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ISSN 1619-0637<br />
<strong>Hochdruckliga</strong><br />
35 Jahre<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />
Professor Dr. Armin Distler<br />
AUSGABE 2|2009<br />
Das Magazin für Prävention und Behandlung des Bluthochdrucks und seiner Folgen<br />
DRUCKPUNKT<br />
DEUTSCHE HOCHDRUCKLIGA e.V. DHL ® – DEUTSCHE HYPERTONIE GESELLSCHAFT<br />
Urlaub...<br />
...Zeit zum Leben!<br />
Armin Distler, ehemaligerVorstandsvorsitzender<br />
der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Hochdruckliga</strong> e.V.<br />
DHL®– <strong>Deutsche</strong>n Hypertonie<br />
Gesellschaft<br />
im DRUCKPUNKT-<br />
Interview.<br />
Jugendliche unter Druck<br />
Jugendliche nehmen<br />
schon früh<br />
die Gewohnheiten<br />
Erwachsener an;<br />
damit steigt auch<br />
ihr Risiko für Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Dr. Alfred Biolek<br />
Alfred Biolek verrät<br />
im DRUCKPUNKT,<br />
dass bei ihm vegetarische<br />
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im Trend liegen.
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Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT EDITORIAL 3<br />
Große Fortschritte<br />
Liebe DRUCKPUNKT-Leserinnen<br />
und -Leser, liebe Mitglieder<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>,<br />
die Ziele der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
e.V. DHL ® - <strong>Deutsche</strong>n Hypertonie<br />
Gesellschaft sind seit ihrer Gründung<br />
im Jahr 1974 die gleichen geblieben,<br />
nämlich „die Entwicklung, Förderung<br />
und Realisierung von praktischen,<br />
organisatorischen und wissenschaftlichen<br />
Maßnahmen und Programmen,<br />
die eine bessere Erkennung und<br />
Behandlung hochdruckkranker Menschen<br />
ermöglichen“.<br />
In der Verfolgung und Realisierung dieser Ziele hat die<br />
<strong>Hochdruckliga</strong> in den 35 Jahren ihres Bestehens große<br />
Fortschritte gemacht, nicht zuletzt, indem sie ihre organisatorische<br />
Basis erheblich verbreitern konnte. Bestand<br />
diese im ersten Jahrzehnt neben dem ehrenamtlich<br />
tätigen Vorstand und dem Kuratorium aus lediglich<br />
einer Sekretärin, Lieselotte Thomann, so konnte in den<br />
neunziger Jahren nach dem Erwerb einer Büroetage in<br />
der Berliner Straße 46 in Heidelberg und mit der Gewinnung<br />
von Dipl.-Betriebswirt Joachim Leiblein eine<br />
professionelle Geschäftsführung etabliert werden.<br />
Gleichzeitig konnte auch die Finanzsituation der Liga<br />
auf eine solide Basis gestellt werden, so dass beispielsweise<br />
eine Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit und<br />
die Herausgabe der Patientenzeitschrift DRUCKPUNKT<br />
in eigener Regie ermöglicht wurde.<br />
Einige weitere markante Entwicklungen seien im<br />
Folgenden kurz aufgelistet: Seit 1984 werden Arzt-<br />
Patienten-Seminare organisiert und seit Ende der<br />
achtziger Jahre Patienten-Selbsthilfegruppen in die<br />
Ligaarbeit einbezogen; 1992 wurde das Herz-Kreislauf-<br />
Telefon eingerichtet; 1997 wurde die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />
e.V. DHL ® Als zentrale Aufgabe hat die <strong>Hochdruckliga</strong><br />
von Beginn an die Nachwuchs-<br />
und Forschungsförderung<br />
betrachtet. Zu diesem Zweck werden<br />
Forschungsstipendien an junge Wissenschaftler<br />
vergeben und Jahr für<br />
Jahr Preise für besondere wissenschaftliche<br />
Leistungen auf dem Gebiet<br />
der Hypertonie verliehen. Noch<br />
für 2009 ist die Stiftung zweier Professuren<br />
für Hochdruckforschung geplant. Um Qualitätsstandards<br />
für die Fortbildung auf dem Hypertoniegebiet<br />
zu setzen, wurde 2005 die Bezeichnung<br />
„Hypertensiologin DHL<br />
- <strong>Deutsche</strong> Hypertonie Gesellschaft<br />
in die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen<br />
Medizinischen Fachgesellschaften aufgenommen und<br />
ein Internetauftritt erstellt; 2001 wurden erstmals evidenzbasierte<br />
Leitlinien für die Prävention, Erkennung,<br />
Diagnostik und Therapie der arteriellen Hypertonie<br />
herausgegeben. Die erfolgreiche Tätigkeit der <strong>Hochdruckliga</strong><br />
spiegelt sich auch in der inzwischen erreichten<br />
Zahl von über 6.000 Mitgliedern wider.<br />
® / Hypertensiologe DHL ® “ eingeführt.<br />
Voraussetzung für den Erwerb dieser Bezeichnung<br />
ist der Nachweis einer zertifi zierten Fortbildung<br />
in der von der <strong>Hochdruckliga</strong> gegründeten Hypertonie<br />
Akademie. Inzwischen sind bereits rund 3.200 Ärzte<br />
berechtigt diesen Tätigkeitsschwerpunkt* zu tragen.<br />
Zur Verbesserung der Versorgung Hochdruckkranker<br />
trägt auch die Fortbildung von Schwestern und Arzthelferinnen<br />
zur „Hypertonieassistentin DHL ® Professor Dr. med. Armin<br />
Distler, Vorsitzender der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
1983 bis 1987 und Ehrenmitglied.<br />
“ bei.<br />
Trotz aller Bemühungen der <strong>Hochdruckliga</strong> und anderer<br />
Organisationen bleibt es leider eine Tatsache, dass<br />
noch immer ein beträchtlicher Teil der Hochdruckkranken<br />
in Deutschland die heute zur Verfügung stehenden<br />
Mittel zur Blutdrucksenkung nicht oder unzureichend<br />
nutzt, um normale Blutdruckwerte zu erreichen und<br />
damit ihr Herz-Kreislauf-Risiko zu vermindern. Insofern<br />
bleibt es für die Liga auch in den kommenden Jahren<br />
eine wichtige Aufgabe, auf breiter Basis zur Verbesserung<br />
dieser Situation beizutragen.<br />
Herzlichst Ihr<br />
Professor Dr. med. Armin Distler<br />
Professor Dr. Armin Distler im Gespräch mit dem<br />
DRUCKPUNKT: Das Interview zum 35. Jubiläum der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> auf Seite 20 und 21.
4<br />
INHALT DRUCKPUNKT Ausgabe 2/2009<br />
8 Forschung: schung:<br />
Bluthochdruck ck durch<br />
Hormonstörung störung<br />
20 Aus der <strong>Hochdruckliga</strong>:<br />
Professor Distler<br />
im Gespräch:<br />
„Die <strong>Hochdruckliga</strong> hat<br />
zweifellos eine Menge<br />
zu bieten“<br />
32 Ernährung:<br />
Vegetarisch<br />
– Geht doch!<br />
10 Praxis:<br />
Bluthochdruck bei<br />
Jugendlichen<br />
26 Bewegung:<br />
Krafttraining für<br />
Patienten mit<br />
Bluthochdruck<br />
Das sind unsere Titelthemen<br />
EDITORIAL<br />
3 Große Fortschritte<br />
AKTUELLES<br />
6 Hibiskustee senkt Blutdruck<br />
7 Zahnpfl ege für ein gesundes Herz<br />
FORSCHUNG<br />
8 Bluthochdruck durch Hormonstörung<br />
PRAXIS<br />
10 Bluthochdruck bei Jugendlichen<br />
RATGEBER<br />
12 Blutdruck in der Krise<br />
13 Die Augen als Spiegel<br />
zu Herz und Gehirn<br />
AUS DER HOCHDRUCKLIGA<br />
14 Neue Grenzwerte für Apotheker<br />
15 Neuer Wissenschaftspreis<br />
16 Studie über familiär bedingten<br />
Hyperaldosteronismus<br />
17 Professor Rahn neuer AWMF-Präsident<br />
18 Ein Stipendiat berichtet<br />
19 Erste Hypertension Summer School 2009<br />
20 Professor Distler im Gespräch<br />
mit dem DRUCKPUNKT<br />
22 Versalzen Sie sich nicht Ihre Gesundheit<br />
AUS DEN SELBSTHILFEGRUPPEN<br />
23 Neue Selbsthilfegruppe in Hannover<br />
23 Neue Gruppe auch in Hagen<br />
PORTRÄT<br />
24 Lebensqualität erhalten<br />
AUS DER HOCHDRUCKLIGA<br />
25 Patiententag in Wiesbaden ein Erfolg<br />
BEWEGUNG<br />
26 Krafttraining für Patienten<br />
mit Bluthochdruck<br />
ENTSPANNUNG<br />
28 Urlaub: Zeit zum Leben<br />
ERNÄHRUNG<br />
32 Vegetarisch – Geht doch!<br />
RUBRIKEN<br />
30 LESERBRIEFE<br />
34 REZEPTE<br />
36 RÄTSEL<br />
38 NACHGEFRAGT<br />
38 VORSCHAU<br />
38 IMPRESSUM
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1/2006<br />
PZN 4181866
6<br />
AKTUELLES DRUCKPUNKT Ausgabe 2/2009<br />
Viele Freizeitsportler haben beim Training einen zu<br />
hohen Blutdruck. Das berichtete das Münchner Magazin<br />
„Focus“ in seiner Ausgabe vom 11. Mai 2009.<br />
Dr. Klaus-Peter Mellwig, Oberarzt der Klinik für Kar-<br />
Hibiskustee<br />
senkt Blutdruck<br />
Zu hoher Blutdruck beim Sport<br />
Laut einer amerikanischen Studie lässt sich der<br />
Blutdruck senken, wenn Menschen mit erhöhten<br />
Blutdruckwerten täglich drei Tassen Hibiskustee<br />
trinken. Dr. Diane McKay von der Tufts University in<br />
Boston und ihre Mitarbeiter untersuchten 65 Männer<br />
und Frauen im Alter von 30 bis 70 Jahren. Alle<br />
Studienteilnehmer hatten obere (systolische) Blutdruckwerte<br />
zwischen 120 und 150 mm Hg und untere<br />
Werte niedriger als 95 mm Hg. Eine Gruppe der<br />
Teilnehmer trank sechs Wochen lang täglich drei<br />
Tassen frisch aufgebrühten Hibiskustee, die anderen<br />
bekamen nur scheinbar einen Hibiskustee. Am<br />
Ende sank in der Gruppe, die den echten Tee getrunken<br />
hatte, der systolische Blutdruck im Schnitt um<br />
7,2 mm Hg, in der Vergleichsgruppe um 1,3 mm Hg.<br />
Bei den Studienteilnehmern mit oberen Blutdruckwerten<br />
von 129 mm Hg oder höher sank der Blutdruck<br />
am stärksten: durchschnittlich um 13,2 mm Hg.<br />
McKay arbeitet seit mehreren Jahren an der Erforschung<br />
verschiedener Teesorten mit heilenden<br />
Eigenschaften. Sie führt die Wirkung des Tees auf<br />
eine bestimmte Gruppe von Pfl anzenfarbstoffen zurück,<br />
die Flavanoide. Zucker und Fett können diese<br />
diologie am Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-<br />
Westfalen in Bad Oeynhausen, wertete Tests an<br />
1.420 Sportlern aus. Von diesen hätten 43 Prozent<br />
zu hohe Blutdruckwerte gehabt. Gemeinsam mit<br />
Kollegen nahm Mellwig bei Teilnehmern an Volksläufen<br />
und ähnlichen Veranstaltungen in Nordrhein-<br />
Westfalen weitere Messungen vor. Dabei hatte jeder<br />
achte Freizeitsportler einen auffälligen Befund, der<br />
weitere Untersuchungen notwendig machte. Mellwig<br />
forderte, dass auch Hobbysportler vor ihrer<br />
Teilnahme an Wettkämpfen ein ärztliches Zeugnis<br />
vorlegen sollten. Menschen mit auffälligen Werten<br />
sollten laut Mellwig auch Sport treiben, jedoch immer<br />
zuvor mit ihrem Arzt sprechen.<br />
Wirkung jedoch beeinträchtigen. Deshalb empfi ehlt<br />
die Wissenschaftlerin, den Tee mit Magermilch und<br />
ohne Zucker zu trinken. Die Anwendung von Hibiskustee<br />
sollte in jedem Fall mit dem behandelnden<br />
Arzt abgesprochen werden.<br />
McKay DL et. al.: Hibiscus sabdariffa L. Tea (Tisane) Lowers<br />
Blood Pressure in Prehypertensive and Mildly Hypertensive<br />
Adults. Abstract 3278, Circulation 2008, 118: S. 1123.
Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT AKTUELLES 7<br />
Wussten Sie...??!<br />
… dass vier von zehn <strong>Deutsche</strong>n dauerhaft verschreibungspfl ichtige Medikamente<br />
benötigen? Bei Menschen über 65 Jahre sind es bereits acht von zehn.<br />
Quelle: ABDA; Aus: BKK Faktenspiegel Dezember 08<br />
(BKK - Spitzenorganisation der Betriebskrankenkassen)<br />
Zahnpfl ege für ein<br />
gesundes Herz<br />
Chronische Zahnfl eischentzündung, die so<br />
genannte Parodontitis, erhöht das Risiko für<br />
einen Herzinfarkt oder Schlaganfall beträchtlich,<br />
das konnten bereits mehrere Studien<br />
nachweisen. Nun haben Wissenschaftler<br />
festgestellt, dass Menschen mit Parodontitis<br />
und Herzanfallpatienten die gleichen<br />
erblichen Veranlagungen haben. Das berichtet<br />
die Online-Ausgabe der Ärztlichen Praxis<br />
vom 26. Mai 2009. Es war bereits bekannt,<br />
dass zwischen einer Parodontitis und Herzerkrankungen<br />
eine Verbindung besteht. Nicht<br />
erforscht war bisher der genaue Zusammenhang.<br />
Ein Forschungsteam um Dr. Arne Schäfer<br />
von der Christian-Albrechts-Universität<br />
zu Kiel wies nach, dass eine verbreitete genetische<br />
Mutation (Veränderung des Erbguts)<br />
bei Menschen mit Parodontitis und auch bei<br />
Herzanfallpatienten vorkommt. Herzinfarkt<br />
und Parodontitis haben die gleichen Risikofaktoren:<br />
Sie entstehen vor allem durch<br />
Rauchen, Diabetes und Übergewicht. Es gibt<br />
verschiedene Theorien, wie die Bakterien der<br />
Mundhöhle entzündliche Prozesse des Körpers<br />
begünstigen. Diese können zu Gefäßablagerungen<br />
führen und im weiteren Verlauf<br />
Herzinfarkt und Schlaganfall zur Folge haben.<br />
Wer unter chronischer Zahnentzündung leidet,<br />
sollte diese konsequent von einem Zahnarzt<br />
behandeln lassen. Die Behandlung wirkt<br />
sich auch positiv auf Herz und Gefäße aus.<br />
Die beste Voraussetzung für gesunde Zähne<br />
und Zahnfl eisch ist die tägliche Reinigung mit<br />
Zahnseide und Zahnzwischenraumbürste sowie<br />
zweimal täglich Zähneputzen.<br />
Herzschwäche ist häufi gste<br />
Diagnose im Alter<br />
Im Alter gleichen sich die Hauptdiagnosen<br />
im Krankenhaus von Frauen und Männern<br />
an. Das teilte die Spitzenorganisation der Betriebskrankenkassen<br />
(BKK Bundesverband)<br />
mit. Ältere Patienten über 65 Jahre waren in<br />
rund 297.000 Fällen wegen einer Herzschwäche<br />
im Krankenhaus. Bei den Frauen zwischen<br />
45 und 64 Jahren war die häufi gste Diagnose<br />
Brustkrebs (67.000 Fälle), zwischen 15 und 44<br />
war es der Dammriss bei der Geburt (112.000<br />
Fälle). Bei Männern war die häufi gste Diagnose<br />
sowohl zwischen 15 und 44 als auch<br />
zwischen 45 und 64 Jahren psychische Krankheiten<br />
und Verhaltensstörungen durch Alkohol<br />
(105.000 und 107.000 Fälle). Kinder und<br />
Jugendliche bis 15 Jahre waren meist wegen<br />
einer Erkrankung der Gaumen- und Rachenmandeln<br />
im Krankenhaus, das waren bei<br />
Mädchen und Jungen zusammen rund 78.000<br />
Fälle.
8 FORSCHUNG<br />
Bluthochdruck durch<br />
Bei knapp<br />
zehn Prozent der<br />
Hypertoniker treibt<br />
ein gestörter Hormonstoffwechsel<br />
den Blutdruck nach<br />
oben. Ein einfacher Bluttest bringt es<br />
an den Tag.<br />
DRUCKPUNKT<br />
Ausgabe 2/2009<br />
Hormonstörung<br />
von Privatdozent Dr. med. Sven Diederich<br />
Bluthochdruck zählt zu den häufi gsten Diagnosen in der ärztlichen Praxis und ist in Deutschland einer der wichtigsten<br />
Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall. Bei etwa 85 Prozent der Betroffenen ist für den Bluthochdruck<br />
keine Ursache erkennbar. Diese Form des Hochdrucks, auch essentielle oder primäre Hypertonie genannt,<br />
muss lebenslang mit Medikamenten behandelt werden. Doch bei etwa 15 Prozent der Patienten kann durch gezielte<br />
Untersuchungen eine Ursache für den erhöhten Blutdruck gefunden werden. Die Diagnose der so genannten<br />
sekundären Hypertonie führt häufi g dazu, dass die Erkrankung gebessert oder sogar geheilt werden kann.<br />
Zu selten untersucht<br />
Eine gezielte Suche nach möglichen<br />
Ursachen eines Bluthochdrucks<br />
wird allerdings zu selten<br />
durchgeführt, so dass ein Teil der<br />
Hochdruckpatienten unnötig lebenslang<br />
mit Medikamenten behandelt<br />
wird. Bei den hormonell<br />
bedingten Bluthochdruckformen<br />
sind insbesondere der primäre Hyperaldosteronismus<br />
(siehe auch<br />
S. 16) und das Phäochromozytom<br />
von Bedeutung.<br />
Besonders der primäre Hyperaldosteronismus<br />
kommt häufi ger<br />
vor. Er ist bei etwa 5 bis 10 Prozent<br />
der Hypertoniker für den Bluthochdruck<br />
verantwortlich. Damit ist<br />
diese Erkrankung, die auch Conn-<br />
Syndrom genannt wird, die häufi<br />
gste Ursache für eine sekundäre<br />
Hypertonie. Die Krankheit ist gekennzeichnet<br />
durch eine Überproduktion<br />
des Nebennierenhormons<br />
Aldosteron. Dieses Krankheitsbild<br />
ist in der Vergangenheit häufi g<br />
übersehen worden. Erst in den<br />
letzten Jahren haben Reihenuntersuchungen,<br />
so genannte Screenings,<br />
gezeigt, wie häufi g die Erkrankung<br />
vorkommt. Obwohl diese<br />
Screening-Untersuchungen<br />
einfach durchzuführen sind, werden<br />
sie bisher zu selten veranlasst.<br />
Nach aktuellen Empfehlungen nationaler<br />
und internationaler Fach-<br />
gesellschaften sollte die Untersuchung<br />
des Hormonstoffwechsels<br />
bei allen Patienten mit einem<br />
schweren oder therapieresistenten<br />
Bluthochdruck durchgeführt werden.<br />
Auch bei Hypertoniepatienten<br />
unter 40 Jahren sowie bei Patienten<br />
mit gleichzeitig bestehenden Blutsalzveränderungen<br />
(Hypokaliämie)<br />
ist die Untersuchung empfehlenswert.<br />
Wurde die Krankheit diagnostiziert,<br />
so können durch einen<br />
kleinen Eingriff an der Nebenniere<br />
rund 30 Prozent der Betroffenen<br />
mit Conn-Syndrom geheilt werden.<br />
Das betrifft etwa 450.000 bis<br />
900.000 Menschen in Deutschland.<br />
Die restlichen Patienten können
Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT FORSCHUNG 9<br />
sehr effektiv mit einem speziellen<br />
Medikament (Aldosteron-Blocker<br />
Spironolacton) behandelt werden.<br />
Eine weitere hormonelle Ursache<br />
des Bluthochdrucks ist eine Überproduktion<br />
der Stresshormone<br />
Adrenalin und Noradrenalin. Ursache<br />
ist meist ein gutartiger Tumor<br />
der Nebenniere, ein so genanntes<br />
Phäochromozytom. Dieser Tumor<br />
ist eher selten, nur bei 0,5 Prozent<br />
der Hypertoniker ist er Ursache<br />
für den Bluthochdruck. Doch die<br />
Krankheit erhöht das Risiko der<br />
Betroffenen für Herzrhythmusstörungen<br />
und krisenhafte Blutdruckanstiege.<br />
Deshalb ist sie<br />
besonders gefährlich. Auch diese<br />
Erkrankung ist durch einen einfachen<br />
Bluttest zu erkennen. Nach<br />
operativer Entfernung des Tumors<br />
ist der Bluthochdruck meistens<br />
dauerhaft normalisiert.<br />
Die Untersuchung auf primären Hyperaldosteronismus ist empfehlenswert,<br />
wenn eine der folgenden Konstellationen zutrifft:<br />
1. Bluthochdruck und zu niedriger Kaliumspiegel<br />
2. Schwerer oder mittelschwerer Bluthochdruck<br />
3. Schwer einstellbare Hypertonie (trotz drei oder mehr<br />
Medikamenten Blutdruckwerte von 140 / 90 mm Hg und höher)<br />
4. Zufällig entdeckter Nebennierentumor und Bluthochdruck<br />
5. Hypertoniker unter 30 Jahren und familiäre Belastung<br />
Die Untersuchung auf Phäochromozytom ist empfehlenswert,<br />
wenn eine der folgenden Konstellationen zutrifft:<br />
1. Anfallsartige Blutdruckkrisen mit Schwitzen,<br />
Herzrasen und Kopfschmerzen<br />
2. Schwer einstellbare Hypertonie (trotz drei oder mehr<br />
Medikamenten Blutdruckwerte von 140 / 90 mm Hg und höher)<br />
3. Zufällig entdeckter Nebennierentumor und Bluthochdruck<br />
4. Paradoxer Blutdruckanstieg während der Behandlung<br />
mit Betablockern oder Bluthochdruck tritt auf während der<br />
Behandlung mit Antidepressiva (trizyklische Antidepressiva)<br />
5. Krankheiten in der Familie: von Hippel-Lindau-Syndrom,<br />
Paragangliom-Syndrom, multiple endokrine Neoplasie Typ 2<br />
Verschiedene Formen von Bluthochdruck<br />
Bezeichnung Ursache Häufi gkeit<br />
Primäre (essentielle)<br />
Hypertonie<br />
Sekundäre Hypertonie<br />
Körperliche Ursachen<br />
sind nicht erkennbar<br />
AUTOR<br />
85 Prozent<br />
Hormonell bedingter Bluthochdruck<br />
(Endokrine Hypertonien)<br />
Primärer<br />
Hyperaldosteronismus<br />
5 bis 10 Prozent<br />
Phäochromozytom 0,5 Prozent<br />
Cushing-Syndrom,<br />
Akromegalie und andere<br />
weniger<br />
als 0,5 Prozent<br />
Nierenarterienverengung 2 bis 5 Prozent<br />
Schlaf-Apnoe-Syndrom unter 0,5 Prozent<br />
Aortenisthmusstenose unter 0,5 Prozent<br />
Medikamente wie<br />
die Pille, Cyclosporin,<br />
Erythropoietin<br />
unter 0,5 Prozent<br />
Genussmittel unter 0,5 Prozent<br />
Privatdozent Dr. Sven Diederich<br />
ist Facharzt für Innere Medizin,<br />
Endokrinologie, Andrologie und<br />
Diabetologe (DDG) am Endokrinologikum<br />
in Berlin. Er ist Pressesprecher<br />
der Sektion „Nebenniere,<br />
Hypertonie und Steroide“<br />
der <strong>Deutsche</strong>n Gesellschaft für<br />
Endokrinologie.
10<br />
PRAXIS DRUCKPUNKT Ausgabe 2/2009<br />
Bluthochdruck bei Jugendlichen<br />
von Professor Dr. med. Wolfgang Rascher<br />
Die Gesundheit von Jugendlichen ist in den vergangenen Jahren<br />
deutlich schlechter geworden. Wenn Jugendliche ebenso ungesund<br />
leben wie so mancher Erwachsene, leiden sie bereits früh an den<br />
gleichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Weltweit erkranken und sterben<br />
Erwachsene seltener<br />
an Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />
da die Vorbeugung und<br />
Behandlung deutlich verbessert<br />
wurde. Dagegen leiden Jugendliche<br />
zunehmend an Krankheiten,<br />
an denen früher ausschließlich Erwachsene<br />
erkrankten. Genaue Zahlen<br />
werden in Kürze von einer Erhebung<br />
des Robert Koch-Instituts<br />
erwartet, vom so genannten Kinder-<br />
und Jugendgesundheitssurvey<br />
(KiGGS). Die vorläufi gen Ergebnisse<br />
deuten bereits auf eine beträchtliche<br />
Zunahme von Übergewicht<br />
und Adipositas (Fettleibigkeit) hin –<br />
auch in Deutschland (siehe Kasten<br />
Seite 11). Gerade bei Jugendlichen<br />
gehen mit Übergewicht oft erhöhte<br />
Blutdruckwerte einher.<br />
Messbare Schäden<br />
Früher erkrankten etwa 1 bis 3<br />
Prozent der Kinder und Jugend-<br />
lichen an Bluthochdruck. Heute<br />
sind es bereits deutlich mehr,<br />
das heißt rund 5 Prozent. Nur ein<br />
sehr kleiner Teil der Jugendlichen<br />
mit erhöhten Blutdruckwerten<br />
leidet an einer zugrunde liegenden<br />
Krankheit wie einer Nierenerkrankung,<br />
die den Bluthochdruck<br />
verursacht. Wie die Erwachsenen<br />
haben auch Kinder eine so genannte<br />
essentielle Hypertonie,<br />
das heißt, Bluthochdruck ohne<br />
körperliche Ursache. Erwachsene<br />
wie Jugendliche mit Bluthochdruck<br />
sind häufi g übergewichtig.<br />
Oft kommen noch weitere Risikofaktoren<br />
hinzu, wie erhöhte Blutfette<br />
und eine Zuckerstoffwechselstörung<br />
(Diabetes mellitus). Anders<br />
als früher angenommen verursacht<br />
der hohe Blutdruck auch bei Jugendlichen<br />
Symptome wie Kopfschmerzen,<br />
Schlafstörungen, Müdigkeit<br />
und Schmerzen in der Brust.<br />
Heute ist ebenfalls bekannt, dass<br />
Bluthochdruck auch bei Jugendlichen<br />
bereits messbare Schäden<br />
am Herz-Kreislauf-System verursacht<br />
wie Herzvergrößerung, Verkalkung<br />
der Herzkranzgefäße und<br />
Verdickung der kleinen Gefäße.<br />
Andere Grenzwerte<br />
Der Blutdruck von Kindern wird in<br />
Abhängigkeit von Alter, Geschlecht<br />
und Körpergröße beurteilt. Entsprechende<br />
Tabellen verzeichnen<br />
die Grenzwerte für Kinder verschiedenen<br />
Alters und unterschiedlicher<br />
Größe. Eine blutdrucksenkende Behandlung<br />
muss eingeleitet werden,<br />
wenn der systolische und/oder der<br />
diastolische Blutdruck dauerhaft zu<br />
hoch sind (siehe Kasten Seite 11).<br />
Da Bluthochdruck bei Jugendlichen<br />
in der Regel oft nur wenig ausgeprägt<br />
ist und mit Übergewicht einhergeht,<br />
muss zunächst der hohe<br />
Blutdruck ohne Medikamente gesenkt<br />
werden. Voraussetzung für
Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT PRAXIS 11<br />
die nichtmedikamentöse Therapie<br />
ist eine Gewichtsabnahme durch<br />
gesunde Ernährung und mehr Bewegung.<br />
Die Jugendlichen sollten<br />
Kochsalz sowie Fett reduzieren und<br />
häufi ger Obst und Gemüse essen.<br />
Wenn sie rauchen, sollten sie das<br />
Rauchen aufgeben.<br />
Mehr Bewegung bedeutet meist,<br />
weniger Zeit vor dem Fernseher<br />
und Computer zu verbringen. Eine<br />
Gewichtsabnahme wird außerdem<br />
in der Regel nur erreicht, wenn die<br />
körperliche Aktivität durch Ausdauertraining<br />
erhöht wird. Der<br />
Ausdauersport dämpft bei adipösen<br />
Jugendlichen das sympathische<br />
Nervensystem, das unter<br />
anderem den Blutdruck und die<br />
Herztätigkeit steigert. Um die blutdrucksenkenden<br />
Effekte zu erreichen,<br />
ist regelmäßiger Ausdauersport<br />
notwendig. Das bedeutet, die<br />
Jugendlichen sollten drei bis fünf<br />
Mal pro Woche wenigstens 30 Minuten<br />
Sportarten wie Schwimmen,<br />
Radfahren oder Jogging betreiben.<br />
Der Zeitaufwand beträgt rund drei<br />
Stunden pro Woche. Der dabei erzielte<br />
Kalorienverbrauch sollte bei<br />
1.500 bis 2.000 Kalorien pro Woche<br />
liegen.<br />
Kinder werden immer dicker<br />
Bluthochdruck bei Kindern und Jugendlichen<br />
Alter 12 Jahre 16 Jahre über 18 Jahre<br />
Normal unter 120 / 75 mm Hg unter 125 / 80 mm Hg unter 130 / 85 mm Hg<br />
Hochnormal 120-125 / 75-80 mm Hg 125-134 / 80-85 mm Hg 130-139 / 85-89 mm Hg<br />
Hypertonie über 125 / 80 mm Hg über 135 / 85 mm Hg über 140 / 90 mm Hg<br />
Der Blutdruck von Kindern wird in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht und Körpergröße beurteilt.<br />
Entsprechende Tabellen verzeichnen die Grenzwerte für Kinder verschiedenen Alters und<br />
unterschiedlicher Größe. In der oberen Tabelle sind beispielhaft drei Altersgruppen genannt.<br />
Jugendliche<br />
profitieren deutlich<br />
Wie bei Erwachsenen fällt auch<br />
bei Jugendlichen der Blutdruck<br />
um etwa 1 mm Hg pro Kilogramm<br />
Gewichtsabnahme. Die blutdrucksenkende<br />
Wirkung ist umso<br />
ausgeprägter, je höher der Ausgangsblutdruck<br />
liegt. Bei erneuter<br />
Gewichtszunahme steigt auch der<br />
Blutdruck wieder. Schon seit fast<br />
20 Jahren wissen wir, dass übergewichtige<br />
Jugendliche von einer<br />
Gewichtsabnahme und der Steigerung<br />
ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit<br />
deutlich profi tieren:<br />
Dann reagiert ihr Blutdruck weniger<br />
stark auf Salzkonsum und der<br />
Zuckerstoffwechsel bessert sich.<br />
Nur wenn die nichtmedikamen-<br />
Heute<br />
Etwa 1,9 Millionen Kinder und Jugendliche sind übergewichtig,<br />
das entspricht 15 Prozent.<br />
Davon sind rund 800.000 fettleibig, etwa 6,3 Prozent.<br />
Vor zehn Jahren<br />
Rund 1,2 Millionen Kinder und Jugendliche waren übergewichtig,<br />
das entspricht 10 Prozent.<br />
Davon waren rund 400.000 fettleibig, etwa 3,2 Prozent.<br />
Die Zahlen beziehen sich auf die Gewichtszunahme von Kindern und Jugendlichen in den<br />
vergangenen zehn Jahren (Referenzdaten von 1985 bis 1999). Die Daten sind einer Erhebung<br />
des Robert Koch-Instituts entnommen (www.kiggs.de).<br />
töse Therapie die Blutdruckwerte<br />
nicht ausreichend senkt, sollte der<br />
behandelnde Arzt Blutdrucksenker<br />
verordnen.<br />
AUTOR<br />
Professor Dr. Wolfgang Rascher<br />
ist Facharzt für Kinderund<br />
Jugendmedizin. Er ist Direktor<br />
der Kinder- und Jugendklinik<br />
des Universitätsklinikums Erlangen.<br />
Ein Schwerpunkt seiner<br />
Arbeit ist der Bluthochdruck bei<br />
Kindern und Jugendlichen.
12<br />
RATGEBER DRUCKPUNKT Ausgabe 2/2009<br />
Blutdruck in der Krise<br />
von Dr. med. Wolfgang Derer und Privatdozent Dr. med. Ralf Dechend<br />
Bei Blutdruckwerten über 220 / 120 mm Hg ist nicht immer<br />
ein Krankenhausaufenthalt notwendig. Auf die Begleitumstände kommt es an.<br />
Mediziner sprechen von einer hypertensiven<br />
Krise, wenn es zu Blutdruckwerten<br />
von 220 / 120 mm Hg<br />
und höher kommt. Welche Form<br />
der Behandlung notwendig ist,<br />
hängt in erster Linie von den Begleitumständen<br />
ab. Die Ärzte unterscheiden<br />
dabei zwischen einem<br />
hypertensiven Notfall und einer<br />
hypertensiven Dringlichkeit (siehe<br />
Kasten). Der wesentliche Unterschied:<br />
Wie schnell der Blutdruck<br />
auf diese Werte gestiegen ist und<br />
unter welchen Symptomen der Betroffene<br />
leidet.<br />
Notfall oder Dringlichkeit<br />
Beim hypertensiven Notfall kommt<br />
es innerhalb von Minuten bis<br />
Stunden zu einem massiven Blutdruckanstieg.<br />
Dieser kann innere<br />
Organe akut schädigen und lebensbedrohlich<br />
sein. Die Patienten<br />
leiden unter schweren Symptomen<br />
wie Herzschmerzen oder Luftnot,<br />
Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen,<br />
Sehstörungen, Verwirrtheit,<br />
Hypertensive Krise<br />
Bewusstseinsstörungen oder Lähmungserscheinungen.<br />
Die Betroffenen<br />
müssen sofort in einem<br />
Krankenhaus behandelt werden.<br />
Dort wird durch Medikamente der<br />
Blutdruck innerhalb von 30 bis 60<br />
Minuten um etwa 30 Prozent gesenkt.<br />
Eine Ausnahme bilden zwei<br />
Krankheitsbilder, das akute Lungenödem<br />
(Flüssigkeit in der Lunge)<br />
und die Aortendissektion (Aufspaltung<br />
der Gefäßwand der Hauptschlagader).<br />
In diesen Fällen sollte<br />
innerhalb kurzer Zeit der Blutdruck<br />
auf möglichst niedrige Werte unter<br />
den Normalwert gesenkt werden.<br />
Je nach Krankheitsbild sind weitere<br />
therapeutische Maßnahmen<br />
notwendig.<br />
Anders dagegen bei der hypertensiven<br />
Dringlichkeit. Auch hier ist<br />
der Blutdruck deutlich erhöht, allerdings<br />
drohen keine lebensgefährlichen<br />
Schäden an den Organen.<br />
Denn der Blutdruck ist über einen<br />
längeren Zeitraum gestiegen, so<br />
dass der Organismus sich daran<br />
Liegt der Blutdruck bei 220 / 120 mm Hg und höher, sollte der Betroffene<br />
sofort einen Arzt aufsuchen. In keinem Fall sollte er sich durch<br />
zusätzliche Medikamente selber behandeln.<br />
Der Arzt unterscheidet zwei Formen der hypertensiven Krise:<br />
1. Hypertensiver Notfall<br />
– der Blutdruck ist sehr schnell angestiegen<br />
– es liegen massive körperliche Symptome vor<br />
Eine sofortige Behandlung im Krankenhaus ist notwendig.<br />
2. Hypertensive Dringlichkeit<br />
– der Blutdruck ist langsam gestiegen<br />
– es liegen nur leichte oder keine körperlichen Symptome vor<br />
Der behandelnde Arzt verordnet Blutdrucksenker.<br />
gewöhnen konnte. Die Ärzte erkennen<br />
das daran, dass die Betroffenen<br />
nicht unter starken Symptomen<br />
leiden. In diesen Fällen kann<br />
der Blutdruck durch Medikamente<br />
allmählich wieder gesenkt werden.<br />
Die Behandlung in einem Krankenhaus<br />
ist in der Regel nicht erforderlich.<br />
AUTOREN<br />
Dr. Wolfgang Derer und Privatdozent<br />
Dr. Ralf Dechend<br />
sind Internisten und Hypertensiologen.<br />
Sie sind an der<br />
Franz-Volhard-Klinik/Helios-<br />
Klinikum Berlin Buch tätig.
Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT RATGEBER 13<br />
Die Augen als Spiegel<br />
zu Herz und Gehirn<br />
von Professor Dr. med Georg Michelson<br />
An den feinen Blutgefäßen der Augennetzhaut<br />
können Ärzte schon frühzeitig erkennen,<br />
ob aus einem leicht erhöhten Blutdruck später<br />
Bluthochdruck wird.<br />
Bluthochdruck führt zu Veränderungen<br />
der feinen und dicken<br />
Blutgefäße im Körper. Diese Veränderungen<br />
der feinen Gefäße<br />
sind an der Augennetzhaut gut zu<br />
erkennen. Deren bluthochdruckbedingte<br />
Erkrankung nennen Mediziner<br />
hypertensive Retinopathie.<br />
Medizinische Studien haben gezeigt,<br />
dass diese Veränderungen<br />
die Entstehung von Bluthochdruck<br />
bei Personen vorhersagen können,<br />
die bisher nicht als Hypertoniker<br />
eingestuft wurden. Eine Foto-Dokumentation<br />
der feinen Netzhautgefäße<br />
des Auges und eine genaue<br />
Beschreibung der Veränderungen<br />
ist eine wichtige medizinische Information<br />
für die derzeitige oder<br />
künftige Blutdrucksituation und für<br />
die Gefäßrisikoeinschätzung. Durch<br />
die Photographie des Augenhintergrunds<br />
mit digitalen Kameras kann<br />
der Grad der Verengung bestimmt<br />
Talking Eyes<br />
werden. Anhand der Stärke der<br />
Veränderungen kann ein Arzt das<br />
Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt<br />
abschätzen. Das Ergebnis dieser<br />
augenärztlichen Untersuchung<br />
wird Allgemeinmedizinern und<br />
Internisten zugänglich gemacht.<br />
Diese können somit Hypertoniker<br />
frühzeitig erkennen und die blutdrucksenkende<br />
Therapie verbessern.<br />
Netzhaut als Frühwarnsystem<br />
In einer über zwanzig Jahre laufenden<br />
Studie (ARIC-Studie)<br />
wurden in verschiedenen Bevölkerungsgruppen<br />
die Netzhautgefäße<br />
untersucht, um Zusammenhänge<br />
zwischen Veränderungen<br />
der feinen Netzhautgefäße, Bluthochdruck<br />
und Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen zu erkennen. Die<br />
Ergebnisse zeigen, dass Veränderungen<br />
der feinen Netzhautgefäße<br />
An der Augennetzhaut lassen sich krankhafte Veränderungen frühzeitig<br />
erkennen. Diese deuten auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen hin. Durch konsequente Behandlung aller Risikofaktoren<br />
wie Bluthochdruck und Diabetes kann das Risiko deutlich vermindert<br />
werden.<br />
Ein patentiertes Verfahren zur Früherkennung von Gefäßerkrankungen<br />
entwickelte das Zentrum für Präventivmedizin und Augendiagnostik<br />
Erlangen. Die Untersuchungen werden bundesweit vorgenommen, anschließend<br />
in Erlangen ausgewertet und die Ergebnisse dem Patienten<br />
sowie seinem Arzt zur Verfügung gestellt.<br />
Weitere Informationen: www.talkingeyes-and-more.de .<br />
nicht nur verknüpft sind mit dem<br />
aktuellen Blutdruck, sondern auch<br />
mit früheren Blutdruckwerten,<br />
die vor sechs bis acht Jahren gemessen<br />
wurden. Die Ergebnisse<br />
kleinerer Studien deuten darauf<br />
hin, dass sich durch die Normalisierung<br />
des Blutdrucks auch die<br />
Veränderungen der Netzhautgefäße<br />
zurückbilden. Das heißt eine<br />
gute Bluthochdrucktherapie kann<br />
bereits aufgetretene Gefäßschäden<br />
wieder rückgängig machen.<br />
AUTOR<br />
Professor Dr. Georg Michelson<br />
ist Oberarzt und Leiter der<br />
Poliklinik an der Augenklinik sowie<br />
Leiter des Interdisziplinären<br />
Zentrums für augenheilkundliche<br />
Präventivmedizin und<br />
Imaging an der Universität<br />
Erlangen-Nürnberg.
14<br />
AUS DER HOCHDRUCKLIGA DRUCKPUNKT Ausgabe 2/2009<br />
Neue Grenzwerte für Apotheker<br />
<strong>Hochdruckliga</strong> Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> und<br />
die Bundesvereinigung <strong>Deutsche</strong>r<br />
Apothekerverbände (ABDA) haben<br />
sich erstmals auf Grenzwerte verständigt,<br />
bei denen Apotheker Patienten<br />
nach einer Blutdruckmessung<br />
in der Apotheke an den Arzt verweisen. Gemeinsam<br />
entwickelten die <strong>Hochdruckliga</strong> und die ABDA einen<br />
Informationsbogen für die Blutdruckmessung<br />
in Apotheken. Dabei liegen die Grenzwerte für einen<br />
Bluthochdruck weiterhin bei 140 / 90 mm Hg. Personen,<br />
die in einer Apotheke ihren Blutdruck messen<br />
lassen, sollten bei einem oberen Blutdruck über<br />
140 mm Hg oder einem unteren Wert über 90 mm Hg<br />
in absehbarer Zeit einen Arzt kontaktieren. Sind die<br />
Hypertonie 2009<br />
Vom 19. bis 21. November fi ndet in diesem Jahr<br />
der 33. Wissenschaftliche Kongress der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Hochdruckliga</strong> statt (der DRUCKPUNKT berichtete<br />
in seiner Ausgabe 1/2009). Die Kongresspräsidenten<br />
Professor Dr. Peter Dominiak und Professor Dr. Heribert<br />
Schunkert laden alle am Thema Bluthochdruck<br />
Interessierten ganz herzlich nach Lübeck ein.<br />
Die Schwerpunktthemen in diesem Jahr:<br />
- Prävention der Hypertonie<br />
- Genetik von Hypertonie und<br />
Organkomplikationen<br />
- Hypertonie bei<br />
Diabetes mellitus<br />
- Individualisierte Therapie bei<br />
Begleiterkrankungen<br />
Kompositionswettbewerb 2009<br />
Im Rahmen seines Wissenschaftlichen Kongresses<br />
schreibt die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> einen Kompositionswettbewerb<br />
aus. Gesucht sind Musikkompositionen<br />
zum Thema „Bluthochdruck und Lübeck“.<br />
Als Instrumentierung ist alles möglich - von Solo bis<br />
Kammerorchester. Die Komposition soll eine Dauer<br />
von rund zehn Minuten haben. Der Gewinner erhält<br />
Betroffenen Diabetiker oder leiden sie bereits an einer<br />
Nieren- oder Herzerkrankung, so gelten niedrigere<br />
Grenzwerte: Bereits bei Messwerten über 130 mm Hg<br />
oder über 85 mm Hg wird der Apotheker ihnen raten,<br />
in absehbarer Zeit einen Arzt aufzusuchen. Liegen die<br />
Blutdruckwerte bei einer Messung in der Apotheke<br />
über 160 mm Hg oder über 100 mm Hg, sollten die<br />
Betroffenen in jedem Fall umgehend einen Arzt zur<br />
weiteren Abklärung aufsuchen.<br />
Im Rahmen des Kongresses besteht die Möglichkeit<br />
zur Fortbildung der Hypertensiologin DHL ® des Hypertensiologen<br />
DHL ® . Hierzu ist die Kongressanmeldung<br />
erforderlich. Auch Fortbildungen zur Hypertonieassistentin<br />
DHL ® / zum Hypertonieassistenten<br />
DHL ® werden angeboten.<br />
Weitere Informationen fi nden sich im Internet unter<br />
www.hypertonie-2009.de.<br />
ein Preisgeld von 5.000 Euro. Außerdem hat er das<br />
Recht, sein Werk bei der Eröffnungsveranstaltung des<br />
Kongresses uraufzuführen. Einsendeschluss ist der<br />
15. August 2009. Die Komposition soll mit einem ausführlichen<br />
Werkkommentar bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
eingereicht werden. Mitmachen können alle<br />
Interessierten.
Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT AUS DER HOCHDRUCKLIGA 15<br />
NEUER WISSENSCHAFTSPREIS<br />
In diesem Jahr schreibt die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> einen weiteren Wissenschaftspreis aus<br />
und stockt die Dotierungen von zwei Preisen auf.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> versteht sich als ein Motor<br />
der Hochdruckforschung in Deutschland. Wesentlicher<br />
Bestandteil ihrer Arbeit ist die Forschungsförderung<br />
im Bereich Hypertensiologie. Die stetig wachsende<br />
Zahl an neu erkrankten Hypertonikern und die damit<br />
steigende Bedeutung für die Bevölkerung machen<br />
weitere Forschungen zu neuen Therapiestrategien und<br />
Präventionsmaßnahmen dringend notwendig. Deshalb<br />
schreibt die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> im Jahr 2009<br />
einen weiteren Wissenschaftspreis aus und stockt die<br />
Dotierungen von zwei Preisen auf.<br />
Der Franz-Gross-Wissenschaftspreis ist eine der<br />
höchsten Ehrungen auf dem Gebiet der deutschen<br />
Hochdruckforschung. Er wird auf Basis von Vorschlägen<br />
auf Beschluss des Vorstands verliehen. Der Preis<br />
wird seit 1979 vergeben und war bisher mit 7.500 Euro<br />
dotiert. Künftig ist die Auszeichnung mit 10.000 Euro<br />
verbunden.<br />
Der Dieter-Klaus-Förderpreis wird seit 1989 ver-<br />
liehen und war bisher mit 5.000 Euro dotiert. Er wird<br />
an junge Wissenschaftler für eine noch nicht publizierte<br />
Arbeit auf dem Gebiet der experimentellen, der<br />
klinischen oder der epidemiologischen Hochdruckforschung<br />
vergeben. In diesem Jahr wird der Dieter-<br />
Klaus-Förderpreis mit 7.500 Euro dotiert.<br />
Einen besonderen Schwerpunkt legt die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Hochdruckliga</strong> auf die Förderung junger Forscher. Mit<br />
dem „Young Investigator Award“ werden herausragende<br />
Abstracts junger Forscher für die Wissenschaftlichen<br />
Kongresse der Liga honoriert. Es werden<br />
40 Preise von je 250 Euro vergeben.<br />
<strong>Hochdruckliga</strong><br />
In diesem Jahr zum ersten Mal ausgeschrieben wird<br />
der neue Promotionspreis. Für den mit 3.000 Euro<br />
dotierten Preis können sich junge Wissenschaftler mit<br />
ihrer aktuellen Promotionsarbeit bewerben. Sie sollte<br />
bereits von der Heimatuniversität als Promotionsleistung<br />
angenommen und mit „summa cum laude“<br />
oder „magna cum laude“ bewertet worden sein.<br />
In diesem Jahr außerdem vergeben wird der Forschungspreis<br />
„Dr. Adalbert Buding“ für Arbeiten,<br />
die neue Erkenntnisse auf dem Gebiet des Bluthochdrucks<br />
zum Gegenstand haben. Der Forschungspreis<br />
ist mit 10.000 Euro dotiert. Außerdem wird vergeben<br />
der Förderpreis für Sport und nichtmedikamentöse<br />
Therapie bei Bluthochdruck in Höhe von<br />
2.000 Euro. Ein mit 2.500 Euro dotierter Preis für<br />
Medizinpublizistik wird auf Vorschlag und nach<br />
Beschluss des Vorstands vergeben. Der Preis zeigt,<br />
welchen hohen Stellenwert die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />
der Kommunikation mit der Bevölkerung und der<br />
Information der Öffentlichkeit beimisst.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> bittet Ärzte und Wissenschaftler,<br />
die Preise unter ihren Mitarbeitern, Kollegen<br />
und Studenten bekannt zu machen und auf die Möglichkeit<br />
der Bewerbung hinzuweisen. Auch nichtärztliche<br />
Mitglieder können sich auf den Förderpreis für<br />
Sport und nichtmedikamentöse Therapie bei Bluthochdruck<br />
bewerben. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> wünscht<br />
sich von allen Mitgliedern und Interessierten, dass sie<br />
potenzielle Bewerber auf diese Ehrungen hinweisen.<br />
Mit Ausnahme des „Young Investigator Award“ enden<br />
die Bewerbungsfristen am 1. Oktober 2009.<br />
Weitere Informationen sind zu fi nden unter www.hochdruckliga.de.
16<br />
AUS DER HOCHDRUCKLIGA DRUCKPUNKT Ausgabe 2/2009<br />
Studie über familiär bedingten Hyperaldosteronismus<br />
Die Klinik für Nephrologie des<br />
Universitätsklinikums Düsseldorf,<br />
unter der Leitung von Professor<br />
Dr. Lars Christian Rump, führt eine<br />
Studie zur Häufi gkeit des familiär<br />
bedingten primären Hyperaldosteronismus<br />
durch. Seit einigen<br />
Jahren ist bekannt, dass der so<br />
genannte primäre Hyperaldosteronismus<br />
bei rund 10 Prozent der<br />
Hypertoniker für den Bluthochdruck<br />
verantwortlich ist. Damit<br />
zählt diese Erkrankung, die auch<br />
Conn-Syndrom genannt wird, zu<br />
den häufi gsten Ursachen für eine<br />
sekundäre Hypertonie (mehr zu<br />
dieser Erkrankung ist im Artikel auf<br />
Seite 8 und 9 nachzulesen). „Wir<br />
suchen Patienten, in deren Familie<br />
das Conn-Syndrom häufi ger vorkommt“,<br />
erläutert Privatdozent Dr.<br />
Oliver Vonend. Vermutet wird, dass<br />
bei rund 1 Prozent der Betroffenen<br />
mit Conn-Syndrom die Erkrankung<br />
erblich bedingt ist. Der verantwortliche<br />
Gendefekt soll bei diesen Pa-<br />
Die Arbeit der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> ist nur möglich,<br />
weil engagierte und verantwortungsbewusste<br />
Mitmenschen die <strong>Deutsche</strong> Hypertonie Stiftung DHS ® unterstützen.<br />
tienten und deren Familien nun<br />
mittels der Studie nachgewiesen<br />
werden. Das Forschungsteam, unter<br />
der Leitung von Privatdozent<br />
Dr. Oliver Vonend, bittet Ärzte und<br />
insbesondere Hypertensiologen<br />
um Kontaktaufnahme, wenn sich<br />
unter ihren Patienten Betroffene<br />
mit einer familiären Häufung des<br />
primären Hyperaldosteronismus<br />
befi nden. Die Studie soll dazu beitragen,<br />
die Diagnose und Therapie<br />
der Erkrankung zu verbessern. Die<br />
Klinik für Nephrologie des Universitätsklinikums<br />
Düsseldorf informiert<br />
im Internet unter der Adresse<br />
www.hyperaldosteronismus.de<br />
Ärzte und Patienten über Bluthochdruck,<br />
seine Ursachen, den<br />
primären Hyperaldosteronismus<br />
und über die laufende Studie.<br />
Im deutschlandweiten Conn-Register<br />
werden (www.conn-register.<br />
de) spezialisierte Behandlungszentren<br />
verzeichnet. Durch die systematische<br />
Erfassung der Daten soll<br />
die Behandlung und Betreuung der<br />
Betroffenen verbessert werden.<br />
Wir sind auf Ihre Zuwendung angewiesen und danken Ihnen für Ihre Spende:<br />
<strong>Deutsche</strong> Hypertonie Stiftung DHS ®<br />
Konto Nummer 0477005500<br />
Dresdner Bank Heidelberg, BLZ 672 800 51
Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT AUS DER HOCHDRUCKLIGA 17<br />
Hypertonie Akademie<br />
Veranstaltungen in Kooperation mit anderen Fachgesellschaften<br />
Die Hypertonie Akademie führt<br />
auch in diesem Jahr gemeinsam<br />
mit anderen Fachgesellschaften<br />
und Institutionen Fortbildungsveranstaltungen<br />
durch. Zusammen<br />
mit dem Bundesverband Niedergelassener<br />
Kardiologen (BNK)<br />
fi nden am 4. Oktober 2009 in Neu-<br />
Isenburg sowie am 29. November<br />
2009 in Garmisch-Partenkirchen<br />
Fortbildungsveranstaltungen statt.<br />
Eine Veranstaltung in Berlin wird<br />
am 12. September 2009 im Rahmen<br />
des 57. Ärztekongresses<br />
durchgeführt. Eine Veranstaltung<br />
mit der <strong>Deutsche</strong>n Gesellschaft<br />
für Nephrologie fi ndet am 26. September<br />
2009 in Göttingen statt,<br />
eine Veranstaltung mit der Gesellschaft<br />
für Pädiatrische Nephrologie<br />
am 13. November 2009 in Frei-<br />
Professor Dr. Karl Heinz Rahn<br />
wurde am 9. Mai 2009 zum neuen<br />
Präsident der AWMF gewählt, der<br />
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen<br />
Medizinischen Fachgesellschaften. <br />
burg. Eine Veranstaltung mit dem<br />
Verband <strong>Deutsche</strong>r Nierenzentren<br />
wird am 23. Januar 2010 in Berlin<br />
stattfi nden. Das KfH-Bildungszentrum<br />
wird für die im KfH (Kuratorium<br />
für Dialyse und Nierentransplantation)<br />
tätigen Ärztinnen und<br />
Ärzte am 12. und 13. November<br />
2009 eine Fortbildungsveranstaltung<br />
in Würzburg durchführen.<br />
In diesem Jahr bereits erfolgreich<br />
durchgeführt wurden eine gemeinsame<br />
Veranstaltung mit der<br />
<strong>Deutsche</strong>n Gesellschaft für Innere<br />
Medizin (DGIM) am 19. April 2009<br />
im Rahmen des Internistenkongresses<br />
in Wiesbaden sowie eine<br />
Veranstaltung mit dem Bundesverband<br />
Niedergelassener Kardiologen<br />
(BNK) am 17. Mai 2009<br />
in Weimar. Das KfH-Bildungszen-<br />
Professor Rahn neuer AWMF-Präsident<br />
Professor Dr. Karl Heinz Rahn<br />
Der Arbeitsgemeinschaft gehören<br />
154 wissenschaftliche medizinische<br />
Fachgesellschaften mit<br />
rund 170.000 Mitgliedern an. Das<br />
Gremium ist eines der höchsten<br />
seiner Art in Deutschland. Seine<br />
Delegierten beraten über grundsätzliche<br />
und fachübergreifende<br />
Angelegenheiten und Aufgaben,<br />
erarbeiten Empfehlungen und<br />
Resolutionen. Die Arbeitsgemeinschaft<br />
übernimmt die Aufgabe<br />
der Zusammenarbeit der medizinischen<br />
Fachgesellschaften und<br />
vertritt die Interessen der medizinischen<br />
Wissenschaft nach außen.<br />
Professor Rahn ist emeritierter<br />
Direktor der Klinik und Poliklinik<br />
für Innere Medizin der Universi-<br />
trum führte für die im KfH tätigen<br />
Ärztinnen und Ärzte am 27. Juni<br />
2009 eine Fortbildungsveranstaltung<br />
in Frankfurt durch.<br />
Der 33. Wissenschaftliche Kongress<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>,<br />
der vom 19. bis 21. November<br />
2009 in Lübeck stattfi ndet, gilt für<br />
Hypertensiologen DHL ® als Fortbildungsveranstaltung<br />
zur Erfüllung<br />
der jährlichen Fortbildungsverpfl<br />
ichtung. Im Rahmen dieses<br />
Kongresses wird die Hypertonie<br />
Akademie am 21. November 2009<br />
ein Symposium veranstalten.<br />
Auskünfte gibt die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />
unter der Telefonnummer<br />
0 62 21 / 5 88 55-0 oder per<br />
Mail: hochdruckliga@t-online.de.<br />
tät Münster und war von 1994 bis<br />
2004 auch Ärztlicher Direktor des<br />
Universitätsklinikums Münster.<br />
Bereits 2008 war Professor Rahn<br />
als Delegierter der <strong>Deutsche</strong>n Gesellschaft<br />
für Innere Medizin in der<br />
AWMF tätig.<br />
Bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
e.V. DHL ® – <strong>Deutsche</strong>n Hypertonie<br />
Gesellschaft ist Professor Dr.<br />
Karl Heinz Rahn Sprecher der Sektion<br />
Arzneimittel sowie Leiter der<br />
Wissenschaftlichen Kommission<br />
der Akademie für Fortbildung der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> GmbH.
18<br />
AUS DER HOCHDRUCKLIGA DRUCKPUNKT Ausgabe 2/2009<br />
Ein Stipendiat berichtet<br />
Auf der Suche nach einem neuen Medikament<br />
von Dr. med. Jan H. Schefe, Stipendiat der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
Viele Patienten mit Bluthochdruck<br />
mögen sich fragen,<br />
weshalb ihre Erkrankung<br />
eigentlich behandlungsbedürftig<br />
ist. Ein großer Teil der Bluthochdruckpatienten<br />
spürt nichts von<br />
der Krankheit und fühlt sich subjektiv<br />
wohl. Doch Bluthochdruck ist<br />
eine konsequent zu behandelnde<br />
Erkrankung, da sonst im weiteren<br />
Verlauf mit einer Vielzahl zum Teil<br />
gravierender Komplikationen und<br />
Folgeerkrankungen zu rechnen ist.<br />
Häufi g werden insbesondere Organe<br />
wie das Herz und die Niere<br />
geschädigt. Eine große Rolle bei<br />
der Entstehung dieser Schäden<br />
scheint der so genannte Reninrezeptor<br />
zu spielen. In den vergangenen<br />
Jahren hat sich unsere<br />
Arbeitsgruppe intensiv mit dem<br />
Reninrezeptor auseinandergesetzt.<br />
Der Rezeptor ist ein Protein, das in<br />
den Membranen nahezu aller Zellen<br />
des menschlichen Körpers zu<br />
fi nden ist. Dieser Rezeptor wurde<br />
erst vor wenigen Jahren entdeckt.<br />
Im bereits abgeschlossenen ersten<br />
Projektabschnitt konnten wir<br />
Erkenntnisse zur Funktionsweise<br />
dieses Proteins gewinnen. Es wird<br />
aktiviert, wenn im Blut das Hormon<br />
Renin erhöht ist, so wie es bei<br />
Hochdruckpatienten vorkommt.<br />
Studien anderer Arbeitsgruppen<br />
haben gezeigt, dass der Reninrezeptor<br />
in verschiedenen Tiermodellen<br />
blockiert werden kann. Das<br />
mindert deutlich die Entstehung<br />
einer Vergrößerung und Schwächung<br />
des Herzmuskels und kann<br />
die Entstehung von Nierenschädigungen<br />
sogar nahezu ganz verhindern.<br />
Anhand unserer Erkenntnisse<br />
zur Funktion des Rezeptors<br />
konnten wir eine Art Messsystem<br />
entwickeln. Mit diesem machen<br />
wir uns nun auf die Suche nach<br />
Wirkstoffen, die möglicherweise<br />
künftig als Medikament einsetzbar<br />
sind. Sie sollen den Rezeptor<br />
blockieren, was für Hochdruckpatienten<br />
sehr vielversprechend wäre.<br />
Diese Entwicklungsarbeit ist sehr<br />
langwierig und kostenaufwändig,<br />
sie dauert im Schnitt mehr als zehn<br />
Jahre. Sie ist möglich durch mehrere<br />
Finanzierungsquellen. Dabei<br />
sind eine Förderung des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung<br />
sowie das Stipendium der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> von besonderer<br />
Bedeutung. In den nächsten<br />
Jahren bemüht sich ein Team<br />
von Naturwissenschaftlern und<br />
Medizinern in Zusammenarbeit<br />
mit Kooperationspartnern um die<br />
Entwicklung eines solchen Medika-<br />
ments, eines so genannten Reninrezeptor-Blockers<br />
(RERB). Das Ziel<br />
ist, eine der größten Gefahren des<br />
hohen Blutdrucks für den Patienten<br />
unmittelbar zu bekämpfen:<br />
die Schädigung der Organe.<br />
AUTOR<br />
Dr. Jan H. Schefe ist seit 2007<br />
Stipendiat der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>.<br />
Seine Forschungsarbeiten<br />
werden über einen<br />
Zeitraum von zwei Jahren mit<br />
insgesamt 50.000 Euro gefördert.<br />
Er forscht an der Charité<br />
– Universitätsmedizin Berlin.<br />
Sein Betreuer ist Professor Dr.<br />
Thomas Unger.
Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT AUS DER HOCHDRUCKLIGA 19<br />
Erste Hypertension<br />
Summer School 2009<br />
von Professor Dr. med. Ulrich Wenzel<br />
und Professor Dr. med. Ulrich Kintscher<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> intensiviert ihr Angebot für junge motivierte Forscher<br />
und Wissenschaftler, um die Diagnose und Therapie von Bluthochdruck<br />
weiter zu verbessern.<br />
Die Diagnose und Therapie der arteriellen<br />
Hypertonie und ihrer Folgeerkrankungen<br />
wird die klinische<br />
Medizin auch in Zukunft vor immer<br />
neue Herausforderungen stellen.<br />
Um diese Aufgaben auch künftig<br />
auf hohem Niveau wahrnehmen<br />
und lösen zu können, intensiviert<br />
die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> ihr<br />
Engagement für die Fortbildung<br />
junger motivierter Ärzte und Forscher.<br />
Deshalb wurde die Hypertension<br />
Summer School ins Leben<br />
gerufen, die in diesem Jahr<br />
zum ersten Mal stattfand. Vom<br />
9. bis 11. Juli trafen sich auf dem<br />
Schloss Tremsbüttel bei Hamburg<br />
junge Ärztinnen und Ärzte, die an<br />
Hypertonie interessiert sind. Das<br />
Programm bewegte sich an der<br />
Schnittstelle zwischen Klinik, Forschung,<br />
Praxis und Theorie. Am<br />
ersten Tag vermittelten ausgewiesene<br />
Hypertonie-Experten den<br />
Teilnehmern die Grundlagen der<br />
Hypertensiologie. Am zweiten Tag<br />
traten praktische Aspekte in den<br />
Vordergrund. So diskutierten Referenten<br />
und Teilnehmer der Summer<br />
School die Interpretation von<br />
kürzlich veröffentlichten großen<br />
klinischen Studien. Anschließend<br />
wurden neue Forschungsergebnisse<br />
aus dem Bereich der Genetik<br />
und Epigenetik von Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen vorgestellt und diskutiert.<br />
Außerdem standen zwei<br />
Workshops auf dem Programm<br />
zu den Themen Gefäßsteifi gkeit<br />
und körperliche Fitness. Am dritten<br />
Tag referierten führende Experten<br />
neueste Resultate aus Labor<br />
und Klinik zum Thema Renin,<br />
Reninrezeptor-Antagonisten und<br />
Angiotensin Typ 2 Rezeptorstimulation.<br />
Die diesjährige Hypertension<br />
Summer School schloss mit einer<br />
Round-Table-Diskussion zum<br />
Thema „Experimentelle/Klinische<br />
Hypertonieforschung in Deutsch-<br />
land“. Um den Austausch und die<br />
Vernetzung von Teilnehmern und<br />
Hypertonie-Experten zu stärken,<br />
standen neben Vorträgen und<br />
Workshops auch weitere Angebote<br />
auf dem Programm wie ein<br />
Waldlauf und ein gemeinsames<br />
Dinner.<br />
AUTOREN<br />
Professor Dr. Ulrich Wenzel ist<br />
in der III. Medizinischen Klinik<br />
und Poliklinik am Universitätsklinikum<br />
Hamburg-Eppendorf<br />
tätig.<br />
Professor Dr. Ulrich Kintscher<br />
arbeitet am Center for Cardiovascular<br />
Research (CCR), Institut<br />
für Pharmakologie, Charité<br />
– Universitätsmedizin Berlin.
20<br />
AUS DER HOCHDRUCKLIGA DRUCKPUNKT Ausgabe 2/2009<br />
DRUCKPUNKT: Herr Professor Distler, gleich drei neue<br />
Ansätze zur Therapie des Bluthochdrucks werden derzeit<br />
verfolgt: die Impfung gegen Bluthochdruck, der<br />
Blutdruck-Schrittmacher und die Gentherapie. Wird<br />
die Hypertonietherapie bald neu defi niert?<br />
Professor Dr. Armin Distler: Die ersten Ergebnisse der<br />
Impfung gegen Bluthochdruck, die über eine Bildung<br />
von Angiotensin-Antikörpern zu einer Blutdrucksenkung<br />
führt, sind durchaus ermutigend. Es bleiben<br />
aber Langzeitbeobachtungen abzuwarten, ehe man<br />
das Potenzial dieser neuen Wirkstoffklasse abschätzen<br />
kann. Schrittmacher gegen Bluthochdruck werden<br />
vermutlich allein schon wegen der im Vergleich<br />
zur medikamentösen Therapie aufwändigen Methodik<br />
nur in speziellen Fällen zur Anwendung kommen.<br />
„Die <strong>Hochdruckliga</strong><br />
hat zweifellos eine<br />
Menge zu bieten“<br />
Vor 35 Jahren initiierte Professor Dr. Franz Gross die Gründung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>.<br />
Von 1974 bis 1983 war Professor Gross Vorstand der Liga. Sein Nachfolger und Vorstandsvorsitzender<br />
von 1983 bis 1987 war Professor Dr. Armin Distler. Anlässlich des 35. Jubiläums der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> e.V. DHL® – <strong>Deutsche</strong>n Hypertonie Gesellschaft beantwortete Professor<br />
Distler für den DRUCKPUNKT einige Fragen.<br />
Was die Gentherapie anlangt, sehe ich für die nächsten<br />
Jahre oder Jahrzehnte keine Anwendungsmöglichkeit<br />
beim Patienten.<br />
DRUCKPUNKT: In den vergangenen Jahren hat sich die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> fi nanziell besonders für die<br />
Wissenschaft stark gemacht: Sie wird in Kürze zwei<br />
Stiftungsprofessuren einrichten und zum dritten Mal<br />
Stipendien für Nachwuchswissenschaftler vergeben.<br />
Kommen andere Bereiche wie die Öffentlichkeitsarbeit<br />
und die Patienteninteressen zu kurz?<br />
Professor Dr. Armin Distler: Ich habe keineswegs den<br />
Eindruck, dass Öffentlichkeitsarbeit oder Patienteninteressen<br />
bei der Liga zu kurz kommen. So hat sie erst<br />
kürzlich, und zwar im Rahmen des Welt Hypertonie
Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT AUS DER HOCHDRUCKLIGA 21<br />
Tags am 17. Mai 2009, mit Präsentationen und Aktivitäten<br />
wie Blutdruckmessungen in zahlreichen deutschen<br />
Städten auf die Hypertonie als wichtigen und<br />
gut behandelbaren Risikofaktor für Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen hingewiesen. Laufend werden Fortbildungen<br />
für Patienten von der Liga angeboten und<br />
der Kontakt zu Selbsthilfegruppen gepfl egt, und es<br />
sind Patienten als Mitglieder des Vorstands in die laufenden<br />
Aktivitäten eingebunden.<br />
DRUCKPUNKT: Seit die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> vor<br />
rund vier Jahren die Bezeichnung *Hypertensiologe<br />
DHL ® eingeführt hat, haben sich die ärztlichen Mitglieder<br />
der Liga nahezu verdoppelt. Bringt der *Hypertensiologe<br />
DHL ® mehr als nur neue Liga-Mitglieder?<br />
Professor Dr. Armin Distler: Eine deutliche Vermehrung<br />
der Mitgliederzahl im Gefolge der Einführung<br />
der Bezeichnung *Hypertensiologe DHL ® sollte man<br />
keinesfalls gering schätzen, weil diese ja, wie zu hoffen<br />
ist, auch zur Umsetzung der Liga-Empfehlungen<br />
in den Praxen und Kliniken führt. Außerdem wird es<br />
für Hochdruck-Patienten leichter, Ärzte zu fi nden, die<br />
über eine spezielle Qualifi kation in der Hochdruckbehandlung<br />
verfügen.<br />
DRUCKPUNKT: In den Gremien der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
sind zahlreiche sehr engagierte Mitglieder<br />
vertreten, die bereits seit vielen Jahren aktiv sind.<br />
Neue Namen fi nden sich unter den Gremienmitgliedern<br />
jedoch nur wenige. Hat es die Liga versäumt,<br />
junge Nachwuchswissenschaftler für eine Tätigkeit in<br />
der Liga zu motivieren?<br />
Professor Dr. Armin Distler: Was die Mitarbeit im Vorstand<br />
angeht, ist die Mitgliedschaft zeitlich limitiert,<br />
so dass turnusmäßig auch immer wieder neue Mitglieder<br />
eingewechselt werden müssen. Ich gebe Ihnen<br />
allerdings Recht, dass bei den Regionalbeauftragten,<br />
welche die verschiedenen Bundesländer in der Liga<br />
repräsentieren, eine Hinzugewinnung von Jüngeren<br />
sicherlich kein Nachteil wäre.<br />
DRUCKPUNKT: Was hat die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />
jungen motivierten Ärzten und Wissenschaftlern zu<br />
bieten?<br />
Professor Dr. Armin Distler: Sie hat zweifellos eine<br />
Menge zu bieten, unter anderem Stipendien für Forschungsarbeiten<br />
oder für Kongressbesuche und eine<br />
ganze Reihe von Preisen, um die sich junge Wissenschaftler<br />
bewerben können. Schließlich bietet auch<br />
die jährliche wissenschaftliche Tagung der Liga eine<br />
ausgezeichnete Möglichkeit für Jüngere, die neuesten<br />
Ergebnisse der wissenschaftlichen und klinischen<br />
Forschung zu erfahren oder eigene Forschungsergebnisse<br />
vorzutragen und zu diskutieren.<br />
DRUCKPUNKT: Sie haben die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />
durch Ihre Mitarbeit und in Ihrer Zeit als Vorstandsvorsitzender<br />
sehr geprägt. Hat die <strong>Hochdruckliga</strong> auch<br />
Sie geprägt?<br />
Professor Dr. Armin Distler: „Geprägt“ wäre wohl ein<br />
zu starkes Wort. Aber die langjährige Mitarbeit im Vorstand<br />
der Liga, davon vier Jahre als Vorsitzender, hat<br />
mir gezeigt, wie wichtig es ist, in der Zusammenarbeit<br />
mit den anderen Mitgliedern und verschiedenen Interessengruppen<br />
immer zu versuchen, einen Konsens<br />
herzustellen.<br />
DRUCKPUNKT: Wer gehört für Sie ganz persönlich zu<br />
den wissenschaftlichen und politischen Vorkämpfern<br />
der Hypertensiologie?<br />
Professor Dr. Armin Distler: Besondere Bewunderung<br />
hatte und habe ich immer für die – überwiegend<br />
amerikanischen – Forscher wie I. Page und J. Laragh,<br />
welche die Komponenten des Renin-Angiotensin-<br />
Systems entdeckt und die Bedeutung dieses Systems<br />
für die Kreislaufregulation, aber auch für das Zustandekommen<br />
von Gefäßschäden erkannt haben. Diese<br />
Entdeckungen haben schließlich zur Entwicklung<br />
von Hemmstoffen des Renin-Angiotensin-Systems<br />
geführt, die heute eine dominierende Rolle in der Behandlung<br />
des Hochdrucks, aber auch der Herzinsuffi -<br />
zienz spielen.<br />
Unter den in Deutschland tätigen „Vorkämpfern“<br />
der Hypertensiologie möchte ich besonders den im<br />
DRUCKPUNKT schon häufi ger vorgestellten Heidelberger<br />
Pharmakologen Professor Dr. Franz Gross nennen,<br />
der sich in seinen experimentellen Arbeiten ebenfalls<br />
mit dem Renin-Angiotensin-System beschäftigt hat,<br />
und auf dessen Initiative hin vor 35 Jahren die Liga gegründet<br />
wurde. Speziell hinweisen möchte ich auch auf<br />
Professor Dr. Hanns-Peter Wolff, damals in Mainz, und<br />
Professor Dr. Klaus Dieter Bock, damals in Essen. Diesen<br />
beiden Klinikern kommen wesentliche Verdienste<br />
in der Liga-Arbeit der ersten Jahre und bei der Etablierung<br />
der Hypertensiologie in Deutschland zu.
22<br />
AUS DER HOCHDRUCKLIGA DRUCKPUNKT Ausgabe 2/2009<br />
Versalzen Sie sich nicht Ihre Gesundheit!<br />
Unter dem Motto „Versalzen Sie sich nicht Ihre Gesundheit“ organisierte die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />
und zahlreiche ihrer Mitglieder am 17. Mai 2009 publikumswirksame Aktionen.<br />
Die internationale Organisation Welt Hypertonie<br />
Liga rief am 17. Mai 2009 erneut zum Welt Hypertonie<br />
Tag auf. In diesem Jahr stand er unter dem<br />
Motto „Salz und Bluthochdruck“. Ein erwachsener<br />
<strong>Deutsche</strong>r nimmt jeden Tag zwischen acht und<br />
zehn Gramm Kochsalz zu sich. Etwa 80 Prozent<br />
des Salzes steckt in verarbeiteten Lebensmitteln<br />
wie Brot, Wurst und Käse. Zu viel Salz begünstigt<br />
Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Studien haben gezeigt, dass sich die Zahl der Todesfälle<br />
durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen drastisch<br />
verringert, wenn die tägliche Zufuhr von<br />
Kochsalz auf sechs Gramm gesenkt wird. Rund um<br />
dieses Thema organisierten zahlreiche ärztliche<br />
Mitglieder und auch Mitglieder der Selbsthilfegruppen<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> bundesweit<br />
etwa 300 Aktionen wie Patienten-Experten-Foren,<br />
Blutdruck-Messaktionen, Telefonaktionen, Podiumsdiskussionen<br />
und Informationsstände. Von der<br />
medizinischen Fachzeitschrift DMW (<strong>Deutsche</strong> Medizinische<br />
Wochenschrift) erschien mit Unterstützung<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> ein Sonderheft<br />
zum Thema „Weniger Salz für alle“. Es wurde herausgegeben<br />
von Professor Dr. Joachim Hoyer, Vorstandsvorsitzender<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>.<br />
Arzt-Patienten-Forum<br />
in Leverkusen<br />
Die Selbsthilfegruppe Bluthochdruck<br />
Leverkusen, unter der Leitung von<br />
Dr. Ing. Wolfgang Pfeiffer, und die<br />
Selbsthilfegruppe Leichlingen, unter<br />
der Leitung von Lieselotte Stahl, organisierten<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
Professor Dr. Peter Schwimmbeck,<br />
Regionalbeauftragter der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Hochdruckliga</strong> und Direktor der Medizinischen<br />
Klinik 1 am Klinikum<br />
Leverkusen, am 16. Mai ein Arzt-Patienten-Forum<br />
in Leverkusen zu den Gefahren<br />
und der Therapie von Bluthochdruck.<br />
Das Sonderheft informiert Ärzte und Wissenschaftler<br />
umfassend über den großen gesundheitlichen<br />
Nutzen der Beschränkung der Kochsalzaufnahme<br />
in der Gesamtbevölkerung (der DRUCKPUNKT berichtete<br />
in seiner Ausgabe 3/2008).<br />
Engagierte<br />
Unterstützung<br />
Die Mitarbeiter der Geschäftsstelle<br />
der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Hochdruckliga</strong><br />
unterstützten alle aktiven<br />
Mitglieder und<br />
schnürten mehr als 300<br />
Pakete mit rund 35.000<br />
Flyern, 10.000 Plakaten,<br />
10.000 Blutdruck-Pässen<br />
und 1.000 Aufstellern<br />
für Blutdruck-Mess-Aktionen. Durch Pressemeldungen<br />
und Berichterstattung auf der Internetseite<br />
www.hochdruckliga.de wurden die Aktionen ebenfalls<br />
wirksam gefördert. Die Öffentlichkeitsarbeit<br />
wurde freundlicherweise unterstützt von Servier<br />
Deutschland und dem AOK Bundesverband.<br />
Professor Dr. Peter Schwimmbeck (ganz rechts) demonstriert (stehend<br />
von links) Heribert Faßbender (Schirmherr des Arzt-Patienten-Forums in<br />
Leverkusen), Dr. Hans-Ludwig Lagrèze und Dr. Wolfgang Pfeiffer die Diagnosemöglichkeiten<br />
der Medizinischen Klinik 1 am Klinikum Leverkusen.<br />
Foto: Bettina Willumat
Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT AUS DEN SELBSTHILFEGRUPPEN 23<br />
Neue Selbsthilfegruppe<br />
in Hannover<br />
Karl-Heinz Otte gründete im März<br />
2009 in Hannover eine neue Selbsthilfegruppe<br />
Bluthochdruck. Rund<br />
30 Mitglieder treffen sich nun jeden<br />
dritten Donnerstag im Monat<br />
um 18 Uhr im Konferenzraum der<br />
Medizinischen Hochschule Hannover.<br />
Korrespondierender Arzt ist<br />
Privatdozent Dr. Bernhard Schmidt<br />
von der Hochschule Hannover.<br />
Karl-Heinz Otte hat bereits zuvor<br />
in Bad Oeynhausen eine Selbsthilfegruppe<br />
Bluthochdruck geleitet.<br />
Die Selbsthilfegruppenarbeit hat<br />
dem 71-Jährigen so viel Spaß gemacht,<br />
dass er nach seinem Um-<br />
In Hagen initiierte Dr. Ali Ide anlässlich<br />
des Welt Hypertonie Tags<br />
2009 ebenfalls die Gründung einer<br />
neuen Selbsthilfegruppe Bluthochdruck.<br />
Künftig trifft sich die Gruppe<br />
jeden ersten Donnerstag im Monat<br />
um 18.30 Uhr im Bürgersaal. Bereits<br />
zum Gründungstreffen am<br />
17. Mai fanden sich rund 20 Interessenten<br />
für die Gruppe. Weitere<br />
Interessenten werden zu den kommenden<br />
Treffen erwartet. Für die<br />
zug von Bad Oeynhausen nach<br />
Hannover eine neue Gruppe gründete<br />
und deren Leitung übernahm.<br />
Gemeinsam mit Dr. Schmidt und<br />
den Gruppenmitgliedern hat Karl-<br />
Heinz Otte bereits das Programm<br />
für die nächsten Monate erarbeitet.<br />
Blutdruckmessen, Medikamente<br />
und die richtige Ernährung<br />
stehen ebenso auf dem Programm<br />
wie Bewegung und Entspannung.<br />
Neue Gruppenmitglieder sind jederzeit<br />
willkommen.<br />
Ansprechpartner ist Karl-Heinz<br />
Otte unter der Telefonnummer<br />
05 11 / 5 33 61 37.<br />
Neue Gruppe auch in Hagen<br />
Gruppenabende ist geplant, dass<br />
ein Referent über unterschiedliche<br />
Themen spricht wie Ernährung,<br />
Bewegung, Stress und Salz.<br />
Anschließend bleibt Zeit für eine<br />
ausführliche Diskussion und zum<br />
Erfahrungsaustausch. Korrespondierender<br />
Arzt ist Dr. Ali Ide.<br />
Weitere Auskünfte können in seiner<br />
Praxis erfragt werden unter:<br />
Telefonnummer 0 23 31 / 20 46 48.<br />
Gründungstreffen der Selbsthilfegruppe Bluthochdruck Hagen am 17. Mai 2009.<br />
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24<br />
PORTRÄT DRUCKPUNKT Ausgabe 2/2009<br />
Lebensqualität erhalten<br />
Dr. Carl-Friedrich Körner ist Chefarzt der Abteilung<br />
Geriatrie (Altersheilkunde) im Kreiskrankenhaus<br />
Eschwege. Immer häufi ger haben seine<br />
Patienten neben anderen Erkrankungen auch<br />
Bluthochdruck.<br />
Rund fünfzig Patienten betreut Dr. Carl-Friedrich<br />
Körner mit seinen Mitarbeitern auf der Geriatrie des<br />
Kreiskrankenhauses in Eschwege. „Die meisten haben<br />
mehrere Erkrankungen“, sagt Körner, „und bei<br />
mindestens 70 Prozent der Patienten ist der Blutdruck<br />
zu hoch.“ Die optimale Einstellung des Blutdrucks<br />
gestaltet sich laut Körner in aller Regel schwierig, da<br />
viele der Betroffenen bereits etliche Medikamente<br />
einnehmen und die Akzeptanz gegenüber weiteren<br />
Arzneimitteln meist nicht sehr hoch ist. „Dabei leiden<br />
viele der älteren Patienten schon an Folgeerkrankungen<br />
des Bluthochdrucks, so dass ein Absenken<br />
des Blutdrucks umso wichtiger wäre“, sagt Körner.<br />
Das wichtigste Ziel für den Chefarzt ist die Erhaltung<br />
der Lebensqualität seiner Patienten. „Wir möchten sie<br />
möglichst ihrem Wunsch entsprechend nach Hause<br />
entlassen“, betont Körner, „damit es ihnen dort nach<br />
Akutversorgung und Rehabilitation gut geht. Nur so<br />
kann unnötiger Stress für die Betroffenen vermieden<br />
werden.“<br />
» Die meisten haben mehrere<br />
Erkrankungen und bei mindestens<br />
70 Prozent der Patienten ist<br />
der Blutdruck zu hoch. «<br />
Dr. Carl-Friedrich Körner<br />
Körner ist Facharzt für Innere Medizin, Pharmakologie<br />
und Angiologie sowie Hypertensiologe DHL ® . Seit vielen<br />
Jahren besucht er regelmäßig die Wissenschaftlichen<br />
Kongresse der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>. „Die<br />
<strong>Hochdruckliga</strong> leistet extrem gute Arbeit“, sagt Körner.<br />
„Ihre wissenschaftliche Qualifi kation ist besser als<br />
die vieler anderer medizinischer Fachgesellschaften.“<br />
Dazu trägt laut Körner insbesondere die Kompetenz<br />
vieler hoch qualifi zierter Ärzte bei, die aus verschiedenen<br />
Fachgebieten kommen wie Nephrologie, Innere<br />
Medizin und Kardologie, und die in der Liga fachübergreifend<br />
zusammenarbeiten.<br />
Dr. Carl-Friedrich Körner ist Facharzt für Innere Medizin,<br />
Pharmakologie und Angiologie sowie Hypertensiologe DHL ® .<br />
Er ist Chefarzt der Abteilung Geriatrie am Kreiskrankenhaus<br />
Eschwege.<br />
Seit einigen Monaten weiß Körner aus eigener Erfahrung<br />
was es heißt, Blutdrucksenker zu nehmen. „Ich<br />
habe ein Gerät zur 24-Stunden-Blutdruckmessung<br />
getestet und dabei eher zufällig gemerkt, dass mein<br />
Blutdruck zu hoch ist“, erzählt Körner. Seitdem nimmt<br />
er Blutdrucksenker, die „wirklich sehr gut verträglich<br />
sind“, so Körner. Für eine konsequente Lebensumstellung<br />
fehlt ihm im Moment die Zeit. Der 61-Jährige<br />
weiß, dass er sich im Alltag noch gesünder ernähren<br />
und mehr Sport treiben könnte. „Im Urlaub gehe ich<br />
segeln, ansonsten würde ich gern häufi ger Tennis<br />
spielen und Rad fahren“, sagt Körner. Doch bisher<br />
konzentriert er sich noch sehr auf seinen Beruf, der<br />
für ihn Herausforderung und Bestätigung zugleich ist.<br />
„Mir ist die persönliche Betreuung meiner Patienten<br />
wichtig“, sagt Körner. „Ich möchte ihnen nicht zuviel<br />
zumuten und ihnen möglichst viel Lebensqualität zurückgeben.“
Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT AUS DER HOCHDRUCKLIGA 25<br />
Patiententag in Wiesbaden ein Erfolg<br />
Trotz schlechten Wetters kamen<br />
zahlreiche Besucher zum Patiententag<br />
ins Wiesbadener Rathaus.<br />
Im Rahmen des 115. Kongresses<br />
der <strong>Deutsche</strong>n Gesellschaft für<br />
Innere Medizin (DGIM) fand in<br />
der hessischen Landeshauptstadt<br />
am 18. April ab 9.30 Uhr ein<br />
Informationstag statt, bei dem<br />
auch die Selbsthilfegruppe Bluthochdruck<br />
Frankfurt mit großem<br />
Engagement vertreten war.<br />
Zahlreiche Vorträge, Diskussionsrunden<br />
und Informationsstände<br />
von Selbsthilfegruppen,<br />
Krankenkassen und Vereinen<br />
informierten die Besucher rund<br />
um das Thema Vorsorge. Ärzte,<br />
Betroffene, Angehörige und interessierte<br />
Bürger standen den Besuchern<br />
Rede und Antwort. Auch<br />
prominente Gäste waren am Patiententag<br />
beteiligt: Moderiert<br />
hat die ehemalige Staffelläufe-<br />
rin Anke Feller, die 1997 bei der<br />
Leichtathletik-Weltmeisterschaft<br />
in Athen mit der 4 mal 400 Meter-Staffel<br />
zusammen mit ihren<br />
Teamkameradinnen Gold holte.<br />
Patienten einbeziehen<br />
Der Präsident des Internistenkongresses,<br />
Professor Dr. Rainer<br />
Kolloch, forderte bei der Eröffnung,<br />
dass Patienten stärker in<br />
diagnostische und therapeutische<br />
Entscheidungen einbezogen<br />
werden sollten. Er betonte,<br />
dass es sinnvoll sei, die Eigenständigkeit<br />
der Patienten in der<br />
Krankheitsvorbeugung zu stärken.<br />
Durch Informationen für die<br />
Bevölkerung müssten künftig<br />
Krankheiten verhindert werden.<br />
„Dazu braucht man Handlungsanweisungen“,<br />
sagte Kolloch,<br />
„und die wollen wir hier vermitteln.“<br />
Professor Dr. Rainer<br />
Kolloch (zweiter von<br />
rechts), Präsident<br />
des 115. Internistenkongresses<br />
und<br />
Regionalbeauftragter<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>,<br />
besuchte<br />
am Patiententag den<br />
Informationsstand<br />
der Frankfurter<br />
Selbsthilfegruppe<br />
Bluthochdruck unter<br />
der Leitung von<br />
Helmuth Schmitt<br />
(ganz links).<br />
Patiententag<br />
zum 115. Internistenkongress<br />
Samstag, den 18. April 2009 in Wiesbaden<br />
9.30 bis 15.30 Uhr<br />
Für Patienten von Experten<br />
Rathaus, Schloßplatz 6<br />
Vorträge<br />
Diskussionsrunden<br />
Informationsstände<br />
Zu:<br />
Herz & Bluthochdruck<br />
Krebsvorsorge<br />
Rheumatologie<br />
Schlaf & Schlafstörungen<br />
Schwangerschaft<br />
Hormone & Übergewicht<br />
Der Eintritt ist frei!<br />
Gemeinsame Veranstaltung der DGIM und der Stadt Wiesbaden<br />
<strong>Deutsche</strong> Gesellschaft<br />
für Innere Medizin e.V.<br />
Der Flyer zum Patiententag informierte<br />
die Besucher vorab über die geplanten<br />
Vorträge und Diskussionsrunden.
26<br />
BEWEGUNG DRUCKPUNKT Ausgabe 2/2009<br />
Sport und körperliche Aktivität<br />
können den Blutdruck von Hypertonikern<br />
deutlich senken, das haben<br />
zahlreiche wissenschaftliche<br />
Untersuchungen eindrucksvoll belegt.<br />
Nach früheren Erkenntnissen<br />
sollten Bluthochdruck-Erkrankte<br />
vor allem Ausdauersport betreiben<br />
und auf Kraftsport verzichten,<br />
da unter Belastung der Blutdruck<br />
deutlich steigt. Aber in den vergangenen<br />
Jahren hat ein Umdenken<br />
stattgefunden. Klassisches<br />
Krafttraining gilt weiterhin als ungeeignet,<br />
doch es sind eine Reihe<br />
von Techniken entwickelt worden,<br />
die ein modifi ziertes Kräftigungstraining<br />
auch für Patienten mit hohem<br />
Blutdruck möglich machen.<br />
Das Training sollte individuell auf<br />
Faktoren wie Alter, Höhe des Blutdrucks<br />
und Begleiterkrankungen<br />
der Betroffenen abgestimmt wer-<br />
KRAFT-<br />
TRAINING<br />
für Patienten mit<br />
Bluthochdruck<br />
von Professor Dr. med. Hans-Georg Predel und Anna Bickenbach<br />
Früher wurde Kraftsport als ungeeignete Sportart für Hypertoniker eingestuft.<br />
Heute sind positive Effekte auch bei Bluthochdruck nachgewiesen.<br />
den. Deshalb ist vor Beginn des<br />
ersten Trainings eine sportmedizinische<br />
Untersuchung und anschließende<br />
Beratung notwendig.<br />
Mehr Gefäße – weniger<br />
Druck<br />
Während des Kräftigungstrainings<br />
kommt es zu einem deutlichen Blutdruckanstieg,<br />
doch die Langzeiteffekte<br />
auf den Blutdruck sind bei<br />
korrekt durchgeführten Übungen<br />
durchaus positiv. Forscher vermuten,<br />
dass der Blutdruck unter anderem<br />
auch durch die Neubildung<br />
von Blutgefäßen sinkt. Denn der<br />
Muskel benötigt für die anstehenden<br />
Belastungen mehr Sauerstoff,<br />
deshalb werden neue kleinste Gefäße<br />
gebildet, die den Muskel mit<br />
Blut versorgen. Dadurch verteilt<br />
sich der Blutfl uss im Muskel auf<br />
mehrere Gefäßzweige, so dass<br />
der Blutdruck in den einzelnen Gefäßen<br />
sinkt.<br />
Außerdem lassen sich durch das<br />
Training weitere positive Effekte<br />
erzielen, die das Ausdauertraining<br />
sehr gut ergänzen. So ist ein wesentlicher<br />
Vorteil des Kräftigungstrainings<br />
die Steigerung des so<br />
genannten kalorischen Grundumsatzes,<br />
also des Energieverbrauchs<br />
des Körpers in Ruhe. Der Grund:<br />
Die Muskelmasse nimmt zu und die<br />
Kalorienverbrennung in Ruhe wird<br />
durch das Mehr an Muskulatur angekurbelt.<br />
Dies führt wiederum zu<br />
einer Verminderung des Körperfettanteils.<br />
Das wirkt sich auch auf
Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT BEWEGUNG 27<br />
begleitende Erkrankungen wie erhöhte<br />
Blutfette, Übergewicht und<br />
Adipositas sehr positiv aus.<br />
Nicht zuletzt steigern Kräftigungsübungen<br />
auch die Leistungsfähigkeit<br />
eines Menschen. Durch das<br />
Training und dem damit verbun-<br />
denen Muskelzuwachs können Alltagsbelastungen<br />
leichter und mit<br />
weniger Anstrengung bewältigt<br />
werden. So ist das Herz-Kreislauf-<br />
System bei gleicher Belastung weniger<br />
beansprucht, die körperliche<br />
Leistungsfähigkeit und damit auch<br />
die Lebensqualität steigt. Gerade<br />
bei älteren Menschen spielt der<br />
Verlust an Muskelmasse und Muskelkraft<br />
eine erhebliche Rolle. Dann<br />
fällt das Treppensteigen schwerer<br />
und die Einkaufstüte wird zur echten<br />
Belastung. Durch Krafttraining<br />
können ältere Menschen langfristig<br />
ihre Selbstständigkeit erhalten<br />
und damit auch ihr Wohlbefi nden<br />
erhöhen.<br />
Nicht unerheblich sind außerdem<br />
die Auswirkungen der Muskelkräftigung<br />
auf den Stütz- und Bewegungsapparat<br />
des Menschen.<br />
Ein durch Krafttraining verbessertes<br />
Muskelkorsett beugt Rückenschmerzen<br />
und anderen Erkrankungen<br />
wie Arthrose vor und<br />
trägt langfristig zu einer Verbesserung<br />
der chronischen Beschwerden<br />
bei.<br />
Krafttraining – korrekte<br />
Durchführung ist wichtig!<br />
Die positiven Auswirkungen auf<br />
die Gesundheit lassen sich jedoch<br />
nur bei korrekter Durchführung des<br />
Trainings erzielen. Wird das Krafttraining<br />
zu intensiv oder technisch<br />
inkorrekt betrieben, kann es zu gefährlichen<br />
Komplikationen kommen.<br />
Bei schweren<br />
Formen von Bluthochdruck<br />
sollten<br />
die Betroffenen<br />
zunächst ganz auf<br />
ein Kräftigungstraining verzichten.<br />
Erst wenn durch eine medikamentöse<br />
Behandlung der Blutdruck gut<br />
eingestellt ist, können Hypertoniker<br />
mit dem Kräftigungstraining beginnen.<br />
Während des Trainings sollte<br />
der obere Blutdruckwert möglichst<br />
nicht über 200 mm Hg steigen.<br />
Deshalb ist vor allem in den ersten<br />
Trainingswochen die Kontrolle des<br />
Blutdrucks unbedingt notwendig.<br />
Einsteiger sollten zu Beginn von<br />
einem Physio- oder Sporttherapeuten<br />
die korrekte Durchführung<br />
der Übungen erlernen. Während<br />
des Trainings sollte der Blutdruck<br />
nur moderat ansteigen. Das wird<br />
vor allem durch eine gute Dosierung<br />
der Medikamente gewährleistet.<br />
Die Intensität des Trainings<br />
sollte 60 bis 70 Prozent der Maximalkraft<br />
nicht übersteigen. Um einen<br />
positiven Effekt zu erreichen,<br />
sollten die Betroffenen das Training<br />
mindestens zweimal pro Woche<br />
durchführen. Dabei wird jede einzelne<br />
Übung zehn Mal ausgeführt.<br />
Insgesamt werden alle Übungen in<br />
zwei bis drei Durchgängen wiederholt.<br />
Während des Trainings ist auf eine<br />
gleichmäßige Atmung zu achten. Es<br />
sollte bei den Kräftigungsübungen<br />
nicht zur Pressatmung kommen,<br />
denn diese ist für Hypertoniker mit<br />
Risiken verbunden. Parallel zum<br />
Krafttraining ist außerdem ein Ausdauertraining<br />
empfehlenswert.<br />
AUTOREN<br />
Professor Dr. Hans-Georg Predel<br />
leitet das Institut für Kreislaufforschung<br />
und Medizin an<br />
der <strong>Deutsche</strong>n Sporthochschule<br />
Köln. Er ist Mitglied im Vorstand<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
e.V. DHL ® – <strong>Deutsche</strong>n Hypertonie<br />
Gesellschaft und Sprecher<br />
der Kommission Sportmedizin<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>.<br />
Anna Bickenbach ist Diplom-<br />
Sportwissenschaftlerin und<br />
wissenschaftliche Hilfskraft im<br />
Institut für Kreislaufforschung<br />
und Sportmedizin der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Sporthochschule Köln.
28<br />
ENTSPANNUNG DRUCKPUNKT Ausgabe 2/2009<br />
Urlaub:<br />
Zeit zum Leben<br />
Im Alltag bleibt oft wenig Zeit, um neue Wege zu gehen. Ein Urlaub bietet die Möglichkeit, neue Sport- Sport-<br />
arten oder Entspannungsverfahren auszuprobieren.<br />
Bringt B i t ein i AArztbesuch tb h eine i chro- h die di Vorsätze V ät oft ft klammheimlich<br />
kl h i li h man Gefallen G f ll fi ndet. d t WWer Wan- W<br />
nische Erkrankung an den Tag wie fl öten. Denn im hektischen Alltag dern nicht ausstehen kann, wird<br />
Bluthochdruck oder Diabetes, sitzt bleibt wenig Zeit: Familie, Beruf, bald Gründe fi nden, es immer wie-<br />
zunächst der Schock tief. Für viele Freundeskreis und Hobbys sorgen der ausfallen zu lassen. Doch die<br />
Betroffene heißt es nun Umdenken: bei den meisten Menschen für ei- Auswahl ist groß: Nordic Walking,<br />
Zu den ärztlichen Empfehlungen nen vollen Terminkalender.<br />
Paddeln oder Golf sind ebenfalls<br />
gehört meist auch eine Lebensstiländerung.<br />
Gesunde Ernährung, regelmäßige<br />
Bewegung und Entspan-<br />
Gewohnte Wege<br />
verlassen<br />
empfehlenswerte Sportarten für<br />
Bluthochdruck-Erkrankte. Für jüngere<br />
und gut eingestellte Hypertonung,<br />
das ist die Grundformel für Im Urlaub gibt es Gelegenheit, sich niker eignet sich auch Tennis, Sur-<br />
ein gesundes Leben, das sich auch wieder zu erinnern: an gesunde fen, Reiten oder Bergsteigen. Doch<br />
auf den Verlauf chronischer Erkran- Rezepte, Sport und Entspannungs- diese Sportarten wollen erlernt<br />
kungen positiv auswirkt. In den übungen. Und weit weg vom All- werden. Ein Urlaub bietet Zeit und<br />
ersten Wochen nach der Diagnose tagsstress bleibt auch genug Zeit, Gelegenheit, einen Kurs zu machen<br />
sind die guten Vorsätze meist noch um Neues auszuprobieren. Dabei und neue Sportarten auszuprobie-<br />
stark. Doch im Laufe der Zeit gehen funktioniert auf Dauer nur, woran ren. Das Gleiche gilt für neue Re-<br />
www.wellnessverband.de<br />
Der <strong>Deutsche</strong> Wellness Verband bemüht sich um eine<br />
unabhängige Bewertung von Wellness- und Medical<br />
Wellness-Angeboten, um Verbraucher vor unseriösen<br />
oder unqualifi zierten Angeboten zu schützen.<br />
www.kalina-reisen.de<br />
Reisen mit medizinischer Betreuung für chronisch<br />
Herzkranke.<br />
www.leben-und-reisen.de<br />
Anbieter von Reisen, die der Gesundheit dienen.
Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT ENTSPANNUNG 29<br />
zepte: In Ruhe über einen Wochenmarkt<br />
schlendern, frische saisonale<br />
Produkte einkaufen und unter Anleitung<br />
zu einem Viergänge-Menü<br />
zu verarbeiten kann richtig Spaß<br />
machen. Und für Kochmuffel gibt<br />
es Kochbücher mit leckeren und gesunden<br />
Rezepten, die sich in zehn<br />
Minuten zubereiten lassen.<br />
Entspannung<br />
ist Typsache<br />
Auch entspannen will gelernt sein.<br />
Je besser man ein Verfahren beherrscht,<br />
desto schneller und tiefer<br />
ist die Entspannung. Dabei ist nicht<br />
für jeden Menschen alles geeignet.<br />
Während die einen mit Yoga gut<br />
klar kommen, können andere eher<br />
mit progressiver Muskelentspannung<br />
wirklich loslassen. Manche<br />
Betroffene müssen mehrere Verfahren<br />
ausprobieren, bis sie das<br />
Richtige für sich gefunden haben.<br />
Dabei helfen zum Beispiel Schnupperkurse<br />
am Urlaubsort. Etliche Hotels<br />
und Pensionen sind inzwischen<br />
darauf eingestellt, ihren Gästen ein<br />
umfangreiches Wellnessprogramm<br />
zu bieten, zu dem auch Entspannungskurse<br />
und Sportangebote gehören.<br />
Hat ein Hotel keine eigenen<br />
Kurse im Angebot, so fi ndet sich<br />
bestimmt in der Nähe etwas Passendes.<br />
Touristeninformationen<br />
und Reisebüros helfen gern weiter.<br />
Wer neben Sport und Entspannung<br />
weitere Angebote zur Gesundheitsvorsorge<br />
wünscht, wird unter<br />
dem Stichwort „Medical Wellness“<br />
fündig. International gibt es inzwischen<br />
eine ganze Reihe von Hotels,<br />
die neben einem schönen Ambiente<br />
auch ein ausgefeiltes Programm<br />
für die Gesunderhaltung des Körpers<br />
anbieten. Wichtig ist die Seriosität<br />
des Angebots, egal ob es<br />
sich um „Wellness“ oder „Medical<br />
Wellness“ handelt, erkennbar zum<br />
Beispiel an einem Zertifi kat.<br />
10 Reisetipps für Hypertoniker<br />
➊ Versicherungsschutz für das Reiseland prüfen (bei der Kranken-<br />
kasse nachfragen) und bei Bedarf Reisekrankenversicherung mit<br />
Rücktransport abschließen.<br />
➋ Impfempfehlungen für das Urlaubsziel prüfen und bei Bedarf impfen<br />
lassen.<br />
➌ Vor der geplanten Reise mit dem Arzt über die Reisepläne sprechen<br />
und bei Bedarf nachfragen, was er empfi ehlt.<br />
➍ Die Inhaltsstoffe der Medikamente und die Dosis aufschreiben. Im<br />
Ausland haben die Medikamente oft einen anderen Namen.<br />
➎ Aufenthalt in den Bergen ist in der Regel bis 1.000 Meter Höhe<br />
unproblematisch. Betroffene, deren Blutdruck schlecht eingestellt<br />
ist und die unter Folgeerkrankungen leiden wie Herzinfarkt und<br />
Schlaganfall, begeben sich mit zunehmender Höhe in Gefahr. Für<br />
einen Aufenthalt in einer Höhe von 1.000 bis 2.500 Meter sollte ein<br />
Hypertoniker gut eingestellt sein. In einer Höhe über 2.500 sollten<br />
sich Hypertoniker eher kurz aufhalten und Anstrengung vermeiden.<br />
Höhen über 3.500 Meter sollten Hypertoniker meiden, insbesondere<br />
wenn der Blutdruck nicht optimal eingestellt ist.<br />
➏ Flugreisen sind für Hypertoniker möglich, denn der Luftdruck in<br />
großen Linienmaschinen ähnelt dem in ungefähr 2.200 Meter. Für<br />
Flugzeuge ohne Druckausgleich gelten die gleichen Empfehlungen<br />
wie für den Aufenthalt in der Höhe.<br />
➐ Flugreisende sollten ihre Medikamente für eine Woche im Handgepäck<br />
dabei haben, falls der Koffer verloren geht. Bei Flügen mit<br />
größeren Zeitverschiebungen sollten Hypertoniker mit kritischer<br />
Blutdruckeinstellung zuvor mit ihrem Hausarzt über eine zusätzliche<br />
Tabletteneinnahme sprechen.<br />
➑ In heißen Ländern sollten sich Hypertoniker vor dem Schwimmen<br />
langsam abkühlen, da es sonst zu erheblichen Blutdrucksteigerungen<br />
und Herzbelastungen kommen kann.<br />
➒ Hypertoniker, die Blutdrucksenker einnehmen, sollten bei großer<br />
Hitze immer reichlich trinken, am besten nicht zu kalte Getränke.<br />
Sonst kann es durch Hitze und Schwitzen zu einem Blutdruckabfall<br />
kommen.<br />
➓ Am günstigsten für Hypertoniker, die bereits unter Folgeerkrankungen<br />
wie Herzinfarkt leiden, sind warme, aber nicht heiße Urlaubsziele<br />
in fl acher Lage.
30<br />
LESERBRIEFE DRUCKPUNKT Ausgabe 2/2009<br />
Was sagt der Pulsdruck aus?<br />
Experten der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
beantworten Ihre Fragen<br />
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Die Beiträge geben nicht die Meinung der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>, der Schriftleitung oder der Redaktion wieder.<br />
Barbara S. aus Berlin schreibt per Mail aus einer Praxis für Diabetologie:<br />
In unserer Praxis wurde die Frage diskutiert, ob die Differenz des Blutdrucks, die so genannte Blutdruckamplitude,<br />
etwas über die Beschaffenheit und die Elastizität der Blutgefäße aussagt. Können Sie uns da weiterhelfen?<br />
Professor Dr. Horst Brass antwortet:<br />
Es ist in der Tat so, dass die so ge- Das erkennt man daran, dass der<br />
nannte Blutdruckamplitude, auch untere Blutdruckwert niedrig bleibt,<br />
Pulsdruck genannt, etwas über die selbst wenn der obere Wert steigt.<br />
Beschaffenheit und die Elastizität Ein erhöhter Blutdruck von zum Bei-<br />
der Gefäße aussagt – und damit spiel 170 / 100 mm Hg wäre eine so<br />
auch über den Blutdruck. Leidet ein genannte systolische-diastolische<br />
Mensch unter Arteriosklerose, so Hypertonie. Das heißt, beide Blut-<br />
ist die Hauptschlagader versteift. druckwerte sind zu hoch. Bei einem<br />
Das heißt, der Aufbau der Blutge- Blutdruck von zum Beispiel 150 /<br />
fäßwand hat sich verändert, ist eher 70 mm Hg ist nur der obere Wert<br />
bindegewebsartig und besitzt we- erhöht. Damit handelt es sich um<br />
niger Elastizität. Dadurch kann die eine so genannte isolierte systo-<br />
Gefäßwand nicht mehr dämpfend lische Hypertonie. Das Kennzeichen<br />
auf die Druckerhöhung des Blut- hierfür ist eine erhöhte Amplitude,<br />
fl usses reagieren, die beim Zusam- das heißt ein erhöhter Pulsdruck.<br />
menziehen des Herzens entsteht. Ursache ist meist Arteriosklerose.<br />
Aber auch eine Funktionsstörung<br />
der Aortenklappe, die das Herz von<br />
der Hauptschlagader trennt, kann<br />
die Ursache sein. Auch eine systolische<br />
Hypertonie ist behandlungsbedürftig.<br />
Bei Diabetikern ist meist<br />
ein so genannter AT1-Antagonist<br />
vorteilhaft. Da fast alle modernen<br />
Blutdrucksenker gefäßerweiternd<br />
wirken, kann dadurch der ohnehin<br />
erniedrigte diastolische Blutdruck<br />
noch weiter sinken. Dennoch sollte<br />
auf einen Blutdrucksenker nicht<br />
verzichtet werden, da der systolische<br />
Blutdruck in jedem Fall gesenkt<br />
werden sollte.
Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT LESERBRIEFE 31<br />
Psychogene Gründe bei Bluthochdruck?<br />
Reinhard T. aus Grevenbroich fragt per Mail:<br />
Meine Hypertonie ist medikamentös nicht einstellbar. Bei mir spielen psychogene Gründe nachweisbar eine<br />
große Rolle. Nun bin ich auf der Suche nach einem Psychotherapeuten. Für Empfehlungen bin ich Ihnen<br />
sehr dankbar.<br />
Professor Dr. Horst Brass antwortet:<br />
Offensichtlich ist Ihre Hochdruckkrankheit<br />
medikamentös nicht zufriedenstellend<br />
behandelbar. Leider<br />
fehlen Angaben zu Ihrem Alter, Ihren<br />
Blutdruckwerten und möglichen<br />
Begleiterkrankungen wie Nierenleiden,<br />
Diabetes und Übergewicht. In<br />
Ihrer Situation können Versuche auf<br />
dem Gebiet der Psychotherapie oft<br />
nur zum Teil etwas ausrichten. Verständlicherweise<br />
kann die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Hochdruckliga</strong> Ihnen keinen Psycho-<br />
Das Herz-Kreislauf-Telefon<br />
Noch Fragen? Am Herz-Kreislauf-Telefon stehen Experten<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> Rede und Antwort:<br />
Telefon 0 62 21 – 5 88 555, Montag bis Freitag<br />
9.00 bis 17.00 Uhr. Auch Anfragen per Post oder E-<br />
Mail sind willkommen. Ein Gespräch mit Ihrem Hausarzt<br />
können die Antworten jedoch nicht ersetzen.<br />
therapeuten nennen. Aber es wäre<br />
wahrscheinlich sinnvoll, wenn Sie<br />
Ihren Bluthochdruck noch einmal in<br />
der ganzen Komplexität von einem<br />
Facharzt mit Schwerpunkt Hypertensiologie,<br />
einem so genannten<br />
Hypertensiologen DHL ® , überprüfen<br />
lassen. Ein Verzeichnis fi nden<br />
Sie auf unserer Internetseite, www.<br />
hochdruckliga.de. Der Hochdruckexperte<br />
könnte mit Ihnen darüber<br />
sprechen, inwieweit in Ihrem Fall<br />
Was kann ich noch gegen Bluthochdruck tun?<br />
AUTOR<br />
eine Psychotherapie sinnvoll wäre.<br />
Die Erfahrung lehrt, dass Faktoren<br />
wie zum Beispiel starker Stress,<br />
chronischer Ärger und Mangel an<br />
Freizeit einen gewissen Einfl uss auf<br />
den Blutdruck haben. Deren Anteil<br />
an einer Entstehung von Bluthochdruck<br />
lässt sich jedoch selten genau<br />
abschätzen.<br />
Renate R. aus Dresden fragte per Mail:<br />
Seit fünf Jahren habe ich Bluthochdruck. Meine Mutter und meine Großmutter sind beide daran gestorben.<br />
Bei mir haben alle bisherigen Medikamente keine Besserung erbracht. Was kann ich tun und an wen kann ich<br />
mich wenden?<br />
Professor Dr. Horst Brass antwortet:<br />
Da Ihre Mutter und auch Ihre Großmutter an Bluthochdruck<br />
litten, kann es sein, dass Sie durch Ihre Erbanlagen<br />
ebenfalls mit einer Hochdruckkrankheit belastet sind.<br />
Natürlich können Sie die erbliche Konstellation nicht<br />
ändern, deshalb müssen Sie alles versuchen, um den<br />
krankhaft erhöhten Blutdruck zu reduzieren – am besten<br />
zu normalisieren. Hierzu stehen erfreulicherweise sehr<br />
gute und verträgliche Medikamente zur Verfügung. Daneben<br />
ist von großer Wichtigkeit, dass die allgemeine<br />
Lebensführung auf den Blutdruck Rücksicht nimmt. Das<br />
heißt, Übergewicht sollte man reduzieren, außerdem ist<br />
regelmäßige Bewegung und eine mediterrane Ernäh-<br />
rung empfehlenswert sowie der Verzicht auf Nikotin,<br />
die Reduktion von Kochsalz und nur mäßiger Alkoholkonsum.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> veröffentlicht national<br />
und international die jetzt gültigen Leitlinien zur<br />
medikamentösen Therapie, die auch im Internet unter<br />
www.hochdruckliga.de zu fi nden sind. Dort sind außerdem<br />
in einem bundesweiten Verzeichnis auf Bluthochdruck<br />
spezialisierte Ärzte nachzulesen. Sie können dort<br />
auch die Broschüren der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> bestellen,<br />
die sehr ausführlich schildern, was Sie, neben<br />
einer regelmäßigen Medikamenteneinnahme, noch gegen<br />
Ihren Bluthochdruck tun können.<br />
Professor Dr. Horst Brass ist Hypertensiologe<br />
DHL ® . Er war vor seinem Ruhestand viele<br />
Jahre Direktor der Medizinischen Klinik A im<br />
Klinikum Ludwigshafen.
32<br />
ERNÄHRUNG DRUCKPUNKT Ausgabe 2/2009<br />
Alfred Biolek, Entertainer, Talkmaster und Fernsehproduzent,<br />
wurde mit Sendungen bekannt wie „Boulevard<br />
Bio“ und „Bios Bahnhof“. In seiner Kochsendung „alfredissimo“<br />
vereinte er zwei seiner Leidenschaften: Kochen<br />
und Plaudern. Als erster <strong>Deutsche</strong>r wurde er im<br />
Jahr 2000 zum UN-Sonderbotschafter für die Weltbevölkerung<br />
ernannt. Er wurde mit renommierten Preisen<br />
ausgezeichnet und erhielt 2008 die „Goldene Kamera“<br />
für sein Lebenswerk. Im DRUCKPUNKT-Interview verrät<br />
er seinen Hang zu vegetarischen Gerichten und warum<br />
Genuss und Disziplin zusammen gehören.<br />
DRUCKPUNKT: Herr Biolek, Ihr gemeinsames Kochbuch<br />
mit Eckart Witzigmann „Vegetarisch“ erschien<br />
gerade in neu überarbeiteter Aufl age. Liegen vegetarische<br />
Gerichte im Trend?<br />
Alfred Biolek: Bei mir schon – ob bei der großen Masse<br />
bezweifl e ich.<br />
DRUCKPUNKT: Warum haben Sie ein vegetarisches<br />
Kochbuch gemacht? Essen Sie gern vegetarisch?<br />
Foto: Mitja Arzensek ˇ<br />
Vegetarisch –<br />
Geht doch!<br />
Talkmaster und Fernsehproduzent<br />
Alfred Biolek verrät im DRUCKPUNKT-<br />
Interview, dass bei ihm vegetarische<br />
Gerichte voll im Trend liegen.<br />
Alfred Biolek: Ja – und außerdem hat ein vegetarisches<br />
Kochbuch wie das unsrige gefehlt.<br />
DRUCKPUNKT: Kochen Sie regelmäßig für sich selber?<br />
Was kochen Sie am liebsten für sich?<br />
Alfred Biolek: Für mich allein koche ich ganz selten.<br />
Aber für Gäste (oder einen Gast) koche ich gerne und<br />
sehr oft. Es gibt kein Lieblingsgericht – ich liebe die<br />
Abwechslung.<br />
DRUCKPUNKT: In Ihren Büchern und Sendungen legen<br />
Sie immer großen Wert auf frische Zutaten. Doch viele<br />
Menschen bringen das Einkaufen frischer Zutaten und<br />
das Kochen im hektischen Alltag kaum noch unter.<br />
Dafür landen immer häufi ger Fertigprodukte auf dem<br />
Teller. Wie schafft man es, trotz Zeitmangel noch vernünftig<br />
zu essen?<br />
Alfred Biolek: In meinen Kochbüchern gibt es viele<br />
Rezepte für Gerichte, die sehr einfach und schnell<br />
zu kochen sind. Die sind ideal für Menschen, die we-
Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT ERNÄHRUNG<br />
33<br />
nig Zeit haben, zum<br />
Beispiel „Geschmorte<br />
Frühlingszwiebeln<br />
und Austernpilze“ oder<br />
„Spaghettini mit Estragonpesto“<br />
aus unserem<br />
Buch „Vegetarisch“.<br />
DRUCKPUNKT: Immer mehr Menschen<br />
sind übergewichtig und<br />
sollten aus gesundheitlichen Gründen<br />
abnehmen. Gleichzeitig steigt<br />
die Zahl der Kochsendungen und<br />
auch der Kochbücher, die uns zum<br />
Genießen und Schlemmen animieren.<br />
Werden Kochsendungen<br />
und das Nachkochen leckerer Gerichte<br />
bald zu einem verbotenen<br />
Genuss?<br />
Alfred Biolek: Ja – wenn man dem<br />
Genuss nicht Disziplin an die Seite<br />
stellt, was ich immer getan habe.<br />
Leckere Gerichte und gesunde Ernährung<br />
schließen sich nicht aus.<br />
Auch ein Grund, öfter vegetarisch<br />
zu kochen.<br />
DRUCKPUNKT: Die Medien berichten<br />
immer häufi ger über die ungesunde<br />
Ernährung der <strong>Deutsche</strong>n:<br />
zu viel tierische Fette, zu viel Zu-<br />
cker und zu viel<br />
Salz. Haben Sie<br />
in den vergangenen<br />
Jahren Ihre<br />
Ernährung umgestellt,<br />
um sich<br />
gesünder zu ernähren?<br />
Alfred Biolek: Das stimmt, wir<br />
essen zu viel Fleisch, zu viel Fett<br />
und zu wenig Gemüse. Das ist<br />
schlecht für die Gesundheit und<br />
schlecht für die Umwelt. Da ich<br />
mich in diesem Sinne schon immer<br />
gesund und bewusst ernährt<br />
habe, musste ich meine Ernährung<br />
nicht umstellen.<br />
DRUCKPUNKT: Was ist für Sie der<br />
Inbegriff von gesundem Essen?<br />
Alfred Biolek: Leichtes Essen mit<br />
weniger Fett (mehr Öl), wenig Zucker,<br />
viele Ballaststoffe und vor<br />
allem frische Zutaten.<br />
DRUCKPUNKT: Mit zunehmenden<br />
Alter kommt für viele Menn<br />
schen der Tag, an dem ihnen n<br />
Alfred Biolek, erfolgreicher Fernsehkoch und Moderator, und Eckart<br />
Witzigmann, einer der besten und kreativsten Köche der Welt, haben<br />
sich zusammengetan und ein vegetarisches Kochbuch kreiert.<br />
Der Erfolg gibt ihnen Recht: Ihr Kochbuch gilt als eines der erfolgreichsten<br />
vegetarischen Kochbücher Deutschlands und wurde mit<br />
dem <strong>Deutsche</strong>n Bücherpreis ausgezeichnet. In diesem Frühjahr<br />
erschien es in neuer überarbeiteter Aufl age.<br />
Alfred Biolek, Eckart Witzigmann: Unser Kochbuch – Vegetarisch.<br />
Tre Torri Verlag 2009 (neu bearbeitete Aufl age), 173 Seiten,<br />
19,90 Euro, ISBN 978-3937963945.<br />
Einige Rezepte daraus fi nden sich auf den folgenden Seiten.<br />
ihr Arzt sagt, sie müssen<br />
ihre Ernährung<br />
umstellen – weil sie<br />
Diabetes haben, der<br />
Blutdruck zu hoch ist<br />
oder die Blutfette nicht mehr stimmen.<br />
Vielen fällt es schwer, ihre<br />
Gewohnheiten zu ändern. Kennen<br />
Sie ein paar Tricks, wie man<br />
es schaffen kann, neue Essgewohnheiten<br />
zu entwickeln?<br />
Alfred Biolek: Wichtig ist, dass das<br />
Essen auch nach der Umstellung<br />
gut schmeckt. Dafür muss man<br />
schon etwas Aufwand betreiben<br />
und neue, passende Rezepte suchen<br />
und ausprobieren. Aber auch<br />
das kann Spaß machen.<br />
DRUCKPUNKT: Müssen Sie beim<br />
Essen auf etwas Rücksicht nehmen?<br />
Alfred Biolek: Da ich grundsätzlich<br />
nicht übermäßig viel esse, muss<br />
ich keine Rücksicht nehmen. Ich<br />
esse sehr abwechslungsreich und<br />
in Maßen. Insofern muss ich keinen<br />
Verzicht üben…
34<br />
REZEPTE DRUCKPUNKT Ausgabe 2/2009<br />
Sommerlich leicht!<br />
Vollkornbrot mit Schafskäse und Oliven<br />
Zutaten für einen Laib<br />
350 g Dinkelmehl Type 1050<br />
210 g Roggenmehl Type 1150<br />
1 TL Salz<br />
1 TL Zucker<br />
1 Würfel frische Hefe (42 g)<br />
300 ml lauwarmes Wasser<br />
150 g Sauerteig (Fertigprodukt)<br />
10 grüne Oliven (50 g)<br />
200 g Schafskäse (Feta)<br />
1 Msp. gemahlene Nelken<br />
½ TL Kreuzkümmel (Cumin)<br />
1 Msp. gemahlener Piment<br />
½ TL gemahlener Ingwer<br />
1 Zweig frischer Rosmarin<br />
Dinkelmehl für die Arbeitsfl äche<br />
Je nach Geschmack Korianderkörner<br />
und Kümmel zum Bestreuen.<br />
Dinkel-, Roggenmehl, Salz und<br />
Zucker mischen. Die zerbröckelte<br />
Foto: Peter Schulte<br />
Hefe in lauwarmem Wasser auflösen,<br />
langsam einlaufen lassen.<br />
Den Sauerteig zugeben. Je nach<br />
Konsistenz des Sauerteigs etwas<br />
Mehl oder Wasser zum Teig<br />
geben. Mit dem Knethaken einer<br />
Küchenmaschine zu einem<br />
glatten Teig verkneten. Oliven<br />
und Schafskäse in kleine Würfel<br />
schneiden und mit den Gewürzen<br />
und dem klein gehackten Rosmarin<br />
unter den Teig kneten. Den<br />
Teig auf eine bemehlte Arbeitsfl<br />
äche geben und mit der Hand<br />
zu einer schönen Kugel formen.<br />
Mit einem Tuch abdecken und an<br />
einem warmen Ort 30 Minuten<br />
gehen lassen.<br />
Den Teig auf der bemehlten Arbeitsfl<br />
äche nochmals durchkneten,<br />
zu einem ovalen oder runden<br />
Laib formen und in einen stark<br />
Avocado-Birnen-Salat<br />
Zutaten<br />
2 EL Pinienkerne<br />
2 reife Avocados<br />
2 reife Birnen<br />
3 Limetten<br />
Olivenöl<br />
75 g Parmesan<br />
Salz, Pfeffer<br />
In einer kleinen versiegelten<br />
Pfanne die Pinienkerne ohne Fett<br />
hellbraun rösten. Avocados und<br />
Birnen schälen, halbieren und<br />
bemehlten Brotkorb oder eine<br />
Schüssel legen. Mit einem Tuch<br />
abdecken und weitere 30 Minuten<br />
an einem warmen Ort gehen<br />
lassen.<br />
Den Backofen auf 200 °C (Heißluft<br />
180 °C) vorheizen. Den Brotlaib<br />
auf ein mit Backpapier ausgelegtes<br />
Backblech stürzen, mit<br />
Wasser einpinseln und je nach<br />
Geschmack mit einigen Koriander-<br />
und Kümmelkörnern bestreuen.<br />
Im vorgeheizten Backofen auf<br />
mittlerer Schiene 75 Minuten<br />
backen (bei Heißluft 180 °C verringert<br />
sich die Backzeit um etwa<br />
15 Minuten). Das fertige Brot auf<br />
einem Gitter auskühlen lassen.<br />
PS: Schmeckt sehr gut mit Schafskäse<br />
und Oliven.<br />
entkernen. Die Früchte vierteln,<br />
in schmale Streifen schneiden,<br />
im Wechsel auf einem Teller anrichten<br />
und mit Limettensaft und<br />
Olivenöl beträufeln.<br />
Den Parmesan zu hauchdünnen<br />
Scheiben oder Spänen reiben<br />
und mit den Pinienkernen über<br />
den Salat streuen. Mit Salz und<br />
Pfeffer würzen.<br />
PS: Dieser Salat schmeckt nur<br />
dann gut, wenn Avocados und<br />
Birnen wirklich reif sind.
Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT REZEPTE 35<br />
Kartoffel-Zucchini-Salat mit Oliven und Kapern<br />
Zutaten<br />
500 g fest kochende Kartoffeln<br />
400 g Tomaten<br />
2 Knoblauchzehen<br />
200 g Schalotten<br />
100 ml Olivenöl<br />
6 EL Rotweinessig<br />
¼ l Wasser<br />
Salz, Pfeffer<br />
10 grüne Oliven<br />
1 geh. EL Kapern<br />
½ Bund Basilikum<br />
1 mittelgroße Zucchini<br />
Die Kartoffeln waschen und in der<br />
Schale in reichlich Salzwasser kochen.<br />
Die Tomaten überbrühen,<br />
kalt abschrecken, enthäuten, vierteln,<br />
in kleine Würfel schneiden<br />
Olivenpaste<br />
Zutaten<br />
280 g Oliven mit Kernen, je zur<br />
Hälfte grün und schwarz<br />
90 g getrocknete,<br />
in Öl eingelegte Tomaten<br />
1 Knoblauchzehe<br />
1 EL Kapern<br />
1 Chilischote<br />
75 ml Olivenöl<br />
Pfeffer<br />
Thymian<br />
und die ausgetretene Flüssigkeit<br />
abgießen. Die Knoblauchzehen<br />
und Schalotten schälen, fein hacken,<br />
in Olivenöl anschwitzen,<br />
mit Rotweinessig ablöschen und<br />
mit einem Viertelliter Wasser<br />
begießen. Mit Salz und Pfeffer<br />
abschmecken und fünf Minuten<br />
sanft kochen lassen. Die Kartoffeln<br />
abgießen, heiß schälen und<br />
in feine Scheiben schneiden. Die<br />
heiße Marinade über die Kartoffeln<br />
gießen.<br />
Die Oliven entkernen und in feine<br />
Stifte schneiden, die Kapern grob<br />
hacken. Das Basilikum waschen,<br />
die Blätter von den Stielen zupfen<br />
und fein schneiden. Die Zucchini<br />
waschen, in feine Scheiben<br />
Die Oliven entkernen und sehr<br />
klein schneiden bzw. in einer Küchenmaschine<br />
zerkleinern. Die<br />
getrockneten Tomaten aus dem<br />
Öl nehmen, abtropfen lassen und<br />
ebenfalls sehr fein hacken. Den<br />
Knoblauch schälen, fein hacken.<br />
Kapern und Chilischote fein hacken.<br />
Alles zusammen in eine<br />
Schüssel geben und mit dem Olivenöl<br />
gut vermischen. Mit Pfeffer<br />
und Thymian abschmecken.<br />
hobeln und alle Zutaten zu dem<br />
Kartoffelsalat geben. Vorsichtig<br />
untermischen.<br />
Wichtig: Den Salat vor dem Servieren<br />
fünf bis zehn Minuten ziehen<br />
lassen.<br />
PS: Wer kein Fleisch, aber gelegentlich<br />
Fisch isst, kann die Olivenpaste<br />
durch zwei bis drei gut<br />
abgespülte und klein gehackte<br />
Sardellen verfeinern. Die Paste<br />
hält sich im Einweckglas bis zu<br />
zwei Wochen im Kühlschrank.<br />
Die in Südfrankreich „Tapenade“<br />
genannte Olivenpaste schmeckt<br />
wunderbar auf getoastetem<br />
Graubrot oder auf frischer Baguette,<br />
Ciabatta oder Vollkorn-<br />
Baguette. Hervorragend zum<br />
Apéritif!<br />
Die Rezepte sind dem Kochbuch von Alfred Biolek und Eckart Witzigmann entnommen (siehe Seite 33).<br />
Foto: Peter Schulte
36<br />
RÄTSEL DRUCKPUNKT Ausgabe 2/2009<br />
Gewinnen Sie mit!<br />
eine<br />
großer<br />
Flugzeugtyp<br />
Bezeichnung,Benennung<br />
1<br />
Kurort<br />
lat.:<br />
Herz<br />
Med.:den<br />
Rücken<br />
betreffend<br />
Indianerboot<br />
nördlichster<br />
Staat<br />
der USA<br />
Rand<br />
Multiplikationszeichen<br />
Mikroorganismen<br />
Zirkuskünstlerin<br />
„Wundkaktus”,DickblattpflanzezweiteiligerBadeanzug<br />
innerer<br />
Körperteil<br />
Futterbehälter<br />
2<br />
böser<br />
Geist,<br />
Ungeheuer<br />
Zeichen<br />
für Aluminium<br />
Vermögensstamm<br />
Backwerk<br />
18<br />
3<br />
Sage,<br />
Kunde<br />
4<br />
13<br />
großblütigerZierstrauch<br />
Abk.:<br />
Assistent<br />
Nasenlaut<br />
15<br />
König<br />
von Jordanien<br />
† 1999<br />
natürl.<br />
Wangenfarbe<br />
asiat.<br />
zweirädriges<br />
Gefährt<br />
Abk.:<br />
Body-<br />
Mass-<br />
Index<br />
zerknittert<br />
5<br />
7<br />
handeln<br />
am<br />
jetzigen<br />
Tage<br />
5<br />
Spielkartenfarbe<br />
6<br />
Großge-<br />
binde f.<br />
Schmierstoffe<br />
Stange,<br />
Stecken<br />
Baumwollstoff<br />
Wirtschaftswissenschaftler<br />
eines<br />
Sinnes<br />
7<br />
blamable<br />
Niederlage<br />
Deckschicht<br />
Knetkur<br />
Staat<br />
in Südwestafrika<br />
Windrichtung<br />
Fragewort<br />
gummiartigeKunststoffe<br />
holl.<br />
Käsesorte<br />
8<br />
9<br />
16<br />
Flüssigkeitsmaß<br />
Anzeiger<br />
im Mietwagen<br />
enthaltsamer<br />
Mensch<br />
Grünfläche<br />
4<br />
Computer erhöhter<br />
für HochHautrechnunfleckgen (Kw.) (med.)<br />
10<br />
griech.<br />
Kunstgöttinnen<br />
Straßenleuchte<br />
10<br />
Lichtspielhaus<br />
Flüssigkristallanzeige<br />
(Abk.)<br />
11<br />
schmaler<br />
Teppich<br />
Getränkefach<br />
im<br />
Hotelzimmer<br />
Für alle Gewinner gibt es zusätzlich ein Jahr kostenfreie Mitgliedschaft in der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>.<br />
nordspan.Hafenstadt<br />
Fahrkarte<br />
Ausruf<br />
17<br />
12<br />
Kartenspiel<br />
13<br />
2<br />
unaufdringlich,gedämpft<br />
bläulichesAutolicht<br />
dickflüssigesÖlgemisch<br />
9<br />
Abk.: dt. SprachAktienforschergesell<br />
(Konrad)<br />
schaft † 1911<br />
nun<br />
14<br />
21<br />
Fakultätsvorsteher<br />
Atmungsorgan<br />
Überbringerin<br />
Infusionsgerät<br />
früherer<br />
österr.<br />
Adelstitel<br />
Kw. für ein<br />
Urreptil<br />
ohne Ausnahme<br />
15<br />
11<br />
Pferd<br />
einer<br />
kleinen<br />
Rasse<br />
Krach,<br />
Radau<br />
1<br />
dreist,<br />
schneidig,<br />
flott<br />
Kohleprodukt<br />
16<br />
luftförmiger<br />
Stoff<br />
19<br />
franz.:<br />
ja<br />
wolkenlos<br />
17<br />
6<br />
Staat<br />
in Südamerika<br />
Zeichen<br />
für<br />
Radon<br />
belg.<br />
Heilbad<br />
in d. Ardennen<br />
ein<br />
Schwanzlurch<br />
gut<br />
trainiert,<br />
in Form<br />
Preisvorschlag<br />
Randmeer<br />
d.<br />
Atlantiks<br />
18<br />
3<br />
HauptstadtNorwegens<br />
19<br />
Alpenpflanze<br />
20<br />
Hang,<br />
Sucht<br />
14<br />
Halmrest<br />
im Boden<br />
12<br />
20<br />
Grundfarbe<br />
Stadt in<br />
Oberösterreich<br />
21<br />
8<br />
Tierprodukt<br />
zuvor,<br />
zunächst<br />
Bauernhof<br />
in den<br />
USA<br />
®<br />
s1623.6-23
Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT RÄTSEL 37<br />
1. Preis<br />
Der Entsafter von Privileg ist zum Auspressen<br />
von Obst und Gemüse geeignet.<br />
In den Einfüllschacht passen auch<br />
ganze Früchte wie Äpfel, Möhren oder<br />
Pfi rsiche. Die Reste werden automatisch<br />
ausgeworfen. Sieb und Auslauftülle<br />
sind aus Edelstahl. Die abnehmbaren<br />
Teile sind spülmaschinengeeignet, Leistung<br />
900 Watt. Gestiftet von Quelle.<br />
2. Preis<br />
Oberarm-Blutdruckmessgerät von Panasonic<br />
mit integrierter Manschette.<br />
Der Arm wird durch die Geräteöffnung<br />
auf der Ellenbogenstütze abgelegt.<br />
Speicherplatz für 90 Werte von je zwei<br />
Personen. Im Display ist eine dreifarbige<br />
Ampelanzeige integriert zur Klassifi<br />
zierung des Blutdrucks.<br />
3. Preis<br />
Der Ratgeber aus dem Trias Verlag<br />
„Bluthochdruck. Endlich wieder gute<br />
Werte“ von Professor Dr. med. Martin<br />
Middeke.<br />
Wenn Sie an unserem Preisrätsel teilnehmen<br />
möchten, notieren Sie bitte das Lösungswort<br />
und schicken Sie es an uns per<br />
Post oder Fax:<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />
Berliner Straße 46<br />
69120 Heidelberg<br />
Fax 0 62 21 – 5 88 55-25<br />
Sudoku-Rätsel<br />
... der japanische Rätselspaß ...<br />
Einsendeschluss ist der 15. September<br />
2009. Das Lösungswort erscheint in der<br />
Ausgabe 3/2009. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />
die Gewinner ermittelt das Los.<br />
Das Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte und in<br />
jedem 3x3-Feld nur einmal vorkommen. Viel Vergnügen bei diesem japanischen Rätselspaß.<br />
1 5 9 2<br />
5 3<br />
2 6 1 7<br />
8 6 2 5<br />
5 3 1 8 9<br />
9 2 6 7<br />
2 6 4 8<br />
7 9<br />
9 5 4 6<br />
Das Lösungswort des Preisrätsels<br />
im DRUCKPUNKT 1/2009 lautete<br />
„Hypertonie Gesellschaft“.<br />
Gewonnen haben:<br />
1. Preis · Monika Christian,<br />
18299 Drölitz:<br />
Ein Arm- und Beintrainer mit<br />
Pedale.<br />
2. Preis · Lothar Gothan,<br />
02906 Niesky:<br />
Ein Oberarm-Blutdruckmessgerät<br />
von Panasonic.<br />
3. Preis · Dr. Heinz Krüger,<br />
77963 Schwanau (Ottenheim):<br />
Ein Ratgeber aus dem Trias Verlag<br />
„Bluthochdruck. Endlich wieder<br />
gute Werte“ von Professor<br />
Dr. med. Martin Middeke.<br />
5 1<br />
9 6 3<br />
4 3 8<br />
7 1<br />
1 9 2 5 4<br />
6 2<br />
2 4 9<br />
4 7 5<br />
9 2<br />
Aufl ösung auf der nächsten Seite
38<br />
VORSCHAU DRUCKPUNKT Ausgabe 2/2009<br />
NACHGEFRAGT bei<br />
Privatdozentin Dr. Antje Körner. Sie ist Jahrgang<br />
1973 und erhielt vor kurzem den Ruf auf die W2-Professur<br />
Allgemeine Pädiatrie/Pädiatrische Forschung<br />
an der Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche<br />
der Universität Leipzig.<br />
1. Worüber können Sie sich<br />
immer wieder freuen?<br />
Über die kleinen Dinge des Lebens<br />
wie kleine Aufmerksamkeiten von<br />
Freunden, Familie, Kollegen und<br />
Patienten. Dies sind meist keine Geschenke,<br />
sondern oft einfach nur ein<br />
freundliches Danke oder eine nette<br />
E-Mail. Ich freue mich auch, wenn<br />
wir die Ergebnisse unserer Arbeiten<br />
sprichwörtlich sehen, zum Beispiel<br />
ein gedrucktes Paper in den Händen<br />
zu halten oder zuzusehen, wie<br />
aus einem Doktoranden ein guter<br />
Wissenschaftler heranwächst.<br />
2. Worüber ärgern Sie sich am<br />
meisten?<br />
Wenn Leute nicht mitdenken, vor<br />
allem aber über Unehrlichkeit, Unfairness<br />
und Selbstdarstellung.<br />
3. Wie steht es zurzeit um Ihre<br />
Gesundheit?<br />
Es geht mir gut. Allerdings leide ich<br />
an den typischen „Zivilisationssünden“:<br />
zu viel Stress, teilweise ungesunde<br />
Ernährung und früher habe<br />
ich mehr Sport getrieben.<br />
4. Was essen Sie am liebsten?<br />
Ich mag die einfachen Grundnahrungsmittel<br />
wie Brot, Fleisch und<br />
Kartoffeln. Wir gehen auch gern<br />
aus und dann mögen wir Sushi und<br />
französisches Essen.<br />
5. Welchen Sport treiben Sie?<br />
Ich spiele Volleyball. Außerdem<br />
fahre ich täglich mit dem Rad in die<br />
Klinik.<br />
6. Wie können Sie sich am<br />
besten entspannen?<br />
Ich muss möglichst raus aus der<br />
Klinik und möglichst auch aus der<br />
Lesen Sie in der nächsten Ausgabe:<br />
➜ Erbanlagen steuern das Gewicht<br />
➜ Salz schädigt die Gefäße<br />
➜ Bluthochdruck beeinträchtigt Hirnfunktionen<br />
Stadt. Die beste Erholung und Entspannung<br />
fi nde ich in der Natur, am<br />
besten fernab der Zivilisation.<br />
7. Welcher Kino- oder Fernsehfi lm<br />
hat Ihnen in letzter Zeit am meisten<br />
gefallen?<br />
„Klang der Stille“: ein etwas anderes<br />
Portrait von Beethoven mit<br />
viel Musik.<br />
8. Welches Buch hat Sie besonders<br />
beeindruckt?<br />
Meine drei Lieblingsbücher der letzten<br />
Jahre waren „Drachenläufer“<br />
von Khaled Hosseini, „Die Entbehrlichen“<br />
von Ninni Holmqvist und<br />
„Nachtzug nach Lissabon“ von Pascal<br />
Mercier.<br />
9. Was bereitet Ihnen zurzeit am<br />
meisten Kopfzerbrechen?<br />
Ich sorge mich um die Wissenschaftlichkeit<br />
und den universitären Charakter<br />
der Hochschulmedizin, die<br />
zunehmend hinter den wirtschaftlichen<br />
Interessen selbst in den Universitätsklinika<br />
zurückstehen, aber<br />
auch auf politischer (Förder-)Ebene.<br />
Wir brauchen ein attraktives Umfeld,<br />
um gute Wissenschaftler und<br />
geniale Köpfe zu halten und diese<br />
dürfen in ihrer Kreativität nicht eingeschränkt<br />
werden. Derzeit „lohnt<br />
es sich nicht“, Wissenschaft zu betreiben:<br />
Es wird schlechter bezahlt,<br />
ist mit mehr Arbeit verbunden und<br />
erfährt wenig Anerkennung. Vielleicht<br />
ist es auch deshalb so schwierig,<br />
wissenschaftlichen Nachwuchs<br />
zu fi nden, ein Problem, das fast<br />
überall präsent ist.<br />
10. Was möchten Sie in Ihrem Leben<br />
unbedingt noch machen?<br />
Ich möchte über die Alpen laufen.<br />
Auflösung des SUDOKU-Rätsels<br />
Seite 37<br />
8 2 7 5 1 3 9 4 6<br />
5 1 9 6 8 4 2 7 3<br />
6 4 3 2 7 9 8 1 5<br />
2 7 4 8 3 6 1 5 9<br />
1 3 8 9 2 5 7 6 4<br />
9 5 6 7 4 1 3 2 8<br />
3 6 2 1 5 8 4 9 7<br />
4 9 1 3 6 7 5 8 2<br />
7 8 5 4 9 2 6 3 1<br />
1 3 6 8 7 4 5 9 2<br />
7 4 9 5 2 3 6 8 1<br />
2 8 5 9 6 1 3 7 4<br />
8 6 2 4 9 7 1 5 3<br />
5 7 3 2 1 6 8 4 9<br />
4 9 1 3 5 8 2 6 7<br />
3 2 7 6 4 5 9 1 8<br />
6 1 8 7 3 9 4 2 5<br />
9 5 4 1 8 2 7 3 6<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> e.V. DHL ®<br />
<strong>Deutsche</strong> Hypertonie Gesellschaft<br />
<strong>Deutsche</strong>s Kompetenzzentrum Bluthochdruck<br />
Geschäftsführer:<br />
Dipl.-Betriebswirt Joachim Leiblein<br />
Geschäftsstelle:<br />
Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg<br />
Telefon: (0 62 21) 5 88 55- 0<br />
Telefax: (0 62 21) 5 88 55-25<br />
Internet: www.hochdruckliga.de<br />
E-Mail: hochdruckliga@t-online.de<br />
Schriftleitung:<br />
Prof. Dr. med. Rainer Düsing<br />
Prof. Dr. med. Martin Paul<br />
Redaktion:<br />
Dr. Anette Huesmann (v.i.S.d.P.), Heidelberg;<br />
für namentlich gekennzeichnete Beiträge sind<br />
die Autoren verantwortlich.<br />
– Adresse siehe Geschäftsstelle –<br />
Anzeigen:<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> e.V. DHL ®<br />
– Adresse siehe Geschäftsstelle –<br />
Titelfoto:<br />
www.fotolia.de / Christian Wheatley<br />
Layout und Satz:<br />
Kaisers Ideenreich, 67433 Neustadt / Wstr.<br />
Druck und Versand:<br />
NINO Druck GmbH, 67435 Neustadt / Wstr.,<br />
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Vorstand der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>:<br />
Prof. Dr. med. Joachim Hoyer, Marburg<br />
(Vorsitzender)<br />
Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, Lübeck<br />
(stellv. Vorsitzender)<br />
Dr. med. Siegfried Eckert, Bad Oeynhausen<br />
Prof. Dr. med. Ulrich Kintscher, Berlin<br />
Prof. Dr. med. Thomas Mengden, Bonn<br />
Dr. Ing. Wolfgang Pfeiffer, Leverkusen<br />
Prof. Dr. med. Hans-Georg Predel, Köln<br />
Prof. Dr. med. Lars Christian Rump, Düsseldorf<br />
Schirmherrin der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Hochdruckliga</strong>:<br />
Dr. med. Marianne Koch, Tutzing<br />
Bezug:<br />
DRUCKPUNKT kann bei der Bundesgeschäftsstelle<br />
der <strong>Hochdruckliga</strong> zum Jahrespreis von<br />
21,40 Euro (inkl. MwSt. und Versandkosten)<br />
abonniert werden. Das Einzelheft kostet 4 Euro.<br />
Für die Mitglieder der <strong>Hochdruckliga</strong> ist der Bezugspreis<br />
im jährlichen Mindestbeitrag von<br />
16 Euro (Ärzte 26 Euro) enthalten. Als Abonnement-Zeitraum<br />
gilt das Kalenderjahr.<br />
Der Bezug verlängert sich um jeweils ein weiteres<br />
Jahr, wenn nicht sechs Wochen vor Jahresende<br />
gekündigt wird.<br />
Aufl age:<br />
DRUCKPUNKT erscheint viermal im Jahr in<br />
einer Aufl age von je 22.000 Exemplaren.<br />
*Hinweis: Bei der Bezeichnung „Hypertensiologe DHL ® ”<br />
handelt es sich nicht um eine nach den Berufs ordnungen<br />
grundsätzlich führungsfähige Bezeichnung für Ärzte, sondern<br />
um eine nach dem entsprechenden ärztlichen Berufsrecht<br />
ein zu ord nende Be zeichnung (z. B. nach der Musterbe rufsordnung<br />
der deutschen Ärzte als „Tätigkeitsschwerpunkt”<br />
bzw. nach den Be rufsordnungen der Landesärztekammern).<br />
Soweit in der vorliegenden Ausgabe von „Weiterbildung“ die<br />
Rede ist, handelt es sich dabei um Fortbildungsmaßnahmen<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> e.V. DHL ® – <strong>Deutsche</strong>n Hypertonie<br />
Gesellschaft, die nicht mit den Weiterbildungsmaßnahmen<br />
der Ärztekammern zu verwechseln sind.<br />
Bankverbindung:<br />
Dresdner Bank Heidelberg<br />
Kto.-Nr. 541 493 300, BLZ 672 800 51<br />
Postbank Karlsruhe<br />
Kto.-Nr. 206 704 758, BLZ 660 100 75<br />
ISSN 1619-0637
Fotos: istockphoto, pixelio<br />
Hypertonie 2009<br />
Hypertonie 2009<br />
33. Wissenschaftlicher Kongress<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> in Lübeck<br />
19bis21November2009<br />
Kongresspräsidenten:<br />
Prof. Dr. med. Peter Dominiak<br />
Prof. Dr. med. Heribert Schunkert<br />
Informationen zum Kongress<br />
erhalten Sie beim Kongresssekretariat<br />
und der Bundesgeschäftsstelle<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> e.V. DHL ® .<br />
Bundesgeschäftsstelle der DHL ®<br />
Herr Diplom-Betriebswirt Joachim Leiblein<br />
Geschäftsführer der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> e.V. DHL ®<br />
Berliner Straße 46 · D-69120 Heidelberg<br />
Telefon 06221- 58855-0 · Telefax 06221- 58855-25<br />
hochdruckliga@t-online.de<br />
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