14.12.2012 Aufrufe

Herunterladen - Deutsche Hochdruckliga

Herunterladen - Deutsche Hochdruckliga

Herunterladen - Deutsche Hochdruckliga

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ISSN 1619-0637<br />

<strong>Hochdruckliga</strong><br />

AUSGABE 3|2008<br />

Das Magazin für Prävention und Behandlung des Bluthochdrucks und seiner Folgen<br />

DRUCKPUNKT<br />

DEUTSCHE HOCHDRUCKLIGA e.V. DHL ® – DEUTSCHE HYPERTONIE GESELLSCHAFT<br />

Wieviel Salz enthalten<br />

unsere Lebensmittel ?<br />

Experten der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> rufen zur bundesweiten Kampagne gegen zuviel Salz auf<br />

Impfen – Die Zukunft? Nina Ruge Essen mit Mehrwert?<br />

Die Impfung gegen<br />

Bluthochdruck ist<br />

eine viel versprechende<br />

Therapie.<br />

Doch eine Anwendung<br />

ist erst in fünf<br />

Jahren zu erwarten.<br />

Die Journalistin<br />

hat durch eine<br />

Freundin erfahren,<br />

wie wichtig Blutdrucksenker<br />

sind:<br />

Sie können Leben<br />

retten.<br />

Funktionelle<br />

Lebensmittel sollen<br />

eine über den<br />

Nährwert hinausgehende<br />

Funktion<br />

haben. Aber nicht<br />

alle halten, was sie<br />

versprechen.


MEDICAL<br />

WELLNESS<br />

Gesundheitsvorsorge<br />

Alles in Balance?<br />

Körperliche Balance ist der wichtigste Faktor für<br />

Gesundheit und Fitness. Lassen Sie Ihren Körper<br />

nicht aus dem Gleichgewicht kommen.<br />

Geprüfte Medizintechnik hilft Ihnen dabei, die<br />

innere Balance medizinisch sinnvoll zu<br />

kontrollieren und zu fördern.<br />

Körperanalyse-Gerät Körperfett-Messgerät Blutdruckmessgeräte Schrittzähler<br />

OMRON BF500 OMRON BF306 OMRON R5 Professional und OMRON Walking style Pro<br />

OMRON M5 Professional OMRON Walking style II<br />

und OMRON Walking style One<br />

Die Medical Wellness-ausgezeichneten Geräte<br />

erhalten Sie in Apotheken und im autorisierten<br />

medizinischen Fachhandel.<br />

www.omron-medizintechnik.de<br />

www.omron-medizintechnik.at<br />

AUSGEZEICHNET!<br />

Gesundheitsvorsorge<br />

mit Prüfsiegel


Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT EDITORIAL 3<br />

Freunde fürs Leben<br />

Liebe DRUCKPUNKT-Leserinnen<br />

und -Leser, liebe Mitglieder<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>!<br />

Bluthochdruck? Für mich war das nie<br />

vaten Stress-Situation, der Schock. Sie<br />

ein Thema. Mit 105 / 55 mm Hg befi n-<br />

war zum Internisten gegangen, weil<br />

de ich mich zeitlebens außerhalb der<br />

sie nachts vor Herzklopfen nicht mehr<br />

Gefahrenzone. Doch zwei Erfahrungen<br />

schlafen konnte. Die Diagnose: Mas-<br />

haben mich für das Thema sensibel Die Moderatorin und Joursiver Bluthochdruck. Therapie: Sport,<br />

gemacht.<br />

nalistin Nina Ruge mode- Gewichtsreduktion und vor allem: Blut-<br />

Zunächst war eine Sendung meine errierte von 1997 bis 2007 drucksenker. Mit der Perspektive: Einste<br />

Erfahrung. Ich habe im April dieses das tägliche Promi-Maganahme ein Leben lang. Für sie brach<br />

Jahres eine Stunde lang das Thema zin „Leute heute“. Davor eine Welt zusammen. Nun war sie über<br />

„Stiller Killer in den Adern – Risiko Blut- präsentierte sie zahlreiche 60 Jahre lang völlig gesund gewesen,<br />

hochdruck“ im „Wissenschaftsforum Sendungen wie das ZDF hatte nie Tabletten nehmen müssen –<br />

Petersberg“ auf PHOENIX moderiert. „heute journal“ oder das und nun das. Innerlich wehrte sich al-<br />

Drei Top-Spezialisten – Professor Dr. ZDF-Nachrichtenmagazin les gegen die tägliche Blutdrucksenker-<br />

Hermann Haller, Professor Dr. Friedrich „heute Nacht“.<br />

Pfl icht. Sie studierte den Beipackzettel<br />

C. Luft und Dr. Andreas Barner – sowie Heute moderiert sie die bis auf Punkt und Komma. Und siehe<br />

unser Ex-Außenminister Hans-Dietrich Talkshow „Unter 4 Augen“ da. Obwohl das Medikament in ihrem<br />

Genscher als Betroffener saßen auf im Bayerischen Fernse- Fall recht niedrig dosiert war, zeigten<br />

dem Podium. Natürlich hatte ich mich hen, kirchliche Sendungen sich etliche der beschriebenen Ne-<br />

intensiv in das Thema eingearbeitet – im ZDF und auf PHOENIX benwirkungen im Vollbild. Schwindel.<br />

und ich erschrak. Weil ich erst in diesem das „Wissenschaftsforum Antriebslosigkeit. Ja, Depression. So<br />

Moment wirklich verstand, auf welcher Petersberg“.<br />

stark, dass an eine Lebensstiländerung<br />

Zeitbombe so viele Menschen sitzen.<br />

mit Sport und Gewichtsreduktion nicht<br />

20 Millionen Menschen allein in Deutschland hat der zu denken war. Sie haderte Tag für Tag mit sich und der<br />

stille Killer Bluthochdruck im Visier. Er hätte kaum eine Medikamentenschachtel. Sie wollte doch immer mit 96<br />

Chance – WENN uns allen seine Gefährlichkeit bewusst topfi t vom Barhocker…<br />

wäre! Doch das ist ja das Hinterhältige an ihm: Er kommt In einem unserer zahlreichen Telefonate sagte ich bei-<br />

auf Samtpfoten. Man spürt ihn nicht. Und mehr als die läufi g zu ihr: „Mach dir bitte, bitte bewusst, welches Ri-<br />

Hälfte der Bedrohten öffnet ihm ahnungslos die Tür. Weil siko du läufst, wenn du die Tabletten absetzt. Sie sind<br />

sie sich nicht schützen – keine Blutdrucksenker nehmen. deine Freunde! Sie beschützen dich! Akzeptiere sie als<br />

Und damit bin ich bei Erfahrung Nummer zwei: Bei ei- deine neuen, dauerhaften Gefährten in deinem Leben.“<br />

ner guten Freundin. Sie war Zeit ihres Lebens vollkom- Sie horchte auf. Sie sagte: „Da denke ich drüber nach.<br />

men gesund – und ihr Standardspruch war immer, wenn Vielleicht sind die Dinger wirklich Freunde fürs Leben.“<br />

es um das Altwerden ging: ‚Ich falle mit 96 topfi t vom<br />

Barhocker, mit einem Glas Whisky in der Hand.“ Sport<br />

getrieben hatte sie nie, was ihrem Gewicht nicht wirklich<br />

zuträglich gewesen war. Doch ihr Blutdruck – immer<br />

Herzlichst Ihre<br />

vorzüglich. Dann, eines Tages, nach einer extremen pri- Nina Ruge


4<br />

INHALT DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />

8 Praxis:<br />

Weniger Salz<br />

für alle<br />

14 Ratgeber:<br />

Richtig<br />

Blutdruck messen<br />

26 Ernährung:<br />

Essen<br />

mit Mehrwert<br />

© cytos Biotechnology AG<br />

10 Forschung:<br />

Impfen gegen<br />

Bluthochdruck<br />

24 Bewegung:<br />

Lust auf Wandern<br />

Das sind unsere Titelthemen<br />

EDITORIAL<br />

3 Freunde fürs Leben<br />

AKTUELLES<br />

6 Arbeitspausen fördern die Gesundheit<br />

7 Bewegung bremst Demenz<br />

PRAXIS<br />

8 Weniger Salz für alle<br />

FORSCHUNG<br />

10 Impfen gegen Bluthochdruck<br />

12 Was bringt Magnesium bei Hypertonie?<br />

RATGEBER<br />

14 Richtig Blutdruck messen<br />

AUS DER HOCHDRUCKLIGA<br />

18 Neue Publikationen erschienen<br />

19 Kompositionswettbewerb<br />

20 Weltweite Initiative gegen zu viel Salz<br />

21 Ein Stipendiat berichtet<br />

AUS DEN<br />

SELBSTHILFEGRUPPEN<br />

22 Neue Selbsthilfegruppe gegründet<br />

22 Jährliches Treffen der Gruppenleiter<br />

PORTRÄT<br />

23 „Eigenmächtiges Absetzen ist<br />

lebensbedrohlich“<br />

BEWEGUNG<br />

24 Lust auf Wandern<br />

ERNÄHRUNG<br />

26 Essen mit Mehrwert?<br />

ENTSPANNUNG<br />

30 Wasser senkt den Blutdruck<br />

RUBRIKEN<br />

32 LESERBRIEFE<br />

34 REZEPTE<br />

36 RÄTSEL<br />

38 NACHGEFRAGT<br />

38 VORSCHAU<br />

38 IMPRESSUM


comfort 20/40<br />

Die sanfte Blutdruckmessung -<br />

das bedeutet:<br />

angenehmer Messvorgang<br />

durch Messung während des<br />

Aufpumpens<br />

kurze Messzeit<br />

validierte Messgenauigkeit mit<br />

der visoMAX ® t mit<br />

Universalmanschette chette<br />

(23–43 cm)<br />

Die sanfte<br />

Blutdruckmessung<br />

von visomat ®<br />

Mes s genaui gk ei t<br />

<strong>Deutsche</strong>s Kompetenzzentrum Bluthochdruck<br />

k l i ni s ch val i di ert 2 0 0 5<br />

www.visomat.de Besser Messen.<br />

STIFTUNG STI WARENTEST<br />

GUT<br />

Im Test: 11 Oberarmmessgeräte,<br />

davon d 7 gut, 2 befriedigend,<br />

2 mangelhaft<br />

www.test.de<br />

1/2006<br />

PZN 4181866


6<br />

AKTUELLES DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />

Arbeitspausen<br />

Laut Arbeitsexperten machen 60 Prozent der<br />

Arbeitnehmer zu wenig Pausen. In der knapp<br />

bemessenen Mittagspause nehmen viele trotzdem<br />

eine üppige Mahlzeit zu sich. Die Folge:<br />

Leistungstiefs, Rückenschmerzen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />

Die Spitzenorganisation der<br />

Betriebskrankenkassen (BKK Bundesverband) rät<br />

deshalb allen Arbeitnehmern, regelmäßig Pausen<br />

zu machen und sich gesund zu ernähren.<br />

Häufigkeit von Sport 2008<br />

seltener als<br />

einmal pro<br />

Woche<br />

einmal pro<br />

Woche<br />

nie täglich<br />

10%<br />

22%<br />

14%<br />

13%<br />

Quelle: tns healthcare, BKK Bundesverband 2008; Grafik: BKK Bundesverband<br />

fördern die Gesundheit<br />

41%<br />

Musik senkt<br />

den Blutdruck<br />

mehrmals<br />

pro Woche<br />

Diätetische Ernährung nach Altersgruppen<br />

Alter in Jahren<br />

14-18<br />

19-24<br />

25-34<br />

35-50<br />

51-64<br />

65-80<br />

%<br />

4,1<br />

10<br />

5,9<br />

10<br />

4,5<br />

10<br />

7<br />

11<br />

13<br />

15<br />

20<br />

20<br />

5<br />

10<br />

15<br />

20<br />

Quelle: Nationale Verzehrsstudie, Grafik: BKK Bundesverband<br />

Der Spitzenverband koordiniert die Kampagne<br />

Move Europe (www.move-europe.de), an der in<br />

Deutschland bereits zahlreiche Betriebe beteiligt<br />

sind. Unternehmen wie der Autobauer Daimler<br />

und der Softwareentwickler SAP lassen sich dabei<br />

eine Menge einfallen, um ihre Arbeitnehmer<br />

zu motivieren, sich regelmäßig zu bewegen und<br />

gesund zu ernähren.<br />

Musik in Verbindung mit Atemübungen kann den Blutdruck senken,<br />

das berichtete die Zeitung Ärztliche Praxis in ihrer Online-Ausgabe vom<br />

16. Mai 2008. In einer Studie untersuchten Wissenschaftler der Universität<br />

Florenz 48 Patienten mit milder Hypertonie. Die Betroffenen waren<br />

zwischen 45 und 70 Jahre alt und erhielten Medikamente zur Blutdrucksenkung.<br />

Insgesamt 28 Studienteilnehmer hörten jeden Tag 30 Minuten<br />

lang klassische keltische oder indische Musik. Das Forschungsteam unter<br />

Leitung von Antonella Ferrari stufte diese als besonders rhythmisch<br />

und gleichförmig ein. Die Patienten machten außerdem während des<br />

Musikhörens langsame Atemübungen. Die restlichen 20 Teilnehmer waren<br />

einer Kontrollgruppe zugeteilt und erhielten keine Behandlung. Die<br />

Blutdruckwerte aller Beteiligten wurden vor Studienbeginn sowie eine<br />

Woche und vier Wochen nach Beginn der Therapie gemessen. Die Ergebnisse<br />

zeigten, dass sich der systolische (obere) Blutdruck bei den Teilnehmern<br />

der mit Musik behandelten Gruppe bereits eine Woche nach Start<br />

der Behandlung leicht gesenkt hatte. Nach insgesamt vier Wochen hatte<br />

sich dieser Effekt noch verstärkt.


Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT AKTUELLES 7<br />

Wussten Sie...??!<br />

dass Vitamin D nicht nur gut ist für die Knochen,<br />

sondern auch fürs Herz? Studien haben gezeigt,<br />

dass Menschen mit wenig Vitamin D im Blut ein<br />

doppelt so hohes Risiko für einen Herzinfarkt haben<br />

wie Menschen mit normalem Vitamin D-Spiegel.<br />

Sport senkt nicht nur das<br />

Risiko an Demenz zu erkranken,<br />

sondern verzögert auch<br />

das Fortschreiten der Erkrankung.<br />

Das berichtete die Online-<br />

Ausgabe der Ärzte Zeitung am<br />

15. Mai 2008. Laut Ärzte Zeitung<br />

analysierte die Hirnliga<br />

18 Studien zum Thema. Davon<br />

erbrachten 16 Studien Hinweise,<br />

dass körperliche Bewegung<br />

vor Demenz schützt. Das galt<br />

für alle Arten von körperlicher<br />

Aktivität – sowohl für Sport als<br />

auch für Gartenarbeit und Handarbeit.<br />

Je nach Art und Umfang<br />

der Bewegung hatten die körperlich<br />

Aktiven ein um etwa<br />

45 bis 60 Prozent reduziertes Risiko an einer Demenz zu erkranken.<br />

„Sport und Bewegung können Demenz nicht heilen, aber sie können<br />

zu einer Verzögerung des Erkrankungsprozesses beitragen“, sagte<br />

Professor Dr. Heinz Mechling vom Institut für Bewegungs- und<br />

Sportgerontologie der <strong>Deutsche</strong>n Sporthochschule Köln auf einer<br />

Tagung vom <strong>Deutsche</strong>n Verband für Sportwissenschaft in Bad<br />

Schönbrunn. Mechling führte an neun Kölner Senioreneinrichtungen<br />

eine Studie durch, bei der über 70-Jährige ein Jahr lang an einem<br />

Bewegungsprogramm teilnahmen. Dabei konnte er zeigen, dass sich<br />

zum einen die körperliche Leistungsfähigkeit der Senioren verbesserte,<br />

zum anderen die geistige Leistungsfähigkeit nicht weiter abnahm.<br />

Das galt für Demenzkranke ebenso wie für die übrigen Teilnehmer.


8 PRAXIS<br />

Zwischen acht und zehn Gramm mm<br />

Kochsalz nimmt ein erwachsener ener<br />

<strong>Deutsche</strong>r jeden Tag zu sich. Nur<br />

zwanzig Prozent davon stammen<br />

aus seinem eigenen Salzsteuer<br />

und der eigenen Küche, der Rest<br />

kommt aus den Salzzusätzen der<br />

Lebensmittelbranche. Denn rund<br />

80 Prozent des Salzes ist versteckt<br />

in verarbeiteten Lebensmitteln wie<br />

Brot, Wurst, Käse, Suppen, Soßen<br />

und Fertiggerichten. Verzichtet<br />

ein Einzelner beim Kochen aufs<br />

Salz und verkneift sich auch das<br />

Nachsalzen bei Tisch, so erreicht<br />

er damit relativ wenig, wenn er<br />

nicht zugleich weitgehend Brot,<br />

Käse und Wurst vom Speiseplan<br />

streicht. Für eine deutliche Senkung<br />

des täglichen Salzkonsums<br />

muss vor allem der Salzgehalt<br />

verarbeiteter Lebensmittel sinken.<br />

Inzwischen haben bereits einige<br />

Länder wie Finnland, Großbritannien<br />

und die USA reagiert. Mit<br />

landesweiten Initiativen wollen<br />

sie den Salzverzehr ihrer Einwohner<br />

reduzieren. Nun fordern<br />

namhafte Hochdruckexperten der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> auch<br />

in Deutschland eine bundesweite<br />

Kampagne. Professor Dr. Dieter<br />

Klaus, Professor Dr. Martin Middeke<br />

und Professor Dr. Joachim Hoyer<br />

veröffentlichten im Sommer<br />

in der <strong>Deutsche</strong>n Medizinischen<br />

DRUCKPUNKT<br />

Ausgabe 3/2008<br />

Weniger Salz für alle<br />

Die Menschen in den Industrieländern essen zu salzig.<br />

Die Folge: Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />

Nun setzen sich deutsche Hochdruckexperten für die<br />

Reduzierung des Salzkonsums ein.<br />

Wochenzeitung einen Aufruf zur<br />

Gründung einer Task Force „Weniger<br />

Salz für alle“.<br />

Sterblichkeit<br />

geht zurück<br />

Medizinische Studien haben ge-<br />

zeigt, dass nicht nur Kranke von<br />

der Kochsalzreduktion profi tieren,<br />

sondern auch gesunde Menschen.<br />

Wird die tägliche Zufuhr von Kochsalz<br />

auf sechs Gramm täglich gesenkt,<br />

so verringert sich bereits<br />

innerhalb weniger Jahre die Sterberate:<br />

Die Zahl der Todesfälle<br />

durch einen Schlaganfall sinkt um<br />

13 Prozent und die Zahl der Todesfälle<br />

durch einen Herzinfarkt um<br />

zehn Prozent. Bei den Neuerkrankungen<br />

an Bluthochdruck ist sogar<br />

ein Rückgang um 30 Prozent zu<br />

erwarten. Eine Untersuchung von<br />

Naturvölkern in Brasilien, Kenia<br />

und Papua-Neuguinea hat gezeigt,<br />

dass diese weniger als drei Gramm<br />

Salz täglich zu sich nehmen. Angehörige<br />

dieser Naturvölker erkranken<br />

praktisch nie an Bluthochdruck.<br />

In medizinischen Studien<br />

konnte längst nachgewiesen werden,<br />

dass eine salzreiche Ernährung<br />

den Blutdruck steigen lässt,<br />

eine salzarme Kost dagegen trägt<br />

zur Blutdrucksenkung bei. Das gilt<br />

sowohl für Personen mit erhöhtem<br />

Blutdruck, als auch für gesunde<br />

Menschen mit Blutdruckwerten im<br />

Normalbereich. Individuell reagiert<br />

allerdings jeder Mensch unterschiedlich,<br />

was von Wissenschaftlern<br />

auf die so genannte Salzsensitivität<br />

zurückgeführt wird. Der<br />

Organismus salzsensitiver Menschen<br />

reagiert noch stärker auf<br />

Salz als der Durchschnitt. Salzsensitiv<br />

sind etwa 50 bis 60 Prozent<br />

der Hochdruckkranken, dagegen<br />

nur 30 Prozent der Durchschnittsbürger.<br />

Salzsensitivität ist keine<br />

klar defi nierte Eigenschaft eines<br />

Menschen, sondern hängt von den<br />

Erbanlagen jedes Einzelnen ebenso<br />

ab wie vom individuellen Lebensstil<br />

und dem Lebensalter. Im Alter,<br />

bei Übergewicht, Diabetes und Nie-<br />

Die drei Hochdruckexperten der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> rufen<br />

zur Gründung einer Task Force auf<br />

und zur gemeinsamen Kampagne<br />

„Weniger Salz für alle“.<br />

Der Artikel basiert auf einer Veröffentlichung,<br />

die im Juni 2008 in der <strong>Deutsche</strong>n Medizinischen<br />

Wochenschrift erschien:<br />

DMW 2008; Ausgabe 133, Seite 1317 bis 1319.<br />

Professor Dr. Dieter Klaus, Professor Dr. Martin<br />

Middeke und Professor Dr. Joachim Hoyer:<br />

„Beschränkung der Kochsalzaufnahme für<br />

die Gesamtbevölkerung? Aufruf zur Gründung<br />

einer Task Force ‚Weniger Salz für alle’“.


Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT PRAXIS 9<br />

renerkrankungen nimmt die Salzsensitivität<br />

zu.<br />

Kampagnen<br />

weltweit<br />

Schon vor einigen Jahrzehnten<br />

wurde in Nordkarelien, Finnland,<br />

im Rahmen einer Initiative das<br />

übliche Kochsalz durch ein kochsalzreduziertes<br />

Mineralsalz ersetzt.<br />

So konnte der durchschnittliche<br />

Blutdruck der Bevölkerung gesenkt<br />

werden. Die Todesfälle, die<br />

auf Schlaganfall oder Herzinfarkt<br />

zurückzuführen waren, sanken bei<br />

den unter 65-Jährigen innerhalb<br />

von 30 Jahren um 75 Prozent. In<br />

Großbritannien wird derzeit auf<br />

die Aufklärung der Bevölkerung<br />

gesetzt. Dort wurde schon vor<br />

einigen Jahren auf freiwilliger Basis<br />

das so genannte Ampelsystem<br />

eingeführt: Lebensmittel werden<br />

mit drei farbigen Punkten je nach<br />

ihrem Stellenwert für die Gesundheit<br />

gekennzeichnet. Sie erhalten<br />

jeweils für die Inhaltsstoffe Zucker,<br />

Fett, gesättigte Fettsäuren und Salz<br />

einen grünen Punkt für gesund,<br />

einen gelben für bedenklich<br />

und einen roten Punkt für ungesund.<br />

Entsprechend diesem Vor-<br />

Professor Dr. Joachim Hoyer<br />

5 Tipps zur Salzreduktion<br />

Eine wirksame Reduzierung des<br />

Salzgehalts in verarbeiteten Lebensmitteln<br />

wird erst in einigen Jahren zu<br />

erwarten sein. Bis dahin gelten für<br />

Hypertoniker die von der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Hochdruckliga</strong> empfohlenen Maßnahmen,<br />

um den Verzehr von Kochsalz<br />

zu senken:<br />

1 Vermeiden von vorgefertigten<br />

Lebensmitteln mit hohem Salz-<br />

gehalt wie Wurst, Käse, Pökel-<br />

waren und Fischmarinaden<br />

2 Möglichst viele frische Lebens-<br />

mittel verwenden<br />

3 Vermeiden von Kochsalz in der<br />

Küche<br />

4 Würzen der Gerichte mit salz-<br />

freien Gewürzen<br />

5 Wenig Nachsalzen bei Tisch<br />

bild streben die drei Hochdruckexperten<br />

als erstes Ziel eine freiwillige<br />

Kennzeichnung in Deutschland<br />

an. Sie hoffen, dass damit<br />

innerhalb von einigen Jahren<br />

der Gebrauch von Kochsalz in<br />

Lebensmitteln, Fast Food und<br />

Restaurantgerichten sinkt. So<br />

könnte im Laufe von zehn Jahren<br />

eine Reduktion des Kochsalzgehalts<br />

um 40 bis 50 Prozent er-<br />

Professor Dr. Dieter Klaus<br />

reicht werden. Laut den Experten<br />

sei dann mit einer wirksamen<br />

Senkung des durchschnittlichen<br />

Blutdrucks der <strong>Deutsche</strong>n und<br />

damit auch einer Abnahme der<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu<br />

rechnen.<br />

Task Force<br />

Professor Klaus, Professor Middeke<br />

und Professor Hoyer schlagen<br />

als ersten Schritt die Gründung<br />

einer Task Force „Weniger Salz<br />

für alle“ vor. Task Force heißt zu<br />

deutsch „Einsatzkommando“ und<br />

entspricht einem Zusammenschluss<br />

von mehreren Parteien mit<br />

dem gleichen Ziel, ohne Konkurrenz<br />

und Führungsanspruch. Zur<br />

Teilnahme an dieser Task Force<br />

rufen die Hochdruckexperten alle<br />

wissenschaftlichen Gesellschaften<br />

auf, die sich der Vorbeugung von<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen verpfl<br />

ichtet fühlen. Die bundesweite<br />

Salzreduktion soll andere präventive<br />

Maßnahmen ergänzen, denn<br />

gesunde Ernährung, regelmäßige<br />

körperliche Bewegung und die<br />

Reduktion von Übergewicht sind<br />

wichtige Voraussetzungen für die<br />

Gesundheit jedes Einzelnen.<br />

Professor Dr. Martin Middeke


10<br />

FORSCHUNG DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />

Impfen gegen Bluthochdruck:<br />

Die Zukunft der Blutdrucktherapie?<br />

von Dr. med. Jan Menne und Professor Dr. med. Hermann Haller<br />

An der Medizinischen Hochschule Hannover startete vor kurzem eine<br />

neue Studie zur Impfung gegen Bluthochdruck. Insgesamt 80 Hypertoniker<br />

erhalten mehrere Impfungen, die ihren Blutdruck senken<br />

sollen. Anschließend werden die Studienteilnehmer ein Jahr weiter<br />

untersucht. Grundlage der neuen Studie sind Erkenntnisse über den<br />

Impfstoff aus einer früheren Studie, die erfolgreich verlaufen war.<br />

Im Labor entwickelt<br />

Die bereits erfolgreich verlaufene<br />

Studie wurde vor rund einem<br />

Jahr abgeschlossen, die Ergebnisse<br />

erschienen vor kurzem in<br />

der medizinischen Fachzeitschrift<br />

Lancet (2008 Ausgabe 371, Seite<br />

821 bis 827). Die 72 Studienteilnehmer<br />

hatten leichte bis mittelschwere<br />

Hypertonie und wurden<br />

verschiedenen Gruppen zugeteilt.<br />

Ein Teil der Hypertoniker erhielt<br />

den richtigen Impfstoff, die anderen<br />

bekamen eine Scheinimpfung.<br />

Weder die Patienten noch die<br />

Ärzte wussten, wer mit dem echten<br />

Medikament behandelt wurde.<br />

Die Studie untersuchte im Verlauf<br />

eines Jahres die Sicherheit und<br />

Verträglichkeit der Impfung sowie<br />

die Wirksamkeit von zwei unterschiedlichen<br />

Dosierungen.<br />

Der Impfstoff wurde vom Schweizer<br />

Unternehmen Cytos Biotechnology<br />

entwickelt. Die Forscher<br />

koppelten leere Virenhüllen mit<br />

dem menschlichen Hormon Angiotensin<br />

II. Der menschliche Körper<br />

reagiert auf die vermeintlichen<br />

Eindringlinge und produziert Antikörper,<br />

die das Hormon aus dem<br />

Blut fi schen. Angiotensin II ist das<br />

wichtigste körpereigene Hormon<br />

zur Blutdruckregulierung. Auch einige<br />

der Blutdrucksenker nehmen<br />

Einfl uss auf dieses Hormon. Während<br />

ACE-Hemmer seine Bildung<br />

verhindern, unterbinden AT1-Antagonisten<br />

seine Wirkung. Die Folge:<br />

Die Gefäße weiten sich und der<br />

Blutdruck sinkt.<br />

In der bereits abgeschlossenen<br />

Studie erhielten die Teilnehmer<br />

drei Impfungen: Eine beim Start,<br />

dann je eine weitere vier und zwölf<br />

Wochen später. Je größer die Dosis,<br />

desto mehr Antikörper produzierte<br />

der Körper. Vier Monate<br />

nach der Impfung waren nur noch<br />

In Studien erhält eine Gruppe der Hypertoniker<br />

den richtigen Impfstoff, eine andere<br />

Gruppe bekommt eine Scheinimpfung.<br />

Foto: cytos Biotechnology AG<br />

Foto: cytos Biotechnology AG<br />

Für den Impfstoff koppelten die Forscher<br />

leere Virenhüllen mit dem menschlichen<br />

Hormon Angiotension II.<br />

halb so viele Antikörper messbar.<br />

Das heißt die Wirkung der Impfung<br />

war langlebig, aber umkehrbar. Bei<br />

den Teilnehmern der Gruppe, die<br />

eine höhere Dosis erhalten hatten,<br />

sank der systolische (obere) Blutdruck<br />

während des Tages um 9<br />

mm Hg, der diastolische Blutdruck<br />

um 4 mm Hg. Interessanterweise<br />

fand sich eine besonders starke<br />

Wirksamkeit des Impfstoffs in den<br />

frühen Morgenstunden. Der frühmorgendliche<br />

Blutdruckanstieg<br />

wurde ab fünf Uhr durch den Impfstoff<br />

signifi kant gebremst, so dass<br />

um acht Uhr morgens eine Blutdrucksenkung<br />

von 25 mm Hg beim<br />

oberen Wert und 13 mm Hg beim<br />

unteren Wert erreicht wurde.<br />

Viel versprechende Therapie<br />

Beide Dosierungen des Impfstoffs<br />

erwiesen sich als sicher und gut<br />

verträglich. Die meisten Nebenwirkungen<br />

waren vorübergehend.<br />

So hatten manche der Teilnehmer<br />

lokal begrenzte Schmerzen an der<br />

Injektionsstelle, es kam dort außerdem<br />

zu Schwellungen, Rötungen


Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT FORSCHUNG 11<br />

und Verhärtungen. Etwa 25 Prozent<br />

der Patienten hatten in den<br />

ersten 24 Stunden grippeähnliche<br />

Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen<br />

und Muskelschmerzen.<br />

Die Symptome besserten sich<br />

schnell durch Paracetamol und<br />

wurden von den Patienten nicht als<br />

belastend wahrgenommen. Während<br />

der gesamten Beobachtungsphase,<br />

vier bis zwölf Monate nach<br />

der ersten Injektion, wurden keine<br />

durch den Impfstoff verursachten<br />

Nebenwirkungen festgestellt.<br />

Theoretisch besteht die Gefahr,<br />

dass es durch die Immunisierung<br />

zu Ablagerungen der mit dem<br />

Hormon verbundenen Antikörper<br />

kommt. In der bereits abgeschlossenen<br />

Studie war das jedoch nicht<br />

der Fall.<br />

Somit stellt die Impfung einen viel<br />

versprechenden neuen Therapieansatz<br />

dar. Das Hauptproblem der<br />

modernen medikamentösen Blutdrucktherapie<br />

ist die mangelnde<br />

Compliance. Das heißt, dass viele<br />

Hypertoniker ihre Medikamente<br />

nach einiger Zeit nicht mehr oder<br />

nur unregelmäßig nehmen. Dieses<br />

Problem könnte durch das lang<br />

und konstant anhaltende Wirkprinzip<br />

der Impfung gelöst werden.<br />

Verschiedene Dosierungen des Impfstoffs<br />

müssen in Studien auf ihre Verträglichkeit<br />

getestet werden.<br />

Foto: cytos Biotechnology AG<br />

Noch Fragen offen<br />

Eine Anwendung des Impfstoffs<br />

als neue Blutdrucktherapie ist frühestens<br />

in fünf Jahren zu erwarten.<br />

Zuvor muss noch geklärt werden,<br />

ob eine stärkere Blutdrucksenkung<br />

durch eine Erhöhung der Antikörperspiegel<br />

erreicht wird, zum Beispiel<br />

durch häufi gere anfängliche<br />

Impfungen oder eine höhere Dosis.<br />

Ferner ist zu klären, wie lange die<br />

Blutdrucksenkung anhält und ob<br />

und wann Auffrischimpfungen erforderlich<br />

sein werden. Als letztes<br />

gilt auch zu untersuchen, ob keine<br />

Nebenwirkungen nach dem Einsatz<br />

höherer Dosen auftreten. Zur<br />

Klärung dieser Fragen wird neben<br />

der Studie an der Medizinischen<br />

Hochschule Hannover derzeit noch<br />

eine weitere durchgeführt. Sehr<br />

wichtig ist auch festzustellen, wie<br />

sich bei geimpften Patienten der<br />

Blutdruck während einer Stresssituation<br />

verhält, zum Beispiel<br />

bei einer akuten starken Blutung.<br />

Wir persönlich gehen davon aus,<br />

dass die nicht blockierten Mechanismen<br />

der Blutdruckregulierung<br />

genügen sollten, um einen ausreichenden<br />

Blutdruck zu garantieren.<br />

Der Einsatz des Impfstoffs bei Patientinnen<br />

im gebärfähigen Alter<br />

wird nicht möglich sein. Denn eine<br />

Blockierung des Hormons durch<br />

ACE-Hemmer oder AT1-Antagonisten<br />

kann Fehlbildungen beim<br />

ungeborenen Kind verursachen.<br />

Es ist davon auszugehen, dass<br />

dieses auch für die Impfung zutreffen<br />

würde.<br />

Zusammenfassend lässt sich festhalten,<br />

dass das Prinzip der Immunisierung<br />

viel versprechend aussieht,<br />

die bisher nachgewiesene<br />

Blutdrucksenkung aber noch nicht<br />

ausreichend für den Routineeinsatz<br />

ist. Auch sind die Erkennt-<br />

nis über die Sicherheit noch zu<br />

dünn, um seltenere Komplikationen<br />

zu erfassen. Ergebnisse weiterer<br />

Studien sind abzuwarten. Für<br />

Patienten mit einem milden bis<br />

mittelschweren Bluthochdruck, die<br />

maximal eine Zweifachkombination<br />

von Blutdrucksenkern benötigen,<br />

mag die Impfung in Zukunft<br />

eine sehr gute alternative Therapieform<br />

darstellen.<br />

AUTOREN<br />

Professor Dr. Hermann Haller<br />

ist Direktor der Abteilung<br />

Nephrologie an der Medizinischen<br />

Hochschule Hannover.<br />

Dr. Jan Menne ist sein<br />

Mitarbeiter und Leiter der<br />

neuen Studie, mit der die<br />

Impfung gegen Bluthochdruck<br />

weiter untersucht wird.


12 FORSCHUNG<br />

Der Druckpunkt fragt – Experten antworten<br />

DRUCKPUNKT<br />

Ausgabe 3/2008<br />

Was bringt Magnesium bei Hypertonie?<br />

Magnesium und sein Einfl uss auf die Blutdruckregulation wurde viele Jahre vernachlässigt. Nun belegen<br />

neuere Untersuchungen seine blutdrucksenkende Wirkung. Was ist dran am Magnesium?<br />

Magnesium senkt den Druck<br />

In verschiedenen wissenschaftlichen Studien wurde beobachtet, dass Magnesiummangel<br />

Bluthochdruck begünstigen kann. Dabei kann Magnesiummangel mit<br />

normaler Ernährung nicht immer komplett ausgeglichen werden. Die Ursachen<br />

sind vielfältig: Ein Mangel an Magnesium kann zum Beispiel durch vermehrte<br />

Aufnahme von Magnesium in die Knochen entstehen oder durch vermehrte Magnesiumausscheidung<br />

mit dem Urin, besonders bei einer Therapie mit Diuretika<br />

(Entwässerungsmittel). Aber auch Mangelernährung kann zu einem verminderten<br />

Magnesiumspiegel führen. Durchschnittlich nimmt ein Mensch bei gesunder Ernährung<br />

300 bis 400 Milligramm Magnesium pro Tag zu sich. Zahlreiche Untersuchungen<br />

seit den 60iger Jahren haben belegt, dass in verschiedenen Zellarten<br />

sowohl bei Hypertonikern als auch bei hypertensiven Tieren ein Magnesiummangel<br />

vorliegt. Dabei sind unterschiedliche Interaktionen mit Natrium und Kalzium<br />

beteiligt, die durch gestörte Transportmechanismen von Stoffwechselprodukten in<br />

die Zelle oder aus der Zelle entstehen. Daraus resultiert letztlich unter anderem ein<br />

hoher Blutdruck, der häufi g auch mit verminderten Kaliumwerten einhergeht.<br />

Professor Dr. med.<br />

Klaus Kisters ist Facharzt<br />

für Innere Medizin<br />

und Nephrologie<br />

sowie Hypertensiologe<br />

DHL ® .<br />

Er ist Chefarzt der Klinik<br />

für Innere Medizin<br />

der Medizinischen<br />

Klinik I am St. Anna-<br />

Positiver Effekt<br />

Hospital in Herne.<br />

Im Jahr 2003 wurden mehrere große Studien zur Magnesiumtherapie ausgewertet.<br />

Dabei konnte nachgewiesen werden, dass eine Therapie ausschließlich mit Magnesiumtabletten<br />

je nach Dosis sowohl den oberen als auch den unteren Blutdruckwert bis zu 20 mm Hg senkt.<br />

Auch viele Veröffentlichungen aus Frankreich und dem deutschsprachigen Raum belegen den positiven Effekt<br />

einer Magnesiumtherapie auf den Blutdruck. Nicht zuletzt kann die Verkalkung der Blutgefäße mit Magnesium<br />

reduziert werden. Neuere Studien zeigen außerdem, dass der so genannte Pulsdruck durch eine Magnesiumtherapie<br />

günstig beeinfl usst wird. Der Pulsdruck ist die Differenz zwischen dem oberen und unteren Blutdruckwert<br />

(siehe Druckpunkt 1/2008, Seite 24). Auch Fettstoffwechselstörungen können durch die regelmäßige Einnahme<br />

von Magnesium positiv beeinfl usst werden.<br />

Mein Standpunkt<br />

PRO<br />

Die regelmäßige Einnahme von Magnesium in Form von geeigneten Magnesiumpräparaten kann den Blutdruck<br />

senken, Gefäßverkalkungen verringern und Fettstoffwechselstörungen positiv beeinfl ussen.


Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT FORSCHUNG 13<br />

Der Körper eines Erwachsenen enthält durchschnittlich nahezu 20 Gramm Magnesium, das bei zahlreichen<br />

Stoffwechselvorgängen eine wichtige Rolle spielt. Der Mineralstoff ist essentiell, das heißt, er muss dem<br />

Körper mit der Nahrung zugeführt werden. Magnesiummangel kann zu Symptomen wie Müdigkeit, Muskelkrämpfen,<br />

Herzrhythmusstörungen und auch Bluthochdruck führen. Mediziner prüfen derzeit, ob die Einnahme<br />

von Magnesiumpräparaten einen erhöhten Blutdruck senken kann.<br />

Dr. med. Thomas<br />

Schramm ist Facharzt<br />

für Innere Medizin,<br />

Kardiologie und Sportmedizin<br />

sowie Hypertensiologe<br />

DHL ® . Er<br />

leitet gemeinsam mit<br />

Dr. med. Alexander<br />

Stäblein eine Praxis für<br />

Innere Medizin, Kardiologie<br />

und Sportmedizin<br />

Datenlage ungenügend<br />

Das wichtigste Ziel der Hochdrucktherapie ist eine sichere, nebenwirkungsarme und<br />

langfristige Verbesserung der Blutdruckeinstellung. So kann das Risiko für Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen reduziert und damit das Leben verlängert werden. Jede<br />

medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlung muss hinsichtlich dieser<br />

Anforderungen geprüft werden. Je nebenwirkungsärmer und vermeintlich harmloser<br />

ein Medikament, desto weniger wird dieses beachtet. Das gilt aus meiner<br />

Sicht auch für Magnesium. Magnesium ist ein wichtiger Bestandteil im Körper, es<br />

aktiviert eine Vielzahl von Enzymen (chemische Stoffe, die Stoffwechselvorgänge<br />

steuern) und ist an der Muskelkontraktion beteiligt. Insbesondere seine Beteiligung<br />

bei der Entspannung glatter Gefäßmuskelzellen ließ einen blutdruckregulierenden<br />

Effekt vermuten und konnte experimentell auch nachgewiesen werden. Metaanalysen<br />

zeigten einen positiven Einfl uss von Magnesium, aber auch von Kalium<br />

und Calcium, auf die Blutdrucksenkung beim Menschen. Sie konnten jedoch nicht<br />

nachweisen, dass Bluthochdruck durch niedrige oder hohe Dosen von Magnesium<br />

zuverlässig und langfristig gesenkt wird. Sie haben auch nicht bewiesen, dass die<br />

Schädigung von Herz, Gehirn, Nieren und Gefäßen verhindert wird.<br />

in Köln Rodenkirchen. Sinnvoll bei Mangel<br />

Die Analyse der Studien lässt zudem vermuten, dass Magnesium nur bei Menschen<br />

mit zu niedrigem Magnesiumspiegel blutdrucksenkend wirkt. Gesunde Menschen mit gesunden Ernährungsund<br />

Lebensgewohnheiten haben aber üblicherweise keinen Magnesiummangel. Auch Hypertoniker, die ein normal<br />

dosiertes Diuretikum (Entwässerungsmittel) erhalten, haben nur selten Magnesiummangel. Um aber die<br />

Patienten mit Magnesiummangel zu fi nden, sollte im Rahmen der Diagnostik der Magnesiumspiegel bestimmt<br />

werden. Der behandelnde Arzt sollte auf Symptome von Magnesiummangel achten wie nervöse Störungen, Depression,<br />

Übelkeit, Gewichtsabnahme und Herzrhythmusstörungen. Bei nachgewiesenem Magnesiummangel<br />

sollte der Betroffene Magnesium erhalten und kann damit dann auch die Blutdruckeinstellung verbessern.<br />

CONTRA<br />

Mein Standpunkt<br />

Magnesium kann aus meiner Sicht aufgrund der Datenlage noch nicht als etablierte Substanz bei der Behandlung<br />

von Bluthochdruck gesehen werden. Zurzeit sollten Betroffene nur bei Nachweis eines gesicherten<br />

Magnesiummangels Magnesium einnehmen.


14 RATGEBER EBER<br />

DRUCKPUNKT<br />

Ausgabe A<br />

3/2008<br />

von Professor Dr. med. Bernd Sanner<br />

Die Blutdruck-Selbstmessung ist für Hypertoniker ein wichtiger Beitrag zur Behandlung ihrer Krankheit.<br />

Doch nur richtiges Messen bringt richtige Werte.<br />

Die von den Betroffenen zu Hause<br />

selbst gemessenen Blutdruckwerte<br />

sind aussagekräftiger als<br />

Einzelmessungen beim Arzt. Deshalb<br />

ist heute die Selbstmessung<br />

der Hypertoniker ein wichtiger<br />

Beitrag für deren Behandlung.<br />

Mit automatischen Geräten ist die<br />

Selbstmessung einfach, trotzdem<br />

können fehlerhafte Messungen die<br />

Werte verfälschen.<br />

Entspannt sitzen<br />

Die Messung des Blutdrucks sollte<br />

nach fünf Minuten ruhigen Sitzens<br />

in ruhiger Umgebung und entspannter<br />

Sitzhaltung durchgeführt<br />

werden. Die Beine sollten nebeneinander<br />

stehen, bei übereinander<br />

geschlagenen Beinen steigt der<br />

Blutdruck durch die Anspannung<br />

der Muskulatur. Der Messpunkt<br />

am Arm sollte sich immer in Herzhöhe<br />

befi nden. Liegt er tiefer, so ist<br />

der gemessene Wert zu hoch, bei<br />

einem höher liegenden Messpunkt<br />

ist er zu niedrig. Als Faustregel<br />

gilt: Je zehn Zentimeter unterhalb<br />

der Herzhöhe liegt der systolische<br />

(obere) Messwert etwa 8 mm Hg<br />

und der diastolische (untere) rund<br />

6 mm Hg zu hoch. Außerdem sollten<br />

Sie den Blutdruck immer an<br />

dem Arm mit den höheren Blutdruckwerten<br />

messen. Welcher das<br />

ist, sagt Ihnen Ihr Arzt nach einer<br />

Kontrollmessung. Unterschiede bis<br />

zu 20 mm Hg gelten als normal. Es<br />

empfi ehlt sich, den Blutdruck zweimal<br />

in Folge mit einer Pause von<br />

ein bis zwei Minuten zu messen.<br />

Meist liegt der Wert der zweiten<br />

Messung niedriger. Diesen sollten<br />

Sie notieren.<br />

Oberarm und Handgelenk<br />

Bei der Messung des Blutdrucks<br />

am Oberarm ist die Manschette<br />

so anzulegen, dass sich der aufblasbare<br />

Teil an der Innenseite des<br />

Falsche Manschetten<br />

Sind die Manschetten zu<br />

schmal oder werden sie zu<br />

locker angelegt, so liegen<br />

die Messwerte zu hoch. Bei zu<br />

breiten Manschetten ergeben<br />

sich zu niedrige Werte. Wird<br />

die Manschette über der Kleidung<br />

angelegt oder ist<br />

der Oberarm durch enge Kleidung<br />

eingeengt, so sind die<br />

Messwerte unzuverlässig.<br />

Falscher Messpunkt<br />

Liegt der Messpunkt unterhalb<br />

der Herzhöhe, so sind die<br />

gemessenen Werte zu hoch.<br />

Liegt der Messpunkt oberhalb<br />

der Herzhöhe, sind die Werte<br />

zu niedrig.


16<br />

RATGEBER DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />

Normale Manschette 22 – 32 cm Größere Manschette 32 – 42 cm<br />

Als Standardausstattung haben viele Oberarm-Messgeräte eine Manschette<br />

für Oberarmumfänge bis zu 32 Zentimetern. Menschen mit höheren<br />

Armumfängen brauchen eine größere Manschette, um die Messwerte<br />

nicht zu verfälschen.<br />

Oberarms befi ndet. Der Verschluss<br />

sollte außen liegen, der Schlauch<br />

nach unten zur Hand zeigen. Die<br />

Manschette sollte zwei Querfi nger<br />

oberhalb der Ellenbeuge nicht<br />

zu stramm angelegt sein, so dass<br />

noch ein Finger leicht unter die<br />

verschlossene Manschette passt.<br />

Die Standardmanschette ist bis zu<br />

einem Umfang von 33 Zentimetern<br />

zugelassen. Bei größeren Umfängen<br />

des Oberarms sind größere<br />

Manschetten verfügbar. Ist die<br />

Manschette zu klein, so wird der<br />

Blutdruck zu hoch gemessen.<br />

Die Messung des Blutdrucks am<br />

Handgelenk erscheint einfacher, es<br />

können jedoch häufi ger Fehler unterlaufen,<br />

da die Armhaltung stärker<br />

variieren kann. Das Anlegen<br />

des Geräts erfolgt entsprechend<br />

den Angaben des Herstellers. Unterschiede<br />

ergeben sich durch die<br />

unterschiedliche Konstruktion der<br />

im Gerät integrierten Manschetten.<br />

Neue Geräte beginnen erst dann<br />

die Messung, wenn der Messpunkt<br />

auf Herzhöhe liegt und die<br />

Armhaltung stimmt.<br />

Das richtige Gerät fi nden<br />

Jedes Blutdruckmessgerät, das<br />

zum Verkauf angeboten wird, ist<br />

geeicht. Trotzdem messen nicht<br />

alle den Blutdruck wirklich genau.<br />

Mehr Sicherheit haben Sie bei<br />

Geräten, die von der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Hochdruckliga</strong> überprüft und mit<br />

einem Prüfsiegel ausgezeichnet<br />

wurden. Lassen Sie dennoch das<br />

Gerät vor dem Kauf auf seine individuelle<br />

Messgenauigkeit überprüfen.<br />

Sie können zum Beispiel in<br />

der Apotheke eine Vergleichsmessung<br />

mit Hilfe eines Stethoskops<br />

durchführen lassen. Die unteren<br />

und oberen Werte beider Messmethoden<br />

sollten nicht mehr als<br />

10 mm Hg auseinander liegen. Bei<br />

Herzrhythmusstörungen ist eine<br />

Blutdruckmessung schwierig, da<br />

Lassen Sie sich das<br />

richtige Blutdruckmessen<br />

in einer Schulung zeigen.<br />

Messen Sie täglich Ihren<br />

Blutdruck.<br />

Messen Sie erst nach fünf<br />

Minuten Ruhe.<br />

Messen Sie am Arm mit<br />

dem höheren Blutdruck.<br />

Die Manschette muss<br />

passen.<br />

Der Messpunkt am Arm<br />

sollte sich in Herzhöhe<br />

befi nden.<br />

Selbst gemessene Blutdruckwerte<br />

sollten unter<br />

135 / 85 mm Hg liegen.<br />

Schreiben Sie Ihre<br />

Blutdruckwerte auf und<br />

vergleichen Sie diese<br />

regelmäßig.<br />

Stellen Sie anhand von<br />

Kontrollmessungen beim<br />

Hausarzt oder in der<br />

Apotheke sicher, dass Ihr<br />

Messgerät zuverlässige<br />

Werte liefert.<br />

Bei Herzrhythmusstörungen<br />

muss ein geeignetes<br />

Messgerät<br />

verwendet werden.<br />

Zuverlässige Blutdruckmessgeräte<br />

mit dem Prüfsiegel<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />

sind im Internet abrufbar<br />

unter:<br />

www.hochdruckliga.de


Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT RATGEBER 17<br />

Nicht sprechen<br />

Rücken anlehnen<br />

Manschette in Herzhöhe<br />

Bitte hinsetzen<br />

Beine nicht überkreuzen<br />

Füße auf den Boden stellen<br />

sich die Höhe des Blutdrucks von<br />

Schlag zu Schlag verändert. Bei<br />

Vorhoffl immern, der häufi gsten<br />

Herzrhythmusstörung, sollten Sie<br />

den Blutdruck dreimal messen und<br />

aus den drei unteren Werten und<br />

den drei oberen Werten jeweils<br />

den Durchschnitt bilden. Einige<br />

Blutdruckmessgeräte zeigen Herzrhythmusstörungen<br />

an (Arrhythmieerkennung).<br />

Sollte dies bei<br />

Ihnen der Fall sein, obwohl Ihnen<br />

bisher keine Rhythmusstörung bekannt<br />

ist, sollten Sie ihren Hausarzt<br />

informieren.<br />

Bitte tragen Sie Ihre regelmäßig<br />

gemessenen Werte von Blutdruck<br />

und Puls in einen Blutdruckpass<br />

ein und besprechen Sie diese regelmäßig<br />

mit Ihrem behandelnden<br />

Arzt. So erleichtern Sie ihm<br />

Diagnose und Behandlung.<br />

Regelmäßige Blutdruckselbstmessung<br />

und Besprechung der Werte<br />

führen zur besseren Blutdruckeinstellung.<br />

Arm muss aufl iegen<br />

In der Arztpraxis und zu Hause sind beim Blutdruckmessen die gleichen<br />

Regeln zu beachten. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> hat alle Empfehlungen<br />

in der Broschüre „Selbstmessung des Blutdrucks“ ausführlich erläutert<br />

(siehe dazu auch Seite 18).<br />

AUTOR<br />

Professor Dr. Bernd Sanner<br />

ist Facharzt für Innere Medizin<br />

mit den Schwerpunkten Kardiologie<br />

und Pneumologie sowie<br />

Hypertensiologe DHL ® . Er ist<br />

Chefarzt der Medizinischen Klinik<br />

am Bethesda Krankenhaus<br />

in Wuppertal und Sprecher der<br />

Sektion Hochdruckdiagnostik<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>.<br />

Ausgezeichnet<br />

präzise!<br />

BC 20<br />

Handgelenk-Blutdruckmessgerät<br />

mit dem Siegel der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />

GUT (2,5)<br />

Im Test: 20 Blutdruckmessgeräte<br />

(davon 11 Oberarm-Blutdruckmessgeräte,<br />

Qualitätsurteil: 7 gut,<br />

2 befriedigend, 2 mangelhaft)<br />

1/2006<br />

BM 20<br />

Oberarm-Blutdruckmessgerät<br />

mit dem Siegel der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />

Beurer GmbH, Söflinger Straße 218, 89077 Ulm<br />

Tel: 0731/3989-0 vertrieb@beurer.de www.beurer.de


18<br />

AUS DER HOCHDRUCKLIGA DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />

NEUE PUBLIKATIONEN<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> hält für Hypertoniker und Ärzte eine große Anzahl von Informationsmaterialien<br />

und Publikationen bereit. Diese vermitteln die neuesten Erkenntnisse zu den verschiedenen Aspekten von Blut-<br />

hochdruck und informieren über verwandte Themen. Die Publikationen werden laufend aktualisiert und neu<br />

herausgegeben sowie regelmäßig von Neuerscheinungen ergänzt.<br />

<strong>Hochdruckliga</strong><br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> e.V. DHL ®<br />

<strong>Deutsche</strong> Hypertonie Gesellschaft<br />

<strong>Deutsche</strong>s Kompetenzzentrum Bluthochdruck<br />

JAHRESBERICHT 2007<br />

GEMEINSAM FÜR MEHR GESUNDHEIT<br />

*Jahresbericht 2007.indd 1 04.06.2008 8:54:18 Uhr<br />

Bluthochdruck birgt Risiken...<br />

2009<br />

<strong>Hochdruckliga</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> e.V. DHL ®<br />

<strong>Deutsche</strong> Hypertonie Gesellschaft<br />

<strong>Deutsche</strong>s Kompetenzzentrum Bluthochdruck<br />

hochdruckliga@t-online.de<br />

www.hochdruckliga.de<br />

Januar RR Februar RR März RR April RR Mai RR Juni<br />

RR<br />

Syst/Diast<br />

Syst/Diast<br />

Syst/Diast<br />

Syst/Diast<br />

Syst/Diast<br />

Syst/Diast<br />

1DO NEUJAHR /<br />

1SO /<br />

1SO /<br />

1MI /<br />

1FR MAIFEIERTAG /<br />

1MO PFINGSTMONTAG /<br />

2FR 1 /<br />

2MO 6 /<br />

2MO 10 /<br />

2DO /<br />

2SA /<br />

2DI 23 /<br />

3SA /<br />

3DI /<br />

3DI /<br />

3FR /<br />

3SO /<br />

3MI /<br />

4SO /<br />

4MI /<br />

4MI /<br />

4SA /<br />

4MO 19 /<br />

4DO /<br />

5MO 2 /<br />

5DO /<br />

5DO /<br />

5SO /<br />

5DI /<br />

5FR /<br />

6DI HEILIGE 3 KÖNIGE* /<br />

6FR /<br />

6FR /<br />

6MO 15 /<br />

6MI /<br />

6SA /<br />

7MI /<br />

7SA /<br />

7SA /<br />

7DI /<br />

7DO /<br />

7SO /<br />

8 DO /<br />

8 SO /<br />

8 SO /<br />

8 MI /<br />

8 FR /<br />

8 MO 24 /<br />

9FR /<br />

9MO 7 /<br />

9MO 11 /<br />

9DO /<br />

9SA /<br />

9DI /<br />

10 SA / 10 DI / 10 DI / 10 FR KARFREITAG / 10 SO MUTTERTAG / 10 MI /<br />

11 SO / 11 MI / 11 MI / 11 SA / 11 MO 20 / 11 DO FRONLEICHNAM /<br />

12 MO 3 / 12 DO / 12 DO / 12 SO OSTERSONNTAG / 12 DI / 12 FR /<br />

13 DI / 13 FR / 13 FR / 13 MO OSTERMONTAG / 13 MI / 13 SA /<br />

14 MI / 14 SA / 14 SA / 14 DI 16 / 14 DO / 14 SO /<br />

15 DO / 15 SO / 15 SO / 15 MI / 15 FR / 15 MO 25 /<br />

16 FR / 16 MO 8 / 16 MO 12 / 16 DO / 16 SA / 16 DI /<br />

17 SA / 17 DI / 17 DI / 17 FR / 17 SO / 17 MI /<br />

18 SO / 18 MI / 18 MI / 18 SA / 18 MO 21 / 18 DO /<br />

19 MO 4 / 19 DO / 19 DO / 19 SO / 19 DI / 19 FR /<br />

20 DI / 20 FR / 20 FR / 20 MO 17 / 20 MI / 20 SA /<br />

21 MI / 21 SA / 21 SA / 21 DI / 21 DO CHRISTI HIMMELFAHRT / 21 SO /<br />

22 DO / 22 SO / 22 SO / 22 MI / 22 FR / 22 MO 26 /<br />

23 FR / 23 MO ROSENMONTAG / 23 MO 13 / 23 DO / 23 SA / 23 DI /<br />

24 SA / 24 DI FASTNACHT / 24 DI / 24 FR / 24 SO / 24 MI /<br />

25 SO / 25 MI ASCHERMITTWOCH / 25 MI / 25 SA / 25 MO 22 / 25 DO /<br />

26 MO 5 / 26 DO 9 / 26 DO / 26 SO / 26 DI / 26 FR /<br />

27 DI / 27 FR / 27 FR / 27 MO 18 / 27 MI / 27 SA /<br />

28 MI / 28 SA / 28 SA / 28 DI / 28 DO / 28 SO /<br />

29 DO /<br />

/ 29 SO ANFANG SOMMERZEIT / 29 MI / 29 FR / 29 MO 27 /<br />

30 FR /<br />

30 MO 14 / 30 DO / 30 SA / 30 DI /<br />

31 SA /<br />

31 DI /<br />

31 SO PFINGSTSONNTAG /<br />

* NICHT BUNDESEINHEITLICHE FEIERTAGE<br />

Der Jahresbericht 2007 schildert die Aktivitäten der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />

in Politik und Wissenschaft. Außerdem stellt er die Öffentlichkeitsarbeit<br />

dar und skizziert geplante Projekte. Anhand von Zahlen und<br />

Fakten wird Einblick gegeben in die Arbeit der Mitglieder, des Vorstands<br />

und des Geschäftsführers der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>. Der Kalender<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> wurde für das Jahr 2009 neu aufgelegt. Er<br />

listet übersichtlich alle wichtigen Termine des kommenden Jahres auf<br />

und gibt Gelegenheit, den täglich gemessenen Blutdruck zu notieren. So<br />

verliert man auch über einen längeren Zeitraum die eigenen Blutdruckwerte<br />

nicht aus den Augen. Der Medikamentenpass und der Gesundheitspass<br />

sind praktische Helfer im Pocketformat. Im Medikamentenpass<br />

notiert der behandelnde Arzt für einen Patienten die verordneten<br />

Medikamente sowie Menge und Zeitpunkt der Einnahme. So hat ein Hypertoniker<br />

seine medikamentöse Behandlung jederzeit im Blick. Im Gesundheitspass<br />

können Laborwerte sowie Körpergewicht, Blutdruck und<br />

Blutzucker über einen längeren Zeitraum notiert und beobachtet werden.<br />

<strong>Hochdruckliga</strong><br />

MEDIKAMENTENPASS<br />

<strong>Hochdruckliga</strong><br />

GESUNDHEITS-PASS<br />

Kalender_end.indd 1 04.06.2008 14:38:48 Uhr<br />

*Gesundheitspass.indd 1 *Medikamentenpass.indd 1 04.06.2008 12:45:05 Uhr<br />

04.06.2008 15:22:43 Uhr<br />

Name


Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT AUS DER HOCHDRUCKLIGA 19<br />

Der Erfolg einer Behandlung wird<br />

somit schnell ersichtlich. Die neu<br />

erschienene Broschüre „Selbstmessung<br />

des Blutdrucks“ erläutert<br />

ausführlich, wie ein Betroffener die<br />

häufi gsten Fehler beim Blutdruckmessen<br />

vermeidet. Denn die regelmäßig<br />

selbst gemessenen Blutdruckwerte<br />

tragen wesentlich zur<br />

erfolgreichen Bluthochdrucktherapie<br />

bei – vorausgesetzt, die<br />

Werte stimmen. Die Broschüre<br />

„Hochdruck in der Schwangerschaft<br />

und während der Stillperiode“<br />

erläutert ausführlich<br />

Symptome und Gefahren von Bluthochdruck<br />

in der Schwangerschaft<br />

und Stillzeit. Die neuesten Erkennt-<br />

<strong>Hochdruckliga</strong><br />

SELBSTMESSUNG DES BLUTDRUCKS<br />

<strong>Hochdruckliga</strong><br />

HOCHDRUCK IN DER SCHWANGERSCHAFT UND WÄHREND DER STILLPERIODE<br />

**Blutdruckselbstmessung_Umschlag.indd 1 ****Schwangerschaft_Umschlag.indd 1 05.06.2008 10:03:28 Uhr<br />

05.06.2008 9:38:01 Uhr<br />

Neuer Wettbewerb ausgeschrieben<br />

Anlässlich ihres 35-jährigen Jubiläums im kommenden<br />

Jahr schreibt die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> im Rahmen<br />

ihres Wissenschaftlichen Kongresses 2009 einen Kompositionswettbewerb<br />

aus. Der Kongress fi ndet vom<br />

26. bis 28. November 2009 in Lübeck statt. Kongresspräsidenten<br />

sind Professor Dr. med. Peter Dominiak und<br />

Professor Dr. med. Heribert Schunkert. Im Kompositionswettbewerb<br />

sind Musikkompositionen zum Thema<br />

„Bluthochdruck und Lübeck“ gesucht. Als Instrumentierung<br />

ist alles möglich - von Solo bis Kammerorchester.<br />

Die Komposition sollte eine Dauer von rund zehn<br />

Minuten haben. Mitmachen können alle Interessierten.<br />

Dem Gewinner winkt ein Preisgeld von 5.000 Euro.<br />

nisse über die für Mutter und Kind gefahrlose Bluthochdruckbehandlung<br />

sind übersichtlich zusammen gestellt und werden ergänzt von einer aktuellen<br />

Liste der Medikamente und ihrer Wirkung.<br />

Diese und weitere Publikationen sind erhältlich bei der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>, Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg,<br />

Telefon 0 62 21 – 5 88 55-0, Fax 0 62 21 – 5 88 55-25,<br />

Internet: www.hochdruckliga.de, E-Mail: hochdruckliga@t-online.de.<br />

Weitere Auskünfte gibt die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong>, Telefon 0 62 21 – 5 88 55-0, hochdruckliga@t-online.de.


20<br />

AUS DER HOCHDRUCKLIGA DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />

Weltweite Initiative gegen<br />

Salz<br />

zu viel<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> engagiert<br />

sich national und international<br />

für die Reduktion von Salz in der<br />

Ernährung (siehe auch den Artikel<br />

Seite 8 und 9 in dieser Ausgabe).<br />

Sie wurde deshalb Mitglied der internationalen<br />

Initiative WASH. Die<br />

Abkürzung steht für „World Action<br />

on Salt & Health“. Die internationale<br />

Vereinigung wurde 2005 gegründet<br />

mit dem Ziel, durch die<br />

Reduzierung des Salzgehalts in<br />

der Ernährung die Gesundheit der<br />

Menschen zu verbessern. Hintergrund<br />

der Initiative ist der weltweit<br />

hohe Salzkonsum, der pro<br />

Kopf zwischen 10 und 15 Gramm<br />

täglich liegt. Studien zeigen, dass<br />

eine Folge davon Bluthochdruck<br />

ist, der wiederum Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

wie Herzinfarkt<br />

und Schlaganfall verursacht.<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen<br />

an der Spitze der Ursachen<br />

von Todesfällen sowie körperlichen<br />

Beeinträchtigungen. Rund<br />

80 Prozent des täglichen Salzkonsums<br />

nimmt ein Einzelner in Form<br />

von industriell gefertigten Lebensmitteln<br />

wie Brot, Wurst und Käse<br />

zu sich. Deshalb fordert WASH<br />

internationale Lebensmittelfi rmen<br />

Weitere Informationen im Internet unter<br />

www.worldactiononsalt.com.<br />

dazu auf, ihren Produkten weniger<br />

Salz beizufügen. Sie arbeitet außerdem<br />

mit den Regierungen verschiedener<br />

Länder zusammen und<br />

weist auf die Notwendigkeit hin,<br />

eine Strategie zur Verringerung<br />

des Salzkonsums der Bevölkerung<br />

zu erarbeiten. Bisher gehören der<br />

Vereinigung 331 Mitglieder aus<br />

79 Ländern an. Darunter sind<br />

zahlreiche Organisationen, die<br />

sich gegen Bluthochdruck stark<br />

machen wie die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong>,<br />

aber auch Universitäten,<br />

Kliniken und Forschungseinrichtungen.<br />

Die Arbeit der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />

ist nur möglich, weil<br />

engagierte und verantwortungsbewusste<br />

Mitmenschen<br />

die <strong>Deutsche</strong> Hypertonie Stiftung<br />

DHS ® unterstützen. Wir<br />

sind auf Ihre Zuwendung angewiesen<br />

und danken Ihnen<br />

für Ihre Spende:<br />

<strong>Deutsche</strong> Hypertonie<br />

Stiftung DHS ®<br />

Konto Nummer 0477005500<br />

Dresdner Bank Heidelberg<br />

BLZ 627 800 51


Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT AUS DER HOCHDRUCKLIGA 21<br />

Die Stipendiaten berichten<br />

Augenhintergrund verrät Schädigung<br />

von Dr. med. univ. Martin Ritt, Stipendiat der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />

Mit unserer Forschungsgruppe untersuchen<br />

wir die Strukturen kleiner<br />

Blutgefäße des Augenhintergrunds.<br />

Bei Hypertonikern ist ein<br />

erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen an diesen Blutgefäßen<br />

zu erkennen. Nach heutigem<br />

Wissensstand ist die strukturelle<br />

Veränderung von kleinen Arterien<br />

die wohl früheste Organschädigung<br />

durch Bluthochdruck. Die<br />

Veränderung ist ablesbar am Verhältnis<br />

von Gefäßwand zu Gefäßvolumen,<br />

wobei ein erhöhtes Ge -<br />

fäßwand/Gefäßinnendurchmesser-Verhältnis<br />

eine Schädigung an -<br />

zeigt. Die Untersuchung kleiner<br />

arterieller Blutgefäße aus dem Unterhautfettgewebe<br />

im Bauch- oder<br />

Pobereich ist nur durch einen operativen<br />

Eingriff möglich und für<br />

die tägliche Praxis nicht geeignet.<br />

Deshalb hat unsere Arbeitsgruppe<br />

in enger Zusammenarbeit mit der<br />

Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum<br />

Erlangen eine<br />

Me thode entwickelt, um innerhalb<br />

von fünf Minuten die Blutgefäße<br />

des Augenhintergrunds zu untersuchen.<br />

Ein Weittropfen der Pupillen,<br />

das bei anderen Augenuntersuchungen<br />

vorgenommen wird,<br />

ist für diese Untersuchung nicht<br />

erforderlich. Das heißt, der Betrof-<br />

fene ist nach der Untersuchung<br />

in keiner Weise eingeschränkt. In<br />

neueren Studien konnten wir zeigen,<br />

dass das Gefäßwand/Gefäßinnendurchmesser-Verhältnis<br />

der<br />

Augenarterien von medikamentös<br />

behandelten Hypertonikern<br />

mit schlecht eingestelltem Blutdruck<br />

höher ist als von Patienten<br />

mit gut eingestelltem Blutdruck.<br />

Bei Bluthochdruck-Erkrankten, die<br />

bereits einen Schlaganfall erlitten<br />

haben, ist das Gefäßwand/Gefäßinnendurchmesser-Verhältnis<br />

der<br />

Augenarterien ebenfalls höher<br />

als bei therapierten Hypertonikern<br />

und Personen mit normalem<br />

Blutdruck. Unsere Arbeitsgruppe<br />

konnte vor kurzem außerdem<br />

nachweisen, dass bei Hypertonikern<br />

die kleinen Gefäße des Augenhintergrunds<br />

ähnliche Veränderungen<br />

aufweisen wie kleine<br />

arterielle Blutgefäße aus dem Unterhautfettgewebe<br />

im Bauch- oder<br />

Pobereich, die bereits in anderen<br />

Studien untersucht wurden. Mit<br />

Hilfe des Forschungsstipendiums<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> führen<br />

wir derzeit in Kooperation mit<br />

der Klink für Neurologie sowie der<br />

Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums<br />

Erlangen eine<br />

weitere Studie durch. Darin unter-<br />

suchen wir den Effekt einer medikamentösen<br />

Blutdrucksenkung<br />

auf die Gefäßstruktur der Augenarterien<br />

von Patienten nach einem<br />

Schlaganfall im Laufe von sechs<br />

und zwölf Monaten.<br />

AUTOR<br />

Dr. med. univ. Martin Ritt ist<br />

seit 2007 Stipendiat der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Hochdruckliga</strong>. Seine<br />

Forschungsarbeiten werden<br />

über einen Zeitraum von zwei<br />

Jahren mit insgesamt 50.000<br />

Euro gefördert.<br />

Er forscht an der Medizinischen<br />

Klinik 4 der Universität Erlangen-Nürnberg.<br />

Sein Betreuer<br />

ist Professor Dr. med. Roland E.<br />

Schmieder.


22<br />

AUS DEN SELBSTHILFEGRUPPEN DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />

NEUE SELBSTHILFEGRUPPE<br />

Im Juli 2008 wurde in Waldkraiburg<br />

eine neue Selbsthilfegruppe<br />

Bluthochdruck gegründet. Marianne<br />

Jank und Dr. Norbert Schön,<br />

korrespondierender Arzt, hatten<br />

Anfang Juli zur Gründungsveranstaltung<br />

ins Waldkraiburger Haus<br />

der Kultur geladen. Professor Dr.<br />

Martin Middeke erläuterte den<br />

rund 60 Interessierten Diagnose<br />

und Therapie von Bluthochdruck.<br />

Er schilderte ausführlich, was Hypertoniker<br />

selber zur Senkung des<br />

Blutdrucks beitragen können. Das<br />

Wichtigste jedoch sei, so Middeke,<br />

der Krankheit vorzubeugen. Am<br />

Ende der Veranstaltung meldeten<br />

sich spontan rund 30 der Anwesenden<br />

für das erste Treffen der<br />

neu gegründeten Selbsthilfegrup-<br />

pe. Seitdem trifft sich die Gruppe<br />

regelmäßig und erarbeitet ein<br />

gemeinsames Programm für die<br />

nächsten Monate. Neue Mitglieder<br />

sind jederzeit willkommen, gerne<br />

auch aus Mühldorf sowie der weiteren<br />

Umgebung.<br />

Auskünfte gibt Gruppenleiterin<br />

Marianne Jank unter der Telefonnummer<br />

0 86 38 / 17 96.<br />

JÄHRLICHES TREFFEN DER GRUPPENLEITER<br />

In diesem Jahr fand die jährliche<br />

Weiterbildung der Selbsthilfegruppenleiterinnen<br />

und –leiter in<br />

Altenberg im Bergischen Land<br />

statt. Rund 15 Teilnehmer nutzten<br />

vom 29. September bis 2. Oktober<br />

die Gelegenheit zum gemeinsamen<br />

Austausch und zur Weiterbildung.<br />

Fünf Referenten waren<br />

nach Altenberg gekommen, um<br />

die aktuellsten Erkenntnisse über<br />

Ernährung, Entspannung und Bewegung<br />

bei Bluthochdruck zu erläutern.<br />

Außerdem standen auf<br />

dem Programm ein Vortrag über<br />

Religion und Bluthochdruck sowie<br />

ein Vortrag über die neuesten<br />

Trends bei Blutdruckmessgeräten.<br />

Neben der gemeinsamen Arbeit<br />

kam auch die Entspannung nicht<br />

zu kurz. Bei einem Besuch des Altenberger<br />

Doms sowie der Besichtigung<br />

des Bayerwerks in Leverkusen<br />

konnten sich die Gruppenleiter<br />

erholen und sich gestärkt dem In-<br />

formationsaustausch untereinander widmen. Auf der Veranstaltung<br />

wurden außerdem Gruppenleiterinnen und –leiter geehrt,<br />

die bereits seit zehn Jahren aktiv an der Gruppenarbeit beteiligt<br />

sind. Der Geschäftsführer der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>, Diplom-<br />

Betriebswirt Joachim Leiblein, gratulierte sehr herzlich und ehrte<br />

für ihr Engagement Wolfgang Mazart, Selbsthilfegruppe Stralsund<br />

und Vorsitzender des Patientenbeirats der Liga, Lothar Rupprecht,<br />

Selbsthilfegruppe Dormagen, Lieselotte Stahl, Selbsthilfegruppe<br />

Leichlingen, Dr. Raimund Meisel, Selbsthilfegruppe Starnberg und<br />

Anny Lambio, Selbsthilfegruppe Trier.<br />

29. SEPTEMBER BIS 2. OKTOBER 2008


Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT PORTRÄT 23<br />

Eigenmächtiges Absetzen<br />

ist lebensbedrohlich<br />

Dr. Barbara Hogan leitet die Zentrale Notaufnahme der<br />

Asklepios Klinik in Hamburg Altona. Dort sind Patienten mit<br />

Bluthochdruck-Krisen an der Tagesordnung.<br />

Seit anderthalb Jahren ist Barbara<br />

Hogan an der Asklepios Klinik<br />

in Hamburg Altona Chefärztin der<br />

Zentralen Notaufnahme, einer der<br />

größten Notaufnahmen Deutschlands.<br />

Rund 47.000 Menschen suchen<br />

dort jedes Jahr medizinische<br />

Hilfe. Davon sind etwa 40 Prozent<br />

ein Fall für die Innere Medizin,<br />

nicht selten leiden sie unter Angina<br />

Pectoris (Schmerzen in der<br />

Brust) und hohem Blutdruck. „Eine<br />

Hochdruck-Krise kündigt sich nicht<br />

an“, erklärt Barbara Hogan. „Die<br />

Betroffenen wachen zum Beispiel<br />

eines Nachts mit Schmerzen in der<br />

Brust auf und bekommen kaum<br />

Luft.“ Dann sind Blutdruckwerte<br />

von 240 / 120 mm Hg nicht selten,<br />

ein lebensbedrohlich hoher Druck,<br />

der sofort behandelt werden muss.<br />

Auf die Frage, was diese Krisen am<br />

häufi gsten verursacht, antwortet<br />

Barbara Hogan vorsichtig: „Genaue<br />

Zahlen habe ich nicht, aber<br />

sehr häufi g liegt es am eigenmächtigen<br />

Absetzen blutdrucksenkender<br />

Medikamente.“ Denn nicht selten<br />

nehmen<br />

Hypertoniker<br />

ihre Tabletten<br />

nur solange,<br />

bis ihr Blutdruck einen normalen<br />

Wert erreicht hat, sagt Barbara<br />

Hogan. Dann ließen sie die Medikamente<br />

ohne Rücksprache mit<br />

ihrem Arzt einfach weg. Die Folge:<br />

Der Blutdruck steigt unkontrolliert.<br />

Liebe zur Notfallmedizin<br />

Barbara Hogan ist Fachärztin für<br />

Innere Medizin, Gastroenterologie<br />

und absolvierte ihre Ausbildung<br />

zur Nephrologin am Klinikum Aachen.<br />

„Dort habe ich dann die Liebe<br />

zur Notfallmedizin entdeckt“,<br />

erzählt die 48-Jährige. Sie gründete<br />

vor drei Jahren die <strong>Deutsche</strong><br />

Gesellschaft Interdisziplinäre Notfallaufnahme<br />

und setzt sich als deren<br />

Präsidentin dafür ein, dass in<br />

Deutschland bald eine Ausbildung<br />

zum Facharzt für Notfallmedizin<br />

eingeführt wird. „In vielen Kliniken<br />

ist die Notaufnahme nur ein Anhängsel,<br />

mit wenig durchdachten<br />

Strukturen und undurchsichtigen<br />

Abläufen, niemand arbeitet dort<br />

gern“, berichtet sie. Nur wenige<br />

deutsche Kliniken machen wie<br />

in Altona die Notaufnahme zu einer<br />

eigenen Abteilung, mit klaren<br />

Strukturen, kurzen Wartezeiten<br />

und höfl ichen Umgangsformen.<br />

Entspannung fi ndet die engagierte<br />

Ärztin beim Hören klassischer Musik.<br />

Sie liebt<br />

insbesondere<br />

die Musik<br />

Richard<br />

Wagners. In diesem Jahr besuchte<br />

sie gemeinsam mit ihrem Mann,<br />

dem sie im Februar 2008 das Ja-<br />

Wort gab, eine Aufführung von<br />

Tristan und Isolde der Bayreuther<br />

Festspiele. Zum Sport bleibe ihr<br />

» Eine Hochdruck-krise<br />

kündigt sich nicht an «<br />

Dr. Barbara Hogan ist Fachärztin<br />

für Innere Medizin und<br />

Gastroenterologie sowie<br />

Hypertensiologin DHL ® . Sie ist<br />

Chefärztin der Zentralen Notaufnahme<br />

an der Asklepios<br />

Klinik in Hamburg Altona und<br />

Präsidentin der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Gesellschaft Interdisziplinäre<br />

Notfallaufnahme.<br />

nur wenig Zeit, gesteht Barbara<br />

Hogan mit schlechtem Gewissen,<br />

und seit dem Tod ihres geliebten<br />

Hundes, einem französischen Hirtenhund,<br />

fi elen auch die ausgedehnten<br />

Spaziergänge weg. Selbst<br />

das Segeln komme zu kurz, obwohl<br />

sie nun schon seit anderthalb Jahren<br />

in Hamburg lebt. „Aber wenn<br />

ich dann mal Zeit zum Fernsehen<br />

fi nde“, erzählt sie und lacht, „dann<br />

setzte ich mich dabei wenigsten<br />

auf den Heimtrainer.“


24<br />

BEWEGUNG DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />

Lust auf Wandern<br />

Ein Schrittzähler bringt es an den<br />

Tag: Die meisten von uns gehen<br />

noch nicht mal 800 Meter am<br />

Tag zu Fuß. Wer im Alltag keine<br />

Zeit zum Laufen hat, sollte<br />

sich diese in der Freizeit und im<br />

Urlaub nehmen – der Gesundheit<br />

zuliebe.<br />

Der Mensch ist zum Gehen und<br />

Laufen geboren. Doch in der westlichen<br />

Welt verbringen viele die<br />

meiste Zeit des Tages sitzend: auf<br />

dem Schreibtischstuhl, im Bus,<br />

im Auto, auf dem Sofa. Der Bewegungsmangel<br />

rächt sich früher<br />

oder später, Übergewicht und gesundheitliche<br />

Probleme machen<br />

sich bemerkbar. Sinkende körperliche<br />

Belastbarkeit ist oft genug<br />

nichts anderes als die Folge von<br />

Trainingsmangel. Am Berufsalltag<br />

können wir nichts oder nur wenig<br />

ändern. Anders sieht es aus mit<br />

unserer Freizeit. Wer keine Lust auf<br />

Joggen oder Nordic Walken hat,<br />

fi ndet in Spaziergängen und im<br />

Wandern eine interessante Alternative.<br />

Für regelmäßige Spaziergänge<br />

und kleine Wanderungen<br />

sind meist am Wohnort und in<br />

der näheren Umgebung reizvolle<br />

Landschaften zu fi nden. Wer durch<br />

tägliches Spazieren gehen und regelmäßige<br />

Wanderungen fi t genug<br />

ist, kann sich im Urlaub auch<br />

an längere Strecken heran wagen.<br />

Denn freie Tage bieten die Gelegenheit<br />

für größere Wandertouren,<br />

die durch landschaftliche und<br />

kulturelle Höhepunkte zum besonderen<br />

Erlebnis werden.<br />

Der Reiz des Fremden<br />

Direkt vor der Haustür liegen die<br />

Europäischen Fernwanderwege:<br />

Elf Routen ziehen sich über 52.000<br />

Kilometern kreuz und quer durch<br />

Europa. Neun davon verlaufen<br />

auf einer Länge von 9.700 Kilometern<br />

in Deutschland. Tausende<br />

ehrenamtliche Helfer aus 55 europäischen<br />

Wandervereinen verteilt<br />

über 28 Länder erkunden die Wege<br />

und kümmern sich um deren Markierung.<br />

Der <strong>Deutsche</strong> Wanderverband<br />

informiert über die europäischen<br />

Fernwanderwege und<br />

Wandertipps im Internet<br />

www.wanderindex.de<br />

www.wanderkompass.de<br />

www.dvv-wandern.de<br />

www.fernwege.de<br />

www.wanderbares-deutschland.de<br />

zahlreiche deutsche Wanderwege<br />

im Internet unter www.wanderbares-deutschland.de.<br />

Auch außerhalb<br />

Europas gibt es Fernwanderwege<br />

für attraktive Touren so zum<br />

Beispiel in Asien und Nordamerika.<br />

Die freie Enzyklopädie www.<br />

wikipedia.org nennt unter dem<br />

Stichwort „Fernwanderweg“ eine<br />

ganze Reihe europäischer und außereuropäischer<br />

Wanderwege.<br />

Auch die seit Jahrhunderten bekannten<br />

Pilgerwege sind geeignet<br />

für abwechslungsreiche mehrtä


Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT BEWEGUNG 25<br />

gige oder auch mehrwöchige Touren.<br />

Kultur und Landschaft sind<br />

hier eng verbunden mit sozialen<br />

und spirituellen Anreizen. Vor etlichen<br />

Jahren von Wanderern und<br />

Pilgern wiederentdeckt wurde der<br />

Jakobusweg, der sich nicht zuletzt<br />

durch prominente Pilger wie Hape<br />

Kerkeling zunehmender Beliebtheit<br />

erfreut. Der spanische Jakobsweg<br />

verläuft von den Pyrenäen<br />

bis nach Santiago de Compostela<br />

und verbindet die Königsstädte<br />

Jaca, Pamplona, Estella, Burgos<br />

und León. An der gut markierten<br />

Strecke fi nden sich zahlreiche<br />

Übernachtungsmöglichkeiten. In<br />

Herbergen, Privatzimmern, Pensionen<br />

und Hotels fi nden sich ganz<br />

unterschiedliche Unterkünfte je<br />

nach Geldbeutel und Geschmack.<br />

Reiseanbieter organisieren auf<br />

Wunsch Übernachtung und auch<br />

Gepäcktransport. Besonders beliebt<br />

sind die letzten 200 Kilometer,<br />

die viele im Laufe von zwei Wochen<br />

bewältigen. Da der Pilgerweg<br />

gut besucht ist, ergeben sich<br />

in aller Regel unterwegs und auch<br />

abends ganz zwanglos Kontakte<br />

mit anderen.<br />

Tipps für Hypertoniker<br />

Bluthochdruck-Erkrankte sollten<br />

vor der Planung einer mehrtägigen<br />

Wanderung auf einen gut eingestellten<br />

Blutdruck achten und zuvor<br />

mit ihrem behandelnden Arzt<br />

über ihre Reisepläne sprechen.<br />

Bei bereits bestehenden Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen und/oder<br />

einem unzureichend eingestellten<br />

Bluthochdruck sind Wanderwege<br />

nicht empfehlenswert, die über<br />

800 bis 1.400 Höhenmetern liegen.<br />

Vorübergehende größere Höhen<br />

sollten Wanderer erst nach einer<br />

Anpassungszeit anstreben. Regelmäßige<br />

Pausen und reichlich Flüssigkeitszufuhr<br />

helfen vorzeitige Erschöpfung<br />

zu vermeiden.<br />

Gut zu Fuß<br />

Studien haben gezeigt, dass<br />

bereits regelmäßiges Spazieren<br />

gehen das Risiko einer<br />

dementiellen Erkrankung wie<br />

Alzheimer verringert. Außerdem<br />

fördert das Gehen die<br />

persönliche Zufriedenheit, es<br />

stärkt das Immunsystem und<br />

reduziert die Anfälligkeit für<br />

Krankheiten. Ein Hypertoniker<br />

kann seinen systolischen<br />

(oberen) Blutdruck um etwa<br />

4 bis 9 mm Hg senken, wenn<br />

er mindestens vier Mal die<br />

Woche für 30 bis 45 Minuten<br />

spazieren geht. Auch die<br />

Herzfrequenz und erhöhte<br />

Blutfette lassen sich dadurch<br />

reduzieren, das Gewicht<br />

nimmt ab und der Blutzucker-<br />

Stoffwechsel verbessert sich.<br />

Die Betroffenen senken auf<br />

diese Weise ihr persönliches<br />

Risiko für einen Tod durch<br />

Schlaganfall um 14 Prozent,<br />

und für einen Tod in Folge<br />

von Durchblutungsstörungen<br />

des Herzens um 9 Prozent.


26<br />

ERNÄHRUNG<br />

WWISSENSCHAFTLICH BEWIESEN<br />

DRUCKPUNKT<br />

BBITTERE PEPTIDE<br />

Ausgabe 3/2008<br />

Essen mit Mehrwert?<br />

von Professor Dr. Dr. Gerhard Rechkemmer<br />

Die Lebensmittelbranche bietet heute etliche Produkte, die eine über den<br />

Nährwert hinausgehende Funktion haben sollen. Doch nicht alle funktionellen<br />

Lebensmittel halten, was sie versprechen.<br />

seit mehr als 20 Jahren gesetzlich der Phytosterole und Phytostano-<br />

geregelt. In Europa geraten sie le, die ebenfalls nachweislich den<br />

jedoch erst seit einigen Jahren Cholesterinspiegel senken. Der<br />

in den Blick der Wissenschaft praktische Einsatz der schlecht<br />

und der Politik. Insbesondere löslichen Phytosterole und Phyto-<br />

drei Gruppen von funktionellen stanole in der Herstellung von Le-<br />

Lebensmitteln sind inzwischen bensmitteln macht jedoch Schwie-<br />

hierzulande im Handel erhältlich: rigkeiten. Forschern der fi nnischen<br />

probiotische und präbiotische Raisio-Unternehmensgruppe ist es<br />

Milchprodukte, Fette und Öle mit vor einigen Jahren gelungen, die-<br />

einem Zusatz an Omega-3-Fettse Substanzen für die Verwendung<br />

säuren sowie Produkte, die mit in Margarine nutzbar zu machen.<br />

Phytosterolen oder Phytostanolen Auch in Skandinavien wurden die<br />

angereichert sind.<br />

ersten Milchmischgetränke mit<br />

Mit Lebensmitteln zu heilen,<br />

ist eine alte Idee. In vielen<br />

Ländern werden schon von alters<br />

her Speisen durch die Zugabe be-<br />

Phytostanolzusatz auf den Markt<br />

gebracht.<br />

stimmter Kräuter und Gewürze Wissenschaftlich nachgewiesen ist<br />

nicht nur aromatischer, sondern zum Beispiel die positive Wirkung<br />

auch besser verträglich gemacht. von Probiotika und Präbiotika auf In den vergangenen Jahren sind<br />

Heute wird so genannten „funk- die Dauer und den Schweregrad auch bioaktive Peptide in den Fotionellen<br />

Lebensmitteln“ oder von Durchfallerkrankungen, die kus der Wissenschaft geraten.<br />

„Functional Food“ eine über den durch die Einnahme von Antibi- Bioaktive Peptide sind chemische<br />

reinen Nährwert hinausgehende otika oder durch das Rota-Virus, Verbindungen, die aus mehreren<br />

Funktion oder Wirkung zugespro- zum Beispiel in Kindergärten, aus- Aminosäuren bestehen und sich<br />

chen: Sie sollen die Gesundheit ergelöst wurden. Auch die Wirkung auf den Stoffwechsel des Menschen<br />

auswirken. Für<br />

» DEM „FUNCTIONAL FOOD“ WIRD EINE ÜBER DEN REINEN<br />

einige dieser Pep-<br />

NÄHRWERT HINAUSGEHENDE FUNKTION ODER WIRKUNG ZUGESPROCHEN «<br />

tide konnte in Tierexperimenten<br />

eine<br />

blutdrucksenkende<br />

halten oder optimieren, das Wohl- der Omega-3-Fettsäuren ist wis- Wirkung nachgewiesen werden<br />

befi nden steigern und ernähsenschaftlich untersucht: Sie wir- sowie die Hemmung eines für<br />

rungsbedingte Erkrankungsrisiken ken sich positiv auf Blutfette wie die Blutdruckregulation wich-<br />

senken. Diese spezielle Art der Cholesterin und Triglyceride aus. tigen Enzyms, des Angiotensin<br />

Lebensmittel ist in Japan schon Weniger bekannt ist die Wirkung Converting Enzymes (ACE). Diese


Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT ERNÄHRUNG 27<br />

FUNCTIONAL FOOD<br />

Functional Food, zu deutsch funktionelle<br />

Lebensmittel, sind Nahrungsmittel,<br />

die sich positiv auf<br />

die Gesundheit des Menschen<br />

auswirken sollen. Dies kann sowohl<br />

durch natürliche Inhaltsstoffe<br />

wie auch durch zugesetzte<br />

Inhaltsstoffe geschehen, etwa<br />

Bakterienkulturen oder ungesättigte<br />

Fettsäuren.<br />

Bislang gibt es in Europa keine<br />

gesetzliche Defi nition für diese<br />

Produkte.<br />

Peptide werden aus Milcheiweiß<br />

freigesetzt, etwa bei der Käseherstellung<br />

oder bei der Verdauung<br />

von Milchprodukten. In wieweit<br />

diese Peptide beim Menschen<br />

dann tatsächlich in aktiver Form<br />

verfügbar sind und damit den<br />

Blutdruck senken, wurde allerdings<br />

bisher nur in wenigen Studien<br />

untersucht. In Finnland ist seit<br />

kurzem ein Milch-Frucht-Mischgetränk<br />

auf dem Markt, das bioak-<br />

tive Peptide in hoher Konzentration<br />

enthält. Für dieses Produkt<br />

(Evolus) wurde der Nachweis<br />

einer blutdrucksenkenden Wirkung<br />

bei Hypertonikern durch<br />

Studien der Herstellerfi rma er-


28<br />

ERNÄHRUNG<br />

bracht. Möglicherweise würden<br />

diese bioaktiven Peptide bereits<br />

weit häufi ger eingesetzt, wenn sie<br />

nicht einen gravierenden Nachteil<br />

hätten: Sie schmecken ausgesprochen<br />

bitter.<br />

LLIEBER GESUND ALS<br />

FUNKTIONAL<br />

Umso interessanter sind Hinweise<br />

von Forschern, dass auch in<br />

der natürlichen Milch und daraus<br />

DIE DERZEIT HÄUFIGSTEN<br />

FUNKTIONELLEN ZUSÄTZE FÜR LEBENSMITTEL:<br />

PROBIOTISCHE BAKTERIEN<br />

Probiotika sind Milchsäurebakterien,<br />

die bis in den Darm gelangen<br />

und diesen positiv beeinfl<br />

ussen.<br />

PRÄBIOTIKA<br />

Präbiotika sind unverdauliche<br />

Nahrungsbestandteile, die das<br />

Wachstum gesunder Bakterienstämme<br />

im Darm fördern.<br />

hergestellten Produkten blutdrucksenkende<br />

Substanzen vorkommen.<br />

Hier steht die Forschung<br />

allerdings noch am Anfang. Generell<br />

ist jede Art der bewussten<br />

Ernährung ein wichtiger Schritt<br />

bei Bluthochdruck. Dabei können<br />

funktionelle Lebensmittel eine<br />

ungesunde Ernährung nicht ausgleichen.<br />

Dagegen beugt gesunde<br />

Ernährung und ausreichend Bewegung<br />

einer Erkrankung langfristig<br />

vor. Besonders wichtig für Hypertoniker<br />

ist die Verminderung der<br />

Salzaufnahme. Darum ist Teil ei-<br />

OMEGA-3-FETTSÄUREN<br />

Omega-3-Fettsäuren sind mehrfach<br />

ungesättigte Fettsäuren und<br />

für den Menschen lebensnotwendig.<br />

Sie können nur mit der<br />

Nahrung aufgenommen werden<br />

und kommen in fettreichen Kaltwasserfi<br />

schen vor wie Lachs,<br />

Makrele und Thunfi sch sowie in<br />

pfl anzlichen Ölen wie Lein- und<br />

Rapsöl.<br />

PHYTOSTEROLE UND<br />

PHYTOSTANOLE<br />

Phytosterole und Phytostanole<br />

sind pfl anzliche Wirkstoffe, die<br />

in fettreichen Pfl anzenteilen wie<br />

Sonnenblumenkernen, Sesam<br />

oder Sojabohnen vorkommen.<br />

DRUCKPUNKT<br />

AUTOR<br />

Ausgabe 3/2008<br />

ner Bluthochdruckbehandlung in<br />

der Regel zunächst eine mehrwöchige<br />

Phase, in der die Betroffenen<br />

sich möglichst salzarm ernähren<br />

sollten. Gehört ein Hypertoniker<br />

zur so genannten salzsensitiven-<br />

Gruppe, kann allein diese Maßnahme<br />

zu einer Absenkung des<br />

Bluthochdrucks führen (siehe Artikel<br />

Seite 8). Der Arzt kann dann<br />

möglicherweise die Medikamente<br />

reduzieren. Spricht diese sanfte<br />

Therapie nicht an, ist eine medikamentöse<br />

Therapie in jedem Fall<br />

unverzichtbar.<br />

Professor Dr. Dr. Gerhard<br />

Rechkemmer ist Diplom-Ernährungswissenschaftler<br />

und<br />

seit 2007 Präsident des Max<br />

Rubner-Instituts, Bundesforschungsinstitut<br />

für Ernährung<br />

und Lebensmittel (MRI), in<br />

Karlsruhe. Zuvor hatte er die<br />

Stiftungsprofessur „Biofunktionalität<br />

der Lebensmittel“ am<br />

Wissenschaftszentrum Weihenstephan<br />

der Technischen<br />

Universität München inne.


NOVARTIS<br />

Ihr Partner in der<br />

Hypertonie-Therapie<br />

Info Service: 01802 / 23 23 00<br />

(Mo - Fr 09:00 - 18:00 Uhr,<br />

6 Ct. pro Anruf aus dem deutschen Festnetz)<br />

infoservice.novartis@novartis.com<br />

Novartis Pharma GmbH<br />

Roonstraße 25<br />

90429 Nürnberg


30<br />

ENTSPANNUNG DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />

Wasser senkt den Druck<br />

von Kirsten Mathiske-Schmidt<br />

Hydrotherapie kann den Blutdruck senken: Regelmäßige Wasseranwendungen tragen zur sinnvollen<br />

Ergänzung der Blutdrucktherapie bei.<br />

Ein nahezu ganzheitliches Therapiekonzept<br />

wurde bereits im 19.<br />

Jahrhundert von Pfarrer Sebastian<br />

Kneipp aus Bad Wörishofen entwickelt.<br />

Seine Therapie basiert auf<br />

fünf Säulen (siehe Kasten): Neben<br />

der bekannten Wassertherapie gibt<br />

es eine Ernährungstherapie, außerdem<br />

eine Bewegungstherapie,<br />

die Behandlung mit Mitteln der<br />

Pfl anzenheilkunde und eine Therapie<br />

zur Stressreduzierung. Alle<br />

Anwendungen regen die Selbstheilungskräfte<br />

an und tragen zusätzlich<br />

zur Regenerierung, Vitalisierung<br />

und Immunstärkung des<br />

Körpers bei. Dieses Konzept hat<br />

keineswegs an Aktualität verloren.<br />

Hydrotherapie<br />

Die Hydrotherapie ist die bekannteste<br />

der Kneipp’schen Anwendungen.<br />

Sie umfasst Therapien<br />

durch äußere Anwendungen<br />

mit Wasser, zum Beispiel in Form<br />

von Waschungen, Bädern, Güssen<br />

oder Wickeln. Schon in den<br />

ältesten Kulturen war die Heilkraft<br />

von Wasser bekannt, davon zeugen<br />

unter anderem die römischen<br />

Thermalbäder. Heute sind Hydrotherapien<br />

ein anerkannter Teil der<br />

Schulmedizin. Sie fi nden in allen<br />

Bereichen Anwendung und können<br />

vielfach auch zu Hause durchgeführt<br />

werden.<br />

Die Hydrotherapie wirkt wie eine<br />

Reiztherapie, die den Organismus<br />

umstimmen kann. Dabei spielt die<br />

Wassertemperatur eine wichtige<br />

Rolle. Als Faustregel gilt: Warmes<br />

Wasser entkrampft und entspannt,<br />

Kneippkur<br />

kaltes Wasser regt an, wechselnde<br />

Temperaturen bringen den Kreislauf<br />

in Schwung, machen mobil<br />

und härten ab. Je nach Temperatur<br />

Pfarrer Sebastian Kneipp entwickelte im 19. Jahrhundert eine ganzheitliche<br />

Therapie für die Behandlung von kranken Menschen und zur<br />

Krankheitsvorbeugung. Seine Kur ruht auf fünf Säulen:<br />

1. Hydrotherapie<br />

Insgesamt 120 Varianten der Behandlung mit kaltem und warmem Wasser<br />

in Verbindung mit Wärme steigern die natürlichen Selbstheilungskräfte<br />

des Körpers.<br />

2. Ernährungstherapie<br />

Kneipp empfi ehlt eine vollwertige Ernährung mit naturbelassenen, fett-<br />

armen Lebensmitteln. Dazu gehört vor allem reichlich Obst und Gemüse,<br />

Getreide, Kartoffeln, Milch und Milchprodukten. Fett und Zucker sind<br />

reduziert, Kaffee, Alkohol und Zigaretten möglichst ganz gestrichen.<br />

3. Bewegungstherapie<br />

Für reichlich Bewegung sollte gesorgt sein, vor allem durch Ausdauer-<br />

sportarten wie Schwimmen, Wandern und Radfahren. Kneipp empfahl<br />

einen harmonischen Ausgleich zwischen körperlicher und geistiger Bewegung.<br />

4. Phytotherapie<br />

Kneipp empfi ehlt die Mittel der klassischen Pfl anzenheilkunde als Tee,<br />

Badezusatz, Säfte oder Tabletten zum Beispiel zur Beruhigung oder zur<br />

Bekämpfung von Verstopfung oder Depressionen.<br />

5. Ordnungstherapie<br />

Kneipp hat bereits die negativen Auswirkungen von Stress und psychischen<br />

Problemen auf die Gesundheit erkannt. Er empfi ehlt zur Vorbeugung<br />

einen regelmäßigen Tagesablauf, Entspannungstechniken<br />

und psychologische Gespräche.


Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT ENTSPANNUNG 31<br />

werden die Blutgefäße enger oder<br />

weiter. Lokale Kältemaßnahmen<br />

beruhigen und verlangsamen die<br />

Herztätigkeit, allgemeine Wärmeeinwirkungen<br />

erhöhen Schlagzahl<br />

und Volumen des Herzens, milde<br />

warme Bäder wirken blutdrucksenkend<br />

und heiße Bäder blutdrucksteigernd.<br />

Bei Bluthochdruck-Erkrankten ist<br />

eine Gewöhnungsphase an die<br />

hydrotherapeutischen Reize unabdingbar.<br />

Mit Waschungen und Güssen<br />

wird der Betroffene vorsichtig<br />

auf die Temperaturen vorbereitet.<br />

Güsse werden an einem Körperteil<br />

durchgeführt wie zum Beispiel<br />

Gesichtsguss, Armguss oder Knieguss.<br />

Dabei wird das Wasser immer<br />

von der Herzferne in die Herznähe<br />

geführt, meistens zu Beginn<br />

als wechselwarme Güsse, später<br />

als kalte Güsse. Bürstungen wirken<br />

darüber hinaus stabilisierend auf<br />

das vegetative Nervensystem, das<br />

unwillkürliche Körperfunktionen<br />

steuert wie Herzschlag, Atmung,<br />

Blutdruck und Verdauung.<br />

Vorsicht bei Kälte<br />

Extreme Kälteanwendungen müssen<br />

jedoch vermieden werden,<br />

denn großfl ächige Kältereize wie<br />

Schwimmen im kalten Wasser,<br />

kalte Güsse oder eine kalte Dusche<br />

nach körperlicher Anstrengung<br />

oder einem Saunabesuch können<br />

den Blutdruck in die Höhe treiben.<br />

Dagegen wirken sich regelmäßige<br />

morgendliche Wechselduschen,<br />

ansteigende Armbäder oder ansteigende<br />

Fußbäder am Abend positiv<br />

auf mäßig erhöhten Blutdruck<br />

aus. Das ansteigende Armbad ist<br />

eine ebenso sanfte wie wirkungsvolle<br />

Methode, den Blutdruck zu<br />

senken und das Herz zu entlasten.<br />

Hierfür wird eine Armbadewanne<br />

Empfehlenswerte Anwendungen<br />

Bürstungen<br />

wechselwarme Waschungen<br />

wechselwarme Güsse<br />

Vollbad<br />

bei Bluthochdruck<br />

Sauna, ohne kaltes Tauchbad<br />

Beachten Sie bitte:<br />

Nicht zu lange heiß baden, da dies das Herz belastet. Ist der<br />

Blutdruck stark erhöht und sehr schwankend, sollten Sie auf<br />

Saunabesuche verzichten.<br />

oder ein Waschbecken mit etwa 33<br />

Grad warmem Wasser gefüllt und<br />

beide Arme darin gebadet. Langsam<br />

wird nun wärmeres Wasser<br />

zugeführt, bis die Temperatur innerhalb<br />

von 15 bis 20 Minuten<br />

auf 39 Grad steigt. Mit Wasseranwendungen<br />

können Blutgefäße<br />

reguliert und trainiert werden. So<br />

erweitern sich die Gefäße in Arm,<br />

Kopf und Brust, dadurch wird der<br />

Kreislauf entlastet und die Durchblutung<br />

des Herzens verbessert.<br />

Äußere Wasseranwendungen<br />

schaffen zudem körperlichen und<br />

seelischen Ausgleich. Bei den Anwendungen<br />

kann das Wasser pur<br />

oder mit Zusatz genutzt werden.<br />

Diese Zusätze können natürlicher<br />

Art sein wie beim Meerwasserbad<br />

oder Solebad, sie können aber<br />

auch nachträglich zugegeben werden.<br />

Wer gerne badet und unter mäßig<br />

erhöhtem Blutdruck leidet, kann<br />

versuchen, seinen Blutdruck mit<br />

Kohlensäurebädern zu regulieren.<br />

Kohlensäure ist als Badezusatz in<br />

der Apotheke erhältlich und wird<br />

in etwa 30 Grad warmes Wasser<br />

gegeben. Das Bad sollte nicht länger<br />

als 20 Minuten dauern.<br />

AUTORIN<br />

Kirsten Mathiske-Schmidt ist<br />

Fachärztin für Physikalische<br />

Medizin und Rehabilitation an<br />

der Klinik für Physikalische<br />

Medizin und Rehabilitation,<br />

Charité-Universitätsmedizin.


32<br />

LESERBRIEFE DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />

Dr. Ulrich Tholl antwortet:<br />

Herzschrittmacher können aus verschiedenen<br />

Gründen implantiert<br />

werden, deshalb muss die Antwort<br />

auf mehrere Möglichkeiten eingehen.<br />

Ist der Herzschrittmacher<br />

überwiegend für die Steuerung des<br />

Herzschlags verantwortlich und ist<br />

deshalb der Puls regelmäßig, so<br />

können automatische Blutdruckmessgeräte<br />

in der Regel eingesetzt<br />

werden. Dient der Herzschrittmacher<br />

lediglich zur Absicherung gelegentlicher<br />

langsamer Herzschlagfolgen<br />

oder Pulsaussetzer und ist<br />

der eigene Herzrhythmus im Übrigen<br />

regelmäßig, so können in der<br />

Experten der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />

beantworten Ihre Fragen<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Die Beiträge geben nicht die Meinung der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>, des Redaktionskomitees oder der Redaktion wieder.<br />

Welche Messgeräte bei Herzschrittmacher?<br />

Gerhard N. fragt per Mail:<br />

Ich würde gern meinen Großeltern ein Blutdruckmessgerät schenken. Nun hat mein Opa seit zwei Jahren einen<br />

Herzschrittmacher. Kann dieser die Messwerte in irgendeiner Art beeinfl ussen? Oder kann ich beruhigt ein Messgerät<br />

kaufen?<br />

Regel Blutdruckmessautomaten<br />

eingesetzt werden. Ist hingegen<br />

der Herzschlag unregelmäßig und<br />

gelegentlich so langsam, dass ein<br />

Herzschrittmacher einsetzen muss,<br />

so besteht eine unregelmäßige<br />

Herzschlagfolge (absolute Arrhythmie).<br />

Diese Ausgangssituation<br />

ist für Blutdruckmessautomaten<br />

schwierig. In allen Situationen mit<br />

unregelmäßiger Herzschlagfolge<br />

(absolute Arrhythmie oder häufi<br />

ge Extrasystole) können automatische<br />

Blutdruckmessgeräte den<br />

Blutdruck häufi g nicht zuverlässig<br />

ermitteln. Manche Messautomaten<br />

zeigen dann bei Blutdruck-<br />

Dr. Ulrich Tholl ist Chefarzt der<br />

Abteilung Innere Medizin im<br />

St. Clemens-Hospital, Geldern,<br />

und Mitglied der Sektion Hochdruckdiagnostik<br />

der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Hochdruckliga</strong>.


Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT LESERBRIEFE 33<br />

messungen „Error“ oder weisen<br />

mit einer „Arrhythmieanzeige“ auf<br />

Pulsunregelmäßigkeiten hin. Da<br />

allerdings auch Geräte vertrieben<br />

werden, die völlig unglaubwürdige<br />

Messwerte anzeigen, ist eine<br />

verlässliche Blutdruckmessung<br />

mit automatischen Messgeräten<br />

in dieser Situation nicht sicher gewährleistet.<br />

Es gibt allerdings auch<br />

Geräte die mehrere Messverfahren<br />

kombiniert einsetzen (zum Beispiel<br />

„Tensoval duo control“) und so mit<br />

Unterschiedliche Werte<br />

ERRATUM<br />

größerer Wahrscheinlichkeit zu einer<br />

verlässlichen Blutdruckermittlung<br />

führen können. Grundsätzlich<br />

sollten Träger eines Herzschrittmachers<br />

vor Anschaffung eines<br />

Blutdruckmessautomaten mit ihrem<br />

Hausarzt sprechen und nach<br />

dem Grund für die Herzschrittmacher-Implantation<br />

fragen. Anhand<br />

der Beurteilung des EKGs wird<br />

der Hausarzt Ratschläge zur Einsatzfähigkeit<br />

automatischer Blutdruckmessgeräte<br />

geben können.<br />

Margot H. fragt per Mail:<br />

Ich bin 73 Jahre alt und habe früher immer einen eher zu niedrigen<br />

Blutdruck gehabt. Doch inzwischen hat sich das geändert. Ich messe<br />

immer morgens meinen Blutdruck und erhalte dabei sehr unterschiedliche<br />

Werte: Unmittelbar nach dem Aufstehen ist der obere Blutdruckwert<br />

meist zwischen 150 und 175 mm Hg, rund zwei Stunden später<br />

liegt er zwischen 110 und 130 mm Hg. Diesen Unterschied konnte mir<br />

bisher noch niemand erklären. Können Sie mir etwas dazu sagen?<br />

Professor Dr. Horst Brass antwortet:<br />

Ich fi nde es gut, dass Sie häufi g Ihren Blutdruck messen und dabei die<br />

wechselnden Werte beobachtet haben. Dennoch wäre es wichtig, dass<br />

Sie sich gründlich ärztlich untersuchen lassen, denn aus schwankenden<br />

Blutdruckwerten kann eine manifeste Hypertonie entstehen. Dabei ist<br />

zu berücksichtigen, ob bei Ihnen weitere Risikofaktoren hinzukommen<br />

wie Übergewicht, Neigung zu Diabetes, Nikotingenuss, Bewegungsmangel<br />

und erbliche Belastung. Im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung<br />

könnten ihre Blutdruckschwankungen anhand einer so genannten<br />

24-Stunden-Blutdruckmessung näher untersucht werden.<br />

In der DRUCKPUNKT-Ausgabe 2/2008 hat sich auf Seite 25 bei<br />

dem Artikel „Zentraler Blutdruck gewinnt an Bedeutung“ in der<br />

Erläuterung zu Abbildung 3 ein Fehler eingeschlichen. Die richtige<br />

Erläuterung der abgebildeten Kurven muss lauten: Die gestrichelte<br />

Linie zeigt den systolischen Blutdruck eines Hypertonikers mit elastischem<br />

Gefäßsystem, die durchgezogene Linie den systolischen<br />

Blutdruck eines Hypertonikers mit versteiftem Gefäßsystem.<br />

mm Hg<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

Gerade für Patienten mit Herzschrittmachern<br />

gilt ganz besonders<br />

der Rat, bei der Auswahl eines<br />

Blutdruckmessautomaten mehrere<br />

Geräte zu testen. Sie sollten vor<br />

allem die Messgenauigkeit für sich<br />

individuell prüfen. Hierzu sollten<br />

sie im Sanitätshaus oder der Apotheke<br />

den Blutdruck mit dem Automaten<br />

messen und dann mit der<br />

Standardmethode (nichtautomatisierte<br />

Messung mit dem Stethoskop)<br />

überprüfen lassen.<br />

Professor Dr. med. Horst Brass<br />

war vor seinem Ruhestand viele<br />

Jahre Direktor der Medizinischen<br />

Klinik A im Klinikum Ludwigshafen.<br />

Peripherer Blutdruck:<br />

am Oberarm<br />

gemessen<br />

mm Hg<br />

Zentraler Blutdruck:<br />

am Herzen<br />

gemessen<br />

0 200 400 600 800 1000 0 200 400 600 800 1000<br />

Millisekunden Millisekunden<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80


34<br />

REZEPTE DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />

Leicht den<br />

durch<br />

Garnelensalat<br />

mit<br />

Ingwer-Dressing<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

Foto: RTL 2/Dalchow<br />

24 Riesengarnelen, roh<br />

2 EL Sojaöl<br />

2 Möhren<br />

1 rote Paprika<br />

1 rote Gemüsezwiebel<br />

1 Salatgurke<br />

einige Blätter frische Minze<br />

Tag<br />

Dressing<br />

2 Knoblauchzehen<br />

1 – 2 rote Chilischoten<br />

3 Stiele Zitronengras<br />

1 Schalotte<br />

1 EL gehackter Ingwer<br />

3 EL Fischfond (alternativ: Hühnerbrühe)<br />

2 EL Sojaöl<br />

4 EL Zucker<br />

Saft einer Limette<br />

2 EL Koriandergrün<br />

schwarzer Pfeffer aus der Mühle<br />

Für das Dressing den Knoblauch schälen und fein hacken. Chilischoten<br />

entkernen und ebenfalls fein hacken. Nur die hellen, unteren Drittel der<br />

Zitronengras-Stiele fein schneiden. Schalotte schälen und fein hacken.<br />

Gemüse mit Ingwer, Fond, Öl, Zucker, Limettensaft, Koriandergrün und<br />

Pfeffer möglichst in einer Küchenmaschine zu einer feinen Sauce verarbeiten.<br />

Kühl stellen.<br />

Garnelen schälen, Köpfe und Darm entfernen. In heißem Sojaöl braten<br />

bis die Schwänze rosa sind. Möhren, Paprika, Gemüsezwiebel und Salatgurke<br />

in feine Streifen schneiden. Zusammen mit den Garnelenschwänzen<br />

und der Minze (einige Blätter zum Garnieren zurück behalten) in einer<br />

Schüssel vermengen, Dressing zugeben und auf Teller anrichten.<br />

Pro Person: 1,32 g Eiweiß · 11,43 g Fett · 16,30 g Kohlenhydrate<br />

0,06 g Kochsalz · 30,62 mg Natrium · 28,56 mg Kalium · 175 kcal


Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT REZEPTE 35<br />

Gesundheits-<br />

Drink<br />

Zutaten für 2 Personen<br />

2 Möhren<br />

1/2 frische Ananas<br />

1 Orange<br />

1 Apfel<br />

kl. Stück rote Beete<br />

1 TL Sonnenblumenöl<br />

Möhren waschen. Ananas schälen<br />

und in Stücke schneiden. Orange<br />

und Apfel schälen und achteln.<br />

Rote Beete schälen. Obst und Gemüse<br />

nacheinander in einen elektrischen<br />

Entsafter geben. Fertigen<br />

Saft mit Öl verrühren und in zwei<br />

Gläser füllen. Sofort trinken, damit<br />

keine Vitamine verloren gehen.<br />

Pro Person: 0,02 g Eiweiß<br />

2,50 g Fett · 0,15 g Kohlenhydrate<br />

0 g Kochsalz · 0,65 mg Natrium<br />

4,53 mg Kalium · 22,81 kcal<br />

Alexa Iwan stellte die Rezepte<br />

exklusiv für den Druckpunkt zusammen.<br />

Die Medizinjournalistin<br />

und Ernährungswissenschaftlerin<br />

war sieben Jahre lang im RTL<br />

Frühmagazin zu sehen und präsentierte<br />

von 2003 bis 2005 das<br />

WDR-Gesundheitsmagazin „rundumgesund“.<br />

Heute arbeitet sie als Moderatorin<br />

unter anderem für das AOK-Gesundheitsmagazin<br />

„vigo TV“ und<br />

als Buchautorin.<br />

Joghurt-Tiramisu<br />

Zutaten für 3 Personen<br />

300 g Naturjoghurt<br />

300 g klein geschnittene,<br />

weiche Früchte (z.B. Erdbeeren<br />

oder Himbeeren)<br />

12 Löffelbiskuits<br />

Saft einer Orange<br />

1 EL brauner Zucker<br />

Löffelbiskuits in Stücke brechen<br />

und die Hälfte davon in eine Schüssel<br />

oder Aufl aufform geben. Die<br />

Kekse mit der Hälfte des Orangensafts<br />

beträufeln und 150 Gramm<br />

der Früchte darauf verteilen. Das<br />

Ganze mit 150 Gramm glatt gerührtem<br />

Joghurt bedecken. In der<br />

gleichen Reihenfolge eine zweite<br />

Schicht getränkte Löffelbiskuits,<br />

Früchte und Joghurt darüber geben.<br />

Das Tiramisu kurz vor dem<br />

Servieren mit braunem Zucker bestreuen.<br />

Pro Person: 6,96 g Eiweiß<br />

2,29 g Fett · 44,29 g Kohlenhydrate<br />

0,13 g Kochsalz · 55,27 mg Natrium<br />

433,33 mg Kalium · 240 kcal


RÄTSEL Ausgabe 3/2008<br />

DRUCKPUNKT<br />

36<br />

Gewinnen Sie mit!<br />

Für alle Gewinner gibt es zusätzlich ein Jahr kostenfreie Mitgliedschaft in der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>.<br />

18<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

18<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

s1623.7-20<br />

Teil der<br />

Scheune<br />

süd-<br />

amerik.<br />

Gebirge<br />

franzö-<br />

sisch:<br />

Osten<br />

heilen<br />

unterer<br />

Ge-<br />

sichts-<br />

teil<br />

Wickel-<br />

gewand<br />

der<br />

Inderin<br />

Figur<br />

in „My<br />

Fair<br />

Lady”<br />

dt. Vor-<br />

silbe<br />

der Ver-<br />

neinung<br />

kurz<br />

für<br />

Diskette<br />

japan.<br />

Richtung<br />

d. Bud-<br />

dhismus<br />

Wind-<br />

schatten-<br />

seite<br />

vorher,<br />

früher<br />

Erbgut-<br />

träger<br />

(engl.<br />

Abk.)<br />

Zeitge-<br />

schmack<br />

schweiz.<br />

Stadt<br />

am<br />

Rhein<br />

vor-<br />

sprin-<br />

gende<br />

Spitze<br />

Künst-<br />

ler-<br />

werk-<br />

statt<br />

tro-<br />

pische<br />

Schling-<br />

pflanze<br />

Teil des<br />

Kopfes<br />

Ausdeh-<br />

nungs-<br />

begriff<br />

Leber-<br />

sekret<br />

amtl.<br />

Erlass<br />

ital.<br />

Ton-<br />

silbe<br />

unent-<br />

geltl.<br />

Lotte-<br />

rieschein<br />

Lotto-<br />

treffer<br />

Nagetier<br />

Blut-<br />

ader<br />

zum<br />

Herzen<br />

Unge-<br />

ziefer<br />

Baustoff<br />

Bloß-<br />

stel-<br />

lung,<br />

Schande<br />

Ringel-<br />

wurm,<br />

Blut-<br />

sauger<br />

Musik-<br />

zeichen<br />

latei-<br />

nisch:<br />

Leben<br />

Kehr-<br />

gerät<br />

Schwel-<br />

lung<br />

Unter-<br />

rich-<br />

tender<br />

altruss.<br />

Adliger<br />

Staaten<br />

bildendes<br />

Insekt<br />

Fußball-<br />

mann-<br />

schaft<br />

Inhalts-<br />

losigkeit<br />

Schiffs-<br />

zubehör<br />

Wirkstoff<br />

(Trans-<br />

mitter/<br />

Medizin)<br />

getrock-<br />

nete<br />

Getrei-<br />

dehalme<br />

Wand-<br />

verzie-<br />

rung<br />

Enterich<br />

eltern-<br />

loses<br />

Kind<br />

Herbst-<br />

blume<br />

entzündl.<br />

Verände-<br />

rung des<br />

Hautbildes<br />

Geburts-<br />

schmer-<br />

zen<br />

Hausmittel<br />

gegen<br />

Sodbrennen<br />

Abk.:<br />

von<br />

oben<br />

Mahl-<br />

zeit<br />

gasför-<br />

miges<br />

chem.<br />

Element<br />

adlig,<br />

vornehm<br />

Titel-<br />

figur<br />

bei<br />

Brecht<br />

Kontroll-<br />

bild-<br />

schirm<br />

Weite,<br />

Fremde<br />

in<br />

Achsen-<br />

richtung<br />

entzün-<br />

det,<br />

verletzt<br />

Med.:<br />

Backen-<br />

zahn<br />

hell-<br />

haarig<br />

Bestel-<br />

lung,<br />

Order<br />

früherer<br />

brasil.<br />

Fußball-<br />

star<br />

Prosa-<br />

erzäh-<br />

lung<br />

Futter-<br />

und<br />

Zier-<br />

pflanze<br />

Ketten-<br />

gesang<br />

Körper-<br />

teil<br />

Gesell-<br />

schafts-<br />

spiel<br />

Explo-<br />

sions-<br />

geräusch<br />

Stern-<br />

schnuppe<br />

Halbton<br />

unter d<br />

Kraft-<br />

maschine<br />

im Kfz<br />

weib-<br />

liches<br />

Wild-<br />

schwein<br />

Heil-,<br />

Zauber-<br />

trank<br />

Vorname d.<br />

amerik.<br />

Regisseurs<br />

Wilder †<br />

Krank-<br />

heits-<br />

bild<br />

ameri-<br />

kanischer<br />

Krapfen<br />

drogen-<br />

unab-<br />

hängig<br />

(engl.)<br />

dt.<br />

Schrift-<br />

steller †<br />

(Heinr.)<br />

Bart-<br />

schur<br />

Kurzform<br />

von<br />

Assistent<br />

sauber,<br />

flecken-<br />

los<br />

Länder<br />

jenseits<br />

der<br />

Meere<br />

gescho-<br />

rene<br />

Kopf-<br />

stelle<br />

persön-<br />

liches<br />

Für-<br />

wort<br />

Milch-<br />

organ<br />

bei<br />

Tieren<br />

Abk.:<br />

Sommer-<br />

semester<br />

ugs.<br />

für<br />

heran<br />

anleiten<br />

Hast,<br />

über-<br />

stürztes<br />

Drängen<br />

Körper-<br />

pflege-<br />

pro-<br />

dukt<br />

Funk-<br />

ortungs-<br />

ver-<br />

fahren<br />

Kurort<br />

im<br />

Allgäu<br />

Bewohner<br />

d. Obernil-<br />

gebiets<br />

flüssiges<br />

Behand-<br />

lungs-<br />

mittel<br />

blut-<br />

unter-<br />

laufener<br />

Streifen<br />

®


Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT RÄTSEL 37<br />

1. Preis<br />

Oberarm-Blutdruckmessgerät von<br />

Panasonic mit integrierter Manschette.<br />

Der Arm wird durch die<br />

Geräteöffnung auf der Ellenbogenstütze<br />

abgelegt. Die integrierte<br />

Manschette ist für einen Oberarmumfang<br />

von 20 bis 34 Zentimeter<br />

geeignet. Das Gerät hat Speicherplatz<br />

für zwei Personen je 90 Werte.<br />

Im Display ist eine dreifarbige Ampelanzeige<br />

integriert zur Klassifi zierung<br />

des Blutdrucks.<br />

Wenn Sie an unserem Preisrätsel teilnehmen<br />

möchten, notieren Sie bitte das Lösungswort<br />

und schicken Sie es an uns per<br />

Post oder Fax:<br />

2. Preis<br />

Der Ratgeber aus dem Trias Verlag<br />

„Bluthochdruck. Endlich wieder<br />

gute Werte“ von Professor Dr.<br />

med. Martin Middeke.<br />

3. Preis<br />

Die DVD „Autogenes Training“ mit<br />

zwei Lernprogrammen für Autogenes<br />

Training. Eine Wellness-DVD<br />

von Coolmusic.<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />

Berliner Straße 46<br />

69120 Heidelberg<br />

Fax 0 62 21 – 5 88 55-25<br />

Sudoku-Rätsel<br />

... der japanische Rätselspaß ...<br />

Das Lösungswort des Preisrätsels<br />

im DRUCKPUNKT 2/2008 lautete<br />

„Herz-Kreislauf-Telefon“.<br />

Gewonnen haben:<br />

1. Preis · Pulkert Kurt,<br />

76227 Karlsruhe:<br />

Das Blutdruckmessgerät Tensoval<br />

duo control der Firma Hartmann.<br />

2. Preis · Petra Köhler,<br />

69245 Bammental:<br />

„Einfach und genial“ – Das Kochbuch<br />

von Drei-Sterne-Koch Dieter<br />

Müller.<br />

3. Preis · Ingo Agnesens,<br />

33106 Paderborn:<br />

Der ärztliche Ratgeber „Bluthochdruck.<br />

Erfolgreich behandeln – Risiken<br />

senken“ von Professor Dr. med.<br />

Wolfram Delius und Professor Dr.<br />

med. Erwin König.<br />

Einsendeschluss ist der 15. November<br />

2008. Das Lösungswort erscheint in der<br />

Ausgabe 4/2008. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />

die Gewinner ermittelt das Los.<br />

Das Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte und in<br />

jedem 3x3-Feld nur einmal vorkommen. Viel Vergnügen bei diesem japanischen Rätselspaß.<br />

8 1 3 6 4<br />

3 7 5 1<br />

9 2 7<br />

1 4 2<br />

4 2 1<br />

6 8<br />

5<br />

3 1 6<br />

8 4 7 9<br />

7 5 2 8 6<br />

8 7<br />

4 5 1 7 3<br />

2 5<br />

1 7 3 4<br />

2 6 7<br />

9 5 6 2<br />

1 5<br />

3 6 4 8 1<br />

1 7<br />

Aufl ösung auf der nächsten Seite


38<br />

VORSCHAU DRUCKPUNKT Ausgabe 3/2008<br />

NACHGEFRAGT bei<br />

Professor Dr. med. Gerd Bönner, Jahrgang<br />

1948, Ärztlicher Direktor an den MEDIAN<br />

Kliniken Bad Krozingen, Klinik Lazariterhof /<br />

Baden – Privatklinik und Ärztlicher Geschäftsführer<br />

der <strong>Deutsche</strong>n Gesellschaft<br />

für Prävention und Rehabilitation von<br />

Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR e.V.).<br />

Er ist stellvertretender Vorsitzender der wissenschaftlichen Kommission<br />

der Hypertonie Akademie der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>.<br />

1. Worüber können Sie sich<br />

immer wieder freuen?<br />

Ich komme täglich mit vielen Menschen<br />

in Kontakt und es macht immer<br />

wieder Freude, Ihnen dabei zu helfen,<br />

ihre körperlichen, oft aber auch seelischen<br />

Probleme zu lösen.<br />

2. Worüber ärgern Sie sich am<br />

meisten?<br />

Über meine eigenen Unzulänglichkeiten.<br />

Welche das sind, behalte ich<br />

aber lieber für mich!<br />

3. Wie steht es zurzeit um Ihre Gesundheit?<br />

Ich bin dankbar, dass ich mich zum<br />

aktuellen Zeitpunkt wohl fühle, und<br />

hoffe, dass dies noch lange erhalten<br />

bleibt.<br />

4. Was essen Sie am liebsten?<br />

Ich bevorzuge die mediterrane Küche.<br />

Es ist herrlich, an einem lauschigen<br />

Sommerabend einen schönen französischen<br />

Käse zu einem Glas Rotwein<br />

zu genießen, vielleicht noch mit ein<br />

paar Oliven!<br />

5. Welchen Sport treiben Sie?<br />

Wenn die Arbeit es zulässt, jogge<br />

ich mit meiner Frau durch die<br />

Wiesen. Im Sommer wandere ich gerne<br />

in den Bergen.<br />

6. Wie können Sie sich am<br />

besten entspannen?<br />

Wenn ich viel Zeit habe, gehe ich gerne<br />

in die Sauna, dort kann ich sehr gut<br />

entspannen. Ist die Zeit knapper, ge-<br />

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe:<br />

➜ Die Geschichte der Hypertonie-Therapie<br />

➜ Wie wirken Panikattacken und Ängste<br />

auf den Blutdruck?<br />

➜ Der Blutdruck-Schrittmacher – Therapie der Zukunft?<br />

lingt mir dies auch mit einem Satz aus<br />

einer klassischen Mozart-Symphonie.<br />

7. Welcher Kino- oder Fernsehfi lm<br />

hat Ihnen in letzter Zeit am meisten<br />

gefallen?<br />

Ich schaue mir nur selten Filme an.<br />

Stattdessen gehe ich lieber in eine<br />

interessante Kunstausstellung. Die<br />

Kunst des 20. Jahrhunderts ist für<br />

mich besonders interessant.<br />

8. Welches Buch hat Sie besonders<br />

beeindruckt?<br />

Das Buch „Ich bin dann mal weg“ von<br />

Hape Kerkeling ist leicht zu lesen, setzt<br />

sich aber doch mit einer ernsten Thematik<br />

auseinander, wenn ein Atheist<br />

auf christlichen Spuren wandelt und<br />

Gott ergründen will.<br />

9. Was bereitet Ihnen zurzeit am<br />

meisten Kopfzerbrechen?<br />

Für mich ist die Zukunft des Arztberufs<br />

ein großes Problem. Schon heute<br />

kann man bei den Ärzten in Praxis und<br />

Krankenhaus eine deutliche Überlastung<br />

beobachten, die in den nächsten<br />

Jahren durch den fehlenden Nachwuchs<br />

noch verstärkt werden wird. Es<br />

besteht trotz aller Beteuerungen der<br />

Politik die große Gefahr, dass letztlich<br />

doch die Qualität der Patientenversorgung<br />

reduziert werden muss.<br />

10. Was möchten Sie in Ihrem Leben<br />

unbedingt noch machen?<br />

Zum Glück habe ich noch einige<br />

unerfüllte Wünsche, die ich mir in der<br />

Rente erfüllen will.<br />

Auflösung des SUDOKU-Rätsels<br />

Seite 37<br />

6 5 3 8 7 4 2 1 9<br />

4 2 8 9 5 1 6 7 3<br />

7 1 9 2 3 6 5 4 8<br />

1 7 6 5 2 9 3 8 4<br />

8 4 2 1 6 3 7 9 5<br />

9 3 5 7 4 8 1 6 2<br />

2 8 1 6 9 5 4 3 7<br />

3 6 7 4 8 2 9 5 1<br />

5 9 4 3 1 7 8 2 6<br />

8 2 9 1 7 3 5 6 4<br />

3 4 7 5 6 2 9 1 8<br />

5 1 6 4 8 9 2 7 3<br />

1 9 5 8 3 6 4 2 7<br />

4 7 3 9 2 5 6 8 1<br />

2 6 8 7 4 1 3 9 5<br />

9 3 1 6 5 7 8 4 2<br />

6 8 2 3 1 4 7 5 9<br />

7 5 4 2 9 8 1 3 6<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> e.V. DHL ®<br />

<strong>Deutsche</strong> Hypertonie Gesellschaft<br />

<strong>Deutsche</strong>s Kompetenzzentrum Bluthochdruck<br />

Geschäftsführer:<br />

Dipl.-Betriebswirt Joachim Leiblein<br />

Geschäftsstelle:<br />

Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg<br />

Telefon: (0 62 21) 5 88 55- 0<br />

Telefax: (0 62 21) 5 88 55-25<br />

Internet: www.hochdruckliga.de<br />

E-Mail: hochdruckliga@t-online.de<br />

Schriftleitung:<br />

Prof. Dr. med. Rainer Düsing<br />

Prof. Dr. med. Martin Paul<br />

Redaktion:<br />

Dr. Anette Huesmann (v.i.S.d.P.), Heidelberg;<br />

für namentlich gekennzeichnete Beiträge sind<br />

die Autoren verantwortlich.<br />

Redaktionsanschrift:<br />

Dr. Anette Huesmann<br />

– Adresse siehe Geschäftsstelle –<br />

Titelfoto:<br />

Monkey Business · Fotolia.com<br />

Layout und Satz:<br />

Kaiser´s Ideenreich, 67433 Neustadt / Wstr.<br />

Druck und Versand:<br />

NINO Druck GmbH, 67435 Neustadt / Wstr.,<br />

www.ninodruck.de<br />

Vorstand der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>:<br />

Prof. Dr. med. Joachim Hoyer, Marburg<br />

(Vorsitzender)<br />

Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, Lübeck<br />

(stellv. Vorsitzender)<br />

Dr. med. Siegfried Eckert, Bad Oeynhausen<br />

Prof. Dr. med. Ulrich Kintscher, Berlin<br />

Privatdozent Dr. med. Thomas Mengden, Bonn<br />

Dr. Ing. Wolfgang Pfeiffer, Leverkusen<br />

Prof. Dr. med. Hans-Georg Predel, Köln<br />

Prof. Dr. med. Lars Christian Rump, Düsseldorf<br />

Schirmherrin der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Hochdruckliga</strong>:<br />

Dr. med. Marianne Koch, Tutzing<br />

Bezug:<br />

DRUCKPUNKT kann bei der Bundesgeschäftsstelle<br />

der <strong>Hochdruckliga</strong> zum Jahrespreis von<br />

21,40 Euro (inkl. MwSt. und Versandkosten)<br />

abonniert werden. Das Einzelheft kostet 4 Euro.<br />

Für die Mitglieder der <strong>Hochdruckliga</strong> ist der Bezugspreis<br />

im jährlichen Mindestbeitrag von<br />

16 Euro (Ärzte 26 Euro) enthalten. Als Abonnement-Zeitraum<br />

gilt das Kalenderjahr.<br />

Der Bezug verlängert sich um jeweils ein weiteres<br />

Jahr, wenn nicht sechs Wochen vor Jahresende<br />

gekündigt wird.<br />

Aufl age:<br />

DRUCKPUNKT erscheint viermal im Jahr in<br />

einer Aufl age von je 22.000 Exemplaren.<br />

Hinweis: Bei der Bezeichnung „Hypertensiologe<br />

DHL ® ”handelt es sich nicht um eine nach den<br />

Berufs ordnungen grundsätzlich führungsfähige<br />

Bezeichnung für Ärzte, sondern um eine nach dem<br />

entsprechenden ärztlichen Berufsrecht ein zu ord -<br />

nende Be zeichnung (z.B. nach der Musterbe rufs -<br />

ordnung der deutschen Ärzte als „Tätigkeitsschwerpunkt”<br />

bzw. nach den Be rufsordnungen<br />

der Landesärztekammern)<br />

Bankverbindung:<br />

Dresdner Bank Heidelberg<br />

Kto.-Nr. 541 493 300, BLZ 672 800 51<br />

Postbank Karlsruhe<br />

Kto.-Nr. 206 704 758, BLZ 660 100 75<br />

ISSN 1619-0637


Mit Becel bestens geschützt<br />

Reich an mehrfach ungesättigten<br />

Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren<br />

Eine gesunde Ernährung ist auch bei erhöhten Blutdruckwerten<br />

ein unverzichtbarer Beitrag, um Herz und Gefäße zu schützen.<br />

Eine geringe Salzzufuhr gehört ebenso dazu wie die<br />

bewusste Auswahl geeigneter Fette und Öle und deren<br />

sparsamer Gebrauch.<br />

Denn die große DASH-Studie hat gezeigt, dass eine<br />

Ernährung zur günstigen Beeinfl ussung des Blutdrucks<br />

wenig gesättigte, aber relativ viel ungesättigte Omega-3und<br />

Omega-6-Fettsäuren beinhalten sollte.<br />

Fette und Öl von Becel sind streng natriumarm, weisen einen hohen<br />

Anteil an mehrfach ungesättigten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren<br />

auf und helfen so täglich, das Herz-Kreislauf-System zu schützen.<br />

Mit den Produkten von Becel ist die herzgesunde Ernährung ganz einfach:<br />

• Zum Frühstück, Abendbrot, Brotzeit:<br />

Becel Diät Margarine Original oder<br />

Becel fettarme Diät Margarine Vital.<br />

• Zum Kochen, Backen und für Salate:<br />

Becel Diät Pfl anzencreme, Becel Diät für die warme Küche,<br />

Becel Omega-3 Pfl anzenöl.<br />

Mehr Informationen unter www.becel.de<br />

oder Tel. 08000/725235 (gebührenfrei)


Individuelle Bausteine<br />

für Ihre Herz-Kreislauf-Therapie<br />

Hier können Sie sich informieren:<br />

www.pfi zer.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!