Die städtebauliche Optimierung von ... - optirisk.de
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3<br />
ÖKOLOGISCHER<br />
DIE STÄDTEBAULICHE OPTIMIERUNG<br />
VON STANDORTENTWICKLUNGSKONZEPTEN<br />
FÜR BELASTETE GRUNDSTÜCKE<br />
AUF DER GRUNDLAGE DER IDENTIFIZIERUNG UND MONETARISIERUNG<br />
BEHEBUNGSPFLICHTIGER UND INVESTITIONSHEMMENDER RISIKEN<br />
1. PROJEKTBERICHT<br />
2. MESOTES: IDENTIFIZIERUNG UND MONETARISIERUNG<br />
ÖKOLOGISCHER RISIKEN AUF URBANEN STANDORTEN<br />
3. MODELLSTANDORT A: ROTASYM, PÖßNECK<br />
4. MODELLSTANDORT B: WGT WGT-STANDORT FORST, JENA<br />
5. MODELLSTANDORT C: WGT WGT-STANDORT TANKLAGER, JENA<br />
6. MODELLSTANDORT D: WEIMAR WEIMAR-WERK, BAD LOBENSTEIN<br />
7. MODELLSTANDORT E: GÜTERBAHNHOF, SONNEBERG<br />
8. MODELLSTANDORT F: TEERBECKEN, SÄTTELSTÄDT<br />
REFINA: FORSCHUNG FÜR DIE REDUZIERUNG DER FLÄCHEN FLÄCHEN-<br />
INANSPRUCHNAHME UND EIN NACHHALTIGES FLÄCHENMANAGEMENT
Impressum<br />
Projekt<br />
Verbundpartner<br />
im Rahmen <strong>de</strong>s Forschungsvorhabens<br />
unter Fe<strong>de</strong>rführung<br />
und unter Mitwirkung<br />
Projektträgerschaft<br />
Projektübergreifen<strong>de</strong><br />
Begleitung<br />
,<strong>Die</strong> <strong>städtebauliche</strong> <strong>Optimierung</strong> <strong>von</strong> Standortentwicklungskonzepten<br />
belasteter Grundstücke auf<br />
<strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntifizierung und<br />
Monetarisierung behebungspflichtiger und investitionshemmen<strong>de</strong>r<br />
Risiken’<br />
För<strong>de</strong>rkennzeichen 0330741<br />
JENA-GEOS®-Ingenieurbüro GmbH<br />
Saalbahnhofstraße 25c<br />
07743 Jena<br />
LEG Lan<strong>de</strong>sentwicklungsgesellschaft<br />
Thüringen mbH<br />
Mainzerhofstraße 12<br />
99084 Erfurt<br />
Bauhaus Universität Weimar<br />
Raumplanung und Raumforschung<br />
Belve<strong>de</strong>rer Allee 4<br />
99423 Weimar<br />
‚Forschung für die Reduzierung <strong>de</strong>r Flächeninanspruchnahme<br />
und ein nachhaltiges Flächenmanagement’<br />
<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums für Bildung und Forschung<br />
<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums für Verkehr, Bau und<br />
Stadtentwicklung<br />
<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums für Umwelt, Naturschutz<br />
und Reaktorsicherheit<br />
Projektträger Jülich<br />
Deutsches Institut für Urbanistik<br />
2 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
<strong>optirisk</strong> wird ausdrücklich unterstützt<br />
vom Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt,<br />
<strong>von</strong> <strong>de</strong>r Thüringer Lan<strong>de</strong>sanstalt für Umwelt und Geologie,<br />
<strong>de</strong>m Staatlichen Umweltamt Gera,<br />
<strong>de</strong>r kreisfreien Stadt Jena,<br />
<strong>von</strong> <strong>de</strong>n Städten Pößneck und Bad Lobenstein,<br />
<strong>de</strong>r GESA Gesellschaft zur Entwicklung und Sanierung <strong>von</strong> Altstandorten<br />
mbH<br />
Verfasser JENA-GEOS ® -Ingenieurbüro GmbH:<br />
Dr. Kersten Roselt<br />
Andreas Schaubs<br />
Dr. Gerold Hesse<br />
Charlotte Rauschenbach<br />
Christoph Scheibert<br />
Marlies Seher<br />
Joachim Sommer<br />
Bewertungsstichtag<br />
Bestandserfassung<br />
LEG Lan<strong>de</strong>sentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH:<br />
Frank Leipe<br />
Kerstin Grünenwald<br />
Thomas Zill<br />
Bauhaus Universität Weimar:<br />
Dr. Manfred Hanfler<br />
Ingo Quaas<br />
Anton Ivanov<br />
Gerd Kiesel<br />
Anja Thor<br />
30.05.2006<br />
Stand 30.06.2008<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 3
Inhaltsverzeichnis<br />
IMPRESSUM 2<br />
INHALTSVERZEICHNIS 4<br />
1. EINLEITUNG: EINORDNUNG DER DOKUMENTATION IN DAS GESAMTPROJEKT<br />
<strong>optirisk</strong> 7<br />
1.1. Einleitung: REFINA und <strong>optirisk</strong> 7<br />
1.2. Ziele und wesentliche Inhalte <strong>de</strong>s Vorhabens <strong>optirisk</strong> 8<br />
1.3. <strong>Die</strong> Mo<strong>de</strong>llstandorte im Projekt <strong>optirisk</strong> 10<br />
2. STANDORTBESCHREIBUNG 12<br />
2.1. Pößneck-Stadt 12<br />
2.2. ROTASYM Pößneck 14<br />
2.2.1. Lage und Umfeldnutzung 14<br />
2.2.2. Eigentum/Nutzung 15<br />
2.2.3. Erschließung 15<br />
2.2.4. Historischer Abriss <strong>de</strong>r Nutzung 15<br />
3. BESTANDSDOKUMENTATION 16<br />
3.1. Hochwasserschutz-/Überschwemmungsgebiet 18<br />
4. STÄDTEBAULICHE ENTWICKLUNGSKONZEPTION 20<br />
4.1. Analyse 20<br />
4.1.1. Rahmenbedingungen 20<br />
4.1.2. Übergeordnete Planungen und planungsrechtliche Festlegungen 22<br />
4.1.3. Entwicklungsperspektiven und Visionen 37<br />
4.2. Konzept 37<br />
4.2.1. Konzeptvariante 1 ‚Einkaufsmärkte’ 46<br />
4.2.2. Konzeptvariante 2 ‚Stadtpark’ 50<br />
4.2.3. Konzeptvariante 3 ‚Wohnzeile’ 54<br />
4.2.4. Konzeptvariante 4 ‚Wohnen und Freizeit im Stadtpark’ 58<br />
4.2.5. Resümee 62<br />
5. UMWELTHEMMNISSE: INANSPRUCHNAHME- UND INVESTITIONSRISIKEN 63<br />
5.1. Standortbezogene Definierung <strong>von</strong> Haftungs-/Inanspruchnahmerisiken 63<br />
5.1.1. Basis – Prüftabelle 63<br />
5.1.2. Einstufung/Graduierung bo<strong>de</strong>nschutzbezogener Risikofaktoren 67<br />
5.1.3. Einstufung/Graduierung oberflächenwasserbezogener Risikofaktoren 85<br />
4 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
5.1.4. Umsetzung <strong>de</strong>s Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes bei Sanierungsmaßnahmen zum<br />
Schutz <strong>de</strong>s Grundwassers 87<br />
5.1.5. Gesamt - Inanspruchnahmerisiko und <strong>de</strong>ssen Kostenprognose (Monetarisierung) 92<br />
5.2. Ermittlung <strong>de</strong>s theoretischen maximalen Investitionsrisikos 92<br />
6. ERGEBNISSE: INTERDISZIPLINÄRE ANALYSE UND KONZEPT 96<br />
6.1. Konfliktanalyse 96<br />
6.1.1. Rechtliche Konflikte (Eigentum, Ordnungsrecht, Baurecht, Inanspruchnahme) 96<br />
6.1.2. Finanzielle Aspekte (Städtebau, För<strong>de</strong>rinstrumente, Sanierungskosten Gefahren-<br />
abwehr, altstandorttypische Mehraufwendungen) 99<br />
6.1.3. Fachtechnische Aspekte (Baugrund, Ästhetik <strong>städtebauliche</strong>r Entwürfe) 101<br />
6.1.4. Gesamtbewertung <strong>de</strong>r Konfliktsituation und Grundsätze <strong>de</strong>r Hemmnisbeseitigung<br />
am Mo<strong>de</strong>llstandort 103<br />
6.2. Kostenbetrachtung zu Konzeptvarianten 104<br />
6.2.1. Kostenbetrachtung Konzeptvariante 1 ‚Einkaufsmärkte’ 104<br />
6.2.2. Kostenbetrachtung Konzeptvariante 2 ‚Stadtpark’ 110<br />
6.2.3. Kostenbetrachtung Konzeptvariante 3 ‚Wohnzeile’ 115<br />
6.2.4. Kostenbetrachtungen Konzeptvariante 4 ‚Wohnen und Freizeit im Stadtpark’ 120<br />
6.2.5. Vergleich <strong>de</strong>r Kostenprognosen <strong>de</strong>r Konzeptvarianten und Fazit 124<br />
6.3. Integriertes Standortentwicklungskonzept - <strong>Optimierung</strong>svariante - 126<br />
6.3.1. Städtebauliches Konzept <strong>de</strong>r <strong>Optimierung</strong>svariante 126<br />
6.3.2. Kostenbetrachtung <strong>de</strong>r <strong>Optimierung</strong>svariante 128<br />
6.4. Schlussfolgerungen für <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstandort 134<br />
7. GLOSSAR 136<br />
8. ABBILDUNGSVERZEICHNIS 137<br />
9. TABELLENVERZEICHNIS 139<br />
10. QUELLEN 136<br />
11. ANHANG 142<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 5
6 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
1. Einordnung <strong>de</strong>r Dokumentation in das Gesamtprojekt<br />
<strong>optirisk</strong><br />
1.1. REFINA und <strong>optirisk</strong><br />
<strong>Die</strong> historisch gewachsene disperse Siedlungsstruktur ist überwiegend ein Resultat ökonomischer<br />
Zwänge anthropogener Bedürfnisbefriedigung. Ebenso mussten bislang in <strong>de</strong>n urbanen Räumen<br />
langfristig angelegte, ganzheitliche und optimale Stadtentwicklungskonzepte <strong>de</strong>n kurzfristig jeweils<br />
näher liegen<strong>de</strong>n wirtschaftlichen Lösungen weichen. <strong>Die</strong>se immer noch mehrheitlich<br />
betriebwirtschaftliche statt volkswirtschaftliche Betrachtungsweise führt dazu, dass die für <strong>städtebauliche</strong><br />
Entwicklung präferierten Flächen aufgrund vergleichsweise hoher Sanierungs- und Freilegungskosten<br />
sowie negativer Stigmatisierungseffekte, z.B. durch <strong>de</strong>n ‚Altlastenmakel’, brach liegen<br />
und somit unnötigerweise wertvolle Ressourcen außerhalb o<strong>de</strong>r am Ran<strong>de</strong> städtischer Siedlungen<br />
in Anspruch genommen wer<strong>de</strong>n. Trotz Bevölkerungsrückgang und schrumpfen<strong>de</strong>r Städte kann<br />
dieser Trend bisher nicht durchbrochen wer<strong>de</strong>n, da neben ökonomischen auch soziale Aspekte,<br />
wie kurzfristig zu gewinnen<strong>de</strong> Arbeitsplätze entschei<strong>de</strong>nd bei <strong>de</strong>r Standortwahl sind.<br />
<strong>Die</strong> vom Nachhaltigkeitsrat <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung angestrebte Reduzierung <strong>de</strong>s Flächenverbrauchs<br />
<strong>von</strong> 105 ha (2002) auf 30 ha pro Tag bis zum Jahr 2020 erfor<strong>de</strong>rt durchgreifend neue Wege in<br />
Regional- und Stadtplanung. <strong>Die</strong> großen Disparitäten beispielsweise zwischen Wachstumsräumen<br />
auf <strong>de</strong>r einen Seite (überwiegend alte Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r) und strukturschwachen ost<strong>de</strong>utschen Räumen<br />
auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite, verlangen differenzierte und strategisch ausgerichtete neue Entwicklungskonzeptionen<br />
(Abb. 1). Dem insgesamt enormen Flächenverbrauch stehen bun<strong>de</strong>sweit<br />
128.000 ha vorgenutzte Standorte (sog. ‚brownfields’) gegenüber, für die gewerbliche Investoren<br />
gesucht wer<strong>de</strong>n (BURMEIER et al. 2000). Ein haushälterisches Bo<strong>de</strong>nmanagement hat als Mengenziel<br />
‚Fläche sparen’ und als Qualitätsziel ‚Bo<strong>de</strong>n schonen’. Nur so kann <strong>de</strong>r im Baugesetzbuch<br />
verankerte Umgang mit Grund und Bo<strong>de</strong>n erreicht, ein nachhaltiges und gleichzeitig ökonomisches<br />
Flächenmanagement eingeleitet und damit gleichzeitig eine notwendige Revitalisierung unserer<br />
Städte vorangetrieben wer<strong>de</strong>n.<br />
Abb. 1: industrielle Brachfläche mit Altlastenverdacht<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 7
Das vom Bun<strong>de</strong>sministerium für Bildung und Forschung geför<strong>de</strong>rte Programm ‚Forschung für die<br />
Reduzierung <strong>de</strong>r Flächeninanspruchnahme und ein nachhaltiges Flächenmanagement (REFINA)’<br />
vereint eine Vielzahl <strong>von</strong> Forschungsarbeiten.<br />
Das Forschungsprojekt <strong>optirisk</strong>, ‚<strong>Die</strong> <strong>städtebauliche</strong> <strong>Optimierung</strong> <strong>von</strong> Standortentwicklungskonzepten<br />
belasteter Grundstücke auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntifizierung und Monetarisierung behebungspflichtiger<br />
und investitionshemmen<strong>de</strong>r Risiken’, hat eine Verbesserung <strong>de</strong>r Reaktivierungschancen<br />
solcher Grundstücke zum Inhalt, in<strong>de</strong>m die ökologischen Risiken klar <strong>de</strong>finiert und<br />
monetarisiert wer<strong>de</strong>n sowie bei <strong>de</strong>r Standort-Nachnutzung diese Risiken <strong>de</strong>rart berücksichtigt wer<strong>de</strong>n,<br />
dass bauliche Maßnahmen kostenoptimiert wer<strong>de</strong>n können.<br />
Das Verbundprojekt <strong>optirisk</strong> wird <strong>de</strong>m För<strong>de</strong>rschwerpunkt II.A <strong>de</strong>s REFINA-Forschungsprogrammes<br />
<strong>de</strong>s BMBF zugeordnet: ‚Weiterentwicklung <strong>von</strong> Lösungen für die Wie<strong>de</strong>rnutzbarmachung<br />
brachliegen<strong>de</strong>r ehemals genutzter und zum Teil belasteter Flächen und Altablagerungen (Flächenrecycling)<br />
sowie Strategien zur Sicherung und Verbesserung <strong>de</strong>r Umweltqualität in Städten und<br />
Gemein<strong>de</strong>n, z.B. im Rahmen kompakter Siedlungsformen’.<br />
1.2. Ziele und wesentliche Inhalte <strong>de</strong>s Vorhabens <strong>optirisk</strong><br />
Ziel <strong>de</strong>s Verbundprojektes <strong>optirisk</strong> ist die <strong>Optimierung</strong> <strong>von</strong> Standortentwicklungskonzepten für<br />
belastete Grundstücke auf <strong>de</strong>r Basis einer interdisziplinären Analyse. Neben technischen, ökologischen<br />
und abfallrechtlichen, juristischen und ökonomischen Belangen wer<strong>de</strong>n <strong>städtebauliche</strong> Aspekte<br />
in die Untersuchung einbezogen. Zielkonflikte und Risiken sollen so frühzeitig i<strong>de</strong>ntifiziert<br />
und umsetzungsorientiert bewertet wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> auf dieser Basis entwickelten Integrierten Standortentwicklungskonzeptionen<br />
ermöglichen eine <strong>Optimierung</strong> <strong>de</strong>s Investitionsbedarfes mit <strong>de</strong>m Ziel<br />
<strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>r Reaktivierungschancen belasteter Grundstücke (Abb. 2).<br />
Das Projekt befasst sich mit<br />
<strong>de</strong>m Wi<strong>de</strong>rspruch zwischen<br />
<strong>de</strong>m ökologisch nicht vertretbaren<br />
Flächenentzug und<br />
<strong>de</strong>m wirtschaftlichen und<br />
gesellschaftlichen Erfor<strong>de</strong>rnis,<br />
Flächen zu erschließen<br />
und anschließend zu bebauen<br />
und zu nutzen. Mit diesem<br />
an sich rein technischen<br />
Vorgang sind im urbanen<br />
Bereich außer baurechtlichen,<br />
finanztechnischen und<br />
juristischen Fragen auch<br />
Fragen zur altlasten- und<br />
abfallrechtlichen Situation<br />
<strong>de</strong>s Standortes zu klären.<br />
Abb. 2: Projektziel <strong>von</strong> <strong>optirisk</strong> ist die Rückführung <strong>von</strong> Problemflächen<br />
in <strong>de</strong>n Grundstücksverkehr (in Anlehnung an das A-B-C-Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s<br />
Europäischen Brachenflächenforschungsverbun<strong>de</strong>s CABERNET)<br />
Angeregt durch die langjährige praktische Bearbeitung <strong>von</strong> innerstädtischen Industrie- bzw. Gewerbegrundstücken<br />
und Militärliegenschaften im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Privatisierung ost<strong>de</strong>utscher<br />
Unternehmen hat JENA-GEOS ® Grundlagen für einen integralen Bewertungsansatz entworfen.<br />
Er dient <strong>de</strong>r finanziellen Konkretisierung <strong>de</strong>s altlasten- und abfallrechtlichen Inanspruchnahme-<br />
8 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
und Investitionsrisikos, um unkalkulierbare monetäre Risiken bei <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>r-Inanspruchnahme <strong>von</strong><br />
‚brownfields’ auszuschalten.<br />
<strong>Die</strong> angedachte ‚Philosophie’ <strong>de</strong>s Verfahrens beinhaltet die rechtliche Konkretisierung <strong>de</strong>s Kontaminationsrisikos.<br />
Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um einen transdisziplinären Bewertungsansatz, <strong>de</strong>r sowohl<br />
technischen und <strong>städtebauliche</strong>n als auch wirtschaftlichen und juristischen Sachverstand beinhaltet.<br />
<strong>Die</strong> I<strong>de</strong>ntifizierung und Monetarisierung <strong>de</strong>s Altlastenrisikos soll im Rahmen dieses Projektes gezielt<br />
dahin führen, kostenoptimale und gleichzeitig risikoarme Nachnutzungen auf einem abgestimmten<br />
Sanierungsniveau vorzunehmen, wobei die höchste Effektivität durch die mit einer Sanierung<br />
verknüpften Flächenneuentwicklung/Investition erreicht wird.<br />
Anzustreben ist dabei, dass <strong>de</strong>r finanzielle Umfang einer Sanierung <strong>de</strong>n Marktwert eines unbelasteten<br />
Vergleichsgrundstückes nicht signifikant überschreitet. Im Allgemeinen gilt, dass nicht alle<br />
nachgewiesenen Belastungen eines Grundstückes <strong>de</strong>rart eine Gefahr für die Umwelt darstellen,<br />
dass ihre Beseitigung nach BBodSchG zwingend erfor<strong>de</strong>rlich wäre. <strong>Die</strong>s ist auch unmittelbares<br />
Ergebnis <strong>de</strong>r gutachterlichen Auftragstätigkeit <strong>de</strong>r JENA-GEOS ® an bisher ca. 1.800 altlastenverdächtigen<br />
Standorten Deutschlands und im Ausland.<br />
Aus <strong>de</strong>n genannten Umstän<strong>de</strong>n ist abzuleiten, dass eine planungsrechtlich zulässige Standortentwicklung<br />
im Rahmen eines Flächenrecyclings auch auf altlastenbehafteten Grundstücken marktwirtschaftlich<br />
und ökologisch vertretbar erfolgen kann.<br />
Das wissenschaftlich-technische Ziel <strong>de</strong>s Forschungsprojektes ist somit die Schaffung <strong>von</strong> Synergien<br />
zwischen Funktion/Gestalt und Natur/Umwelt zum Zwecke <strong>de</strong>r Kostenoptimierung für vier<br />
Mo<strong>de</strong>llstandorte, dass erreicht wer<strong>de</strong>n soll durch:<br />
a) die Entwicklung/Weiterentwicklung <strong>von</strong> Instrumenten für Wirtschaftsakteure zur Bewertung<br />
<strong>von</strong> ökologischen Risiken bei einer Flächeninanspruchnahme unter ordnungs- und<br />
genehmigungsrechtlichen Aspekten, und<br />
b) die Umsetzung <strong>de</strong>r Bewertungsergebnisse bereits im Frühstadium <strong>städtebauliche</strong>r Planungen<br />
zur Gewährleistung <strong>de</strong>r umweltfachlichen und -rechtlichen Umsetzbarkeit und zur<br />
<strong>Optimierung</strong> <strong>von</strong> Investitionen.<br />
Das Instrumentarium soll die Umsetzung <strong>de</strong>s Umweltrechts in ordnungsrechtlichen und genehmigungsrechtlichen<br />
Bereichen ermöglichen und im Rahmen <strong>de</strong>r Flächenplanung und <strong>de</strong>s Flächenrecyclings<br />
im urbanen Raum die Entscheidungsträger bei <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntifizierung und Bewertung <strong>de</strong>r jeweiligen<br />
Planungsressourcen unterstützen.<br />
Der Arbeitsplan für das Verbundprojekt <strong>optirisk</strong> sieht in einer ersten Projektphase<br />
- die I<strong>de</strong>ntifizierung und Monetarisierung <strong>de</strong>r altlastenbedingten Risiken auf <strong>de</strong>r Basis eines<br />
zu entwickeln<strong>de</strong>n risikobasierten Prüfsystems und<br />
- <strong>de</strong>n Entwurf <strong>städtebauliche</strong>n Entwicklungskonzepte auf <strong>de</strong>r Basis einer standortbezogenen<br />
Makro- und Mikroanalyse<br />
an vier geeigneten Mo<strong>de</strong>llstandorten vor.<br />
<strong>Die</strong> Bearbeitung erfolgt grundsätzlich unter Einbeziehung aller Standortinformationen in Datenbanken<br />
und Geografischen Informationssystemen. Als Ergebnis <strong>de</strong>r genannten Projektphase wird herausgearbeitet,<br />
in welcher Form die entwickelten <strong>städtebauliche</strong>n Entwicklungskonzepte in <strong>de</strong>r Phase<br />
<strong>de</strong>r Umsetzung mit <strong>de</strong>n <strong>de</strong>finierten altlastenbedingten Risiken in Konflikt stehen bzw. welcher<br />
<strong>Optimierung</strong>sbedarf besteht.<br />
In einer zweiten Projektphase wer<strong>de</strong>n Integrierte Standortentwicklungskonzepte für die Mo<strong>de</strong>llstandorte<br />
auf <strong>de</strong>r Basis einer <strong>de</strong>taillierten Konfliktanalyse entwickelt. Dabei wird zunächst zwischen<br />
Standorten mit und ohne vorhabensbezogener Nutzungs- und Bebauungskonzeption unterschie-<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 9
<strong>de</strong>n; für letztere eine Vorzugsvariante auf <strong>de</strong>r Grundlage eines zu schaffen<strong>de</strong>n Bewertungssystems<br />
abgeleitet.<br />
1.3. <strong>Die</strong> Mo<strong>de</strong>llstandorte im Projekt <strong>optirisk</strong><br />
<strong>Die</strong> Auswahl <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llstandorte erfolgte nach <strong>de</strong>n Kriterien:<br />
1. Verschie<strong>de</strong>nartigkeit <strong>de</strong>r Probleme für Revitalisierungen<br />
2. öffentliches Interesse an <strong>de</strong>r Konfliktlösung und Nutzen für <strong>de</strong>n Eigner<br />
3. teilweise Vorkenntnisse bei <strong>de</strong>n Verbundpartnern vorhan<strong>de</strong>n<br />
4. Verfügbarkeit <strong>von</strong> Daten<br />
5. beherrschbarer/voraussehbarer Arbeitsaufwand<br />
6. gute räumliche Erreichbarkeit<br />
Folgen<strong>de</strong> Standorte wur<strong>de</strong>n für die mo<strong>de</strong>llhaften Betrachtungen ausgewählt:<br />
Abb. 3: Sitz <strong>de</strong>r Verbundpartner und Lage <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llstandorte <strong>de</strong>s Projektes <strong>optirisk</strong> in Thüringen.<br />
<strong>Die</strong> vorliegen<strong>de</strong> Projektdokumentation hat die komplette Bearbeitung zum Mo<strong>de</strong>llstandort A<br />
ROTASYM Pößneck zum Inhalt.<br />
10 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Tab. 1: Übersicht zu <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstandorten im Projekt <strong>optirisk</strong><br />
Mo<strong>de</strong>llstandort Eigentümer Größe Nutzung Beson<strong>de</strong>re<br />
Charakteristika<br />
A ROTASYM,<br />
Pößneck<br />
B WGT-Standort<br />
Forst,<br />
Jena<br />
C WGT-Standort<br />
Tanklager,<br />
Jena<br />
D ‚Weimar-Werk’,<br />
Bad Lobenstein<br />
E Güterbahnhof,<br />
Sonneberg<br />
F Teerbecken,<br />
Sättelstädt<br />
Stadt Pößneck,<br />
Treuhän<strong>de</strong>r:<br />
LEG Thüringen<br />
Freistaat Thüringen<br />
(Son<strong>de</strong>rvermögen<br />
WGT Liegenschaft<br />
Thüringen),<br />
Geschäftsbesorgung<br />
LEG Thüringen<br />
Freistaat Thüringen<br />
(Son<strong>de</strong>rvermögen<br />
WGT Liegenschaft<br />
Thüringen),<br />
Stadt Jena,<br />
Deutsche Bahn AG,<br />
private Erbengemeinschaft<br />
GESA mbH (Gesellschaft<br />
zur Entwicklung<br />
und Sanierung <strong>von</strong><br />
Altstandorten mbH)<br />
Deutsche Bahn AG,<br />
Stadt Sonneberg,<br />
privat<br />
GESA mbH (Gesellschaft<br />
für Entwicklung<br />
und Sanierung <strong>von</strong><br />
Altstandorten mbH)<br />
3,6 ha zuletzt:<br />
Gewerbe/Industrie<br />
momentan:<br />
keine/Abbruch<br />
geplant:<br />
Wohnen/Gewerbe<br />
34,1 ha zuletzt:<br />
Militär/Konversion/<br />
Wohnen<br />
momentan:<br />
keine/Leerstand/<br />
Abbruch<br />
geplant:<br />
Ausgleichsfläche für<br />
BAB 4,<br />
Renaturierung<br />
1,1 ha zuletzt:<br />
Militärtanklager,<br />
Gewerbe<br />
momentan:<br />
z.T. brachliegend,<br />
z.T. Gewerbe<br />
geplant:<br />
Gewerbe<br />
0,63 ha zuletzt:<br />
Gewerbe/Industrie<br />
momentan:<br />
Leerstand/Abbruch<br />
geplant:<br />
Wohnen/Gewerbe<br />
7,1 ha zuletzt:<br />
Güterbahnhof<br />
momentan:<br />
95% Leerstand/<br />
Nutzung Lokschup-<br />
pen, Drehscheibe<br />
geplant:<br />
Mischgebiet,<br />
Zwischennutzung<br />
Stadtgarten<br />
1,63 ha zuletzt:<br />
Teerbecken/ Lager-<br />
fläche<br />
momentan:<br />
teilw. Lagerfläche<br />
geplant:<br />
Renaturierung<br />
im Stadtzentrum,<br />
beeinträchtigt <strong>de</strong>n<br />
Verkehrsknotenpunkt,<br />
Bachlauf auf Grundstück,<br />
im Bereich Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nkmal,<br />
im Überflutungsgebiet,<br />
Bo<strong>de</strong>nkontaminationen<br />
Naturnähe/FFH-<br />
Gebiet,<br />
schützenswerte Biotope<br />
(Flora u. Fauna),<br />
parkähnliche Anlage,<br />
Bo<strong>de</strong>nkontaminationen,<br />
Einsturzgefährdungen,<br />
theoretisch<br />
gewinnbare Werksteine<br />
im Untergrund<br />
in Stadtlage,<br />
mehrere Eigentümer,<br />
Grundwasserkontaminationen,<br />
74 Tanks im Untergrund<br />
in Stadtlage, Zentrumsnähe,Bo<strong>de</strong>nkontaminationen,Grundwasserkontaminationen<br />
die sich auf<br />
benachbarte Grundstücke<br />
aus<strong>de</strong>hnen<br />
Brücke auf Gelän<strong>de</strong><br />
verbin<strong>de</strong>t als Rad- und<br />
Fußweg das Stadtzentrum<br />
mit Wohngebiet<br />
„Wolkenrasen“,<br />
Gebäu<strong>de</strong> vorhan<strong>de</strong>n,<br />
Bo<strong>de</strong>nkontaminationen<br />
liegt an im Bau befindlicher<br />
BAB 4 (neu),<br />
Anschlussstelle<br />
Sättelstädt,<br />
Bo<strong>de</strong>nkontaminationen<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 11
2. Standortbeschreibung<br />
2.1. Stadt Pößneck<br />
<strong>Die</strong> Stadt Pößneck ist ein Mittelzentrum mit ca. 14.000 Einwohnern im ländlich geprägten Saale-<br />
Orla-Kreis. <strong>Die</strong> Bevölkerungsdichte liegt im Saale-Orla-Kreis mit 83 EW/km² weit unter <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sdurchschnitt<br />
<strong>von</strong> 147 EW/km².<br />
Im Saale-Orla-Kreis sind die Territorien <strong>de</strong>r Städte Lobenstein, Pößneck und Schleiz durch <strong>de</strong>n<br />
Regionalen Raumordnungsplan Ostthüringen als potentielle Räume mit Verdichtungsten<strong>de</strong>nzen<br />
ausgewiesen. Eine reale Verdichtung (Agglomeration mit <strong>de</strong>n umgeben<strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n) ist allerdings<br />
noch nicht erfolgt.<br />
Der Wirtschaftsstandort um Pößneck und entlang <strong>de</strong>r Orlasenke, soll im Interesse einer ausgewogenen<br />
Regionsentwicklung unterstützt wer<strong>de</strong>n [1]. Dabei sollen die wirtschaftlichen Verflechtungen<br />
nach Südwestsachsen und Oberfranken stärker ausgebaut wer<strong>de</strong>n [1].<br />
Als Mittelzentrum soll Pößneck:<br />
- <strong>de</strong>n gehobenen und spezialisierten Bedarf <strong>de</strong>r Bevölkerung ihres Verflechtungsbereiches<br />
<strong>de</strong>cken;<br />
- die Funktionen <strong>von</strong> Unter-/Kleinzentren für ihren Nahbereich übernehmen;<br />
- ein in Qualität und Quantität gehobenes Angebot an Arbeitsplätzen zur Verfügung stellen;<br />
- durch Vielfalt und Qualität ihrer Arbeitsplätze und die sich dadurch herausbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Arbeitspendlereinzugsbereiche<br />
ein wesentliches Element regionaler Arbeitsmarktstruktur<br />
bil<strong>de</strong>n;<br />
- in Abhängigkeit <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Einwohnerzahl ihres Verflechtungsbereiches vielseitige Einkaufsmöglichkeiten<br />
für Waren <strong>de</strong>s gehobenen Bedarfs bieten;<br />
- die medizinische und soziale Betreuung in Krankenhäusern und Spezialeinrichtungen<br />
gewährleisten;<br />
- Sitz <strong>von</strong> Behör<strong>de</strong>n und Gerichten sein;<br />
- Banken und Kreditinstitute haben;<br />
- zur Hochschulreife führen<strong>de</strong> Schulen, auch För<strong>de</strong>rschulen sowie Einrichtungen <strong>de</strong>r Erwachsenenqualifizierung<br />
aufweisen;<br />
- Spezialsport- und Freizeiteinrichtungen, zumin<strong>de</strong>st Sporthalle, Stadion und Hallenbad in<br />
angemessener Größe besitzen;<br />
- ein ausgewähltes kulturelles Angebot haben.<br />
In Pößneck soll auf die Erhaltung und <strong>de</strong>n bedarfsgerechten Ausbau <strong>de</strong>s innerstädtischen Han<strong>de</strong>ls-<br />
und <strong>Die</strong>nstleistungszentrums beson<strong>de</strong>rs für <strong>de</strong>n gehobenen spezialisierten Bedarf hingewirkt<br />
wer<strong>de</strong>n. Der Schwerpunkt <strong>de</strong>r Einzelhan<strong>de</strong>lsflächen soll im Stadtzentrum bzw. in <strong>de</strong>r Ortsmitte<br />
liegen.<br />
Pößneck war <strong>von</strong> ca. 1870 bis 1990 eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Industriestadt. Als Zeugen dieser Zeit gibt es<br />
in <strong>de</strong>r Stadt viele Industrie- und Gewerbebrachen, die einer Neuordnung bedürfen. Einige ehemalige<br />
Brachen wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Zwischenzeit umgenutzt.<br />
<strong>Die</strong> Aktivitäten in <strong>de</strong>r Stadt Pößneck, im Rahmen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgartenschau einen beispielhaften<br />
wichtigen Beitrag in Thüringen für die städtebaulich/gestalterische Neuordnung <strong>von</strong> Siedlungsbereichen,<br />
die Umgestaltung und Nachnutzung <strong>von</strong> Brachflächen, die stadtökologische Aufwertung<br />
intensiv genutzter städtischer Gebiete sowie die Durchgrünung und landschaftliche Einbindung <strong>von</strong><br />
Siedlungsflächen zu leisten, bieten umfangreiche Möglichkeiten zur Belebung <strong>de</strong>s Stadttourismus.<br />
Es muss angestrebt wer<strong>de</strong>n, diese Leistungsschau durch weitere städtische Beson<strong>de</strong>rheiten, Bildungsveranstaltungen,<br />
Erfahrungsvermittlungen u.ä. sinnvoll zu komplettieren, um für die Stadt<br />
Pößneck auch längerfristig wirken<strong>de</strong> stadttouristische Potenziale zu erschließen. Umnutzung <strong>von</strong><br />
Industriebrachen einschließlich Gewässerverlegung und Schaffung städtischer Grünsysteme. [1]<br />
12 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Abb. 4: Topografische Übersicht - Mo<strong>de</strong>llstandort ROTASYM im Bezug zur Stadt Pößneck<br />
Kartengrundlage: Thüringer Lan<strong>de</strong>sverwaltungsamt, Lan<strong>de</strong>svermessungsamt,<br />
Topografische Karte 1:25 000, Normalausgabe, 5335 und 5235 Pößneck,<br />
Auflage 1993<br />
Ausschnittmontage <strong>de</strong>r Topografischen Karte Blätter Pößneck (5335) und<br />
Pößneck N (5235),<br />
Genehmigungsnummer TN 8/91<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 13
Tab. 2: Zentralörtliche Glie<strong>de</strong>rung und mittelzentrale Verflechtungsbereiche in Ostthüringen (LEP) [1]<br />
2.2. ROTASYM Pößneck<br />
2.2.1. Lage und Umfeldnutzung<br />
Abb. 5: Luftaufnahme <strong>de</strong>s Altstandortes ROSTASYM Pößneck vom 09.06.2006 aus westlicher Richtung<br />
blau: Verlauf <strong>de</strong>s Baches Kotschau<br />
Der westlich <strong>de</strong>r Altstadt gelegene Gewerbestandort ROTASYM liegt seit 1993 brach. <strong>Die</strong> 3,7 Hektar<br />
große Fläche ist größtenteils überbaut und durch eine hohe Freiflächenversiegelung gekennzeichnet.<br />
Abb. 5 zeigt eine Luftaufnahme <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llstandortes. In Verlängerung <strong>de</strong>r Blickachse ist das<br />
Stadtzentrum <strong>von</strong> Pößneck zu erkennen. Der Standort befin<strong>de</strong>t sich unmittelbar an <strong>de</strong>r B281, die<br />
ebenfalls in Blickrichtung durch das Bild streicht. Durch <strong>de</strong>n Standort verläuft als zentrale Vorflut<br />
die Kotschau.<br />
14 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Das Untersuchungsobjekt ist Teil eines größeren ehemals gewerblich genutzten Komplexes, das<br />
zwar ebenfalls zur Fa. ROTASYM GmbH gehörte, jetzt aber durch die Beschäftigungs- und<br />
Weiterbildungsgesellschaft Pößneck (in Liquidation) genutzt bzw. verwaltet wird.<br />
2.2.2. Eigentum/Nutzung<br />
Mit <strong>de</strong>r Lage im Sanierungsgebiet westliche Altstadt und <strong>de</strong>m Grun<strong>de</strong>rwerb <strong>de</strong>r gesamten Flächen<br />
im Dezember 2004 durch die Stadt sind wesentliche Voraussetzungen für die Revitalisierung geschaffen<br />
wor<strong>de</strong>n.<br />
Als Zielstellung für die Revitalisierung wird eine Nutzungsmischung aus Wohnen, <strong>Die</strong>nstleistungen,<br />
innenstadtverträglichem Gewerbe und Grünbereichen, entlang <strong>de</strong>r zu renaturieren<strong>de</strong>n Kotschau<br />
<strong>de</strong>finiert. Im Rahmen <strong>de</strong>r Initiative Genial Zentral ist die Entwicklung einer ... Teilfläche <strong>de</strong>s Standortes<br />
ROTASYM für neue Wohneigentumsformen vorgesehen [2].<br />
2.2.3. Erschließung<br />
Verkehr<br />
<strong>Die</strong> Stadt Pößneck liegt direkt an <strong>de</strong>r B 281. <strong>Die</strong> Autobahnanschlussstelle Triptis (Berlin-München)<br />
ist 18 km und die Autobahnanschlussstelle Jena (Dres<strong>de</strong>n-Frankfurt) 25 km entfernt.<br />
<strong>Die</strong> Stadt verfügt über zwei Bahnhöfe. Der Obere Bahnhof befin<strong>de</strong>t sich an <strong>de</strong>r Strecke Saalfeld -<br />
Gera - Leipzig während <strong>de</strong>r Untere Bahnhof über Orlamün<strong>de</strong> an die Eisenbahnlinie München -<br />
Berlin angeschlossen ist.<br />
Ver- und Entsorgung<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r zentralen Ortslage ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass alle wesentlichen Ver- und Entsorgungsmedien<br />
in <strong>de</strong>r Standortumrandung anliegen.<br />
2.2.4. Historischer Abriss <strong>de</strong>r Nutzung<br />
Bis zur ersten baulichen Nutzung war die Fläche <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llstandortes Grasland im Überschwemmungsgebiet<br />
<strong>de</strong>r Kotschau.<br />
Einer <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten Industriezweige Pößnecks war lange Zeit das Tuchmacherhandwerk. Um<br />
1880 errichteten ,Siegel & Schütze’ auf <strong>de</strong>m Grundstück eine Erweiterung ihrer Tuchmacherfabrik<br />
mit Flanellfabrikation und Schönfärberei.<br />
1946 übernahm die Pößnecker Wolltuchfabrik/VEB Thüringer Textilwerke Pößneck <strong>de</strong>n Standort<br />
und stellte bis 1970 Textilen her.<br />
Im Januar 1971 eröffnete ein neuer Betrieb, <strong>de</strong>r VEB ROTASYM (rotationssymmetrische Teile). In<br />
einer großangelegten Umstrukturierungsaktion entstand aus <strong>de</strong>m Textilbetrieb ein metallverarbeiten<strong>de</strong>r<br />
Betrieb. <strong>Die</strong> Maschinen wur<strong>de</strong>n ersetzt bzw. umgebaut. <strong>Die</strong> Textilarbeiter wur<strong>de</strong>n zu Metallarbeitern<br />
ausgebil<strong>de</strong>t. Lediglich ein kleiner Mitarbeiterstamm führte die Textilproduktion bis zu ihrer<br />
Rente weiter. Bis 1989 war ROTASYM einer <strong>de</strong>r größten Arbeitgeber <strong>de</strong>r Region.<br />
1990 übernahm die FAG Kugelfischer, Schweinfurt <strong>de</strong>n Standort.<br />
Seit 1992 ist <strong>de</strong>r Gewerbebetrieb mitsamt seinen Gebäu<strong>de</strong>n ungenutzt.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 15
3. Bestandsdokumentation<br />
<strong>Die</strong> vorhan<strong>de</strong>nen Gebäu<strong>de</strong>, baulichen Anlagen und Freiflächen <strong>de</strong>s ehemaligen metallverarbeiten<strong>de</strong>n<br />
Betriebes sind momentan ungenutzt.<br />
<strong>Die</strong> Bebauung dokumentiert die historische Entwicklung <strong>de</strong>s Standortes. Aus <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>s ursprünglichen<br />
Textilbetriebes, <strong>de</strong>r um 1880 gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, stammen die historischen und <strong>de</strong>nkmalgeschützten<br />
Gebäu<strong>de</strong>, wie die Fabrikantenvilla, das Verwaltungsgebäu<strong>de</strong> und die fünf- bis<br />
sechsgeschossigen Fabrikgebäu<strong>de</strong> in Ziegelbauweise. <strong>Die</strong>se wur<strong>de</strong>n durch Shedhallen in Mauerwerksbauweise<br />
und später durch Hallen mit vorgefertigten Betonelementen und technischen Funktionsgebäu<strong>de</strong>n<br />
ergänzt. Durch diese funktionsbedingten Erweiterungen entstand ein Konglomerat<br />
aus diversen Bauweisen, Gebäu<strong>de</strong>arten, Gebäu<strong>de</strong>größen und Geschossigkeiten. Einige Gebäu<strong>de</strong><br />
bzw. Gebäu<strong>de</strong>teile wur<strong>de</strong>n bereits abgebrochen.<br />
Der größte Teil <strong>de</strong>r Grundstücksfläche ist versiegelt bzw. bebaut. Nur ein geringer Teil ist unversiegelt<br />
und mit Sträuchern und kleineren Bäumen sukzessiv bewachsen. Das natürliche Gelän<strong>de</strong>profil<br />
ist uneinheitlich.<br />
Der Lauf <strong>de</strong>r Kotschau (Gewässer II.Ordnung) ist auf <strong>de</strong>m Grundstück zum Teil unterirdisch in<br />
Rohren, zum Teil oberirdisch im natürlichen bzw. Betonbett (Abb. 6). Der Mo<strong>de</strong>llstandort befin<strong>de</strong>t<br />
sich im Hochwasserschutz-/Überschwemmungsgebiet (Kapitel 3.1).<br />
Auf <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>llstandort ist im unmittelbaren Umfeld <strong>de</strong>r ehemaligen ,Gottesackerkirche’ mit be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />
archäologischen Fun<strong>de</strong>n und Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nkmalen zu rechnen, soweit diese nach <strong>de</strong>r intensiven<br />
Nutzung und <strong>de</strong>r dichten Bebauung noch vorhan<strong>de</strong>n sind.<br />
Das Grundstück wird im Nordwesten tangiert <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sstraße B281 (Saalfel<strong>de</strong>r Straße),<br />
<strong>de</strong>ren Ortsumgehung in Planung ist. Im Nordosten grenzt die Landstraße L1104 (Bahnhofsstraße/<br />
Saalfel<strong>de</strong>r Straße) an, im Südosten die Anliegerstraße Dr.-Wilhelm-Külz-Straße. <strong>Die</strong> Zufahrt zum<br />
Grundstück ist <strong>von</strong> allen drei Straßen möglich. Der ehemalige Gewerbestandort ist durch Mauern<br />
und Zäune eingefrie<strong>de</strong>t. Der Mo<strong>de</strong>llstandort setzt sich aus mehreren Flurstücken zusammen.<br />
In <strong>de</strong>r Phase <strong>de</strong>r Bestandserfassung entstan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong> Lageplan (Abb. 7) und ein Erfassungsbogen,<br />
<strong>de</strong>r sich im Anhang II befin<strong>de</strong>t.<br />
Abb. 6: Flusslauf <strong>de</strong>r Kotschau und <strong>de</strong>nkmalgeschütztes Fabrikgebäu<strong>de</strong>, 30. Mai 2006<br />
16 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Abb. 7: Bestandslageplan 30. Mai 2006<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 17
3.1. Hochwasserschutz-/Überschwemmungsgebiet<br />
<strong>Die</strong> Kotschau gehört nach <strong>de</strong>m Thüringer Wasserschutzgesetz und nach <strong>de</strong>r DIN19700, Teil 12,<br />
<strong>de</strong>r Gewässerklasse II an und ist entsprechend <strong>de</strong>n Bemessungsgrundlagen für <strong>de</strong>n hydraulischen<br />
Nachweis zum Schutz überörtlicher Verkehrsanlagen zu behan<strong>de</strong>ln. Das Gewässer gehört zum<br />
Einzugsgebiet ,Orlasenke’, welches wie<strong>de</strong>rum einen Bestandteil <strong>de</strong>s Einzugsgebietes <strong>de</strong>s Orla-<br />
Vorfluters mit einer Gesamtfläche <strong>von</strong> 255 km 2 darstellt. Langjährig betriebene Messstellen im<br />
Einzugsgebiet <strong>de</strong>r Kotschau existieren nicht - die Ermittlung <strong>de</strong>r maßgeben<strong>de</strong>n Kotschau-Abflüsse<br />
geschieht nach empirischen Verfahren und ergibt einen Wert <strong>von</strong> HQ100 = 25 m 3 /s.<br />
Innerhalb <strong>de</strong>r Stadt Pößneck ist die Kotschau in meist unterbemessenen bzw. teilweise durch Ablagerungen<br />
verengten Querschnitten nahezu vollständig kanalisiert o<strong>de</strong>r überbaut, wodurch sich<br />
ein rechnerischer Bedarf an natürlicher o<strong>de</strong>r künstlicher Retention <strong>von</strong> 356.000 m 3 ergibt. Aufgrund<br />
<strong>de</strong>s Altstadtcharakters im zentralen Stadtbereich, aber auch durch das schmale, talförmige Gesamtstadtbild,<br />
liegen keine Vorland- bzw. Auespielräume zur Hochwasserrückhaltung innerhalb<br />
<strong>von</strong> Pößneck vor. Untersuchungen zu einer alternativen Vorlagerung <strong>von</strong> Hochwasserrückhaltebecken<br />
im westlichen benachbarten Stadtvorland zeigen, dass eine Realisierung aufgrund <strong>von</strong> geologischen<br />
und morphologischen Gegebenheiten hinsichtlich <strong>de</strong>s dort vorhan<strong>de</strong>nen Gipsabbau-<br />
Bergbauschutzgebietes und <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen Gefährdung <strong>de</strong>r Standsicherheit potentieller<br />
vollgefüllter Hochwasserrückhaltebecken durch die Wasserlöslichkeit <strong>de</strong>s gipshaltigen Bo<strong>de</strong>ns,<br />
sowie durch das hohe Risiko <strong>de</strong>s Wassereinbruches im benachbarten Bergbau, ebenfalls nicht<br />
möglich ist. Somit ist ein weiträumiges Gebiet um Pößneck, sowie die Stadt selbst, akut hochwassergefähr<strong>de</strong>t.<br />
Bei <strong>de</strong>r Betrachtung <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llstandortes ROTASYM kommen weitere, <strong>de</strong>n Hochwasserschutz<br />
erschweren<strong>de</strong>, Aspekte dazu. Standort und Menge <strong>de</strong>r Einleitung <strong>von</strong> potentiellem Grundwasser<br />
sind unbekannt. Der Kotschauverlauf innerhalb <strong>de</strong>r Stadt und <strong>de</strong>s Bearbeitungsgebietes selbst ist<br />
meist überbaut und gekennzeichnet durch viele unregelmäßige Material- und Querschnittswechsel<br />
<strong>de</strong>s Fließbettprofils, welche stellenweise bereits bei einem HQ5 = 8 m 3 /s Rück-, Aufstau- und Ausuferungserscheinungen<br />
hervorrufen. Vorhan<strong>de</strong>ne große Ablagerungen existieren insbeson<strong>de</strong>re bei<br />
<strong>de</strong>n rauen Betonquerschnitten und im Bereich <strong>von</strong> Brückenbauwerken. Bereits 1995 stattgefun<strong>de</strong>ne<br />
Ingenieurberechnungen zum Hochwasserschutz berücksichtigen nicht <strong>de</strong>n eventuellen Rückstau<br />
aus <strong>de</strong>m nach <strong>de</strong>m Grundstück in Fließrichtung folgen<strong>de</strong>n Kotschauprofil. Solche Rückstauungen<br />
mit weiträumigen Stadtüberflutungen hat es in jüngster Vergangenheit bereits mehrfach<br />
gegeben, da das Abflussprofil an schwer zugänglichen Stellen innerhalb <strong>de</strong>r Stadt sehr verengt<br />
war bzw. aufgrund zeitlich versetzter Einzelertüchtigungsmaßnahmen immer noch ist.<br />
Auf <strong>de</strong>m ehemaligen Betriebsgelän<strong>de</strong> ROTASYM entstehen theoretisch rechnerisch Ausuferungen<br />
im südwestlichen Bereich. Aufgrund seiner relativen Ebenheit ist bei einer Überflutung im Istzustand<br />
das gesamte ROTASYM – Gelän<strong>de</strong> zusammen mit <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n Straßen betroffen:<br />
<strong>de</strong>r Wasserstand wür<strong>de</strong> bei 218,62 m üNN und somit zwischen ca. 0,2 und ca. 1,5 m über Gelän<strong>de</strong>oberkante<br />
liegen (es sind Schwankungen <strong>von</strong> bis zu 0,2 m im theoretisch berechneten Wasserspiegel<br />
möglich).<br />
Im weiteren Grundstücksverlauf sind die Reserven <strong>de</strong>s Fließquerschnittes oft ebenfalls nahezu<br />
erschöpft, es ist kaum ein Freibord vorhan<strong>de</strong>n. Ein auftreten<strong>de</strong>s Hochwasser HQ100 wird dort gera<strong>de</strong><br />
noch abgeführt.<br />
Eine progressiv fortschreiten<strong>de</strong> Verschlimmerung <strong>de</strong>s Istzustan<strong>de</strong>s ist durch fließwechselbedingte<br />
Erosionsvorgänge in nahezu allen Fließbettbereichen kurz- bis mittelfristig zu erwarten.<br />
<strong>Die</strong> Sanierung <strong>de</strong>s Fließbettquerschnittes im Ist-Zustand ist mithilfe geeigneter Maßnahmen zwingend<br />
erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Seitens <strong>de</strong>r Stadtverwaltung und <strong>de</strong>s Umweltamtes wird hierfür im ROTASYM-Bereich eine komplette<br />
Umverlegung in offener Bauweise mit Gabionenstützwän<strong>de</strong>n favorisiert, welche auch <strong>de</strong>n<br />
technisch erfor<strong>de</strong>rlichen Kotschau-Ausbau erfüllt (s. Abb. 8). Aufgrund <strong>de</strong>s niedrigen hydrologischen<br />
Höhenunterschie<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Anschlusszwangspunkte <strong>de</strong>s Gewässers an <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstandort-<br />
18 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
grenzen ist auf eine starke Mäan<strong>de</strong>rbildung im Fließbettverlauf o<strong>de</strong>r Bildung stehen<strong>de</strong>r kleiner Gewässer<br />
wie Seen und Teiche aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Verlandungsgefahr zu verzichten. Für <strong>de</strong>n Trockenwetterabfluss<br />
ist eine zusätzliche Sohlrinne mit einem Regeltrapezquerschnitt (Breite ca. 1,5<br />
m; Tiefe ca. 0,5 m) erwünscht und auch sinnvoll. Unter <strong>de</strong>m Aspekt <strong>de</strong>r Altlastenbeseitigung kann<br />
durch eine Umverlegung ggf. stellenweise belasteter Bo<strong>de</strong>n gegen neues Fließbettprofil ersetzt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Im weiteren Verlauf <strong>de</strong>r Kotschau innerhalb <strong>de</strong>r Stadt Pößneck wer<strong>de</strong>n ebenfalls offene Bauweisen<br />
mit Schwergewichtsmauern, welche eine tragen<strong>de</strong> bzw. abstützen<strong>de</strong> Funktion direkt angrenzen<strong>de</strong>r<br />
Bauwerke gewährleisten, bevorzugt. <strong>Die</strong> Ausbildung eines offenen Fließgerinnes entsprechend<br />
<strong>de</strong>n Hochwasserschutzberechnungen wür<strong>de</strong> somit im Einklang mit vielen Umweltaspekten und mit<br />
<strong>de</strong>m gesamtstädtischen Erscheinungsbild <strong>de</strong>r Kotschau stehen.<br />
Abb. 8: Vorschlag <strong>de</strong>r Stadtverwaltung Pößneck und <strong>de</strong>s Umweltamtes zur Umverlegung <strong>de</strong>s Kotschauverlaufes innerhalb<br />
<strong>de</strong>s ROTASYM-Gelän<strong>de</strong>s<br />
(Quelle: http://www.orlasenke.<strong>de</strong>/viomatrix/imgs/rahmenbedingungen.pdf, 16.01.2008, 17:13Uhr)<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 19
4. Städtebauliche Entwicklungskonzeption<br />
4.1. Analyse<br />
4.1.1. Rahmenbedingungen<br />
1. Städtebau<br />
Der Mo<strong>de</strong>llstandort ist geprägt <strong>von</strong> gewerblichen Bau- und Raumstrukturen. Durch das Gebiet<br />
fließt die Kotschau, ein Gewässer II. Ordnung, dass zum großen Teil verrohrt wur<strong>de</strong>. Das Gebiet<br />
befin<strong>de</strong>t sich in Teilen im Überschwemmungsgebiet <strong>de</strong>r Kotschau.<br />
Im östlichen Bereich befin<strong>de</strong>t sich die ehemalige Fabrikantenvilla. Der Mo<strong>de</strong>llstandort wird nördlich,<br />
östlich und südlich <strong>von</strong> städtischen Haupterschließungsstraßen begrenzt. Südlich grenzt bestehen<strong>de</strong><br />
Wohnbebauung mit teilweiser gewerblicher Unterlagerung (Dr.- W.- Külz- Straße) an. <strong>Die</strong><br />
ehemaligen Fabrikhallen wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren zum Teil abgebrochen. Unmittelbar<br />
östlich <strong>de</strong>s Standortes beginnt bereits die eigentliche Zentrumsbebauung <strong>de</strong>r Stadt Pößneck. Südöstlich<br />
angrenzend steht eine als Bau<strong>de</strong>nkmal ausgewiesene alte Kirche, die jedoch nicht mehr als<br />
solche genutzt wird. Im Umfeld dieser ‚Gottesackerkirche’ ist mit archäologischen Fun<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r<br />
Laténezeit und <strong>de</strong>r Slawenbesiedlung und <strong>de</strong>mzufolge mit Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nkmalen zu rechnen. Nördlich<br />
<strong>de</strong>s Gebietes (nördlich <strong>de</strong>r Saalfel<strong>de</strong>r Straße) befin<strong>de</strong>t sich eine parkähnliche Anlage, in <strong>de</strong>ren<br />
Zentrum eine alte Villa steht, die als Kin<strong>de</strong>rhaus genutzt wird. Aus <strong>städtebauliche</strong>r Sicht entspricht<br />
<strong>de</strong>r Charakter <strong>de</strong>s Gebietes <strong>de</strong>rzeit nicht <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen, die an ein <strong>de</strong>rartig zentrumsnahes<br />
Areal zu stellen sind, we<strong>de</strong>r in funktioneller noch in gestalterischer Hinsicht.<br />
<strong>Die</strong> am Standort noch vorhan<strong>de</strong>ne Bebauung ist sehr differenziert. Sie reicht <strong>von</strong> villenartiger Bebauung<br />
über städtische Wohnbebauung bis zu <strong>de</strong>n teilweise noch vorhan<strong>de</strong>nen alten Fabrikhallen.<br />
<strong>Die</strong> Fabrikantenvilla und zwei Produktionsgebäu<strong>de</strong> stehen unter Denkmalschutz. Zum Rückbau<br />
<strong>de</strong>nkmalgeschützter Gebäu<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n im Vorfeld <strong>de</strong>r beabsichtigten Entwicklung <strong>de</strong>r Fläche Gespräche<br />
mit <strong>de</strong>n zuständigen Denkmalbehör<strong>de</strong>n geführt. Eine Entscheidung gegen <strong>de</strong>n Erhalt eines<br />
Teils <strong>de</strong>r Industrie<strong>de</strong>nkmale im ROTASYM-Gelän<strong>de</strong> erfolgte aufgrund <strong>de</strong>s lang anhalten<strong>de</strong>n<br />
Leerstan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> und <strong>de</strong>m damit im Zusammenhang stehen<strong>de</strong>n Erhaltungszustand sowie<br />
infolge <strong>de</strong>r Entwicklungsabsichten eines konkreten Investors. Alle an<strong>de</strong>ren Kultur<strong>de</strong>nkmale wur<strong>de</strong>n<br />
erhalten.<br />
Für die umgeben<strong>de</strong> Wohnbebauung wird 2 bis 3- Geschossigkeit, meist mit Sattel- o<strong>de</strong>r Walmdächern<br />
festgestellt. <strong>Die</strong> Fabrikhallen auf <strong>de</strong>m Grundstück haben teilweise Gebäu<strong>de</strong>längen <strong>von</strong> mehr<br />
als 50 m und Traufhöhen, die partiell größer als 15 m sind. <strong>Die</strong> Hallen haben Sattel, Shed- und<br />
Flachdächer. <strong>Die</strong> in <strong>de</strong>r südlichen Nachbarschaft angrenzen<strong>de</strong>n Bau- und Raumstrukturen sind<br />
relativ aufgelöst und können keine gesamtheitliche <strong>städtebauliche</strong> Gestaltung erkennen lassen<br />
(keine bestimmen<strong>de</strong>n Baufluchten, keine ein Ordnungsprinzip erkennen lassen<strong>de</strong> Bau- und Traufhöhen,<br />
unterschiedliche Dachformen und Firstorientierungen, etc.).<br />
Heterogene Bauvolumen sowie diverse Baustile und Konstruktionsarten in <strong>de</strong>r Nachbarschaft geben<br />
keinen ein<strong>de</strong>utigen Rahmen für eine mögliche Neubebauung <strong>de</strong>s Grundstückes vor.<br />
Der Mo<strong>de</strong>llstandort ROTASYM befin<strong>de</strong>t sich zum größten Teil im Sanierungsgebiet gem. § 142<br />
BauGB ‚Westliche Altstadt’. <strong>Die</strong> Sanierungssatzung trat am 17.06.2000 in Kraft.<br />
2. Baurecht<br />
Der Standort befin<strong>de</strong>t sich im Innenbereich. Der Flächennutzungsplan weist das Gebiet als gemischt<br />
genutzte Baufläche aus. Ein Bebauungsplan für <strong>de</strong>n Standort befin<strong>de</strong>t sich im Aufstellungsverfahren.<br />
Insofern sind <strong>de</strong>rzeit noch alle baulichen Vorhaben für das Grundstück nach § 34 Baugesetzbuch<br />
(BauGB- Zulässigkeit <strong>von</strong> Vorhaben innerhalb <strong>de</strong>r im Zusammenhang bebauten Ortsteile)<br />
und <strong>de</strong>n Zielen <strong>de</strong>s sich in Aufstellung befindlichen Bebauungsplanes hinsichtlich ihrer Genehmigungsfähigkeit<br />
zu beurteilen. Ziel <strong>de</strong>s Bebauungsplanes ist die Ansiedlung eines Kaufhauses<br />
sowie eines Elektrofachmarktes und einer Tankstelle (großflächiger Einzelhan<strong>de</strong>l). <strong>Die</strong>se Festset-<br />
20 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
zungen <strong>de</strong>s in Aufstellung befindlichen Bebauungsplanes entsprechen nicht <strong>de</strong>n Zielen <strong>de</strong>s Flächennutzungsplanes.<br />
<strong>Die</strong>ser müsste geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Gemäß Beschluss Nr. 444-67/81 vom 30.12.1981 <strong>de</strong>s Rates <strong>de</strong>s Kreises Pößneck existiert im<br />
Betrachtungsbereich das bestätigte Überschwemmungsgebiet <strong>de</strong>r Kotschau. Baurecht für <strong>de</strong>n<br />
Bereich ist nur bei erteilter Ausnahmegenehmigung gem. § 81 (2) ThWHG durch die Untere Wasserbehör<strong>de</strong><br />
zu erlangen. Voraussetzung dafür ist die Durchführung eines Planfeststellungs- bzw.<br />
Plangenehmigungsverfahrens für einen Ausbau <strong>de</strong>r Kotschau durch die Untere Wasserbehör<strong>de</strong><br />
und die Realisierung <strong>de</strong>r Hochwasserfreilegung. Mit <strong>de</strong>r Planfeststellung gem. WHG ist zu gewährleisten,<br />
dass die Kotschau zukünftig ein hun<strong>de</strong>rtjähriges Hochwasser HQ 100 schadlos abführen<br />
und das Überschwemmungsgebiet aufgehoben wer<strong>de</strong>n kann. Eine Bebauung steht damit nicht im<br />
Wi<strong>de</strong>rspruch zum Wasserrecht. Der Flusslauf <strong>de</strong>r Kotschau soll nach <strong>de</strong>n bisher bekannten Festsetzungen<br />
<strong>de</strong>s Bebauungsplanes umverlegt wer<strong>de</strong>n (südlicher Randbereich).<br />
3. Baugrund<br />
Der Baugrund besteht aus Auffüllungssubstraten mit Altfundamenten und Altanlagen im hochwassergefähr<strong>de</strong>ten<br />
Talauenbereich. Das Untersuchungsgebiet befin<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>r akuten Erdfallzone<br />
(B-b-I-III). die Auslaugung <strong>von</strong> Gips im Untergrund ist weit vorangeschritten, so dass nur noch mit<br />
<strong>de</strong>m Vorkommen <strong>von</strong> Restgipsen zu rechnen ist. Infolge <strong>de</strong>r Auslaugung sind die Deckgebirgsschichten<br />
verstürzt und als Rückstandsgebirge konsolidiert.<br />
4. Altlasten<br />
Kontaminationen <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns und <strong>de</strong>s Grundwassers wur<strong>de</strong>n nachgewiesen, jedoch wur<strong>de</strong>n aufgrund<br />
<strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Kenntnisse bisher kein Gefahrenabwehrmaßnahmen im Sinne <strong>de</strong>s<br />
BBodSchG abgeleitet.<br />
5. Eigentum<br />
<strong>Die</strong> innerhalb <strong>de</strong>r Grenzen <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>lstandortes befindlichen Flurstücke befin<strong>de</strong>n sich im Eigentum<br />
<strong>de</strong>r Stadt Pößneck. <strong>Die</strong> LEG Thüringen tritt als Treuhän<strong>de</strong>r auf und übt <strong>de</strong>mnach eigentumsgleiche<br />
Rechte aus.<br />
<strong>Die</strong> Grundstücke sind mit <strong>Die</strong>nstbarkeiten zugunsten <strong>de</strong>s Energieversorgungsunternehmens zur<br />
Führung <strong>von</strong> Mittelspannungskabeln belastet.<br />
6. Parzellenstruktur<br />
<strong>Die</strong> betreffen<strong>de</strong>n Flurstücke gehen vollständig in <strong>de</strong>n Entwicklungsbereich ein. Damit entsteht eine<br />
zusammenhängen<strong>de</strong> verfügbare Fläche, die für eine Entwicklung keiner Grundstücksneuordnung<br />
bedarf.<br />
7. Kosten- bzw. Finanzierung<br />
Im Zusammenhang mit 1. bis 3. ergeben sich finanzielle Risiken mit einer breiten Kostenspanne,<br />
die je<strong>de</strong>n potenziellen Investor, insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>r aktuell anhalten<strong>de</strong>n abnehmen<strong>de</strong>n Bevölkerungsentwicklung,<br />
abschrecken.<br />
Sind die Sanierungs-, Abriss- und Erschließungskosten zweifelsfrei ermittelt und wer<strong>de</strong>n mit einer<br />
gewerblichen Nachnutzung Arbeitsplätze geschaffen, können über För<strong>de</strong>rmittel (Städtebauför<strong>de</strong>rung,<br />
Altlastenfreistellung….) finanzielle Anreize für Investoren entstehen.<br />
8. Natürliche Haushaltsfunktionen<br />
Der Standort wird durch die zentrale Vorflut <strong>de</strong>r Kotschau durchflossen. Hiermit ist <strong>de</strong>r Standort<br />
relevanter Träger <strong>de</strong>r natürlichen Haushaltsfunktion <strong>de</strong>s Wasserkreislaufes. Insbeson<strong>de</strong>re die<br />
Funktion als Grundwasserentlastungsgebiet und hydrologisches Überschwemmungsgebiet sind<br />
hierbei maßgebend.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 21
Das <strong>städtebauliche</strong> Entwicklungskonzept unterliegt hiermit Zwangspunkten für <strong>de</strong>n Standort selbst,<br />
z.B. durch die Lage <strong>de</strong>s Grundwasserspiegels. Durch die Beeinflussung <strong>de</strong>r Grundwasserhydraulik<br />
und <strong>de</strong>m Fließverhalten <strong>de</strong>r Vorflut sind aber auch standortübergreifen<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rungen in Betracht<br />
zu ziehen.<br />
4.1.2. Übergeordnete Planungen und planungsrechtliche Festlegungen<br />
Bei <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>von</strong> Flächen sind die planungsrechtlichen Ebenen zu betrachten und zu berücksichtigen.<br />
Hier sind im Einzelnen die Lan<strong>de</strong>splanung mit ihrem Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan und<br />
<strong>de</strong>n Regionalen Raumordnungsplänen und auf <strong>de</strong>r kommunalen Ebene die Bauleitpläne in Form<br />
<strong>de</strong>s Flächennutzungsplanes und <strong>de</strong>s verbindlichen Bebauungsplanes zu beachten.<br />
In Deutschland stellen sich die Planungsebenen wie folgt dar:<br />
Planungsebene 1<br />
Staatsebene:<br />
Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland<br />
Raumordnung<br />
Raumordnungsgesetz (ROG)<br />
<br />
Län<strong>de</strong>rebene: 16 Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>splanung<br />
Lan<strong>de</strong>splanungsgesetze<br />
<br />
Kommunale Ebene:<br />
Regionale Planungsverbän<strong>de</strong><br />
Planungsregionen<br />
Landkreise<br />
Regionalplanung<br />
Lan<strong>de</strong>splanungsgesetze (LPIG) und<br />
Lan<strong>de</strong>sentwicklungspläne (LEP)<br />
Raumordnungspläne<br />
Ziele und Grundsätze, u.a.<br />
- Nachhaltigkeit Raumentwicklung<br />
- gleichwertige Lebensverhältnisse<br />
Lan<strong>de</strong>sentwicklungspläne (LEP)<br />
22 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
- stellen die Ziele und Grundsätze <strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>sentwicklung dar<br />
- bin<strong>de</strong>nd für alle nachgeordneten Planungen<br />
- Erlass o<strong>de</strong>r Verordnung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierungen<br />
Regionale Raumordnungspläne (RROP)<br />
- konkretisieren Ziele und Grundsätze <strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>splanung für die regionale Entwicklung<br />
- stellt u.a. die regionale Siedlungs- und<br />
Freiraumstruktur dar<br />
- Satzung o<strong>de</strong>r Beschluss <strong>de</strong>s Regionalparlaments
Planungsebene 2<br />
Kommunale Ebene:<br />
Städte und Gemein<strong>de</strong>n<br />
Bauleitplanung<br />
Baugesetzbuch (BauGB)<br />
Planzeichenverordnung (PlanzV)<br />
- Kommunale Planungshoheit<br />
- Anpassungspflicht an Ziele und<br />
Grundsätze <strong>de</strong>r Raumordnung,<br />
Lan<strong>de</strong>s- und Regionalplanung<br />
- Sicherung einer nachhaltigen <strong>städtebauliche</strong>n<br />
Entwicklung unter Berücksichtigung<br />
sozialer, wirtschaftlicher,<br />
umweltschützen<strong>de</strong>r, kultureller<br />
… und privater Belange<br />
- formales Aufstellungsverfahren<br />
- planungsintegrierte Umweltprüfung<br />
- Abwägung aller Belange gegen-<br />
und untereinan<strong>de</strong>r<br />
<br />
<br />
Vorbereiten<strong>de</strong> Bauleitplanung<br />
Flächennutzungsplan<br />
(FNP, F-Plan)<br />
- umfasst gesamtes Territorium einer<br />
Kommune<br />
- regelt Art <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nnutzung<br />
- Planungshoheit 10-15 Jahre<br />
- schafft kein unmittelbares Baurecht,<br />
aber:<br />
- verbindlich für Behör<strong>de</strong>n<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 23<br />
<br />
Verbindliche Bauleitplanung<br />
Bebauungsplan<br />
(BPI, B-Plan, vorhabensbezogener B-Plan)<br />
- umfasst konkretes Teilgebiet<br />
- wird aus F-Plan entwickelt<br />
- regelt die <strong>städtebauliche</strong> Ordnung, Art<br />
und Maß <strong>de</strong>r baulichen Nutzung, Bauweise<br />
…<br />
- schafft unmittelbares Baurecht<br />
- verbindlich für je<strong>de</strong>rmann<br />
Auf <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Ebenen wer<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Standort ROTASYM Pößneck die folgen<strong>de</strong>n Aussagen<br />
und Festlegungen getroffen:<br />
Lan<strong>de</strong>splanung<br />
(Quelle: Thüringer Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan 2004, Ministerium für Bau und Verkehr)<br />
,Mit <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan 2004 wird <strong>de</strong>n gesetzlichen Vorgaben aus <strong>de</strong>m Raumordnungsgesetz<br />
(ROG) vom 18. August 1997 und <strong>de</strong>m Thüringer Lan<strong>de</strong>splanungsgesetz (ThürLPlG)<br />
vom 18. Dezember 2001 zur Entwicklung, Ordnung und Sicherung <strong>de</strong>s Raums und seiner Teilräume<br />
durch Aufstellung <strong>von</strong> raumbezogenen Grundsätzen und Zielen für die künftige Lan<strong>de</strong>sentwicklung<br />
entsprochen.’ (Quelle: Thüringer Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan 2004, Ministerium für Bau und Verkehr)<br />
Raumstrukturelle Entwicklung<br />
Ziel: Zur räumlich ausgewogenen Ordnung und Entwicklung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s sowie zur<br />
Wahrung und Verbesserung <strong>de</strong>r Funktionsfähigkeit <strong>de</strong>r unterschiedlich strukturierten<br />
Teilräume wer<strong>de</strong>n Zentrale Orte, Raumkategorien und Entwicklungsachsen<br />
ausgewiesen (Abb. 9).<br />
Zentrale Orte<br />
Oberzentren, Mittelzentren mit Teilfunktion eines Obertzentrums und Mittelzentren = zentrale Orte<br />
höherer Stufe und Grundzentren zählen zu <strong>de</strong>n zentralen Orten.
Grundsatz: Zentrale Orte sollen als Versorgungs- und Arbeitsplatzzentren, als Wohnstandorte,<br />
als Standorte für Bildung und Kultur sowie als Ziel- und Verknüpfungspunkte<br />
<strong>de</strong>s Verkehrs unter Beachtung ihrer Lagegunst, ihrer Standortvorteile<br />
sowie <strong>de</strong>r siedlungsstrukturellen Gegebenheiten entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Mittelzentren<br />
Ziel: Mittelzentren sollen über ein breites Spektrum <strong>von</strong> Einrichtungen mit regionaler<br />
Be<strong>de</strong>utung sowie umfassen<strong>de</strong> Angebote an Gütern und Leistungen <strong>de</strong>s<br />
gehobenen Bedarfs verfügen.<br />
Mittelzentren wer<strong>de</strong>n durch regionale Bildungs- und Ausbildungsstätten, eine hohe Arbeitsplatzzentralität,<br />
Kultur- und Freizeiteinrichtungen, eine überregionale Verkehrsanbindung, die Ausrichtung<br />
<strong>de</strong>s Nahverkehrs, zentrale Einzelhan<strong>de</strong>ls- und <strong>Die</strong>nstleistungsangebote sowie Einrichtungen<br />
<strong>de</strong>s Gesundheits- und Sozialwesens charakterisiert.<br />
Ziel: Mittelzentren sind die Städte … Pößneck, …<br />
Entwicklungsachsen<br />
Grundsatz: Entwicklungsachsen sollen län<strong>de</strong>rübergreifend die Standortgunst Thüringens<br />
und seiner Teilräume im Hinblick auf <strong>de</strong>n Infrastrukturausbau und die Siedlungsentwicklung,<br />
insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Zentralen Orte stärken.<br />
Entwicklungsachsen (hier auch in Pößneck) vermitteln einerseits durch gute Erschließung und<br />
Versorgung in <strong>de</strong>n <strong>von</strong> ihnen berührten Räumen, vor allem in <strong>de</strong>n Achsenschnittpunkten, Standort-<br />
bzw. Lagevorteile, die strukturelle Entwicklungsimpulse hervorrufen können. An<strong>de</strong>rerseits wird<br />
durch Bün<strong>de</strong>lung und Auslastung <strong>de</strong>r Bandinfrastruktur sowie <strong>de</strong>r Verdichtung <strong>von</strong> Wohn- und<br />
Arbeitsstätten einer nachhaltigen Entwicklung Rechnung getragen, in<strong>de</strong>m wichtige Ausgleichs- und<br />
Naherholungsflächen in <strong>de</strong>n Achsen und Achsenzwischenräumen erhalten sowie willkürliche und<br />
ungeordnete Flächenzerschneidungen und unnötiger Bo<strong>de</strong>nverbrauch in <strong>de</strong>r freien Landschaft<br />
vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Siedlungsstruktur – Siedlungsentwicklung<br />
Grundsatz: <strong>Die</strong> gewachsene <strong>de</strong>zentrale Siedlungsstruktur soll in allen Teilen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r ökologischen, ökonomischen und sozialen Erfor<strong>de</strong>rnisse<br />
erhalten und entsprechend <strong>de</strong>n künftigen Bedürfnissen weiterentwickelt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Eine über die Entwicklung hinausgehen<strong>de</strong> Ansiedlung soll in <strong>de</strong>n Zentralen Orten sowie in <strong>de</strong>n<br />
Siedlungsschwerpunkten <strong>de</strong>r Entwicklungsachsen erfolgen.<br />
<strong>Die</strong> Rolle <strong>de</strong>r Zentralen Orte als Wohn-, Arbeits-, <strong>Die</strong>nstleistungs- und Versorgungsstandort erfor<strong>de</strong>rt<br />
eine, <strong>de</strong>r Zentralitätsstufe <strong>de</strong>s Ortes und <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s Versorgungsbereiches angemessene,<br />
Bereitstellung <strong>von</strong> Bauland über eine Eigenentwicklung hinaus.<br />
Grundsatz: Der Siedlungserneuerung im Bestand soll <strong>de</strong>r Vorzug vor einer Siedlungserweiterung<br />
im Freiraum gegeben wer<strong>de</strong>n.<br />
24 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Abb. 9: Ausschnitt Thüringer Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan 2004, Karte 1 Raumstruktur,<br />
Quelle: Freistaat Thüringen, Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan 2004, Ministerium für Bau und Verkehr, Abteilung Städte-<br />
und Wohnungsbau, Raumordnung und Lan<strong>de</strong>splanung, Kartenteil, Karte Raumstruktur und Funktionales Verkehrsnetz<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 25
Zur Sicherung einer hohen Umwelt- und Lebensqualität für die Bevölkerung bedarf es insbeson<strong>de</strong>re<br />
auch angesichts <strong>de</strong>r rückläufigen Bevölkerungsentwicklung einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung,<br />
die mit Ressourcen (Fläche, Naturgüter, Infrastrukturen) und verfügbaren Finanzmitteln<br />
sparsam umgeht, d. h. die Siedlungstätigkeit im Rahmen <strong>de</strong>s städtebaulich Möglichen im Bestand<br />
realisiert und damit <strong>de</strong>n Flächenverbrauch reduziert.<br />
Dazu gehören die bedarfsgerechte Nachnutzung leer stehen<strong>de</strong>r Bausubstanz, die Ausschöpfung<br />
<strong>von</strong> Möglichkeiten <strong>de</strong>r Arrondierung, die Berücksichtigung <strong>von</strong> Baulücken und Baulandreserven<br />
sowie die standortgerechte Reaktivierung brachliegen<strong>de</strong>r Standorte.<br />
Siedlungsstruktur - Konversion und Brachflächenrecycling<br />
Grundsatz: Konversions- und Brachflächen sollen raumverträglich genutzt und, sofern<br />
regional be<strong>de</strong>utsam, bevorzugt interkommunal entwickelt wer<strong>de</strong>n. Der Bedarf<br />
an Bauflächen sowie Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sollen bei grundsätzlicher<br />
Eignung vordringlich auf diesen Flächen realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Eine nachhaltige Siedlungsentwicklung setzt auf Konversion und Wie<strong>de</strong>rnutzung solcher Flächen<br />
und Immobilien vor <strong>de</strong>r Inanspruchnahme <strong>von</strong> Freiflächen. Über das Brachflächenrecycling können<br />
diese Flächen in <strong>de</strong>n Wirtschaftskreislauf wie<strong>de</strong>r eingeglie<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Brachflächen bieten zahlreiche Potenziale für die Siedlungsentwicklung. Standorte, die aufgrund<br />
ihrer integrierten Lage, ihrer funktionellen Zuordnung zu Siedlungsbereichen o<strong>de</strong>r ihrer Infrastrukturausstattung<br />
wirtschaftlich nachnutzbar sind, bil<strong>de</strong>n eine Baulandreserve für Wohnzwecke, gewerblich-industrielle<br />
und touristische Nutzungen o<strong>de</strong>r können zur Aufwertung <strong>de</strong>s Wohnumfel<strong>de</strong>s<br />
dienen.<br />
Soziale Infrastruktur - Gesundheit, Soziales und Sport<br />
Grundsatz: Offene, ambulante und teilstationäre Einrichtungen zur Versorgung pflegebedürftiger<br />
Menschen sowie altengerechte Wohnformen sollen, orientiert am<br />
System <strong>de</strong>r Zentralen Orte, bedarfsgerecht und in zumutbarer Entfernung in<br />
allen Lan<strong>de</strong>steilen vorgehalten und die Versorgung mit ambulanten Pflegediensten<br />
flächen<strong>de</strong>ckend sichergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Wichtige Infrastruktureinrichtungen wie Krankenhäuser, soziale ambulante <strong>Die</strong>nste und an<strong>de</strong>re<br />
<strong>Die</strong>nstleistungsangebote erfor<strong>de</strong>rn eine gute Erreichbarkeit mit <strong>de</strong>m öffentlichen Personennahverkehr.<br />
Freiraumstruktur – Freiraumsicherung<br />
Grundsatz: Der Freiraum soll als Lebensgrundlage und Ressourcenpotenzial für die<br />
nachfolgen<strong>de</strong>n Generationen bewahrt wer<strong>de</strong>n. Dazu sollen die Naturgüter in<br />
Bestand, Regenerationsfähigkeit und Zusammenwirken dauerhaft gesichert<br />
und wie<strong>de</strong>rhergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Zusammenhängen<strong>de</strong> Freiräume und ihre Verbindungen zu <strong>de</strong>n innerörtlichen<br />
Grünbereichen sollen erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Die</strong> Verbindungen <strong>de</strong>r Freiräume untereinan<strong>de</strong>r und mit <strong>de</strong>n innerörtlichen Grünbereichen tragen<br />
zu einer höheren Lebensqualität bei.<br />
26 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Grundsatz: Im Freiraum, einschließlich <strong>de</strong>s nicht versiegelten Raums innerhalb <strong>de</strong>r Siedlungsbereiche,<br />
sollen wirtschaftliche und soziale Nutzungen unter Beachtung<br />
seiner ökologischen Funktionen gewährleistet wer<strong>de</strong>n.<br />
Gärten und Parks sollen erhalten und mit <strong>de</strong>r freien Landschaft verbun<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Naturnahe Landschaftsteile wie Gärten und Parks dienen <strong>de</strong>r Erholung.<br />
Regionaler Raumordnungsplan Ostthüringen<br />
(verbindlich mit Beschluss <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung vom 20. April 1999)<br />
<strong>Die</strong> innerhalb <strong>de</strong>s Regionalen Raumordnungsplanes dargestellten Ziele <strong>de</strong>r Raumordnung und<br />
Lan<strong>de</strong>splanung haben bei <strong>de</strong>r Vornahme raumbe<strong>de</strong>utsamer Planungen und Maßnahmen Bindungswirkung<br />
gemäß § 9 Abs.4 ThLPlG und § 4 Raumordnungsgesetz vom 18. August 1997<br />
(BGBl. I S.2081), zuletzt geän<strong>de</strong>rt durch Artikel 3 <strong>de</strong>s Gesetzes über die Errichtung eines Bun<strong>de</strong>samtes<br />
für Raumordnung und Bauwesen sowie zur Än<strong>de</strong>rung besoldungspflichtiger Vorschriften<br />
vom 15.12.1997 (BGBl. I S. 2902).<br />
Hauptentwicklungsziel<br />
,Wirtschaft und Innovation’<br />
Hauptentwicklungsziel<br />
,Umwelt und Raumnutzung’<br />
Hauptentwicklungsziel<br />
Vorrangig:<br />
- die Stärkung <strong>de</strong>r Wirtschaftskraft und Schaffung <strong>von</strong> Arbeitsplätzen<br />
insbeson<strong>de</strong>re in zukunftsorientierten Branchen, wobei vor allem<br />
- die be<strong>de</strong>utsamen Wirtschaftsstandorte um … Pößneck … in ihrer Leistungsfähigkeit<br />
erweitert wer<strong>de</strong>n<br />
- die Erhaltung <strong>de</strong>r natürlichen Lebensgrundlagen und Gestaltung einer<br />
sozial- und umweltverträglichen Raumnutzung mit attraktiven und ökologisch<br />
leistungsfähigen Natur- und Landschaftsräumen,<br />
- die Gestaltung attraktiver Wohnbedingungen in allen Teilräumen <strong>de</strong>r<br />
Region<br />
Im Südraum <strong>de</strong>r Region sollen die Wirtschaftsstandorte um Pößneck und<br />
entlang <strong>de</strong>r Orlasenke um Greiz, Zeulenroda, Schleiz und Lobenstein im Interesse<br />
einer ausgewogenen Regionsentwicklung unterstützt wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Die</strong> Sicherung und Stabilisierung regionaler Umweltqualität erfor<strong>de</strong>rt eine<br />
ökologisch verträgliche Siedlungs- und Infrastruktur. <strong>Die</strong>se ist u.a. an folgen<strong>de</strong>n<br />
Leitvorstellungen auszurichten:<br />
- alle Möglichkeiten <strong>de</strong>r Innenentwicklung (Brachflächenreaktivierung,<br />
Baulückenschließung u.a.) sind zu nutzen,<br />
- innerstädtische Freiflächen sind untereinan<strong>de</strong>r und mit <strong>de</strong>m Freiraum<br />
zu vernetzen sowie größere Freiräume zwischen verdichteten<br />
Räumen zu sichern.<br />
Als be<strong>de</strong>utsame Zielrichtung soll das Flächenrecycling in allen Teilräumen <strong>de</strong>r Region zunehmend<br />
zur Anwendung gebracht wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Interesse <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Flächenverbrauchs und Schonung <strong>de</strong>r Landschaft soll vor allem<br />
die Nachnutzung und Neugestaltung <strong>von</strong> Altindustrie- und ehemaligen Militärstandorten in zuneh-<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 27
men<strong>de</strong>m Umfang und Tempo angestrebt wer<strong>de</strong>n. Beson<strong>de</strong>re Schwerpunkte liegen in <strong>de</strong>n zentralen<br />
Orten höherer Stufe. Hierfür sollen För<strong>de</strong>rmaßnahmen stärker zur Wirkung gebracht wer<strong>de</strong>n.<br />
,Siedlung und Daseinsvorsorge’<br />
Hauptentwicklungsziel<br />
- Ordnung und Entwicklung <strong>de</strong>r Region Ostthüringen als einen strukturell<br />
vielgestaltigen und <strong>de</strong>zentral orientierten Siedlungs- und Lebensraum<br />
mit funktionsfähiger Infrastruktur und hoher Lebensqualität<br />
Hervorzuheben<strong>de</strong> Schwerpunkte sind u.a.<br />
- Erhaltung <strong>de</strong>r regionstypischen Siedlungsstruktur durch Aufwertung<br />
<strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Siedlungssubstanz, darunter vorrangig <strong>de</strong>r Stadt-<br />
und Ortskerne<br />
Durch Aufwertung vorhan<strong>de</strong>ner Bausubstanz und Neuschaffung soll in <strong>de</strong>r gesamten Region ausreichend<br />
Wohnraum bereitgestellt wer<strong>de</strong>n. Mittels bedarfsorientiertem Wohnungsbau, grundlegen<strong>de</strong>r<br />
Verbesserung <strong>de</strong>s Wohnumfel<strong>de</strong>s durch kommunale Maßnahmen sowie vorteilhafter Ordnung<br />
<strong>de</strong>r großräumigen Raumnutzung (Vorrang- und Vorbehaltsgebiete einschließlich regionaler Grünzüge<br />
und Trenngrünbereiche) soll eine hohe Wohnattraktivität <strong>de</strong>r Region gewährleistet wer<strong>de</strong>n.<br />
Raumstruktur<br />
Ziele: Potentielle Verdichtungsten<strong>de</strong>nzen sind im unmittelbaren Umland <strong>de</strong>r weiteren<br />
zentralen Orte höherer Stufe … Pößneck … gegeben (vgl. Abb. 10 ,Karte<br />
2: Raumstruktur’).<br />
<strong>Die</strong> Räume mit Verdichtungsten<strong>de</strong>nzen sollen zur Ergänzung und Entlastung<br />
<strong>de</strong>r Verdichtungsräume dienen und die Aufgabe <strong>de</strong>r Impulsgebung für alle<br />
Teilräume <strong>de</strong>r Region im Interesse einer ausgewogenen Gesamtentwicklung<br />
und <strong>de</strong>zentralen Raumstruktur wahrnehmen.<br />
Regionale Siedlungsstruktur<br />
Ziele: Zentrale Orte höherer Stufe – Mittelzentrum Pößneck (Abb. 10)<br />
Mittelzentren sollen u.a.:<br />
- <strong>de</strong>n gehobenen und spezialisierten Bedarf <strong>de</strong>r Bevölkerung ihres Verflechtungsbereiches<br />
<strong>de</strong>cken;<br />
- in Abhängigkeit <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Einwohnerzahl ihres Verflechtungsbereiches<br />
vielseitige Einkaufsmöglichkeiten für Waren <strong>de</strong>s gehobenen Bedarfs<br />
bieten;<br />
28 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Abb. 10: Regionaler Raumordnungsplan – Karte 2 Raumstrukur, bearbeitet,<br />
Quelle: RROP-OT - Teil A, Karte 2, Raumstruktur, Thüringer Staatsanzeiger Son<strong>de</strong>rdruck Nr.4/1999<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 29
Wirtschaft<br />
Leitziele: Maßnahmen <strong>de</strong>r Struktur- und Wirtschaftspolitik sollen in <strong>de</strong>r Region vorrangig<br />
auf die Oberzentren … sowie die weiteren höherstufigen zentralen Orte<br />
als Schwerpunkte <strong>de</strong>r wirtschaftlichen Entwicklung konzentriert wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Die</strong> Konversion und Nutzung vorhan<strong>de</strong>ner Standorte, insbeson<strong>de</strong>re <strong>von</strong> Altstandorten<br />
wie Gewerbebrachen, Brachstandorten ehemaliger landwirtschaftlicher<br />
Produktionsanlagen und ehemals militärisch genutzter Flächen sowie<br />
die Verdichtung erschlossener und die begrenzte Erweiterung bestehen<strong>de</strong>r<br />
Gewerbegebiete sollen gegenüber <strong>de</strong>r Inanspruchnahme landwirtschaftlicher<br />
Nutzfläche und naturnaher Freiräume bei <strong>de</strong>r Ansiedlung und Erweiterung<br />
<strong>von</strong> Industrie- und Gewerbebetrieben <strong>de</strong>n Vorrang erhalten.<br />
Der Versorgungs- und <strong>Die</strong>nstleistungsbereich soll im Interesse <strong>de</strong>s weiteren<br />
Wan<strong>de</strong>ls zu einer mo<strong>de</strong>rnen <strong>Die</strong>nstleistungsgesellschaft gestärkt wer<strong>de</strong>n.<br />
Durch ein strukturell breites Spektrum <strong>von</strong> Han<strong>de</strong>lseinrichtungen und <strong>Die</strong>nstleistungsbetrieben<br />
in zentralen Orten soll zur Schaffung <strong>von</strong> wettbewerbsfähigen<br />
Arbeitsplätzen beigetragen wer<strong>de</strong>n.<br />
Regionale Wirtschaftsstruktur<br />
Ziele: Wirtschaftsräume und regionaler Arbeitsmarkt:<br />
<strong>Die</strong> Schwerpunkte <strong>de</strong>r gewerblichen Entwicklung <strong>de</strong>s Raumes Orlasenke<br />
sollen sich in <strong>de</strong>n zentralen Orten Pößneck … vollziehen. Aus <strong>de</strong>n Verbindungsfunktionen<br />
zu <strong>de</strong>n Wirtschaftsräumen um Gera und <strong>de</strong>m Städtedreieck<br />
am Saalebogen sollen eigene Standortvorteile gewonnen wer<strong>de</strong>n.<br />
Wirtschaftsnahe Infrastruktur:<br />
Darüber hinaus sollen aufgrund <strong>de</strong>r hohen Anzahl <strong>von</strong> Altindustriestandorten<br />
wirtschaftsbezogene Stadtentwicklungsmaßnahmen insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n<br />
Städten … Pößneck … verstärkt wer<strong>de</strong>n.<br />
Konversion:<br />
<strong>Die</strong> Konversion <strong>von</strong> geeigneten Flächenpotenzialen aus Industriebrachen,<br />
ehemaligen militärischen Liegenschaften und Betriebsflächen ehemaliger<br />
landwirtschaftlicher Produktionsanlagen soll als regional be<strong>de</strong>utsame Chance<br />
zur Standortentwicklung <strong>de</strong>r Wirtschaft genutzt wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> Revitalisierung<br />
geeigneter brachliegen<strong>de</strong>r Flächenpotenziale für die wirtschaftliche Ansiedlung<br />
soll im Sinne <strong>de</strong>s Ressourcenschutzes Vorrang vor größeren Baugebietsneuausweisungen<br />
erhalten. Gewerbliche Nutzungen mit großmaßstäblichem<br />
Flächenbedarf sollen nach Möglichkeit auf Konversionsstandorten angesie<strong>de</strong>lt<br />
wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> Konversionsstandorte sollen entsprechend <strong>de</strong>r geplanten<br />
Nachnutzung <strong>von</strong> Altlasten entsorgt wer<strong>de</strong>n.<br />
30 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Sektorale Wirtschaftsstruktur<br />
Ziele: Han<strong>de</strong>l und <strong>Die</strong>nstleistungen:<br />
In <strong>de</strong>n Mittelzentren … Pößneck … soll auf die Erhaltung und <strong>de</strong>n bedarfsgerechten<br />
Ausbau <strong>de</strong>s innerstädtischen Han<strong>de</strong>ls- und <strong>Die</strong>nstleistungszentrums<br />
beson<strong>de</strong>rs für <strong>de</strong>n gehobenen spezialisierten Bedarf hingewirkt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Schwerpunkt <strong>de</strong>r Einzelhan<strong>de</strong>lsflächen soll im Stadtzentrum bzw. in <strong>de</strong>r<br />
Ortsmitte liegen.<br />
Das innerstädtische Han<strong>de</strong>ls- und <strong>Die</strong>nstleistungszentrum soll beson<strong>de</strong>rs<br />
gestärkt wer<strong>de</strong>n in u.a.:<br />
- <strong>de</strong>n Mittelzentren Eisenberg, Greiz, Schleiz und Pößneck<br />
Dabei sollen die innerstädtischen Han<strong>de</strong>ls- und <strong>Die</strong>nstleistungszentren <strong>de</strong>r<br />
zentralen Orte als fußgängerfreundliche ´Erlebnisbereiche” mit attraktiver<br />
<strong>städtebauliche</strong>r Gestaltung und umfassen<strong>de</strong>r verkehrstechnischer Erschließung<br />
sowie als komplexe räumliche Verbindung eines breiten Spektrums <strong>von</strong><br />
Han<strong>de</strong>ls- und <strong>Die</strong>nstleistungseinrichtungen mit an<strong>de</strong>ren Funktionen und Bereichen<br />
entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Die</strong> Stadtzentren folgen<strong>de</strong>r zentraler Orte sollen in ihrem Erlebnischarakter<br />
wesentlich gestärkt wer<strong>de</strong>n, u.a.:<br />
- Mittelzentren Greiz und Pößneck<br />
<strong>Die</strong> Nachnutzung innerstädtischer Industrie- und an<strong>de</strong>rer Brachen für Einzelhan<strong>de</strong>l<br />
und <strong>Die</strong>nstleistungen in zentralen Orten soll Vorrang vor <strong>de</strong>r Erschließung<br />
neuer Flächen erhalten.<br />
Dabei soll beson<strong>de</strong>rs die Nachnutzung <strong>von</strong> Brachen in Stadtzentrumslage<br />
angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />
Es soll darauf hingewirkt wer<strong>de</strong>n, dass Anzahl und Vielfalt <strong>de</strong>s einheimischen<br />
klein- und mittelständischen Han<strong>de</strong>ls erhalten und erweitert wer<strong>de</strong>n.<br />
Durch ein komplexes Angebot an Han<strong>de</strong>lseinrichtungen in Kombination mit <strong>Die</strong>nstleistung, Verwaltung,<br />
sozialen, kulturellen und Bildungseinrichtungen bieten zentrale Orte insgesamt die besten<br />
Voraussetzungen für eine effektive Versorgung <strong>de</strong>r Bevölkerung bei kurzen Wegzeiten.<br />
Von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung für die <strong>städtebauliche</strong> Entwicklung höherrangiger zentraler Orte sind<br />
große Brachflächen in direkter Citylage. Ihre Nachnutzung wird wesentlich zur Aufwertung <strong>de</strong>r<br />
Funktion und Attraktivität <strong>de</strong>r Zentrumsbereiche führen, so u.a. in Pößneck, Bereich Viehmarkt.<br />
Rahmenorientierungen zur Ausstattung <strong>de</strong>r zentralen Orte mit Versorgungseinrichtungen <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ls<br />
im Überblick – z.B. Versorgungsaufgabe gehobener spezialisierter Bedarf in Mittelzentren:<br />
gut ausgebautes Stadtzentrum mit Speziallä<strong>de</strong>n, Kaufhaus, Warenhaus<br />
Natur und Landschaft<br />
Sicherung, Pflege und Entwicklung <strong>de</strong>r natürlichen Lebensgrundlagen<br />
Ziele: Bo<strong>de</strong>n:<br />
Der Bestand und die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r Bö<strong>de</strong>n als Teil <strong>de</strong>s Naturhaushaltes<br />
(Regelungsfunktion, Lebensraumfunktion) sowie als Voraussetzung für die<br />
Landnutzung (Produktionsfunktion) soll u.a. durch:<br />
- Sanierung belasteter bzw. geschädigter Bö<strong>de</strong>n unter Beachtung <strong>de</strong>r<br />
angestrebten Nachnutzung<br />
erhalten und verbessert wer<strong>de</strong>n.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 31
Ziele: Klima/Luft<br />
… Vor allem … die mikroklimatischen Verhältnisse sollen im Rahmen <strong>de</strong>r<br />
Bauleitplanung und <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen Baugebiets- und Bauformenzuordnung<br />
stärker berücksichtigt, gesichert und verbessert wer<strong>de</strong>n.<br />
Städte mit Be<strong>de</strong>utung für Stadt-, Bildungs- und Kulturtourismus<br />
Ziel: In <strong>de</strong>r Stadt Pößneck sollen die im Zuge <strong>de</strong>r Ausgestaltung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgartenschau<br />
Thüringen vorgesehenen <strong>städtebauliche</strong>n und grüngestalterischen<br />
Aufwertungen innerstädtischer Bereiche und die damit verbun<strong>de</strong>nen Impulse<br />
für geordnete und ökologische Stadtumgestaltungen beispielhaft und nachhaltig<br />
für <strong>de</strong>n Städtetourismus genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Bo<strong>de</strong>nschutz und -sanierung<br />
Ziel: <strong>Die</strong> Flächeninanspruchnahme durch Überbauung, Versiegelung und Abgrabung<br />
<strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns soll konsequent reduziert wer<strong>de</strong>n. Dazu sollen u.a.:<br />
- bei Versiegelung Ersatzvornahmen durch Entsiegelung und Anwendung<br />
geringerer Stufen <strong>de</strong>r Versiegelungsintensität,<br />
- die vorrangige Nutzung bereits erschlossener Flächen als Baugebiete,<br />
- die vorrangige Nutzung innerörtlicher Flächenpotenziale …<br />
verstärkt durchgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Bevölkerung und Siedlung<br />
Leitziele: <strong>Die</strong> Siedlungsinnenentwicklung sowie die Weiter-, Um- und Nachnutzung <strong>de</strong>r<br />
vorhan<strong>de</strong>nen Siedlungsflächen und Siedlungssubstanz soll im Interesse einer<br />
nachhaltigen Stadt- und Siedlungsentwicklung bei <strong>de</strong>r weiteren baulichen Gestaltung<br />
<strong>de</strong>r Kommunen Vorrang erhalten.<br />
Stadt- und Dorfentwicklung<br />
Ziele: Stadtkerne sollen in ihrer sozialen Funktion für die Daseinsvorsorge und<br />
Kommunikation sowie in ihrer Attraktivität und Leistungsfähigkeit aufgewertet<br />
und gestärkt wer<strong>de</strong>n. Im Rahmen ihrer Neuordnung sollen sie als wichtige<br />
Erlebnisbereiche mit ausgewogener Funktionsmischung, stärkerer Erhaltung<br />
<strong>de</strong>r Wohnfunktion, hoher Verkehrsfunktionalität und Fußgängerfreundlichkeit<br />
sowie stadtökologisch aufgewertet gestaltet wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Stadt- und Dorfentwicklung sollen Siedlungs<strong>de</strong>fizite ausgeglichen<br />
und Siedlungspotenziale nach Schwerpunkten geför<strong>de</strong>rt und entwickelt<br />
wer<strong>de</strong>n. Überregional und regional be<strong>de</strong>utsam sind dabei<br />
Stadt Pößneck<br />
- Aufwertung innerstädtischer Bereiche, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>s Gebietes<br />
Viehmarkt durch <strong>städtebauliche</strong> Umgestaltung, Umnutzung <strong>von</strong> Industriebrachen<br />
einschließlich Gewässerverlegung und Schaffung städtischer<br />
Grünsysteme.<br />
32 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Abb. 11: Regionaler Raumordnungsplan – Karte 7 Frem<strong>de</strong>nverkehr und Erholung, bearbeitet,<br />
Quelle: RROP-OT - Teil B, Karte 7, Frem<strong>de</strong>nverkehr und Erholung, Thüringer Staatsanzeiger Son<strong>de</strong>rdruck<br />
Nr.4/1999<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 33
Ortsgestaltung/Denkmalschutz und -pflege<br />
Ziele: Städte … mit hervorragen<strong>de</strong>r baulicher Gestaltung und unverwechselbarer<br />
Erscheinung durch prägen<strong>de</strong> Siedlungsgrundrisse und -strukturen, beson<strong>de</strong>re<br />
<strong>städtebauliche</strong> Kompositionen <strong>de</strong>r Siedlungsräume, Straßen und Plätze, hohen<br />
Bestand an Denkmalensembles o<strong>de</strong>r Einzel<strong>de</strong>nkmalen, wirksame bauliche<br />
Silhouetten, typische charakteristische Ortsbil<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Landschaftseinbindungen<br />
sollen erhalten und sensibel weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Städtische Siedlungsgebiete und Stadtkerne mit hoher bau- und kulturgeschichtlicher<br />
Be<strong>de</strong>utung sollen unter beson<strong>de</strong>rer Beachtung <strong>de</strong>nkmalpflegerischer<br />
Belange erhalten, saniert und bei notwendigen Funktionsergänzungen<br />
angemessen weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n, vor allem in … Pößneck<br />
Beiträge dabei bil<strong>de</strong>n u.a.<br />
- die Nutzung <strong>de</strong>r Innenstadtbereiche zur Erhöhung <strong>de</strong>r städtischen Attraktivität durch vielfältige<br />
Leistungsangebote und Entwicklung eines historisch und traditionell begrün<strong>de</strong>ten<br />
Stadtimages,<br />
- die Erhaltung kurzstreckiger innerörtlicher Funktionsbeziehungen sowie günstiger Einbindungen<br />
in <strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n Siedlungsraum, die Landschaft sowie die zu entwickeln<strong>de</strong>n<br />
Naherholungspotenziale,<br />
- die Bewahrung, Aufwertung und Sicherung <strong>de</strong>s öffentlichen Zuganges zu Fluss-, Hang-<br />
und Großgrünbereichen einschließlich <strong>de</strong>ren Verbindung mit <strong>de</strong>n Funktionen Kultur, Freizeit<br />
und Sport.<br />
Siedlungsflächenentwicklung<br />
Ziele: Gewerbeflächen:<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r städtischen Umgestaltung und Erneuerung soll gewerbliche<br />
Siedlungstätigkeit auf funktionell geeignete, nachnutzbare Altgewerbestandorte/Industriebrachen<br />
und nutzungsfähige militärische Konversionsstandorte<br />
gerichtet wer<strong>de</strong>n, wenn sie baulich-strukturell in Siedlungsgebiete eingebun<strong>de</strong>n<br />
sind.<br />
Wohnflächen:<br />
Im Rahmen <strong>von</strong> Sanierungen und Aufwertungen <strong>de</strong>s Wohnumfel<strong>de</strong>s soll die<br />
Wohnfunktion in <strong>de</strong>n Zentrumsbereichen, Altbaugebieten … erhalten, durch<br />
gestalterische Aufwertung, attraktive Grünausstattung und ausreichen<strong>de</strong>s<br />
Parkraumangebot in ihrem Wohnwert verbessert und durch angemessene<br />
Verdichtungen sowie Funktionsergänzungen im Sozial- und <strong>Die</strong>nstleistungsbereich<br />
weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Wohnbedarfsabsicherung soll in <strong>de</strong>r Region Ostthüringen<br />
insgesamt ein nach Art, Größe und Ausstattung differenziertes und vielfältiges<br />
Angebot an Einfamilien- und Reihenhäusern, Geschosswohnungsbau mit<br />
Eigentums- und Mietwohnungen sowie Sozialwohnungen zur Verfügung stehen.<br />
Das Wohnungsangebot soll auch <strong>de</strong>n spezifischen Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />
alters- und behin<strong>de</strong>rtengerechtes Wohnen … gerecht wer<strong>de</strong>n.<br />
34 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Ziele: Son<strong>de</strong>rgebiete:<br />
<strong>Die</strong> Festsetzung <strong>von</strong> Son<strong>de</strong>rgebieten für Einkaufszentren, Verbrauchermärkte<br />
… soll wegen <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n räumlichen Wirkungen und siedlungsstrukturellen<br />
Verflechtungen auf Ober- und Mittelzentren beschränkt wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei <strong>de</strong>r Ansiedlung <strong>von</strong> Einkaufszentren … soll verstärkt auf die Revitalisierung<br />
bzw. Nachnutzung geeigneter Brach- und Konversionsflächen orientiert<br />
wer<strong>de</strong>n. Auf eine <strong>städtebauliche</strong> Integration, eine zumutbare Lage zu Wohnbereichen,<br />
eine vorteilhafte Anbindung an <strong>de</strong>n öffentlichen Personennahverkehr<br />
sowie günstige Bedingungen für <strong>de</strong>n fließen<strong>de</strong>n und ruhen<strong>de</strong>n Verkehr<br />
soll hingewirkt wer<strong>de</strong>n<br />
Leitziele: Unter Berücksichtigung städtebaulich-funktionaler Belange sollen bei entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Entwicklungserfor<strong>de</strong>rnissen Brach- und Konversionsflächen ehemaliger<br />
Industriestandorte bzw. Militärliegenschaften einer standortangemessenen<br />
baulichen Nachnutzung bzw. Weiterentwicklung zugeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Regionale Schwerpunkte dabei bil<strong>de</strong>n u.a.:<br />
Pößneck ehem. ROTASYM<br />
ehem. Gewerbefläche Viehmarkt<br />
Bei <strong>de</strong>r Absicherung <strong>de</strong>s Wohnbedarfs in <strong>de</strong>r Region Ostthüringen muss <strong>de</strong>n vielfältigen Ansprüchen<br />
sozialer und altersbedingter Bevölkerungsgruppierungen Rechnung getragen wer<strong>de</strong>n. Das<br />
betrifft neben <strong>de</strong>n unterschiedlichen Anfor<strong>de</strong>rungen an die Wohnform, die Bauweise und das Eigentum<br />
die Beachtung solcher Trends und Erfor<strong>de</strong>rnisse wie u.a.:<br />
- die weitere Zunahme <strong>de</strong>r Rentnerhaushalte mit <strong>de</strong>m Wunsch nach eigener Haushaltsführung<br />
(altersgerechtes Wohnen),<br />
- die weitere Zunahme <strong>de</strong>r Einpersonenhaushalte mit Anfor<strong>de</strong>rungen an preisgünstige<br />
Mietwohnungen,<br />
- die stärkere Integration behin<strong>de</strong>rter Personen (betreutes Wohnen)<br />
Freiraumsicherung/Stadtökologie<br />
Leitziele: Stadtökologie und Naherholung:<br />
In <strong>de</strong>n zentralen Orten sollen innerstädtische Grünsysteme mit <strong>de</strong>n siedlungsbezogenen<br />
Freiräumen und <strong>de</strong>n Regionalen Grünzügen vernetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Durch Einbeziehung landschafts- und ortsprägen<strong>de</strong>r Strukturen, <strong>von</strong> Grünbereichen<br />
und sonstigen Freiflächen in die weitere Siedlungsentwicklung sollen<br />
Verbesserungen <strong>de</strong>r ökologischen und klimatischen Stadtbedingungen, <strong>de</strong>r<br />
Naherholung und <strong>de</strong>s gesamten Lebensumfel<strong>de</strong>s angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />
Regionale Be<strong>de</strong>utung erlangt dabei vor allem die Aufwertung und Gestaltung<br />
folgen<strong>de</strong>r Grünbereiche u.a.:<br />
- <strong>de</strong>r Orlaaue … am Kotschaubach in <strong>de</strong>r Stadt Pößneck<br />
Entsprechend <strong>de</strong>r Größe, Lage und Funktion <strong>de</strong>r Städte und Dörfer sollen<br />
unter Beachtung <strong>de</strong>r Freiraumsicherung im Siedlungsumfeld insbeson<strong>de</strong>re<br />
innerhalb <strong>de</strong>r größeren Orte ausreichend bemessene Grünbereiche sowie<br />
Flächen für Sport, Freizeit und Naherholung erhalten bzw. geschaffen wer<strong>de</strong>n<br />
Innerstädtische Grünsysteme einschließlich ihrer Vernetzung mit <strong>de</strong>n siedlungsbezogenen Freiräumen<br />
und <strong>de</strong>n Regionalen Grünzügen besitzen außeror<strong>de</strong>ntliche Be<strong>de</strong>utung für Naherholung,<br />
Stadtökologie und -klima sowie für I<strong>de</strong>ntitätsbewusstsein und Lebensgefühl städtischer Bewohner<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 35
und Besucher. Sie müssen <strong>de</strong>shalb möglichst erhalten und aufgewertet wer<strong>de</strong>n. Im Rahmen städtischer<br />
Umgestaltungen und Milieuverbesserungen können im Einzelfall auch Neuschaffungen <strong>von</strong><br />
Grünbereichen, wie z.B. <strong>de</strong>s Bereiches … <strong>de</strong>s Kotschaubaches in Pößneck angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />
Sozialeinrichtungen<br />
Leitziele: Senioren:<br />
In <strong>de</strong>r Region Ostthüringen soll entsprechend <strong>de</strong>n unterschiedlichen Möglichkeiten<br />
und Wünschen älterer Menschen ein spezifisches Angebot verschie<strong>de</strong>ner<br />
Betätigungs- und Betreuungsmöglichkeiten beson<strong>de</strong>rs im ambulanten<br />
Bereich mit <strong>de</strong>m Ziel eines möglichst langen Verbleibs in <strong>de</strong>r gewohnten Umgebung<br />
erhalten und ausgebaut wer<strong>de</strong>n. Dabei sollen zunehmend spezifische<br />
Angebote für ältere Menschen ab 50 Jahre entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Behin<strong>de</strong>rte:<br />
Betreute Wohnformen für Behin<strong>de</strong>rte sollen langfristig in allen Mittel- und<br />
Oberzentren in ausreichen<strong>de</strong>r Angebotsbreite vorhan<strong>de</strong>n sein. Entsprechen<strong>de</strong><br />
Einrichtungen/Leistungen sollen in folgen<strong>de</strong>n zentralen Orten geschaffen<br />
wer<strong>de</strong>n, u.a.:<br />
- im Mittelzentrum Pößneck<br />
Entwurf <strong>de</strong>s Flächennutzungsplans <strong>de</strong>r Stadt Pößneck<br />
<strong>Die</strong> Stadt Pößneck hat keinen rechtsverbindlichen Flächennutzungsplan. Der Entwurf <strong>de</strong>s Flächennutzungsplanes<br />
zu <strong>de</strong>m betreffen<strong>de</strong>n Westabschnitt hat <strong>de</strong>n Stand 12. November 2002. Als planerisches<br />
Ziel wer<strong>de</strong>n hier eine Mischnutzung sowie die Renaturierung <strong>de</strong>r Kotschau formuliert.<br />
Das Überschwemmungsgebiet <strong>de</strong>r Kotschau ist nachrichtlich übernommen. Für die auf <strong>de</strong>r Fläche<br />
beabsichtigte Errichtung eines großflächigen Han<strong>de</strong>lskomplexes ist die Anpassung <strong>de</strong>s Entwurfs<br />
<strong>de</strong>s FNP durch Darstellung eines ‚Sonstigen Son<strong>de</strong>rgebietes – Zweckbestimmung großflächiger<br />
Einzelhan<strong>de</strong>l’ auf einen Teilbereich geplant.<br />
Bebauungsplan ‚ROTASYM - Teilgeltungsbereich 1’<br />
Mit <strong>de</strong>r Planung wer<strong>de</strong>n die folgend beschriebenen Ziele festgelegt:<br />
Durch <strong>de</strong>n Rückbau <strong>de</strong>r brachliegen<strong>de</strong>n Industriegebäu<strong>de</strong> wird das vorhan<strong>de</strong>ne Ortsbild grundlegend<br />
verän<strong>de</strong>rt. Es entstehen teilweise neue Raumkanten, die bauliche Dichte wird reduziert. Entlang<br />
<strong>de</strong>s Kotschaubaches ist ein weitestgehend durchgängiges Großgrün geplant.<br />
<strong>Die</strong> straßenbegleiten<strong>de</strong> Bebauung entlang <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sstraße wird reduziert, es erfolgt eine Einordnung<br />
<strong>von</strong> Grünzonen und Stellplatzbereichen. Am Standort sind großflächiger Einzelhan<strong>de</strong>l, die<br />
Errichtung einer Tankstelle sowie Mischnutzungen geplant. Der neue großflächige Han<strong>de</strong>lsmagnet<br />
wird künftig <strong>de</strong>n baulichen und funktionellen Abschluss <strong>de</strong>s Pößnecker Stadtzentrums im Westen<br />
bil<strong>de</strong>n. Er befin<strong>de</strong>t sich in geradliniger Fortsetzung <strong>de</strong>r östlich <strong>de</strong>s Bebauungsplanes befindlichen<br />
Breiten Straße, <strong>de</strong>r heutigen Haupteinkaufsstraße im Altstadtzentrum.<br />
Zwischen <strong>de</strong>n unterschiedlichen Nutzungsarealen innerhalb <strong>de</strong>s Planungsgebietes wird durch die<br />
Neutrassierung <strong>de</strong>r Kotschau eine klare räumliche Trennung und Glie<strong>de</strong>rung vorgesehen, die im<br />
Wesentlichen auch zu einer funktionalen Entflechtung <strong>de</strong>r differenzierten Nutzungen im Planungsgebiet<br />
führt.<br />
Entlang <strong>de</strong>r Dr.-W.-Külz-Straße wird <strong>de</strong>r Erhalt <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Gebäu<strong>de</strong> mit ihren teilweise gemischten<br />
Nutzungen angestrebt. Um in <strong>de</strong>n Baugrundstücken ein verbessertes Wohnumfeld zu<br />
entwickeln, wird die Renaturierung <strong>de</strong>r Kotschau erfolgen und die Neutrassierung dieser so verän<strong>de</strong>rt,<br />
dass eine Erweiterung und damit Aufwertung <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Freiflächen das Ergebnis ist.<br />
36 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
In Verbindung mit <strong>de</strong>r Einordnung <strong>de</strong>r neuen bandförmigen Bachzone, die sich in Zukunft wie ein<br />
grünes Rückgrat durch das Planungsgebiet zieht, wird <strong>de</strong>n baulichen Einrichtungen, insbeson<strong>de</strong>re<br />
<strong>de</strong>r Wohnbebauung entlang <strong>de</strong>r Dr.-W.-Külz-Straße, auf <strong>de</strong>r straßenabgewandten Seite ein verbessertes<br />
grünes Umfeld angeboten. Des Weiteren wird eine visuelle Abschirmung zum zu erwarten<strong>de</strong>n<br />
großvolumigen Baukörper <strong>de</strong>s geplanten großflächigen Einzelhan<strong>de</strong>ls vollzogen.<br />
In <strong>de</strong>r ehemaligen ‚Gottesackerkirche’ und auf <strong>de</strong>n umgeben<strong>de</strong>n Flächen sind auch in Zukunft kulturelle,<br />
soziale und kirchliche Nutzungen geplant.<br />
4.1.3. Entwicklungsperspektiven und Visionen<br />
Ziele <strong>de</strong>r Eigentümer<br />
<strong>Die</strong> Stadt Pößneck ist Eigentümer <strong>de</strong>s Grundstücks.<br />
Ziele <strong>de</strong>r Stadt<br />
<strong>Die</strong> Stadt Pößneck möchte <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstandort laut FNP als Mischgebiet entwickeln. Durch <strong>de</strong>n<br />
jahrelangen Leerstand <strong>de</strong>s ehemaligen Gewerbebetriebes hat <strong>de</strong>r Standort ein negatives Image.<br />
Der Stadt ist an einer Aufwertung <strong>de</strong>s Standortes im Zusammenhang mit einem Magneten für die<br />
Innenstadt gelegen. <strong>Die</strong>s könnte im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m im Osten gegenüberliegen<strong>de</strong>n Industriegebäu<strong>de</strong><br />
geschehen, welches als <strong>Die</strong>nstleistungszentrum umgenutzt wer<strong>de</strong>n soll.<br />
<strong>Die</strong> Fabrikantenvilla an <strong>de</strong>r Ecke Bahnhofsstraße/Saalfel<strong>de</strong>r Straße soll mit <strong>de</strong>r Auflage, dieses<br />
<strong>de</strong>nkmalgeschützte Gebäu<strong>de</strong> zu erhalten, verkaufen wer<strong>de</strong>n. Eine Nutzung als Café wird in Betracht<br />
gezogen. Der Abbruch <strong>de</strong>r übrigen, z.T. <strong>de</strong>nkmalgeschützten, Bebauung ist aus Sicht <strong>de</strong>r<br />
Stadt möglich, wenn sich dies als notwendig erweist.<br />
<strong>Die</strong> Teilfläche <strong>de</strong>s Grundstücks, die an die Dr.-Wilhelm-Külz-Straße grenzt wird für Wohnbebauung<br />
vorgehalten.<br />
Der Flusslauf <strong>de</strong>r Kotschau soll renaturiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Für die momentan leer stehen<strong>de</strong> Villa an <strong>de</strong>r Ecke Saalfel<strong>de</strong>r Straße/Orlamün<strong>de</strong>r Straße ist eine<br />
Sanierung und Umnutzung als Kin<strong>de</strong>rgarten geplant. Der ehemalige Garten wird nach historischem<br />
Vorbild wie<strong>de</strong>r hergestellt und öffentlich zugänglich sein.<br />
Ziele <strong>von</strong> Interessenten<br />
Das Grundstück liegt sowohl an <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sstraße B281 als auch an <strong>de</strong>r Landstraße L1104. Durch<br />
dieses erhöhte Verkehrsaufkommen ist ein Investor daran interessiert, eine Tankstelle sowie einen<br />
Lebensmittel- und einen Elektromarkt zu errichten. Er wür<strong>de</strong> sich an <strong>de</strong>r Renaturierung <strong>de</strong>r<br />
Kotschau und <strong>de</strong>m Rückbau <strong>de</strong>r Bausubstanz beteiligen.<br />
4.2. Konzept<br />
Stegreifentwürfe<br />
Auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r Bestandserfassung und <strong>de</strong>r intensiven Makro- und Mikroanalyse (Tab. 3)<br />
wur<strong>de</strong>n durch die Verbundpartner Bauhaus-Universität und LEG <strong>städtebauliche</strong> Stegreifentwürfe<br />
entwickelt (Abb. 12). <strong>Die</strong>se Stegreifentwürfe beziehen unter an<strong>de</strong>rem Ziele <strong>de</strong>s Eigentümers, <strong>de</strong>r<br />
Stadt Pößneck, <strong>de</strong>r Interessenten, überregionalen Planungen, <strong>de</strong>r Stadtentwicklung, <strong>de</strong>r formellen<br />
und informellen Planung ein.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 37
Tab. 3: Herleitung <strong>de</strong>r Stegreifentwürfe<br />
38 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 39
40 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
‚Wohnen und Freizeit im Stadtpark’ ‚Einkaufsmarkt und betreutes Wohnen’<br />
- Sanierung Produktionsgebäu<strong>de</strong>, Umnutzung<br />
Wohnen und <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
- Sanierung Shedhalle als Schwimmbad<br />
- Sanierung Villa als Cafe<br />
- Renaturierung Kotschau<br />
- Stadtparks mit Spiel- und Freizeitfunktionen<br />
- Neubau Wohnen an W.-Külz-Straße<br />
- Sanierung mehrgeschossiger Gebäu<strong>de</strong><br />
und Erweiterungsneubau für Wohnen/<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen (Seniorenwohnen)<br />
- Neubau Einkaufsmarkt und Tankstelle<br />
- Renaturierung/Umverlegung Kotschau<br />
- Neubau Wohnen an W.-Külz-Straße<br />
- Neuregelung <strong>de</strong>r Kreuzung Saalfel<strong>de</strong>r/<br />
Orlamün<strong>de</strong>r/E.-Thälmann-Straße<br />
‚Einkaufsmärkte und kleiner Stadtpark I’ ‚Einkaufsmärkte und kleiner Stadtpark II’<br />
- Sanierung <strong>de</strong>r Produktionshalle als Einkaufsmarkt<br />
- Neubau Parkhaus<br />
- Renaturierung und Umverlegung<br />
Kotschau<br />
- Anlegen eines kleinen Stadtparks mit<br />
Spiel- und Freizeitfunktionen<br />
- Neubau Wohnen an W.-Külz-Straße<br />
Abb. 12: Stegreifentwürfe<br />
- - Neubau Einkaufsmarkt und Tankstelle<br />
- Renaturierung und Umverlegung <strong>de</strong>r<br />
Kotschau<br />
- Anlegen eines kleinen Stadtparks mit<br />
Spiel- und Freizeitfunktionen<br />
- Neubau Wohnen an W.-Külz-Straße<br />
- Neuregelung <strong>de</strong>r Kreuzung Saalfel<strong>de</strong>r/<br />
Orlamün<strong>de</strong>r/E.-Thälmann-Straße<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 41
‚Wohnzeile I’ ‚Wohnzeile II’<br />
- Sanierung Produktionsgebäu<strong>de</strong> für Wohnen<br />
und <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
- Neubau Han<strong>de</strong>lseinrichtung als Erweiterung<br />
Innenstadtachse und Wohn-zeilen<br />
- Renaturierung und Umverlegung<br />
Kotschau<br />
- Anlegen eines kleinen Stadtparks<br />
- Neubau Wohnen an W.-Külz-Straße<br />
42 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
-<br />
- Neubau Wohnzeilen<br />
- Renaturierung und Umverlegung<br />
Kotschau<br />
- Anlegen eines kleinen Stadtparks<br />
- Neubau Wohnen an W.-Külz-Straße<br />
‚Einkaufsmärkte’ ‚Großer Stadtpark mit Teich’<br />
- Neubau Einkaufsmärkte, Tankstelle und<br />
Stellplatzanlage<br />
- Renaturierung und Umverlegung <strong>de</strong>r<br />
Kotschau<br />
- Neubau Wohnen an W.-Külz-Straße<br />
-<br />
- Stadtparks mit Stadtteich, Spiel- und<br />
Freizeitfunktionen, Jugendhaus, Cafépavillon<br />
- Neubau Wohnen an W.-Külz-Straße
‚Wohnen Stadtpark mit Teich I’ ‚Wohnen am Stadtpark mit Teich II’<br />
- Sanierung Produktionsgebäu<strong>de</strong> für Wohnen<br />
und <strong>Die</strong>nstleistungen, Villa als Cafe<br />
- Neubau Wohngebäu<strong>de</strong><br />
- Renaturierung und Umverlegung<br />
Kotschau<br />
- Anlegen eines Stadtparks mit Stadtteich<br />
- Neubau Wohnen an W.-Külz-Straße<br />
-<br />
- Sanierung Produktionsgebäu<strong>de</strong> für<br />
Wohnen und <strong>Die</strong>nstleistungen, Villa als<br />
Cafe<br />
- Neubau Wohngebäu<strong>de</strong> und Han<strong>de</strong>lseinrichtungen<br />
- Renaturierung Kotschau<br />
- Anlegen eines Stadtparks mit Stadtteichen<br />
- - Neubau Wohnen an W.-Külz-Straße<br />
‚Wohnen am Stadtpark mit Teich III’ ‚Wohnen am Stadtpark mit Teich IV’<br />
- Sanierung Produktionsgebäu<strong>de</strong> für Wohnen<br />
und <strong>Die</strong>nstleistungen, Villa als Cafe<br />
- Neubau Wohngebäu<strong>de</strong> und Han<strong>de</strong>lseinrichtungen<br />
- Renaturierung und Umverlegung<br />
Kotschau<br />
- Anlegen eines Stadtparks mit Stadtteich<br />
- Neubau Wohnen an W.-Külz-Straße<br />
-<br />
- Sanierung Villa als Cafe<br />
- Neubau Wohngebäu<strong>de</strong> und Han<strong>de</strong>lseinrichtungen<br />
- Renaturierung Kotschau<br />
- Anlegen eines Stadtparks mit Stadtteich<br />
- Neubau Wohnen an W.-Külz-Straße<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 43
Konzeptvarianten<br />
Auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>r Stegreifentwürfe entstan<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstandort vier ganz unterschiedliche<br />
Konzeptvarianten, die mit Hilfe einer Bewertungsmatrix miteinan<strong>de</strong>r verglichen wur<strong>de</strong>n.<br />
Qualitative Bewertung <strong>städtebauliche</strong>r Entwürfe<br />
Zum Vergleich und zur Bewertung <strong>von</strong> unterschiedlichen Konzeptansätzen wur<strong>de</strong> <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Verbundpartnern<br />
Bauhaus-Universität und LEG eine Standort unabhängige Bewertungsmatrix für die<br />
<strong>städtebauliche</strong>n Belange entworfen (Tab. 4, weitere Erläuterungen im BAND 1, Kapitel 2.2.1.). Bei<br />
<strong>de</strong>r Bewertung wer<strong>de</strong>n Prämissen aus <strong>de</strong>n Bereichen Stadtbild und Landschaft, Bau- und Raumstrukturen,<br />
Konfliktpotenzial und Potenzial Aufwertung/Stabilisierung betrachtet. Damit diese undifferenzierte<br />
Matrix <strong>de</strong>n Beson<strong>de</strong>rheiten und Bedürfnissen <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llstandortes A gerecht wer<strong>de</strong>n<br />
kann, war es zunächst notwendig, die Bewertungsprämissen aus Sicht <strong>de</strong>r Ziele und Visionen sowie<br />
<strong>de</strong>r <strong>städtebauliche</strong>n Gestaltqualität zu formulieren und damit die Richtlinie für die Bewertung<br />
<strong>de</strong>r einzelnen Kriterien festzulegen. Eine <strong>de</strong>r Bewertungsprämissen entfiel, <strong>de</strong>nn Dachform und<br />
Firstrichtung sind am Standort nicht <strong>von</strong> Belangen.<br />
Keinem <strong>de</strong>r vier Bereiche: Stadtbild und Landschaft, Bau- und Raumstrukturen, Konfliktpotenzial<br />
und Potenzial Aufwertung/Stabilisierung wird eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu Teil, weshalb die<br />
Wichtung in allen vier Teilbereichen gleich ist.<br />
44 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Tab. 4: Bewertungsmatrix mit Bewertungsprämissen<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 45
4.2.1. Konzeptvariante 1<br />
‚Einkaufsmärkte’<br />
Der Standort wird zur Zeit nicht genutzt. <strong>Die</strong> noch vorhan<strong>de</strong>ne Bebauung steht leer. <strong>Die</strong> Gebäu<strong>de</strong><br />
wur<strong>de</strong>n ausgeräumt, es stehen nur noch die baulichen Hüllen. Ein in Aufstellung befindlicher Bebauungsplan<br />
sieht für <strong>de</strong>n Standort die Errichtung <strong>von</strong> Gebäu<strong>de</strong>n für großflächigen Einzelhan<strong>de</strong>l<br />
und eine Tankstelle vor.<br />
Bei <strong>de</strong>r geplanten zukünftigen Nutzung müssen beson<strong>de</strong>rs die immissionsschutzrechtlichen Aspekte<br />
(Lärm, Umgang mit wassergefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Stoffen, etc.) und die Lage im Überschwemmungsbereich<br />
<strong>de</strong>r Kotschau Beachtung fin<strong>de</strong>n.<br />
Verkehrserschließung<br />
<strong>Die</strong> Haupterschließung erfolgt über eine Anbindung an die Saalfel<strong>de</strong>r Straße/Bahnhofstraße an <strong>de</strong>r<br />
Ostgrenze <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llstandortes. Eine weitere Zufahrt wird es an <strong>de</strong>r Westgrenze zum Bereich <strong>de</strong>s<br />
<strong>de</strong>rzeitigen Getränkemarktes geben. Um Schleichverkehr zu vermei<strong>de</strong>n, sollen die bei<strong>de</strong>n Zufahrten<br />
auf <strong>de</strong>m Standort keine direkte Verbindung erhalten. Zur nördlich angrenzen<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sstraße<br />
(B 281) wird keine direkte Zufahrt geben. Am Standort sind in ausreichen<strong>de</strong>m Maße Stellplätze für<br />
PKWs geplant, u.U. kann ein Teil <strong>de</strong>s Stellplatzbedarfes <strong>de</strong>s Stadtzentrums hier ge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n.<br />
Aus verkaufsstrategischen Grün<strong>de</strong>n müssen die Stellplätze gut sichtbar zur Straße orientiert sein.<br />
<strong>Die</strong> Anlieferung für <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>lskomplex soll rückwärtig erfolgen. Der Bachlauf <strong>de</strong>r Kotschau muss<br />
zu diesem Zwecke weiter nach Sü<strong>de</strong>n verlegt wer<strong>de</strong>n und muss - um die Überschwemmungsgefahr<br />
zu beseitigen - einge<strong>de</strong>icht wer<strong>de</strong>n. Aufgrund <strong>de</strong>r topographischen Gegebenheiten ist die Erschließung<br />
<strong>de</strong>s Standortes <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Dr.-Wilhelm-Külz-Straße aus nicht möglich, auch müsste in<br />
diesem Falle dann eine weitere neue Brücke über die Kotschau gebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
Hochbauliche Nutzung<br />
Es ist vorgesehen auf <strong>de</strong>m Grundstück die vorhan<strong>de</strong>ne Bebauung komplett zu ersetzen, mit Ausnahme<br />
<strong>de</strong>r Fabrikantenvilla. <strong>Die</strong>se wird saniert und kann als Cafe o<strong>de</strong>r Wohnhaus genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Die</strong> neue Gebäu<strong>de</strong>struktur <strong>de</strong>s geplanten Gebietes für großflächigen Einzelhan<strong>de</strong>l soll sich jedoch<br />
am Verlauf <strong>de</strong>r neu verlegten Kotschau orientieren und nimmt keinerlei Gebäu<strong>de</strong>fluchten o<strong>de</strong>r<br />
Raumkanten <strong>de</strong>r umgeben<strong>de</strong>n Bebauung auf. Mit <strong>de</strong>r neuen Gebäu<strong>de</strong>struktur, die sich nicht an<br />
<strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen Straßenbegrenzungen und Baufluchten orientiert, wird eine völlig autark in <strong>de</strong>n<br />
vorhan<strong>de</strong>nen <strong>städtebauliche</strong>n Raum eingefügte Bebauungsstruktur geschaffen. <strong>Die</strong> neuen Gebäu<strong>de</strong><br />
sollen 1- bis 5-geschossig sein, Traufhöhen bewegen sich bis ca. 12,5m. <strong>Die</strong> Neubebauung in<br />
<strong>de</strong>r Baulücke entlang <strong>de</strong>r Dr.-Wilhelm-Külz-Straße ist als gemischte Bebauung vorgesehen (Wohnfunktion<br />
und Kleingewerbe). <strong>Die</strong> Gebäu<strong>de</strong> sollen 2- geschossig sein und eine Traufhöhe <strong>von</strong> 7,5m<br />
nicht überschreiten. Baustrukturell ist hier die Errichtung <strong>von</strong> Reihenhausbebauung vorgesehen.<br />
<strong>Die</strong> Traufständigkeit orientiert sich am Verlauf <strong>de</strong>r Dr.-Wilhelm-Külz-Straße und <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Bauflucht. Zulässig sollen alle Dachformen sein.<br />
Freiflächen<br />
Mit <strong>de</strong>r Umverlegung <strong>de</strong>s Kotschaubaches (Hochwasserfreilegung) sind auch umfangreiche Freiflächengestaltungsmaßnahmen<br />
verbun<strong>de</strong>n. Nicht versiegelte Flächen sollen als Grünflächen für<br />
<strong>de</strong>n Ausgleich unvermeidbarer Beeinträchtigungen gestaltet wer<strong>de</strong>n (so wird vorgeschlagen die<br />
Stellplätze mit Bäumen zu überpflanzen). Das Grundstück muss aufgrund <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>topographie<br />
zur Hochwasserfreilegung <strong>de</strong>r Kotschau im Verlaufe dieser einge<strong>de</strong>icht wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> nördliche Freifläche<br />
wird nicht überbaut, hier könnte künftig die neu trassierte B 281 verlaufen. In <strong>de</strong>n Grenzbereichen<br />
zur ehemaligen ‚Gottesackerkirche’ und zur Bebauung nördlich <strong>de</strong>r Külz- Straße sollten an<br />
<strong>de</strong>n Grundstücksgrenzen Bäume gepflanzt wer<strong>de</strong>n.<br />
46 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Abb. 13: Konzeptvariante 1 ‚Einkaufsmärkte’<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 47
48 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Tab. 5: Bewertungsmatrix Konzeptvariante ‚Einkaufsmärkte’<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 49
4.2.2. Konzeptvariante 2<br />
‚Stadtpark’<br />
Der Standort wird zur Zeit nicht genutzt. <strong>Die</strong> noch vorhan<strong>de</strong>ne Bebauung steht leer. <strong>Die</strong> Gebäu<strong>de</strong><br />
wur<strong>de</strong>n ausgeräumt, es stehen nur noch die baulichen Hüllen. Alle Gebäu<strong>de</strong> (bis auf die ehemalige<br />
Fabrikantenvilla) sollen abgebrochen wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Mo<strong>de</strong>llstandort ist die Schnittstelle zwischen <strong>de</strong>r Pößnecker Innenstadt und <strong>de</strong>n anschließen<strong>de</strong>n<br />
Gewerbeflächen vor <strong>de</strong>r Stadt. In Verlängerung <strong>de</strong>r öffentlichen Grünanlage <strong>de</strong>r Villa an <strong>de</strong>r<br />
Saalfel<strong>de</strong>r Straße/Orlamün<strong>de</strong>r Straße entsteht eine Grünzäsur in Form eines Stadtparks mit Stadtteich<br />
zu Naherholungszwecken.<br />
Verkehrserschließung<br />
<strong>Die</strong> Erschließung <strong>de</strong>s Standortes erfolgt nur noch fußläufig <strong>von</strong> <strong>de</strong>n, das Gebiet umgeben<strong>de</strong>n Erschließungsstraße<br />
aus. <strong>Die</strong> neu zu errichten<strong>de</strong>n Wohngebäu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Dr.-W.-Külz-Straße wer<strong>de</strong>n<br />
über diese erschlossen.<br />
Hochbauliche Nutzung<br />
Es ist vorgesehen auf <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>llstandort die noch vorhan<strong>de</strong>ne Bebauung bis auf die ehemalige<br />
Fabrikantenvilla ersatzlos abzubrechen. <strong>Die</strong> Villa wird saniert und einer öffentlichen Nutzung, z.B.<br />
als Jugendclub zugeführt. Auf <strong>de</strong>r entstehen<strong>de</strong>n Freifläche sollen ein Pavillon und ein kleines Cafe<br />
errichtet wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong>se Gebäu<strong>de</strong> können maximal eingeschossig sein und Pult- o<strong>de</strong>r Flachdach<br />
besitzen. Entlang <strong>de</strong>r Dr.-W.-Külz-Straße ist eine Lückenbebauung durch maximal zweigeschossige<br />
Wohnhäuser mit Satteldächern zu errichten. <strong>Die</strong> Bebauung entlang <strong>de</strong>r Külz- Straße soll eine<br />
Straßenflucht zwischen <strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen Gebäu<strong>de</strong>n an dieser Straße bil<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> Traufen sollten<br />
nicht höher als 6 - 7m sein.<br />
Über die Kotschau können Fußgängerbrücken errichtet wer<strong>de</strong>n ebenso über die B 281 als Verbindung<br />
zum nördlich angrenzen<strong>de</strong>n Parkbereich <strong>de</strong>r Villa. Der Garten dieser Villa wird nach historischem<br />
Vorbild wie<strong>de</strong>rhergestellt und öffentlich zugänglich sein.<br />
Freiflächen<br />
Auf <strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>n Abbruch <strong>de</strong>r Fabrikhallen entstehen<strong>de</strong>n Freiflächen ist ein Stadtpark anzulegen,<br />
mit einem Kin<strong>de</strong>rspielplatz, einem Pavillon für diverse Freizeitaktivitäten und einem Cafe. Gleichzeitig<br />
ist ein Teich geplant, <strong>de</strong>r auch als Hochwasserrückhaltung für die Kotschau dienen soll. Der<br />
Verlauf <strong>de</strong>r Kotschau und die Uferbereiche <strong>de</strong>s Teiches sollten möglichst naturnah gestaltet wer<strong>de</strong>n.<br />
Alle Freiflächen sollen parkähnlich gestaltet und mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>de</strong>r Bachlauf <strong>de</strong>r Kotschau soll so gestaltet wer<strong>de</strong>n, dass er wie<strong>de</strong>r für die Einwohner Pößnecks<br />
und ihrer Gäste erlebbar ist.<br />
50 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Abb. 14: Konzeptvariante 2 ‚Stadtpark’<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 51
52 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Tab. 6: Bewertungsmatrix Konzeptvariante ‚Stadtpark’<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 53
4.2.3. Konzeptvariante 3<br />
‚Wohnzeile’<br />
Der Standort wird zur Zeit nicht genutzt. <strong>Die</strong> noch vorhan<strong>de</strong>ne Bebauung steht leer. <strong>Die</strong> Gebäu<strong>de</strong><br />
wur<strong>de</strong>n ausgeräumt, es stehen nur noch die baulichen Hüllen. Alle Gebäu<strong>de</strong> (bis auf die ehemalige<br />
Fabrikantenvilla) sollen abgebrochen wer<strong>de</strong>n. Der Bachlauf <strong>de</strong>r Kotschau muss umverlegt wer<strong>de</strong>n<br />
und ist mit einer Hochwasserfreilegung zu versehen.<br />
Im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r öffentlichen Grünanlage <strong>de</strong>r Villa an <strong>de</strong>r Saalfel<strong>de</strong>r Straße/Orlamün<strong>de</strong>r<br />
Straße entsteht eine straßenbegleiten<strong>de</strong> Grünzäsur in Form eines kleinen Stadtparks. An diesen<br />
grenzt Wohnbebauung in Zeilenform.<br />
Verkehrserschließung<br />
<strong>Die</strong> Haupterschließung erfolgt über eine Anbindung an <strong>de</strong>n Kreuzungspunkt Saalfel<strong>de</strong>r/Bahnhof-<br />
straße an <strong>de</strong>r Ostgrenze <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llstandortes, diese Wohnstraße ist als Mischverkehrsfläche anzulegen.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r topographischen Gegebenheiten ist die Erschließung <strong>de</strong>s Standortes <strong>von</strong><br />
<strong>de</strong>r Dr.-Wilhelm-Külz-Straße aus nicht möglich, auch müsste in diesem Falle eine weitere neue<br />
Straßenbrücke über die Kotschau errichtet wer<strong>de</strong>n. An die Külz-Straße wer<strong>de</strong>n nur die dort zu errichten<strong>de</strong>n<br />
Wohngebäu<strong>de</strong> direkt angeschlossen. Fußläufige Verbindungen soll es sowohl <strong>von</strong> <strong>de</strong>r<br />
Külz- als auch <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Saalfel<strong>de</strong>r Straße aus in das Gebiet geben. Über die Kotschau und über die<br />
Saalfel<strong>de</strong>r Straße können Fußgängerbrücken errichtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Hochbauliche Nutzung<br />
Es ist vorgesehen auf <strong>de</strong>m Grundstück die noch vorhan<strong>de</strong>ne Bebauung, bis auf die ehemalige<br />
Fabrikantenvilla, abzubrechen. <strong>Die</strong> Villa wird saniert und als Cafe genutzt. Auf <strong>de</strong>n beräumten Flächen<br />
wer<strong>de</strong>n Wohngebäu<strong>de</strong> in Form <strong>von</strong> Reihenhausbebauung errichtet. Im westlichen Mo<strong>de</strong>llstandortbereich,<br />
am unmittelbaren Eingang zum Stadtzentrum können in <strong>de</strong>r Zeilenbebauung auch<br />
nicht stören<strong>de</strong>s Kleingewerbe o<strong>de</strong>r <strong>Die</strong>nstleistungsbetriebe angesie<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> neu zu errichten<strong>de</strong>n<br />
Gebäu<strong>de</strong> sollten maximal zweigeschossig sein. Links und rechts <strong>de</strong>r zu verlängern<strong>de</strong>n<br />
Saalfel<strong>de</strong>r Straße sollen sich ein<strong>de</strong>utigen Baufluchten und harmonische Bebauungsstrukturen ergeben.<br />
<strong>Die</strong> Bebauung entlang <strong>de</strong>r Dr.-Wilhelm-Külz-Straße soll eine Straßenflucht zwischen <strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Gebäu<strong>de</strong>n dieser Straße bil<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> Traufen sollten nicht höher als 6 - 7m sein.<br />
Freiflächen<br />
Alle nicht überbauten Grundstücksteile (außer <strong>de</strong>n notwendigen Stellplätzen) sollten gärtnerisch<br />
bzw. grünordnerisch gestaltet wer<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>m Charakter <strong>de</strong>r Umgebung zu entsprechen. Es sind<br />
fußläufige Verbindungen <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Dr.-Wilhelm-Külz-Straße und <strong>de</strong>r Saalfel<strong>de</strong>r Straße in das Gebiet<br />
zu schaffen. Der nördliche, nicht überbaute Bereich <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llstandortes könnte als Stadtpark<br />
gestaltet wer<strong>de</strong>n. Entlang <strong>de</strong>r Wohnstraße und im Bereich <strong>de</strong>r Parkanlage können Bäume und<br />
Sträucher gepflanzt wer<strong>de</strong>n, um so eine Vernetzung mit <strong>de</strong>n umgeben<strong>de</strong>n Grün- und Freiflächen<br />
herzustellen.<br />
54 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Abb. 15: Konzeptvariante 3 ‚Wohnzeile’<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 55
56 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Tab. 7: Bewertungsmatrix Konzeptvariante ‚Wohnzeile’<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 57
4.2.4. Konzeptvariante 4<br />
‚Wohnen und Freizeit im Stadtpark’<br />
Nach erfolgter Bo<strong>de</strong>nneuordnung wird erhaltenswerte Bestandsbebauung weiter genutzt. Der Mo<strong>de</strong>llstandort<br />
stellt die Schnittstelle zwischen <strong>de</strong>r Pößnecker Innenstadt und <strong>de</strong>n anschließen<strong>de</strong>n<br />
Gewerbeflächen vor <strong>de</strong>r Stadt dar. In Verlängerung <strong>de</strong>r öffentlichen Grünanlage <strong>de</strong>r Villa (Saalfel<strong>de</strong>r/Orlamün<strong>de</strong>r<br />
Straße) entsteht eine Grünzäsur - ein Stadtpark mit Stadtteich zur Naherholung.<br />
Verkehrserschließung<br />
<strong>Die</strong> Haupterschließung erfolgt über eine Anbindung an <strong>de</strong>n Kreuzungspunkt Saalfel<strong>de</strong>r/Bahnhofstraße<br />
an <strong>de</strong>r Ostgrenze <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llstandortes. An die Dr.-Wilhelm-Külz-Straße wer<strong>de</strong>n die dort zu<br />
errichten<strong>de</strong>n Wohngebäu<strong>de</strong> direkt angeschlossen. Der Stadtpark ist an alle umliegen<strong>de</strong>n Straßen<br />
fußläufig angebun<strong>de</strong>n. Über die Kotschau und über die nördliche Saalfel<strong>de</strong>r Straße können Fußgängerbrücken<br />
errichtet wer<strong>de</strong>n. Für die Umnutzung <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llstandortes sind die teilweise<br />
Umverlegung und die Hochwasserfreilegung <strong>de</strong>r Kotschau erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Hochbauliche Nutzung<br />
Es ist vorgesehen, auf <strong>de</strong>m Grundstück einen Teil <strong>de</strong>r noch vorhan<strong>de</strong>nen Bebauung umzunutzen.<br />
<strong>Die</strong> bei<strong>de</strong>n fünfgeschossigen <strong>de</strong>nkmalgeschützten Fabrikgebäu<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n zu Wohnzwecken saniert.<br />
Dabei sind verschie<strong>de</strong>ne Wohnformen <strong>de</strong>nkbar (z.B. Mehrgenerationswohnen mit integrierter<br />
Betreuung). <strong>Die</strong> Shedhalle wird nach <strong>de</strong>r Sanierung als Schwimmbad genutzt. In Verbindung mit<br />
diesem Schwimmbad können im Erdgeschoss <strong>de</strong>s anschließen<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>s <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
wie Physiotherapie, Krankengymnastik und Freizeitfunktionen angeboten wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> ehemalige<br />
Fabrikantenvilla kann nach <strong>de</strong>r Sanierung als Cafe genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Die</strong> Bebauung entlang <strong>de</strong>r Külz-Straße soll eine Straßenflucht zwischen <strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen Gebäu<strong>de</strong>n<br />
an dieser Straße bil<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> Traufen sollten nicht höher als 6 - 7m sein.<br />
Freiflächen<br />
Der Bachlauf <strong>de</strong>r Kotschau wird in seinem Verlauf wie<strong>de</strong>r für die Einwohner erlebbar sein. Er wird<br />
<strong>von</strong> Überschwemmungsflächen begleitet und bil<strong>de</strong>t das zentrale Element <strong>de</strong>s Stadtparks. <strong>Die</strong>ser<br />
gibt <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>llstandort ROTASYM ein neues Image und ist i<strong>de</strong>ntitätsstiftend für das neu entstehen<strong>de</strong><br />
Wohnen im Grünen. Im westlichen Standortbereich entsteht ein großzügig anzulegen<strong>de</strong>r<br />
Kin<strong>de</strong>rspielplatz.<br />
Alle nicht überbauten Grundstücksteile, abgesehen <strong>von</strong> <strong>de</strong>n notwendigen Zufahrten und Stellplätzen,<br />
wer<strong>de</strong>n gärtnerisch bzw. grünordnerisch angelegt, um <strong>de</strong>m Charakter <strong>de</strong>r Umgebung zu entsprechen.<br />
Entlang <strong>de</strong>r Straßenverläufe und im Bereich <strong>de</strong>s Stadtparks sowie auf <strong>de</strong>n größeren<br />
Grünflächen sollen Bäume gepflanzt wer<strong>de</strong>n.<br />
58 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Abb. 16: Konzeptvariante 4 ‚Wohnen und Freizeit im Stadtpark’<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 59
60 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Tab. 8: Bewertungsmatrix Konzeptvariante ‚Wohnen und Freizeit im Stadtpark’<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 61
4.2.5. Resümee<br />
In Auswertung <strong>de</strong>r <strong>städtebauliche</strong>n Konzeptvarianten mit Hilfe <strong>de</strong>r entwickelten Bewertungsmatrix<br />
schnitt die Variante ‚Einkaufsmärkte’ (Tab. 5) mit 425 Punkten am schlechtesten ab. <strong>Die</strong> höchste<br />
zu erreichen<strong>de</strong> Punktzahl beträgt 1.425. <strong>Die</strong> Variante ‚Wohnzeile’ (Tab. 7) erhielt 525 Punkte. Mit<br />
975 Punkten liegt die Variante ‚Stadtpark’ (Tab. 6) nur knapp hinter <strong>de</strong>r Vorzugsvariante.<br />
<strong>Die</strong> Konzeptvariante ‚Wohnen und Freizeit im Stadtpark’ (Tab. 8) erzielte 1.100 Punkte und<br />
ist aus folgen<strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n die <strong>städtebauliche</strong> Vorzugsvariante:<br />
Stadtbild und Landschaft:<br />
- Stadtpark als neues lokales Merkzeichen mit hoher Freiraumqualität und neuen Blickbezügen<br />
- Teilweise Orientierung an Raumkanten und Kubaturen <strong>de</strong>r Umgebung<br />
Bau- und Raumstruktur:<br />
- Optimale Mischnutzung mit durchschnittlichem Maß <strong>de</strong>r baulichen Nutzung<br />
- geringer Versiegelungsanteil<br />
Konfliktpotenzial:<br />
- vom Standort gehen keine beeinträchtigen<strong>de</strong>n Emissionen aus<br />
- <strong>de</strong>nkmalgeschützte Bebauung bleibt erhalten und wird nachgenutzt<br />
- es erfolgt im Bezug auf Natur- und Umweltschutz sowie das Stadtklima eine hohe Aufwertung<br />
- das Nachbarschaftsrecht ist wenig betroffen<br />
Potenzial Aufwertung/Stabilisierung:<br />
- Aufwertung <strong>de</strong>s Standortes (Imagegewinn) mit Impulswirkung auf die Nutzung <strong>de</strong>r umliegen<strong>de</strong>n<br />
Bebauung<br />
- Nachhaltige, gering innovative Nutzung, die ein Teil <strong>de</strong>r Stadtgeschichte (be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r<br />
Industriestandort) bewahrt<br />
Allen Varianten gemein ist eine Bo<strong>de</strong>nneuordnung <strong>de</strong>s Grundstückes.<br />
In <strong>de</strong>r Bewertungsmatrix fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Aspekt ,Interessent/Investor’ zunächst keine Berücksichtigung.<br />
<strong>Die</strong> geplanten Investitionen zum Bau eines Supermarktes, eines Elektromarktes und einer Tankstelle<br />
am Standort stellt eine Ausnahme dar. Für <strong>de</strong>n überwiegen<strong>de</strong>n Teil <strong>de</strong>r Brachflächen auf <strong>de</strong>n<br />
diese Forschungsarbeit abzielt, kann nicht da<strong>von</strong> ausgegangen wer<strong>de</strong>n, dass konkrete Investitionsabsichten<br />
seitens privater o<strong>de</strong>r öffentlicher Vorhabensträger bestehen.<br />
62 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
5. Umwelthemmnisse:<br />
Inanspruchnahme- und Investitionsrisiken<br />
5.1. Standortbezogene Definition <strong>von</strong> Haftungs-/Inanspruchnahmerisiken<br />
5.1.1. Basis – Prüftabelle<br />
Es erfolgt eine Prüfung <strong>de</strong>r Standortdatenlage im Hinblick auf das Vorliegen <strong>von</strong> Haftungs-/Inanspruchnahmerisiken<br />
bezüglich möglicher Gefahrenwirkungen und/o<strong>de</strong>r ordnungsrechtlich unzulässiger<br />
Einwirkungen, die <strong>von</strong> Anlagen, Bauwerken o<strong>de</strong>r Abfällen o<strong>de</strong>r <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Stoffbelastung <strong>de</strong>s<br />
Bo<strong>de</strong>ns ausgehen.<br />
Tab. 9: Prüftabelle zur Ermittlung <strong>de</strong>s Vorliegens <strong>von</strong> Haftungs-/Inanspruchnahmerisiken<br />
1 Privatrechtlich begründbare Ansprüche<br />
1.1 Vom Standort auf Nachbarschaftsgrundstücke ausgehen<strong>de</strong> nachteilige Auswirkungen<br />
1.1.1 Grenzen<br />
1.1.2 Medien<br />
a) Bestehen Anhaltspunkte für nachbarrechtliche Ansprüche zur Errichtung<br />
o<strong>de</strong>r Reparatur <strong>von</strong> Einfriedungen bzw. die Rück- o<strong>de</strong>r Vorverlegung <strong>von</strong><br />
Einfriedungen auf die Flurstücksgrenze?<br />
b) Stehen zum Bewertungsstandort gehören<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong>/Anlagen auf Nachbargrundstücken,<br />
die Inhalt <strong>von</strong> Scha<strong>de</strong>nsersatz- o<strong>de</strong>r Beseitigungsansprüchen<br />
sein können?<br />
c) Können nachbarrechtliche Ansprüche für bestehen<strong>de</strong> Dachtraufen geltend<br />
gemacht wer<strong>de</strong>n?<br />
d) Können nachbarrechtliche Ansprüche bezüglich <strong>de</strong>r Grenzbepflanzung (Min<strong>de</strong>stabstän<strong>de</strong>)<br />
geltend gemacht wer<strong>de</strong>n?<br />
a) Führen Medien- und an<strong>de</strong>re Leitungen vom betrachteten Standort auf Nachbargrundstücke<br />
und kann <strong>de</strong>ren Beseitigung/Rückbau gefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n?<br />
1.1.3 Gebäu<strong>de</strong>/Anlagen/Baugrund<br />
a) Besteht Einsturzgefahr durch aufragen<strong>de</strong> Bausubstanz/Anlagen auf Nachbargrundstücke?<br />
b) Existieren Nachbarwän<strong>de</strong>, aus <strong>de</strong>ren pflichtgemäßem Erhalt nachbarrechtliche<br />
For<strong>de</strong>rungen erwachsen können?<br />
c) Besteht eine Lärmbelästigung durch die Nutzung bzw. Tätigkeiten, die zu<br />
nachbarrechtlichen For<strong>de</strong>rungen führen können?<br />
d) Können nachbarrechtliche Ansprüche bezüglich bestehen<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nerhöhungen<br />
an Grundstücksgrenzen geltend gemacht wer<strong>de</strong>n?<br />
e) Führen Entsiegelungen auf <strong>de</strong>m betreffen<strong>de</strong>n Grundstück zu Vernässungen/<br />
Baugrundbeeinträchtigungen <strong>de</strong>s Nachbargrundstückes, die zu entsprechen<strong>de</strong>n<br />
For<strong>de</strong>rungen führen können?<br />
f) Bestehen Anhaltspunkte zu weiteren Sachverhalten bzgl. <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>/<br />
Anlagen und <strong>de</strong>s Baugrun<strong>de</strong>s, die zu nachbarrechtlichen Ansprüchen führen<br />
können?<br />
ja nein<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 63<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X
1.1.4 Umwelt<br />
64 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
ja nein<br />
a) Wer<strong>de</strong>n über <strong>de</strong>n Luftweg Schadstoffe auf Nachbargrundstücke getragen? X<br />
b) Wird das Grundwasser auf Nachbargrundstücken im Abstrom kontaminiert? X 1<br />
c) Wer<strong>de</strong>n Oberflächenwässer auf Nachbargrundstücken kontaminiert? X<br />
d) Wur<strong>de</strong>n Abfälle auf Nachbargrundstücke verbracht? X<br />
e) Gehen vom zu bewerten<strong>de</strong>n Grundstück Geruchsbelästigungen auf Nachbargrundstücke<br />
aus?<br />
f) Existieren weitere Anhaltspunkte für vom Standort ausgehen<strong>de</strong> nachteilige<br />
ökologische Auswirkungen auf Nachbarschaftsgrundstücke? (z.B. Gefährdung<br />
<strong>von</strong> Flora & Fauna)<br />
1.1.5 Sonstige nachteilige Auswirkungen auf Nachbargrundstücke<br />
a) Bestehen weitere Anhaltspunkte für nachteilige Auswirkungen auf Nachbargrundstücke,<br />
insbeson<strong>de</strong>re aufgrund nachbarrechtlicher Regelungen <strong>de</strong>r<br />
Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r?<br />
1.2 Verpflichtungen <strong>de</strong>s Grundstückseigentümers aus privatrechtlich vertraglichem Grund<br />
a) Bestehen privatrechtlich vertragliche Verpflichtungen zum Rückbau <strong>von</strong><br />
Gebäu<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Anlagen?<br />
b) Bestehen privatrechtlich vertragliche Verpflichtungen für umweltschutzbezogene<br />
Mehraufwendungen bei zukünftigen Baumaßnahmen einschließlich<br />
Rückbau?<br />
c) Bestehen privatrechtlich vertragliche Verpflichtungen zur Abfallbeseitigung? X<br />
d) Existieren For<strong>de</strong>rungen auf Entschädigungen (z.B. Haftung für Berg- u. a.<br />
Schä<strong>de</strong>n)<br />
e) Bestehen weitere privatrechtlich vertragliche Verpflichtungen? X<br />
2 Verpflichtungen im Rahmen <strong>de</strong>r öffentlich-rechtlichen Verantwortung und <strong>de</strong>r Rechtspflichten <strong>de</strong>s<br />
Grundstücksbesitzers<br />
2.1 Verpflichtungsgrundtyp einer bestandskräftigen Anordnung<br />
2.1.1 Verpflichtungsgrundtyp bestandskräftige Anordnung Untersuchung<br />
a) Liegt eine bestandskräftige Anordnung zur Durchführung <strong>von</strong> Untersuchungen/Gefahrenerforschungsmaßnahmen<br />
vor?<br />
2.2.2 Verpflichtungsgrundtyp bestandskräftige Anordnung Gefahrenabwehr<br />
a) Liegt eine bestandskräftige Anordnung zur Durchführung <strong>von</strong> Umweltschutzmaßnahmen<br />
zur Herstellung <strong>de</strong>s ordnungsgemäßen Zustan<strong>de</strong>s vor?<br />
2.2 Verpflichtungsgrundtyp behebungspflichtige ökologische Lasten<br />
2.2.1 Verpflichtungstyp Gefahrenerforschungsmaßnahmen<br />
a) Bestehen konkrete Anhaltspunkte eines hinreichen<strong>de</strong>n Verdachtes einer<br />
schädlichen Bo<strong>de</strong>nverän<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r einer Altlast, die die zuständige Behör<strong>de</strong><br />
veranlassen könnte, Gefahrenerforschungsmaßnahmen (Gefährdungsabschätzung…)<br />
anzuordnen?<br />
1 zumin<strong>de</strong>st für die Vergangenheit nicht auszuschließen<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X
) Bestehen konkrete Anhaltspunkte eines hinreichen<strong>de</strong>n Verdachtes <strong>von</strong> Gewässerverunreinigungen,<br />
die die zuständige Behör<strong>de</strong> veranlassen könnte,<br />
Gefahrenerforschungsmaßnahmen anzuordnen?<br />
c) Bestehen Anhaltspunkte für die Anordnung an<strong>de</strong>rer o<strong>de</strong>r weiterer Gefahrenerforschungsmaßnahmen?<br />
2.2.2 Verpflichtungstyp Gefahrenabwehr<br />
ja nein<br />
2.2.2.1 Schutzgut Mensch<br />
Lassen sich unter Berücksichtigung aller relevanten standortspezifischen Fakten und <strong>de</strong>s Stan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r wissenschaftlichen<br />
Erkenntnis über die ökologischen Konsequenzen <strong>de</strong>r recherchierten Umweltsachverhalte<br />
Anhaltspunkte dafür ableiten, dass Leben und Gesundheit <strong>von</strong> Menschen gefähr<strong>de</strong>t wären?<br />
a) Bestehen konkrete Anhaltspunkte zu Gesundheitsgefährdungen durch Ausgasungen<br />
und partikelgetragenen Transport <strong>von</strong> gesundheitsgefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Schadstoffen (incl. Asbest)?<br />
b) Bestehen konkrete Anhaltspunkte zu Gesundheitsgefährdungen durch<br />
Schadstoffeintrag in öffentlich genutzte Oberflächenwässer wie z.B. Ba<strong>de</strong>gewässer?<br />
c) Bestehen Anhaltspunkte zu Gesundheitsgefährdungen durch Schadstoffeintrag<br />
in Trinkwasservorkommen?<br />
d) Bestehen Anhaltspunkte zu Gesundheitsgefährdungen durch Schadstoffeintrag<br />
in genutzte Grundwässer?<br />
e) Bestehen Anhaltspunkte zu Gesundheitsgefährdungen durch Kampfstoffe<br />
und Munition?<br />
f) Bestehen Anhaltspunkte zu Gesundheitsgefährdungen/akute Verletzungsgefahr<br />
durch Einstürze <strong>von</strong> Gebäu<strong>de</strong>n und an<strong>de</strong>ren Bauwerken wie auch<br />
Stützeinrichtungen, Anlagen, Böschungen und Felswän<strong>de</strong>n, Rutschungen,<br />
sowie Einbrüche in <strong>de</strong>n Untergrund?<br />
g) Bestehen Anhaltspunkte zu weiteren Gesundheitsgefährdungen? X<br />
2.2.2.2 Schutzgut Bo<strong>de</strong>n<br />
a) Liegen Hinweise auf schädliche Bo<strong>de</strong>nverän<strong>de</strong>rungen vor? X<br />
b) Lassen sich unter Berücksichtigung aller relevanten standortspezifischen<br />
Fakten Anhaltspunkte dafür ableiten, dass die standortrelevanten Bo<strong>de</strong>nfunktionen<br />
durch schädliche Bo<strong>de</strong>nverän<strong>de</strong>rungen i. S. § 2 Abs. 3<br />
BBodSchG beeinträchtigt sein können?<br />
2.2.2.3 Schutzgut Oberflächengewässer<br />
a) Existieren Oberflächengewässer in <strong>de</strong>r Standortumgebung, die <strong>von</strong> diesem<br />
umweltrelevant beeinflusst wer<strong>de</strong>n könnten?<br />
b) Lassen sich unter Berücksichtigung aller relevanten standortspezifischen<br />
Fakten und <strong>de</strong>s Stan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r wissenschaftlichen Erkenntnis über die ökologischen<br />
Konsequenzen <strong>de</strong>r recherchierten Umweltsachverhalte (Kontaminationen<br />
usw.) Anhaltspunkte dafür ableiten, dass eine Beeinflussung <strong>von</strong> Oberflächenwässern<br />
zu besorgen wäre?<br />
2.2.2.4 Schutzgut Grundwasser<br />
a) Existieren Grundwasservorkommen im Standortbereich, die <strong>von</strong> diesem<br />
umweltrelevant beeinflusst wer<strong>de</strong>n könnten?<br />
2 Anmerkung: Ein Teil <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> besitzt Wellasbestdächer. Dem ist beim Abriss (Gesundheitsgefähr-<br />
dung, Arbeitsschutz) Rechnung zu tragen.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 65<br />
X<br />
X 2<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X
) Lassen sich unter Berücksichtigung aller relevanten standortspezifischen<br />
Fakten und <strong>de</strong>s Stan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r wissenschaftlichen Erkenntnis über die ökologischen<br />
Konsequenzen <strong>de</strong>r recherchierten Umweltsachverhalte (Kontaminationen<br />
usw.) Anhaltspunkte dafür ableiten, dass eine Beeinflussung <strong>de</strong>r<br />
Grundwassergüte zu besorgen wäre?<br />
(Überschreitung <strong>de</strong>r Geringfügigkeitsschwellen im Grundwasser durch<br />
standortbürtige Schadstoffe)<br />
2.2.2.5 Sonstige betroffene Schutzgüter<br />
66 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
ja nein<br />
a) Existieren im Standortbereich weitere Schutzgüter? X<br />
b) Liegen Anhaltspunkte für behördlich durchsetzbare Umweltschutzmaßnahmen<br />
wegen ökologischer Sachverhalte zur Abwehr <strong>von</strong> Gefahren für sonstige<br />
betroffene Schutzgüter vor?<br />
2.3 Verpflichtungsgrundtyp Rekultivierung/Stilllegung <strong>von</strong> Altablagerungen/Deponien<br />
a) Befin<strong>de</strong>n sich auf <strong>de</strong>m Standort Altablagerungen/Deponien? X<br />
b) Ist eine Behandlung gemäß Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz geboten? X<br />
2.4 Verpflichtungsgrundtyp Abfallentsorgung<br />
a) Befin<strong>de</strong>n sich, bezogen auf <strong>de</strong>n Stichtag, auf <strong>de</strong>m Standort Abfälle, die gemäß<br />
§ 3 Abs. 4 Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz zu entsorgen sind?<br />
2.5 Verpflichtungsgrundtyp Anlagenverwahrung gemäß Wasserhaushaltsgesetz (WHG)<br />
a) Sind auf <strong>de</strong>m Standort Anlagen zum Umgang mit wassergefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Stoffen<br />
vorhan<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren vorschriftsmäßige Stilllegung erfor<strong>de</strong>rlich ist?<br />
2.6 Verpflichtungsgrundtyp Bergrecht<br />
a) Steht <strong>de</strong>r Standort unter Bergrecht? X<br />
b) Liegen Anhaltspunkte für bergrechtlich durchsetzbare Maßnahmen zum<br />
Rückbau <strong>von</strong> bergbaulichen Anlagen, zur Verwahrung <strong>von</strong> Schächten und<br />
Stollen, zur Rekultivierung und Wie<strong>de</strong>rnutzbarmachung o<strong>de</strong>r hinsichtlich weiterer<br />
bergrechtlicher Verpflichtungen vor?<br />
2.7 Verpflichtungsgrundtyp Atomrecht<br />
a) Liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass am Standort mit radioaktiven Stoffen<br />
umgegangen wur<strong>de</strong>?<br />
b) Liegen Anhaltspunkte für atomrechtliche Entsorgungs- und Rückbauverpflichtungen<br />
vor?<br />
2.8 Verpflichtungsgrundtyp öffentlich-rechtlicher Vertrag<br />
a) Liegt ein öffentlich-rechtlicher Vertrag vor? X<br />
b) Erwachsen aus <strong>de</strong>m öffentlich-rechtlichen Vertrag Verpflichtungen, die nicht<br />
in <strong>de</strong>n voran stehen<strong>de</strong>n Grundtypen enthalten sind?<br />
3 Trotz bereits erfolgten Teilberäumungen befin<strong>de</strong>n sich auf <strong>de</strong>m Standort noch kleinere Mengen entsorgungs-<br />
pflichtiger Abfälle<br />
X<br />
X 3<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X
5.1.2. Einstufung/Graduierung bo<strong>de</strong>nschutzbezogener Risikofaktoren<br />
Relevanz- und Beeinträchtigungsprüfung <strong>de</strong>r einzelnen Bo<strong>de</strong>nfunktionen<br />
Bo<strong>de</strong>nfunktion 1a: Funktion als Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen,<br />
Tiere, Pflanzen und Bo<strong>de</strong>norganismen<br />
Tab. 10: Zuordnung <strong>de</strong>s Lebensraumes laut planungsrechtlicher Ausweisung<br />
Mensch Tier, Pflanze, Bo<strong>de</strong>norganismen<br />
Vornutzung industrielle Metallverarbeitung untergeordnet<br />
Status quo Brachfläche mit Bauruinen<br />
(im Abriss begriffen)<br />
geplante Nutzung städtischer Innenbereich mit<br />
gewerblicher Nachnutzung<br />
untergeordnet<br />
untergeordnet<br />
Bemerkung: Nach <strong>de</strong>r ehemals metallverarbeiten<strong>de</strong>n industriellen Nutzung stellt das Gebiet<br />
eine Brachfläche mit Bauruinen dar. Zum Bewertungsstichtag ist <strong>de</strong>r Abriss<br />
<strong>de</strong>r bereits viele Jahre leerstehen<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong> in Durchführung begriffen.<br />
Entsprechen<strong>de</strong> planungsrechtliche Zuordnungen können dazu führen, dass Funktionen als Lebensgrundlage<br />
konkurrieren, z.B. dass bei einer planungsrechtlichen Zuordnung ‚Mensch’ die Eigenschaften<br />
<strong>de</strong>s Standortes als Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Bo<strong>de</strong>norganismen eingeschränkt<br />
sind o<strong>de</strong>r umgekehrt.<br />
Ist die Bo<strong>de</strong>nfunktion durch die planungsrechtliche Nutzung für <strong>de</strong>n Standort relevant?<br />
Tab. 11: Relevanzprüfung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 1a<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 1a ist für <strong>de</strong>n Standort nicht relevant<br />
bedingt relevant X<br />
relevant<br />
dominant<br />
? in dieser Phase unklar<br />
Bemerkung: <strong>Die</strong> natürliche Lebensraumfunktion wird primär durch die Lage <strong>de</strong>s Standortes<br />
im industriellen und gewerblichen Bereich und <strong>de</strong>r damit im Zusammenhang<br />
stehen<strong>de</strong>n Ausglie<strong>de</strong>rung aus <strong>de</strong>r naturnahen Flächennutzung bestimmt.<br />
Hiermit ist die natürliche Lebensraumfunktion <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns (1a) nur bedingt<br />
relevant.<br />
Im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Standort durchfließen<strong>de</strong>n zentralen Vorflut<br />
<strong>de</strong>s Kotschaubaches und <strong>de</strong>ren lokalen Einhausung ist eine signifikante Beeinträchtigung<br />
<strong>de</strong>s aquatischen Lebensraumes verbun<strong>de</strong>n. Eine solche Beeinträchtigung<br />
wird im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Geltungsbereich <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sbo<strong>de</strong>nschutzgesetztes<br />
als nicht relevant bewertet (Wasserhaushaltsrecht).<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 67
Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion liegen vor, wenn <strong>de</strong>ren Funktion in Frage gestellt ist. Mögliche<br />
Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion können erfolgen durch:<br />
Tab. 12: Check-Tabelle zur Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 1a<br />
Kriterien großflächig lokal punktuell<br />
Bo<strong>de</strong>nabtrag/-austausch X<br />
Versiegelung X<br />
Kontamination X<br />
Bausubstanz X<br />
Bewuchs X<br />
68 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
nicht zutreffend<br />
Schutzstatus X<br />
Baugrundsituation X<br />
Ist die Bo<strong>de</strong>nfunktion durch die Standortnutzung in <strong>de</strong>r Vergangenheit, gegenwärtig o<strong>de</strong>r zukünftig<br />
schädlich verän<strong>de</strong>rt bzw. beeinträchtigt?<br />
Tab. 13: Einschätzung <strong>de</strong>r Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 1a<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 1a ist am Standort unbeeinträchtigt<br />
Resümee<br />
Abb. 17: Risikoeinstufung für die Bo<strong>de</strong>nfunktion 1a<br />
am Mo<strong>de</strong>llstandort A ROTASYM Pößneck<br />
geringfügig beeinträchtigt<br />
beeinträchtigt X<br />
außer Funktion<br />
? in dieser Phase unklar<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 1a (Funktion als Lebensgrundlage<br />
und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen<br />
und Bo<strong>de</strong>norganismen) ist für <strong>de</strong>n Standort<br />
ROTASYM nur bedingt standortrelevant (Stufe 1).<br />
Durch die planungsrechtliche Ausweisung <strong>de</strong>s<br />
Standortes als Gewerbegebiet ist dieser <strong>de</strong>m Lebensraum<br />
<strong>de</strong>s Menschen zugeordnet, <strong>de</strong>r die<br />
Fläche zur materiellen Produktion und Produkthan<strong>de</strong>l<br />
nutzte und wie<strong>de</strong>r nutzen wird.<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 1a als Lebensgrundlage für<br />
<strong>de</strong>n Menschen ist jedoch am Standort durch:<br />
- (Teil-)Bo<strong>de</strong>nauftrag,<br />
- (Teil-)Versiegelung,<br />
- baufällige aufragen<strong>de</strong> Bausubstanz und<br />
- Bo<strong>de</strong>nkontaminationen beeinträchtigt.<br />
Bei Beibehaltung <strong>de</strong>s Status quo ist eine gefahrlose<br />
Nutzung durch <strong>de</strong>n Menschen nicht möglich, es<br />
wird entsprechend <strong>de</strong>r Methodik ein mittleres Risiko<br />
hinsichtlich <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 1a abgeleitet.
Bo<strong>de</strong>nfunktion 1b: Funktion als Bestandteil <strong>de</strong>s Naturhaushaltes, insbeson<strong>de</strong>re mit<br />
seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen<br />
Tab. 14: Zuordnung zur Vornutzung<br />
Naturhaushalt am Standort<br />
Relevanz<br />
ja nein<br />
Bo<strong>de</strong>nstruktur/Bo<strong>de</strong>nart X<br />
Bo<strong>de</strong>nqualität X<br />
Topographie/Relief X<br />
Wasserkreisläufe<br />
Nie<strong>de</strong>rschlag X<br />
Verdunstung X<br />
Oberflächenwasserabfluss X<br />
Grundwasserneubildung X<br />
Grundwasserentlastung X<br />
Grundwasserqualität X<br />
Nährstoffkreisläufe<br />
Bewuchs/Vegetationstyp X<br />
Bioverfügbarkeit X<br />
geogener Nährstoffbesatz X<br />
Tierbesatz X<br />
organisches Material X<br />
Klimaregulieren<strong>de</strong> Ausgleichpotenziale<br />
Luftaustausch X<br />
Frisch- und Kaltluftentstehung X<br />
Tab. 15: Relevanzprüfung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 1b<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 1b ist für <strong>de</strong>n Standort nicht relevant<br />
bedingt relevant X<br />
relevant<br />
dominant<br />
? in dieser Phase unklar<br />
Bemerkung: Aufgrund <strong>de</strong>r Lage im urbanen Bereich (Stadtzentrum) und <strong>de</strong>r damit im Zusammenhang<br />
stehen<strong>de</strong>n Ausglie<strong>de</strong>rung aus <strong>de</strong>r naturnahen Flächennutzung<br />
ist die Bo<strong>de</strong>nfunktion 1b nur bedingt standortrelevant.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 69
Tab. 16: Zuordnung <strong>de</strong>s Standortes laut planungsrechtlicher Ausweisungen zum Status quo<br />
Ehemalige Nutzung: industrielle Metallverarbeitung<br />
Jetzige Nutzung: Brachfläche mit Bauruinen (im Abriss begriffen)<br />
Geplante Nutzung: städtischer Innenbereich mit gewerblicher Nachnutzung<br />
Tab. 17: Umweltrelevante Verän<strong>de</strong>rungen <strong>von</strong> Funktionen durch die ehemalige/aktuelle Standortnutzung, die die geplante<br />
Nutzung beeinträchtigen können<br />
Naturhaushalt am Standort<br />
unbeeinträchtigt<br />
geringfügig<br />
beeinträchtigt<br />
Beeinträchtigung<br />
beeinträchtigt<br />
70 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
außer<br />
Funktion<br />
Bo<strong>de</strong>nstruktur/Bo<strong>de</strong>nart X<br />
Bo<strong>de</strong>nqualität X<br />
Topographie/Relief X<br />
Wasserkreisläufe<br />
Nie<strong>de</strong>rschlag X<br />
Verdunstung X<br />
Oberflächenwasserabfluss X<br />
Grundwasserentlastung X<br />
Grundwasserqualität X<br />
Nährstoffkreisläufe<br />
Bewuchs/Vegetationstyp X<br />
Bioverfügbarkeit X<br />
geogener Nährstoffbesatz X<br />
Tierbesatz X<br />
organisches Material X<br />
Klimaregulieren<strong>de</strong> Ausgleichpotenziale<br />
Luftaustausch X<br />
in dieser<br />
Phase<br />
unklar<br />
Frisch- und Kaltluftentstehung X<br />
Bemerkung: Für die vorgesehene künftige sensiblere Nutzung sind einige Kriterien, die <strong>de</strong>r<br />
Bo<strong>de</strong>nfunktion 1b zuzuordnen sind, als beeinträchtigt anzusehen.
Tab. 18: Einschätzung <strong>de</strong>r Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 1b<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 1b ist am Standort unbeeinträchtigt<br />
Resümee<br />
Abb. 18: Risikoeinstufung für die Bo<strong>de</strong>nfunktion 1b<br />
am Mo<strong>de</strong>llstandort A ROTASYM Pößneck<br />
geringfügig beeinträchtigt<br />
beeinträchtigt X<br />
außer Funktion<br />
? in dieser Phase unklar<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 1b (Funktion als Bestandteil<br />
<strong>de</strong>s Naturhaushalts, insbeson<strong>de</strong>re mit seinen<br />
Wasser- und Nährstoffkreisläufen) ist für <strong>de</strong>n<br />
Standort ROTASYM Pößneck durch die Lage <strong>de</strong>s<br />
Betriebsgrundstücks im urbanen Bereich und <strong>de</strong>r<br />
damit im Zusammenhang stehen<strong>de</strong>n Ausglie<strong>de</strong>rung<br />
aus <strong>de</strong>r naturnahen Flächennutzung nur<br />
bedingt standortrelevant (Stufe 1).<br />
Durch großflächige Bo<strong>de</strong>nverdichtung, Überbauung<br />
bzw. Durchörterung mit unterflur verlegten<br />
Ver- und Entsorgungstrassen, Versiegelung,<br />
künstlicher Ableitung <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rschlagswassers<br />
und lokalen Verunreinigungen ist die Leistungsfähigkeit<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Naturhaushalt aufbauen<strong>de</strong>n<br />
Umweltgüter im gesamten Stadtgebiet <strong>de</strong>utlich<br />
reduziert. Der Einfluss <strong>de</strong>s Betriebsstandortes ist<br />
dabei anteilmäßig zu vernachlässigen.<br />
Im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>nnoch relevanten<br />
Grundwasserhaushaltsfunktion <strong>de</strong>r Grundwasserentlastung<br />
in die zentrale Vorflut ist eine Beeinträchtigung<br />
(Stufe 2) <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 1b<br />
abzuleiten.<br />
Bo<strong>de</strong>nfunktion 1c: Funktion als Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche<br />
Einwirkungen aufgrund <strong>de</strong>r Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften,<br />
insbeson<strong>de</strong>re auch zum Schutz <strong>de</strong>s Grundwassers<br />
Zunächst wird geprüft, ob und in welchem Maße die Bo<strong>de</strong>nfunktion 1c für <strong>de</strong>n Standort relevant ist.<br />
Hierzu wird folgen<strong>de</strong>s Beurteilungsmuster vorgestellt:<br />
Tab. 19: Relevanzkriterien und –prüfung für die Bo<strong>de</strong>nfunktion 1c<br />
Kriterien Beschreibung/Beispiele X<br />
nicht relevant Es existieren im vom Standort beeinflussbaren Bereich keine ausgebil<strong>de</strong>ten<br />
Grundwässerkörper.<br />
bedingt relevant Es existieren im vom Standort beeinflussbaren Bereich nur<br />
‚schweben<strong>de</strong> Grundwässer’, auch in überwiegend bindigen Horizonten.<br />
Der Standort ist entsprechend seiner Nutzung <strong>de</strong>rart weitflächig<br />
und wirksam versiegelt, dass die Grundwasserschutzfunktion nur<br />
eine ergänzen<strong>de</strong> ist.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 71<br />
X
Kriterien Beschreibung/Beispiele X<br />
<br />
Relevant Der Bo<strong>de</strong>n nimmt eine wichtige Funktion zum Schutz <strong>de</strong>s Grundwassers<br />
ein.<br />
dominant <strong>Die</strong> Funktion dominiert als alleinige o<strong>de</strong>r gegenüber an<strong>de</strong>rn relevanten<br />
Funktionen herausragen<strong>de</strong> Nutzung. Beispiel: Grundstücke<br />
mit Wassergewinnungsanlagen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren unmittelbarer Umgebung.<br />
? in dieser Phase unklar Es liegen keinerlei Anhaltspunkte für eine belastbare Einschätzung<br />
vor. Untersuchungsbedarf erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Bemerkung: Der Standort befin<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>r sensiblen Lage eines Tal-<br />
Grundwasserleiters mit nur geringen Grundwasserflurabstän<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>r flächenhaften<br />
Versiegelung <strong>de</strong>s Standortareals kann die natürliche Schutzfunktion<br />
gegenüber stofflichen Einwirkungen nur eingeschränkt fungieren und ist<br />
somit nur bedingt relevant.<br />
Tab. 20: Substantieller Aufbau <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Standort unterlagern<strong>de</strong>n Schichtenfolgen einschließlich anthropogener Schichten,<br />
<strong>de</strong>ren Mächtigkeit, ihres Rückhalte- und Puffervermögens gegenüber Schadstoffen bzw. Schadstoffführen<strong>de</strong>r<br />
Wässer und ihrer hydrogeologischen Klassifizierung<br />
Nr. Mächtigkeit Gestein Hydrogeol.<br />
Klassifizierung<br />
1 0 - 1 Versiegelung GW-<br />
Nichtleiter<br />
Filter-, Puffer-, UmwandlungsvermögengegenüberStandortspezifischen<br />
Schadstoffen<br />
72 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
Schadstoffbelastung<br />
punktuell lokal flächig<br />
(+) 0 B 0<br />
2 1 - 3 Auffüllung GW-Leiter - 0 B B<br />
3 3 - 5 Auelehm GW-Stauer + 0 B 0<br />
4 3 - 10 Terrassenkies GW-Leiter - 0 B 0<br />
5 ... Zechsteinzersatz<br />
GW-Leiter bis<br />
-Nichtleiter<br />
(+) 0 0 0<br />
↑ ↑<br />
Legen<strong>de</strong>: + stark A: Klassifizierung auf<br />
Analysen gestützt<br />
(+) eingeschränkt B: Klassifizierung prog-<br />
- nicht vorhan<strong>de</strong>n<br />
nostisch/Analogien<br />
0: nicht zutreffend<br />
? noch unklar<br />
Bemerkung: Eine umweltrelevante Belastung <strong>de</strong>s Grundwassers ist aufgrund <strong>de</strong>s hohen<br />
Versiegelungsgra<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>r punktuell/lokalen Konzentrationen nach relativ geringfügigen<br />
Belastungen im oberflächennahen Bo<strong>de</strong>n sowie aufgrund <strong>de</strong>r<br />
standortspezifischen Verbreitung <strong>de</strong>s Grundwasserstauers Auelehm als geringfügig<br />
einzuordnen.<br />
In <strong>de</strong>r Vergangenheit konnten punktuell standortbürtige Grundwasserschadstoffe<br />
nachgewiesen wer<strong>de</strong>n.
Tab. 21: Einschätzung <strong>de</strong>r Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 1c<br />
Stoffbelastung Folgerung für die Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion<br />
1c<br />
keine nachgewiesene Belastung unbeeinträchtigt<br />
die Bo<strong>de</strong>nfunktion 1c ist intakt<br />
Stoffbelastungen <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns sind organoleptisch<br />
bzw. technisch-analytisch nachgewiesen<br />
o<strong>de</strong>r zu prognostizieren.<br />
<strong>Die</strong> Stoffbelastungen sind niedrig, mit geringer<br />
Umweltrelevanz und/o<strong>de</strong>r punktuell.<br />
Stoffnachschub ist nicht/nur in geringem Maße<br />
zu prognostizieren.<br />
starke Stoffbelastung, beispielsweise haben<br />
Schadstoffe hoher Umweltrelevanz die<br />
Schichtenfolge über Teilareale <strong>de</strong>s Standortes<br />
durchdrungen<br />
sehr starke Stoffbelastung, beispielsweise<br />
haben Schadstoffe mit hoher Umweltrelevanz<br />
die Schichtenfolge massiv und über weite<br />
Areale durchdrungen<br />
Resümee<br />
Abb. 19: Risikoeinstufung für die Bo<strong>de</strong>nfunktion 1c<br />
am Mo<strong>de</strong>llstandort A ROTASYM Pößneck<br />
geringfügig beeinträchtigt<br />
die Bo<strong>de</strong>nfunktion ist weitgehend intakt (nur<br />
partiell, punktuell o<strong>de</strong>r geringfügig beeinträchtigt),<br />
ein umweltrechtlich begründbarer Handlungsbedarf<br />
kann nicht abgeleitet wer<strong>de</strong>n<br />
beeinträchtigt<br />
die Bo<strong>de</strong>nfunktion ist über Teilbereiche unwirksam<br />
und somit dort nachhaltig schädlich<br />
verän<strong>de</strong>rt, d.h. wenn die Schadstoffe die<br />
Schichtenfolge durchdringen konnten, ist die<br />
Funktion <strong>de</strong>r Einzelschicht unwirksam<br />
außer Funktion<br />
<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n ist durch die Standortnutzung bzw.<br />
durch die Nutzung <strong>de</strong>s relevanten Umfel<strong>de</strong>s<br />
über weite Areale <strong>de</strong>s Standortes <strong>de</strong>rart massiv<br />
beeinträchtigt, dass die <strong>de</strong>finierte Funktion<br />
zum Status quo nicht mehr wirkt<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 73<br />
<br />
X<br />
X<br />
(X)<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 1c (Funktion als Abbau-, Ausgleichs-<br />
und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen<br />
aufgrund <strong>de</strong>r Filter-, Puffer-, und Stoffumwandlungseigenschaften,<br />
insbeson<strong>de</strong>re auch<br />
zum Schutz <strong>de</strong>s Grundwassers) ist aufgrund <strong>de</strong>r<br />
flächenhaften Versiegelungen für <strong>de</strong>n Standort<br />
nur bedingt relevant (Stufe 1).<br />
Aufgrund <strong>de</strong>s punktuell/lokalen Charakters <strong>von</strong><br />
Belastungen mit relativ geringfügigen Konzentrationen<br />
im oberflächennahen Bo<strong>de</strong>n sowie aufgrund<br />
<strong>de</strong>r standortspezifischen Verbreitung <strong>de</strong>s<br />
Grundwasserstauers Auelehm ist diese Funktion<br />
trotz punktuell nachgewiesener Belastungen im<br />
Grundwasser nur gering beeinträchtigt. Eine Beeinträchtigung<br />
ist in <strong>de</strong>r Vergangenheit durch<br />
Grundwasserschadstoffe nachgewiesen.<br />
Hinsichtlich <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 1c wird für <strong>de</strong>n<br />
Standort zum Status quo nur ein geringes Risiko<br />
abgeleitet.
Bo<strong>de</strong>nfunktion 2: Funktion als Archiv <strong>de</strong>r Natur- und Kulturgeschichte<br />
Tab. 22: Zuordnung laut fachrechtlicher Schutzausweisung<br />
<strong>Die</strong> Standortfunktion ist relevant, wenn eine Ausweisung o<strong>de</strong>r ein begrün<strong>de</strong>ter<br />
Anhaltspunkt vorliegt als<br />
74 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
ja nein<br />
Natur<strong>de</strong>nkmal/Flächennatur<strong>de</strong>nkmal X<br />
Geotop/Pedotop X<br />
Biotop X<br />
Technisches Denkmal X<br />
Denkmalschutz (allgemein) X<br />
Denkmalensemble X<br />
Kultur<strong>de</strong>nkmal (Bau- o<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nkmal) X<br />
Prähistorische Fundstelle X<br />
Archäologische Fundstelle X<br />
kulturhistorisch wertvoller Landschaftsbestandteil X<br />
Tab. 23: Lagezuordnung nur für i<strong>de</strong>ntifizierte Teilflächen mit <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 2 gemäß Tab. 22<br />
Lage <strong>de</strong>r Teilflächen innerhalb X<br />
partiell<br />
randlich<br />
im relevanten Umfeld X<br />
Bemerkung: <strong>Die</strong> Fabrikanten-Villa ist ein Einzel<strong>de</strong>nkmal. <strong>Die</strong> Industriegebäu<strong>de</strong> sind ebenfalls<br />
Einzel<strong>de</strong>nkmale, wur<strong>de</strong>n jedoch zum Abbruch freigegeben.<br />
Das angrenzen<strong>de</strong> Flurstück <strong>de</strong>r ‚Gottesackerkirche’ ist ein Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nkmal.<br />
Tab. 24: Relevanzprüfung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 2<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 2 ist für <strong>de</strong>n Standort nicht relevant<br />
bedingt relevant X<br />
relevant<br />
dominant<br />
? in dieser Phase unklar<br />
Bemerkung: Im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m angrenzen<strong>de</strong>n sensiblen Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nkmal <strong>de</strong>r<br />
‚Gottesackerkirche’ ist die Einstufung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 2 in ‚bedingt relevant’<br />
begrün<strong>de</strong>t, auch wenn sich <strong>de</strong>r Schutzstatus nicht unmittelbar auf das Untersuchungsgebiet<br />
bezieht.
Ist die Bo<strong>de</strong>nfunktion durch die Standortnutzung in <strong>de</strong>r Vergangenheit, gegenwärtig o<strong>de</strong>r zukünftig<br />
schädlich verän<strong>de</strong>rt bzw. beeinträchtigt?<br />
Tab. 25: Einschätzung <strong>de</strong>r Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 2<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 2 ist am Standort unbeeinträchtigt<br />
geringfügig beeinträchtigt X<br />
beeinträchtigt<br />
außer Funktion<br />
? in dieser Phase unklar<br />
Bemerkung: Das Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nkmal <strong>de</strong>r ‚Gottesackerkirche’ wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Vergangenheit durch<br />
industrielle Nutzung teilweise in Anspruch genommen und beeinträchtigt. Zum<br />
Status quo kann kein Schutzbedürfnis mehr abgeleitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Resümee<br />
Abb. 20: Risikoeinstufung für die Bo<strong>de</strong>nfunktion 2<br />
am Mo<strong>de</strong>llstandort A ROTASYM Pößneck<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 2 (Funktion als Archiv <strong>de</strong>r<br />
Natur- und Kulturgeschichte) ist für <strong>de</strong>n Standort<br />
unmittelbar selbst nicht bzw. nicht mehr relevant.<br />
Durch ein angrenzen<strong>de</strong>s sensibles Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nkmal<br />
und <strong>de</strong>ssen Beeinträchtigung in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
ist für Standort selbst eine bedingt relevante<br />
Schutzbedürftigkeit <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 2<br />
abzuleiten.<br />
Es ist wird insgesamt kein Risiko abgeleitet.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 75
Bo<strong>de</strong>nfunktion 3a: Funktion als Rohstofflagerstätte<br />
Tab. 26: Zuordnung laut planungsrechtlicher Ausweisung bzw. fachlichen Anhaltspunkten<br />
a) Ist aus <strong>de</strong>r geologisch-hydrogeologischen Situation das Vorhan<strong>de</strong>nsein <strong>von</strong> Rohstoffen/Bo<strong>de</strong>nschätzen<br />
abzuleiten?<br />
b) Ist <strong>de</strong>r Rohstoff <strong>von</strong> wirtschaftlichem Interesse – sind wirtschaftlich gewinnbare Mengen<br />
und Qualitäten zu erwarten?<br />
Legen<strong>de</strong>: X = Kies Y = Sole<br />
Wenn a) und b) mit ‚ja’, dann weiter mit:<br />
Ist <strong>de</strong>r Rohstoff aufgrund <strong>de</strong>r Umfeldsituation und unter Beachtung <strong>von</strong> schutz- und<br />
naturschutzrechtlichen Belangen gewinnbar?<br />
76 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
ja nein<br />
X<br />
X<br />
ja nein<br />
Besitzt <strong>de</strong>r Rohstoff eine bergrechtliche Einstufung? bergfreier Rohstoff X<br />
grun<strong>de</strong>igener Rohstoff X<br />
Besitzt <strong>de</strong>r Rohstoff eine infrastrukturelle Be<strong>de</strong>utung für die Region? X<br />
Ist <strong>de</strong>r Rohstoff <strong>von</strong> überregionaler Be<strong>de</strong>utung? X<br />
Welcher Erkundungsstand liegt für <strong>de</strong>n Rohstoffkörper<br />
vor?<br />
Verdachtsfläche X<br />
Höffigkeitsfläche X<br />
Aufsuchung X<br />
erkun<strong>de</strong>te Lagerstätte X<br />
Hat die Lagerstätte bergrechtlichen Bestandsschutz? Bewilligung X<br />
Bergwerkseigentum X<br />
Bemerkung: Anhydrit und Gips <strong>de</strong>s Zechstein bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Untergrund <strong>de</strong>s gesamten<br />
Standortes. <strong>Die</strong>ses Gestein ist für die Baustoffindustrie <strong>von</strong> Be<strong>de</strong>utung.<br />
Tab. 27: Lagezuordnung für Teilflächen <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 3a (wenn Tab. 26 a) und b) mit ‚ja’<br />
Lage <strong>de</strong>r Teilflächen innerhalb X<br />
Bemerkung: s.o.<br />
partiell<br />
randlich X<br />
X
Tab. 28: Standortrelevanzprüfung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 3a<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 3a ist für <strong>de</strong>n Standort nicht relevant X<br />
bedingt relevant<br />
relevant<br />
dominant<br />
? in dieser Phase unklar<br />
Bemerkung: Der Rohstoff besitzt keinen bergrechtlichen Bestandsschutz. Eine Genehmigung<br />
zur Gewinnung ist aufgrund <strong>de</strong>r Zuordnung <strong>de</strong>s Standortes als städtischer<br />
Innenbereich als nicht relevant anzusehen.<br />
Ist die Bo<strong>de</strong>nfunktion durch die Standortnutzung in <strong>de</strong>r Vergangenheit, gegenwärtig o<strong>de</strong>r zukünftig<br />
schädlich verän<strong>de</strong>rt bzw. beeinträchtigt?<br />
Tab. 29: Einschätzung <strong>de</strong>r Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 3a<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 3a ist am Standort unbeeinträchtigt X<br />
geringfügig beeinträchtigt<br />
beeinträchtigt<br />
außer Funktion<br />
? in dieser Phase unklar<br />
Bemerkung: Durch die bisherigen Nutzungen erfolgten keine Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion<br />
3a.<br />
Resümee<br />
Abb. 21: Risikoeinstufung für die Bo<strong>de</strong>nfunktion 3a<br />
am Mo<strong>de</strong>llstandort A ROTASYM Pößneck<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 3a (Funktion als Rohstofflagerstätte)<br />
ist für <strong>de</strong>n Standort nicht relevant und<br />
durch die Vornutzung unbeeinträchtigt.<br />
Es kann kein Risiko abgeleitet wer<strong>de</strong>n.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 77
Bo<strong>de</strong>nfunktion 3b: Fläche für Siedlung und Erholung<br />
Tab. 30: Zuordnung laut planungsrechtlicher Ausweisung/fachlichen Anhaltspunkten<br />
Funktion als ja nein<br />
Wohngebiet X<br />
Innerstädtisches Grün X<br />
Gartenanlage X<br />
Park X<br />
Naherholungsgebiet, Bö<strong>de</strong>n/Wasserflächen X<br />
Sportanlage X<br />
Wan<strong>de</strong>rgebiet X<br />
Campingplatz X<br />
Ortsverbindungstrasse X<br />
Ausgewiesenes Wan<strong>de</strong>r- und Wintersportgebiet X<br />
Tab. 31: Lagezuordnung für Teilflächen <strong>de</strong>r in Tab. 30 i<strong>de</strong>ntifizierten Bo<strong>de</strong>nfunktion 3b<br />
Ausweisung <strong>de</strong>r Fläche entfällt innerhalb<br />
Tab. 32: Standortrelevanzprüfung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 3b<br />
partiell<br />
randlich<br />
im relevanten Umfeld<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 3b ist für <strong>de</strong>n Standort nicht relevant X<br />
bedingt relevant<br />
relevant<br />
dominant<br />
? in dieser Phase unklar<br />
Ist die Bo<strong>de</strong>nfunktion durch die Standortnutzung in <strong>de</strong>r Vergangenheit, gegenwärtig o<strong>de</strong>r zukünftig<br />
schädlich verän<strong>de</strong>rt bzw. beeinträchtigt?<br />
78 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Tab. 33: Einschätzung <strong>de</strong>r Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 3b<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 3b ist am Standort unbeeinträchtigt X<br />
geringfügig beeinträchtigt<br />
beeinträchtigt<br />
außer Funktion<br />
? in dieser Phase unklar<br />
Bemerkung: <strong>Die</strong> lokalen Bo<strong>de</strong>nkontaminationen wür<strong>de</strong>n nur dann eine geringfügige Beeinträchtigung<br />
<strong>de</strong>r Nutzungsfunktion für Siedlungs- und Erholungszwecke darstellen,<br />
wenn eine solche planungsrechtlich ausgewiesen wäre.<br />
Resümee<br />
Abb. 22: Risikoeinstufung für die Bo<strong>de</strong>nfunktion 3b<br />
am Mo<strong>de</strong>llstandort A ROTASYM Pößneck<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 3b (Funktion als Siedlungs-<br />
und Erholungsfläche) ist für <strong>de</strong>n Standort ohne<br />
Relevanz, somit besteht auch kein Risiko.<br />
Bo<strong>de</strong>nfunktion 3c: Standort für land- und forstwirtschaftliche Nutzung<br />
Tab. 34: Zuordnung laut planungsrechtlicher Ausweisung/fachlichen Anhaltspunkten<br />
Funktion als ja nein<br />
Renaturierungsfläche X<br />
Wiesenfläche, <strong>de</strong>rzeit ungenutzt X<br />
Wei<strong>de</strong>fläche X<br />
Stilllegungsfläche X<br />
Land- und forstwirtschaftliche Brache X<br />
Obstplantage X<br />
Streuobstwiese X<br />
Son<strong>de</strong>rkulturen X<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 79
Funktion als ja nein<br />
Gartenbaufläche X<br />
Lager- und Logistikfläche Landwirtschaft X<br />
Viehhaltung X<br />
Ackerfläche X<br />
Forstwirtschaftliche Nutzung nach Waldgesetz X<br />
kurzumtriebige Energieholzgewinnung X<br />
Tab. 35: Lagezuordnung für Teilflächen <strong>de</strong>r in<br />
Tab. 34 i<strong>de</strong>ntifizierten Bo<strong>de</strong>nfunktion 3c<br />
Ausweisung <strong>de</strong>r Fläche entfällt innerhalb<br />
Tab. 36: Standortrelevanzprüfung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 3c<br />
partiell<br />
randlich<br />
im relevanten Umfeld<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 3c ist für <strong>de</strong>n Standort nicht relevant X<br />
bedingt relevant<br />
relevant<br />
dominant<br />
? in dieser Phase unklar<br />
Ist die Bo<strong>de</strong>nfunktion durch die Standortnutzung in <strong>de</strong>r Vergangenheit, gegenwärtig o<strong>de</strong>r zukünftig<br />
schädlich verän<strong>de</strong>rt bzw. beeinträchtigt?<br />
Tab. 37: Einschätzung <strong>de</strong>r Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 3c<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 3c ist am Standort unbeeinträchtigt X<br />
geringfügig beeinträchtigt<br />
beeinträchtigt<br />
außer Funktion<br />
? in dieser Phase unklar<br />
80 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Resümee<br />
Abb. 23: Risikoeinstufung für die Bo<strong>de</strong>nfunktion 3c<br />
am Mo<strong>de</strong>llstandort A ROTASYM Pößneck<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 3c (Funktion als Standort für<br />
die land- und forstwirtschaftliche Nutzung) ist für<br />
<strong>de</strong>n Standort nicht relevant. Der Standort befin<strong>de</strong>t<br />
sich inmitten eines Industriegebietes. Es existieren<br />
keine planungsrechtlichen Ausweisungen für<br />
land- o<strong>de</strong>r forstwirtschaftliche Nutzungen.<br />
ES besteht somit auch kein Risiko.<br />
Bo<strong>de</strong>nfunktion 3d: Funktion als Standort für sonstige wirtschaftliche und öffentliche<br />
Nutzung, Verkehr, Ver- und Entsorgung<br />
Tab. 38: Zuordnung laut planungsrechtlicher Ausweisung/fachlichen Anhaltspunkten<br />
Funktion als ja nein<br />
Öffentliche Straßen und Plätze X<br />
Öffentliche/kommunale Gelän<strong>de</strong>, Verwaltung, Versorgung, Bildung, Gesundheitswesen X<br />
Standorte zur Abfallannahme, Recycling, Lagerung X<br />
Han<strong>de</strong>lseinrichtungen X<br />
Gewerbeflächen X<br />
Industrieflächen X<br />
Logistikstandorte X<br />
Flächen <strong>von</strong> Versorgungsträgern Energie X<br />
Deponien/Abwasserreinigung X<br />
Überregionale Straßentrassen X<br />
Schienentrassen X<br />
Flugplätze X<br />
Hafen/Wasserstraßen X<br />
Bemerkung: Der Standort liegt <strong>de</strong>rzeit brach.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 81
Tab. 39: Lagezuordnung für Teilflächen <strong>de</strong>r in Tab. 38 i<strong>de</strong>ntifizierten Bo<strong>de</strong>nfunktion 3d<br />
Ausweisung <strong>de</strong>r Fläche innerhalb X<br />
Bemerkung: Der Standort liegt <strong>de</strong>rzeit brach.<br />
Tab. 40: Standortrelevanzprüfung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 3d<br />
partiell<br />
randlich<br />
im relevanten Umfeld<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 3d ist für <strong>de</strong>n Standort nicht relevant<br />
Bemerkung: Der Standort liegt <strong>de</strong>rzeit brach.<br />
bedingt relevant<br />
relevant X<br />
dominant<br />
? in dieser Phase unklar<br />
Ist die Bo<strong>de</strong>nfunktion durch die Standortnutzung in <strong>de</strong>r Vergangenheit, gegenwärtig o<strong>de</strong>r zukünftig<br />
schädlich verän<strong>de</strong>rt bzw. beeinträchtigt?<br />
Tab. 41: Einschätzung <strong>de</strong>r Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 3d<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 3d ist am Standort unbeeinträchtigt<br />
geringfügig beeinträchtigt X<br />
beeinträchtigt<br />
außer Funktion<br />
? in dieser Phase unklar<br />
82 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Resümee<br />
Abb. 24: Risikoeinstufung für die Bo<strong>de</strong>nfunktion 3d<br />
am Mo<strong>de</strong>llstandort A ROTASYM Pößneck<br />
<strong>Die</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktion 3d (Funktion als Standort für<br />
sonstige wirtschaftliche und öffentliche Nutzungen,<br />
Verkehr, Ver- und Entsorgung) ist für <strong>de</strong>n<br />
Standort relevant.<br />
<strong>Die</strong> am Standort nachgewiesenen vornutzungsbedingten<br />
punktuell, stofflichen und strukturellen<br />
Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns stellen im Zusammenhang<br />
mit <strong>de</strong>r planungsrechtlich zulässigen<br />
Nachnutzung unter Einhaltung <strong>de</strong>s Stan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r<br />
Technik (u.a. Baugrundbeschaffenheit) nur eine<br />
geringfügige Beeinträchtigung dar.<br />
Es wird insgesamt ein mittleres Risiko abgeleitet.<br />
Auswertung und Ableitung <strong>de</strong>s verhältnismäßigen Sollzustan<strong>de</strong>s<br />
Tab. 42: zusammenfassen<strong>de</strong> Prüftabelle zur Einschätzung <strong>de</strong>r Beeinträchtigung <strong>de</strong>r standortrelevanten Bo<strong>de</strong>nfunktionen<br />
Bo<strong>de</strong>nfunktionen<br />
gemäß § 2 Abs. 2 BBodSchG<br />
1a Funktion als Lebensgrundlage und Lebensraum für<br />
Menschen, Tiere, Pflanzen und Bo<strong>de</strong>norganismen<br />
1b Funktion als Bestandteil <strong>de</strong>s Naturhaushalts, insbeson<strong>de</strong>re<br />
mit seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen<br />
1c Funktion als Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für<br />
stoffliche Einwirkungen aufgrund <strong>de</strong>r Filter-, Puffer-, und<br />
Stoffumwandlungseigenschaften, insbeson<strong>de</strong>re auch<br />
zum Schutz <strong>de</strong>s Grundwassers<br />
Relevanz für <strong>de</strong>n<br />
Standort<br />
nicht standortre-<br />
levant<br />
bedingt stanort-<br />
relevant<br />
standortrelevant<br />
standortdomi-<br />
nant<br />
Einschätzung <strong>de</strong>r<br />
Beeinträchtigung <strong>de</strong>r<br />
Bo<strong>de</strong>nfunktionen 4<br />
unbeeinträchtigt<br />
geringfügig beein-<br />
trächtigt<br />
beeinträchtigt<br />
außer Funktion<br />
<br />
<br />
<br />
2 Funktion als Archiv <strong>de</strong>r Natur- und Kulturgeschichte <br />
3a Funktion als Rohstofflagerstätte <br />
3b Funktion als Siedlungs- und Erholungsfläche <br />
3c Funktion als Standort für die land- und forstwirtschaftliche<br />
Nutzung<br />
3d Funktion als Standort für sonstige wirtschaftliche und<br />
öffentliche Nutzungen, Verkehr, Ver- und Entsorgung<br />
<br />
<br />
4 Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r standortrelevanten Bo<strong>de</strong>nfunktionen durch schädliche Bo<strong>de</strong>nverän<strong>de</strong>rungen i. S. § 2<br />
Abs. 3 BBodSchG<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 83
Abb. 25: Synopsis <strong>de</strong>r Einstufung <strong>de</strong>r 8 Bo<strong>de</strong>nfunktionen<br />
und Ableitung eines verhältnismäßigen<br />
Sanierungszieles<br />
( = Verringerung <strong>de</strong>s Betroffenheitsgra<strong>de</strong>s)<br />
schutzgutspezifische Betroffenheitsgra<strong>de</strong><br />
0 - nicht betroffen<br />
1 - geringfügig betroffen<br />
2 - betroffen<br />
3 - außer Funktion<br />
nutzungsspezifische Sensibilitäts-/Vulnerabilitätsgra<strong>de</strong><br />
0 - robust<br />
1 - gering sensibel<br />
2 - sensibel<br />
3 - höchst sensibel<br />
RK = Risikoklassen<br />
RK 1: kein Risiko<br />
RK 2: geringes Risiko<br />
RK 3: mittleres Risiko<br />
RK 4: hohes Risiko<br />
RK 5: sehr hohes Risiko<br />
RK 6: akute Gefahr<br />
In <strong>de</strong>r Synopsis <strong>de</strong>r Risikoklassifizierung für die 8 Bo<strong>de</strong>nfunktionen (siehe Abb. 25) ergeben sich:<br />
RK 1 (kein Risiko): Bo<strong>de</strong>nfunktionen 2, 3a,3b,3c<br />
RK 2 (geringes Risiko): Bo<strong>de</strong>nfunktion 1c<br />
RK 3 (mittleres Risiko): Bo<strong>de</strong>nfunktionen 1a, 1b, 3d<br />
RK 4 (hohes Risiko): entfällt<br />
RK 5 (sehr hohes Risiko): entfällt<br />
RK 6 (akute Gefahr): entfällt<br />
Fazit: Lediglich für die Bo<strong>de</strong>nfunktionen 1a, 1b und 3d bestehen gewisse Risiken,<br />
die bei einer Standortentwicklung im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong>rückbau,<br />
Eingriffen in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n und ggf. einer<br />
Vorflutergestaltung (Verrohrungsrückbau) angemessen zu berücksichtigen<br />
sind.<br />
Gemäß <strong>de</strong>r postulierten Verfahrensweise zur Anwendung <strong>de</strong>s Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes<br />
sind Gefahrenabwehrmaßnahmen mit <strong>de</strong>m<br />
Ziel einer angemessenen Verringerung <strong>de</strong>s Beeinträchtigungsgra<strong>de</strong>s<br />
<strong>von</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktionen nicht erfor<strong>de</strong>rlich. Es besteht somit kein<br />
Inanspruchnahmerisiko, dass aus <strong>de</strong>r Beeinträchtigung <strong>von</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktionen<br />
abzuleiten wäre.<br />
84 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
5.1.3. Einstufung/Graduierung oberflächenwasserbezogener Risikofaktoren<br />
Relevanz- und Beeinträchtigungsprüfung <strong>von</strong> Oberflächenwasservorkommen<br />
Der Standort wird durch die zentrale Vorflut <strong>de</strong>r Kotschau durchflossen und fungiert prognostisch<br />
als Grundwasserentlastungsgebiet.<br />
Tab. 43: Einstufung <strong>von</strong> Oberflächengewässern auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>s Kriteriums ‚Ressourcenwert’ und Definition <strong>de</strong>r adäquaten<br />
Prüfkriterien für <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstandort A ROTASYM Pößneck<br />
Kriterium<br />
Vorhan<strong>de</strong>nsein<br />
u. Ressourcenwert<br />
<strong>de</strong>s Gewässers<br />
nicht<br />
relevant<br />
Prüfkriterium Ressourcenwert <strong>de</strong>s Oberflächengewässers X<br />
a) unter wasserwirtschaftlichem<br />
Aspekt<br />
b) unter ökosystemarem Aspekt a) b)<br />
kein Oberflächengewässer auf <strong>de</strong>m Standort und in <strong>de</strong>r vom Standort<br />
beeinflussbaren Umgebung vorhan<strong>de</strong>n<br />
gering Oberflächengewässer, die nicht für<br />
Trinkwassergewinnung o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />
sensible Zwecke genutzt wer<strong>de</strong>n<br />
können, ‚Brauchwasser’<br />
mittel Oberflächengewässer, die aktuell<br />
o<strong>de</strong>r potentiell zur Trinkwassergewinnung<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n können/könnten<br />
- die jedoch ohne beson<strong>de</strong>ren<br />
wasserwirtschaftlichen<br />
o<strong>de</strong>r balneologischen Schutzstatus<br />
sind<br />
hoch Oberflächengewässer hoher Verletzbarkeit<br />
und unersetzbare Trinkwasservorkommen<br />
sowie Wasservorkommen<br />
im Bereich <strong>von</strong> Trinkwasser-<br />
und Heilwasserschutzgebieten<br />
Oberflächengewässer in Industriegebieten;<br />
bei Fließgewässern<br />
solche <strong>de</strong>r Güteklassen III, III-IV<br />
und IV<br />
Oberflächengewässer als Bestandteil<br />
<strong>von</strong> Gebieten mit naturnaher<br />
Flächennutzung; kein naturschutzrechtlicher<br />
Schutzstatus;<br />
Oberflächengewässer <strong>de</strong>r Güteklassen<br />
II und II-III<br />
Gewässer großer ökologischer<br />
Be<strong>de</strong>utung; Bestandteil <strong>von</strong> Naturschutz-<br />
und Landschaftsschutzgebieten<br />
o<strong>de</strong>r geschützter<br />
Biotope, Oberflächengewässer<br />
<strong>de</strong>r Güteklassen I und I-II<br />
Tab. 44: Beurteilung <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit <strong>de</strong>r Verunreinigung <strong>von</strong> Oberflächengewässern auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>s Kriteriums<br />
‚Schadstoffausbreitungsten<strong>de</strong>nz’ für <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstandort A<br />
Kriterium Eintrag <strong>von</strong><br />
Schadstoffen und Ten<strong>de</strong>nz<br />
<strong>de</strong>rer Ausbreitung<br />
kein<br />
Eintrag<br />
Prüfkriterium Schadstoffausbreitungsten<strong>de</strong>nz<br />
im Oberflächengewässer<br />
Es sind nachweislich keine standortbürtigen Schadstoffe in beeinflussbare<br />
Oberflächengewässer eingetragen wor<strong>de</strong>n bzw. ein solcher<br />
Eintrag ist nicht zu prognostizieren.<br />
Ein messbarer o<strong>de</strong>r zu prognostizieren<strong>de</strong>r Eintrag standortbürtiger<br />
Schadstoffe ist vernachlässigbar gering bzw. punktuell o<strong>de</strong>r aufgrund<br />
einer geringen Umweltrelevanz <strong>de</strong>s Schadstoffes vernachlässigbar.<br />
X X<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 85<br />
X
Kriterium Eintrag <strong>von</strong><br />
Schadstoffen und Ten<strong>de</strong>nz<br />
<strong>de</strong>rer Ausbreitung<br />
Prüfkriterium Schadstoffausbreitungsten<strong>de</strong>nz<br />
im Oberflächengewässer<br />
regressiv Auf <strong>de</strong>r Basis <strong>von</strong> Messergebnissen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rer belastbarer Indizien<br />
ist nachgewiesen o<strong>de</strong>r zu prognostizieren, dass die Konzentrationen<br />
<strong>de</strong>r das Gewässer verunreinigen<strong>de</strong>n standortbürtigen Schadstoffe<br />
rückläufig sind.<br />
Es liegen Informationen o<strong>de</strong>r Indizien dafür vor, dass ein weiterer<br />
<strong>von</strong> <strong>de</strong>r Quelle ausgehen<strong>de</strong>r Schadstoffnachschub nicht zu besorgen<br />
ist (beispielsweise durch die Einstellung stark emittieren<strong>de</strong>r<br />
Produktionsprozesse o<strong>de</strong>r durch die Sanierung).<br />
stagnativ Auf <strong>de</strong>r Basis <strong>von</strong> Messergebnissen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rer belastbarer Indizien<br />
ist nachgewiesen, dass die Konzentrationen <strong>de</strong>r das Gewässer<br />
verunreinigen<strong>de</strong>n standortbürtigen Schadstoffe im üblichen Schwankungsbereich<br />
gleichbleibend sind.<br />
Es liegen Informationen o<strong>de</strong>r Indizien dafür vor, dass ein weiterer<br />
<strong>von</strong> <strong>de</strong>r Quelle ausgehen<strong>de</strong>r Schadstoffnachschub nicht zu besorgen<br />
ist.<br />
progressiv Auf <strong>de</strong>r Basis <strong>von</strong> Messergebnissen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rer belastbarer Indizien<br />
ist nachgewiesen o<strong>de</strong>r zu prognostizieren, dass die Konzentrationen<br />
<strong>de</strong>r das Oberflächengewässer verunreinigen<strong>de</strong>n<br />
standortbürtigen Schadstoffe ansteigen.<br />
Es liegen Informationen o<strong>de</strong>r Indizien dafür vor, dass ein weiterer<br />
<strong>von</strong> <strong>de</strong>r Quelle ausgehen<strong>de</strong>r Schadstoffnachschub, <strong>de</strong>r prognostisch<br />
zu einer weiteren Erhöhung <strong>de</strong>r Freisetzungsraten in das Gewässerführen<br />
könnte, zu besorgen ist.<br />
Ableitung <strong>de</strong>r Risikoklasse und verhältnismäßiger Sanierungsoptionen<br />
für ein betroffenes Oberflächengewässer<br />
Abb. 26: Risikoeinstufung für Oberflächengewässer<br />
am Mo<strong>de</strong>llstandort A<br />
Das Oberflächengewässer <strong>de</strong>s Kotschaubaches<br />
hat am Standort sowohl unter wasserwirtschaftlichen<br />
als auch unter ökosystemaren Aspekten nur<br />
einen geringen Ressourcenwert.<br />
<strong>Die</strong> Beeinflussung <strong>de</strong>r Wasserqualität <strong>de</strong>s Kotschaubaches<br />
durch standortbürtige Schadstoffe<br />
wird als gering bewertet. Sofern in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
relevante Schadstoffeinträge erfolgten,<br />
wird <strong>de</strong>ren Konzentrationsentwicklung über die<br />
Zeit bis heute als rückläufig eingeschätzt.<br />
Es besteht somit insgesamt nur ein geringes Risiko.<br />
86 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
X<br />
X
5.1.4. Umsetzung <strong>de</strong>s Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes bei Sanierungsmaßnahmen<br />
zum Schutz <strong>de</strong>s Grundwassers<br />
Oberes Grundwasservorkommen<br />
Einstufung/Graduierung grundwasserschutzbezogener Risikofaktoren<br />
Tab. 45: Ressourcenwert <strong>de</strong>s Oberen Grundwasservorkommens am Mo<strong>de</strong>llstandort A<br />
Kriterium<br />
Vorhan<strong>de</strong>nsein<br />
u. Ressourcenwert<br />
<strong>de</strong>s Grundwassers<br />
nicht<br />
relevant<br />
Prüfkriterium Ressourcenwert <strong>de</strong>s Grundwassers X<br />
a) unter wasserwirtschaftlichem<br />
Aspekt<br />
b) unter ökosystemarem Aspekt a) b)<br />
kein Grundwasserkörper im Standortbereich und in <strong>de</strong>r vom Standort<br />
beeinflussbaren Umgebung vorhan<strong>de</strong>n<br />
gering Grundwasservorkommen, die<br />
aufgrund ihres natürlichen Chemismus<br />
und/o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Ergiebigkeit<br />
nicht für Trinkwassergewinnung<br />
o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re sensible Zwecke<br />
geeignet sind<br />
mittel Grundwasservorkommen, die<br />
aktuell o<strong>de</strong>r potentiell zur Trinkwassergewinnung<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n<br />
können/könnten - die jedoch ohne<br />
beson<strong>de</strong>ren wasserwirtschaftlichen<br />
o<strong>de</strong>r balneologischen<br />
Schutzstatus sind<br />
hoch Grundwässer hoher Verletzbarkeit<br />
und unersetzbare Trinkwasservorkommen,<br />
darunter Grundwasservorkommen<br />
im Bereich <strong>von</strong> Trinkwasser-<br />
und Heilwasserschutzgebieten<br />
Grundwasservorkommen mit geringer<br />
Ergiebigkeit und/o<strong>de</strong>r mit<br />
schädlichen geogenen Stoffbelastungen<br />
sowie Grundwässer in<br />
Industriegebieten<br />
Grundwasservorkommen als Bestandteil<br />
<strong>von</strong> Gebieten mit naturnaher<br />
Flächennutzung; kein naturschutzrechtlicher<br />
Schutzstatus<br />
Grundwasservorkommen großer<br />
ökologischer Be<strong>de</strong>utung; Bestandteil<br />
<strong>von</strong> Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten<br />
o<strong>de</strong>r geschützter<br />
Biotope<br />
Tab. 46: Beurteilung <strong>de</strong>r Schadstoffausbreitungsten<strong>de</strong>nz im Oberen Grundwasservorkommen am Mo<strong>de</strong>llstandort A<br />
Kriterium Eintrag <strong>von</strong><br />
Schadstoffen und Ten<strong>de</strong>nz<br />
<strong>de</strong>rer Ausbreitung<br />
kein<br />
Eintrag<br />
Prüfkriterium Schadstoffausbreitungsten<strong>de</strong>nz<br />
im Grundwasser<br />
Es sind nachweislich keine standortbürtigen Schadstoffe in beeinflussbare<br />
Grundwasservorkommen eingetragen wor<strong>de</strong>n bzw. ein<br />
solcher Eintrag ist nicht zu prognostizieren.<br />
Ein messbarer o<strong>de</strong>r zu prognostizieren<strong>de</strong>r Eintrag standortbürtiger<br />
Schadstoffe ist vernachlässigbar gering bzw. punktuell o<strong>de</strong>r aufgrund<br />
einer geringen Umweltrelevanz <strong>de</strong>s Schadstoffes vernachlässigbar.<br />
X X<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 87<br />
X
egressiv Auf <strong>de</strong>r Basis <strong>von</strong> Messergebnissen (Zeitreihen) im Grundwasserabstromigen<br />
Bereich <strong>de</strong>s Standortes ist nachgewiesen, dass die<br />
Konzentrationen <strong>de</strong>r das Grundwasser verunreinigen<strong>de</strong>n<br />
standortbürtigen Schadstoffe zurückgegangen sind.<br />
Es liegen Informationen o<strong>de</strong>r Indizien dafür vor, dass ein weiterer<br />
<strong>von</strong> <strong>de</strong>r Quelle ausgehen<strong>de</strong>r Schadstoffnachschub nicht zu besorgen<br />
ist (beispielsweise durch die Einstellung stark emittieren<strong>de</strong>r<br />
Produktionsprozesse o<strong>de</strong>r durch die Sanierung/Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>von</strong><br />
Produktionsanlagen).<br />
Es liegen Informationen o<strong>de</strong>r Indizien dafür vor, dass ein Nachschub<br />
<strong>von</strong> Schadstoffen, die ‚bereits auf <strong>de</strong>m Wege’ <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Schadstoffquelle<br />
zum Grundwasservorkommen sind, nicht zu einer Erhöhung<br />
<strong>de</strong>r Freisetzung in das Grundwasservorkommen führen wer<strong>de</strong>n.<br />
Kriterium Eintrag <strong>von</strong><br />
Schadstoffen und Ten<strong>de</strong>nz<br />
<strong>de</strong>rer Ausbreitung<br />
Prüfkriterium Schadstoffausbreitungsten<strong>de</strong>nz<br />
im Grundwasser<br />
stagnativ Auf <strong>de</strong>r Basis <strong>von</strong> Messergebnissen (Zeitreihen) im Grundwasserabstromigen<br />
Bereich <strong>de</strong>s Standortes ist nachgewiesen, dass die<br />
Konzentrationen <strong>de</strong>r das Grundwasser verunreinigen<strong>de</strong>n<br />
standortbürtigen Schadstoffe im üblichen Konzentrationsschwankungsbereich<br />
konstant sind.<br />
Es liegen Informationen o<strong>de</strong>r Indizien dafür vor, dass ein weiterer<br />
<strong>von</strong> <strong>de</strong>r Quelle ausgehen<strong>de</strong>r Schadstoffnachschub, <strong>de</strong>r prognostisch<br />
zu einer Erhöhung <strong>de</strong>r Freisetzungsraten in das Grundwasservorkommen<br />
führen könnte, nicht zu besorgen ist (s.o.).<br />
Es liegen Informationen o<strong>de</strong>r Indizien dafür vor, dass ein Nachschub<br />
<strong>von</strong> Schadstoffen, die ‚bereits auf <strong>de</strong>m Wege’ <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Schadstoffquelle<br />
zum Grundwasservorkommen sind, nicht zu einer Erhöhung<br />
<strong>de</strong>r Freisetzung in das Grundwasservorkommen führen wer<strong>de</strong>n.<br />
progressiv Auf <strong>de</strong>r Basis <strong>von</strong> Messergebnissen (Zeitreihen) im Grundwasserabstromigen<br />
Bereich <strong>de</strong>s Standortes ist nachgewiesen, dass die<br />
Konzentrationen <strong>de</strong>r das Grundwasser verunreinigen<strong>de</strong>n<br />
standortbürtigen Schadstoffe signifikant ansteigen.<br />
Es liegen Informationen o<strong>de</strong>r Indizien dafür vor, dass ein weiterer<br />
<strong>von</strong> <strong>de</strong>r Quelle ausgehen<strong>de</strong>r Schadstoffnachschub, <strong>de</strong>r prognostisch<br />
zu einer weiteren Erhöhung <strong>de</strong>r Freisetzungsraten in das Grundwasservorkommen<br />
führen könnte, zu besorgen ist.<br />
Ableitung <strong>de</strong>r Risikoklasse und verhältnismäßiger Sanierungsoptionen<br />
für das Obere Grundwasservorkommen<br />
Der Obere Grundwasserleiter (quartärer Talgrundwasserleiter)<br />
hat am Standort sowohl unter<br />
wasserwirtschaftlichen als auch unter ökosystemaren<br />
Aspekten nur einen geringen Ressourcenwert.<br />
<strong>Die</strong> Beeinflussung <strong>de</strong>r Wasserqualität durch <strong>de</strong>n<br />
standortbürtige Schadstoffe konnte in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
für <strong>de</strong>n Schadstoffparameter LHKW punktuell<br />
sicher nachgewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />
Vorbehaltlich eines konkreten aktuellen Nachweises<br />
<strong>de</strong>r Wasserqualität ist unter Berücksichtigung<br />
aller Umstän<strong>de</strong> <strong>von</strong> einer regressiven Ausbreitungsten<strong>de</strong>nz<br />
auszugehen.<br />
Es besteht somit insgesamt nur ein geringes Risiko.<br />
88 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
X<br />
X
Abb. 27: Risikoeinstufung <strong>de</strong>s Oberen Grundwasservorkommens<br />
am Mo<strong>de</strong>llstandort A<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 89
Unteres Grundwasservorkommen<br />
Einstufung/Graduierung grundwasserschutzbezogener Risikofaktoren<br />
Tab. 47: Ressourcenwert <strong>de</strong>s Unteren Grundwasservorkommens am Mo<strong>de</strong>llstandort A<br />
Kriterium<br />
Vorhan<strong>de</strong>nsein<br />
u. Ressourcenwert<br />
<strong>de</strong>s Grundwassers<br />
nicht<br />
relevant<br />
Prüfkriterium Ressourcenwert <strong>de</strong>s Grundwassers X<br />
a) unter wasserwirtschaftlichem<br />
Aspekt<br />
90 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
b) unter ökosystemarem Aspekt a) b)<br />
kein Grundwasserkörper im Standortbereich und in <strong>de</strong>r vom Standort<br />
beeinflussbaren Umgebung vorhan<strong>de</strong>n<br />
gering Grundwasservorkommen, die<br />
aufgrund ihres natürlichen Chemismus<br />
und/o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Ergiebigkeit<br />
nicht für Trinkwassergewinnung<br />
o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re sensible Zwecke<br />
geeignet sind<br />
mittel Grundwasservorkommen, die<br />
aktuell o<strong>de</strong>r potentiell zur Trinkwassergewinnung<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n<br />
können/könnten - die jedoch<br />
ohne beson<strong>de</strong>ren wasserwirtschaftlichen<br />
o<strong>de</strong>r balneologischen<br />
Schutzstatus sind<br />
hoch Grundwässer hoher Verletzbarkeit<br />
und unersetzbare Trinkwasservorkommen,<br />
darunter Grundwasservorkommen<br />
im Bereich<br />
<strong>von</strong> Trinkwasser- und Heilwasserschutzgebieten<br />
Grundwasservorkommen mit geringer<br />
Ergiebigkeit und/o<strong>de</strong>r mit schädlichen<br />
geogenen Stoffbelastungen<br />
sowie Grundwässer in Industriegebieten<br />
Grundwasservorkommen als Bestandteil<br />
<strong>von</strong> Gebieten mit naturnaher<br />
Flächennutzung; kein naturschutzrechtlicher<br />
Schutzstatus<br />
Grundwasservorkommen großer<br />
ökologischer Be<strong>de</strong>utung; Bestandteil<br />
<strong>von</strong> Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten<br />
o<strong>de</strong>r geschützter<br />
Biotope<br />
Tab. 48: Beurteilung <strong>de</strong>r Schadstoffausbreitungsten<strong>de</strong>nz im Unteren Grundwasservorkommen am Mo<strong>de</strong>llstandort A<br />
Kriterium Eintrag <strong>von</strong><br />
Schadstoffen und Ten<strong>de</strong>nz<br />
<strong>de</strong>rer Ausbreitung<br />
kein<br />
Eintrag<br />
Prüfkriterium Schadstoffausbreitungsten<strong>de</strong>nz<br />
im Grundwasser<br />
Es sind nachweislich keine standortbürtigen Schadstoffe in beeinflussbare<br />
Grundwasservorkommen eingetragen wor<strong>de</strong>n bzw. ein<br />
solcher Eintrag ist nicht zu prognostizieren.<br />
Ein messbarer o<strong>de</strong>r zu prognostizieren<strong>de</strong>r Eintrag standortbürtiger<br />
Schadstoffe ist vernachlässigbar gering bzw. punktuell o<strong>de</strong>r aufgrund<br />
einer geringen Umweltrelevanz <strong>de</strong>s Schadstoffes vernachlässigbar.<br />
regressiv Auf <strong>de</strong>r Basis <strong>von</strong> Messergebnissen (Zeitreihen) im Grundwasserabstromigen<br />
Bereich <strong>de</strong>s Standortes ist nachgewiesen, dass die<br />
Konzentrationen <strong>de</strong>r das Grundwasser verunreinigen<strong>de</strong>n<br />
standortbürtigen Schadstoffe zurückgegangen sind.<br />
Es liegen Informationen o<strong>de</strong>r Indizien dafür vor, dass ein weiterer<br />
<strong>von</strong> <strong>de</strong>r Quelle ausgehen<strong>de</strong>r Schadstoffnachschub nicht zu besorgen<br />
ist (beispielsweise durch die Einstellung stark emittieren<strong>de</strong>r<br />
Produktionsprozesse o<strong>de</strong>r durch die Sanierung/Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>von</strong><br />
Produktionsanlagen).<br />
Es liegen Informationen o<strong>de</strong>r Indizien dafür vor, dass ein Nachschub<br />
<strong>von</strong> Schadstoffen, die ‚bereits auf <strong>de</strong>m Wege’ <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Schadstoffquelle<br />
zum Grundwasservorkommen sind, nicht zu einer Erhöhung<br />
<strong>de</strong>r Freisetzung in das Grundwasservorkommen führen wer<strong>de</strong>n.<br />
X X<br />
X<br />
X
Kriterium Eintrag <strong>von</strong><br />
Schadstoffen und Ten<strong>de</strong>nz<br />
<strong>de</strong>rer Ausbreitung<br />
Prüfkriterium Schadstoffausbreitungsten<strong>de</strong>nz<br />
im Grundwasser<br />
stagnativ Auf <strong>de</strong>r Basis <strong>von</strong> Messergebnissen (Zeitreihen) im Grundwasserabstromigen<br />
Bereich <strong>de</strong>s Standortes ist nachgewiesen, dass die<br />
Konzentrationen <strong>de</strong>r das Grundwasser verunreinigen<strong>de</strong>n<br />
standortbürtigen Schadstoffe im üblichen Konzentrationsschwankungsbereich<br />
konstant sind.<br />
Es liegen Informationen o<strong>de</strong>r Indizien dafür vor, dass ein weiterer<br />
<strong>von</strong> <strong>de</strong>r Quelle ausgehen<strong>de</strong>r Schadstoffnachschub, <strong>de</strong>r prognostisch<br />
zu einer Erhöhung <strong>de</strong>r Freisetzungsraten in das Grundwasservorkommen<br />
führen könnte, nicht zu besorgen ist (s.o.).<br />
Es liegen Informationen o<strong>de</strong>r Indizien dafür vor, dass ein Nachschub<br />
<strong>von</strong> Schadstoffen, die ‚bereits auf <strong>de</strong>m Wege’ <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Schadstoffquelle<br />
zum Grundwasservorkommen sind, nicht zu einer Erhöhung<br />
<strong>de</strong>r Freisetzung in das Grundwasservorkommen führen wer<strong>de</strong>n.<br />
progressiv Auf <strong>de</strong>r Basis <strong>von</strong> Messergebnissen (Zeitreihen) im Grundwasserabstromigen<br />
Bereich <strong>de</strong>s Standortes ist nachgewiesen, dass die<br />
Konzentrationen <strong>de</strong>r das Grundwasser verunreinigen<strong>de</strong>n<br />
standortbürtigen Schadstoffe signifikant ansteigen.<br />
Es liegen Informationen o<strong>de</strong>r Indizien dafür vor, dass ein weiterer<br />
<strong>von</strong> <strong>de</strong>r Quelle ausgehen<strong>de</strong>r Schadstoffnachschub, <strong>de</strong>r prognostisch<br />
zu einer weiteren Erhöhung <strong>de</strong>r Freisetzungsraten in das Grundwasservorkommen<br />
führen könnte, zu besorgen ist.<br />
Ableitung <strong>de</strong>r Risikoklasse und verhältnismäßiger Sanierungsoptionen<br />
für das Untere Grundwasservorkommen<br />
Abb. 28: Risikoeinstufung <strong>de</strong>s Unteren Grundwasservorkommens<br />
am Mo<strong>de</strong>llstandort A<br />
ROTASYM Pößneck<br />
Der Untere Festgesteins-Grundwasserleiter wird<br />
im weiteren Standortbereich durch eine Reihe<br />
weiterer Altstandorte potenziell stofflich beeinflusst.<br />
Insgesamt ist mit <strong>de</strong>r Lage in <strong>de</strong>m Stadtgebiet,<br />
geogener stofflicher Beeinträchtigungen<br />
durch Sulfate sowie Nitratbelastungen (diffuser<br />
Schadstoffeintrag im weiteren Einzugsgebiet) <strong>von</strong><br />
einem nur geringen Ressourcenwert auszugehen.<br />
Vorbehaltlich weiterführen<strong>de</strong>r Erkenntnisse zur<br />
Grundwasserhydraulik ist <strong>de</strong>r konkrete Standortbereich<br />
als Grundwasserentlastungsgebiet zu bewerten.<br />
Eine Beeinflussung <strong>de</strong>s Unteren Grundwasserleiters<br />
ist vom Bewertungsstandort selbst somit<br />
nicht ableitbar, womit für <strong>de</strong>n Unteren Grundwasserleiter<br />
kein Risiko besteht.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 91<br />
X
5.1.5. Gesamt - Inanspruchnahmerisiko und <strong>de</strong>ssen Kostenprognose<br />
(Monetarisierung)<br />
<strong>Die</strong> Standortanalyse bzgl. möglicher Inanspruchnahmerisiken führte zu folgen<strong>de</strong>m Ergebnis:<br />
1. Es besteht kein Inanspruchnahmerisiko zur Wie<strong>de</strong>rherstellung beeinträchtigter Bo<strong>de</strong>nfunktionen.<br />
2. Es besteht kein Inanspruchnahmerisiko zum Schutz <strong>de</strong>r Oberflächengewässer und <strong>de</strong>s<br />
Grundwassers.<br />
Es wur<strong>de</strong> in Abschnitt 5.1.2 nachgewiesen, dass <strong>de</strong>r abgeleitete Beeinträchtigungsgrad <strong>von</strong> Bo<strong>de</strong>nfunktionen<br />
eine verhältnismäßige Gefahrenabwehr nicht rechtfertigt.<br />
Fazit: Für <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstandort A ROTASYM Pößneck sind keine Gefahrenabwehrmaßnahmen<br />
bzw. Kosten zur Inanspruchnahme ableitbar.<br />
5.2. Ermittlung <strong>de</strong>s theoretischen maximalen Investitionsrisikos<br />
<strong>Die</strong> Ermittlung <strong>de</strong>s Investitionsrisikos ist nur unter Zugrun<strong>de</strong>legung eines realen Investitionsprojektes<br />
möglich und erfolgt für <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstandort anhand <strong>de</strong>r vier <strong>städtebauliche</strong>n Varianten in Abschnitt<br />
6.2.<br />
In bestimmten Fällen wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Praxis <strong>von</strong> Gutachtern jedoch auch Kostenprognosen auf <strong>de</strong>r<br />
Grundlage <strong>von</strong> noch unscharfen <strong>städtebauliche</strong>n Vorprojekten verlangt o<strong>de</strong>r gar eine Ermittlung<br />
<strong>de</strong>r gesamten auf <strong>de</strong>r Standortfläche möglichen Investitionsrisiken beauftragt. <strong>Die</strong> Autoren haben<br />
aus <strong>de</strong>r Praxis die Erfahrung gemacht, dass beispielsweise<br />
- bei <strong>de</strong>r ‚Environmental Due Diligence’ im Rahmen <strong>von</strong> Firmenverkäufen o<strong>de</strong>r<br />
- bei <strong>de</strong>r Bildung <strong>von</strong> Rückstellungen im Rahmen <strong>von</strong> Unternehmensbilanzen<br />
- ein maximales Investitionsrisiko im Sinne eines aus kaufmännischer bzw. firmenstrategischer<br />
Sicht monetären worst-case-Szenarios zum Ansatz gebracht wird.<br />
Für das <strong>optirisk</strong>-Projekt ist das theoretische maximale Investitionsrisiko insofern interessant,<br />
da es einen Vergleichswert bil<strong>de</strong>t, an <strong>de</strong>m sich die Investitionsrisiken <strong>de</strong>r einzelnen <strong>städtebauliche</strong>n<br />
Varianten in Abschnitt 6.2 messen lassen können.<br />
Erfor<strong>de</strong>rlich ist eine Ermittlung <strong>de</strong>r gesamten auf <strong>de</strong>r Standortfläche möglichen Investitionsrisiken,<br />
die zusätzlich zu <strong>de</strong>n i<strong>de</strong>ntifizierten und monetarisierten Gefahrenabwehrmaßnahmen (Inanspruchnahmerisiken)<br />
aus 5.1 (im konkreten Falle keine Inanspruchnahme) bei <strong>de</strong>r Beseitigung aller umweltrelevanten<br />
Sachverhalte anfallen.<br />
Für die entstehen<strong>de</strong>n Kosten ist dabei <strong>von</strong> Belang, ob die Beseitigung <strong>de</strong>s theoretischen maximalen<br />
Investitionsrisikos zeitlich nach Gefahrenabwehrmaßnahmen erfolgt o<strong>de</strong>r technisch in einem<br />
Zuge mit diesen kombiniert durchgeführt wird (Einsparpotenziale). Am Mo<strong>de</strong>llstandort ROTASYM<br />
Pößneck entfallen Einsparpotenziale diesbezüglich, da Gefahrenabwehrmaßnahmen nicht durchzuführen<br />
sind.<br />
92 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Zunächst sind gemäß nachfolgen<strong>de</strong>r Tabelle die Risiken zu i<strong>de</strong>ntifizieren:<br />
Tab. 49: check-Tabelle zur I<strong>de</strong>ntifizierung <strong>de</strong>s theoretischen maximalen Investitionsrisikos für <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstandort A<br />
ja nein<br />
1 Bau- und Anlagenbestand (Technische Abrissaufwendungen Hoch- und Tiefbau über <strong>de</strong>m normalen<br />
Rahmen)<br />
1.1 Bestehen Investitionsrisiken bezüglich abfallrechtlicher Aufwendungen für die<br />
Hoch- und Tiefbausubstanz (belastete Bausubstanz ≥ Z 1.2, Asbest, Dachpappe,<br />
Teer usw.)?<br />
1.2 Bestehen Investitionsrisiken bezüglich <strong>de</strong>s Rückbaues und <strong>de</strong>r Entsorgung <strong>von</strong><br />
über- und unterirdischen Anlagen?<br />
1.3 Existieren Anhaltspunkte für weitere Investitionsrisiken, die durch <strong>de</strong>n Rückbau<br />
<strong>de</strong>s Bau- und Anlagenbestan<strong>de</strong>s entstehen können?<br />
2 Bo<strong>de</strong>n, Ablagerungen und Abfälle (Investitionsrisiken durch anthropogene Beeinträchtigungen)<br />
2.1 Bestehen Investitionsrisiken aufgrund <strong>von</strong> Kontaminationen <strong>von</strong> Bö<strong>de</strong>n, Ablagerungen/Auffüllungen<br />
≥ Z 1.2, die nicht Gegenstand <strong>von</strong> behördlich anzuordnen<strong>de</strong>n<br />
Gefahrenabwehrmaßnahmen sind?<br />
2.2 Bestehen Investitionsrisiken bzgl. schädlicher Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r natürlichen<br />
Bo<strong>de</strong>nstruktur (Baugrundverschlechterung)?<br />
2.3 Bestehen Investitionsrisiken bzgl. durchzuführen<strong>de</strong>r Abfallberäumungen? X<br />
2.4 Existieren Anhaltspunkte für weitere Investitionsrisiken durch anthropogene<br />
Beeinträchtigungen?<br />
3 Grund- und Oberflächenwässer (Investitionsrisiken durch anthropogene Beeinträchtigungen)<br />
3.1 Bestehen Investitionsrisiken aufgrund <strong>von</strong> Kontaminationen <strong>de</strong>s Grundwassers?<br />
3.2 Bestehen Investitionsrisiken aufgrund <strong>von</strong> Kontaminationen <strong>von</strong> Oberflächenwässern?<br />
4 Kampfmittel<br />
4.1 Bestehen Investitionsrisiken aufgrund eines Kampfmittelverdachtes? X<br />
Tab. 50: Kostenprognose <strong>de</strong>s theoretischen maximalen Investitionsrisikos für <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstandort A<br />
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
Gesamtkosten KG 100 bis 700 netto ohne MwSt. 488.820,00 €<br />
100 Grundstück 0,00 €<br />
120 Grundstücksnebenkosten 0,00 €<br />
126 Wertermittlungen, Untersuchungen zu Altlasten und <strong>de</strong>ren Beseitigung,<br />
Baugrunduntersuchungen und Untersuchungen über die Bebaubarkeit,<br />
soweit sie zur Beurteilung <strong>de</strong>s Grundstückswertes dienen<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 93<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
0,00 €<br />
126.100 <strong>optirisk</strong> 0,00 €<br />
(bereits erfolgt)<br />
200 Herrichten und Erschließen 476.500,00 €<br />
210 Herrichten (Kosten <strong>de</strong>r vorbereiten<strong>de</strong>n Maßnahmen auf <strong>de</strong>m Baugrundstück<br />
- hier theoretisches maximales Investrisiko)<br />
476.500,00 €
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
212 Abbruchmaßnahmen (investitionsvorbereiten<strong>de</strong> Rückbaumaßnahmen<br />
vorhan<strong>de</strong>ner Bauwerke, Ver- und Entsorgungsleitungen und Verkehrsanlagen<br />
soweit wie erfor<strong>de</strong>rlich)<br />
94 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
299.200,00 €<br />
212.100 Rückbau Versiegelung und sonstige unterirdische Bauwerke 299.200,00 €<br />
212.200 Hän<strong>de</strong>ln und Entsorgen <strong>von</strong>: 299.200,00 €<br />
212.220 Dachpappe, 170303* 300 t 200,00 €/t 60.000,00 €<br />
212.240 Wellasbestzement, 170605* 250 t 150,00 €/t 37.500,00 €<br />
212.260 Glaswolle, 170601*/170603* 40 t 160,00 €/t 6.400,00 €<br />
212.281 mineralölhaltiger Bauschutt,<br />
MKW 1.000-5.000 mg/kg<br />
212.282 mineralölhaltiger Bauschutt,<br />
MKW >5.000 mg/kg<br />
212.290 Elektronikschrott 160216* und sonstige<br />
gefährliche Abfälle (Behälterreste)<br />
4000 t 36,00 €/t 144.000,00 €<br />
500 t 63,00 €/t 31.500,00 €<br />
90 t 220,00 €/t 19.800,00 €<br />
213 Altlastenbeseitigung: Beseitigen <strong>von</strong> Kampfmitteln und an<strong>de</strong>ren gefährlichen<br />
Stoffen, Sanieren aller belasteten und kontaminierten Bö<strong>de</strong>n<br />
97.300,00 €<br />
213.100 Baugrubenherstellung 12.400,00 €<br />
213.110 Baustelleneinrichtung pschl. 10.000,00 €<br />
213.120 Lösen und La<strong>de</strong>n 1.600 m³ 1,50 €/m³ 2.400,00 €<br />
213.200 Transport und Entsorgung Bo<strong>de</strong>naushub getrennt nach Belastungsklassen <strong>de</strong>r<br />
Hauptkontaminanten<br />
213.210<br />
MKW mit Zuordnung bis einschließlich<br />
Z2, Sulfat und physiko-chemische<br />
>Z2 gemäß aktuell gültiger LAGA<br />
M20<br />
57.700,00 €<br />
800 m³ 26,00 €/m³ 20.800,00 €<br />
213.220 MKW 1000 bis 5000 mg/kg 500 m³ 36,00 €/m³ 18.000,00 €<br />
213.230 MKW > 5000 mg/kg 300 m³ 63,00 €/m³ 18.900,00 €<br />
213.400 Wie<strong>de</strong>rverfüllung, Baugrundverbesserung, Verdichtung 27.200,00 €<br />
213.420 verdichtungsfähiges Material nach<br />
Pößneck liefern<br />
213.430 großflächiger mehrteiliger verdichteter<br />
Einbau<br />
1.600 m³ 8,00 €/m³ 12.800,00 €<br />
1.600 m³ 9,00 €/m³ 14.400,00 €<br />
214 Herrichten <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>oberfläche (Ro<strong>de</strong>n <strong>von</strong> Bewuchs, Planieren, Bo<strong>de</strong>nbewegungen<br />
einschließlich Oberbo<strong>de</strong>nsicherung)<br />
214.900 Umbettung Gräber Umfeld ‚Gottesackerkirche’<br />
80.000,00 €<br />
pschl. 80.000,00 €<br />
700 Baunebenkosten 12.320,00 €<br />
730 Architekten- und Ingenieurleistungen 2.000,00 €<br />
739 sonstiges 2.000,00 €<br />
739.100 Bauüberwachung HOAI LP 8, 9 HOAI 2.000,00 €<br />
740 Gutachten und Beratung 10.320,00 €
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
743 Bo<strong>de</strong>nmechanik, Erd- und Grundbau 2.000,00 €<br />
743.100 Geotechnische Baubegleitung, Lastplattendruckversuche<br />
und geotechnische<br />
Fremdüberwachung Wie<strong>de</strong>reinbau<br />
pschl. 2.000,00 €<br />
744 Vermessung 4.400,00 €<br />
744.110 Beweissicherung Ausgangssituation 2 Stk. 1600 Stk. 3.200,00 €<br />
744.120 Hauffwerks- und Baugrubenaufmass 4 Stk. 300 Stk. 1.200,00 €<br />
749 Gutachten und Beratung, sonstiges 3.920,00 €<br />
749.100 Vor-Ort-Bo<strong>de</strong>nseparation, Massenmanagement,<br />
fachtechnische Entsorgungsbegleitung,<br />
Dokumentation,<br />
Probenahme<br />
749.200 analytische Deklarationskosten Bo<strong>de</strong>n<br />
* gefährlicher Abfall<br />
pschl. 3.200,00 €<br />
4 Stk. 180 Stk. 720,00 €<br />
Fazit: <strong>Die</strong> Beseitigung <strong>de</strong>s theoretischen maximalen Investitionsrisikos aufgrund<br />
umweltrelevanter Sachverhalte erfor<strong>de</strong>rt einen Kostenaufwand<br />
<strong>von</strong> ca. 489 T€.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 95
6. Ergebnisse:<br />
Interdisziplinäre Analyse und Konzept<br />
6.1. Konfliktanalyse<br />
Ein Handlungsbedarf bei altlastenbehafteten Grundstücken kann aus verschie<strong>de</strong>nen Grün<strong>de</strong>n entstehen,<br />
z.B.:<br />
- durch Sanierungsanordnung <strong>de</strong>r Umweltbehör<strong>de</strong>, da vom Grundstück Gefahren ausgehen<br />
- die Stadt/Gemein<strong>de</strong> beabsichtigt eine Entwicklung <strong>de</strong>r Fläche<br />
- <strong>de</strong>r Eigentümer selbst hat eine Entwicklungsabsicht<br />
- das Grundstück soll verkauft/gekauft wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Mo<strong>de</strong>llstandort ROTASYM Pößneck soll einer baulichen Nutzung zugeführt wer<strong>de</strong>n. Ein wesentlicher<br />
Konflikt, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Praxis immer wie<strong>de</strong>r für Unbehagen sorgt, ist <strong>de</strong>r Konflikt zwischen<br />
<strong>städtebauliche</strong>n Belangen und altstandorttypischen Umweltrisiken.<br />
<strong>Die</strong> Standortentwicklungshemmnisse glie<strong>de</strong>rn sich in die drei Ebenen:<br />
- Rechtliche Aspekte<br />
- Finanzielle Aspekte<br />
- Fachtechnische Aspekte<br />
6.1.1. Rechtliche Konflikte<br />
(Eigentum, Ordnungsrecht, Baurecht, Inanspruchnahme)<br />
Konfliktsituation aufgrund <strong>de</strong>s Eigentums<br />
<strong>Die</strong> Verfügbarkeit <strong>de</strong>r Grundstücke ist eine Grundvorrausetzung für die Entwicklung <strong>von</strong> Flächen.<br />
Das eigentumsrechtliche Entwicklungshemmnis wird in <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n Übersicht (Abb. 29)<br />
ver<strong>de</strong>utlicht.<br />
Zur Entwicklung einer Fläche sind einerseits die Kenntnis aller betroffenen Grundstückseigentümer<br />
und an<strong>de</strong>rerseits die Kenntnis über <strong>de</strong>ren Verwertungsabsichten <strong>de</strong>r Grundstücke erfor<strong>de</strong>rlich. Als<br />
Eigentumsform wer<strong>de</strong>n das Alleineigentum sowie das gemeinsame Eigentum als Miteigentum und<br />
gesamthän<strong>de</strong>risches Eigentum unterschie<strong>de</strong>n. Beim Miteigentum kann je<strong>de</strong>r Eigentümer über seinen<br />
Anteil verfügen und je<strong>de</strong>r Zeit Teilung verlangen. Beim Gesamthandseigentum, das z.B. bei<br />
<strong>de</strong>r Erbengemeinschaft vorkommt, können grundsätzlich die Gesamthän<strong>de</strong>r nur gemeinsam über<br />
die ,Sache’ verfügen. In seltenen Fällen han<strong>de</strong>lt es sich bei <strong>de</strong>r zu entwickeln<strong>de</strong>n Fläche nur um<br />
ein Grundstück im Alleineigentum (alleiniges Besitz-, Verfügungs- und Nutzungsrecht über Gebäu<strong>de</strong><br />
und Grund und Bo<strong>de</strong>n). Erbengemeinschaften mit nicht geordneten Erbenfolgen, unbekannt<br />
verzogenen Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Erbengemeinschaft, Mitglie<strong>de</strong>rn im Ausland mit an<strong>de</strong>rem gelten<strong>de</strong>n<br />
Eigentumsrecht lassen die Ordnung <strong>de</strong>r Eigentumsverhältnisse manchmal zum Puzzlespiel unter<br />
Einsatz ,kriminalistischer Metho<strong>de</strong>n’ wer<strong>de</strong>n.<br />
Neben <strong>de</strong>r Auffindung aller betroffenen Grundstückseigentümer stehen oft die unterschiedlichen<br />
Eigentümerinteressen einer geordneten Entwicklung <strong>de</strong>r Fläche entgegen. Nicht nur unterschiedliche<br />
Vorstellungen über eine spätere Nutzung <strong>de</strong>s Grundstückes, son<strong>de</strong>rn oft auch überzogene<br />
Vorstellungen über eine wirtschaftliche Verwertung <strong>de</strong>r Fläche stellen sich als Entwicklungshemmnis<br />
dar. Neben privaten Regelungsmöglichkeiten wie z.B. Flächenerwerb, Flächentausch, besteht<br />
auch die Möglichkeit <strong>de</strong>r Anwendung öffentlich rechtlicher Verfahren, allerdings muss hier ein öffentliches<br />
Interesse zur Entwicklung <strong>de</strong>r Fläche vorliegen. <strong>Die</strong>se Verfahren sind stets mit einem<br />
erheblichen Zeitaufwand und finanziellen Belastungen verbun<strong>de</strong>n und wer<strong>de</strong>n daher in <strong>de</strong>r Praxis<br />
eher als ,letzte’ Möglichkeit angewandt.<br />
Als Eigentumsform wer<strong>de</strong>n das Alleineigentum sowie das gemeinsame Eigentum als Miteigentum<br />
und gesamthän<strong>de</strong>risches Eigentum unterschie<strong>de</strong>n (siehe Abb. 29).<br />
96 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Abb. 29: eigentumsrechtliche Entwicklungshemmnisse am Mo<strong>de</strong>llstandort A<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 97
<strong>Die</strong> Flurstücke <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llstandortes ROTASYM sind im Besitz eines Eigentümers. <strong>Die</strong> Eigentumsverhältnisse<br />
stellen sich wie folgt dar:<br />
Gesamtfläche: 3,6 ha: 100 % <strong>de</strong>r Fläche Stadt Pößneck<br />
Für die Stadt Pößneck tritt die LEG Thüringen als Treuhän<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Fläche auf.<br />
Auf <strong>de</strong>n Grundstücken ist eine Grunddienstbarkeit zugunsten <strong>de</strong>s Energieversorgungsunternehmens<br />
zur Leitungsführung <strong>von</strong> Mittelspannungskabeln eingetragen. Damit ist keine uneingeschränkte<br />
Verfügbarkeit <strong>de</strong>r Gesamtfläche gegeben.<br />
Fazit: Eine uneingeschränkte Entwicklung ist nur in Abhängigkeit <strong>von</strong> einer<br />
Einigung mit <strong>de</strong>m Energieversorgungsunternehmen bzgl. <strong>de</strong>ssen<br />
Grunddienstbarkeit möglich.<br />
Konfliktsituation aufgrund <strong>de</strong>s Baurechts<br />
Der Standort befin<strong>de</strong>t sich im Innenbereich. Der Flächennutzungsplan weist das Gebiet als gemischt<br />
genutzte Bauflächen aus. Ein Bebauungsplan für <strong>de</strong>n Standort befin<strong>de</strong>t sich im Aufstellungsverfahren.<br />
Insofern sind <strong>de</strong>rzeit noch alle baulichen Vorhaben für das Grundstück nach § 34<br />
Baugesetzbuch (BauGB- Zulässigkeit <strong>von</strong> Vorhaben innerhalb <strong>de</strong>r im Zusammenhang bebauten<br />
Ortsteile) und <strong>de</strong>n Zielen <strong>de</strong>s sich in Aufstellung befindlichen Bebauungsplanes hinsichtlich ihrer<br />
Genehmigungsfähigkeit zu beurteilen. Ziel <strong>de</strong>s Bebauungsplanes ist die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes<br />
sowie eines Elektrofachmarktes und einer Tankstelle (großflächiger Einzelhan<strong>de</strong>l).<br />
<strong>Die</strong>se Festsetzungen <strong>de</strong>s sich im Aufstellungsverfahren befindlichen Bebauungsplanes entsprechen<br />
nicht <strong>de</strong>n Zielen <strong>de</strong>r Flächennutzungsplanung, <strong>de</strong>r FNP müsste geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Flusslauf <strong>de</strong>r Kotschau soll nach <strong>de</strong>n bisher bekannten Festsetzungen <strong>de</strong>s Bebauungsplanes<br />
umverlegt wer<strong>de</strong>n (weiter in <strong>de</strong>n südlichen Randbereich <strong>de</strong>s Standortes hinein). Dabei sind die<br />
Bestimmungen <strong>de</strong>s Hochwasserschutzes (Gewässer II. Ordnung) zu beachten.<br />
Hinsichtlich <strong>de</strong>s Baunebenrechts sind bei <strong>de</strong>r Überplanung <strong>de</strong>s Gebietes baurechtlich beachtliche<br />
Regelungstatbestän<strong>de</strong> an<strong>de</strong>rer Rechtsgebiete wie z.B. <strong>de</strong>s Wasser-, Immissionsschutz-, Naturschutz-<br />
und Straßenrechts zu hinterfragen, die möglicherweise (je nach Art <strong>de</strong>r späteren Grundstücksnutzung)<br />
zu Entwicklungshemmnissen o<strong>de</strong>r Nutzungskonflikten führen könnten.<br />
Fazit: Aus baurechtlicher und baunutzungsrechtlicher Sicht bestehen <strong>de</strong>rzeit<br />
keine Entwicklungshemmnisse hinsichtlich bestehen<strong>de</strong>r Nutzungsabsichten<br />
(großflächiger Einzelhan<strong>de</strong>l).<br />
Konfliktsituation aufgrund <strong>de</strong>s Haftungsrisikos<br />
<strong>Die</strong> Frage <strong>de</strong>s Inanspruchnahme- o<strong>de</strong>r auch Haftungsrisikos aufgrund ökologischer Sachverhalte<br />
wur<strong>de</strong> im Rahmen dieser Arbeit intensiv diskutiert. <strong>Die</strong> ermittelten Risiken durch mineralölbelastete<br />
Bo<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n erst bei investitionsbedingten Bo<strong>de</strong>neingriffen relevant.<br />
Mit <strong>de</strong>r hier angewandten Methodik wur<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n Standort erstmals eine exakte Analyse hinsichtlich<br />
<strong>de</strong>s Haftungsrisikos vorgenommen, mit <strong>de</strong>m Ergebnis, das ein solches nicht besteht. <strong>Die</strong>ser<br />
Schritt schafft die erfor<strong>de</strong>rliche Klarheit über die monetären Risiken für eine Nachnutzung bzw.<br />
Renaturierung insofern, dass keine behördlichen Anordnungen zur Sanierung aufgrundlage bo<strong>de</strong>nschutzrechtlicher<br />
Normen zu erwarten sind.<br />
Fazit: Aufgrund <strong>de</strong>s Fehlens umweltrechtlicher Haftungstatbestän<strong>de</strong> besteht<br />
für die Standortentwicklung auch keine Konfliktsituation, die auf ein<br />
Inanspruchnahmerisiko zurückzuführen wäre.<br />
98 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
6.1.2. Finanzielle Aspekte<br />
(Städtebau, För<strong>de</strong>rinstrumente, Sanierungskosten Gefahrenabwehr,<br />
altstandorttypische Mehraufwendungen)<br />
Konfliktsituation aufgrund <strong>de</strong>r Kosten für die Berücksichtigung<br />
ökologischer Sachverhalte bei <strong>de</strong>r Standortentwicklung<br />
Ein Verkehrswertgutachten existiert zum Standort nicht. <strong>Die</strong> nachstehen<strong>de</strong> Tabelle gibt eine Übersicht<br />
über recherchierte Bo<strong>de</strong>nricht- und resultieren<strong>de</strong> Grundstückswerte. Angewen<strong>de</strong>t auf das<br />
Grundstück könnte nach erfolgter Sanierung ein Preis <strong>von</strong> 550 T€ erzielt wer<strong>de</strong>n. Allein das<br />
Inanspruchnahmerisiko zur Wie<strong>de</strong>rherstellung beeinträchtigter Bo<strong>de</strong>nfunktionen, monetarisiert mit<br />
rund 293 T€, nimmt damit rund 130 % <strong>de</strong>r Differenz aus <strong>de</strong>n Verkehrswerten <strong>de</strong>s ‚sanierten’ und<br />
‚unsanierten’ Grundstückes ein.<br />
Grundstückswert für ‚unsanierten Standort’: 16 €/m²<br />
(gem. Gutachterausschuss)<br />
Grundstücks-/Bo<strong>de</strong>nrichtwert sanierter Standort (gemessen an benachbarten<br />
Grundstücken, gem. Gutachterausschuss): 30 €/m²<br />
ca. 576 T€<br />
ca. 1.080 T€<br />
Differenz ca. 504 T€<br />
Inanspruchnahmerisiko entfällt<br />
Inanspruchnahmerisiken bestehen nicht (s.o.). Jedoch bestehen Investitionsrisiken aufgrund weiterer<br />
ökologischer Sachverhalte, betreffend:<br />
1. Kontaminationen <strong>von</strong> Bö<strong>de</strong>n, Ablagerungen/Auffüllungen ≥ Z 1.2, die nicht Gegenstand<br />
<strong>von</strong> behördlich anzuordnen<strong>de</strong>n Gefahrenabwehrmaßnahmen sind (Hauptkostenanteil),<br />
2. abfallrechtliche Aufwendungen für die Hoch- und Tiefbausubstanz (ohne <strong>de</strong>n Abriss<br />
selbst),<br />
3. schädliche Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r natürlichen Bo<strong>de</strong>nstruktur (Baugrundverschlechterung),<br />
4. durchzuführen<strong>de</strong> Abfallberäumungen und<br />
5. Status eines Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nkmals.<br />
<strong>Die</strong> Beseitigung all dieser Risiken (theoretisches maximales Investitionsrisiko) wür<strong>de</strong> einen Kostenaufwand<br />
<strong>von</strong> ca. 489 T€ erfor<strong>de</strong>rn. <strong>Die</strong>s ist jedoch umweltrechtlich bei Beibehaltung <strong>de</strong>s Status<br />
quo nicht erfor<strong>de</strong>rlich. Kosten fallen nur dann an, wenn im Rahmen <strong>de</strong>r Standortentwicklung die<br />
oben aufgeführten Positionen 1. - 5. berührt wer<strong>de</strong>n. Je nach Art <strong>de</strong>r Standortentwicklung wird<br />
unterschiedlich in Bö<strong>de</strong>n eingegriffen, wer<strong>de</strong>n Rückbau o<strong>de</strong>r Teilrückbau, Entsorgung <strong>von</strong> Abfällen<br />
usw. erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Unterschiedliche Standortentwicklungskonzepte beanspruchen somit differenzierte Anteile dieses<br />
theoretischen maximalen Investitionsrisikos. Beispielsweise wür<strong>de</strong>n bei Konzepten ohne Eingriffe<br />
in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n keine Kosten gem. Pos. 1 (s. o.) anfallen.<br />
<strong>Die</strong> in dieser Dokumentation aufgeführten Standortentwicklungskonzepte beanspruchen Kosten für<br />
die Beseitigung <strong>de</strong>s jeweiligen Investitionsrisikos in Höhe <strong>von</strong> 35 % bis max. 71 % <strong>de</strong>s theoretischen<br />
maximalen Investitionsrisikos je nach Konzeptvariante.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>s Umstan<strong>de</strong>s, dass für <strong>de</strong>n Standort kein Inanspruchnahmerisiko abgeleitet wur<strong>de</strong> und<br />
die Investitionsrisiken für die vier Konzeptvarianten in ihrer finanziellen Höhe unter <strong>de</strong>rjenigen<br />
Summe liegt, die <strong>de</strong>r Standort durch die ‚Sanierung’ (d. h. Entwicklung) an Wertsteigerung erfährt<br />
(ca. 504 T€), kann die Standortentwicklung aus Sicht <strong>de</strong>r ökologischen Sachverhalte rentierlich<br />
abgewickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 99
Land Thüringen und Städte und Gemein<strong>de</strong>n bedienen sich bei <strong>de</strong>r Flächenentwicklung oft eines<br />
Dritten. So hat z.B. die LEG Thüringen als Geschäftsbesorger <strong>de</strong>s Freistaates Thüringen bei <strong>de</strong>r<br />
Entwicklung <strong>von</strong> Flächen <strong>de</strong>s Son<strong>de</strong>rvermögens ‚WGT-Liegenschaften Thüringen’ sowie durch<br />
Städte und Gemein<strong>de</strong>n beauftragter Entwicklungsträger für Industrie- und Gewerbeflächen weitgehen<strong>de</strong><br />
Erfahrung. Inanspruchnahme und Investitionsrisiko wird hier <strong>von</strong> <strong>de</strong>r LEG Thüringen nach<br />
vorhan<strong>de</strong>ner Grundstücksverfügbarkeit übernommen.<br />
Eine Standortentwicklung altlastenbehafteter Grundstücke ist ohne Inanspruchnahme <strong>von</strong> För<strong>de</strong>rmitteln<br />
kaum möglich. Nachfolgend wer<strong>de</strong>n die hauptsächlichen För<strong>de</strong>rinstrumente zur Sanierung<br />
<strong>von</strong> Altlasten im Land Thüringen aufgezeigt:<br />
Geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n jegliche Maßnahmen, die auf <strong>de</strong>r Grundlage einer erteilten Freistellung nach<br />
Art.1 § 4 Abs.3 <strong>de</strong>s Umweltrahmengesetzes <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Demokratischen Republik vom 29.Juni<br />
1990 (GBl.I Nr. 42 S. 649) i.d.F. <strong>de</strong>s Art.12 <strong>de</strong>s Gesetzes zur Beseitigung <strong>von</strong> Hemmnissen bei <strong>de</strong>r<br />
Privatisierung <strong>von</strong> Unternehmen und zur För<strong>de</strong>rung <strong>von</strong> Investitionen vom 22. März 1991<br />
(BGBl.I S. 766) vom 22.03.1991 (GBl. I S.766) finanziert wer<strong>de</strong>n. Der Antrag auf Freistellung musste<br />
fristgerecht gestellt wer<strong>de</strong>n und ein Freistellungsbescheid vorliegen. <strong>Die</strong> Freistellung kann an<br />
Dritte übertragen wer<strong>de</strong>n.<br />
Richtlinie <strong>de</strong>s Freistaats Thüringen für die Gewährung <strong>von</strong> Zuwendungen im Rahmen <strong>de</strong>r Gemeinschaftsaufgabe<br />
‚Verbesserung <strong>de</strong>r regionalen Wirtschaftsstruktur’ (GA) – GA-Richtlinie<br />
Teil II: För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Ausbaus <strong>de</strong>r wirtschaftsnahen Infrastruktur<br />
Der Freistaat Thüringen gewährt Zuwendungen für <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>r wirtschaftsnahen Infrastruktur,<br />
soweit diese für die Entwicklung <strong>de</strong>r gewerblichen Wirtschaft erfor<strong>de</strong>rlich ist.<br />
För<strong>de</strong>rfähig ist die Wie<strong>de</strong>rherrichtung <strong>von</strong> brachliegen<strong>de</strong>n Industrie- und Gewerbegelän<strong>de</strong>n; hierzu<br />
gehören auch Maßnahmen zum Abbruch <strong>von</strong> Gebäu<strong>de</strong>n, Rückbaumaßnahmen und Maßnahmen<br />
zur Beseitigung <strong>von</strong> Altlasten, soweit diese für eine wirtschaftliche Nutzung <strong>de</strong>r Flächen erfor<strong>de</strong>rlich<br />
und wirtschaftlich vertretbar sind (Kosten-Nutzen-Nachweis).<br />
Zuwendungsempfänger ist <strong>de</strong>r Träger <strong>de</strong>r Maßnahme. Maßnahmeträger kann eine Gebietskörperschaft<br />
o<strong>de</strong>r ein kommunaler Zweckverband sein, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kommunalaufsicht untersteht. Der<br />
Maßnahmeträger kann die Ausführung, <strong>de</strong>n Betrieb und die Vermarktung <strong>de</strong>s GA-geför<strong>de</strong>rten Infrastrukturprojektes….<br />
an juristische Personen (z.B. LEG Thüringen), die auf Gewinnerzielung ausgerichtet<br />
sind, übertragen.<br />
Der Grundstückserwerb ist nicht för<strong>de</strong>rfähig, ist allerdings bei <strong>de</strong>r Zuwendung nachzuweisen. <strong>Die</strong><br />
LEG Thüringen nutzt im Rahmen <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>von</strong> Projekten vielfach diese För<strong>de</strong>rmöglichkeit.<br />
Zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Erschließung <strong>de</strong>s Standortes wird die Beseitigung <strong>de</strong>r Altlasten gleichzeitig vorgenommen.<br />
Zu diesem Zeitpunkt sind in <strong>de</strong>n seltensten Fällen die späteren Investoren bekannt.<br />
Eine <strong>städtebauliche</strong> <strong>Optimierung</strong> <strong>de</strong>s Vorhabens zur Einsparung <strong>von</strong> Kosten bei <strong>de</strong>r Beseitigung<br />
<strong>von</strong> Altlasten stellt sich in <strong>de</strong>r praktischen Umsetzung sehr schwer dar.<br />
Richtlinie <strong>de</strong>s Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt für die För<strong>de</strong>rung<br />
<strong>von</strong> Maßnahmen zur Altlastenbehandlung im Freistaat Thüringen – För<strong>de</strong>rrichtlinie Altlasten<br />
För<strong>de</strong>rfähig sind Maßnahmen <strong>de</strong>r<br />
- Erkundung, Untersuchung und Gefährdungsabschätzung<br />
- Sanierungsuntersuchung und –planung<br />
- Sanierung<br />
- Überwachung und Eigenkontrolle<br />
<strong>von</strong> altlastenverdächtigen Flächen und Altlasten gemäß <strong>de</strong>m BBodSchG.<br />
Zuwendungsempfänger können sein:<br />
- Thüringer Körperschaften <strong>de</strong>s öffentlichen Rechts wie Gemein<strong>de</strong>n, Gemein<strong>de</strong>verbän<strong>de</strong>,<br />
Landkreise, kreisfreie Städte und kommunale Zweckverbän<strong>de</strong><br />
- sonstige juristische Personen <strong>de</strong>s öffentlichen Rechts mit Ausnahme <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s sowie<br />
juristische Personen <strong>de</strong>s privaten Rechts mit Ausnahme noch nicht privatisierter Treuhandunternehmen<br />
- natürliche Personen.<br />
100 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Ausgeschlossen <strong>von</strong> <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung sind:<br />
- Maßnahmen an Flächen, die aus <strong>de</strong>m Son<strong>de</strong>rvermögen ‚WGT-Liegenschaften Thüringen’<br />
<strong>von</strong> <strong>de</strong>r LEG erworben wur<strong>de</strong>n<br />
- Maßnahmen, die auf <strong>de</strong>r Grundlage einer erteilten Freistellung nach Art.1 § 4 Abs.3 <strong>de</strong>s<br />
Umweltrahmengesetzes <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Demokratischen Republik vom 29.Juni 1990<br />
(GBl.I Nr. 42 S. 649) i.d.F. <strong>de</strong>s Art.12 <strong>de</strong>s Gesetzes zur Beseitigung <strong>von</strong> Hemmnissen bei<br />
<strong>de</strong>r Privatisierung <strong>von</strong> Unternehmen und zur För<strong>de</strong>rung <strong>von</strong> Investitionen vom 22. März<br />
1991 (BGBl.I S. 766) vom 22.03.1991 (GBl. I S.766) finanziert wer<strong>de</strong>n.<br />
Konfliktsituation aufgrund <strong>de</strong>r Kosten für die Standortfreilegung<br />
<strong>Die</strong> intensive Standortbebauung, die für <strong>de</strong>n größten Teil <strong>de</strong>r Nachnutzungskonzepte auch nicht<br />
wie<strong>de</strong>r verwendbar ist, stellt das wesentliche Entwicklungshemmnis dar. Je nach Nachnutzungsvariante<br />
nimmt die Freilegung – d.h. die Bauvorbereitung (Abriss, Bachverlegung…) bis zum Beginn<br />
<strong>de</strong>r dann spezifischen Neuinvestition – je nach Konzeptvariante Kosten <strong>von</strong> 1,2 bis 2,1 Mio € ein.<br />
Damit gerät die Standortentwicklung allein aufgrund <strong>de</strong>r rückzubauen<strong>de</strong>n massiven Altsubstanz in<br />
<strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Unrentierlichkeit.<br />
Das Betrachtungsgebiet befin<strong>de</strong>t sich zum größten Teil im Sanierungsgebiet gem. § 142 BauGB<br />
‚Westliche Altstadt’ mit <strong>de</strong>r am 17.06.2000 in Kraft getretenen Sanierungssatzung. Damit können<br />
aus <strong>de</strong>m Bund-Län<strong>de</strong>r-Programm ‚Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen’<br />
För<strong>de</strong>rmittel in Anspruch genommen wer<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>m Entscheid, dass die Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Industrie<strong>de</strong>nkmals<br />
ROTASYM nicht zu erhalten sind, ist <strong>de</strong>r Rückbau <strong>de</strong>r aufstehen<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong> im Rahmen<br />
<strong>von</strong> Ordnungsmaßnahmen gem. § 147 BauGB för<strong>de</strong>rfähig. Zu diesen zuwendungsfähigen<br />
Ausgaben gehören die Freilegungsmaßnahmen, mit <strong>de</strong>nen die bauliche o<strong>de</strong>r sonstige Nutzung <strong>von</strong><br />
Grundstücken vorbereitet wird.<br />
Fazit: Aus Sicht <strong>de</strong>r ökologischen Sachverhalte stellt die Finanzierung <strong>de</strong>r<br />
Standortentwicklung kein Hemmnis dar.<br />
Jedoch sind Aufwendungen für die Standortfreilegung (Abriss…) <strong>de</strong>rart<br />
hoch, dass eine Standortentwicklung nicht selbst tragend rentierlich<br />
durchführbar ist.<br />
6.1.3. Fachtechnische Aspekte<br />
(Baugrund, Ästhetik <strong>städtebauliche</strong>r Entwürfe)<br />
Konfliktsituation aufgrund <strong>städtebauliche</strong>r Konflikte<br />
Das baulich-räumliche, das funktionelle und das gestalterische Konfliktpotenzial sind aufgrund <strong>de</strong>r<br />
Rahmenbedingungen (gewerbliche Nutzung) und <strong>de</strong>r unmittelbaren Nähe zum Stadtzentrum gegeben,<br />
jedoch bei Einhaltung aller rechtlichen Vorgaben (<strong>de</strong>s BauGB und <strong>de</strong>r BauNVO) lösbar. <strong>Die</strong><br />
künftige Bebauung <strong>de</strong>s Standortes sollte jedoch gestalterische Maßstäbe und Leitlinien für das<br />
Gesamtgebiet und seine unmittelbare Umgebung setzen. Lediglich die aktuell noch vorhan<strong>de</strong>ne<br />
Bebauung <strong>de</strong>s Grundstückes könnte einen Konflikt darstellen, da eine potentielle uneingeschränkte<br />
bauliche Nachnutzung nicht o<strong>de</strong>r nur erschwert möglich ist. Drei <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Gebäu<strong>de</strong> stehen<br />
unter Denkmalschutz. In drei <strong>de</strong>r vier Konzeptvarianten wird vom vollständigen Abbruch <strong>de</strong>r noch<br />
vorhan<strong>de</strong>nen Bebauung ausgegangen.<br />
Da <strong>de</strong>r im Bereich <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llstandortes komplett im Überschwemmungsgebiet <strong>de</strong>r Kotschau liegt,<br />
sind hier beson<strong>de</strong>re Vorkehrungen entsprechend <strong>de</strong>r gelten<strong>de</strong>n gesetzlichen Regelungen zu treffen.<br />
Fazit: Eine städtebaulich langfristig sinnvolle Lösung sollte auf die gestalteri-<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 101
sche Wirkung <strong>de</strong>s Gesamtgebietes und seiner Umgebung mehr Einfluss<br />
nehmen und <strong>de</strong>ren Leitlinien <strong>de</strong>finieren. Das Entstehen <strong>von</strong> Nutzungskonflikten<br />
zwischen Mischgebiet (wie im FNP als Ziel genannt) und angrenzen<strong>de</strong>n<br />
Nutzungen ist durch die Einhaltung <strong>de</strong>r gesetzlichen Vorgaben<br />
<strong>de</strong>s BauGB und <strong>de</strong>r BauNVO zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />
Dabei ist <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren Rahmenbedingungen Denkmalschutz <strong>von</strong><br />
Bestandsgebäu<strong>de</strong>n und Hochwasserschutz Rechnung zu tragen.<br />
Konfliktsituation aufgrund <strong>de</strong>r Baugrundverhältnisse<br />
<strong>Die</strong> Baugrundverhältnisse sind insgesamt als ‚ungünstig’ einzustufen. Daher sind bei <strong>de</strong>r Errichtung<br />
<strong>von</strong> Verkehrs-/o<strong>de</strong>r Lagerflächen zusätzliche kostenwirksame Maßnahmen zur Bo<strong>de</strong>nverbesserung<br />
erfor<strong>de</strong>rlich: Bo<strong>de</strong>naustausch o<strong>de</strong>r -verbesserung <strong>von</strong> ca. 40cm Schichtdicke und eine<br />
Planumsentwässerung. Bei <strong>de</strong>r Errichtung <strong>von</strong> Hochbauten sind Flachgründungen nur für untergeordnete<br />
Bauwerke möglich, sonst sind Tiefgründungen, Bo<strong>de</strong>naustausch o<strong>de</strong>r ggf. Gründungen auf<br />
zusätzlichen Polstern erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Zu diesem vermeintlichen Grundstücksmangel aufgrund <strong>de</strong>r ungünstigen Baugrundverhältnisse ist<br />
anzumerken, dass solche Verhältnisse für Gewerbestandorte in Talauen mit <strong>de</strong>m dort typischen<br />
Schichtaufbau durchaus normal sind. <strong>Die</strong> bauliche Nutzung angrenzen<strong>de</strong>r Flurstücke gibt beredtes<br />
Zeugnis da<strong>von</strong> ab, dass allein aus <strong>de</strong>r Baugrundsituation kein primäres Hemmnis für die Standortentwicklung<br />
abzuleiten ist.<br />
Fazit: <strong>Die</strong> insgesamt als ‚ungünstig’ einzustufen<strong>de</strong>n Baugrundverhältnisse<br />
stellen kein herausragen<strong>de</strong>s Hemmnis für die Standortentwicklung dar.<br />
102 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
6.1.4. Gesamtbewertung <strong>de</strong>r Konfliktsituation und Grundsätze <strong>de</strong>r<br />
Hemmnisbeseitigung am Mo<strong>de</strong>llstandort<br />
Ein gewichteter Vergleich <strong>de</strong>s Konfliktpotenzials aus <strong>de</strong>r Konfliktanalyse führt zu <strong>de</strong>m Ergebnis,<br />
dass die Problematik <strong>de</strong>r ökonomischen Sachverhalte – und hierunter die Kosten für <strong>de</strong>n Rückbau<br />
<strong>de</strong>r Altbausubstanz - vorrangige Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Standort hinsichtlich <strong>de</strong>r entwicklungshemmen<strong>de</strong>n<br />
Konflikte hat.<br />
Für die Hemmnisbeseitigung sind folgen<strong>de</strong> Punkte <strong>von</strong> wesentlicher Be<strong>de</strong>utung:<br />
a) <strong>Die</strong> bestehen<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong>substanz (mit Denkmalschutz für drei Gebäu<strong>de</strong>) ist<br />
angesichts ihrer Nicht-Verwendungsfähigkeit für zukunftsorientierte Standortentwicklungen<br />
das herausragen<strong>de</strong> Standorthemmnis aus ökonomischer Sicht.<br />
<strong>Die</strong> Kosten für die Standortfreilegung (Abriss…) sind so hoch, dass eine<br />
Standortentwicklung nicht selbst tragend rentierlich durchführbar ist.<br />
b) <strong>Die</strong> Standortlage im Überschwemmungsgebiet <strong>de</strong>r Kotschau ist ebenfalls als<br />
<strong>de</strong>utliches ökonomisches Entwicklungshemmnis zu sehen, da für bestimmte<br />
Nachnutzungen entsprechen<strong>de</strong> Aufwendungen zum Hochwasserschutz erfor<strong>de</strong>rlich<br />
sind.<br />
c) <strong>Die</strong> Investitionsrisiken aufgrund ökologischer Sachverhalte erfor<strong>de</strong>rn Aufwendungen,<br />
die jedoch angesichts <strong>de</strong>r dadurch erreichten Wertsteigerung <strong>de</strong>s<br />
Standortes noch im rentierlichen Bereich liegen. Ihre Einbeziehung in die<br />
Frühphase <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s <strong>städtebauliche</strong>n Konzeptes schafft weitere<br />
Kostenersparnis und ist eine Hilfe bei <strong>de</strong>r Hemmnisbeseitigung.<br />
d) Kein herausragen<strong>de</strong>s Entwicklungshemmnis stellen die Baugrundverhältnisse<br />
dar, die als insgesamt ‚ungünstig’, aber für solche Standorte als ‚normal’ einzustufen<strong>de</strong>n<br />
sind.<br />
e) Aufgrund <strong>de</strong>s Fehlens umweltrechtlicher Haftungstatbestän<strong>de</strong> besteht für die<br />
Standortentwicklung auch kein Hemmnis durch ein behördliches<br />
Inanspruchnahmerisiko.<br />
f) Aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Eigentumssituation und <strong>de</strong>s Baurechts wer<strong>de</strong>n keine Standortentwicklungshemmnisse<br />
abgeleitet.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 103
6.2. Kostenbetrachtung zu Konzeptvarianten<br />
Zum Stichtag <strong>de</strong>r Bewertung ist mit <strong>de</strong>r Grundstücksfreilegung bereits begonnen wor<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> Kostenermittlung<br />
erfolgt konsequent zum Stichtag unter Berücksichtigung <strong>de</strong>s bereits erfolgten Teilabrisses.<br />
Folgen<strong>de</strong> Annahmen liegen <strong>de</strong>n Kostenprognosen gemäß <strong>de</strong>n Konzeptvarianten 1 bis 4 zugrun<strong>de</strong>:<br />
- <strong>Die</strong> Massenermittlungen erfolgt nach Gelän<strong>de</strong>befun<strong>de</strong>n, Schätzungen und Prognosen,<br />
die im Rahmen <strong>de</strong>s <strong>optirisk</strong>-Projektes ermittelt wur<strong>de</strong>n<br />
- <strong>Die</strong> vorrangig durch Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW) verursachten Bo<strong>de</strong>nkontaminationen<br />
zeigen ein irreguläres kleinteiliges Verteilungsmuster. Es wird angenommen, dass<br />
nur ein Teil <strong>de</strong>r schadstoffbelasteten ‚Flecken’ mit <strong>de</strong>r Erkundung erfasst wur<strong>de</strong>n. Zur<br />
Monetarisierung <strong>de</strong>s Mehraufwan<strong>de</strong>s bei Bo<strong>de</strong>neingriffen wird <strong>de</strong>shalb nicht <strong>de</strong>r konkrete<br />
nachgewiesene Bo<strong>de</strong>nscha<strong>de</strong>n zum Ansatz gebracht, son<strong>de</strong>rn ein pauschaler Anteil als<br />
‚belastet’ eingestuft. Der pauschal als ‚belastet’ eingestufte Anteil entspricht ca. <strong>de</strong>m<br />
Doppelten <strong>de</strong>r konkret nachgewiesenen schadstoffbelasteten Bo<strong>de</strong>nkubatur.<br />
- Es wird angenommen, dass <strong>de</strong>r anfallen<strong>de</strong> Bauschutt vollständig zu entsorgen sein wird.<br />
6.2.1. Kostenbetrachtung Konzeptvariante 1<br />
‚Einkaufsmärkte’<br />
In Ergänzung zu o.g. Annahmen wur<strong>de</strong>n für die Kostenprognose einer angenommenen Nachnutzung<br />
mit Einkaufsmärkten gemäß Konzeptvariante 1 folgen<strong>de</strong> weitere Annahmen unterstellt:<br />
- Bei <strong>de</strong>r Umverlegung <strong>de</strong>s Kotschaubaches wer<strong>de</strong>n die notwendigen Brückenbauwerke<br />
<strong>de</strong>r Erschließung zugeordnet und im Rahmen dieser Kostenermittlung nicht berücksichtigt.<br />
Ermittlung <strong>de</strong>s Investitionsrisikos aufgrund umweltrelevanter Sachverhalte<br />
Investitionsrisiken bestehen am Standort insbeson<strong>de</strong>re aus <strong>de</strong>r Verpflichtung heraus, gefährliche<br />
Abfälle zu entsorgen. Bei <strong>de</strong>r Umverlegung <strong>de</strong>s Kotschaubaches erfolgen Bo<strong>de</strong>neingriffe bei <strong>de</strong>n<br />
bekannte aber auch bisher noch nicht bekannte Bo<strong>de</strong>nbelastungen durch Mineralölkohlenwasserstoffe<br />
zu erwarten sind. <strong>Die</strong> Berücksichtigung <strong>de</strong>r bisher noch nicht erkun<strong>de</strong>ten schadstoffbelasteten<br />
Bö<strong>de</strong>n erfolgt durch zuvor beschriebenen erhöhten pauschalen Ansatz.<br />
Im weiteren sind im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Grabfeld im Umfeld <strong>de</strong>r ‚Gottesackerkirche’ Verpflichtungen<br />
zur Gewährleistung <strong>de</strong>r Totenruhe/Gräberumbettung einzukalkulieren.<br />
<strong>Die</strong> i<strong>de</strong>ntifizierten Investitionsrisiken im Zusammenhang umweltrelevanter Sachverhalte wer<strong>de</strong>n<br />
wie folgt in Anlehnung an DIN 276, Fassung Juni 1993, unterglie<strong>de</strong>rt und mit standortspezifischen,<br />
marktüblichen Preisen untersetzt.<br />
104 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Abb. 30: Synoptische Darstellung <strong>de</strong>r Überlagerung <strong>de</strong>s Kontaminationsstatus mit <strong>de</strong>r Konzeptvariante 1<br />
Tab. 51: Kostenprognose <strong>de</strong>s Investitionsrisikos bei einer Nachnutzung mit Einkaufsmärkten gemäß Konzeptvariante 1<br />
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
Gesamtkosten KG 100 bis 700 netto ohne MwSt. 345.440,00 €<br />
100 Grundstück 0,00 €<br />
120 Grundstücksnebenkosten 0,00 €<br />
126 Wertermittlungen, Untersuchungen zu Altlasten und <strong>de</strong>ren Beseitigung, Baugrunduntersuchungen<br />
und Untersuchungen über die Bebaubarkeit, soweit sie zur Beurteilung<br />
<strong>de</strong>s Grundstückswertes dienen<br />
0,00 €<br />
126.100 <strong>optirisk</strong> 0,00 €<br />
(bereits erfolgt)<br />
200 Herrichten und Erschließen 345.440,00€<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 105
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
210 Herrichten (Kosten <strong>de</strong>r vorbereiten<strong>de</strong>n Maßnahmen auf <strong>de</strong>m Baugrundstück<br />
- hier behebungspflichtige Altlasten)<br />
212 Abbruchmaßnahmen (investitionsvorbereiten<strong>de</strong> Rückbaumaßnahmen vorhan<strong>de</strong>ner<br />
Bauwerke, Ver- und Entsorgungsleitungen und Verkehrsanlagen soweit wie erfor<strong>de</strong>rlich)<br />
106 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
345.440,00 €<br />
263.200,00 €<br />
212.200 Hän<strong>de</strong>ln und Entsorgen <strong>von</strong>: 263.200,00 €<br />
212.220 Dachpappe, 170303* 300 t 200,00 €/t 60.000,00 €<br />
212.240 Wellasbestzement, 170605* 250 t 150,00 €/t 37.500,00 €<br />
212.260 Glaswolle, 170601*/170603* 40 t 160,00 €/t 6.400,00 €<br />
212.281 Mehraufwand Entsorgung ölhaltiger<br />
Bauschutt, MKW 1.000-5.000 mg/kg<br />
212.282 Mehraufwand Entsorgung ölhaltiger<br />
Bauschutt, MKW >5.000 mg/kg<br />
212.290 Elektronikschrott 160216* und sonstige<br />
gefährliche Abfälle aus Produktionshilfsstoffen<br />
(Behälterreste)<br />
4000 t 28,00 €/t 112.000,00 €<br />
500 t 55,00 €/t 27.500,00 €<br />
90 t 220,00 €/t 19.800,00 €<br />
213 Altlastenbeseitigung: Beseitigen <strong>von</strong> Kampfmitteln und an<strong>de</strong>ren gefährlichen Stoffen,<br />
Sanieren aller belasteten und kontaminierten Bö<strong>de</strong>n<br />
213.200 Mehraufwand für Transport und Entsorgung Bo<strong>de</strong>naushub getrennt nach Belastungsklassen<br />
<strong>de</strong>r Hauptkontaminanten<br />
213.210 MKW mit Zuordnung bis einschließlich<br />
Z2, Sulfat und physiko-chemische<br />
>Z2 gemäß aktuell gültiger LAGA<br />
M20<br />
2.240,00 €<br />
2.240,00 €<br />
50 m³ 12,00 €/m³ 600,00 €<br />
213.220 MKW 1000 bis 5000 mg/kg 30 m³ 22,00 €/m³ 660,00 €<br />
213.230 MKW > 5000 mg/kg 20 m³ 49,00 €/m³ 980,00 €<br />
214 Herrichten <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>oberfläche (Ro<strong>de</strong>n <strong>von</strong> Bewuchs, Planieren, Bo<strong>de</strong>nbewegungen<br />
einschließlich Oberbo<strong>de</strong>nsicherung)<br />
214.900 Umbettung Gräber Umfeld ‚Gottesackerkirche’<br />
* gefährlicher Abfall<br />
80.000,00 €<br />
pschl. 80.000,00 €<br />
Fazit: <strong>Die</strong> Beseitigung <strong>de</strong>s Investitionsrisikos am Mo<strong>de</strong>llstandort A für die<br />
Nachnutzung mit Einkaufsmärkten gemäß Konzeptvariante 1 erfor<strong>de</strong>rt<br />
einen Kostenaufwand <strong>von</strong> ca. 345 T€.<br />
Ermittlung <strong>de</strong>r Freilegungskosten für die Herrichtung als Baufeld für eine Nachnutzung<br />
mit Einkaufsmärkten<br />
<strong>Die</strong> Freilegungskosten umfassen Herrichtungs- und Erschließungsaufwendungen, die im konkreten<br />
Fall überwiegend durch Rückbauaufwendungen verursacht wer<strong>de</strong>n, wobei diese gemäß <strong>de</strong>r umweltrechtlichen<br />
Definition <strong>von</strong> Mehraufwendungen innerhalb <strong>de</strong>s <strong>optirisk</strong> - Projektes bereits<br />
<strong>de</strong>n Investitionskosten zuzuordnen sind. Im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r spezifischen Folgenutzung <strong>de</strong>r<br />
Konzeptvariante 1, die mit weiterführen<strong>de</strong>n Investitionen einhergeht (Erschließung, Hochbau),<br />
können die Freilegungskosten auch als unspezifischer Investitionsanteil bezeichnet wer<strong>de</strong>n.
<strong>Die</strong> in Tab. 51 aufgeführten Positionen <strong>de</strong>s Investitionsrisikos stehen im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n<br />
Freilegungskosten, wobei diese im konkreten Fall überwiegend unabhängig <strong>von</strong>einan<strong>de</strong>r ohne<br />
relevante Synergieeffekte und somit Kosteneinsparungen durchgeführt wer<strong>de</strong>n können. Bei erhöhten<br />
Entsorgungsaufwendungen <strong>von</strong> Bo<strong>de</strong>naushub und Bauschutt wur<strong>de</strong>n lediglich Mehraufwendungen<br />
bestimmt. In diesem Fall wer<strong>de</strong>n zum Investitionsrisiko keine ‚Sowieso’ – Kostenanteile 5<br />
ausgehalten.<br />
‚Sowieso’ – Kosten sind Aufwendungen für Maßnahmen, Arbeiten und Arbeitsschritte, die für sich<br />
alleine keine Gefahrenabwehrmaßnahmen o<strong>de</strong>r investitionsbedingten Mehraufwendungen darstellen,<br />
zur Durchführung dieser aber unabdingbar sind und bei <strong>de</strong>r vorgesehenen Investition genauso<br />
notwendig wären (z.B. La<strong>de</strong>n und Lösen bei Bo<strong>de</strong>naushub, sofern sich <strong>de</strong>r zugehörige<br />
Arbeitsbereich mit <strong>de</strong>r investitionsbedingten Baugrube überschnei<strong>de</strong>t).<br />
<strong>Die</strong> Ermittlung <strong>de</strong>r Freilegungskosten ist im folgen<strong>de</strong>n dargestellt.<br />
Tab. 52: Kostenprognose <strong>de</strong>r Freilegungskosten für eine Nachnutzung mit Einkaufsmärkten gemäß Konzeptvariante 1<br />
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
Gesamtkosten KG 100 bis 700 netto ohne MwSt. 1.462.154,50 €<br />
100 Grundstück 0,00 €<br />
120 Grundstücksnebenkosten 0,00 €<br />
126 Wertermittlungen, Untersuchungen zu Altlasten und <strong>de</strong>ren Beseitigung, Baugrunduntersuchungen<br />
und Untersuchungen über die Bebaubarkeit, soweit sie zur Beurteilung<br />
<strong>de</strong>s Grundstückswertes dienen<br />
0,00 €<br />
126.100 <strong>optirisk</strong> 0,00 €<br />
(bereits erfolgt)<br />
200 Herrichten und Erschließen 1.350.954,50 €<br />
210 Herrichten (Kosten <strong>de</strong>r vorbereiten<strong>de</strong>n Maßnahmen auf <strong>de</strong>m Baugrundstück - hier<br />
behebungspflichtige Altlasten)<br />
212 Abbruchmaßnahmen (investitionsvorbereiten<strong>de</strong> Rückbaumaßnahmen vorhan<strong>de</strong>ner<br />
Bauwerke, Ver- und Entsorgungsleitungen und Verkehrsanlagen soweit wie erfor<strong>de</strong>rlich)<br />
1.350.954,50 €<br />
1.217.513,00 €<br />
212.100 Rückbau 650.113,00 €<br />
212.110 Baustelleneinrichtung, Bereitstellungsfläche<br />
herrichten und betreiben,<br />
Baustraßen<br />
212.120 Rückbau aller Anlagen (14 Objekte)<br />
bis OK Bo<strong>de</strong>nplatte,<br />
130.000 m³ umbauter Raum<br />
(32.500 m³ Bauschutt,)<br />
212.121 Gebäu<strong>de</strong>flächen abbrechen und<br />
abräumen<br />
212.122 Versiegelte Flächen abbrechen<br />
und abräumen<br />
212.130 Brechen vor Ort auf Größe <strong>von</strong><br />
0 - 56 mm und aufhal<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />
angefallenen Bauschuttmaterials<br />
pschl. 10.000,00 €<br />
130.000 m³ 3,00 €/m³ 390.000,00 €<br />
14.750 m² 2,50 €/m² 36.875,00 €<br />
16.619 m² 2,00 €/m² 33.238,00 €<br />
45.000 m³ 4,00 €/m³ 180.000,00 €<br />
5 ‚Sowieso’-Leistungen o<strong>de</strong>r auch –kosten ist eine feststehen<strong>de</strong> Begrifflichkeit aus <strong>de</strong>r Baupraxis. Zuweilen wird<br />
auch <strong>de</strong>r adäquate Begriff ‚Ohnehin’-Kosten verwen<strong>de</strong>t.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 107
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
getrennt nach Beton- und Ziegelrecycling<br />
sowie Erstellen eines<br />
vermessungstechn. Aufmaßes<br />
<strong>de</strong>r Hal<strong>de</strong>n<br />
212.200 Hän<strong>de</strong>ln und Entsorgen <strong>von</strong>: 567.400,00 €<br />
212.210 Sperrmüll (200307) 310 t 50,00 €/t 15.500,00 €<br />
212.230 Holz (Innenausbau 170201/<br />
tragen<strong>de</strong> Teile 170204*)<br />
1.250 t 25,00 €/t 31.250,00 €<br />
212.250 Schrott (191001) 800 t -200,00 €/t -160.000,00<br />
212.270 Altreifen (160103), Altfahrzeuge<br />
(160104*)<br />
10 t 165,00 €/t 1.650,00 €<br />
212.280 Bauschutt aus Gebäu<strong>de</strong>rückbau 54.700 t 10,00 €/t 547.000,00 €<br />
212.285 Bauschutt aus Tiefenenttrümmerung<br />
22.000 t 6,00 €/t 132.000,00 €<br />
214 Herrichten <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>oberfläche (Ro<strong>de</strong>n <strong>von</strong> Bewuchs, Planieren, Bo<strong>de</strong>nbewegungen<br />
einschließlich Oberbo<strong>de</strong>nsicherung)<br />
108 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
133.441,50 €<br />
214.100 Planieren 35.766 m² 0,25 €/t 8.941,50 €<br />
214.200 Umverlegung Kotschau ohne<br />
Brückenbauwerke<br />
214.210 verdichtungsfähiges Material<br />
liefern, Verfüllung Alt-<br />
Kotschaulauf<br />
214.220 großflächiger mehrteiliger verdichter<br />
Einbau, Verfüllung Alt-<br />
Kotschaulauf<br />
214.230 Lösen und La<strong>de</strong>n, neue<br />
Kotschau<br />
214.240 Entsorgung Aushub, unbelastet<br />
(Z0)<br />
214.250 Herstellung Bachbett mit Wasserbausteinen<br />
3.000 m³ 8,00 €/m³ 24.000,00 €<br />
3.000 m³ 9,00 €/m³ 27.000,00 €<br />
3.000 m³ 1,50 €/m³ 4.500,00 €<br />
3.000 m³ 12,00 €/m³ 36.000,00 €<br />
330 m 100,00 €/m 33.000,00 €<br />
700 Baunebenkosten 111.200,00 €<br />
732 Architekten und Ingenieurleistungen, Freianlagen 20.000,00 €<br />
732.100 Ausschreibung, Vergabe, ÖBÜ,<br />
FÜ<br />
HOAI 20.000,00 €<br />
744 Vermessung 33.200,00 €<br />
744.110 Beweissicherung Ausgangssituation<br />
744.120 Hauffwerks- und Baugrubenaufmass<br />
2 Stk. 1600 Stk. 3.200,00 €<br />
100 Stk. 300 Stk. 30.000,00 €<br />
749 Gutachten und Beratung, sonstiges 58.000,00 €<br />
749.100 Vor-Ort-Bo<strong>de</strong>n- und Bauschuttseparation,Massenmanagement,<br />
fachtechnische Entsor-<br />
pschl. 40.000,00 €
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
gungsbegleitung, Dokumentation,<br />
Probenahme<br />
749.200 analytische Deklarationskosten 100 Stk. 180 Stk. 18.000,00 €<br />
* gefährlicher Abfall<br />
Fazit: <strong>Die</strong> Freilegungskosten am Mo<strong>de</strong>llstandort A für die Nachnutzung mit<br />
Einkaufsmärkten gemäß Konzeptvariante 1 betragen ca. 1.462 T€.<br />
<strong>Die</strong> zugehörigen Investitionskosten <strong>de</strong>r Standorterschließung und Gebäu<strong>de</strong>herstellung (spezifischer<br />
Investitionsanteil) wer<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>s <strong>optirisk</strong>-Projektes für <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstandort A<br />
nicht ermittelt.<br />
Zusammenfassen<strong>de</strong> Betrachtung Konzeptvariante 1<br />
Weil Gefahrenabwehrmaßnahmen am Standort nicht durchzuführen sind und die ermittelten Investitionsrisiken<br />
(Son<strong>de</strong>rabfälle und Totenruhe) in Höhe <strong>von</strong> ca. 345 T€ aufgrund ihrer Eigenheiten<br />
nicht optimierbar sind, können im konkreten Fallbeispiel keine kostenwirksamen Einsparpotenziale<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der überwiegen<strong>de</strong> Anteil <strong>de</strong>r Rückbauaufwendungen wird aufgrund fehlen<strong>de</strong>r relevanter umweltrelevanter<br />
Belastungen im Rahmen <strong>de</strong>s <strong>optirisk</strong>-Projektes zusammen mit <strong>de</strong>r Umverlegung <strong>de</strong>r<br />
Kotschau mit einer Gesamthöhe <strong>von</strong> in Höhe <strong>von</strong> ca. 1.462 T€ <strong>de</strong>r Grundstücksfreilegung (auch:<br />
unspezifischer Investitionsanteil) zugeordnet.<br />
<strong>Die</strong> spezifischen Investitionskosten (Erschließung und Hochbau) wur<strong>de</strong>n nicht ermittelt.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 109
6.2.2. Kostenbetrachtung Konzeptvariante 2<br />
‚Stadtpark’<br />
In Ergänzung zu o.g. Annahmen im übergeordneten Kapitel wur<strong>de</strong>n für die Kostenprognose einer<br />
angenommenen Nachnutzung als Stadtpark mit Teich gemäß Konzeptvariante 2 folgen<strong>de</strong> weitere<br />
Annahmen unterstellt:<br />
- <strong>Die</strong> Aushubtiefe <strong>de</strong>s Teiches wur<strong>de</strong> einheitlich auf 3 m u. GOK festgelegt<br />
- <strong>Die</strong> Aushubtiefe <strong>de</strong>s Schilfgürtels wur<strong>de</strong> einheitlich auf 2 m u. GOK festgelegt<br />
- Im Aushubbereich <strong>de</strong>s Teiches wird eine Mächtigkeit <strong>de</strong>r Auffülle <strong>von</strong> einheitlich 1,5 m<br />
angenommen. Darunter lagert geogener Auelehm.<br />
- <strong>Die</strong> Anlegung <strong>de</strong>s Parks (Bepflanzung) wird <strong>de</strong>n Investitionskosten zugeschrieben und im<br />
Rahmen dieser Kostenermittlung nicht berücksichtigt.<br />
Abb. 31: Synoptische Darstellung <strong>de</strong>r Überlagerung <strong>de</strong>s Kontaminationsstatus mit <strong>de</strong>r Konzeptvariante 2<br />
110 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Tab. 53: Kostenprognose <strong>de</strong>s Investitionsrisikos bei einer Nachnutzung als Stadtpark mit Teich gemäß Konzeptvariante 2<br />
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
Gesamtkosten KG 100 bis 700 netto ohne MwSt. 276.030,00 €<br />
100 Grundstück 0,00 €<br />
120 Grundstücksnebenkosten 0,00 €<br />
126 Wertermittlungen, Untersuchungen zu Altlasten und <strong>de</strong>ren Beseitigung, Baugrunduntersuchungen<br />
und Untersuchungen über die Bebaubarkeit, soweit sie zur<br />
Beurteilung <strong>de</strong>s Grundstückswertes dienen<br />
0,00 €<br />
126.100 <strong>optirisk</strong> 0,00 €<br />
(bereits erfolgt)<br />
200 Herrichten und Erschließen 276.030,00 €<br />
210 Herrichten (Kosten <strong>de</strong>r vorbereiten<strong>de</strong>n Maßnahmen auf <strong>de</strong>m Baugrundstück<br />
- hier behebungspflichtige Altlasten)<br />
212 Abbruchmaßnahmen (investitionsvorbereiten<strong>de</strong> Rückbaumaßnahmen vorhan<strong>de</strong>ner<br />
Bauwerke, Ver- und Entsorgungsleitungen und Verkehrsanlagen soweit wie<br />
erfor<strong>de</strong>rlich)<br />
276.030,00 €<br />
263.200,00 €<br />
212.200 Hän<strong>de</strong>ln und Entsorgen <strong>von</strong>: 263.200,00 €<br />
212.220 Dachpappe, 170303* 300 t 200,00 €/t 60.000,00 €<br />
212.240 Wellasbestzement, 170605* 250 t 150,00 €/t 37.500,00 €<br />
212.260 Glaswolle, 170601*/170603* 40 t 160,00 €/t 6.400,00 €<br />
212.281 Mehraufwand Entsorgung ölhaltiger<br />
Bauschutt, MKW 1.000-5.000 mg/kg<br />
212.282 Mehraufwand Entsorgung ölhaltiger<br />
Bauschutt, MKW >5.000 mg/kg<br />
212.290 Elektronikschrott 160216* und<br />
sonstige gefährliche Abfälle aus<br />
Produktionshilfsstoffen (Behälterreste)<br />
4000 t 28,00 €/t 112.000,00 €<br />
500 t 55,00 €/t 27.500,00 €<br />
90 t 220,00 €/t 19.800,00 €<br />
213 Altlastenbeseitigung: Beseitigen <strong>von</strong> Kampfmitteln und an<strong>de</strong>ren gefährlichen<br />
Stoffen, Sanieren aller belasteten und kontaminierten Bö<strong>de</strong>n<br />
213.200 Mehraufwand für Transport und Entsorgung Bo<strong>de</strong>naushub getrennt nach Belastungsklassen<br />
<strong>de</strong>r Hauptkontaminanten<br />
213.210 MKW mit Zuordnung bis einschließlich<br />
Z2, Sulfat und physikochemische<br />
>Z2 gemäß aktuell gültiger<br />
LAGA M20<br />
12.830,00 €<br />
12.830,00 €<br />
290 m³ 12,00 €/m³ 3.480,00 €<br />
213.220 MKW 1000 bis 5000 mg/kg 180 m³ 22,00 €/m³ 3.960,00 €<br />
213.230 MKW > 5000 mg/kg 110 m³ 49,00 €/m³ 5.390,00 €<br />
* gefährlicher Abfall<br />
Fazit: <strong>Die</strong> Beseitigung <strong>de</strong>s Investitionsrisikos am Mo<strong>de</strong>llstandort A für die<br />
Nachnutzung als Stadtpark mit Teich gemäß Konzeptvariante 2 erfor<strong>de</strong>rt<br />
einen Kostenaufwand <strong>von</strong> ca. 276 T€.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 111
Ermittlung <strong>de</strong>r Freilegungskosten für die Herrichtung als Baufeld für eine Nachnutzung<br />
als Stadtpark mit Teich<br />
Auch bei dieser Variante wer<strong>de</strong>n keine ‚Sowieso’ – Kostenanteile 6 ausgehalten, da im konkreten<br />
Fall mit <strong>de</strong>r Beseitigung <strong>de</strong>s Investitionsrisikos im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n eigentlichen Herrichtungs-<br />
und Erschließungsaufwendungen keine relevanten Synergieeffekte und somit Kosteneinsparungen<br />
erzielt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Im weiteren wur<strong>de</strong>n die Freilegungskosten (Rückbau- und Erschließungsaufwendungen) für Konzeptvariante<br />
2 ermittelt.<br />
Tab. 54: Kostenprognose <strong>de</strong>r Freilegungskosten für eine Nachnutzung als Stadtpark mit Teich gemäß Konzeptvariante 2<br />
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
100 Grundstück<br />
Gesamtkosten KG 100 bis 700 netto ohne MwSt. 2.108.434,50 €<br />
120 Grundstücksnebenkosten<br />
126 Wertermittlungen, Untersuchungen zu Altlasten und <strong>de</strong>ren Beseitigung, Baugrunduntersuchungen<br />
und Untersuchungen über die Bebaubarkeit, soweit sie zur<br />
Beurteilung <strong>de</strong>s Grundstückswertes dienen<br />
112 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
0,00 €<br />
126.100 <strong>optirisk</strong> 0,00 €<br />
(bereits erfolgt)<br />
200 Herrichten und Erschließen 1.969.834,50 €<br />
210 Herrichten (Kosten <strong>de</strong>r vorbereiten<strong>de</strong>n Maßnahmen auf <strong>de</strong>m Baugrundstück<br />
- hier theoretisches maximales Investrisiko)<br />
212 Abbruchmaßnahmen (investitionsvorbereiten<strong>de</strong> Rückbaumaßnahmen vorhan<strong>de</strong>ner<br />
Bauwerke, Ver- und Entsorgungsleitungen und Verkehrsanlagen soweit wie<br />
erfor<strong>de</strong>rlich) zum Bewertungsstichtag<br />
1.969.834,50 €<br />
1.217.513,00 €<br />
212.100 Rückbau 650.113,00 €<br />
212.110 Baustelleneinrichtung, Bereitstellungsfläche<br />
herrichten und betreiben,<br />
Baustraßen<br />
212.120 Rückbau aller Anlagen (14 Objekte)<br />
bis OK Bo<strong>de</strong>nplatte, 130.000 m³<br />
umbauter Raum (32.500 m³ Bauschutt,)<br />
212.121 Gebäu<strong>de</strong>flächen abbrechen und<br />
abräumen<br />
212.122 Versiegelte Flächen abrechen und<br />
abräumen<br />
212.130 Brechen vor Ort auf Größe <strong>von</strong> 0 -<br />
56 mm und Aufhal<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s angefallenen<br />
Bauschuttmaterials getrennt<br />
nach Beton- und Ziegelrecycling<br />
sowie Erstellen eines<br />
vermessungstechn. Aufmaßes <strong>de</strong>r<br />
Hal<strong>de</strong>n<br />
pschl. 10.000,00 €<br />
130.000 m³ 3,00 €/m³ 390.000,00 €<br />
14.750 m² 2,50 €/m² 36.875,00 €<br />
16.619 m² 2,00 €/m² 33.238,00 €<br />
45.000 m³ 4,00 €/m³ 180.000,00 €<br />
6 ‚Sowieso’-Leistungen o<strong>de</strong>r auch –kosten ist eine feststehen<strong>de</strong> Begrifflichkeit aus <strong>de</strong>r Baupraxis. Zuweilen wird<br />
auch <strong>de</strong>r adäquate Begriff ‚Ohnehin’-Kosten verwen<strong>de</strong>t.
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
212.200 Hän<strong>de</strong>ln und Entsorgen <strong>von</strong>: 567.400,00 €<br />
212.210 Sperrmüll (200307) 310 t 50,00 €/t 15.500,00 €<br />
212.230 Holz (Innenausbau<br />
170201/tragen<strong>de</strong> Teile 170204*)<br />
1.250 t 25,00 €/t 31.250,00 €<br />
212.250 Schrott (191001) 800 t -200,00 €/t -160.000,00<br />
212.270 Altreifen (160103), Altfahrzeuge<br />
(160104*)<br />
10 t 165,00 €/t 1.650,00 €<br />
212.280 Bauschutt aus Gebäu<strong>de</strong>rückbau 54.700 t 10,00 €/t 547.000,00 €<br />
212.285 Bauschutt aus Tiefenenttrümmerung 22.000 t 6,00 €/t 132.000,00 €<br />
214 Herrichten <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>oberfläche (Ro<strong>de</strong>n <strong>von</strong> Bewuchs, Planieren, Bo<strong>de</strong>nbewegungen<br />
einschließlich Oberbo<strong>de</strong>nsicherung)<br />
752.321,50 €<br />
214.100 Planieren 35.766 m² 0,25 €/m² 8.941,50 €<br />
214.200 Herstellung Teich ohne Brückenbauwerke<br />
214.230 Lösen und La<strong>de</strong>n, neuer Teich 31.000 m³ 1,50 €/m³ 46.500,00 €<br />
214.240 Entsorgung geogener Aushub,<br />
unbelastet (Z0)<br />
214.245 Mehraufwand Entsorgung Auffüllung,<br />
Schadstoffe mit Zuordnung bis<br />
einschließlich Z1.2, Sulfat und<br />
physiko-chemische >Z2 gemäß<br />
aktuell gültiger LAGA M20<br />
214.250 Herstellung Bachbett mit Wasserbausteinen<br />
31.000 m³ 12,00 €/m³ 372.000,00 €<br />
21.420 m³ 14,00 €/m³ 299.880,00 €<br />
250 m 100,00 €/m 25.000,00 €<br />
214.255 Nachprofilierung Bachbettbett 150 m 100,00 €/m 15.000,00 €<br />
214.255 Beplanzung Schilf 8.000 m² 5,00 €/m² 40.000,00 €<br />
700 Baunebenkosten 138.600,00 €<br />
732 Architekten und Ingenieurleistungen, Freianlagen 20.000,00 €<br />
732.100 Ausschreibung, Vergabe, ÖBÜ, FÜ HOAI 20.000,00 €<br />
744 Vermessung 42.200,00 €<br />
744.110 Beweissicherung Ausgangssituation 2 Stk. 1.600,00 Stk. 3.200,00 €<br />
744.120 Hauffwerks- und Baugrubenaufmass<br />
130 Stk. 300,00 Stk. 39.000,00 €<br />
749 Gutachten und Beratung, sonstiges 76.400,00 €<br />
749.100 Vor-Ort-Bo<strong>de</strong>n- und Bauschuttseparation,<br />
Massenmanagement, fachtechnische<br />
Entsorgungsbegleitung,<br />
Dokumentation, Probenahme<br />
pschl. 53.000,00 €<br />
749.200 analytische Deklarationskosten 130 Stk. 180,00 Stk. 23.400,00 €<br />
* gefährlicher Abfall<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 113
Fazit: <strong>Die</strong> Freilegungskosten am Mo<strong>de</strong>llstandort A für eine Nachnutzung als<br />
Stadtpark mit Teich gemäß Konzeptvariante 2 betragen ca. 2.108 T€.<br />
<strong>Die</strong> zugehörigen Investitionskosten <strong>de</strong>r Standorterschließung und Anlagenherstellung (spezifischer<br />
Investitionsanteil) wer<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>s <strong>optirisk</strong>-Projektes für <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>lstandort A nicht<br />
ermittelt.<br />
Zusammenfassen<strong>de</strong> Betrachtung Konzeptvariante 2<br />
Weil Gefahrenabwehrmaßnahmen am Standort nicht durchzuführen sind und die ermittelten Investitionsrisiken<br />
(Son<strong>de</strong>rabfälle und Totenruhe) in Höhe <strong>von</strong> ca. 345 T€ aufgrund ihrer Eigenheiten<br />
nicht optimierbar sind, können im konkreten Fallbeispiel keine kostenwirksamen Einsparpotenziale<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der überwiegen<strong>de</strong> Anteil <strong>de</strong>r Rückbauaufwendungen wird aufgrund fehlen<strong>de</strong>r relevanter umweltrelevanter<br />
Belastungen im Rahmen <strong>de</strong>s <strong>optirisk</strong>-Projektes zusammen mit <strong>de</strong>r Teichherstellung<br />
mit einer Gesamthöhe <strong>von</strong> in Höhe <strong>von</strong> ca. 2.108 T€ <strong>de</strong>r Grundstücksfreilegung (auch: unspezifischer<br />
Investitionsanteil) zugeordnet.<br />
<strong>Die</strong> spezifischen Investitionskosten (Erschließung und Hochbau) wur<strong>de</strong>n nicht ermittelt.<br />
114 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
6.2.3. Kostenbetrachtung Konzeptvariante 3<br />
‚Wohnzeile’<br />
In Ergänzung zu <strong>de</strong>n im übergeordneten Kapitel dargestellten allgemeingültigen Annahmen wur<strong>de</strong>n<br />
für die Kostenprognose einer angenommenen Nachnutzung als Wohngebiet mit Wohnzeile<br />
gemäß Konzeptvariante 3 folgen<strong>de</strong> weitere Annahmen gemacht:<br />
- Bei <strong>de</strong>r Umverlegung <strong>de</strong>s Kotschaubaches wer<strong>de</strong>n die notwendigen Brückenbauwerke<br />
<strong>de</strong>r Erschließung zugeordnet und im Rahmen dieser Kostenermittlung nicht berücksichtigt.<br />
<strong>Die</strong> Herstellung <strong>de</strong>s neuen Bachbettes wird mit <strong>de</strong>r Kostenermittlung erfasst.<br />
- <strong>Die</strong> Anlegung <strong>de</strong>s Parks (Bepflanzung) wird <strong>de</strong>n Investitionskosten zugeschrieben und im<br />
Rahmen dieser Kostenermittlung nicht berücksichtigt.<br />
Abb. 32: Synoptische Darstellung <strong>de</strong>r Überlagerung <strong>de</strong>s Kontaminationsstatus mit <strong>de</strong>r Konzeptvariante 3<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 115
Tab. 55: Kostenprognose <strong>de</strong>s Investitionsrisikos für eine Nachnutzung mit Wohnzeile gemäß Konzeptvariante 3<br />
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
Gesamtkosten KG 100 bis 700 netto ohne MwSt. 345.440,00 €<br />
100 Grundstück 0,00 €<br />
120 Grundstücksnebenkosten 0,00 €<br />
126 Wertermittlungen, Untersuchungen zu Altlasten und <strong>de</strong>ren Beseitigung, Baugrunduntersuchungen<br />
und Untersuchungen über die Bebaubarkeit, soweit sie zur<br />
Beurteilung <strong>de</strong>s Grundstückswertes dienen<br />
116 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
0,00 €<br />
126.100 <strong>optirisk</strong> 0,00 €<br />
(bereits erfolgt)<br />
200 Herrichten und Erschließen 345.440,00 €<br />
210 Herrichten (Kosten <strong>de</strong>r vorbereiten<strong>de</strong>n Maßnahmen auf <strong>de</strong>m Baugrundstück<br />
- hier behebungspflichtige Altlasten)<br />
212 Abbruchmaßnahmen (investitionsvorbereiten<strong>de</strong> Rückbaumaßnahmen vorhan<strong>de</strong>ner<br />
Bauwerke, Ver- und Entsorgungsleitungen und Verkehrsanlagen soweit wie<br />
erfor<strong>de</strong>rlich)<br />
345.440,00 €<br />
263.200,00 €<br />
212.200 Hän<strong>de</strong>ln und Entsorgen <strong>von</strong>: 263.200,00 €<br />
212.220 Dachpappe, 170303* 300 t 200,00 €/t 60.000,00 €<br />
212.240 Wellasbestzement, 170605* 250 t 150,00 €/t 37.500,00 €<br />
212.260 Glaswolle, 170601*/170603* 40 t 160,00 €/t 6.400,00 €<br />
212.281 Mehraufwand Entsorgung ölhaltiger<br />
Bauschutt, MKW 1.000-5.000<br />
mg/kg<br />
212.282 Mehraufwand Entsorgung ölhaltiger<br />
Bauschutt, MKW >5.000<br />
mg/kg<br />
212.290 Elektronikschrott 160216* und<br />
sonstige gefährliche Abfälle aus<br />
Produktionshilfsstoffen (Behälterreste)<br />
4000 t 28,00 €/t 112.000,00 €<br />
500 t 55,00 €/t 27.500,00 €<br />
90 t 220,00 €/t 19.800,00 €<br />
213 Altlastenbeseitigung: Beseitigen <strong>von</strong> Kampfmitteln und an<strong>de</strong>ren gefährlichen<br />
Stoffen, Sanieren aller belasteten und kontaminierten Bö<strong>de</strong>n<br />
213.200 Mehraufwand für Transport und Entsorgung Bo<strong>de</strong>naushub getrennt nach Belastungsklassen<br />
<strong>de</strong>r Hauptkontaminanten<br />
213.210 MKW mit Zuordnung bis einschließlich<br />
Z2, Sulfat und physikochemische<br />
>Z2 gemäß aktuell<br />
gültiger LAGA M20<br />
2.240,00 €<br />
2.240,00 €<br />
50 m³ 12,00 €/m³ 600,00 €<br />
213.220 MKW 1000 bis 5000 mg/kg 30 m³ 22,00 €/m³ 660,00 €<br />
213.230 MKW > 5000 mg/kg 20 m³ 49,00 €/m³ 980,00 €<br />
214 Herrichten <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>oberfläche (Ro<strong>de</strong>n <strong>von</strong> Bewuchs, Planieren, Bo<strong>de</strong>nbewegungen<br />
einschließlich Oberbo<strong>de</strong>nsicherung)<br />
214.900 Umbettung Gräber Umfeld ‚Gottesackerkirche’<br />
* gefährlicher Abfall<br />
80.000,00 €<br />
pschl. 80.000,00 €
Fazit: <strong>Die</strong> Beseitigung <strong>de</strong>s Investitionsrisikos am Mo<strong>de</strong>llstandort A für die<br />
Nachnutzung mit einer Wohnzeile und Stadtpark gemäß Konzeptvariante<br />
3 erfor<strong>de</strong>rt einen Kostenaufwand <strong>von</strong> ca. 345 T€.<br />
Ermittlung <strong>de</strong>r Freilegungskosten für die Herrichtung als Baufeld für Wohnzeile mit<br />
Stadtpark<br />
Auch bei dieser Variante wer<strong>de</strong>n keine ‚Sowieso’ – Kostenanteile 7 ausgehalten, da im konkreten<br />
Fall mit <strong>de</strong>r Beseitigung <strong>de</strong>s Investitionsrisikos im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n eigentlichen Herrichtungs-<br />
und Erschließungsaufwendungen keine relevanten Synergieeffekte und somit Kosteneinsparungen<br />
erzielt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Im weiteren wur<strong>de</strong>n die Freilegungskosten (Rückbau- und Erschließungsaufwendungen) für Konzeptvariante<br />
3 ermittelt.<br />
Tab. 56: Kostenprognose <strong>de</strong>r Freilegungskosten für eine Nachnutzung mit Wohnzeile gemäß Konzeptvariante 3<br />
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
Gesamtkosten KG 100 bis 700 netto ohne MwSt. 1.462.154,50 €<br />
100 Grundstück 0,00 €<br />
120 Grundstücksnebenkosten 0,00 €<br />
126 Wertermittlungen, Untersuchungen zu Altlasten und <strong>de</strong>ren Beseitigung, Baugrunduntersuchungen<br />
und Untersuchungen über die Bebaubarkeit, soweit sie zur<br />
Beurteilung <strong>de</strong>s Grundstückswertes dienen<br />
0,00 €<br />
126.100 <strong>optirisk</strong> 0,00 €<br />
(bereits erfolgt)<br />
200 Herrichten und Erschließen 1.350.954,50 €<br />
210 Herrichten (Kosten <strong>de</strong>r vorbereiten<strong>de</strong>n Maßnahmen auf <strong>de</strong>m Baugrundstück<br />
- hier theoretisches maximales Investrisiko)<br />
212 Abbruchmaßnahmen (investitionsvorbereiten<strong>de</strong> Rückbaumaßnahmen vorhan<strong>de</strong>ner<br />
Bauwerke, Ver- und Entsorgungsleitungen und Verkehrsanlagen soweit wie<br />
erfor<strong>de</strong>rlich) zum Bewertungsstichtag<br />
1.350.954,50 €<br />
1.217.513,00 €<br />
212.100 Rückbau 650.113,00 €<br />
212.110 Baustelleneinrichtung, Bereitstellungsfläche<br />
herrichten und betreiben,<br />
Baustraßen<br />
212.120 Rückbau aller Anlagen (14 Objekte)<br />
bis OK Bo<strong>de</strong>nplatte,<br />
130.000 m³ umbauter Raum<br />
(32.500 m³ Bauschutt,)<br />
212.121 Gebäu<strong>de</strong>flächen abbrechen und<br />
abräumen<br />
212.122 Versiegelte Flächen abrechen<br />
und abräumen<br />
212.130 Brechen vor Ort auf Größe <strong>von</strong><br />
0 - 56 mm und Aufhal<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />
pschl. 10.000,00 €<br />
130.000 m³ 3,00 €/m³ 390.000,00 €<br />
14.750 m² 2,50 €/m² 36.875,00 €<br />
16.619 m² 2,00 €/m² 33.238,00 €<br />
45.000 m³ 4,00 €/m³ 180.000,00 €<br />
7 ‚Sowieso’-Leistungen o<strong>de</strong>r auch –kosten ist eine feststehen<strong>de</strong> Begrifflichkeit aus <strong>de</strong>r Baupraxis. Zuweilen wird<br />
auch <strong>de</strong>r adäquate Begriff ‚Ohnehin’-Kosten verwen<strong>de</strong>t.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 117
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
angefallenen Bauschuttmaterials<br />
getrennt nach Beton- und Ziegelrecycling<br />
sowie Erstellen eines<br />
vermessungstechn. Aufmaßes<br />
<strong>de</strong>r Hal<strong>de</strong>n<br />
212.200 Hän<strong>de</strong>ln und Entsorgen <strong>von</strong>: 567.400,00 €<br />
212.210 Sperrmüll (200307) 310 t 50,00 €/t 15.500,00 €<br />
212.230 Holz (Innenausbau 170201/<br />
tragen<strong>de</strong> Teile 170204*)<br />
1.250 t 25,00 €/t 31.250,00 €<br />
212.250 Schrott (191001) 800 t -200,00 €/t -160.000,00 €<br />
212.270 Altreifen (160103), Altfahrzeuge<br />
(160104*)<br />
10 t 165,00 €/t 1.650,00 €<br />
212.280 Bauschutt aus Gebäu<strong>de</strong>rückbau 54.700 t 10,00 €/t 547.000,00 €<br />
212.285 Bauschutt aus Tiefenenttrümmerung<br />
22.000 t 6,00 €/t 132.000,00 €<br />
214 Herrichten <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>oberfläche (Ro<strong>de</strong>n <strong>von</strong> Bewuchs, Planieren, Bo<strong>de</strong>nbewegungen<br />
einschließlich Oberbo<strong>de</strong>nsicherung)<br />
118 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
133.441,50 €<br />
214.100 Planieren 35.766 m² 0,25 €/t 8.941,50 €<br />
214.200 Umverlegung Kotschau ohne Brückenbauwerke<br />
214.210 verdichtungsfähiges Material<br />
liefern, Verfüllung Alt-<br />
Kotschaulauf<br />
214.220 großflächiger mehrteiliger verdichter<br />
Einbau, Verfüllung Alt-<br />
Kotschaulauf<br />
214.230 Lösen und La<strong>de</strong>n, neue<br />
Kotschau<br />
214.240 Entsorgung Aushub, unbelastet<br />
(Z0)<br />
214.250 Herstellung Bachbett mit Wasserbausteinen<br />
3.000 m³ 8,00 €/m³ 24.000,00 €<br />
3.000 m³ 9,00 €/m³ 27.000,00 €<br />
3.000 m³ 1,50 €/m³ 4.500,00 €<br />
3.000 m³ 12,00 €/m³ 36.000,00 €<br />
330 m 100,00 €/m 33.000,00 €<br />
700 Baunebenkosten 111.200,00 €<br />
732 Architekten und Ingenieurleistungen, Freianlagen 20.000,00 €<br />
732.100 Ausschreibung, Vergabe, ÖBÜ,<br />
FÜ<br />
HOAI 20.000,00 €<br />
744 Vermessung 33.200,00 €<br />
744.110 Beweissicherung Ausgangssituation<br />
744.120 Hauffwerks- und Baugrubenaufmass<br />
2 Stk. 1.600,00 Stk. 3.200,00 €<br />
100 Stk. 300,00 Stk. 30.000,00 €<br />
749 Gutachten und Beratung, sonstiges 58.000,00 €<br />
749.100 Vor-Ort-Bo<strong>de</strong>n- und Bauschuttseparation,<br />
Massenmanagement,<br />
fachtechnische Entsorgungsbe-<br />
pschl. 40.000,00 €
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
gleitung, Dokumentation, Probenahme<br />
749.200 analytische Deklarationskosten 100 Stk. 180,00 Stk. 18.000,00 €<br />
* gefährlicher Abfall<br />
Fazit: <strong>Die</strong> Freilegung am Mo<strong>de</strong>llstandort A für die Nachnutzung mit einer<br />
Wohnzeile gemäß Konzeptvariante 3 erfor<strong>de</strong>rt einen Kostenaufwand <strong>von</strong><br />
ca. 1.462 T€.<br />
<strong>Die</strong> zugehörigen Investitionskosten <strong>de</strong>r Standorterschließung und Gebäu<strong>de</strong>herstellung (spezifischer<br />
Investitionsanteil) wer<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>s <strong>optirisk</strong>-Projektes für <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>lstandort A<br />
nicht ermittelt.<br />
Zusammenfassen<strong>de</strong> Betrachtung Konzeptvariante 3<br />
Weil Gefahrenabwehrmaßnahmen am Standort nicht durchzuführen sind und die ermittelten Investitionsrisiken<br />
(Son<strong>de</strong>rabfälle und Totenruhe) in Höhe <strong>von</strong> ca. 345 T€ aufgrund ihrer Eigenheiten<br />
nicht optimierbar sind, können im konkreten Fallbeispiel keine kostenwirksamen Einsparpotenziale<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der überwiegen<strong>de</strong> Anteil <strong>de</strong>r Rückbauaufwendungen wird aufgrund fehlen<strong>de</strong>r relevanter umweltrelevanter<br />
Belastungen im Rahmen <strong>de</strong>s <strong>optirisk</strong>-Projektes zusammen mit <strong>de</strong>r Umverlegung <strong>de</strong>r<br />
Kotschau mit einer Gesamthöhe <strong>von</strong> in Höhe <strong>von</strong> ca. 1.462 T€ <strong>de</strong>r Grundstücksfreilegung (auch:<br />
unspezifischer Investitionsanteil) zugeordnet.<br />
<strong>Die</strong> spezifischen Investitionskosten (Erschließung und Hochbau) wur<strong>de</strong>n nicht ermittelt.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 119
6.2.4. Kostenbetrachtungen Konzeptvariante 4<br />
‚Wohnen und Freizeit im Stadtpark’<br />
Für die Kostenprognose als Nachnutzung ,Wohnen und Freizeit im Park’ gemäß Konzeptvariante 4<br />
wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> weitergehen<strong>de</strong> spezifische Annahmen unterstellt:<br />
- Es erfolgt ein Teilabriss – die Sanierung <strong>de</strong>r Altbauten wird im Rahmen <strong>de</strong>s <strong>optirisk</strong><br />
– Projektes nicht kalkuliert. Auch die bei <strong>de</strong>r Sanierung <strong>de</strong>r Altbauten anfallen<strong>de</strong>n gefährlichen<br />
Abfälle (z.B. Dachpappe, Asbest) wer<strong>de</strong>n nicht kalkuliert. <strong>Die</strong> beim Abriss anfallen<strong>de</strong>n<br />
gefährlichen Abfälle wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Investitionsrisiko angerechnet.<br />
- Umbettung <strong>von</strong> Gräbern im Umfeld <strong>de</strong>r ‚Gottesackerkirche’ (Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nkmal) erfor<strong>de</strong>rlich,<br />
- Umverlegung <strong>de</strong>r Kotschau: Aushubtiefe <strong>de</strong>r neuen Kotschau-Sohle bei ca. 3 m u. GOK;<br />
Aushubtiefe <strong>de</strong>r neuen Kotschau-Aue ca. 2 m u. GOK. Im Aushubbereich <strong>de</strong>r neuen<br />
Kotschau-Aue wur<strong>de</strong> eine Mächtigkeit <strong>de</strong>r Auffülle <strong>von</strong> einheitlich 1,5 m angenommen.<br />
Darunter lagert geogener Auelehm. Der Aushub sowie <strong>de</strong>r beim Rückbau anfallen<strong>de</strong><br />
Bauschutt wird vollständig entsorgt.<br />
- <strong>Die</strong> Anlegung eines Parks (Bepflanzung) wird <strong>de</strong>n Investitionskosten zugeschrieben und<br />
im Rahmen dieser Kostenermittlung nicht berücksichtigt.<br />
Abb. 33: Synoptische Darstellung <strong>de</strong>r Überlagerung <strong>de</strong>s Kontaminationsstatus mit <strong>de</strong>r Konzeptvariante ‚Wohnen und Freizeit<br />
im Stadtpark’<br />
120 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Tab. 57: Kostenprognose <strong>de</strong>s Investitionsrisikos bei einer Nachnutzung mit ,Wohnen und Freizeit im Park’ gemäß<br />
Konzeptvariante 4<br />
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
Gesamtkosten KG 100 bis 700 netto ohne MwSt. 170.540,00 €<br />
100 Grundstück 0,00 €<br />
120 Grundstücksnebenkosten 0,00 €<br />
126 Wertermittlungen, Untersuchungen zu Altlasten und <strong>de</strong>ren Beseitigung, Baugrunduntersuchungen<br />
und Untersuchungen über die Bebaubarkeit, soweit sie zur Beurteilung<br />
<strong>de</strong>s Grundstückswertes dienen<br />
0,00 €<br />
126.100 <strong>optirisk</strong> 0,00 €<br />
(bereits erfolgt)<br />
200 Herrichten und Erschließen 164.770,00 €<br />
210 Herrichten (Kosten <strong>de</strong>r vorbereiten<strong>de</strong>n Maßnahmen auf <strong>de</strong>m Baugrundstück<br />
- hier behebungspflichtige Altlasten)<br />
212 Abbruchmaßnahmen (investitionsvorbereiten<strong>de</strong> Rückbaumaßnahmen vorhan<strong>de</strong>ner<br />
Bauwerke, Ver- und Entsorgungsleitungen und Verkehrsanlagen soweit wie erfor<strong>de</strong>rlich)<br />
164.770,00 €<br />
164.770,00 €<br />
212.200 Hän<strong>de</strong>ln und Entsorgen <strong>von</strong>: 159.000,00 €<br />
212.220 Dachpappe, 170303* 250 t 200,00 €/t 50.000,00 €<br />
212.240 Wellasbestzement, 170605* 50 t 150,00 €/t 7.500,00 €<br />
212.260 Glaswolle, 170601*/170603* 25 t 160,00 €/t 4.000,00 €<br />
212.281 Mehraufwand Entsorgung<br />
ölhaltiger Bauschutt, MKW<br />
1.000-5.000 mg/kg<br />
212.282 Mehraufwand Entsorgung<br />
ölhaltiger Bauschutt, MKW<br />
>5.000 mg/kg<br />
212.290 Elektronikschrott 160216*<br />
und sonstige gefährliche<br />
Abfälle (Behälterreste)<br />
2.500 t 28,00 €/t 70.000,00 €<br />
300 t 55,00 €/t 16.500,00 €<br />
50 t 220,00 €/t 11.000,00 €<br />
213 Altlastenbeseitigung: Beseitigen <strong>von</strong> Kampfmitteln und an<strong>de</strong>ren gefährlichen Stoffen,<br />
Sanieren aller belasteten und kontaminierten Bö<strong>de</strong>n<br />
213.200 Mehraufwand für Transport und Entsorgung Bo<strong>de</strong>naushub getrennt nach Belastungsklassen<br />
<strong>de</strong>r Hauptkontaminanten<br />
213.210 MKW mit Zuordnung bis<br />
einschließlich Z2, Sulfat und<br />
physiko-chemische >Z2<br />
gemäß aktuell gültiger LAGA<br />
M20<br />
5.770,00 €<br />
5.770,00 €<br />
130 m³ 12,00 €/m³ 1.560,00 €<br />
213.220 MKW 1000 bis 5000 mg/kg 80 m³ 22,00 €/m³ 1.760,00 €<br />
213.230 MKW > 5000 mg/kg 50 m³ 49,00 €/m³ 2.450,00 €<br />
* gefährlicher Abfall<br />
Fazit: <strong>Die</strong> Beseitigung <strong>de</strong>s Investitionsrisikos am Mo<strong>de</strong>llstandort A für die<br />
Nachnutzung ,Wohnen und Freizeit im Park’ gemäß Konzeptvariante 4<br />
erfor<strong>de</strong>rt einen Kostenaufwand <strong>von</strong> ca. 171 T€.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 121
Ermittlung <strong>de</strong>r Freilegungskosten für die Nachnutzung ,Wohnen und Freizeit im<br />
Park’ gemäß Konzeptvariante 4<br />
Im weiteren wur<strong>de</strong>n sämtliche Rückbauaufwendungen einschließlich <strong>de</strong>r Bauschuttentsorgung<br />
ermittelt. In Analogie zu <strong>de</strong>n Konzeptvarianten 1 bis 3 wer<strong>de</strong>n beim <strong>optirisk</strong>-Projekt diese Kosten<br />
als unspezifische Investitionsanteile eingeordnet (Freilegungskosten).<br />
Tab. 58: Kostenprognose <strong>de</strong>r Freilegungskosten für Nachnutzung ,Wohnen und Freizeit im Park’ gemäß Konzeptvariante 4<br />
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
Gesamtkosten KG 100 bis 700 netto ohne MwSt. 1.211.064,50 €<br />
100 Grundstück 0,00 €<br />
120 Grundstücksnebenkosten 0,00 €<br />
126 Wertermittlungen, Untersuchungen zu Altlasten und <strong>de</strong>ren Beseitigung, Baugrunduntersuchungen<br />
und Untersuchungen über die Bebaubarkeit, soweit sie zur<br />
Beurteilung <strong>de</strong>s Grundstückswertes dienen<br />
122 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
0,00 €<br />
126.100 <strong>optirisk</strong> 0,00 €<br />
(bereits erfolgt)<br />
200 Herrichten und Erschließen 1.124.264,50 €<br />
210 Herrichten (Kosten <strong>de</strong>r vorbereiten<strong>de</strong>n Maßnahmen auf <strong>de</strong>m Baugrundstück<br />
- hier theoretisches maximales Investrisiko)<br />
212 Abbruchmaßnahmen (investitionsvorbereiten<strong>de</strong> Rückbaumaßnahmen vorhan<strong>de</strong>ner<br />
Bauwerke, Ver- und Entsorgungsleitungen und Verkehrsanlagen soweit wie<br />
erfor<strong>de</strong>rlich) zum Bewertungsstichtag<br />
1.124.264,50 €<br />
701.463,00 €<br />
212.100 Rückbau 386.863,00 €<br />
212.110 Baustelleneinrichtung, Bereitstellungsfläche<br />
herrichten und betreiben,<br />
Baustraßen<br />
212.120 Rückbau aller Anlagen (10 Objekte)<br />
bis OK Bo<strong>de</strong>nplatte,<br />
68.500 m³ umbauter Raum (ca.<br />
17.125 m³ Bauschutt,)<br />
212.121 Gebäu<strong>de</strong>flächen abbrechen und<br />
abräumen<br />
212.122 Versiegelte Flächen abrechen<br />
und abräumen<br />
212.130 Brechen vor Ort auf Größe <strong>von</strong><br />
0 - 56 mm und Aufhal<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />
angefallenen Bauschuttmaterials<br />
getrennt nach Beton- und Ziegelrecycling<br />
sowie Erstellen eines<br />
vermessungstechn. Aufmaßes<br />
<strong>de</strong>r Hal<strong>de</strong>n<br />
pschl. 10.000,00 €<br />
68.500 m³ 3,00 €/m³ 205.500,00 €<br />
10.450 m² 2,50 €/m² 26.125,00 €<br />
16.619 m² 2,00 €/m² 33.238,00 €<br />
28.000 m³ 4,00 €/m³ 112.000,00 €<br />
212.200 Hän<strong>de</strong>ln und Entsorgen <strong>von</strong>: 314.600,00 €<br />
212.210 Sperrmüll (200307) 170 t 50,00 €/t 8.500,00 €<br />
212.230 Holz (Innenausbau 170201/<br />
tragen<strong>de</strong> Teile 170204*)<br />
650 t 25,00 €/t 16.250,00 €<br />
212.250 Schrott (191001) 550 t -200,00 €/t -110.000,00 €
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
212.270 Altreifen (160103), Altfahrzeuge<br />
(160104*)<br />
10 t 165,00 €/t 1.650,00 €<br />
212.280 Bauschutt aus Gebäu<strong>de</strong>rückbau 28.300 t 10,00 €/t 283.000,00 €<br />
212.285 Bauschutt aus Tiefenenttrümmerung<br />
19.200 t 6,00 €/t 115.200,00 €<br />
214 Herrichten <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>oberfläche (Ro<strong>de</strong>n <strong>von</strong> Bewuchs, Planieren, Bo<strong>de</strong>nbewegungen<br />
einschließlich Oberbo<strong>de</strong>nsicherung)<br />
422.801,50 €<br />
214.100 Planieren 35.766 m² 0,25 €/m² 8.941,50 €<br />
214.200 Herstellung Aue ohne Brückenbauwerke<br />
214.230 Lösen und La<strong>de</strong>n, neue Aue 17.000 m³ 1,50 €/m³ 25.500,00 €<br />
214.240 Entsorgung geogener Aushub,<br />
unbelastet (Z0)<br />
214.245 Mehraufwand Entsorgung Auffüllung,<br />
Schadstoffe mit Zuordnung<br />
bis einschließlich Z1.2, Sulfat und<br />
physiko-chemische >Z2 gemäß<br />
aktuell gültiger LAGA M20<br />
214.250 Herstellung Bachbett mit Wasserbausteinen<br />
17.000 m³ 12,00 €/m³ 204.000,00 €<br />
8.240 m³ 14,00 €/m³ 115.360,00 €<br />
320 m 100,00 €/m 32.000,00 €<br />
214.255 Nachprofilierung Bachbett 320 m 100,00 €/m 32.000,00 €<br />
214.260 Begleitgrün pflanzen 1.000 m² 5,00 €/m² 5.000,00 €<br />
700 Baunebenkosten 86.800,00 €<br />
732 Architekten und Ingenieurleistungen, Freianlagen 20.000,00 €<br />
732.100 Ausschreibung, Vergabe, ÖBÜ,<br />
FÜ<br />
HOAI 20.000,00 €<br />
744 Vermessung 24.200,00 €<br />
744.110 Beweissicherung Ausgangssituation<br />
744.120 Hauffwerks- und Baugrubenaufmass<br />
2 Stk. 1.600,00 Stk. 3.200,00 €<br />
70 Stk. 300,00 Stk. 21.000,00 €<br />
749 Gutachten und Beratung, sonstiges 42.600,00 €<br />
749.100 Vor-Ort-Bo<strong>de</strong>n- und Bauschuttseparation,<br />
Massenmanagement,<br />
fachtechnische Entsorgungsbegleitung,<br />
Dokumentation, Probenahme<br />
pschl. 30.000,00 €<br />
749.200 analytische Deklarationskosten 70 Stk. 180,00 Stk. 12.600,00 €<br />
* gefährlicher Abfall<br />
Fazit: <strong>Die</strong> Freilegungskosten am Mo<strong>de</strong>llstandort A für die Nachnutzung<br />
,Wohnen und Freizeit im Park’ gemäß Konzeptvariante 4 betragen ca.<br />
1.211 T€.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 123
<strong>Die</strong> zugehörigen Investitionskosten <strong>de</strong>r Standorterschließung und Gebäu<strong>de</strong>herstellung (spezifischer<br />
Investitionsanteil) wird im Rahmen <strong>von</strong> <strong>optirisk</strong> für <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstandort A nicht ermittelt.<br />
Zusammenfassen<strong>de</strong> Betrachtung Konzeptvariante 3<br />
Weil Gefahrenabwehrmaßnahmen am Standort nicht durchzuführen sind und die ermittelten Investitionsrisiken<br />
(Son<strong>de</strong>rabfälle und Totenruhe) in Höhe <strong>von</strong> ca. 345 T€ aufgrund ihrer Eigenheiten<br />
nicht optimierbar sind, können im konkreten Fallbeispiel keine kostenwirksamen Einsparpotenziale<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der überwiegen<strong>de</strong> Anteil <strong>de</strong>r Rückbauaufwendungen wird aufgrund fehlen<strong>de</strong>r relevanter umweltrelevanter<br />
Belastungen im Rahmen <strong>de</strong>s <strong>optirisk</strong>-Projektes zusammen mit <strong>de</strong>r Umverlegung <strong>de</strong>r<br />
Kotschau mit einer Gesamthöhe <strong>von</strong> in Höhe <strong>von</strong> ca. 1.462 T€ <strong>de</strong>r Grundstücksfreilegung (auch:<br />
unspezifischer Investitionsanteil) zugeordnet.<br />
<strong>Die</strong> spezifischen Investitionskosten (Erschließung und Hochbau) wur<strong>de</strong>n nicht ermittelt.<br />
6.2.5. Vergleich <strong>de</strong>r Kostenprognosen <strong>de</strong>r Konzeptvarianten und<br />
Fazit<br />
Inanspruchnahme- und Investitionsrisiko<br />
<strong>Die</strong> Kostenermittlungen aus <strong>de</strong>n vorangegangenen Abschnitten sollen nun gegenübergestellt und<br />
diskutiert wer<strong>de</strong>n. Zunächst wer<strong>de</strong>n konform zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Mo<strong>de</strong>llstandorten die Investitions-<br />
und Inanspruchnahmerisikokosten dargestellt.<br />
500000 €<br />
450000 €<br />
400000 €<br />
350000 €<br />
300000 €<br />
250000 €<br />
200000 €<br />
150000 €<br />
100000 €<br />
50000 €<br />
theoretisches maximales Investitionsrisiko<br />
behebungspflichtige Lasten<br />
Einkaufsmärkte Stadtpark Wohnzeile Wohnen & Freizeit<br />
Legen<strong>de</strong>:<br />
124 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
Inanspruchnahmerisiko<br />
(Gefahrenabwehr), in<br />
diesem Falle keines<br />
Investitionsrisiko aufgrundumweltrelevanter<br />
Sachverhalte<br />
Abb. 34: Kostenprognose behebungspflichtiger Lasten, <strong>de</strong>s Investitionsrisikos und <strong>de</strong>r Freilegungskosten am Mo<strong>de</strong>llstandort<br />
A für vier verschie<strong>de</strong>ne Investitionsvorhaben (Konzeptvarianten 1 – 4)<br />
Aufgrund nicht notweniger Gefahrenabwehrmaßnahmen und <strong>de</strong>r Eigenart <strong>de</strong>r Investitionsrisiken<br />
(Abfallberäumung, Totenruhe) können am Standort im Zusammenhang mit umweltrelevanten Verpflichtungstypen<br />
keine wesentlichen Einsparpotenziale ermittelt wer<strong>de</strong>n.
Ein großer Teil <strong>de</strong>s Investitionsrisikos besteht aus Pflichten zur schadlosen Beseitigung <strong>von</strong> gefährlichen<br />
Abfällen, die beim Rückbau baulicher Anlagen anfallen (ca. 299 T€). In allen Konzeptvarianten<br />
wird <strong>de</strong>r vollständige o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st ein Teilrückbau vorgesehen, womit das jeweilige Investitionsrisiko<br />
<strong>de</strong>r Konzeptvarianten im Vergleich zu an<strong>de</strong>ren Standorten weit an das theoretische<br />
maximale Investitionsrisiko heranreichen.<br />
Freilegungskosten<br />
Unter Berücksichtung <strong>de</strong>r zugehörigen Freilegungskosten (Rückbau und Herrichtung) relativieren<br />
sich für <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstandort A die hiermit verbun<strong>de</strong>nen Investitionsrisiken. Insbeson<strong>de</strong>re die Aufwendungen<br />
für die Entsorgung <strong>de</strong>s beim Abriss anfallen<strong>de</strong>n Bauschuttes in Höhe <strong>von</strong> ca. 679T€<br />
(Konzeptvariante 1,2,3) und <strong>von</strong> Bo<strong>de</strong>naushub bis ca. 672 T€ bei Konzeptvariante 2 verursachen<br />
einen Großteil <strong>de</strong>s ermittelten Gesamtaufwan<strong>de</strong>s.<br />
2500000 €<br />
2250000 €<br />
2000000 €<br />
1750000 €<br />
1500000 €<br />
1250000 €<br />
1000000 €<br />
750000 €<br />
500000 €<br />
250000 €<br />
theoretisches maximales Investitionsrisiko<br />
behebungspflichtige Lasten<br />
Einkaufsmärkte Stadtpark Wohnzeile Wohnen & Freizeit<br />
Legen<strong>de</strong>:<br />
Inanspruchnahmerisiko<br />
(Gefahrenabwehr)<br />
Investitionsrisiko aufgrundumweltrelevanter<br />
Sachverhalte<br />
Freilegungskosten<br />
(Rückbau und Herrichtung)<br />
Abb. 35: Kostenprognose behebungspflichtiger Lasten und <strong>de</strong>s Investitionsrisikos am Mo<strong>de</strong>llstandort A für vier verschie<strong>de</strong>ne<br />
Investitionsvorhaben (Konzeptvarianten 1 – 4)<br />
Im Ergebnis <strong>de</strong>r Kostenermittlung für die jeweiligen Konzeptvarianten sind keine ein<strong>de</strong>utigen Empfehlungen<br />
für eine Vorzugsvariante aus Kostengrün<strong>de</strong>n abzuleiten.<br />
Lediglich für Konzeptvariante 2 ist die Herstellung eines Teiches aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Aushubentsorgung<br />
einschließlich <strong>de</strong>r hiermit verbun<strong>de</strong>nen Mehraufwendung aufgrund stofflicher Belastungen<br />
<strong>de</strong>s Aushubes als unverhältnismäßig zu bewerten.<br />
Bei <strong>de</strong>r kostenseitig günstigsten Konzeptvariante 4 ist <strong>de</strong>r Kostenvorteil durch <strong>de</strong>n verringerten<br />
Abrissumfang begrün<strong>de</strong>t. Der Rückbau selbst trägt am Standort zu einem großen Teil <strong>de</strong>r Investitionsrisiken<br />
bei. Im Rahmen <strong>de</strong>s <strong>optirisk</strong>-Projektes wur<strong>de</strong>n mögliche Risiken <strong>de</strong>r Altbausanierung<br />
nicht bewertet. Es ist allerdings da<strong>von</strong> auszugehen, dass bei Berücksichtigung <strong>von</strong> Altbausanierungs-Risiken<br />
<strong>de</strong>r hier ausgewiesene Kostenvorteil verloren geht. So sind z.B. bei <strong>de</strong>r Dachsanierung<br />
ebenfalls erhöhte Kosten für die Entsorgung <strong>von</strong> Wellasbestzementplatten einzukalkulieren.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 125
6.3. Integriertes Standortentwicklungskonzept<br />
- <strong>Optimierung</strong>svariante -<br />
Mittels <strong>de</strong>s im Projekt entwickelten Instrumentes wur<strong>de</strong> die Variante ‚Wohnen und Freizeit im<br />
Stadtpark’ als Vorzugsvariante ermittelt. <strong>Die</strong>se Variante stellt zugleich die kostengünstigste Variante<br />
im Ergebnis <strong>de</strong>r Kostenprognosen <strong>de</strong>s Investitionsrisikos dar. Ein Kostenrisiko zur Beseitigung<br />
behebungspflichtiger Lasten besteht für alle Varianten nicht.<br />
Zur Kostenersparnis ist <strong>de</strong>r Eingriff in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n möglichst gering zu halten, um die Mehraufwendungen<br />
für <strong>de</strong>n Transport und die Entsorgung <strong>de</strong>s Erdaushubs zu verringern (Minimierung <strong>de</strong>s<br />
Investitionsrisikos). Erdaushub und Bauschutt <strong>de</strong>r abzubrechen<strong>de</strong>n Bestandsgebäu<strong>de</strong> können auf<br />
<strong>de</strong>m Standort als Unterbau für befestigte Flächen wie Festplatz, Gemeinschaftshof o<strong>de</strong>r Zufahrten<br />
o<strong>de</strong>r zur Mo<strong>de</strong>llierung <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s wie<strong>de</strong>r eingebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Bereich <strong>de</strong>s Spielplatzes sind die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Qualität <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns hoch. Um einen<br />
kompletten Austausch <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns zu sparen, könnte die Sport- und Spielfläche in Form eines<br />
Bolzplatzes bzw. Basketballfel<strong>de</strong>s mit Kunststoffbelag o<strong>de</strong>r als Bereich zum Skaten auf versiegelter<br />
Oberfläche errichtet wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> Nutzung <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen befestigten Oberfläche <strong>de</strong>s Bestandsgebäu<strong>de</strong>s<br />
spart zusätzlich die Kosten für eine Tiefenenttrümmerung.<br />
Fazit: Eine Minimierung <strong>de</strong>s Investitionsrisikos wird erreicht, in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Eingriff<br />
in <strong>de</strong>n kontaminierten Bo<strong>de</strong>n möglichst gering gehalten wird. Wie<strong>de</strong>r<br />
einbaubarer Erdaushub und <strong>de</strong>r beim Abbruch <strong>de</strong>r Bestandsgebäu<strong>de</strong><br />
anfallen<strong>de</strong> Bauschutt wer<strong>de</strong>n am Standort selbst belassen.<br />
6.3.1. Städtebauliches Konzept <strong>de</strong>r <strong>Optimierung</strong>svariante<br />
Verkehrserschließung und Hochbauliche Nutzung<br />
Für die <strong>Optimierung</strong>svariante ‚Wohnen und Freizeit im Stadtpark’ (Abb. 36) wer<strong>de</strong>n in Bezug auf<br />
die Verkehrserschließung und die hochbauliche Nutzung im Vergleich zur Ausgangsvariante (vgl.<br />
4.2.4) keine Än<strong>de</strong>rungen vorgenommen.<br />
Freiflächen<br />
Der Bachlauf <strong>de</strong>r Kotschau bil<strong>de</strong>t das zentrale Element <strong>de</strong>s Stadtparks, obwohl er im Vergleich zur<br />
Ausgangsvariante einen schmaleren Verlauf in <strong>de</strong>r optimierten Variante einnimmt. Im westlichen<br />
Standortbereich entsteht eine großzügig anzulegen<strong>de</strong> Fläche für Sport und Spiel, z.B. zum Bolzen,<br />
Basketball/Streetball spielen, Skaten, auf vorhan<strong>de</strong>nem befestigtem Untergrund.<br />
Auf <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>llstandort anfallen<strong>de</strong>r Erdaushub wird zur Gelän<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>llierung vor Ort verwen<strong>de</strong>t.<br />
Durch Auffüllung und anschließen<strong>de</strong> Versiegelung entsteht ein Hof zur gemeinschaftlichen Benutzung<br />
durch die Bewohner. An <strong>de</strong>r Zufahrt zum Grundstück wird eine große Fläche angefüllt, <strong>de</strong>ren<br />
Oberfläche ebenfalls befestigt wird. Hier wird ein Baumsaal entstehen, unter <strong>de</strong>m Stellplätze errichtet<br />
wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> Fläche kann temporär Festplatz für Stadtfeste o.ä. sein. Alle weiteren nicht überbauten<br />
Grundstücksteile, abgesehen <strong>von</strong> <strong>de</strong>n notwendigen Zufahrten, wer<strong>de</strong>n gärtnerisch bzw.<br />
grünordnerisch angelegt, um <strong>de</strong>m Charakter <strong>de</strong>r Umgebung zu entsprechen. Entlang <strong>de</strong>r Straßenverläufe<br />
und im Bereich <strong>de</strong>s Stadtparks sowie auf <strong>de</strong>n größeren Grünflächen sollen Bäume gepflanzt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
126 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Abb. 36: <strong>Optimierung</strong>svariante ‚Wohnen und Freizeit im Stadtpark’<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 127
6.3.2. Kostenbetrachtung <strong>de</strong>r <strong>Optimierung</strong>svariante<br />
Das Nachnutzungskonzept in <strong>de</strong>r optimierten Form bleibt weitestgehend unverän<strong>de</strong>rt. Mit folgen<strong>de</strong>n<br />
Maßnahmen wird eine Kostenoptimierung <strong>de</strong>r Konzeptvariante 4 erreicht:<br />
- <strong>Die</strong> beim Rückbau anfallen<strong>de</strong>n Bauschuttmassen verbleiben, soweit es die stofflichen<br />
Belastungen erlauben, am Standort. Bei <strong>de</strong>r Erstellung <strong>von</strong> Verkehrsflächen wird qualitativ<br />
geeignetes Recycling-Material als Polsterschüttung eingebaut. Überschussmassen<br />
wer<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r südlichen Standortgrenze zum Gelän<strong>de</strong>angleich <strong>de</strong>r angrenzend höher<br />
liegen<strong>de</strong>n Nachbarflurstücke wie<strong>de</strong>reingebaut.<br />
- <strong>Die</strong> Freilegung und Herstellung <strong>de</strong>r Kotschau-Aue wird mit <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>r Verringerung <strong>von</strong><br />
Bo<strong>de</strong>naushub schmaler ausgeführt.<br />
- Der Aushub, <strong>de</strong>r bei Freilegung und Herstellung <strong>de</strong>r Kotschau-Aue anfällt, verbleibt am<br />
Standort. <strong>Die</strong>ser soll ebenfalls an <strong>de</strong>r südlichen Standortgrenze zur Gelän<strong>de</strong>profilierung<br />
verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
- Der Aufbau <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>erhöhung an <strong>de</strong>r südlichen Standortgrenze soll gezielt schichtweise<br />
aufgebaut wer<strong>de</strong>n, so dass im Inneren <strong>de</strong>s Aufschüttungskörpers Bauschutt und<br />
Altauffüllmassen eingebaut wer<strong>de</strong>n (chemisch belastet z.B. mit Sulfat und schlecht<br />
durchwurzelbar) und mit einer gut durchwurzelbaren Schicht mit <strong>de</strong>m geogenen Auelehmaushub<br />
aus <strong>de</strong>r Freilegung <strong>de</strong>r Kotschau abschließt.<br />
<strong>Die</strong> Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s Aufschüttungskörpers mit Auelehm soll in Verbindung mit einer angemessenen<br />
Bepflanzung als Wasserhaushaltsschicht fungieren und hierbei zur Verringerung <strong>de</strong>s Sickerwasserandranges<br />
beitragen. Ziel ist die Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Sickerwasseraustrages <strong>von</strong> Sulfat und<br />
Schadstoffen in das Grundwasser.<br />
Der Spielplatz wird zu einem Spielfeld abgewan<strong>de</strong>lt, mit <strong>de</strong>m Ziel, eine vorhan<strong>de</strong>ne Bo<strong>de</strong>nplatte<br />
soweit wie möglich zu nutzen und nicht zurückzubauen.<br />
128 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Abb. 37: Synoptische Darstellung <strong>de</strong>r Überlagerung <strong>de</strong>s Kontaminationsstatus mit <strong>de</strong>r <strong>Optimierung</strong>svariante<br />
Kosten zur Beseitigung <strong>de</strong>s Investitionsrisikos<br />
Unter Anwendung <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ntifizierten Einsparpotenziale wur<strong>de</strong>n die in <strong>de</strong>r optimierten Konzeptvariante<br />
4 zugrun<strong>de</strong>liegen<strong>de</strong>n Kosten zur Beseitigung <strong>de</strong>s Investitionsrisikos erneut wie folgt ermittelt.<br />
Tab. 59: Kostenprognose zur Beseitigung <strong>de</strong>s Investitionsrisikos für die Nachnutzung als ,Wohnen und Freizeit im Park’<br />
gemäß integriertem Standortentwicklungskonzept <strong>de</strong>r Konzeptvariante 4<br />
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
Gesamtkosten KG 100 bis 700 netto ohne MwSt. 164.650,00 €<br />
100 Grundstück 0,00 €<br />
120 Grundstücksnebenkosten 0,00 €<br />
126 Wertermittlungen, Untersuchungen zu Altlasten und <strong>de</strong>ren Beseitigung, Baugrund- 0,00 €<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 129
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
untersuchungen und Untersuchungen über die Bebaubarkeit, soweit sie zur Beurteilung<br />
<strong>de</strong>s Grundstückswertes dienen<br />
126.100 <strong>optirisk</strong> 0,00 €<br />
(bereits erfolgt)<br />
200 Herrichten und Erschließen 161.825,00 €<br />
210 Herrichten (Kosten <strong>de</strong>r vorbereiten<strong>de</strong>n Maßnahmen auf <strong>de</strong>m Baugrundstück<br />
- hier behebungspflichtige Altlasten)<br />
212 Abbruchmaßnahmen (investitionsvorbereiten<strong>de</strong> Rückbaumaßnahmen vorhan<strong>de</strong>ner<br />
Bauwerke, Ver- und Entsorgungsleitungen und Verkehrsanlagen soweit wie erfor<strong>de</strong>rlich)<br />
130 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
161.825,00 €<br />
161.825,00 €<br />
212.200 Hän<strong>de</strong>ln und Entsorgen <strong>von</strong>: 159.000,00 €<br />
212.220 Dachpappe, 170303* 250 t 200,00 €/t 50.000,00 €<br />
212.240 Wellasbestzement, 170605* 50 t 150,00 €/t 7.500,00 €<br />
212.260 Glaswolle, 170601*/170603* 25 t 160,00 €/t 4.000,00 €<br />
212.281 Mehraufwand Entsorgung<br />
ölhaltiger Bauschutt, MKW<br />
1.000-5.000 mg/kg<br />
212.282 Mehraufwand Entsorgung<br />
ölhaltiger Bauschutt, MKW<br />
>5.000 mg/kg<br />
212.290 Elektronikschrott 160216* und<br />
sonstige gefährliche Abfälle<br />
(Behälterreste)<br />
2500 t 28,00 €/t 70.000,00 €<br />
300 t 55,00 €/t 16.500,00 €<br />
50 t 220,00 €/t 11.000,00 €<br />
213 Altlastenbeseitigung: Beseitigen <strong>von</strong> Kampfmitteln und an<strong>de</strong>ren gefährlichen Stoffen,<br />
Sanieren aller belasteten und kontaminierten Bö<strong>de</strong>n<br />
213.200 Mehraufwand für Transport und Entsorgung Bo<strong>de</strong>naushub getrennt nach Belastungsklassen<br />
<strong>de</strong>r Hauptkontaminanten<br />
213.210 MKW mit Zuordnung bis<br />
einschließlich Z2, Sulfat und<br />
physiko-chemische >Z2 gemäß<br />
aktuell gültiger LAGA<br />
M20<br />
2.825,00 €<br />
2.825,00 €<br />
60 m³ 12,00 €/m³ 720,00 €<br />
213.220 MKW 1000 bis 5000 mg/kg 40 m³ 22,00 €/m³ 880,00 €<br />
213.230 MKW > 5000 mg/kg 25 m³ 49,00 €/m³ 1.225,00 €<br />
* gefährlicher Abfall<br />
Fazit: <strong>Die</strong> Beseitigung <strong>de</strong>s Investitionsrisikos am Mo<strong>de</strong>llstandort A für die<br />
Nachnutzung ,Wohnen und Freizeit im Park’ gemäß optimierter Konzeptvariante<br />
4 erfor<strong>de</strong>rt einen Kostenaufwand <strong>von</strong> ca. 165 T€.<br />
Im Vergleich zu <strong>de</strong>r nicht optimierten Konzeptvariante 4 sind hiermit<br />
Einsparungen lediglich in Höhe <strong>von</strong> ca. 6 T€ verbun<strong>de</strong>n.
Freilegungskosten<br />
Unter Anwendung <strong>de</strong>r beschriebenen Einsparpotenziale wur<strong>de</strong>n für die optimierte Variante 4 folgen<strong>de</strong><br />
Freilegungskosten ermittelt.<br />
Tab. 60: Kostenprognose <strong>de</strong>r Freilegungskosten für die Nachnutzung als ,Wohnen und Freizeit im Park’ gemäß integriertem<br />
Standortentwicklungskonzept <strong>de</strong>r Konzeptvariante 4<br />
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
Gesamtkosten KG 100 bis 700 netto ohne MwSt. 1.211.064,50 €<br />
100 Grundstück 0,00 €<br />
120 Grundstücksnebenkosten 0,00 €<br />
126 Wertermittlungen, Untersuchungen zu Altlasten und <strong>de</strong>ren Beseitigung, Baugrunduntersuchungen<br />
und Untersuchungen über die Bebaubarkeit, soweit sie zur<br />
Beurteilung <strong>de</strong>s Grundstückswertes dienen<br />
0,00 €<br />
126.100 <strong>optirisk</strong> 0,00 €<br />
(bereits erfolgt)<br />
200 Herrichten und Erschließen 639.887,83 €<br />
210 Herrichten (Kosten <strong>de</strong>r vorbereiten<strong>de</strong>n Maßnahmen auf <strong>de</strong>m Baugrundstück - hier<br />
theoretisches maximales Investrisiko)<br />
212 Abbruchmaßnahmen (investitionsvorbereiten<strong>de</strong> Rückbaumaßnahmen vorhan<strong>de</strong>ner<br />
Bauwerke, Ver- und Entsorgungsleitungen und Verkehrsanlagen soweit wie<br />
erfor<strong>de</strong>rlich) zum Bewertungsstichtag<br />
639.887,83 €<br />
303.263,00 €<br />
212.100 Rückbau 386.863,00 €<br />
212.110 Baustelleneinrichtung, Bereitstellungsfläche<br />
herrichten und betreiben,<br />
Baustraßen<br />
212.120 Rückbau aller Anlagen (10 Objekte)<br />
bis OK Bo<strong>de</strong>nplatte,<br />
68.500 m³ umbauter Raum (ca.<br />
17.125 m³ Bauschutt,)<br />
212.121 Gebäu<strong>de</strong>flächen abbrechen und<br />
abräumen<br />
212.122 Versiegelte Flächen abrechen<br />
und abräumen<br />
212.130 Brechen vor Ort auf Größe <strong>von</strong><br />
0 - 56 mm und Aufhal<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />
angefallenen Bauschuttmaterials<br />
getrennt nach Beton- und Ziegelrecycling<br />
sowie Erstellen eines<br />
vermessungstechn. Aufmaßes<br />
<strong>de</strong>r Hal<strong>de</strong>n<br />
pschl. 10.000,00 €<br />
68.500 m³ 3,00 €/m³ 205.500,00 €<br />
10.450 m² 2,50 €/m² 26.125,00 €<br />
16.619 m² 2,00 €/m² 33.238,00 €<br />
28.000 m³ 4,00 €/m³ 112.000,00 €<br />
212.200 Hän<strong>de</strong>ln und Entsorgen <strong>von</strong>: -83.600,00 €<br />
212.210 Sperrmüll (200307) 170 t 50,00 €/t 8.500,00 €<br />
212.230 Holz (Innenausbau 170201/<br />
tragen<strong>de</strong> Teile 170204*)<br />
650 t 25,00 €/t 16.250,00 €<br />
212.250 Schrott (191001) 550 t -200,00 €/t -110.000,00 €<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 131
Kostengruppen nach DIN 276 Menge Einheit EP Einheit Kosten<br />
212.270 Altreifen (160103), Altfahrzeuge<br />
(160104*)<br />
10 t 165,00 €/t 1.650,00 €<br />
214 Herrichten <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>oberfläche (Ro<strong>de</strong>n <strong>von</strong> Bewuchs, Planieren, Bo<strong>de</strong>nbewegungen<br />
einschließlich Oberbo<strong>de</strong>nsicherung)<br />
132 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck<br />
336.624,83 €<br />
214.100 Planieren 35.766 m² 0,25 €/m² 8.941,50 €<br />
214.200 Herstellung Aue ohne Brückenbauwerke<br />
214.230 Lösen und La<strong>de</strong>n, neue Aue 8.400 m³ 1,50 €/m³ 12.600,00 €<br />
214.250 Herstellung Bachbett mit Wasserbausteinen<br />
320 m 100,00 €/m 32.000,00 €<br />
214.255 Nachprofilierung Bachbett 320 m 100,00 €/m 32.000,00 €<br />
214.260 Begleitgrün pflanzen 1.000 m² 5,00 €/m² 5.000,00 €<br />
214.270 Aushubbereitstellung am Standort<br />
für nachfolgen<strong>de</strong>n Wie<strong>de</strong>reinbau<br />
(anstehen<strong>de</strong>s unbelastetes<br />
Material)<br />
214.280 Wie<strong>de</strong>reinbau bereitgestellter<br />
Aushubmassen Auffülle<br />
214.281 Wie<strong>de</strong>reinbau bereitgestellter<br />
Aushubmassen Bauschutt<br />
(Proflierungsmassen sowie<br />
Frostschutzschicht)<br />
214.285 Wie<strong>de</strong>reinbau bereitgestellter<br />
Aushubmassen geogener Anteil<br />
Bo<strong>de</strong>naushub Auelehm als<br />
Wasserhaltsschicht über<br />
Proflierungsmassen<br />
214.290 Oberbo<strong>de</strong>n liefern und Einbauen<br />
0,1 m<br />
8.400 m³ 1,50 €/m³ 12.600,00 €<br />
4.200 m³ 5,00 €/m³ 21.000,00 €<br />
26.417 m³ 5,00 €/m³ 132.083,33 €<br />
4.200 m³ 12,00 €/m³ 50.400,00 €<br />
1.000 m³ 30,00 €/m³ 30.000,00 €<br />
700 Baunebenkosten 86.800,00 €<br />
732 Architekten und Ingenieurleistungen, Freianlagen 20.000,00 €<br />
732.100 Ausschreibung, Vergabe, ÖBÜ,<br />
FÜ<br />
HOAI 20.000,00 €<br />
744 Vermessung 24.200,00 €<br />
744.110 Beweissicherung Ausgangssituation<br />
744.120 Hauffwerks- und Baugrubenaufmass<br />
2 Stk. 1.600,00 Stk. 3.200,00 €<br />
70 Stk. 300,00 Stk. 21.000,00 €<br />
749 Gutachten und Beratung, sonstiges 42.600,00 €<br />
749.100 Vor-Ort-Bo<strong>de</strong>n- und Bauschuttseparation,<br />
Massenmanagement,<br />
fachtechnische Entsorgungsbegleitung,<br />
Dokumentation, Probenahme<br />
pschl. 30.000,00 €<br />
749.200 analytische Deklarationskosten 70 Stk. 180,00 Stk. 12.600,00 €<br />
* gefährlicher Abfall
Fazit: <strong>Die</strong> Freilegung für optimierte Konzeptvariante 4 (integriertes Standortentwicklungskonzept<br />
für die Nachnutzung ´Wohnen und Freizeit im<br />
Park’) erfor<strong>de</strong>rt einen Kostenaufwand <strong>von</strong> ca. 727 T€.<br />
Im Vergleich zur ursprünglichen Konzeptvariante 4 sind hiermit Einsparungen<br />
in Höhe <strong>von</strong> ca. 484 T€ möglich.<br />
2,500,000 €<br />
2,250,000 €<br />
2,000,000 €<br />
1,750,000 €<br />
1,500,000 €<br />
1,250,000 €<br />
1,000,000 €<br />
750,000 €<br />
500,000 €<br />
250,000 €<br />
theoretisches maximales<br />
Investitionsrisiko<br />
behebungspflichtige Lasten<br />
Wohnen & Freizeit optimiert<br />
Legen<strong>de</strong>:<br />
Inanspruchnahmerisiko<br />
(Gefahrenabwehr)<br />
Investitionsrisiko aufgrund<br />
umweltrelevanter Sachverhalte<br />
Freilegungskosten (Rückbau<br />
und Herrichtung)<br />
Abb. 38: Gegenüberstellung <strong>de</strong>r Kostenprognosen für die behebungspflichtigen Lasten (0), das Investitionsrisiko und die<br />
Freilegungskosten für die ursprüngliche und die optimierte Konzeptvariante 4 Integriertes Standortentwicklungskonzept<br />
am Mo<strong>de</strong>llstandort A<br />
Fazit: Mit <strong>de</strong>r <strong>Optimierung</strong> <strong>de</strong>s Standortentwicklungskonzeptes <strong>de</strong>r Variante 4<br />
‚Wohnen und Freizeit im Stadtpark’ können die Aufwendungen für die<br />
Beseitigung <strong>de</strong>r Investitionsrisiken, vor allem aber für die Freilegung,<br />
um insgesamt 490 T€ gesenkt wer<strong>de</strong>n.<br />
Das genutzte Einsparpotenzial beträgt damit 35%.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 133
6.4. Schlussfolgerungen für <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstandort<br />
Städtebauliche Ansätze<br />
Der Mo<strong>de</strong>llstandort ROTASYM liegt an <strong>de</strong>r Schnittstelle <strong>de</strong>r Altstadt Pößneck zu <strong>de</strong>n Gewerbeflächen<br />
vor <strong>de</strong>r Stadt (‚Grüne Wiese’). Mit <strong>de</strong>r Inanspruchnahme dieser Fläche kann zum einen <strong>de</strong>r<br />
Abschluss <strong>de</strong>r Innenstadt geformt und die Innenstadtfunktionen ergänzt wer<strong>de</strong>n (Mischgebiet).<br />
Zum zweiten soll hier eine Grünzäsur in Verbindung mit <strong>de</strong>r Offenlegung <strong>de</strong>r Kotschau die Grenze<br />
zwischen Innenstadt und Umland klar formulieren.<br />
<strong>Die</strong> Grünzäsur in Form eines kleinen Stadtparks bringt <strong>de</strong>n Standort weg vom Brachflächen-Image<br />
<strong>de</strong>s ehemaligen Industriestandortes und bil<strong>de</strong>t die Grundlage <strong>de</strong>s neuen Innenstadt-Grün-Images.<br />
<strong>Die</strong> Sanierung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>nkmalgeschützten Fabrikgebäu<strong>de</strong> und Nutzung als Wohngebäu<strong>de</strong> bewahrt<br />
einen Teil <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r Stadt Pößneck. In <strong>de</strong>n Wohngebäu<strong>de</strong>n sollte eine Mischung verschie<strong>de</strong>ner<br />
Wohnformen und Wohnungsgrößen angeboten wer<strong>de</strong>n. In einem Teilbereich ist betreutes<br />
Wohnen vorstellbar. <strong>Die</strong> Schwimmhalle in <strong>de</strong>r sanierten Sheddhalle kann mit weiteren Freizeitfunktionen<br />
o<strong>de</strong>r <strong>Die</strong>nstleistungen gekoppelt sein.<br />
Finanzielle Aspekte<br />
Der Einsatz <strong>von</strong> Mitteln aus <strong>de</strong>m Freistellungsfond zur Altlastensanierung ist am Standort nicht<br />
möglich, da Gefahren im Sinne <strong>de</strong>s BBodSchG am Standort nicht bestehen.<br />
Obgleich somit keine Gefahrenabwehrmaßnahmen ergriffen wer<strong>de</strong>n müssen, wird jegliche Form<br />
<strong>de</strong>r Folgenutzung durch Investitionsrisiken aufgrund <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nkontaminationen belastet. Im Verhältnis<br />
zum theoretischen maximalen Investitionsrisiko (Beseitigung aller, auch gering belasteter<br />
Bö<strong>de</strong>n), ermittelt mit 489 T€, erreichen die betrachteten Konzeptvarianten relativ hohe umsetzungsrelevante<br />
Anteile <strong>von</strong> 35 – 71 % an dieser Summe.<br />
Von wesentlich größerer Be<strong>de</strong>utung als Entwicklungshemmnis sind jedoch die aus <strong>de</strong>m umfangreichen<br />
Altbaubestand resultieren<strong>de</strong>n hohen Freilegungskosten. Bei vollständigem Gebäu<strong>de</strong>abriss<br />
und einer Freilegung <strong>de</strong>r Kotschau belaufen sich diese auf bis zu 2.108 T€.<br />
Aufgrund dieser spezifischen Standortgegebenheiten sind relevante finanzielle <strong>Optimierung</strong>spotenziale<br />
in erster Linie bei <strong>de</strong>n Freilegungskosten zu fin<strong>de</strong>n. So ist die mit <strong>de</strong>m Integrierten Standortentwicklungskonzept<br />
erreichte Kostenverringerung <strong>von</strong> ca. 490 T€ in erster Linie auf Einsparungen<br />
bei <strong>de</strong>n Freilegungskosten, weniger bei <strong>de</strong>n Investitionsrisiken, zurückzuführen.<br />
Doch selbst nach Ausnutzung <strong>de</strong>r <strong>Optimierung</strong>spotenziale wird die Standortentwicklung durch verbleiben<strong>de</strong><br />
hohe finanzielle Belastungen gehemmt. <strong>Die</strong> Standortentwicklung liegt kostenseitig <strong>de</strong>utlich<br />
im unrentierlichen Bereich. Eine Kompensation dieser Hemmnisse kann letztlich nur durch <strong>de</strong>n<br />
Einsatz <strong>von</strong> För<strong>de</strong>rmitteln erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />
Vergleich ‚Grüne Wiese’/Innenstadt<br />
Der Mo<strong>de</strong>llstandort bil<strong>de</strong>t die Schnittstelle zwischen <strong>de</strong>r Innenstadt nordöstlich und <strong>de</strong>n Gewerbeentwicklungen<br />
im Stadtvorland südwestlich. Der Standort liegt somit zentral und wäre für eine bauliche<br />
Mischnutzung geeignet. An<strong>de</strong>rerseits befin<strong>de</strong>t er sich gleichzeitig im Überschwemmungsgebiet<br />
<strong>de</strong>r Kotschau und sollte aus <strong>städtebauliche</strong>r Sicht einen naturnahen, hochwasserschutzgerechten,<br />
innerstädtischen Freiraum bil<strong>de</strong>n.<br />
Den beschriebenen Entwicklungshemmnissen ist hier die planungsrechtliche Sicherheit für eine<br />
Investition positiv entgegenzusetzen. Im Gegensatz zur Entwicklung auf <strong>de</strong>r grünen Wiese besteht<br />
hier bereits in Teilbereichen Baurecht unter Beachtung <strong>de</strong>s Einfügungsgebots. Bei einer Gesamtentwicklung<br />
<strong>de</strong>s Standortes ist die <strong>städtebauliche</strong> Ordnung über ein Bauleitplanverfahren zu regeln.<br />
134 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Ausgleichsmaßnahmen<br />
Aktuell wird für die Bun<strong>de</strong>sstraße B 281 in <strong>de</strong>r Ortslage Pößneck eine Umgehungsstraße geplant.<br />
Ein Teil <strong>de</strong>r Ausgleichsmaßnahmen, die für diesen Eingriff ausgeführt wer<strong>de</strong>n müssen, könnten für<br />
das Anlegen <strong>de</strong>s neuen Stadtparks an <strong>de</strong>r Kotschau auf <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>llstandort genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Optimierung</strong> <strong>von</strong> Städtebaulichen Konzepten<br />
Städtebauliche Konzepte können hinsichtlich <strong>de</strong>r Einsparung finanzieller Mittel vornehmlich im<br />
Bereich ‚Freilegungskosten’ (siehe voranstehen<strong>de</strong>n Abschnitt ‚Finanzielle Aspekte’) realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Die</strong> Möglichkeiten zur <strong>Optimierung</strong> <strong>de</strong>r Kosten liegen hier vornehmlich im Umgang mit <strong>de</strong>n<br />
Bestandsgebäu<strong>de</strong>n sowie <strong>de</strong>m Umgang mit kontaminierten Bö<strong>de</strong>n.<br />
In <strong>de</strong>r Umsetzung be<strong>de</strong>utet dies:<br />
- Teile <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>substanz weiter- bzw. umnutzen<br />
- anfallen<strong>de</strong>n Bauschutt <strong>von</strong> Gebäu<strong>de</strong>n und Versiegelungen wie<strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>n (Einbau)<br />
- Eingriffe in <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen kontaminierten Bo<strong>de</strong>n gering halten<br />
- anfallen<strong>de</strong>n Erdaushub wie<strong>de</strong>reinbauen (wenn geeignet)<br />
- Versiegelung <strong>von</strong> für die Nachnutzung sensiblen Bereichen (statt Bo<strong>de</strong>naustausch)<br />
Energie<br />
<strong>Die</strong> optimierte Variante ‚Wohnen und Freizeit im Stadtpark’ eröffnet hinsichtlich <strong>de</strong>r effizienten<br />
Energienutzung und <strong>de</strong>s Einsatzes erneuerbarer Energien mehrere Ansätze:<br />
a) Nachwärmeversorgung <strong>de</strong>s Wohnbereiches über ein Blockheizkraftwerk (BHKW) unter<br />
Einbeziehung <strong>de</strong>s <strong>städtebauliche</strong>n Umfel<strong>de</strong>s/Gewerbe/<strong>Die</strong>nstleistungen. Insbeson<strong>de</strong>re<br />
die Einbeziehung <strong>de</strong>s Schwimmba<strong>de</strong>s verspricht wegen <strong>de</strong>s ganzjährigen Wärmebedarfes<br />
die Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>r Lösung zu verbessern.<br />
b) Nutzung <strong>de</strong>r südorientierten Dachflächen vom Schwimmbad und Wohngebäu<strong>de</strong>n zur Solarthermiknutzung<br />
o<strong>de</strong>r Photovoltaikstromerzeugung.<br />
c) Oberflächennahe Erdwärmenutzung über Energiepfähle (Hülsenfundamente) o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />
Fundamente als ‚Absorberelement’<br />
Chancen <strong>de</strong>r Umsetzung<br />
Im Falle einer rechtzeitigen Umsetzungsmöglichkeit einer solchen Expertise wie <strong>de</strong>r hier vorliegen<strong>de</strong>n<br />
kann das Entwicklungshemmnis für <strong>de</strong>n Standort gemil<strong>de</strong>rt, jedoch nicht völlig beseitigt wer<strong>de</strong>n,<br />
solange die Entwicklungskosten (hier vornehmlich <strong>de</strong>r Rückbau <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>-Altbestan<strong>de</strong>s)<br />
in Relation zur erreichbaren Grundstücksaufwertung im unrentierlichen Bereich bleiben.<br />
Im Verlaufe <strong>de</strong>r Projektbearbeitung in <strong>optirisk</strong> hat sich die Stadt für eine an<strong>de</strong>re, aus <strong>städtebauliche</strong>r<br />
Sicht weniger anspruchsvolle Lösung, nämlich <strong>de</strong>r Errichtung eines Kaufmarktes mit<br />
Parkplatz entschie<strong>de</strong>n. Dabei wur<strong>de</strong>n einerseits wesentliche Belange <strong>de</strong>s Denkmalschutzes zu<br />
Gunsten wirtschaftlicher Aspekte negativ abgewogen und entgegen ökologischer und kulturhistorischer<br />
Bewertungen eine Genehmigung für <strong>de</strong>n Abbruch <strong>de</strong>s Bau<strong>de</strong>nkmales erwirkt. An<strong>de</strong>rerseits<br />
wur<strong>de</strong>n einzelne <strong>Optimierung</strong>selemente zur Anwendung gebracht, wie beispielsweise <strong>de</strong>r Einbau<br />
vor Ort recycelter Bauschuttmassen aus <strong>de</strong>r Altbausubstanz.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 135
Quellen<br />
[1]<br />
‘Regionaler Raumordnungsplan Ostthüringen’ - Regionale Planungsgemeinschaft Ostthüringen<br />
SONDERDRUCK Nr. 4/1999 <strong>de</strong>s Thüringer Staatsanzeigers (Beilage zu Nr. 40/1999, Ausgabe<br />
Montag, 04.10. 1999, 9. Jahrgang) Herausgeber: Thüringer Innenministerium<br />
[2]<br />
‚Projektstandort Pößneck’ http://www.genial-zentral.<strong>de</strong>/<br />
Glossar<br />
BauNVO Baunutzungsverordnung<br />
BBodSchG Bun<strong>de</strong>sbo<strong>de</strong>nschutzgesetz<br />
FFH-Gebiete spezielle Schutzgebiete zum Schutz <strong>von</strong> Pflanzen (Flora), Tieren<br />
(Fauna) und Habitaten (Lebensraumtypen),<br />
ausgewiesen nach <strong>de</strong>r Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie<br />
FNP Flächennutzungsplan<br />
FÜ Fremdüberwachung<br />
GA Gemeinschaftsaufgabe<br />
HOAI Honorarordnung für Architekten und Ingenieure<br />
Krw-/AbG Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz<br />
KSJ Kommunalservice Jena<br />
LAGA Län<strong>de</strong>rarbeitsgemeinschaft Abfall<br />
LEG Lan<strong>de</strong>sentwicklungsgesellschaft Thüringen<br />
LEP Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan<br />
LHKW Leichtflüchtige Halogenierte Kohlenwasserstoffe<br />
MKW Mineralölkohlenwasserstoffe<br />
ÖBÜ Örtliche Bauüberwachung<br />
ROTASYM Rotationssymetrische Teile<br />
RROP-OT Regionaler Raumordnungsplan Ostthüringen<br />
VEB Volkseigener Betrieb<br />
WGT die Westgruppe <strong>de</strong>r Truppen bezeichnet die in <strong>de</strong>r DDR stationierten<br />
Teile <strong>de</strong>r Sowjetarmee,<br />
vor 1989 hieß sie GSSD (Gruppe <strong>de</strong>r sowjetischen Streitkräfte in<br />
Deutschland)<br />
WHG Wasserhaushaltsgesetz<br />
136 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Abbildungsverzeichnis<br />
Abb. 1: industrielle Brachfläche mit Altlastenverdacht 7<br />
Abb. 2: Projektziel <strong>von</strong> <strong>optirisk</strong> ist die Rückführung <strong>von</strong> Problemflächen in <strong>de</strong>n<br />
Grundstücksverkehr (in Anlehnung an das A-B-C-Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s Europäischen<br />
Brachenflächenforschungsverbun<strong>de</strong>s CABERNET) 8<br />
Abb. 3: Sitz <strong>de</strong>r Verbundpartner und Lage <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llstandorte <strong>de</strong>s Projektes <strong>optirisk</strong> in<br />
Thüringen. 10<br />
Abb. 4: Topografische Übersicht - Mo<strong>de</strong>llstandort ROTASYM im Bezug zur Stadt Pößneck 13<br />
Abb. 5: Luftaufnahme <strong>de</strong>s Altstandortes ROSTASYM Pößneck vom 09.06.2006 aus westlicher<br />
Richtung blau: Verlauf <strong>de</strong>s Baches Kotschau 14<br />
Abb. 6: Flusslauf <strong>de</strong>r Kotschau und <strong>de</strong>nkmalgeschütztes Fabrikgebäu<strong>de</strong>, 30. Mai 2006 16<br />
Abb. 7: Bestandslageplan 30. Mai 2006 17<br />
Abb. 8: Vorschlag <strong>de</strong>r Stadtverwaltung Pößneck und <strong>de</strong>s Umweltamtes zur Umverlegung <strong>de</strong>s<br />
Kotschauverlaufes innerhalb <strong>de</strong>s ROTASYM-Gelän<strong>de</strong>s (Quelle:<br />
http://www.orlasenke.<strong>de</strong>/viomatrix/imgs/rahmenbedingungen.pdf, 16.01.2008, 17:13Uhr)19<br />
Abb. 9: Ausschnitt Thüringer Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan 2004, Karte 1 Raumstruktur,<br />
Quelle: Freistaat Thüringen, Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan 2004, Ministerium für Bau und<br />
Verkehr, Abteilung Städte- und Wohnungsbau, Raumordnung und Lan<strong>de</strong>splanung,<br />
Kartenteil, Karte Raumstruktur und Funktionales Verkehrsnetz 25<br />
Abb. 10: Regionaler Raumordnungsplan – Karte 2 Raumstrukur, bearbeitet, Quelle: RROP-OT -<br />
Teil A, Karte 2, Raumstruktur, Thüringer Staatsanzeiger Son<strong>de</strong>rdruck Nr.4/1999 29<br />
Abb. 11: Regionaler Raumordnungsplan – Karte 7 Frem<strong>de</strong>nverkehr und Erholung, bearbeitet,<br />
Quelle: RROP-OT - Teil B, Karte 7, Frem<strong>de</strong>nverkehr und Erholung, Thüringer<br />
Staatsanzeiger Son<strong>de</strong>rdruck Nr.4/1999 33<br />
Abb. 12: Stegreifentwürfe 41<br />
Abb. 13: Konzeptvariante 1 ‚Einkaufsmärkte’ 47<br />
Abb. 14: Konzeptvariante 2 ‚Stadtpark’ 51<br />
Abb. 15: Konzeptvariante 3 ‚Wohnzeile’ 55<br />
Abb. 16: Konzeptvariante 4 ‚Wohnen und Freizeit im Stadtpark’ 59<br />
Abb. 17: Risikoeinstufung für die Bo<strong>de</strong>nfunktion 1a am Mo<strong>de</strong>llstandort A ROTASYM Pößneck 68<br />
Abb. 18: Risikoeinstufung für die Bo<strong>de</strong>nfunktion 1b am Mo<strong>de</strong>llstandort A ROTASYM Pößneck 71<br />
Abb. 19: Risikoeinstufung für die Bo<strong>de</strong>nfunktion 1c am Mo<strong>de</strong>llstandort A ROTASYM Pößneck 73<br />
Abb. 20: Risikoeinstufung für die Bo<strong>de</strong>nfunktion 2 am Mo<strong>de</strong>llstandort A ROTASYM Pößneck 75<br />
Abb. 21: Risikoeinstufung für die Bo<strong>de</strong>nfunktion 3a am Mo<strong>de</strong>llstandort A ROTASYM Pößneck 77<br />
Abb. 22: Risikoeinstufung für die Bo<strong>de</strong>nfunktion 3b am Mo<strong>de</strong>llstandort A ROTASYM Pößneck 79<br />
Abb. 23: Risikoeinstufung für die Bo<strong>de</strong>nfunktion 3c am Mo<strong>de</strong>llstandort A ROTASYM Pößneck 81<br />
Abb. 24: Risikoeinstufung für die Bo<strong>de</strong>nfunktion 3d am Mo<strong>de</strong>llstandort A ROTASYM Pößneck 83<br />
Abb. 25: Synopsis <strong>de</strong>r Einstufung <strong>de</strong>r 8 Bo<strong>de</strong>nfunktionen und Ableitung eines verhältnismäßigen<br />
Sanierungszieles ( = Verringerung <strong>de</strong>s Betroffenheitsgra<strong>de</strong>s) 84<br />
Abb. 26: Risikoeinstufung für Oberflächengewässer am Mo<strong>de</strong>llstandort A 86<br />
Abb. 27: Risikoeinstufung <strong>de</strong>s Oberen Grundwasservorkommens am Mo<strong>de</strong>llstandort A 89<br />
Abb. 28: Risikoeinstufung <strong>de</strong>s Unteren Grundwasservorkommens am Mo<strong>de</strong>llstandort A<br />
ROTASYM Pößneck 91<br />
Abb. 29: eigentumsrechtliche Entwicklungshemmnisse am Mo<strong>de</strong>llstandort A 97<br />
Abb. 30: Synoptische Darstellung <strong>de</strong>r Überlagerung <strong>de</strong>s Kontaminationsstatus mit <strong>de</strong>r<br />
Konzeptvariante 1 105<br />
Abb. 31: Synoptische Darstellung <strong>de</strong>r Überlagerung <strong>de</strong>s Kontaminationsstatus mit <strong>de</strong>r<br />
Konzeptvariante 2 110<br />
Abb. 32: Synoptische Darstellung <strong>de</strong>r Überlagerung <strong>de</strong>s Kontaminationsstatus mit <strong>de</strong>r<br />
Konzeptvariante 3 115<br />
Abb. 33: Synoptische Darstellung <strong>de</strong>r Überlagerung <strong>de</strong>s Kontaminationsstatus mit <strong>de</strong>r<br />
Konzeptvariante ‚Wohnen und Freizeit im Stadtpark’ 120<br />
Abb. 34: Kostenprognose behebungspflichtiger Lasten, <strong>de</strong>s Investitionsrisikos und <strong>de</strong>r<br />
Freilegungskosten am Mo<strong>de</strong>llstandort A für vier verschie<strong>de</strong>ne Investitionsvorhaben<br />
(Konzeptvarianten 1 – 4) 124<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 137
Abb. 35: Kostenprognose behebungspflichtiger Lasten und <strong>de</strong>s Investitionsrisikos am Mo<strong>de</strong>ll-<br />
standort A für vier verschie<strong>de</strong>ne Investitionsvorhaben (Konzeptvarianten 1 – 4) 125<br />
Abb. 36: <strong>Optimierung</strong>svariante ‚Wohnen und Freizeit im Stadtpark’ 127<br />
Abb. 37: Synoptische Darstellung <strong>de</strong>r Überlagerung <strong>de</strong>s Kontaminationsstatus mit <strong>de</strong>r<br />
<strong>Optimierung</strong>svariante 129<br />
Abb. 38: Gegenüberstellung <strong>de</strong>r Kostenprognosen für die behebungspflichtigen Lasten (0), das<br />
Investitionsrisiko und die Freilegungskosten für die ursprüngliche und die optimierte<br />
Konzeptvariante 4 Integriertes Standortentwicklungskonzept am Mo<strong>de</strong>llstandort A 133<br />
138 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
Tabellenverzeichnis<br />
Tab. 1: Übersicht zu <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstandorten im Projekt <strong>optirisk</strong> 11<br />
Tab. 2: Zentralörtliche Glie<strong>de</strong>rung und mittelzentrale Verflechtungsbereiche in Ostthüringen<br />
(LEP) [1] 14<br />
Tab. 3: Herleitung <strong>de</strong>r Stegreifentwürfe 38<br />
Tab. 4: Bewertungsmatrix mit Bewertungsprämissen 45<br />
Tab. 5: Bewertungsmatrix Konzeptvariante ‚Einkaufsmärkte’ 49<br />
Tab. 6: Bewertungsmatrix Konzeptvariante ‚Stadtpark’ 53<br />
Tab. 7: Bewertungsmatrix Konzeptvariante ‚Wohnzeile’ 57<br />
Tab. 8: Bewertungsmatrix Konzeptvariante ‚Wohnen und Freizeit im Stadtpark’ 61<br />
Tab. 9: Prüftabelle zur Ermittlung <strong>de</strong>s Vorliegens <strong>von</strong> Haftungs-/Inanspruchnahmerisiken 63<br />
Tab. 10: Zuordnung <strong>de</strong>s Lebensraumes laut planungsrechtlicher Ausweisung 67<br />
Tab. 11: Relevanzprüfung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 1a 67<br />
Tab. 12: Check-Tabelle zur Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 1a 68<br />
Tab. 13: Einschätzung <strong>de</strong>r Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 1a 68<br />
Tab. 14: Zuordnung zur Vornutzung 69<br />
Tab. 15: Relevanzprüfung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 1b 69<br />
Tab. 16: Zuordnung <strong>de</strong>s Standortes laut planungsrechtlicher Ausweisungen zum Status quo 70<br />
Tab. 17: Umweltrelevante Verän<strong>de</strong>rungen <strong>von</strong> Funktionen durch die ehemalige/aktuelle<br />
Standortnutzung, die die geplante Nutzung beeinträchtigen können 70<br />
Tab. 18: Einschätzung <strong>de</strong>r Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 1b 71<br />
Tab. 19: Relevanzkriterien und –prüfung für die Bo<strong>de</strong>nfunktion 1c 71<br />
Tab. 20: Substantieller Aufbau <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Standort unterlagern<strong>de</strong>n Schichtenfolgen einschließ-<br />
lich anthropogener Schichten, <strong>de</strong>ren Mächtigkeit, ihres Rückhalte- und Puffervermö-<br />
gens gegenüber Schadstoffen bzw. Schadstoffführen<strong>de</strong>r Wässer und ihrer hydrogeologischen<br />
Klassifizierung 72<br />
Tab. 21: Einschätzung <strong>de</strong>r Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 1c 73<br />
Tab. 22: Zuordnung laut fachrechtlicher Schutzausweisung 74<br />
Tab. 23: Lagezuordnung nur für i<strong>de</strong>ntifizierte Teilflächen mit <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 2 gemäß<br />
Tab. 22 74<br />
Tab. 24: Relevanzprüfung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 2 74<br />
Tab. 25: Einschätzung <strong>de</strong>r Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 2 75<br />
Tab. 26: Zuordnung laut planungsrechtlicher Ausweisung bzw. fachlichen Anhaltspunkten 76<br />
Tab. 27: Lagezuordnung für Teilflächen <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 3a (wenn Tab. 26 a) und b) mit ‚ja’ 76<br />
Tab. 28: Standortrelevanzprüfung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 3a 77<br />
Tab. 29: Einschätzung <strong>de</strong>r Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 3a 77<br />
Tab. 30: Zuordnung laut planungsrechtlicher Ausweisung/fachlichen Anhaltspunkten 78<br />
Tab. 31: Lagezuordnung für Teilflächen <strong>de</strong>r in Tab. 30 i<strong>de</strong>ntifizierten Bo<strong>de</strong>nfunktion 3b 78<br />
Tab. 32: Standortrelevanzprüfung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 3b 78<br />
Tab. 33: Einschätzung <strong>de</strong>r Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 3b 79<br />
Tab. 34: Zuordnung laut planungsrechtlicher Ausweisung/fachlichen Anhaltspunkten 79<br />
Tab. 35: Lagezuordnung für Teilflächen <strong>de</strong>r in 80<br />
Tab. 36: Standortrelevanzprüfung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 3c 80<br />
Tab. 37: Einschätzung <strong>de</strong>r Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 3c 80<br />
Tab. 38: Zuordnung laut planungsrechtlicher Ausweisung/fachlichen Anhaltspunkten 81<br />
Tab. 39: Lagezuordnung für Teilflächen <strong>de</strong>r in Tab. 38 i<strong>de</strong>ntifizierten Bo<strong>de</strong>nfunktion 3d 82<br />
Tab. 40: Standortrelevanzprüfung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 3d 82<br />
Tab. 41: Einschätzung <strong>de</strong>r Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion 3d 82<br />
Tab. 42: zusammenfassen<strong>de</strong> Prüftabelle zur Einschätzung <strong>de</strong>r Beeinträchtigung <strong>de</strong>r<br />
standortrelevanten Bo<strong>de</strong>nfunktionen 83<br />
Tab. 43: Einstufung <strong>von</strong> Oberflächengewässern auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>s Kriteriums ‚Ressourcenwert’<br />
und Definition <strong>de</strong>r adäquaten Prüfkriterien für <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstandort A ROTASYM<br />
Pößneck 85<br />
Tab. 44: Beurteilung <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit <strong>de</strong>r Verunreinigung <strong>von</strong> Oberflächengewässern auf<br />
<strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>s Kriteriums ‚Schadstoffausbreitungsten<strong>de</strong>nz’ für <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstandort A 85<br />
Tab. 45: Ressourcenwert <strong>de</strong>s Oberen Grundwasservorkommens am Mo<strong>de</strong>llstandort A 87<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 139
Tab. 46: Beurteilung <strong>de</strong>r Schadstoffausbreitungsten<strong>de</strong>nz im Oberen Grundwasservorkommen<br />
am Mo<strong>de</strong>llstandort A 87<br />
Tab. 47: Ressourcenwert <strong>de</strong>s Unteren Grundwasservorkommens am Mo<strong>de</strong>llstandort A 90<br />
Tab. 48: Beurteilung <strong>de</strong>r Schadstoffausbreitungsten<strong>de</strong>nz im Unteren Grundwasservorkommen<br />
am Mo<strong>de</strong>llstandort A 90<br />
Tab. 49: check-Tabelle zur I<strong>de</strong>ntifizierung <strong>de</strong>s theoretischen maximalen Investitionsrisikos für<br />
<strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstandort A 93<br />
Tab. 50: Kostenprognose <strong>de</strong>s theoretischen maximalen Investitionsrisikos für <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>ll-<br />
standort A 93<br />
Tab. 51: Kostenprognose <strong>de</strong>s Investitionsrisikos bei einer Nachnutzung mit Einkaufsmärkten<br />
gemäß Konzeptvariante 1 105<br />
Tab. 52: Kostenprognose <strong>de</strong>r Freilegungskosten für eine Nachnutzung mit Einkaufsmärkten<br />
gemäß Konzeptvariante 1 107<br />
Tab. 53: Kostenprognose <strong>de</strong>s Investitionsrisikos bei einer Nachnutzung als Stadtpark mit<br />
Teich gemäß Konzeptvariante 2 111<br />
Tab. 54: Kostenprognose <strong>de</strong>r Freilegungskosten für eine Nachnutzung als Stadtpark mit<br />
Teich gemäß Konzeptvariante 2 112<br />
Tab. 55: Kostenprognose <strong>de</strong>s Investitionsrisikos für eine Nachnutzung mit Wohnzeile gemäß<br />
Konzeptvariante 3 116<br />
Tab. 56: Kostenprognose <strong>de</strong>r Freilegungskosten für eine Nachnutzung mit Wohnzeile gemäß<br />
Konzeptvariante 3 117<br />
Tab. 57: Kostenprognose <strong>de</strong>s Investitionsrisikos bei einer Nachnutzung mit ,Wohnen und<br />
Freizeit im Park’ gemäß Konzeptvariante 4 121<br />
Tab. 58: Kostenprognose <strong>de</strong>r Freilegungskosten für Nachnutzung ,Wohnen und Freizeit im<br />
Park’ gemäß Konzeptvariante 4 122<br />
Tab. 59: Kostenprognose zur Beseitigung <strong>de</strong>s Investitionsrisikos für die Nachnutzung als<br />
,Wohnen und Freizeit im Park’ gemäß integriertem Standortentwicklungskonzept<br />
<strong>de</strong>r Konzeptvariante 4 129<br />
Tab. 60: Kostenprognose <strong>de</strong>r Freilegungskosten für die Nachnutzung als ,Wohnen und Frei-<br />
zeit im Park’ gemäß integriertem Standortentwicklungskonzept <strong>de</strong>r Konzept-<br />
variante 4 131<br />
140 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck | 141
Anhang<br />
Anhang I Standortatlas – Auszug aus <strong>de</strong>m Standort-GIS<br />
Anhang II Erfassungsbogen -<br />
Auszug <strong>de</strong>r access-Standortdatenbank<br />
142 | REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort A: ROTASYM Pößneck