Herunterladen - Deutsche Hochdruckliga
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ISSN 1619-0637<br />
<strong>Hochdruckliga</strong><br />
AUSGABE 3|2008<br />
Das Magazin für Prävention und Behandlung des Bluthochdrucks und seiner Folgen<br />
DRUCKPUNKT<br />
DEUTSCHE HOCHDRUCKLIGA e.V. DHL ® – DEUTSCHE HYPERTONIE GESELLSCHAFT<br />
Wieviel Salz enthalten<br />
unsere Lebensmittel ?<br />
Experten der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> rufen zur bundesweiten Kampagne gegen zuviel Salz auf<br />
Impfen – Die Zukunft? Nina Ruge Essen mit Mehrwert?<br />
Die Impfung gegen<br />
Bluthochdruck ist<br />
eine viel versprechende<br />
Therapie.<br />
Doch eine Anwendung<br />
ist erst in fünf<br />
Jahren zu erwarten.<br />
Die Journalistin<br />
hat durch eine<br />
Freundin erfahren,<br />
wie wichtig Blutdrucksenker<br />
sind:<br />
Sie können Leben<br />
retten.<br />
Funktionelle<br />
Lebensmittel sollen<br />
eine über den<br />
Nährwert hinausgehende<br />
Funktion<br />
haben. Aber nicht<br />
alle halten, was sie<br />
versprechen.
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Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT EDITORIAL 3<br />
Freunde fürs Leben<br />
Liebe DRUCKPUNKT-Leserinnen<br />
und -Leser, liebe Mitglieder<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>!<br />
Bluthochdruck? Für mich war das nie<br />
vaten Stress-Situation, der Schock. Sie<br />
ein Thema. Mit 105 / 55 mm Hg befi n-<br />
war zum Internisten gegangen, weil<br />
de ich mich zeitlebens außerhalb der<br />
sie nachts vor Herzklopfen nicht mehr<br />
Gefahrenzone. Doch zwei Erfahrungen<br />
schlafen konnte. Die Diagnose: Mas-<br />
haben mich für das Thema sensibel Die Moderatorin und Joursiver Bluthochdruck. Therapie: Sport,<br />
gemacht.<br />
nalistin Nina Ruge mode- Gewichtsreduktion und vor allem: Blut-<br />
Zunächst war eine Sendung meine errierte von 1997 bis 2007 drucksenker. Mit der Perspektive: Einste<br />
Erfahrung. Ich habe im April dieses das tägliche Promi-Maganahme ein Leben lang. Für sie brach<br />
Jahres eine Stunde lang das Thema zin „Leute heute“. Davor eine Welt zusammen. Nun war sie über<br />
„Stiller Killer in den Adern – Risiko Blut- präsentierte sie zahlreiche 60 Jahre lang völlig gesund gewesen,<br />
hochdruck“ im „Wissenschaftsforum Sendungen wie das ZDF hatte nie Tabletten nehmen müssen –<br />
Petersberg“ auf PHOENIX moderiert. „heute journal“ oder das und nun das. Innerlich wehrte sich al-<br />
Drei Top-Spezialisten – Professor Dr. ZDF-Nachrichtenmagazin les gegen die tägliche Blutdrucksenker-<br />
Hermann Haller, Professor Dr. Friedrich „heute Nacht“.<br />
Pfl icht. Sie studierte den Beipackzettel<br />
C. Luft und Dr. Andreas Barner – sowie Heute moderiert sie die bis auf Punkt und Komma. Und siehe<br />
unser Ex-Außenminister Hans-Dietrich Talkshow „Unter 4 Augen“ da. Obwohl das Medikament in ihrem<br />
Genscher als Betroffener saßen auf im Bayerischen Fernse- Fall recht niedrig dosiert war, zeigten<br />
dem Podium. Natürlich hatte ich mich hen, kirchliche Sendungen sich etliche der beschriebenen Ne-<br />
intensiv in das Thema eingearbeitet – im ZDF und auf PHOENIX benwirkungen im Vollbild. Schwindel.<br />
und ich erschrak. Weil ich erst in diesem das „Wissenschaftsforum Antriebslosigkeit. Ja, Depression. So<br />
Moment wirklich verstand, auf welcher Petersberg“.<br />
stark, dass an eine Lebensstiländerung<br />
Zeitbombe so viele Menschen sitzen.<br />
mit Sport und Gewichtsreduktion nicht<br />
20 Millionen Menschen allein in Deutschland hat der zu denken war. Sie haderte Tag für Tag mit sich und der<br />
stille Killer Bluthochdruck im Visier. Er hätte kaum eine Medikamentenschachtel. Sie wollte doch immer mit 96<br />
Chance – WENN uns allen seine Gefährlichkeit bewusst topfi t vom Barhocker…<br />
wäre! Doch das ist ja das Hinterhältige an ihm: Er kommt In einem unserer zahlreichen Telefonate sagte ich bei-<br />
auf Samtpfoten. Man spürt ihn nicht. Und mehr als die läufi g zu ihr: „Mach dir bitte, bitte bewusst, welches Ri-<br />
Hälfte der Bedrohten öffnet ihm ahnungslos die Tür. Weil siko du läufst, wenn du die Tabletten absetzt. Sie sind<br />
sie sich nicht schützen – keine Blutdrucksenker nehmen. deine Freunde! Sie beschützen dich! Akzeptiere sie als<br />
Und damit bin ich bei Erfahrung Nummer zwei: Bei ei- deine neuen, dauerhaften Gefährten in deinem Leben.“<br />
ner guten Freundin. Sie war Zeit ihres Lebens vollkom- Sie horchte auf. Sie sagte: „Da denke ich drüber nach.<br />
men gesund – und ihr Standardspruch war immer, wenn Vielleicht sind die Dinger wirklich Freunde fürs Leben.“<br />
es um das Altwerden ging: ‚Ich falle mit 96 topfi t vom<br />
Barhocker, mit einem Glas Whisky in der Hand.“ Sport<br />
getrieben hatte sie nie, was ihrem Gewicht nicht wirklich<br />
zuträglich gewesen war. Doch ihr Blutdruck – immer<br />
Herzlichst Ihre<br />
vorzüglich. Dann, eines Tages, nach einer extremen pri- Nina Ruge
4<br />
INHALT DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />
8 Praxis:<br />
Weniger Salz<br />
für alle<br />
14 Ratgeber:<br />
Richtig<br />
Blutdruck messen<br />
26 Ernährung:<br />
Essen<br />
mit Mehrwert<br />
© cytos Biotechnology AG<br />
10 Forschung:<br />
Impfen gegen<br />
Bluthochdruck<br />
24 Bewegung:<br />
Lust auf Wandern<br />
Das sind unsere Titelthemen<br />
EDITORIAL<br />
3 Freunde fürs Leben<br />
AKTUELLES<br />
6 Arbeitspausen fördern die Gesundheit<br />
7 Bewegung bremst Demenz<br />
PRAXIS<br />
8 Weniger Salz für alle<br />
FORSCHUNG<br />
10 Impfen gegen Bluthochdruck<br />
12 Was bringt Magnesium bei Hypertonie?<br />
RATGEBER<br />
14 Richtig Blutdruck messen<br />
AUS DER HOCHDRUCKLIGA<br />
18 Neue Publikationen erschienen<br />
19 Kompositionswettbewerb<br />
20 Weltweite Initiative gegen zu viel Salz<br />
21 Ein Stipendiat berichtet<br />
AUS DEN<br />
SELBSTHILFEGRUPPEN<br />
22 Neue Selbsthilfegruppe gegründet<br />
22 Jährliches Treffen der Gruppenleiter<br />
PORTRÄT<br />
23 „Eigenmächtiges Absetzen ist<br />
lebensbedrohlich“<br />
BEWEGUNG<br />
24 Lust auf Wandern<br />
ERNÄHRUNG<br />
26 Essen mit Mehrwert?<br />
ENTSPANNUNG<br />
30 Wasser senkt den Blutdruck<br />
RUBRIKEN<br />
32 LESERBRIEFE<br />
34 REZEPTE<br />
36 RÄTSEL<br />
38 NACHGEFRAGT<br />
38 VORSCHAU<br />
38 IMPRESSUM
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1/2006<br />
PZN 4181866
6<br />
AKTUELLES DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />
Arbeitspausen<br />
Laut Arbeitsexperten machen 60 Prozent der<br />
Arbeitnehmer zu wenig Pausen. In der knapp<br />
bemessenen Mittagspause nehmen viele trotzdem<br />
eine üppige Mahlzeit zu sich. Die Folge:<br />
Leistungstiefs, Rückenschmerzen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Die Spitzenorganisation der<br />
Betriebskrankenkassen (BKK Bundesverband) rät<br />
deshalb allen Arbeitnehmern, regelmäßig Pausen<br />
zu machen und sich gesund zu ernähren.<br />
Häufigkeit von Sport 2008<br />
seltener als<br />
einmal pro<br />
Woche<br />
einmal pro<br />
Woche<br />
nie täglich<br />
10%<br />
22%<br />
14%<br />
13%<br />
Quelle: tns healthcare, BKK Bundesverband 2008; Grafik: BKK Bundesverband<br />
fördern die Gesundheit<br />
41%<br />
Musik senkt<br />
den Blutdruck<br />
mehrmals<br />
pro Woche<br />
Diätetische Ernährung nach Altersgruppen<br />
Alter in Jahren<br />
14-18<br />
19-24<br />
25-34<br />
35-50<br />
51-64<br />
65-80<br />
%<br />
4,1<br />
10<br />
5,9<br />
10<br />
4,5<br />
10<br />
7<br />
11<br />
13<br />
15<br />
20<br />
20<br />
5<br />
10<br />
15<br />
20<br />
Quelle: Nationale Verzehrsstudie, Grafik: BKK Bundesverband<br />
Der Spitzenverband koordiniert die Kampagne<br />
Move Europe (www.move-europe.de), an der in<br />
Deutschland bereits zahlreiche Betriebe beteiligt<br />
sind. Unternehmen wie der Autobauer Daimler<br />
und der Softwareentwickler SAP lassen sich dabei<br />
eine Menge einfallen, um ihre Arbeitnehmer<br />
zu motivieren, sich regelmäßig zu bewegen und<br />
gesund zu ernähren.<br />
Musik in Verbindung mit Atemübungen kann den Blutdruck senken,<br />
das berichtete die Zeitung Ärztliche Praxis in ihrer Online-Ausgabe vom<br />
16. Mai 2008. In einer Studie untersuchten Wissenschaftler der Universität<br />
Florenz 48 Patienten mit milder Hypertonie. Die Betroffenen waren<br />
zwischen 45 und 70 Jahre alt und erhielten Medikamente zur Blutdrucksenkung.<br />
Insgesamt 28 Studienteilnehmer hörten jeden Tag 30 Minuten<br />
lang klassische keltische oder indische Musik. Das Forschungsteam unter<br />
Leitung von Antonella Ferrari stufte diese als besonders rhythmisch<br />
und gleichförmig ein. Die Patienten machten außerdem während des<br />
Musikhörens langsame Atemübungen. Die restlichen 20 Teilnehmer waren<br />
einer Kontrollgruppe zugeteilt und erhielten keine Behandlung. Die<br />
Blutdruckwerte aller Beteiligten wurden vor Studienbeginn sowie eine<br />
Woche und vier Wochen nach Beginn der Therapie gemessen. Die Ergebnisse<br />
zeigten, dass sich der systolische (obere) Blutdruck bei den Teilnehmern<br />
der mit Musik behandelten Gruppe bereits eine Woche nach Start<br />
der Behandlung leicht gesenkt hatte. Nach insgesamt vier Wochen hatte<br />
sich dieser Effekt noch verstärkt.
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT AKTUELLES 7<br />
Wussten Sie...??!<br />
dass Vitamin D nicht nur gut ist für die Knochen,<br />
sondern auch fürs Herz? Studien haben gezeigt,<br />
dass Menschen mit wenig Vitamin D im Blut ein<br />
doppelt so hohes Risiko für einen Herzinfarkt haben<br />
wie Menschen mit normalem Vitamin D-Spiegel.<br />
Sport senkt nicht nur das<br />
Risiko an Demenz zu erkranken,<br />
sondern verzögert auch<br />
das Fortschreiten der Erkrankung.<br />
Das berichtete die Online-<br />
Ausgabe der Ärzte Zeitung am<br />
15. Mai 2008. Laut Ärzte Zeitung<br />
analysierte die Hirnliga<br />
18 Studien zum Thema. Davon<br />
erbrachten 16 Studien Hinweise,<br />
dass körperliche Bewegung<br />
vor Demenz schützt. Das galt<br />
für alle Arten von körperlicher<br />
Aktivität – sowohl für Sport als<br />
auch für Gartenarbeit und Handarbeit.<br />
Je nach Art und Umfang<br />
der Bewegung hatten die körperlich<br />
Aktiven ein um etwa<br />
45 bis 60 Prozent reduziertes Risiko an einer Demenz zu erkranken.<br />
„Sport und Bewegung können Demenz nicht heilen, aber sie können<br />
zu einer Verzögerung des Erkrankungsprozesses beitragen“, sagte<br />
Professor Dr. Heinz Mechling vom Institut für Bewegungs- und<br />
Sportgerontologie der <strong>Deutsche</strong>n Sporthochschule Köln auf einer<br />
Tagung vom <strong>Deutsche</strong>n Verband für Sportwissenschaft in Bad<br />
Schönbrunn. Mechling führte an neun Kölner Senioreneinrichtungen<br />
eine Studie durch, bei der über 70-Jährige ein Jahr lang an einem<br />
Bewegungsprogramm teilnahmen. Dabei konnte er zeigen, dass sich<br />
zum einen die körperliche Leistungsfähigkeit der Senioren verbesserte,<br />
zum anderen die geistige Leistungsfähigkeit nicht weiter abnahm.<br />
Das galt für Demenzkranke ebenso wie für die übrigen Teilnehmer.
8 PRAXIS<br />
Zwischen acht und zehn Gramm mm<br />
Kochsalz nimmt ein erwachsener ener<br />
<strong>Deutsche</strong>r jeden Tag zu sich. Nur<br />
zwanzig Prozent davon stammen<br />
aus seinem eigenen Salzsteuer<br />
und der eigenen Küche, der Rest<br />
kommt aus den Salzzusätzen der<br />
Lebensmittelbranche. Denn rund<br />
80 Prozent des Salzes ist versteckt<br />
in verarbeiteten Lebensmitteln wie<br />
Brot, Wurst, Käse, Suppen, Soßen<br />
und Fertiggerichten. Verzichtet<br />
ein Einzelner beim Kochen aufs<br />
Salz und verkneift sich auch das<br />
Nachsalzen bei Tisch, so erreicht<br />
er damit relativ wenig, wenn er<br />
nicht zugleich weitgehend Brot,<br />
Käse und Wurst vom Speiseplan<br />
streicht. Für eine deutliche Senkung<br />
des täglichen Salzkonsums<br />
muss vor allem der Salzgehalt<br />
verarbeiteter Lebensmittel sinken.<br />
Inzwischen haben bereits einige<br />
Länder wie Finnland, Großbritannien<br />
und die USA reagiert. Mit<br />
landesweiten Initiativen wollen<br />
sie den Salzverzehr ihrer Einwohner<br />
reduzieren. Nun fordern<br />
namhafte Hochdruckexperten der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> auch<br />
in Deutschland eine bundesweite<br />
Kampagne. Professor Dr. Dieter<br />
Klaus, Professor Dr. Martin Middeke<br />
und Professor Dr. Joachim Hoyer<br />
veröffentlichten im Sommer<br />
in der <strong>Deutsche</strong>n Medizinischen<br />
DRUCKPUNKT<br />
Ausgabe 3/2008<br />
Weniger Salz für alle<br />
Die Menschen in den Industrieländern essen zu salzig.<br />
Die Folge: Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Nun setzen sich deutsche Hochdruckexperten für die<br />
Reduzierung des Salzkonsums ein.<br />
Wochenzeitung einen Aufruf zur<br />
Gründung einer Task Force „Weniger<br />
Salz für alle“.<br />
Sterblichkeit<br />
geht zurück<br />
Medizinische Studien haben ge-<br />
zeigt, dass nicht nur Kranke von<br />
der Kochsalzreduktion profi tieren,<br />
sondern auch gesunde Menschen.<br />
Wird die tägliche Zufuhr von Kochsalz<br />
auf sechs Gramm täglich gesenkt,<br />
so verringert sich bereits<br />
innerhalb weniger Jahre die Sterberate:<br />
Die Zahl der Todesfälle<br />
durch einen Schlaganfall sinkt um<br />
13 Prozent und die Zahl der Todesfälle<br />
durch einen Herzinfarkt um<br />
zehn Prozent. Bei den Neuerkrankungen<br />
an Bluthochdruck ist sogar<br />
ein Rückgang um 30 Prozent zu<br />
erwarten. Eine Untersuchung von<br />
Naturvölkern in Brasilien, Kenia<br />
und Papua-Neuguinea hat gezeigt,<br />
dass diese weniger als drei Gramm<br />
Salz täglich zu sich nehmen. Angehörige<br />
dieser Naturvölker erkranken<br />
praktisch nie an Bluthochdruck.<br />
In medizinischen Studien<br />
konnte längst nachgewiesen werden,<br />
dass eine salzreiche Ernährung<br />
den Blutdruck steigen lässt,<br />
eine salzarme Kost dagegen trägt<br />
zur Blutdrucksenkung bei. Das gilt<br />
sowohl für Personen mit erhöhtem<br />
Blutdruck, als auch für gesunde<br />
Menschen mit Blutdruckwerten im<br />
Normalbereich. Individuell reagiert<br />
allerdings jeder Mensch unterschiedlich,<br />
was von Wissenschaftlern<br />
auf die so genannte Salzsensitivität<br />
zurückgeführt wird. Der<br />
Organismus salzsensitiver Menschen<br />
reagiert noch stärker auf<br />
Salz als der Durchschnitt. Salzsensitiv<br />
sind etwa 50 bis 60 Prozent<br />
der Hochdruckkranken, dagegen<br />
nur 30 Prozent der Durchschnittsbürger.<br />
Salzsensitivität ist keine<br />
klar defi nierte Eigenschaft eines<br />
Menschen, sondern hängt von den<br />
Erbanlagen jedes Einzelnen ebenso<br />
ab wie vom individuellen Lebensstil<br />
und dem Lebensalter. Im Alter,<br />
bei Übergewicht, Diabetes und Nie-<br />
Die drei Hochdruckexperten der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> rufen<br />
zur Gründung einer Task Force auf<br />
und zur gemeinsamen Kampagne<br />
„Weniger Salz für alle“.<br />
Der Artikel basiert auf einer Veröffentlichung,<br />
die im Juni 2008 in der <strong>Deutsche</strong>n Medizinischen<br />
Wochenschrift erschien:<br />
DMW 2008; Ausgabe 133, Seite 1317 bis 1319.<br />
Professor Dr. Dieter Klaus, Professor Dr. Martin<br />
Middeke und Professor Dr. Joachim Hoyer:<br />
„Beschränkung der Kochsalzaufnahme für<br />
die Gesamtbevölkerung? Aufruf zur Gründung<br />
einer Task Force ‚Weniger Salz für alle’“.
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT PRAXIS 9<br />
renerkrankungen nimmt die Salzsensitivität<br />
zu.<br />
Kampagnen<br />
weltweit<br />
Schon vor einigen Jahrzehnten<br />
wurde in Nordkarelien, Finnland,<br />
im Rahmen einer Initiative das<br />
übliche Kochsalz durch ein kochsalzreduziertes<br />
Mineralsalz ersetzt.<br />
So konnte der durchschnittliche<br />
Blutdruck der Bevölkerung gesenkt<br />
werden. Die Todesfälle, die<br />
auf Schlaganfall oder Herzinfarkt<br />
zurückzuführen waren, sanken bei<br />
den unter 65-Jährigen innerhalb<br />
von 30 Jahren um 75 Prozent. In<br />
Großbritannien wird derzeit auf<br />
die Aufklärung der Bevölkerung<br />
gesetzt. Dort wurde schon vor<br />
einigen Jahren auf freiwilliger Basis<br />
das so genannte Ampelsystem<br />
eingeführt: Lebensmittel werden<br />
mit drei farbigen Punkten je nach<br />
ihrem Stellenwert für die Gesundheit<br />
gekennzeichnet. Sie erhalten<br />
jeweils für die Inhaltsstoffe Zucker,<br />
Fett, gesättigte Fettsäuren und Salz<br />
einen grünen Punkt für gesund,<br />
einen gelben für bedenklich<br />
und einen roten Punkt für ungesund.<br />
Entsprechend diesem Vor-<br />
Professor Dr. Joachim Hoyer<br />
5 Tipps zur Salzreduktion<br />
Eine wirksame Reduzierung des<br />
Salzgehalts in verarbeiteten Lebensmitteln<br />
wird erst in einigen Jahren zu<br />
erwarten sein. Bis dahin gelten für<br />
Hypertoniker die von der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Hochdruckliga</strong> empfohlenen Maßnahmen,<br />
um den Verzehr von Kochsalz<br />
zu senken:<br />
1 Vermeiden von vorgefertigten<br />
Lebensmitteln mit hohem Salz-<br />
gehalt wie Wurst, Käse, Pökel-<br />
waren und Fischmarinaden<br />
2 Möglichst viele frische Lebens-<br />
mittel verwenden<br />
3 Vermeiden von Kochsalz in der<br />
Küche<br />
4 Würzen der Gerichte mit salz-<br />
freien Gewürzen<br />
5 Wenig Nachsalzen bei Tisch<br />
bild streben die drei Hochdruckexperten<br />
als erstes Ziel eine freiwillige<br />
Kennzeichnung in Deutschland<br />
an. Sie hoffen, dass damit<br />
innerhalb von einigen Jahren<br />
der Gebrauch von Kochsalz in<br />
Lebensmitteln, Fast Food und<br />
Restaurantgerichten sinkt. So<br />
könnte im Laufe von zehn Jahren<br />
eine Reduktion des Kochsalzgehalts<br />
um 40 bis 50 Prozent er-<br />
Professor Dr. Dieter Klaus<br />
reicht werden. Laut den Experten<br />
sei dann mit einer wirksamen<br />
Senkung des durchschnittlichen<br />
Blutdrucks der <strong>Deutsche</strong>n und<br />
damit auch einer Abnahme der<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu<br />
rechnen.<br />
Task Force<br />
Professor Klaus, Professor Middeke<br />
und Professor Hoyer schlagen<br />
als ersten Schritt die Gründung<br />
einer Task Force „Weniger Salz<br />
für alle“ vor. Task Force heißt zu<br />
deutsch „Einsatzkommando“ und<br />
entspricht einem Zusammenschluss<br />
von mehreren Parteien mit<br />
dem gleichen Ziel, ohne Konkurrenz<br />
und Führungsanspruch. Zur<br />
Teilnahme an dieser Task Force<br />
rufen die Hochdruckexperten alle<br />
wissenschaftlichen Gesellschaften<br />
auf, die sich der Vorbeugung von<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen verpfl<br />
ichtet fühlen. Die bundesweite<br />
Salzreduktion soll andere präventive<br />
Maßnahmen ergänzen, denn<br />
gesunde Ernährung, regelmäßige<br />
körperliche Bewegung und die<br />
Reduktion von Übergewicht sind<br />
wichtige Voraussetzungen für die<br />
Gesundheit jedes Einzelnen.<br />
Professor Dr. Martin Middeke
10<br />
FORSCHUNG DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />
Impfen gegen Bluthochdruck:<br />
Die Zukunft der Blutdrucktherapie?<br />
von Dr. med. Jan Menne und Professor Dr. med. Hermann Haller<br />
An der Medizinischen Hochschule Hannover startete vor kurzem eine<br />
neue Studie zur Impfung gegen Bluthochdruck. Insgesamt 80 Hypertoniker<br />
erhalten mehrere Impfungen, die ihren Blutdruck senken<br />
sollen. Anschließend werden die Studienteilnehmer ein Jahr weiter<br />
untersucht. Grundlage der neuen Studie sind Erkenntnisse über den<br />
Impfstoff aus einer früheren Studie, die erfolgreich verlaufen war.<br />
Im Labor entwickelt<br />
Die bereits erfolgreich verlaufene<br />
Studie wurde vor rund einem<br />
Jahr abgeschlossen, die Ergebnisse<br />
erschienen vor kurzem in<br />
der medizinischen Fachzeitschrift<br />
Lancet (2008 Ausgabe 371, Seite<br />
821 bis 827). Die 72 Studienteilnehmer<br />
hatten leichte bis mittelschwere<br />
Hypertonie und wurden<br />
verschiedenen Gruppen zugeteilt.<br />
Ein Teil der Hypertoniker erhielt<br />
den richtigen Impfstoff, die anderen<br />
bekamen eine Scheinimpfung.<br />
Weder die Patienten noch die<br />
Ärzte wussten, wer mit dem echten<br />
Medikament behandelt wurde.<br />
Die Studie untersuchte im Verlauf<br />
eines Jahres die Sicherheit und<br />
Verträglichkeit der Impfung sowie<br />
die Wirksamkeit von zwei unterschiedlichen<br />
Dosierungen.<br />
Der Impfstoff wurde vom Schweizer<br />
Unternehmen Cytos Biotechnology<br />
entwickelt. Die Forscher<br />
koppelten leere Virenhüllen mit<br />
dem menschlichen Hormon Angiotensin<br />
II. Der menschliche Körper<br />
reagiert auf die vermeintlichen<br />
Eindringlinge und produziert Antikörper,<br />
die das Hormon aus dem<br />
Blut fi schen. Angiotensin II ist das<br />
wichtigste körpereigene Hormon<br />
zur Blutdruckregulierung. Auch einige<br />
der Blutdrucksenker nehmen<br />
Einfl uss auf dieses Hormon. Während<br />
ACE-Hemmer seine Bildung<br />
verhindern, unterbinden AT1-Antagonisten<br />
seine Wirkung. Die Folge:<br />
Die Gefäße weiten sich und der<br />
Blutdruck sinkt.<br />
In der bereits abgeschlossenen<br />
Studie erhielten die Teilnehmer<br />
drei Impfungen: Eine beim Start,<br />
dann je eine weitere vier und zwölf<br />
Wochen später. Je größer die Dosis,<br />
desto mehr Antikörper produzierte<br />
der Körper. Vier Monate<br />
nach der Impfung waren nur noch<br />
In Studien erhält eine Gruppe der Hypertoniker<br />
den richtigen Impfstoff, eine andere<br />
Gruppe bekommt eine Scheinimpfung.<br />
Foto: cytos Biotechnology AG<br />
Foto: cytos Biotechnology AG<br />
Für den Impfstoff koppelten die Forscher<br />
leere Virenhüllen mit dem menschlichen<br />
Hormon Angiotension II.<br />
halb so viele Antikörper messbar.<br />
Das heißt die Wirkung der Impfung<br />
war langlebig, aber umkehrbar. Bei<br />
den Teilnehmern der Gruppe, die<br />
eine höhere Dosis erhalten hatten,<br />
sank der systolische (obere) Blutdruck<br />
während des Tages um 9<br />
mm Hg, der diastolische Blutdruck<br />
um 4 mm Hg. Interessanterweise<br />
fand sich eine besonders starke<br />
Wirksamkeit des Impfstoffs in den<br />
frühen Morgenstunden. Der frühmorgendliche<br />
Blutdruckanstieg<br />
wurde ab fünf Uhr durch den Impfstoff<br />
signifi kant gebremst, so dass<br />
um acht Uhr morgens eine Blutdrucksenkung<br />
von 25 mm Hg beim<br />
oberen Wert und 13 mm Hg beim<br />
unteren Wert erreicht wurde.<br />
Viel versprechende Therapie<br />
Beide Dosierungen des Impfstoffs<br />
erwiesen sich als sicher und gut<br />
verträglich. Die meisten Nebenwirkungen<br />
waren vorübergehend.<br />
So hatten manche der Teilnehmer<br />
lokal begrenzte Schmerzen an der<br />
Injektionsstelle, es kam dort außerdem<br />
zu Schwellungen, Rötungen
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT FORSCHUNG 11<br />
und Verhärtungen. Etwa 25 Prozent<br />
der Patienten hatten in den<br />
ersten 24 Stunden grippeähnliche<br />
Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen<br />
und Muskelschmerzen.<br />
Die Symptome besserten sich<br />
schnell durch Paracetamol und<br />
wurden von den Patienten nicht als<br />
belastend wahrgenommen. Während<br />
der gesamten Beobachtungsphase,<br />
vier bis zwölf Monate nach<br />
der ersten Injektion, wurden keine<br />
durch den Impfstoff verursachten<br />
Nebenwirkungen festgestellt.<br />
Theoretisch besteht die Gefahr,<br />
dass es durch die Immunisierung<br />
zu Ablagerungen der mit dem<br />
Hormon verbundenen Antikörper<br />
kommt. In der bereits abgeschlossenen<br />
Studie war das jedoch nicht<br />
der Fall.<br />
Somit stellt die Impfung einen viel<br />
versprechenden neuen Therapieansatz<br />
dar. Das Hauptproblem der<br />
modernen medikamentösen Blutdrucktherapie<br />
ist die mangelnde<br />
Compliance. Das heißt, dass viele<br />
Hypertoniker ihre Medikamente<br />
nach einiger Zeit nicht mehr oder<br />
nur unregelmäßig nehmen. Dieses<br />
Problem könnte durch das lang<br />
und konstant anhaltende Wirkprinzip<br />
der Impfung gelöst werden.<br />
Verschiedene Dosierungen des Impfstoffs<br />
müssen in Studien auf ihre Verträglichkeit<br />
getestet werden.<br />
Foto: cytos Biotechnology AG<br />
Noch Fragen offen<br />
Eine Anwendung des Impfstoffs<br />
als neue Blutdrucktherapie ist frühestens<br />
in fünf Jahren zu erwarten.<br />
Zuvor muss noch geklärt werden,<br />
ob eine stärkere Blutdrucksenkung<br />
durch eine Erhöhung der Antikörperspiegel<br />
erreicht wird, zum Beispiel<br />
durch häufi gere anfängliche<br />
Impfungen oder eine höhere Dosis.<br />
Ferner ist zu klären, wie lange die<br />
Blutdrucksenkung anhält und ob<br />
und wann Auffrischimpfungen erforderlich<br />
sein werden. Als letztes<br />
gilt auch zu untersuchen, ob keine<br />
Nebenwirkungen nach dem Einsatz<br />
höherer Dosen auftreten. Zur<br />
Klärung dieser Fragen wird neben<br />
der Studie an der Medizinischen<br />
Hochschule Hannover derzeit noch<br />
eine weitere durchgeführt. Sehr<br />
wichtig ist auch festzustellen, wie<br />
sich bei geimpften Patienten der<br />
Blutdruck während einer Stresssituation<br />
verhält, zum Beispiel<br />
bei einer akuten starken Blutung.<br />
Wir persönlich gehen davon aus,<br />
dass die nicht blockierten Mechanismen<br />
der Blutdruckregulierung<br />
genügen sollten, um einen ausreichenden<br />
Blutdruck zu garantieren.<br />
Der Einsatz des Impfstoffs bei Patientinnen<br />
im gebärfähigen Alter<br />
wird nicht möglich sein. Denn eine<br />
Blockierung des Hormons durch<br />
ACE-Hemmer oder AT1-Antagonisten<br />
kann Fehlbildungen beim<br />
ungeborenen Kind verursachen.<br />
Es ist davon auszugehen, dass<br />
dieses auch für die Impfung zutreffen<br />
würde.<br />
Zusammenfassend lässt sich festhalten,<br />
dass das Prinzip der Immunisierung<br />
viel versprechend aussieht,<br />
die bisher nachgewiesene<br />
Blutdrucksenkung aber noch nicht<br />
ausreichend für den Routineeinsatz<br />
ist. Auch sind die Erkennt-<br />
nis über die Sicherheit noch zu<br />
dünn, um seltenere Komplikationen<br />
zu erfassen. Ergebnisse weiterer<br />
Studien sind abzuwarten. Für<br />
Patienten mit einem milden bis<br />
mittelschweren Bluthochdruck, die<br />
maximal eine Zweifachkombination<br />
von Blutdrucksenkern benötigen,<br />
mag die Impfung in Zukunft<br />
eine sehr gute alternative Therapieform<br />
darstellen.<br />
AUTOREN<br />
Professor Dr. Hermann Haller<br />
ist Direktor der Abteilung<br />
Nephrologie an der Medizinischen<br />
Hochschule Hannover.<br />
Dr. Jan Menne ist sein<br />
Mitarbeiter und Leiter der<br />
neuen Studie, mit der die<br />
Impfung gegen Bluthochdruck<br />
weiter untersucht wird.
12 FORSCHUNG<br />
Der Druckpunkt fragt – Experten antworten<br />
DRUCKPUNKT<br />
Ausgabe 3/2008<br />
Was bringt Magnesium bei Hypertonie?<br />
Magnesium und sein Einfl uss auf die Blutdruckregulation wurde viele Jahre vernachlässigt. Nun belegen<br />
neuere Untersuchungen seine blutdrucksenkende Wirkung. Was ist dran am Magnesium?<br />
Magnesium senkt den Druck<br />
In verschiedenen wissenschaftlichen Studien wurde beobachtet, dass Magnesiummangel<br />
Bluthochdruck begünstigen kann. Dabei kann Magnesiummangel mit<br />
normaler Ernährung nicht immer komplett ausgeglichen werden. Die Ursachen<br />
sind vielfältig: Ein Mangel an Magnesium kann zum Beispiel durch vermehrte<br />
Aufnahme von Magnesium in die Knochen entstehen oder durch vermehrte Magnesiumausscheidung<br />
mit dem Urin, besonders bei einer Therapie mit Diuretika<br />
(Entwässerungsmittel). Aber auch Mangelernährung kann zu einem verminderten<br />
Magnesiumspiegel führen. Durchschnittlich nimmt ein Mensch bei gesunder Ernährung<br />
300 bis 400 Milligramm Magnesium pro Tag zu sich. Zahlreiche Untersuchungen<br />
seit den 60iger Jahren haben belegt, dass in verschiedenen Zellarten<br />
sowohl bei Hypertonikern als auch bei hypertensiven Tieren ein Magnesiummangel<br />
vorliegt. Dabei sind unterschiedliche Interaktionen mit Natrium und Kalzium<br />
beteiligt, die durch gestörte Transportmechanismen von Stoffwechselprodukten in<br />
die Zelle oder aus der Zelle entstehen. Daraus resultiert letztlich unter anderem ein<br />
hoher Blutdruck, der häufi g auch mit verminderten Kaliumwerten einhergeht.<br />
Professor Dr. med.<br />
Klaus Kisters ist Facharzt<br />
für Innere Medizin<br />
und Nephrologie<br />
sowie Hypertensiologe<br />
DHL ® .<br />
Er ist Chefarzt der Klinik<br />
für Innere Medizin<br />
der Medizinischen<br />
Klinik I am St. Anna-<br />
Positiver Effekt<br />
Hospital in Herne.<br />
Im Jahr 2003 wurden mehrere große Studien zur Magnesiumtherapie ausgewertet.<br />
Dabei konnte nachgewiesen werden, dass eine Therapie ausschließlich mit Magnesiumtabletten<br />
je nach Dosis sowohl den oberen als auch den unteren Blutdruckwert bis zu 20 mm Hg senkt.<br />
Auch viele Veröffentlichungen aus Frankreich und dem deutschsprachigen Raum belegen den positiven Effekt<br />
einer Magnesiumtherapie auf den Blutdruck. Nicht zuletzt kann die Verkalkung der Blutgefäße mit Magnesium<br />
reduziert werden. Neuere Studien zeigen außerdem, dass der so genannte Pulsdruck durch eine Magnesiumtherapie<br />
günstig beeinfl usst wird. Der Pulsdruck ist die Differenz zwischen dem oberen und unteren Blutdruckwert<br />
(siehe Druckpunkt 1/2008, Seite 24). Auch Fettstoffwechselstörungen können durch die regelmäßige Einnahme<br />
von Magnesium positiv beeinfl usst werden.<br />
Mein Standpunkt<br />
PRO<br />
Die regelmäßige Einnahme von Magnesium in Form von geeigneten Magnesiumpräparaten kann den Blutdruck<br />
senken, Gefäßverkalkungen verringern und Fettstoffwechselstörungen positiv beeinfl ussen.
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT FORSCHUNG 13<br />
Der Körper eines Erwachsenen enthält durchschnittlich nahezu 20 Gramm Magnesium, das bei zahlreichen<br />
Stoffwechselvorgängen eine wichtige Rolle spielt. Der Mineralstoff ist essentiell, das heißt, er muss dem<br />
Körper mit der Nahrung zugeführt werden. Magnesiummangel kann zu Symptomen wie Müdigkeit, Muskelkrämpfen,<br />
Herzrhythmusstörungen und auch Bluthochdruck führen. Mediziner prüfen derzeit, ob die Einnahme<br />
von Magnesiumpräparaten einen erhöhten Blutdruck senken kann.<br />
Dr. med. Thomas<br />
Schramm ist Facharzt<br />
für Innere Medizin,<br />
Kardiologie und Sportmedizin<br />
sowie Hypertensiologe<br />
DHL ® . Er<br />
leitet gemeinsam mit<br />
Dr. med. Alexander<br />
Stäblein eine Praxis für<br />
Innere Medizin, Kardiologie<br />
und Sportmedizin<br />
Datenlage ungenügend<br />
Das wichtigste Ziel der Hochdrucktherapie ist eine sichere, nebenwirkungsarme und<br />
langfristige Verbesserung der Blutdruckeinstellung. So kann das Risiko für Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen reduziert und damit das Leben verlängert werden. Jede<br />
medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlung muss hinsichtlich dieser<br />
Anforderungen geprüft werden. Je nebenwirkungsärmer und vermeintlich harmloser<br />
ein Medikament, desto weniger wird dieses beachtet. Das gilt aus meiner<br />
Sicht auch für Magnesium. Magnesium ist ein wichtiger Bestandteil im Körper, es<br />
aktiviert eine Vielzahl von Enzymen (chemische Stoffe, die Stoffwechselvorgänge<br />
steuern) und ist an der Muskelkontraktion beteiligt. Insbesondere seine Beteiligung<br />
bei der Entspannung glatter Gefäßmuskelzellen ließ einen blutdruckregulierenden<br />
Effekt vermuten und konnte experimentell auch nachgewiesen werden. Metaanalysen<br />
zeigten einen positiven Einfl uss von Magnesium, aber auch von Kalium<br />
und Calcium, auf die Blutdrucksenkung beim Menschen. Sie konnten jedoch nicht<br />
nachweisen, dass Bluthochdruck durch niedrige oder hohe Dosen von Magnesium<br />
zuverlässig und langfristig gesenkt wird. Sie haben auch nicht bewiesen, dass die<br />
Schädigung von Herz, Gehirn, Nieren und Gefäßen verhindert wird.<br />
in Köln Rodenkirchen. Sinnvoll bei Mangel<br />
Die Analyse der Studien lässt zudem vermuten, dass Magnesium nur bei Menschen<br />
mit zu niedrigem Magnesiumspiegel blutdrucksenkend wirkt. Gesunde Menschen mit gesunden Ernährungsund<br />
Lebensgewohnheiten haben aber üblicherweise keinen Magnesiummangel. Auch Hypertoniker, die ein normal<br />
dosiertes Diuretikum (Entwässerungsmittel) erhalten, haben nur selten Magnesiummangel. Um aber die<br />
Patienten mit Magnesiummangel zu fi nden, sollte im Rahmen der Diagnostik der Magnesiumspiegel bestimmt<br />
werden. Der behandelnde Arzt sollte auf Symptome von Magnesiummangel achten wie nervöse Störungen, Depression,<br />
Übelkeit, Gewichtsabnahme und Herzrhythmusstörungen. Bei nachgewiesenem Magnesiummangel<br />
sollte der Betroffene Magnesium erhalten und kann damit dann auch die Blutdruckeinstellung verbessern.<br />
CONTRA<br />
Mein Standpunkt<br />
Magnesium kann aus meiner Sicht aufgrund der Datenlage noch nicht als etablierte Substanz bei der Behandlung<br />
von Bluthochdruck gesehen werden. Zurzeit sollten Betroffene nur bei Nachweis eines gesicherten<br />
Magnesiummangels Magnesium einnehmen.
14 RATGEBER EBER<br />
DRUCKPUNKT<br />
Ausgabe A<br />
3/2008<br />
von Professor Dr. med. Bernd Sanner<br />
Die Blutdruck-Selbstmessung ist für Hypertoniker ein wichtiger Beitrag zur Behandlung ihrer Krankheit.<br />
Doch nur richtiges Messen bringt richtige Werte.<br />
Die von den Betroffenen zu Hause<br />
selbst gemessenen Blutdruckwerte<br />
sind aussagekräftiger als<br />
Einzelmessungen beim Arzt. Deshalb<br />
ist heute die Selbstmessung<br />
der Hypertoniker ein wichtiger<br />
Beitrag für deren Behandlung.<br />
Mit automatischen Geräten ist die<br />
Selbstmessung einfach, trotzdem<br />
können fehlerhafte Messungen die<br />
Werte verfälschen.<br />
Entspannt sitzen<br />
Die Messung des Blutdrucks sollte<br />
nach fünf Minuten ruhigen Sitzens<br />
in ruhiger Umgebung und entspannter<br />
Sitzhaltung durchgeführt<br />
werden. Die Beine sollten nebeneinander<br />
stehen, bei übereinander<br />
geschlagenen Beinen steigt der<br />
Blutdruck durch die Anspannung<br />
der Muskulatur. Der Messpunkt<br />
am Arm sollte sich immer in Herzhöhe<br />
befi nden. Liegt er tiefer, so ist<br />
der gemessene Wert zu hoch, bei<br />
einem höher liegenden Messpunkt<br />
ist er zu niedrig. Als Faustregel<br />
gilt: Je zehn Zentimeter unterhalb<br />
der Herzhöhe liegt der systolische<br />
(obere) Messwert etwa 8 mm Hg<br />
und der diastolische (untere) rund<br />
6 mm Hg zu hoch. Außerdem sollten<br />
Sie den Blutdruck immer an<br />
dem Arm mit den höheren Blutdruckwerten<br />
messen. Welcher das<br />
ist, sagt Ihnen Ihr Arzt nach einer<br />
Kontrollmessung. Unterschiede bis<br />
zu 20 mm Hg gelten als normal. Es<br />
empfi ehlt sich, den Blutdruck zweimal<br />
in Folge mit einer Pause von<br />
ein bis zwei Minuten zu messen.<br />
Meist liegt der Wert der zweiten<br />
Messung niedriger. Diesen sollten<br />
Sie notieren.<br />
Oberarm und Handgelenk<br />
Bei der Messung des Blutdrucks<br />
am Oberarm ist die Manschette<br />
so anzulegen, dass sich der aufblasbare<br />
Teil an der Innenseite des<br />
Falsche Manschetten<br />
Sind die Manschetten zu<br />
schmal oder werden sie zu<br />
locker angelegt, so liegen<br />
die Messwerte zu hoch. Bei zu<br />
breiten Manschetten ergeben<br />
sich zu niedrige Werte. Wird<br />
die Manschette über der Kleidung<br />
angelegt oder ist<br />
der Oberarm durch enge Kleidung<br />
eingeengt, so sind die<br />
Messwerte unzuverlässig.<br />
Falscher Messpunkt<br />
Liegt der Messpunkt unterhalb<br />
der Herzhöhe, so sind die<br />
gemessenen Werte zu hoch.<br />
Liegt der Messpunkt oberhalb<br />
der Herzhöhe, sind die Werte<br />
zu niedrig.
16<br />
RATGEBER DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />
Normale Manschette 22 – 32 cm Größere Manschette 32 – 42 cm<br />
Als Standardausstattung haben viele Oberarm-Messgeräte eine Manschette<br />
für Oberarmumfänge bis zu 32 Zentimetern. Menschen mit höheren<br />
Armumfängen brauchen eine größere Manschette, um die Messwerte<br />
nicht zu verfälschen.<br />
Oberarms befi ndet. Der Verschluss<br />
sollte außen liegen, der Schlauch<br />
nach unten zur Hand zeigen. Die<br />
Manschette sollte zwei Querfi nger<br />
oberhalb der Ellenbeuge nicht<br />
zu stramm angelegt sein, so dass<br />
noch ein Finger leicht unter die<br />
verschlossene Manschette passt.<br />
Die Standardmanschette ist bis zu<br />
einem Umfang von 33 Zentimetern<br />
zugelassen. Bei größeren Umfängen<br />
des Oberarms sind größere<br />
Manschetten verfügbar. Ist die<br />
Manschette zu klein, so wird der<br />
Blutdruck zu hoch gemessen.<br />
Die Messung des Blutdrucks am<br />
Handgelenk erscheint einfacher, es<br />
können jedoch häufi ger Fehler unterlaufen,<br />
da die Armhaltung stärker<br />
variieren kann. Das Anlegen<br />
des Geräts erfolgt entsprechend<br />
den Angaben des Herstellers. Unterschiede<br />
ergeben sich durch die<br />
unterschiedliche Konstruktion der<br />
im Gerät integrierten Manschetten.<br />
Neue Geräte beginnen erst dann<br />
die Messung, wenn der Messpunkt<br />
auf Herzhöhe liegt und die<br />
Armhaltung stimmt.<br />
Das richtige Gerät fi nden<br />
Jedes Blutdruckmessgerät, das<br />
zum Verkauf angeboten wird, ist<br />
geeicht. Trotzdem messen nicht<br />
alle den Blutdruck wirklich genau.<br />
Mehr Sicherheit haben Sie bei<br />
Geräten, die von der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Hochdruckliga</strong> überprüft und mit<br />
einem Prüfsiegel ausgezeichnet<br />
wurden. Lassen Sie dennoch das<br />
Gerät vor dem Kauf auf seine individuelle<br />
Messgenauigkeit überprüfen.<br />
Sie können zum Beispiel in<br />
der Apotheke eine Vergleichsmessung<br />
mit Hilfe eines Stethoskops<br />
durchführen lassen. Die unteren<br />
und oberen Werte beider Messmethoden<br />
sollten nicht mehr als<br />
10 mm Hg auseinander liegen. Bei<br />
Herzrhythmusstörungen ist eine<br />
Blutdruckmessung schwierig, da<br />
Lassen Sie sich das<br />
richtige Blutdruckmessen<br />
in einer Schulung zeigen.<br />
Messen Sie täglich Ihren<br />
Blutdruck.<br />
Messen Sie erst nach fünf<br />
Minuten Ruhe.<br />
Messen Sie am Arm mit<br />
dem höheren Blutdruck.<br />
Die Manschette muss<br />
passen.<br />
Der Messpunkt am Arm<br />
sollte sich in Herzhöhe<br />
befi nden.<br />
Selbst gemessene Blutdruckwerte<br />
sollten unter<br />
135 / 85 mm Hg liegen.<br />
Schreiben Sie Ihre<br />
Blutdruckwerte auf und<br />
vergleichen Sie diese<br />
regelmäßig.<br />
Stellen Sie anhand von<br />
Kontrollmessungen beim<br />
Hausarzt oder in der<br />
Apotheke sicher, dass Ihr<br />
Messgerät zuverlässige<br />
Werte liefert.<br />
Bei Herzrhythmusstörungen<br />
muss ein geeignetes<br />
Messgerät<br />
verwendet werden.<br />
Zuverlässige Blutdruckmessgeräte<br />
mit dem Prüfsiegel<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
sind im Internet abrufbar<br />
unter:<br />
www.hochdruckliga.de
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT RATGEBER 17<br />
Nicht sprechen<br />
Rücken anlehnen<br />
Manschette in Herzhöhe<br />
Bitte hinsetzen<br />
Beine nicht überkreuzen<br />
Füße auf den Boden stellen<br />
sich die Höhe des Blutdrucks von<br />
Schlag zu Schlag verändert. Bei<br />
Vorhoffl immern, der häufi gsten<br />
Herzrhythmusstörung, sollten Sie<br />
den Blutdruck dreimal messen und<br />
aus den drei unteren Werten und<br />
den drei oberen Werten jeweils<br />
den Durchschnitt bilden. Einige<br />
Blutdruckmessgeräte zeigen Herzrhythmusstörungen<br />
an (Arrhythmieerkennung).<br />
Sollte dies bei<br />
Ihnen der Fall sein, obwohl Ihnen<br />
bisher keine Rhythmusstörung bekannt<br />
ist, sollten Sie ihren Hausarzt<br />
informieren.<br />
Bitte tragen Sie Ihre regelmäßig<br />
gemessenen Werte von Blutdruck<br />
und Puls in einen Blutdruckpass<br />
ein und besprechen Sie diese regelmäßig<br />
mit Ihrem behandelnden<br />
Arzt. So erleichtern Sie ihm<br />
Diagnose und Behandlung.<br />
Regelmäßige Blutdruckselbstmessung<br />
und Besprechung der Werte<br />
führen zur besseren Blutdruckeinstellung.<br />
Arm muss aufl iegen<br />
In der Arztpraxis und zu Hause sind beim Blutdruckmessen die gleichen<br />
Regeln zu beachten. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> hat alle Empfehlungen<br />
in der Broschüre „Selbstmessung des Blutdrucks“ ausführlich erläutert<br />
(siehe dazu auch Seite 18).<br />
AUTOR<br />
Professor Dr. Bernd Sanner<br />
ist Facharzt für Innere Medizin<br />
mit den Schwerpunkten Kardiologie<br />
und Pneumologie sowie<br />
Hypertensiologe DHL ® . Er ist<br />
Chefarzt der Medizinischen Klinik<br />
am Bethesda Krankenhaus<br />
in Wuppertal und Sprecher der<br />
Sektion Hochdruckdiagnostik<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>.<br />
Ausgezeichnet<br />
präzise!<br />
BC 20<br />
Handgelenk-Blutdruckmessgerät<br />
mit dem Siegel der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
GUT (2,5)<br />
Im Test: 20 Blutdruckmessgeräte<br />
(davon 11 Oberarm-Blutdruckmessgeräte,<br />
Qualitätsurteil: 7 gut,<br />
2 befriedigend, 2 mangelhaft)<br />
1/2006<br />
BM 20<br />
Oberarm-Blutdruckmessgerät<br />
mit dem Siegel der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
Beurer GmbH, Söflinger Straße 218, 89077 Ulm<br />
Tel: 0731/3989-0 vertrieb@beurer.de www.beurer.de
18<br />
AUS DER HOCHDRUCKLIGA DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />
NEUE PUBLIKATIONEN<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> hält für Hypertoniker und Ärzte eine große Anzahl von Informationsmaterialien<br />
und Publikationen bereit. Diese vermitteln die neuesten Erkenntnisse zu den verschiedenen Aspekten von Blut-<br />
hochdruck und informieren über verwandte Themen. Die Publikationen werden laufend aktualisiert und neu<br />
herausgegeben sowie regelmäßig von Neuerscheinungen ergänzt.<br />
<strong>Hochdruckliga</strong><br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> e.V. DHL ®<br />
<strong>Deutsche</strong> Hypertonie Gesellschaft<br />
<strong>Deutsche</strong>s Kompetenzzentrum Bluthochdruck<br />
JAHRESBERICHT 2007<br />
GEMEINSAM FÜR MEHR GESUNDHEIT<br />
*Jahresbericht 2007.indd 1 04.06.2008 8:54:18 Uhr<br />
Bluthochdruck birgt Risiken...<br />
2009<br />
<strong>Hochdruckliga</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> e.V. DHL ®<br />
<strong>Deutsche</strong> Hypertonie Gesellschaft<br />
<strong>Deutsche</strong>s Kompetenzzentrum Bluthochdruck<br />
hochdruckliga@t-online.de<br />
www.hochdruckliga.de<br />
Januar RR Februar RR März RR April RR Mai RR Juni<br />
RR<br />
Syst/Diast<br />
Syst/Diast<br />
Syst/Diast<br />
Syst/Diast<br />
Syst/Diast<br />
Syst/Diast<br />
1DO NEUJAHR /<br />
1SO /<br />
1SO /<br />
1MI /<br />
1FR MAIFEIERTAG /<br />
1MO PFINGSTMONTAG /<br />
2FR 1 /<br />
2MO 6 /<br />
2MO 10 /<br />
2DO /<br />
2SA /<br />
2DI 23 /<br />
3SA /<br />
3DI /<br />
3DI /<br />
3FR /<br />
3SO /<br />
3MI /<br />
4SO /<br />
4MI /<br />
4MI /<br />
4SA /<br />
4MO 19 /<br />
4DO /<br />
5MO 2 /<br />
5DO /<br />
5DO /<br />
5SO /<br />
5DI /<br />
5FR /<br />
6DI HEILIGE 3 KÖNIGE* /<br />
6FR /<br />
6FR /<br />
6MO 15 /<br />
6MI /<br />
6SA /<br />
7MI /<br />
7SA /<br />
7SA /<br />
7DI /<br />
7DO /<br />
7SO /<br />
8 DO /<br />
8 SO /<br />
8 SO /<br />
8 MI /<br />
8 FR /<br />
8 MO 24 /<br />
9FR /<br />
9MO 7 /<br />
9MO 11 /<br />
9DO /<br />
9SA /<br />
9DI /<br />
10 SA / 10 DI / 10 DI / 10 FR KARFREITAG / 10 SO MUTTERTAG / 10 MI /<br />
11 SO / 11 MI / 11 MI / 11 SA / 11 MO 20 / 11 DO FRONLEICHNAM /<br />
12 MO 3 / 12 DO / 12 DO / 12 SO OSTERSONNTAG / 12 DI / 12 FR /<br />
13 DI / 13 FR / 13 FR / 13 MO OSTERMONTAG / 13 MI / 13 SA /<br />
14 MI / 14 SA / 14 SA / 14 DI 16 / 14 DO / 14 SO /<br />
15 DO / 15 SO / 15 SO / 15 MI / 15 FR / 15 MO 25 /<br />
16 FR / 16 MO 8 / 16 MO 12 / 16 DO / 16 SA / 16 DI /<br />
17 SA / 17 DI / 17 DI / 17 FR / 17 SO / 17 MI /<br />
18 SO / 18 MI / 18 MI / 18 SA / 18 MO 21 / 18 DO /<br />
19 MO 4 / 19 DO / 19 DO / 19 SO / 19 DI / 19 FR /<br />
20 DI / 20 FR / 20 FR / 20 MO 17 / 20 MI / 20 SA /<br />
21 MI / 21 SA / 21 SA / 21 DI / 21 DO CHRISTI HIMMELFAHRT / 21 SO /<br />
22 DO / 22 SO / 22 SO / 22 MI / 22 FR / 22 MO 26 /<br />
23 FR / 23 MO ROSENMONTAG / 23 MO 13 / 23 DO / 23 SA / 23 DI /<br />
24 SA / 24 DI FASTNACHT / 24 DI / 24 FR / 24 SO / 24 MI /<br />
25 SO / 25 MI ASCHERMITTWOCH / 25 MI / 25 SA / 25 MO 22 / 25 DO /<br />
26 MO 5 / 26 DO 9 / 26 DO / 26 SO / 26 DI / 26 FR /<br />
27 DI / 27 FR / 27 FR / 27 MO 18 / 27 MI / 27 SA /<br />
28 MI / 28 SA / 28 SA / 28 DI / 28 DO / 28 SO /<br />
29 DO /<br />
/ 29 SO ANFANG SOMMERZEIT / 29 MI / 29 FR / 29 MO 27 /<br />
30 FR /<br />
30 MO 14 / 30 DO / 30 SA / 30 DI /<br />
31 SA /<br />
31 DI /<br />
31 SO PFINGSTSONNTAG /<br />
* NICHT BUNDESEINHEITLICHE FEIERTAGE<br />
Der Jahresbericht 2007 schildert die Aktivitäten der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
in Politik und Wissenschaft. Außerdem stellt er die Öffentlichkeitsarbeit<br />
dar und skizziert geplante Projekte. Anhand von Zahlen und<br />
Fakten wird Einblick gegeben in die Arbeit der Mitglieder, des Vorstands<br />
und des Geschäftsführers der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>. Der Kalender<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> wurde für das Jahr 2009 neu aufgelegt. Er<br />
listet übersichtlich alle wichtigen Termine des kommenden Jahres auf<br />
und gibt Gelegenheit, den täglich gemessenen Blutdruck zu notieren. So<br />
verliert man auch über einen längeren Zeitraum die eigenen Blutdruckwerte<br />
nicht aus den Augen. Der Medikamentenpass und der Gesundheitspass<br />
sind praktische Helfer im Pocketformat. Im Medikamentenpass<br />
notiert der behandelnde Arzt für einen Patienten die verordneten<br />
Medikamente sowie Menge und Zeitpunkt der Einnahme. So hat ein Hypertoniker<br />
seine medikamentöse Behandlung jederzeit im Blick. Im Gesundheitspass<br />
können Laborwerte sowie Körpergewicht, Blutdruck und<br />
Blutzucker über einen längeren Zeitraum notiert und beobachtet werden.<br />
<strong>Hochdruckliga</strong><br />
MEDIKAMENTENPASS<br />
<strong>Hochdruckliga</strong><br />
GESUNDHEITS-PASS<br />
Kalender_end.indd 1 04.06.2008 14:38:48 Uhr<br />
*Gesundheitspass.indd 1 *Medikamentenpass.indd 1 04.06.2008 12:45:05 Uhr<br />
04.06.2008 15:22:43 Uhr<br />
Name
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT AUS DER HOCHDRUCKLIGA 19<br />
Der Erfolg einer Behandlung wird<br />
somit schnell ersichtlich. Die neu<br />
erschienene Broschüre „Selbstmessung<br />
des Blutdrucks“ erläutert<br />
ausführlich, wie ein Betroffener die<br />
häufi gsten Fehler beim Blutdruckmessen<br />
vermeidet. Denn die regelmäßig<br />
selbst gemessenen Blutdruckwerte<br />
tragen wesentlich zur<br />
erfolgreichen Bluthochdrucktherapie<br />
bei – vorausgesetzt, die<br />
Werte stimmen. Die Broschüre<br />
„Hochdruck in der Schwangerschaft<br />
und während der Stillperiode“<br />
erläutert ausführlich<br />
Symptome und Gefahren von Bluthochdruck<br />
in der Schwangerschaft<br />
und Stillzeit. Die neuesten Erkennt-<br />
<strong>Hochdruckliga</strong><br />
SELBSTMESSUNG DES BLUTDRUCKS<br />
<strong>Hochdruckliga</strong><br />
HOCHDRUCK IN DER SCHWANGERSCHAFT UND WÄHREND DER STILLPERIODE<br />
**Blutdruckselbstmessung_Umschlag.indd 1 ****Schwangerschaft_Umschlag.indd 1 05.06.2008 10:03:28 Uhr<br />
05.06.2008 9:38:01 Uhr<br />
Neuer Wettbewerb ausgeschrieben<br />
Anlässlich ihres 35-jährigen Jubiläums im kommenden<br />
Jahr schreibt die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> im Rahmen<br />
ihres Wissenschaftlichen Kongresses 2009 einen Kompositionswettbewerb<br />
aus. Der Kongress fi ndet vom<br />
26. bis 28. November 2009 in Lübeck statt. Kongresspräsidenten<br />
sind Professor Dr. med. Peter Dominiak und<br />
Professor Dr. med. Heribert Schunkert. Im Kompositionswettbewerb<br />
sind Musikkompositionen zum Thema<br />
„Bluthochdruck und Lübeck“ gesucht. Als Instrumentierung<br />
ist alles möglich - von Solo bis Kammerorchester.<br />
Die Komposition sollte eine Dauer von rund zehn<br />
Minuten haben. Mitmachen können alle Interessierten.<br />
Dem Gewinner winkt ein Preisgeld von 5.000 Euro.<br />
nisse über die für Mutter und Kind gefahrlose Bluthochdruckbehandlung<br />
sind übersichtlich zusammen gestellt und werden ergänzt von einer aktuellen<br />
Liste der Medikamente und ihrer Wirkung.<br />
Diese und weitere Publikationen sind erhältlich bei der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>, Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg,<br />
Telefon 0 62 21 – 5 88 55-0, Fax 0 62 21 – 5 88 55-25,<br />
Internet: www.hochdruckliga.de, E-Mail: hochdruckliga@t-online.de.<br />
Weitere Auskünfte gibt die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong>, Telefon 0 62 21 – 5 88 55-0, hochdruckliga@t-online.de.
20<br />
AUS DER HOCHDRUCKLIGA DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />
Weltweite Initiative gegen<br />
Salz<br />
zu viel<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> engagiert<br />
sich national und international<br />
für die Reduktion von Salz in der<br />
Ernährung (siehe auch den Artikel<br />
Seite 8 und 9 in dieser Ausgabe).<br />
Sie wurde deshalb Mitglied der internationalen<br />
Initiative WASH. Die<br />
Abkürzung steht für „World Action<br />
on Salt & Health“. Die internationale<br />
Vereinigung wurde 2005 gegründet<br />
mit dem Ziel, durch die<br />
Reduzierung des Salzgehalts in<br />
der Ernährung die Gesundheit der<br />
Menschen zu verbessern. Hintergrund<br />
der Initiative ist der weltweit<br />
hohe Salzkonsum, der pro<br />
Kopf zwischen 10 und 15 Gramm<br />
täglich liegt. Studien zeigen, dass<br />
eine Folge davon Bluthochdruck<br />
ist, der wiederum Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
wie Herzinfarkt<br />
und Schlaganfall verursacht.<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen<br />
an der Spitze der Ursachen<br />
von Todesfällen sowie körperlichen<br />
Beeinträchtigungen. Rund<br />
80 Prozent des täglichen Salzkonsums<br />
nimmt ein Einzelner in Form<br />
von industriell gefertigten Lebensmitteln<br />
wie Brot, Wurst und Käse<br />
zu sich. Deshalb fordert WASH<br />
internationale Lebensmittelfi rmen<br />
Weitere Informationen im Internet unter<br />
www.worldactiononsalt.com.<br />
dazu auf, ihren Produkten weniger<br />
Salz beizufügen. Sie arbeitet außerdem<br />
mit den Regierungen verschiedener<br />
Länder zusammen und<br />
weist auf die Notwendigkeit hin,<br />
eine Strategie zur Verringerung<br />
des Salzkonsums der Bevölkerung<br />
zu erarbeiten. Bisher gehören der<br />
Vereinigung 331 Mitglieder aus<br />
79 Ländern an. Darunter sind<br />
zahlreiche Organisationen, die<br />
sich gegen Bluthochdruck stark<br />
machen wie die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong>,<br />
aber auch Universitäten,<br />
Kliniken und Forschungseinrichtungen.<br />
Die Arbeit der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
ist nur möglich, weil<br />
engagierte und verantwortungsbewusste<br />
Mitmenschen<br />
die <strong>Deutsche</strong> Hypertonie Stiftung<br />
DHS ® unterstützen. Wir<br />
sind auf Ihre Zuwendung angewiesen<br />
und danken Ihnen<br />
für Ihre Spende:<br />
<strong>Deutsche</strong> Hypertonie<br />
Stiftung DHS ®<br />
Konto Nummer 0477005500<br />
Dresdner Bank Heidelberg<br />
BLZ 627 800 51
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT AUS DER HOCHDRUCKLIGA 21<br />
Die Stipendiaten berichten<br />
Augenhintergrund verrät Schädigung<br />
von Dr. med. univ. Martin Ritt, Stipendiat der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
Mit unserer Forschungsgruppe untersuchen<br />
wir die Strukturen kleiner<br />
Blutgefäße des Augenhintergrunds.<br />
Bei Hypertonikern ist ein<br />
erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen an diesen Blutgefäßen<br />
zu erkennen. Nach heutigem<br />
Wissensstand ist die strukturelle<br />
Veränderung von kleinen Arterien<br />
die wohl früheste Organschädigung<br />
durch Bluthochdruck. Die<br />
Veränderung ist ablesbar am Verhältnis<br />
von Gefäßwand zu Gefäßvolumen,<br />
wobei ein erhöhtes Ge -<br />
fäßwand/Gefäßinnendurchmesser-Verhältnis<br />
eine Schädigung an -<br />
zeigt. Die Untersuchung kleiner<br />
arterieller Blutgefäße aus dem Unterhautfettgewebe<br />
im Bauch- oder<br />
Pobereich ist nur durch einen operativen<br />
Eingriff möglich und für<br />
die tägliche Praxis nicht geeignet.<br />
Deshalb hat unsere Arbeitsgruppe<br />
in enger Zusammenarbeit mit der<br />
Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum<br />
Erlangen eine<br />
Me thode entwickelt, um innerhalb<br />
von fünf Minuten die Blutgefäße<br />
des Augenhintergrunds zu untersuchen.<br />
Ein Weittropfen der Pupillen,<br />
das bei anderen Augenuntersuchungen<br />
vorgenommen wird,<br />
ist für diese Untersuchung nicht<br />
erforderlich. Das heißt, der Betrof-<br />
fene ist nach der Untersuchung<br />
in keiner Weise eingeschränkt. In<br />
neueren Studien konnten wir zeigen,<br />
dass das Gefäßwand/Gefäßinnendurchmesser-Verhältnis<br />
der<br />
Augenarterien von medikamentös<br />
behandelten Hypertonikern<br />
mit schlecht eingestelltem Blutdruck<br />
höher ist als von Patienten<br />
mit gut eingestelltem Blutdruck.<br />
Bei Bluthochdruck-Erkrankten, die<br />
bereits einen Schlaganfall erlitten<br />
haben, ist das Gefäßwand/Gefäßinnendurchmesser-Verhältnis<br />
der<br />
Augenarterien ebenfalls höher<br />
als bei therapierten Hypertonikern<br />
und Personen mit normalem<br />
Blutdruck. Unsere Arbeitsgruppe<br />
konnte vor kurzem außerdem<br />
nachweisen, dass bei Hypertonikern<br />
die kleinen Gefäße des Augenhintergrunds<br />
ähnliche Veränderungen<br />
aufweisen wie kleine<br />
arterielle Blutgefäße aus dem Unterhautfettgewebe<br />
im Bauch- oder<br />
Pobereich, die bereits in anderen<br />
Studien untersucht wurden. Mit<br />
Hilfe des Forschungsstipendiums<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> führen<br />
wir derzeit in Kooperation mit<br />
der Klink für Neurologie sowie der<br />
Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums<br />
Erlangen eine<br />
weitere Studie durch. Darin unter-<br />
suchen wir den Effekt einer medikamentösen<br />
Blutdrucksenkung<br />
auf die Gefäßstruktur der Augenarterien<br />
von Patienten nach einem<br />
Schlaganfall im Laufe von sechs<br />
und zwölf Monaten.<br />
AUTOR<br />
Dr. med. univ. Martin Ritt ist<br />
seit 2007 Stipendiat der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Hochdruckliga</strong>. Seine<br />
Forschungsarbeiten werden<br />
über einen Zeitraum von zwei<br />
Jahren mit insgesamt 50.000<br />
Euro gefördert.<br />
Er forscht an der Medizinischen<br />
Klinik 4 der Universität Erlangen-Nürnberg.<br />
Sein Betreuer<br />
ist Professor Dr. med. Roland E.<br />
Schmieder.
22<br />
AUS DEN SELBSTHILFEGRUPPEN DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />
NEUE SELBSTHILFEGRUPPE<br />
Im Juli 2008 wurde in Waldkraiburg<br />
eine neue Selbsthilfegruppe<br />
Bluthochdruck gegründet. Marianne<br />
Jank und Dr. Norbert Schön,<br />
korrespondierender Arzt, hatten<br />
Anfang Juli zur Gründungsveranstaltung<br />
ins Waldkraiburger Haus<br />
der Kultur geladen. Professor Dr.<br />
Martin Middeke erläuterte den<br />
rund 60 Interessierten Diagnose<br />
und Therapie von Bluthochdruck.<br />
Er schilderte ausführlich, was Hypertoniker<br />
selber zur Senkung des<br />
Blutdrucks beitragen können. Das<br />
Wichtigste jedoch sei, so Middeke,<br />
der Krankheit vorzubeugen. Am<br />
Ende der Veranstaltung meldeten<br />
sich spontan rund 30 der Anwesenden<br />
für das erste Treffen der<br />
neu gegründeten Selbsthilfegrup-<br />
pe. Seitdem trifft sich die Gruppe<br />
regelmäßig und erarbeitet ein<br />
gemeinsames Programm für die<br />
nächsten Monate. Neue Mitglieder<br />
sind jederzeit willkommen, gerne<br />
auch aus Mühldorf sowie der weiteren<br />
Umgebung.<br />
Auskünfte gibt Gruppenleiterin<br />
Marianne Jank unter der Telefonnummer<br />
0 86 38 / 17 96.<br />
JÄHRLICHES TREFFEN DER GRUPPENLEITER<br />
In diesem Jahr fand die jährliche<br />
Weiterbildung der Selbsthilfegruppenleiterinnen<br />
und –leiter in<br />
Altenberg im Bergischen Land<br />
statt. Rund 15 Teilnehmer nutzten<br />
vom 29. September bis 2. Oktober<br />
die Gelegenheit zum gemeinsamen<br />
Austausch und zur Weiterbildung.<br />
Fünf Referenten waren<br />
nach Altenberg gekommen, um<br />
die aktuellsten Erkenntnisse über<br />
Ernährung, Entspannung und Bewegung<br />
bei Bluthochdruck zu erläutern.<br />
Außerdem standen auf<br />
dem Programm ein Vortrag über<br />
Religion und Bluthochdruck sowie<br />
ein Vortrag über die neuesten<br />
Trends bei Blutdruckmessgeräten.<br />
Neben der gemeinsamen Arbeit<br />
kam auch die Entspannung nicht<br />
zu kurz. Bei einem Besuch des Altenberger<br />
Doms sowie der Besichtigung<br />
des Bayerwerks in Leverkusen<br />
konnten sich die Gruppenleiter<br />
erholen und sich gestärkt dem In-<br />
formationsaustausch untereinander widmen. Auf der Veranstaltung<br />
wurden außerdem Gruppenleiterinnen und –leiter geehrt,<br />
die bereits seit zehn Jahren aktiv an der Gruppenarbeit beteiligt<br />
sind. Der Geschäftsführer der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>, Diplom-<br />
Betriebswirt Joachim Leiblein, gratulierte sehr herzlich und ehrte<br />
für ihr Engagement Wolfgang Mazart, Selbsthilfegruppe Stralsund<br />
und Vorsitzender des Patientenbeirats der Liga, Lothar Rupprecht,<br />
Selbsthilfegruppe Dormagen, Lieselotte Stahl, Selbsthilfegruppe<br />
Leichlingen, Dr. Raimund Meisel, Selbsthilfegruppe Starnberg und<br />
Anny Lambio, Selbsthilfegruppe Trier.<br />
29. SEPTEMBER BIS 2. OKTOBER 2008
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT PORTRÄT 23<br />
Eigenmächtiges Absetzen<br />
ist lebensbedrohlich<br />
Dr. Barbara Hogan leitet die Zentrale Notaufnahme der<br />
Asklepios Klinik in Hamburg Altona. Dort sind Patienten mit<br />
Bluthochdruck-Krisen an der Tagesordnung.<br />
Seit anderthalb Jahren ist Barbara<br />
Hogan an der Asklepios Klinik<br />
in Hamburg Altona Chefärztin der<br />
Zentralen Notaufnahme, einer der<br />
größten Notaufnahmen Deutschlands.<br />
Rund 47.000 Menschen suchen<br />
dort jedes Jahr medizinische<br />
Hilfe. Davon sind etwa 40 Prozent<br />
ein Fall für die Innere Medizin,<br />
nicht selten leiden sie unter Angina<br />
Pectoris (Schmerzen in der<br />
Brust) und hohem Blutdruck. „Eine<br />
Hochdruck-Krise kündigt sich nicht<br />
an“, erklärt Barbara Hogan. „Die<br />
Betroffenen wachen zum Beispiel<br />
eines Nachts mit Schmerzen in der<br />
Brust auf und bekommen kaum<br />
Luft.“ Dann sind Blutdruckwerte<br />
von 240 / 120 mm Hg nicht selten,<br />
ein lebensbedrohlich hoher Druck,<br />
der sofort behandelt werden muss.<br />
Auf die Frage, was diese Krisen am<br />
häufi gsten verursacht, antwortet<br />
Barbara Hogan vorsichtig: „Genaue<br />
Zahlen habe ich nicht, aber<br />
sehr häufi g liegt es am eigenmächtigen<br />
Absetzen blutdrucksenkender<br />
Medikamente.“ Denn nicht selten<br />
nehmen<br />
Hypertoniker<br />
ihre Tabletten<br />
nur solange,<br />
bis ihr Blutdruck einen normalen<br />
Wert erreicht hat, sagt Barbara<br />
Hogan. Dann ließen sie die Medikamente<br />
ohne Rücksprache mit<br />
ihrem Arzt einfach weg. Die Folge:<br />
Der Blutdruck steigt unkontrolliert.<br />
Liebe zur Notfallmedizin<br />
Barbara Hogan ist Fachärztin für<br />
Innere Medizin, Gastroenterologie<br />
und absolvierte ihre Ausbildung<br />
zur Nephrologin am Klinikum Aachen.<br />
„Dort habe ich dann die Liebe<br />
zur Notfallmedizin entdeckt“,<br />
erzählt die 48-Jährige. Sie gründete<br />
vor drei Jahren die <strong>Deutsche</strong><br />
Gesellschaft Interdisziplinäre Notfallaufnahme<br />
und setzt sich als deren<br />
Präsidentin dafür ein, dass in<br />
Deutschland bald eine Ausbildung<br />
zum Facharzt für Notfallmedizin<br />
eingeführt wird. „In vielen Kliniken<br />
ist die Notaufnahme nur ein Anhängsel,<br />
mit wenig durchdachten<br />
Strukturen und undurchsichtigen<br />
Abläufen, niemand arbeitet dort<br />
gern“, berichtet sie. Nur wenige<br />
deutsche Kliniken machen wie<br />
in Altona die Notaufnahme zu einer<br />
eigenen Abteilung, mit klaren<br />
Strukturen, kurzen Wartezeiten<br />
und höfl ichen Umgangsformen.<br />
Entspannung fi ndet die engagierte<br />
Ärztin beim Hören klassischer Musik.<br />
Sie liebt<br />
insbesondere<br />
die Musik<br />
Richard<br />
Wagners. In diesem Jahr besuchte<br />
sie gemeinsam mit ihrem Mann,<br />
dem sie im Februar 2008 das Ja-<br />
Wort gab, eine Aufführung von<br />
Tristan und Isolde der Bayreuther<br />
Festspiele. Zum Sport bleibe ihr<br />
» Eine Hochdruck-krise<br />
kündigt sich nicht an «<br />
Dr. Barbara Hogan ist Fachärztin<br />
für Innere Medizin und<br />
Gastroenterologie sowie<br />
Hypertensiologin DHL ® . Sie ist<br />
Chefärztin der Zentralen Notaufnahme<br />
an der Asklepios<br />
Klinik in Hamburg Altona und<br />
Präsidentin der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Gesellschaft Interdisziplinäre<br />
Notfallaufnahme.<br />
nur wenig Zeit, gesteht Barbara<br />
Hogan mit schlechtem Gewissen,<br />
und seit dem Tod ihres geliebten<br />
Hundes, einem französischen Hirtenhund,<br />
fi elen auch die ausgedehnten<br />
Spaziergänge weg. Selbst<br />
das Segeln komme zu kurz, obwohl<br />
sie nun schon seit anderthalb Jahren<br />
in Hamburg lebt. „Aber wenn<br />
ich dann mal Zeit zum Fernsehen<br />
fi nde“, erzählt sie und lacht, „dann<br />
setzte ich mich dabei wenigsten<br />
auf den Heimtrainer.“
24<br />
BEWEGUNG DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />
Lust auf Wandern<br />
Ein Schrittzähler bringt es an den<br />
Tag: Die meisten von uns gehen<br />
noch nicht mal 800 Meter am<br />
Tag zu Fuß. Wer im Alltag keine<br />
Zeit zum Laufen hat, sollte<br />
sich diese in der Freizeit und im<br />
Urlaub nehmen – der Gesundheit<br />
zuliebe.<br />
Der Mensch ist zum Gehen und<br />
Laufen geboren. Doch in der westlichen<br />
Welt verbringen viele die<br />
meiste Zeit des Tages sitzend: auf<br />
dem Schreibtischstuhl, im Bus,<br />
im Auto, auf dem Sofa. Der Bewegungsmangel<br />
rächt sich früher<br />
oder später, Übergewicht und gesundheitliche<br />
Probleme machen<br />
sich bemerkbar. Sinkende körperliche<br />
Belastbarkeit ist oft genug<br />
nichts anderes als die Folge von<br />
Trainingsmangel. Am Berufsalltag<br />
können wir nichts oder nur wenig<br />
ändern. Anders sieht es aus mit<br />
unserer Freizeit. Wer keine Lust auf<br />
Joggen oder Nordic Walken hat,<br />
fi ndet in Spaziergängen und im<br />
Wandern eine interessante Alternative.<br />
Für regelmäßige Spaziergänge<br />
und kleine Wanderungen<br />
sind meist am Wohnort und in<br />
der näheren Umgebung reizvolle<br />
Landschaften zu fi nden. Wer durch<br />
tägliches Spazieren gehen und regelmäßige<br />
Wanderungen fi t genug<br />
ist, kann sich im Urlaub auch<br />
an längere Strecken heran wagen.<br />
Denn freie Tage bieten die Gelegenheit<br />
für größere Wandertouren,<br />
die durch landschaftliche und<br />
kulturelle Höhepunkte zum besonderen<br />
Erlebnis werden.<br />
Der Reiz des Fremden<br />
Direkt vor der Haustür liegen die<br />
Europäischen Fernwanderwege:<br />
Elf Routen ziehen sich über 52.000<br />
Kilometern kreuz und quer durch<br />
Europa. Neun davon verlaufen<br />
auf einer Länge von 9.700 Kilometern<br />
in Deutschland. Tausende<br />
ehrenamtliche Helfer aus 55 europäischen<br />
Wandervereinen verteilt<br />
über 28 Länder erkunden die Wege<br />
und kümmern sich um deren Markierung.<br />
Der <strong>Deutsche</strong> Wanderverband<br />
informiert über die europäischen<br />
Fernwanderwege und<br />
Wandertipps im Internet<br />
www.wanderindex.de<br />
www.wanderkompass.de<br />
www.dvv-wandern.de<br />
www.fernwege.de<br />
www.wanderbares-deutschland.de<br />
zahlreiche deutsche Wanderwege<br />
im Internet unter www.wanderbares-deutschland.de.<br />
Auch außerhalb<br />
Europas gibt es Fernwanderwege<br />
für attraktive Touren so zum<br />
Beispiel in Asien und Nordamerika.<br />
Die freie Enzyklopädie www.<br />
wikipedia.org nennt unter dem<br />
Stichwort „Fernwanderweg“ eine<br />
ganze Reihe europäischer und außereuropäischer<br />
Wanderwege.<br />
Auch die seit Jahrhunderten bekannten<br />
Pilgerwege sind geeignet<br />
für abwechslungsreiche mehrtä
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT BEWEGUNG 25<br />
gige oder auch mehrwöchige Touren.<br />
Kultur und Landschaft sind<br />
hier eng verbunden mit sozialen<br />
und spirituellen Anreizen. Vor etlichen<br />
Jahren von Wanderern und<br />
Pilgern wiederentdeckt wurde der<br />
Jakobusweg, der sich nicht zuletzt<br />
durch prominente Pilger wie Hape<br />
Kerkeling zunehmender Beliebtheit<br />
erfreut. Der spanische Jakobsweg<br />
verläuft von den Pyrenäen<br />
bis nach Santiago de Compostela<br />
und verbindet die Königsstädte<br />
Jaca, Pamplona, Estella, Burgos<br />
und León. An der gut markierten<br />
Strecke fi nden sich zahlreiche<br />
Übernachtungsmöglichkeiten. In<br />
Herbergen, Privatzimmern, Pensionen<br />
und Hotels fi nden sich ganz<br />
unterschiedliche Unterkünfte je<br />
nach Geldbeutel und Geschmack.<br />
Reiseanbieter organisieren auf<br />
Wunsch Übernachtung und auch<br />
Gepäcktransport. Besonders beliebt<br />
sind die letzten 200 Kilometer,<br />
die viele im Laufe von zwei Wochen<br />
bewältigen. Da der Pilgerweg<br />
gut besucht ist, ergeben sich<br />
in aller Regel unterwegs und auch<br />
abends ganz zwanglos Kontakte<br />
mit anderen.<br />
Tipps für Hypertoniker<br />
Bluthochdruck-Erkrankte sollten<br />
vor der Planung einer mehrtägigen<br />
Wanderung auf einen gut eingestellten<br />
Blutdruck achten und zuvor<br />
mit ihrem behandelnden Arzt<br />
über ihre Reisepläne sprechen.<br />
Bei bereits bestehenden Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen und/oder<br />
einem unzureichend eingestellten<br />
Bluthochdruck sind Wanderwege<br />
nicht empfehlenswert, die über<br />
800 bis 1.400 Höhenmetern liegen.<br />
Vorübergehende größere Höhen<br />
sollten Wanderer erst nach einer<br />
Anpassungszeit anstreben. Regelmäßige<br />
Pausen und reichlich Flüssigkeitszufuhr<br />
helfen vorzeitige Erschöpfung<br />
zu vermeiden.<br />
Gut zu Fuß<br />
Studien haben gezeigt, dass<br />
bereits regelmäßiges Spazieren<br />
gehen das Risiko einer<br />
dementiellen Erkrankung wie<br />
Alzheimer verringert. Außerdem<br />
fördert das Gehen die<br />
persönliche Zufriedenheit, es<br />
stärkt das Immunsystem und<br />
reduziert die Anfälligkeit für<br />
Krankheiten. Ein Hypertoniker<br />
kann seinen systolischen<br />
(oberen) Blutdruck um etwa<br />
4 bis 9 mm Hg senken, wenn<br />
er mindestens vier Mal die<br />
Woche für 30 bis 45 Minuten<br />
spazieren geht. Auch die<br />
Herzfrequenz und erhöhte<br />
Blutfette lassen sich dadurch<br />
reduzieren, das Gewicht<br />
nimmt ab und der Blutzucker-<br />
Stoffwechsel verbessert sich.<br />
Die Betroffenen senken auf<br />
diese Weise ihr persönliches<br />
Risiko für einen Tod durch<br />
Schlaganfall um 14 Prozent,<br />
und für einen Tod in Folge<br />
von Durchblutungsstörungen<br />
des Herzens um 9 Prozent.
26<br />
ERNÄHRUNG<br />
WWISSENSCHAFTLICH BEWIESEN<br />
DRUCKPUNKT<br />
BBITTERE PEPTIDE<br />
Ausgabe 3/2008<br />
Essen mit Mehrwert?<br />
von Professor Dr. Dr. Gerhard Rechkemmer<br />
Die Lebensmittelbranche bietet heute etliche Produkte, die eine über den<br />
Nährwert hinausgehende Funktion haben sollen. Doch nicht alle funktionellen<br />
Lebensmittel halten, was sie versprechen.<br />
seit mehr als 20 Jahren gesetzlich der Phytosterole und Phytostano-<br />
geregelt. In Europa geraten sie le, die ebenfalls nachweislich den<br />
jedoch erst seit einigen Jahren Cholesterinspiegel senken. Der<br />
in den Blick der Wissenschaft praktische Einsatz der schlecht<br />
und der Politik. Insbesondere löslichen Phytosterole und Phyto-<br />
drei Gruppen von funktionellen stanole in der Herstellung von Le-<br />
Lebensmitteln sind inzwischen bensmitteln macht jedoch Schwie-<br />
hierzulande im Handel erhältlich: rigkeiten. Forschern der fi nnischen<br />
probiotische und präbiotische Raisio-Unternehmensgruppe ist es<br />
Milchprodukte, Fette und Öle mit vor einigen Jahren gelungen, die-<br />
einem Zusatz an Omega-3-Fettse Substanzen für die Verwendung<br />
säuren sowie Produkte, die mit in Margarine nutzbar zu machen.<br />
Phytosterolen oder Phytostanolen Auch in Skandinavien wurden die<br />
angereichert sind.<br />
ersten Milchmischgetränke mit<br />
Mit Lebensmitteln zu heilen,<br />
ist eine alte Idee. In vielen<br />
Ländern werden schon von alters<br />
her Speisen durch die Zugabe be-<br />
Phytostanolzusatz auf den Markt<br />
gebracht.<br />
stimmter Kräuter und Gewürze Wissenschaftlich nachgewiesen ist<br />
nicht nur aromatischer, sondern zum Beispiel die positive Wirkung<br />
auch besser verträglich gemacht. von Probiotika und Präbiotika auf In den vergangenen Jahren sind<br />
Heute wird so genannten „funk- die Dauer und den Schweregrad auch bioaktive Peptide in den Fotionellen<br />
Lebensmitteln“ oder von Durchfallerkrankungen, die kus der Wissenschaft geraten.<br />
„Functional Food“ eine über den durch die Einnahme von Antibi- Bioaktive Peptide sind chemische<br />
reinen Nährwert hinausgehende otika oder durch das Rota-Virus, Verbindungen, die aus mehreren<br />
Funktion oder Wirkung zugespro- zum Beispiel in Kindergärten, aus- Aminosäuren bestehen und sich<br />
chen: Sie sollen die Gesundheit ergelöst wurden. Auch die Wirkung auf den Stoffwechsel des Menschen<br />
auswirken. Für<br />
» DEM „FUNCTIONAL FOOD“ WIRD EINE ÜBER DEN REINEN<br />
einige dieser Pep-<br />
NÄHRWERT HINAUSGEHENDE FUNKTION ODER WIRKUNG ZUGESPROCHEN «<br />
tide konnte in Tierexperimenten<br />
eine<br />
blutdrucksenkende<br />
halten oder optimieren, das Wohl- der Omega-3-Fettsäuren ist wis- Wirkung nachgewiesen werden<br />
befi nden steigern und ernähsenschaftlich untersucht: Sie wir- sowie die Hemmung eines für<br />
rungsbedingte Erkrankungsrisiken ken sich positiv auf Blutfette wie die Blutdruckregulation wich-<br />
senken. Diese spezielle Art der Cholesterin und Triglyceride aus. tigen Enzyms, des Angiotensin<br />
Lebensmittel ist in Japan schon Weniger bekannt ist die Wirkung Converting Enzymes (ACE). Diese
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT ERNÄHRUNG 27<br />
FUNCTIONAL FOOD<br />
Functional Food, zu deutsch funktionelle<br />
Lebensmittel, sind Nahrungsmittel,<br />
die sich positiv auf<br />
die Gesundheit des Menschen<br />
auswirken sollen. Dies kann sowohl<br />
durch natürliche Inhaltsstoffe<br />
wie auch durch zugesetzte<br />
Inhaltsstoffe geschehen, etwa<br />
Bakterienkulturen oder ungesättigte<br />
Fettsäuren.<br />
Bislang gibt es in Europa keine<br />
gesetzliche Defi nition für diese<br />
Produkte.<br />
Peptide werden aus Milcheiweiß<br />
freigesetzt, etwa bei der Käseherstellung<br />
oder bei der Verdauung<br />
von Milchprodukten. In wieweit<br />
diese Peptide beim Menschen<br />
dann tatsächlich in aktiver Form<br />
verfügbar sind und damit den<br />
Blutdruck senken, wurde allerdings<br />
bisher nur in wenigen Studien<br />
untersucht. In Finnland ist seit<br />
kurzem ein Milch-Frucht-Mischgetränk<br />
auf dem Markt, das bioak-<br />
tive Peptide in hoher Konzentration<br />
enthält. Für dieses Produkt<br />
(Evolus) wurde der Nachweis<br />
einer blutdrucksenkenden Wirkung<br />
bei Hypertonikern durch<br />
Studien der Herstellerfi rma er-
28<br />
ERNÄHRUNG<br />
bracht. Möglicherweise würden<br />
diese bioaktiven Peptide bereits<br />
weit häufi ger eingesetzt, wenn sie<br />
nicht einen gravierenden Nachteil<br />
hätten: Sie schmecken ausgesprochen<br />
bitter.<br />
LLIEBER GESUND ALS<br />
FUNKTIONAL<br />
Umso interessanter sind Hinweise<br />
von Forschern, dass auch in<br />
der natürlichen Milch und daraus<br />
DIE DERZEIT HÄUFIGSTEN<br />
FUNKTIONELLEN ZUSÄTZE FÜR LEBENSMITTEL:<br />
PROBIOTISCHE BAKTERIEN<br />
Probiotika sind Milchsäurebakterien,<br />
die bis in den Darm gelangen<br />
und diesen positiv beeinfl<br />
ussen.<br />
PRÄBIOTIKA<br />
Präbiotika sind unverdauliche<br />
Nahrungsbestandteile, die das<br />
Wachstum gesunder Bakterienstämme<br />
im Darm fördern.<br />
hergestellten Produkten blutdrucksenkende<br />
Substanzen vorkommen.<br />
Hier steht die Forschung<br />
allerdings noch am Anfang. Generell<br />
ist jede Art der bewussten<br />
Ernährung ein wichtiger Schritt<br />
bei Bluthochdruck. Dabei können<br />
funktionelle Lebensmittel eine<br />
ungesunde Ernährung nicht ausgleichen.<br />
Dagegen beugt gesunde<br />
Ernährung und ausreichend Bewegung<br />
einer Erkrankung langfristig<br />
vor. Besonders wichtig für Hypertoniker<br />
ist die Verminderung der<br />
Salzaufnahme. Darum ist Teil ei-<br />
OMEGA-3-FETTSÄUREN<br />
Omega-3-Fettsäuren sind mehrfach<br />
ungesättigte Fettsäuren und<br />
für den Menschen lebensnotwendig.<br />
Sie können nur mit der<br />
Nahrung aufgenommen werden<br />
und kommen in fettreichen Kaltwasserfi<br />
schen vor wie Lachs,<br />
Makrele und Thunfi sch sowie in<br />
pfl anzlichen Ölen wie Lein- und<br />
Rapsöl.<br />
PHYTOSTEROLE UND<br />
PHYTOSTANOLE<br />
Phytosterole und Phytostanole<br />
sind pfl anzliche Wirkstoffe, die<br />
in fettreichen Pfl anzenteilen wie<br />
Sonnenblumenkernen, Sesam<br />
oder Sojabohnen vorkommen.<br />
DRUCKPUNKT<br />
AUTOR<br />
Ausgabe 3/2008<br />
ner Bluthochdruckbehandlung in<br />
der Regel zunächst eine mehrwöchige<br />
Phase, in der die Betroffenen<br />
sich möglichst salzarm ernähren<br />
sollten. Gehört ein Hypertoniker<br />
zur so genannten salzsensitiven-<br />
Gruppe, kann allein diese Maßnahme<br />
zu einer Absenkung des<br />
Bluthochdrucks führen (siehe Artikel<br />
Seite 8). Der Arzt kann dann<br />
möglicherweise die Medikamente<br />
reduzieren. Spricht diese sanfte<br />
Therapie nicht an, ist eine medikamentöse<br />
Therapie in jedem Fall<br />
unverzichtbar.<br />
Professor Dr. Dr. Gerhard<br />
Rechkemmer ist Diplom-Ernährungswissenschaftler<br />
und<br />
seit 2007 Präsident des Max<br />
Rubner-Instituts, Bundesforschungsinstitut<br />
für Ernährung<br />
und Lebensmittel (MRI), in<br />
Karlsruhe. Zuvor hatte er die<br />
Stiftungsprofessur „Biofunktionalität<br />
der Lebensmittel“ am<br />
Wissenschaftszentrum Weihenstephan<br />
der Technischen<br />
Universität München inne.
NOVARTIS<br />
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30<br />
ENTSPANNUNG DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />
Wasser senkt den Druck<br />
von Kirsten Mathiske-Schmidt<br />
Hydrotherapie kann den Blutdruck senken: Regelmäßige Wasseranwendungen tragen zur sinnvollen<br />
Ergänzung der Blutdrucktherapie bei.<br />
Ein nahezu ganzheitliches Therapiekonzept<br />
wurde bereits im 19.<br />
Jahrhundert von Pfarrer Sebastian<br />
Kneipp aus Bad Wörishofen entwickelt.<br />
Seine Therapie basiert auf<br />
fünf Säulen (siehe Kasten): Neben<br />
der bekannten Wassertherapie gibt<br />
es eine Ernährungstherapie, außerdem<br />
eine Bewegungstherapie,<br />
die Behandlung mit Mitteln der<br />
Pfl anzenheilkunde und eine Therapie<br />
zur Stressreduzierung. Alle<br />
Anwendungen regen die Selbstheilungskräfte<br />
an und tragen zusätzlich<br />
zur Regenerierung, Vitalisierung<br />
und Immunstärkung des<br />
Körpers bei. Dieses Konzept hat<br />
keineswegs an Aktualität verloren.<br />
Hydrotherapie<br />
Die Hydrotherapie ist die bekannteste<br />
der Kneipp’schen Anwendungen.<br />
Sie umfasst Therapien<br />
durch äußere Anwendungen<br />
mit Wasser, zum Beispiel in Form<br />
von Waschungen, Bädern, Güssen<br />
oder Wickeln. Schon in den<br />
ältesten Kulturen war die Heilkraft<br />
von Wasser bekannt, davon zeugen<br />
unter anderem die römischen<br />
Thermalbäder. Heute sind Hydrotherapien<br />
ein anerkannter Teil der<br />
Schulmedizin. Sie fi nden in allen<br />
Bereichen Anwendung und können<br />
vielfach auch zu Hause durchgeführt<br />
werden.<br />
Die Hydrotherapie wirkt wie eine<br />
Reiztherapie, die den Organismus<br />
umstimmen kann. Dabei spielt die<br />
Wassertemperatur eine wichtige<br />
Rolle. Als Faustregel gilt: Warmes<br />
Wasser entkrampft und entspannt,<br />
Kneippkur<br />
kaltes Wasser regt an, wechselnde<br />
Temperaturen bringen den Kreislauf<br />
in Schwung, machen mobil<br />
und härten ab. Je nach Temperatur<br />
Pfarrer Sebastian Kneipp entwickelte im 19. Jahrhundert eine ganzheitliche<br />
Therapie für die Behandlung von kranken Menschen und zur<br />
Krankheitsvorbeugung. Seine Kur ruht auf fünf Säulen:<br />
1. Hydrotherapie<br />
Insgesamt 120 Varianten der Behandlung mit kaltem und warmem Wasser<br />
in Verbindung mit Wärme steigern die natürlichen Selbstheilungskräfte<br />
des Körpers.<br />
2. Ernährungstherapie<br />
Kneipp empfi ehlt eine vollwertige Ernährung mit naturbelassenen, fett-<br />
armen Lebensmitteln. Dazu gehört vor allem reichlich Obst und Gemüse,<br />
Getreide, Kartoffeln, Milch und Milchprodukten. Fett und Zucker sind<br />
reduziert, Kaffee, Alkohol und Zigaretten möglichst ganz gestrichen.<br />
3. Bewegungstherapie<br />
Für reichlich Bewegung sollte gesorgt sein, vor allem durch Ausdauer-<br />
sportarten wie Schwimmen, Wandern und Radfahren. Kneipp empfahl<br />
einen harmonischen Ausgleich zwischen körperlicher und geistiger Bewegung.<br />
4. Phytotherapie<br />
Kneipp empfi ehlt die Mittel der klassischen Pfl anzenheilkunde als Tee,<br />
Badezusatz, Säfte oder Tabletten zum Beispiel zur Beruhigung oder zur<br />
Bekämpfung von Verstopfung oder Depressionen.<br />
5. Ordnungstherapie<br />
Kneipp hat bereits die negativen Auswirkungen von Stress und psychischen<br />
Problemen auf die Gesundheit erkannt. Er empfi ehlt zur Vorbeugung<br />
einen regelmäßigen Tagesablauf, Entspannungstechniken<br />
und psychologische Gespräche.
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT ENTSPANNUNG 31<br />
werden die Blutgefäße enger oder<br />
weiter. Lokale Kältemaßnahmen<br />
beruhigen und verlangsamen die<br />
Herztätigkeit, allgemeine Wärmeeinwirkungen<br />
erhöhen Schlagzahl<br />
und Volumen des Herzens, milde<br />
warme Bäder wirken blutdrucksenkend<br />
und heiße Bäder blutdrucksteigernd.<br />
Bei Bluthochdruck-Erkrankten ist<br />
eine Gewöhnungsphase an die<br />
hydrotherapeutischen Reize unabdingbar.<br />
Mit Waschungen und Güssen<br />
wird der Betroffene vorsichtig<br />
auf die Temperaturen vorbereitet.<br />
Güsse werden an einem Körperteil<br />
durchgeführt wie zum Beispiel<br />
Gesichtsguss, Armguss oder Knieguss.<br />
Dabei wird das Wasser immer<br />
von der Herzferne in die Herznähe<br />
geführt, meistens zu Beginn<br />
als wechselwarme Güsse, später<br />
als kalte Güsse. Bürstungen wirken<br />
darüber hinaus stabilisierend auf<br />
das vegetative Nervensystem, das<br />
unwillkürliche Körperfunktionen<br />
steuert wie Herzschlag, Atmung,<br />
Blutdruck und Verdauung.<br />
Vorsicht bei Kälte<br />
Extreme Kälteanwendungen müssen<br />
jedoch vermieden werden,<br />
denn großfl ächige Kältereize wie<br />
Schwimmen im kalten Wasser,<br />
kalte Güsse oder eine kalte Dusche<br />
nach körperlicher Anstrengung<br />
oder einem Saunabesuch können<br />
den Blutdruck in die Höhe treiben.<br />
Dagegen wirken sich regelmäßige<br />
morgendliche Wechselduschen,<br />
ansteigende Armbäder oder ansteigende<br />
Fußbäder am Abend positiv<br />
auf mäßig erhöhten Blutdruck<br />
aus. Das ansteigende Armbad ist<br />
eine ebenso sanfte wie wirkungsvolle<br />
Methode, den Blutdruck zu<br />
senken und das Herz zu entlasten.<br />
Hierfür wird eine Armbadewanne<br />
Empfehlenswerte Anwendungen<br />
Bürstungen<br />
wechselwarme Waschungen<br />
wechselwarme Güsse<br />
Vollbad<br />
bei Bluthochdruck<br />
Sauna, ohne kaltes Tauchbad<br />
Beachten Sie bitte:<br />
Nicht zu lange heiß baden, da dies das Herz belastet. Ist der<br />
Blutdruck stark erhöht und sehr schwankend, sollten Sie auf<br />
Saunabesuche verzichten.<br />
oder ein Waschbecken mit etwa 33<br />
Grad warmem Wasser gefüllt und<br />
beide Arme darin gebadet. Langsam<br />
wird nun wärmeres Wasser<br />
zugeführt, bis die Temperatur innerhalb<br />
von 15 bis 20 Minuten<br />
auf 39 Grad steigt. Mit Wasseranwendungen<br />
können Blutgefäße<br />
reguliert und trainiert werden. So<br />
erweitern sich die Gefäße in Arm,<br />
Kopf und Brust, dadurch wird der<br />
Kreislauf entlastet und die Durchblutung<br />
des Herzens verbessert.<br />
Äußere Wasseranwendungen<br />
schaffen zudem körperlichen und<br />
seelischen Ausgleich. Bei den Anwendungen<br />
kann das Wasser pur<br />
oder mit Zusatz genutzt werden.<br />
Diese Zusätze können natürlicher<br />
Art sein wie beim Meerwasserbad<br />
oder Solebad, sie können aber<br />
auch nachträglich zugegeben werden.<br />
Wer gerne badet und unter mäßig<br />
erhöhtem Blutdruck leidet, kann<br />
versuchen, seinen Blutdruck mit<br />
Kohlensäurebädern zu regulieren.<br />
Kohlensäure ist als Badezusatz in<br />
der Apotheke erhältlich und wird<br />
in etwa 30 Grad warmes Wasser<br />
gegeben. Das Bad sollte nicht länger<br />
als 20 Minuten dauern.<br />
AUTORIN<br />
Kirsten Mathiske-Schmidt ist<br />
Fachärztin für Physikalische<br />
Medizin und Rehabilitation an<br />
der Klinik für Physikalische<br />
Medizin und Rehabilitation,<br />
Charité-Universitätsmedizin.
32<br />
LESERBRIEFE DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />
Dr. Ulrich Tholl antwortet:<br />
Herzschrittmacher können aus verschiedenen<br />
Gründen implantiert<br />
werden, deshalb muss die Antwort<br />
auf mehrere Möglichkeiten eingehen.<br />
Ist der Herzschrittmacher<br />
überwiegend für die Steuerung des<br />
Herzschlags verantwortlich und ist<br />
deshalb der Puls regelmäßig, so<br />
können automatische Blutdruckmessgeräte<br />
in der Regel eingesetzt<br />
werden. Dient der Herzschrittmacher<br />
lediglich zur Absicherung gelegentlicher<br />
langsamer Herzschlagfolgen<br />
oder Pulsaussetzer und ist<br />
der eigene Herzrhythmus im Übrigen<br />
regelmäßig, so können in der<br />
Experten der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
beantworten Ihre Fragen<br />
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Die Beiträge geben nicht die Meinung der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>, des Redaktionskomitees oder der Redaktion wieder.<br />
Welche Messgeräte bei Herzschrittmacher?<br />
Gerhard N. fragt per Mail:<br />
Ich würde gern meinen Großeltern ein Blutdruckmessgerät schenken. Nun hat mein Opa seit zwei Jahren einen<br />
Herzschrittmacher. Kann dieser die Messwerte in irgendeiner Art beeinfl ussen? Oder kann ich beruhigt ein Messgerät<br />
kaufen?<br />
Regel Blutdruckmessautomaten<br />
eingesetzt werden. Ist hingegen<br />
der Herzschlag unregelmäßig und<br />
gelegentlich so langsam, dass ein<br />
Herzschrittmacher einsetzen muss,<br />
so besteht eine unregelmäßige<br />
Herzschlagfolge (absolute Arrhythmie).<br />
Diese Ausgangssituation<br />
ist für Blutdruckmessautomaten<br />
schwierig. In allen Situationen mit<br />
unregelmäßiger Herzschlagfolge<br />
(absolute Arrhythmie oder häufi<br />
ge Extrasystole) können automatische<br />
Blutdruckmessgeräte den<br />
Blutdruck häufi g nicht zuverlässig<br />
ermitteln. Manche Messautomaten<br />
zeigen dann bei Blutdruck-<br />
Dr. Ulrich Tholl ist Chefarzt der<br />
Abteilung Innere Medizin im<br />
St. Clemens-Hospital, Geldern,<br />
und Mitglied der Sektion Hochdruckdiagnostik<br />
der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Hochdruckliga</strong>.
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT LESERBRIEFE 33<br />
messungen „Error“ oder weisen<br />
mit einer „Arrhythmieanzeige“ auf<br />
Pulsunregelmäßigkeiten hin. Da<br />
allerdings auch Geräte vertrieben<br />
werden, die völlig unglaubwürdige<br />
Messwerte anzeigen, ist eine<br />
verlässliche Blutdruckmessung<br />
mit automatischen Messgeräten<br />
in dieser Situation nicht sicher gewährleistet.<br />
Es gibt allerdings auch<br />
Geräte die mehrere Messverfahren<br />
kombiniert einsetzen (zum Beispiel<br />
„Tensoval duo control“) und so mit<br />
Unterschiedliche Werte<br />
ERRATUM<br />
größerer Wahrscheinlichkeit zu einer<br />
verlässlichen Blutdruckermittlung<br />
führen können. Grundsätzlich<br />
sollten Träger eines Herzschrittmachers<br />
vor Anschaffung eines<br />
Blutdruckmessautomaten mit ihrem<br />
Hausarzt sprechen und nach<br />
dem Grund für die Herzschrittmacher-Implantation<br />
fragen. Anhand<br />
der Beurteilung des EKGs wird<br />
der Hausarzt Ratschläge zur Einsatzfähigkeit<br />
automatischer Blutdruckmessgeräte<br />
geben können.<br />
Margot H. fragt per Mail:<br />
Ich bin 73 Jahre alt und habe früher immer einen eher zu niedrigen<br />
Blutdruck gehabt. Doch inzwischen hat sich das geändert. Ich messe<br />
immer morgens meinen Blutdruck und erhalte dabei sehr unterschiedliche<br />
Werte: Unmittelbar nach dem Aufstehen ist der obere Blutdruckwert<br />
meist zwischen 150 und 175 mm Hg, rund zwei Stunden später<br />
liegt er zwischen 110 und 130 mm Hg. Diesen Unterschied konnte mir<br />
bisher noch niemand erklären. Können Sie mir etwas dazu sagen?<br />
Professor Dr. Horst Brass antwortet:<br />
Ich fi nde es gut, dass Sie häufi g Ihren Blutdruck messen und dabei die<br />
wechselnden Werte beobachtet haben. Dennoch wäre es wichtig, dass<br />
Sie sich gründlich ärztlich untersuchen lassen, denn aus schwankenden<br />
Blutdruckwerten kann eine manifeste Hypertonie entstehen. Dabei ist<br />
zu berücksichtigen, ob bei Ihnen weitere Risikofaktoren hinzukommen<br />
wie Übergewicht, Neigung zu Diabetes, Nikotingenuss, Bewegungsmangel<br />
und erbliche Belastung. Im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung<br />
könnten ihre Blutdruckschwankungen anhand einer so genannten<br />
24-Stunden-Blutdruckmessung näher untersucht werden.<br />
In der DRUCKPUNKT-Ausgabe 2/2008 hat sich auf Seite 25 bei<br />
dem Artikel „Zentraler Blutdruck gewinnt an Bedeutung“ in der<br />
Erläuterung zu Abbildung 3 ein Fehler eingeschlichen. Die richtige<br />
Erläuterung der abgebildeten Kurven muss lauten: Die gestrichelte<br />
Linie zeigt den systolischen Blutdruck eines Hypertonikers mit elastischem<br />
Gefäßsystem, die durchgezogene Linie den systolischen<br />
Blutdruck eines Hypertonikers mit versteiftem Gefäßsystem.<br />
mm Hg<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
Gerade für Patienten mit Herzschrittmachern<br />
gilt ganz besonders<br />
der Rat, bei der Auswahl eines<br />
Blutdruckmessautomaten mehrere<br />
Geräte zu testen. Sie sollten vor<br />
allem die Messgenauigkeit für sich<br />
individuell prüfen. Hierzu sollten<br />
sie im Sanitätshaus oder der Apotheke<br />
den Blutdruck mit dem Automaten<br />
messen und dann mit der<br />
Standardmethode (nichtautomatisierte<br />
Messung mit dem Stethoskop)<br />
überprüfen lassen.<br />
Professor Dr. med. Horst Brass<br />
war vor seinem Ruhestand viele<br />
Jahre Direktor der Medizinischen<br />
Klinik A im Klinikum Ludwigshafen.<br />
Peripherer Blutdruck:<br />
am Oberarm<br />
gemessen<br />
mm Hg<br />
Zentraler Blutdruck:<br />
am Herzen<br />
gemessen<br />
0 200 400 600 800 1000 0 200 400 600 800 1000<br />
Millisekunden Millisekunden<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80
34<br />
REZEPTE DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />
Leicht den<br />
durch<br />
Garnelensalat<br />
mit<br />
Ingwer-Dressing<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
Foto: RTL 2/Dalchow<br />
24 Riesengarnelen, roh<br />
2 EL Sojaöl<br />
2 Möhren<br />
1 rote Paprika<br />
1 rote Gemüsezwiebel<br />
1 Salatgurke<br />
einige Blätter frische Minze<br />
Tag<br />
Dressing<br />
2 Knoblauchzehen<br />
1 – 2 rote Chilischoten<br />
3 Stiele Zitronengras<br />
1 Schalotte<br />
1 EL gehackter Ingwer<br />
3 EL Fischfond (alternativ: Hühnerbrühe)<br />
2 EL Sojaöl<br />
4 EL Zucker<br />
Saft einer Limette<br />
2 EL Koriandergrün<br />
schwarzer Pfeffer aus der Mühle<br />
Für das Dressing den Knoblauch schälen und fein hacken. Chilischoten<br />
entkernen und ebenfalls fein hacken. Nur die hellen, unteren Drittel der<br />
Zitronengras-Stiele fein schneiden. Schalotte schälen und fein hacken.<br />
Gemüse mit Ingwer, Fond, Öl, Zucker, Limettensaft, Koriandergrün und<br />
Pfeffer möglichst in einer Küchenmaschine zu einer feinen Sauce verarbeiten.<br />
Kühl stellen.<br />
Garnelen schälen, Köpfe und Darm entfernen. In heißem Sojaöl braten<br />
bis die Schwänze rosa sind. Möhren, Paprika, Gemüsezwiebel und Salatgurke<br />
in feine Streifen schneiden. Zusammen mit den Garnelenschwänzen<br />
und der Minze (einige Blätter zum Garnieren zurück behalten) in einer<br />
Schüssel vermengen, Dressing zugeben und auf Teller anrichten.<br />
Pro Person: 1,32 g Eiweiß · 11,43 g Fett · 16,30 g Kohlenhydrate<br />
0,06 g Kochsalz · 30,62 mg Natrium · 28,56 mg Kalium · 175 kcal
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT REZEPTE 35<br />
Gesundheits-<br />
Drink<br />
Zutaten für 2 Personen<br />
2 Möhren<br />
1/2 frische Ananas<br />
1 Orange<br />
1 Apfel<br />
kl. Stück rote Beete<br />
1 TL Sonnenblumenöl<br />
Möhren waschen. Ananas schälen<br />
und in Stücke schneiden. Orange<br />
und Apfel schälen und achteln.<br />
Rote Beete schälen. Obst und Gemüse<br />
nacheinander in einen elektrischen<br />
Entsafter geben. Fertigen<br />
Saft mit Öl verrühren und in zwei<br />
Gläser füllen. Sofort trinken, damit<br />
keine Vitamine verloren gehen.<br />
Pro Person: 0,02 g Eiweiß<br />
2,50 g Fett · 0,15 g Kohlenhydrate<br />
0 g Kochsalz · 0,65 mg Natrium<br />
4,53 mg Kalium · 22,81 kcal<br />
Alexa Iwan stellte die Rezepte<br />
exklusiv für den Druckpunkt zusammen.<br />
Die Medizinjournalistin<br />
und Ernährungswissenschaftlerin<br />
war sieben Jahre lang im RTL<br />
Frühmagazin zu sehen und präsentierte<br />
von 2003 bis 2005 das<br />
WDR-Gesundheitsmagazin „rundumgesund“.<br />
Heute arbeitet sie als Moderatorin<br />
unter anderem für das AOK-Gesundheitsmagazin<br />
„vigo TV“ und<br />
als Buchautorin.<br />
Joghurt-Tiramisu<br />
Zutaten für 3 Personen<br />
300 g Naturjoghurt<br />
300 g klein geschnittene,<br />
weiche Früchte (z.B. Erdbeeren<br />
oder Himbeeren)<br />
12 Löffelbiskuits<br />
Saft einer Orange<br />
1 EL brauner Zucker<br />
Löffelbiskuits in Stücke brechen<br />
und die Hälfte davon in eine Schüssel<br />
oder Aufl aufform geben. Die<br />
Kekse mit der Hälfte des Orangensafts<br />
beträufeln und 150 Gramm<br />
der Früchte darauf verteilen. Das<br />
Ganze mit 150 Gramm glatt gerührtem<br />
Joghurt bedecken. In der<br />
gleichen Reihenfolge eine zweite<br />
Schicht getränkte Löffelbiskuits,<br />
Früchte und Joghurt darüber geben.<br />
Das Tiramisu kurz vor dem<br />
Servieren mit braunem Zucker bestreuen.<br />
Pro Person: 6,96 g Eiweiß<br />
2,29 g Fett · 44,29 g Kohlenhydrate<br />
0,13 g Kochsalz · 55,27 mg Natrium<br />
433,33 mg Kalium · 240 kcal
RÄTSEL Ausgabe 3/2008<br />
DRUCKPUNKT<br />
36<br />
Gewinnen Sie mit!<br />
Für alle Gewinner gibt es zusätzlich ein Jahr kostenfreie Mitgliedschaft in der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>.<br />
18<br />
17<br />
16<br />
15<br />
14<br />
13<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
18<br />
17<br />
16<br />
15<br />
14<br />
13<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
s1623.7-20<br />
Teil der<br />
Scheune<br />
süd-<br />
amerik.<br />
Gebirge<br />
franzö-<br />
sisch:<br />
Osten<br />
heilen<br />
unterer<br />
Ge-<br />
sichts-<br />
teil<br />
Wickel-<br />
gewand<br />
der<br />
Inderin<br />
Figur<br />
in „My<br />
Fair<br />
Lady”<br />
dt. Vor-<br />
silbe<br />
der Ver-<br />
neinung<br />
kurz<br />
für<br />
Diskette<br />
japan.<br />
Richtung<br />
d. Bud-<br />
dhismus<br />
Wind-<br />
schatten-<br />
seite<br />
vorher,<br />
früher<br />
Erbgut-<br />
träger<br />
(engl.<br />
Abk.)<br />
Zeitge-<br />
schmack<br />
schweiz.<br />
Stadt<br />
am<br />
Rhein<br />
vor-<br />
sprin-<br />
gende<br />
Spitze<br />
Künst-<br />
ler-<br />
werk-<br />
statt<br />
tro-<br />
pische<br />
Schling-<br />
pflanze<br />
Teil des<br />
Kopfes<br />
Ausdeh-<br />
nungs-<br />
begriff<br />
Leber-<br />
sekret<br />
amtl.<br />
Erlass<br />
ital.<br />
Ton-<br />
silbe<br />
unent-<br />
geltl.<br />
Lotte-<br />
rieschein<br />
Lotto-<br />
treffer<br />
Nagetier<br />
Blut-<br />
ader<br />
zum<br />
Herzen<br />
Unge-<br />
ziefer<br />
Baustoff<br />
Bloß-<br />
stel-<br />
lung,<br />
Schande<br />
Ringel-<br />
wurm,<br />
Blut-<br />
sauger<br />
Musik-<br />
zeichen<br />
latei-<br />
nisch:<br />
Leben<br />
Kehr-<br />
gerät<br />
Schwel-<br />
lung<br />
Unter-<br />
rich-<br />
tender<br />
altruss.<br />
Adliger<br />
Staaten<br />
bildendes<br />
Insekt<br />
Fußball-<br />
mann-<br />
schaft<br />
Inhalts-<br />
losigkeit<br />
Schiffs-<br />
zubehör<br />
Wirkstoff<br />
(Trans-<br />
mitter/<br />
Medizin)<br />
getrock-<br />
nete<br />
Getrei-<br />
dehalme<br />
Wand-<br />
verzie-<br />
rung<br />
Enterich<br />
eltern-<br />
loses<br />
Kind<br />
Herbst-<br />
blume<br />
entzündl.<br />
Verände-<br />
rung des<br />
Hautbildes<br />
Geburts-<br />
schmer-<br />
zen<br />
Hausmittel<br />
gegen<br />
Sodbrennen<br />
Abk.:<br />
von<br />
oben<br />
Mahl-<br />
zeit<br />
gasför-<br />
miges<br />
chem.<br />
Element<br />
adlig,<br />
vornehm<br />
Titel-<br />
figur<br />
bei<br />
Brecht<br />
Kontroll-<br />
bild-<br />
schirm<br />
Weite,<br />
Fremde<br />
in<br />
Achsen-<br />
richtung<br />
entzün-<br />
det,<br />
verletzt<br />
Med.:<br />
Backen-<br />
zahn<br />
hell-<br />
haarig<br />
Bestel-<br />
lung,<br />
Order<br />
früherer<br />
brasil.<br />
Fußball-<br />
star<br />
Prosa-<br />
erzäh-<br />
lung<br />
Futter-<br />
und<br />
Zier-<br />
pflanze<br />
Ketten-<br />
gesang<br />
Körper-<br />
teil<br />
Gesell-<br />
schafts-<br />
spiel<br />
Explo-<br />
sions-<br />
geräusch<br />
Stern-<br />
schnuppe<br />
Halbton<br />
unter d<br />
Kraft-<br />
maschine<br />
im Kfz<br />
weib-<br />
liches<br />
Wild-<br />
schwein<br />
Heil-,<br />
Zauber-<br />
trank<br />
Vorname d.<br />
amerik.<br />
Regisseurs<br />
Wilder †<br />
Krank-<br />
heits-<br />
bild<br />
ameri-<br />
kanischer<br />
Krapfen<br />
drogen-<br />
unab-<br />
hängig<br />
(engl.)<br />
dt.<br />
Schrift-<br />
steller †<br />
(Heinr.)<br />
Bart-<br />
schur<br />
Kurzform<br />
von<br />
Assistent<br />
sauber,<br />
flecken-<br />
los<br />
Länder<br />
jenseits<br />
der<br />
Meere<br />
gescho-<br />
rene<br />
Kopf-<br />
stelle<br />
persön-<br />
liches<br />
Für-<br />
wort<br />
Milch-<br />
organ<br />
bei<br />
Tieren<br />
Abk.:<br />
Sommer-<br />
semester<br />
ugs.<br />
für<br />
heran<br />
anleiten<br />
Hast,<br />
über-<br />
stürztes<br />
Drängen<br />
Körper-<br />
pflege-<br />
pro-<br />
dukt<br />
Funk-<br />
ortungs-<br />
ver-<br />
fahren<br />
Kurort<br />
im<br />
Allgäu<br />
Bewohner<br />
d. Obernil-<br />
gebiets<br />
flüssiges<br />
Behand-<br />
lungs-<br />
mittel<br />
blut-<br />
unter-<br />
laufener<br />
Streifen<br />
®
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT RÄTSEL 37<br />
1. Preis<br />
Oberarm-Blutdruckmessgerät von<br />
Panasonic mit integrierter Manschette.<br />
Der Arm wird durch die<br />
Geräteöffnung auf der Ellenbogenstütze<br />
abgelegt. Die integrierte<br />
Manschette ist für einen Oberarmumfang<br />
von 20 bis 34 Zentimeter<br />
geeignet. Das Gerät hat Speicherplatz<br />
für zwei Personen je 90 Werte.<br />
Im Display ist eine dreifarbige Ampelanzeige<br />
integriert zur Klassifi zierung<br />
des Blutdrucks.<br />
Wenn Sie an unserem Preisrätsel teilnehmen<br />
möchten, notieren Sie bitte das Lösungswort<br />
und schicken Sie es an uns per<br />
Post oder Fax:<br />
2. Preis<br />
Der Ratgeber aus dem Trias Verlag<br />
„Bluthochdruck. Endlich wieder<br />
gute Werte“ von Professor Dr.<br />
med. Martin Middeke.<br />
3. Preis<br />
Die DVD „Autogenes Training“ mit<br />
zwei Lernprogrammen für Autogenes<br />
Training. Eine Wellness-DVD<br />
von Coolmusic.<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />
Berliner Straße 46<br />
69120 Heidelberg<br />
Fax 0 62 21 – 5 88 55-25<br />
Sudoku-Rätsel<br />
... der japanische Rätselspaß ...<br />
Das Lösungswort des Preisrätsels<br />
im DRUCKPUNKT 2/2008 lautete<br />
„Herz-Kreislauf-Telefon“.<br />
Gewonnen haben:<br />
1. Preis · Pulkert Kurt,<br />
76227 Karlsruhe:<br />
Das Blutdruckmessgerät Tensoval<br />
duo control der Firma Hartmann.<br />
2. Preis · Petra Köhler,<br />
69245 Bammental:<br />
„Einfach und genial“ – Das Kochbuch<br />
von Drei-Sterne-Koch Dieter<br />
Müller.<br />
3. Preis · Ingo Agnesens,<br />
33106 Paderborn:<br />
Der ärztliche Ratgeber „Bluthochdruck.<br />
Erfolgreich behandeln – Risiken<br />
senken“ von Professor Dr. med.<br />
Wolfram Delius und Professor Dr.<br />
med. Erwin König.<br />
Einsendeschluss ist der 15. November<br />
2008. Das Lösungswort erscheint in der<br />
Ausgabe 4/2008. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />
die Gewinner ermittelt das Los.<br />
Das Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte und in<br />
jedem 3x3-Feld nur einmal vorkommen. Viel Vergnügen bei diesem japanischen Rätselspaß.<br />
8 1 3 6 4<br />
3 7 5 1<br />
9 2 7<br />
1 4 2<br />
4 2 1<br />
6 8<br />
5<br />
3 1 6<br />
8 4 7 9<br />
7 5 2 8 6<br />
8 7<br />
4 5 1 7 3<br />
2 5<br />
1 7 3 4<br />
2 6 7<br />
9 5 6 2<br />
1 5<br />
3 6 4 8 1<br />
1 7<br />
Aufl ösung auf der nächsten Seite
38<br />
VORSCHAU DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />
NACHGEFRAGT bei<br />
Professor Dr. med. Gerd Bönner, Jahrgang<br />
1948, Ärztlicher Direktor an den MEDIAN<br />
Kliniken Bad Krozingen, Klinik Lazariterhof /<br />
Baden – Privatklinik und Ärztlicher Geschäftsführer<br />
der <strong>Deutsche</strong>n Gesellschaft<br />
für Prävention und Rehabilitation von<br />
Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR e.V.).<br />
Er ist stellvertretender Vorsitzender der wissenschaftlichen Kommission<br />
der Hypertonie Akademie der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>.<br />
1. Worüber können Sie sich<br />
immer wieder freuen?<br />
Ich komme täglich mit vielen Menschen<br />
in Kontakt und es macht immer<br />
wieder Freude, Ihnen dabei zu helfen,<br />
ihre körperlichen, oft aber auch seelischen<br />
Probleme zu lösen.<br />
2. Worüber ärgern Sie sich am<br />
meisten?<br />
Über meine eigenen Unzulänglichkeiten.<br />
Welche das sind, behalte ich<br />
aber lieber für mich!<br />
3. Wie steht es zurzeit um Ihre Gesundheit?<br />
Ich bin dankbar, dass ich mich zum<br />
aktuellen Zeitpunkt wohl fühle, und<br />
hoffe, dass dies noch lange erhalten<br />
bleibt.<br />
4. Was essen Sie am liebsten?<br />
Ich bevorzuge die mediterrane Küche.<br />
Es ist herrlich, an einem lauschigen<br />
Sommerabend einen schönen französischen<br />
Käse zu einem Glas Rotwein<br />
zu genießen, vielleicht noch mit ein<br />
paar Oliven!<br />
5. Welchen Sport treiben Sie?<br />
Wenn die Arbeit es zulässt, jogge<br />
ich mit meiner Frau durch die<br />
Wiesen. Im Sommer wandere ich gerne<br />
in den Bergen.<br />
6. Wie können Sie sich am<br />
besten entspannen?<br />
Wenn ich viel Zeit habe, gehe ich gerne<br />
in die Sauna, dort kann ich sehr gut<br />
entspannen. Ist die Zeit knapper, ge-<br />
Lesen Sie in der nächsten Ausgabe:<br />
➜ Die Geschichte der Hypertonie-Therapie<br />
➜ Wie wirken Panikattacken und Ängste<br />
auf den Blutdruck?<br />
➜ Der Blutdruck-Schrittmacher – Therapie der Zukunft?<br />
lingt mir dies auch mit einem Satz aus<br />
einer klassischen Mozart-Symphonie.<br />
7. Welcher Kino- oder Fernsehfi lm<br />
hat Ihnen in letzter Zeit am meisten<br />
gefallen?<br />
Ich schaue mir nur selten Filme an.<br />
Stattdessen gehe ich lieber in eine<br />
interessante Kunstausstellung. Die<br />
Kunst des 20. Jahrhunderts ist für<br />
mich besonders interessant.<br />
8. Welches Buch hat Sie besonders<br />
beeindruckt?<br />
Das Buch „Ich bin dann mal weg“ von<br />
Hape Kerkeling ist leicht zu lesen, setzt<br />
sich aber doch mit einer ernsten Thematik<br />
auseinander, wenn ein Atheist<br />
auf christlichen Spuren wandelt und<br />
Gott ergründen will.<br />
9. Was bereitet Ihnen zurzeit am<br />
meisten Kopfzerbrechen?<br />
Für mich ist die Zukunft des Arztberufs<br />
ein großes Problem. Schon heute<br />
kann man bei den Ärzten in Praxis und<br />
Krankenhaus eine deutliche Überlastung<br />
beobachten, die in den nächsten<br />
Jahren durch den fehlenden Nachwuchs<br />
noch verstärkt werden wird. Es<br />
besteht trotz aller Beteuerungen der<br />
Politik die große Gefahr, dass letztlich<br />
doch die Qualität der Patientenversorgung<br />
reduziert werden muss.<br />
10. Was möchten Sie in Ihrem Leben<br />
unbedingt noch machen?<br />
Zum Glück habe ich noch einige<br />
unerfüllte Wünsche, die ich mir in der<br />
Rente erfüllen will.<br />
Auflösung des SUDOKU-Rätsels<br />
Seite 37<br />
6 5 3 8 7 4 2 1 9<br />
4 2 8 9 5 1 6 7 3<br />
7 1 9 2 3 6 5 4 8<br />
1 7 6 5 2 9 3 8 4<br />
8 4 2 1 6 3 7 9 5<br />
9 3 5 7 4 8 1 6 2<br />
2 8 1 6 9 5 4 3 7<br />
3 6 7 4 8 2 9 5 1<br />
5 9 4 3 1 7 8 2 6<br />
8 2 9 1 7 3 5 6 4<br />
3 4 7 5 6 2 9 1 8<br />
5 1 6 4 8 9 2 7 3<br />
1 9 5 8 3 6 4 2 7<br />
4 7 3 9 2 5 6 8 1<br />
2 6 8 7 4 1 3 9 5<br />
9 3 1 6 5 7 8 4 2<br />
6 8 2 3 1 4 7 5 9<br />
7 5 4 2 9 8 1 3 6<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> e.V. DHL ®<br />
<strong>Deutsche</strong> Hypertonie Gesellschaft<br />
<strong>Deutsche</strong>s Kompetenzzentrum Bluthochdruck<br />
Geschäftsführer:<br />
Dipl.-Betriebswirt Joachim Leiblein<br />
Geschäftsstelle:<br />
Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg<br />
Telefon: (0 62 21) 5 88 55- 0<br />
Telefax: (0 62 21) 5 88 55-25<br />
Internet: www.hochdruckliga.de<br />
E-Mail: hochdruckliga@t-online.de<br />
Schriftleitung:<br />
Prof. Dr. med. Rainer Düsing<br />
Prof. Dr. med. Martin Paul<br />
Redaktion:<br />
Dr. Anette Huesmann (v.i.S.d.P.), Heidelberg;<br />
für namentlich gekennzeichnete Beiträge sind<br />
die Autoren verantwortlich.<br />
Redaktionsanschrift:<br />
Dr. Anette Huesmann<br />
– Adresse siehe Geschäftsstelle –<br />
Titelfoto:<br />
Monkey Business · Fotolia.com<br />
Layout und Satz:<br />
Kaiser´s Ideenreich, 67433 Neustadt / Wstr.<br />
Druck und Versand:<br />
NINO Druck GmbH, 67435 Neustadt / Wstr.,<br />
www.ninodruck.de<br />
Vorstand der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>:<br />
Prof. Dr. med. Joachim Hoyer, Marburg<br />
(Vorsitzender)<br />
Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, Lübeck<br />
(stellv. Vorsitzender)<br />
Dr. med. Siegfried Eckert, Bad Oeynhausen<br />
Prof. Dr. med. Ulrich Kintscher, Berlin<br />
Privatdozent Dr. med. Thomas Mengden, Bonn<br />
Dr. Ing. Wolfgang Pfeiffer, Leverkusen<br />
Prof. Dr. med. Hans-Georg Predel, Köln<br />
Prof. Dr. med. Lars Christian Rump, Düsseldorf<br />
Schirmherrin der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Hochdruckliga</strong>:<br />
Dr. med. Marianne Koch, Tutzing<br />
Bezug:<br />
DRUCKPUNKT kann bei der Bundesgeschäftsstelle<br />
der <strong>Hochdruckliga</strong> zum Jahrespreis von<br />
21,40 Euro (inkl. MwSt. und Versandkosten)<br />
abonniert werden. Das Einzelheft kostet 4 Euro.<br />
Für die Mitglieder der <strong>Hochdruckliga</strong> ist der Bezugspreis<br />
im jährlichen Mindestbeitrag von<br />
16 Euro (Ärzte 26 Euro) enthalten. Als Abonnement-Zeitraum<br />
gilt das Kalenderjahr.<br />
Der Bezug verlängert sich um jeweils ein weiteres<br />
Jahr, wenn nicht sechs Wochen vor Jahresende<br />
gekündigt wird.<br />
Aufl age:<br />
DRUCKPUNKT erscheint viermal im Jahr in<br />
einer Aufl age von je 22.000 Exemplaren.<br />
Hinweis: Bei der Bezeichnung „Hypertensiologe<br />
DHL ® ”handelt es sich nicht um eine nach den<br />
Berufs ordnungen grundsätzlich führungsfähige<br />
Bezeichnung für Ärzte, sondern um eine nach dem<br />
entsprechenden ärztlichen Berufsrecht ein zu ord -<br />
nende Be zeichnung (z.B. nach der Musterbe rufs -<br />
ordnung der deutschen Ärzte als „Tätigkeitsschwerpunkt”<br />
bzw. nach den Be rufsordnungen<br />
der Landesärztekammern)<br />
Bankverbindung:<br />
Dresdner Bank Heidelberg<br />
Kto.-Nr. 541 493 300, BLZ 672 800 51<br />
Postbank Karlsruhe<br />
Kto.-Nr. 206 704 758, BLZ 660 100 75<br />
ISSN 1619-0637
Mit Becel bestens geschützt<br />
Reich an mehrfach ungesättigten<br />
Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren<br />
Eine gesunde Ernährung ist auch bei erhöhten Blutdruckwerten<br />
ein unverzichtbarer Beitrag, um Herz und Gefäße zu schützen.<br />
Eine geringe Salzzufuhr gehört ebenso dazu wie die<br />
bewusste Auswahl geeigneter Fette und Öle und deren<br />
sparsamer Gebrauch.<br />
Denn die große DASH-Studie hat gezeigt, dass eine<br />
Ernährung zur günstigen Beeinfl ussung des Blutdrucks<br />
wenig gesättigte, aber relativ viel ungesättigte Omega-3und<br />
Omega-6-Fettsäuren beinhalten sollte.<br />
Fette und Öl von Becel sind streng natriumarm, weisen einen hohen<br />
Anteil an mehrfach ungesättigten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren<br />
auf und helfen so täglich, das Herz-Kreislauf-System zu schützen.<br />
Mit den Produkten von Becel ist die herzgesunde Ernährung ganz einfach:<br />
• Zum Frühstück, Abendbrot, Brotzeit:<br />
Becel Diät Margarine Original oder<br />
Becel fettarme Diät Margarine Vital.<br />
• Zum Kochen, Backen und für Salate:<br />
Becel Diät Pfl anzencreme, Becel Diät für die warme Küche,<br />
Becel Omega-3 Pfl anzenöl.<br />
Mehr Informationen unter www.becel.de<br />
oder Tel. 08000/725235 (gebührenfrei)
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für Ihre Herz-Kreislauf-Therapie<br />
Hier können Sie sich informieren:<br />
www.pfi zer.de