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Bildquelle: Shutterstock, Maria Bobrova<br />

3:2 für Österreich! Meine Damen und Herren,<br />

wir fallen uns um den Hals; der Kollege<br />

Rippel, der Diplom-Ingenieur Posch – wir<br />

busseln uns ab.“<br />

8. JULI 1982:<br />

DIE NACHT VON SEVILLA<br />

Das erste Elfmeterschießen der WM-Geschichte<br />

bestritten und gewannen aber die<br />

Deutschen. Dabei war bei einem Stand von<br />

3:1 in der Verlängerung das Spiel an sich<br />

schon für Frankreich gelaufen. Der nur eingewechselte,<br />

weil verletzte Kapitän Karl-<br />

Heinz Rummenigge und der König des<br />

Fallrückziehers Klaus Fischer mit seinem<br />

Markenzeichen schafften wundersamerweise<br />

noch den Ausgleich. Erstmals entschied<br />

also die Lotterie, in der die Franzosen zunächst<br />

die besseren Karten hatten, da Uli<br />

Stielike seinen Versuch vergab. Doch Harald<br />

„Toni“ Schumacher hielt gleich zwei<br />

Strafstöße der Franzosen.<br />

21. JUNI 1986: DAS<br />

DRAMA VON GUADALAJARA<br />

Vier Jahre später sollte es erneut zu einem<br />

Halbfinale Deutschland gegen Frankreich<br />

kommen, erneut mit einem besseren Ende<br />

für den DFB, jedoch mit deutlich weniger<br />

Drama. Das hatten die Franzosen ein paar<br />

Tage vorher gegen Brasilien geliefert. Es<br />

war eines der besten Spiele der WM-Geschichte,<br />

das keinen Verlierer verdient hatte.<br />

Und doch musste einer raus, das waren<br />

Zicos bedauernswerte Brasilianer, die im<br />

Elfmeterschießen einfach mehr Pech mit<br />

dem Pfosten hatten als die Franzosen.<br />

8. JULI 1990:<br />

DER WANDLER VON ROM<br />

Der dritte WM-Titel für den DFB war der<br />

erste, bei dem die Mannschaft während<br />

des Turniers ungeschlagen blieb. Es musste<br />

wieder ein etwas fragwürdiger Elfmeter<br />

herhalten. Das Foul an Rudi Völler war nicht<br />

keines, doch hatte der Referee ein paar Minuten<br />

vorher ein klares Vergehen an Klaus<br />

Augenthaler durchgehen lassen. Kapitän Lothar<br />

Matthäus übernahm Verantwortung, indem<br />

er den Ball an Andreas Brehme weiterreichte.<br />

Denn Matthäus musste in der Pause<br />

seinen kaputten Schuh ersetzen. Brehme<br />

verwandelte einen riskanten Schuss souverän.<br />

Nach der Siegerehrung spazierte ein in<br />

sich versunkener Teamchef Franz Beckenbauer<br />

mit Goldmedaille um den Hals durch<br />

den Mittelkreis – ein Bild für die Ewigkeit.<br />

4. JULI 2006: DER GENIE-<br />

STREICH VON DORTMUND<br />

Geplant war der vierte Stern für den DFB<br />

doch eher für die Heim-WM im Jahr 2006.<br />

Mit dem dritten Platz beim „Sommermärchen“<br />

strafte das DFB-Team jedoch alle<br />

Kritiker Lügen. Ein bisschen Glück bei den<br />

Elfmetern und zu selbstgewisse Argentinier<br />

im Viertelfinale ließen Deutschland<br />

lange vom Finale träumen. Zuvor hatte das<br />

größte Stadion Deutschlands ein Last-Minute-Happy-End<br />

erlebt, als David Odonkor<br />

gegen Polen in der Nachspielzeit die rechte<br />

Außenbahn herunterflitzte und mit seiner<br />

Hereingabe Olivier Neuville fand. Den Pokal<br />

holte am 4. Juli dann aber die Squadra Azzura<br />

mithilfe des Fußballgenies Andrea Pirlo.<br />

Als jeder einen Steilpass vermutete, ging er<br />

ein paar Schritte quer, zerrte die deutsche<br />

Abwehr auseinander und bediente mit einem<br />

No-Look-Pass Fabio Grosso, der Jens<br />

Lehmann im deutschen Tor keine Chance<br />

ließ. Das 2:0 von Alessandro del Pierro in<br />

der Nachspielzeit war nur noch Zugabe.<br />

8. JULI 2014: DER WAHN-<br />

SINN VON BELO HORIZONTE<br />

Der vierte Titel führte wieder über einen<br />

1:0-Finalsieg gegen Argentinien, diesmal<br />

in der Verlängerung. Berühmte Worte fielen<br />

auch hier: „Schürrle – der kommt an!<br />

Mach ihn! Mach ihn! Er macht ihn! Mario<br />

Götze – das ist doch Wahnsinn!“ Der größte<br />

Moment der WM 2014 ereignete sich aber<br />

nicht in Rio de Janeiro, sondern Tage zuvor<br />

in Belo Horizonte. In Erinnerung bleiben<br />

vor allem vier Tore in sechs Minuten, die<br />

Deutschland von einem wackligen 1:0 auf<br />

ein 5:0 davonziehen ließen. Brasiliens Widerstand<br />

war bereits beim 2:0 gebrochen,<br />

das Tor von Miroslav Klose nahm der brasilianischen<br />

Legende Ronaldo den Torrekord.<br />

Während jener sechs Minuten, die Brasiliens<br />

Fußball in seinen Grundfesten erschütterten,<br />

brüllte weit weg in Deutschland so mancher<br />

seinen Fernsehapparat an. Denn das war<br />

wirklich Wahnsinn, was da ablief.<br />

WM: Die zehn schönsten WM-Momente 91

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