MEHR MEDIMAX Magazin Ausgabe 2
Ausgabe 2
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Bei der Wahl des Datenträgers sollten Sie<br />
sich bewusst machen, was Sie aufnehmen<br />
möchten. Nur ab und an und recht<br />
spontan eine Sendung oder ein Spiel?<br />
Oder gleich die komplette Saison oder<br />
eine ganze Serienstaffel? Das bestimmt,<br />
wie groß der Speicher sein sollte. USB<br />
Sticks sind komfortabler zu handhaben,<br />
bieten allerdings meistens eine geringere<br />
Kapazität. Ideal sind 2,5 Zoll große,<br />
externe Datenträger. Sie verfügen über<br />
mehr Speicher, arbeiten aber immer noch<br />
derart genügsam, dass die Energie über<br />
den USBAnschluss ausreicht und somit<br />
keine zusätzliche Stromversorgung über<br />
ein extra Netzteil benötigt wird. Letzteres<br />
ist bei nahezu allen 3,5ZollModellen<br />
vonnöten, dafür stellen sie am meisten<br />
Speicherplatz bereit. Ein besonders flottes<br />
Ansprechverhalten haben externe SSDs<br />
anstelle von HDDs, allerdings zu einem<br />
deutlich höheren Preis pro Gigabyte als<br />
bei herkömmlichen Festplatten.<br />
Tipp: Ein Spielfilm in HD-Qualität mit einer<br />
Laufzeit von 90 Minuten belegt zwischen<br />
sechs und acht Gigabyte Speicherplatz.<br />
Auf der sicheren Seite sind Sie also, wenn<br />
Sie sich ein Modell mit rund 250 Gigabyte<br />
Kapazität zulegen.<br />
ACHTUNG KOPIERSCHUTZ<br />
Zu beachten ist, dass Fernseher<br />
Festplatten und Sticks beim erstmaligen<br />
Anschließen in ein eigenes<br />
Dateiformat umwandeln, das nur<br />
das TVGerät lesen kann. Hierbei<br />
gehen alle auf dem Medium gespeicherten<br />
Daten verloren. Diese<br />
Maßnahme dient als Kopierschutz.<br />
Denn so lassen sich die aufgenommenen<br />
Inhalte nicht einfach auf den<br />
PC kopieren, um sie dann verbotenerweise<br />
im Netz zu verbreiten.<br />
Damit der PC einen am Fernseher<br />
angeschlossenen Datenträger wieder<br />
lesen kann, muss er erneut vom<br />
PC formatiert werden – und dabei<br />
werden alle Aufnahmen gelöscht.<br />
Nur ganz wenige TVs speichern<br />
Aufnahmen in Dateiformaten ab,<br />
die sich später verarbeiten lassen.<br />
TWIN-TUNER BEI USB-<br />
RECORDING VON VORTEIL<br />
Es gibt kaum etwas Schlimmeres, als wenn<br />
sich jemand einer laufenden Aufnahme<br />
nicht bewusst ist und munter zwischen den<br />
Programmen umherschaltet. Denn auch<br />
das nimmt der Recorder natürlich stur auf.<br />
Das lässt sich auch nicht ändern, wenn Ihr<br />
Fernseher oder Receiver nur einen (Single)<br />
Tuner für den Empfang besitzt. Denn das<br />
Gerät erhält nur ein einzelnes Signal, das<br />
es aufzeichnen kann. Empfehlenswert sind<br />
deshalb Geräte mit TwinTunern, also mit<br />
zwei TVEmpfangseingängen. Auf diese<br />
Weise lässt sich problemlos umschalten<br />
auch während die Aufnahme läuft, weil ja<br />
ein zweites Signal über den zweiten Tuner<br />
zur Verfügung steht. Ideal also, um in der<br />
Halbzeit auf ein anderes Programm umzuschalten.<br />
Aber aufgepasst: Ein TwinTuner<br />
ist nicht das Gleiche wie ein DualTuner!<br />
Letzterer ermöglicht bloß den Empfang<br />
ver schiedener Signale, beispielsweise von<br />
Satellit (DVBS) und Kabel (DVBC).<br />
Tipp: TwinTuner erlauben auch das zeitversetzte<br />
Fernsehen „TimeShift“. Hierbei<br />
lässt sich das aktuell laufende Fernsehprogramm<br />
durch einen Druck auf die Pausetaste<br />
anhalten. Mit einem weiteren Druck<br />
auf den PlayKnopf läuft die Sendung dann<br />
an genau dieser Stelle nahtlos weiter. Im<br />
Hintergrund läuft kontinuierlich die Aufnahme,<br />
bis der Anwender umschaltet oder die<br />
Zeitversetzung abschaltet. „TimeShift“ ist<br />
allerdings auf 90 Minuten begrenzt.<br />
DAS GROSSE ABER<br />
Manche Hersteller bieten sogar Haltevorrichtungen<br />
für externe Festplatten am TV an.<br />
Nicht alle Sender gestatten das Mitschneiden.<br />
Die ÖffentlichRechtlichen lassen sich<br />
uneingeschränkt aufnehmen. Doch mit<br />
HD+ wurde eine neue Verschlüsselung<br />
eingeführt, die ein CI+Modul mit entsprechenden<br />
Smartcards voraussetzt. So kann<br />
jeder einzelne Sender entscheiden, ob sich<br />
Inhalte aufnehmen lassen oder nicht. Zu<br />
Beginn hatten fast alle privaten TVSender<br />
den Mitschnitt verboten, inzwi schen hat<br />
sich das stark gelockert. So erlaubt unter<br />
anderem ProSiebenSat.1 das USBRecording<br />
der eigenen Inhalte. RTL bleibt restriktiv<br />
und verbietet die Aufnahme, genau<br />
wie einige PayTVKanäle. „TimeShift“ hingegen<br />
funktioniert bei allen Sendern.<br />
Die neue Verschlüsselung von HD+ erlaubt das<br />
Aufnehmen der TV-Inhallte nur dann, wenn eine<br />
entsprechende Smartcard vorhanden ist.<br />
ALTERNATIVE FESTPLATTEN-<br />
RECEIVER<br />
Die Alternative zum USBRecording<br />
sind FestplattenReceiver, die<br />
bei vielen TVKomplettlösungen<br />
inklusive und technisch umfangreich<br />
ausgestattet sind. Sie besitzen<br />
nicht nur eine integrierte Festplatte,<br />
sondern auch einen entsprechenden<br />
Tuner und Netzwerkanschluss.<br />
Die Vorteile hierbei: Der Fernseher<br />
muss nicht einmal eingeschaltet<br />
werden, um aufnehmen zu können.<br />
Oft lassen sich Aufnahmen auch per<br />
App von unterwegs programmieren<br />
oder anstoßen, da das Gerät mit<br />
dem Internet verbunden ist.<br />
Ratgeber Harddisk-Recording 51