tätig. Ralf<br />

Heislmeier sieht es als seine erste Aufgabe,<br />

einen gesunden Mix aus den<br />

verschiedenen Maßnahmen für Neukundengewinnung<br />

zu finden.<br />

52 LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong>


Peter Ganz, 47, hat in der Sitzung des<br />

Hapag-Lloyd Aufsichtsrates sein Amt als<br />

Finanzvorstand mit Wirkung zum 1. April<br />

<strong>2015</strong> niedergelegt. Der Aufsichtsrat hat<br />

dazu seine Zustimmung erteilt. Peter<br />

Ganz wird am selben Tag aus dem Unternehmen<br />

ausscheiden. Seine Nachfolge<br />

übernahm CSAV Finanzvorstand<br />

Nicolas Burr.<br />

NICOLAS BURR<br />

Finanzvorstand<br />

Hapag-Lloyd<br />

Einen Führungswechsel der Geschäftsstelle<br />

von DB Schenker in Wien gab es<br />

am 01. April <strong>2015</strong>. Martin Hackl (36) löste<br />

die bisherigen Geschäftsstellenleiter<br />

Markus Aminger, MBA, und Alexander<br />

Schaffer ab und übernahm die Wiener<br />

Niederlassung. Hackl war ab 2012 als<br />

Managing Director von DB Schenker im<br />

Oman tätig.<br />

MARTIN HACKL<br />

Geschäftsstellenleiter<br />

DB Schenker<br />

Ebenso übernimmt Mag. Andreas Kerschner<br />

(47) von Robert Hartmann die<br />

Leitung der Salzburger Geschäftsstelle<br />

von DB Schenker. Er war zuvor<br />

langjähriger Geschäftsführer der Logwin<br />

Solutions Austria GmbH tätig. Sein<br />

Vorgänger Robert Hartmann konzentriert<br />

sich auf eigenen Wunsch auf neue<br />

Aufgaben außerhalb von DB Schenker<br />

Logistics.<br />

ANDREAS<br />

KERSCHNER<br />

Geschäftsstellenleiter<br />

DB Schenker<br />

Christoph Klenk (51) wird zum 1. Januar<br />

2016 neuer Vorstandsvorsitzender<br />

der Krones AG und folgt somit Volker<br />

Kronseder (61), der seinen am 31.<br />

Dezember <strong>2015</strong> endenden Vorstandvertrag<br />

nicht verlängern wird. Christoph<br />

Klenk ist seit 1994 für die Krones<br />

AG tätig. Bis 2011 war er als Vorstand für<br />

die Bereiche Forschung & Entwicklung<br />

sowie Produktsparten verantwortlich.<br />

CHRISTOPH<br />

K<strong>LE</strong>NK<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Krones AG<br />

Mike Wagner übernimmt die Geschäftsleitung<br />

der Allgeier IT Solutions AG und<br />

ist ab sofort zuständig für den Auf- und<br />

Ausbau einer übergeordneten Vertriebs-<br />

und Liefereinheit mit Schwerpunkt<br />

auf Lösungen und Dienstleistungen<br />

– insbesondere im Umfeld Cloud-,<br />

Microsoft- und Managed Services.<br />

MIKE WAGNER<br />

Geschäftsleitung<br />

Allgeier IT Solutions<br />

Einen Perspektivenwechsel von der<br />

Medizin- in die Brandschutzbranche<br />

gab es bereits im Oktober 2014. Rainer<br />

Fano (53) tauschte seine Position bei<br />

Siemens Buildings Technologies aus<br />

und ist nun als neuer Bereichsleiter Anlagenbau<br />

Amerika bei der WAGNER<br />

Group GmbH tätig.<br />

RAINER FANO<br />

Bereichsleiter<br />

Anlagenbau<br />

WAGNER Group<br />

Dirk Schmitt ist seit 01. Februar <strong>2015</strong> der<br />

neue CEO für Swissport Cargo Services<br />

Deutschland und Österreich. Er übernahm<br />

die Funktion von Peter Kohl, der<br />

sich jetzt innerhalb von Swissport neuen<br />

Aufgaben stellt. Schmitt arbeitet<br />

von der Cargo City South des Frankfurter<br />

Flughafens aus und berichtet auf<br />

funktionaler Ebene an Nils P. Knudsen,<br />

Head of Global Cargo Services.<br />

DIRK SCHMITT<br />

CEO<br />

Swissport Cargo<br />

Im Februar wechselte Stefan Pichler<br />

von Fiji Airways zur airberlin group und<br />

hat dort die Funktion des Chief Executive<br />

Officer übernommen. Er folgte<br />

Wolfgang Prock-Schauer der seine ursprüngliche<br />

Position im Unternehmen<br />

als Chief Strategy & Planning Officer<br />

wieder aufnahm.<br />

STEFAN PICH<strong>LE</strong>R<br />

CEO<br />

airberlin group<br />

LOGISTIK express 2|<strong>2015</strong> 53


TERMINE MESSEN & EVENTS<br />

Messen & Events<br />

Trends, Messen & Events. LOGISTIK express informiert, sachlich, fachlich, aktuell.<br />

Mehr auf www.logistik-express.com/services/kalender/<br />

DATUM VERANSTALTUNG ORT INTERNET<br />

15. April HERMES <strong>2015</strong> Wien www.hermes-vlp.at<br />

16. April Tag der Logistik D-A-CH www.tag-der-logistik.de<br />

16. bis 17. April 31. BVL LOGISTIK DIALOG Wien www.bvl.at<br />

5. bis 8. Mai TRANSPORT LOGISTIC München www.transportlogistic.de<br />

19. bis 20. Mai LOGISTIKWERKSTATT GRAZ Graz www.vnl.at<br />

19. bis 21. Mai SMART AUTOMATION AUSTRIA Linz www.smart-automation.at<br />

25. Juni ÖSTERREICHISCHER LOGISTIK-TAG Linz www.vnl.at<br />

25. bis 26. Juni EXCHAINGE <strong>2015</strong> Frankfurt www.exchainge.de<br />

17. bis 18. September LOGISTIK SOMMER <strong>2015</strong> Leoben www.logistiksommer.at<br />

17. September LOGISTIK-FORUM BODENSEE Bregenz www.vnl.at<br />

23. bis 24. September ECR TAG GERMANY Bonn www.gs1.de<br />

24. bis 25. September AUTOCONTACT <strong>2015</strong> Bad Radkersburg www.acstyria.com<br />

29. Sept. bis 1. Oktober FACHPACK Nürnberg www.fachpack.de<br />

7. bis 8. Oktober NEOCOM Düsseldorf www.neocom.de<br />

8. bis 9. Oktober BMÖ EINKAUFSFORUM WIEN www.bmoe.at<br />

28. bis 29. Oktober DEUTSCHER LOGISTIK KONGRESS Berlin www.bvl.de<br />

11. bis 13. November 50. SYMPOSIUM EINKAUF Berlin www.bme.de<br />

12. November ECR TAG AUSTRIA WIEN www.gs1.at<br />

19. bis 20. November DEUTSCHER HANDELS KONGRESS Berlin www.handelskongress.de<br />

08. Juli<br />

08. Oktober<br />

20. Jänner 2016<br />

Print & E-Paper Ausgabe Nr. 3/<strong>2015</strong><br />

Print & E-Paper Ausgabe Nr. 4/<strong>2015</strong><br />

Print & E-Paper Ausgabe Nr. 1/2016<br />

www.logistik-express.com/<br />

e-paper-uebersicht/<br />

54


The Supply Chainers’ Conference<br />

25. – 26. Juni <strong>2015</strong><br />

Frankfurt am Main<br />

3. Internationale Fachkonferenz<br />

für Supply-Chain- und<br />

Operations-Verantwortliche<br />

Mit vielen Experten, unter anderem von:<br />

ADVA, BASF, Bosch Innovations,<br />

Centigrade, Drägerwerk, Engaginglab<br />

Lounge Affaire, Fairphone, Fraunhofer IML,<br />

Hottinger Baldwin Messtechnik,<br />

Infineon, McDonald’s, Otto, riskmethods,<br />

RWTH Aachen University, Siemens u.a.<br />

Award-Night:<br />

PREISVER<strong>LE</strong>IHUNG<br />

10.<br />

SUPPLY CHAIN<br />

MANAGEMENT AWARD<br />

Themenauswahl<br />

Digitization | Industrie 4.0<br />

Die Frage ist nicht, ob die Digitalisierung Auswirkungen<br />

auf unsere Supply Chains hat, ob Industrie 4.0<br />

kommt, ob 3D-Druck irgendetwas verändern wird oder<br />

ob die Cloud sich durchsetzen wird. Die Frage ist: Wer<br />

macht heute schon was draus?<br />

Risk Management in der Supply Chain<br />

Viele Supply Chains hängen hinter den organisatorischen<br />

und technischen Möglichkeiten hinterher.<br />

Klingt nach einer klassischen Managementaufgabe.<br />

Wo können und müssen Unternehmen ansetzen? Was<br />

müssen sie tun, um voranzukommen?<br />

Gamification in der Supply Chain<br />

Es gibt vereinzelt Beispiele, in denen Spielmechaniken<br />

auch in Supply Chains eingesetzt wurden.<br />

Zur Optimierung von Beständen in kollaborativen<br />

Liefernetzwerken. Zur Mitarbeitermotivation oder zur<br />

Prozesssteigerung in Execution-Prozessen.<br />

Social Manufacturing<br />

Wie geht es weiter, wenn durch Crowdsourcing und<br />

Open Innovation Produkt ideen entstanden sind?<br />

Wie muss eine Supply Chain aussehen, damit aus<br />

Entwürfen Produkte werden können? Ist das die<br />

Zukunft der Supply Chain?<br />

Ethik in der Supply Chain<br />

Die Frage nach den Arbeitsbedingungen in unseren<br />

Liefernetzwerken rückt näher: Nicht nur in den Billiglohnländern,<br />

sondern auch in Europa fragen sich viele<br />

Kunden und Unternehmen, was fair ist. Die Lieferketten<br />

sind dabei in den Mittelpunkt der Diskussion<br />

geraten.<br />

Kooperations partner<br />

Medienpartner<br />

Jetzt<br />

anmelden<br />

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Erfolgreiches General Merchandising<br />

braucht erstklassige Logistik.<br />

Deshalb vertraut INEX/SOK auf Systeme von WITRON.<br />

Distribution Center INEX/SOK, Sipoo, Finnland<br />

„Aus dem Verteilzentrum in Sipoo beliefern wir über 1.200 Verkaufsstellen mit einem<br />

breiten und sich permanent ändernden Sortiment von mehr als 300.000 verschiedenen<br />

GM-Artikeln. Dies erfordert hochdynamische, leistungsfähige und vor allem sehr flexible<br />

Logistikprozesse. Wir sind davon überzeugt, dass uns unsere innovativen Logistiksysteme<br />

heute und in Zukunft eine starke Marktposition sichern.“<br />

Pasi Siilmaa, Logistics Manager General Mercandise.<br />

Be innovative • Be committed • Be successful<br />

Generalunternehmer für die Planung, Realisierung und den Betrieb von wirtschaftlichen Logistik- und Kommissioniersystemen<br />

für Handel und Industrie. Planung, IT, Steuerung, Mechanik und Service – alles aus einer Hand.<br />

Neustädter Str. 21 · D-92711 Parkstein · Tel.: +49 9602 600 0 · Fax: +49 9602 600 211 · info@witron.de · www.witron.com

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