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Vollzugshilfe zur Ermittlung erheblicher und ... - Brandenburg.de

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In <strong>de</strong>n Anhängen 2 A – F sind die entsprechen<strong>de</strong>n Zielvorgaben, Qualitätsnormen <strong>und</strong> Beurteilungswerte<br />

<strong>zur</strong> FFH-Verträglichkeitsprüfung für aquatische Lebensräume wie folgt zusammengestellt:<br />

Anhang 2 A – Organische Stoffe/Stoffgruppen (außer Pflanzenschutzmittelwirkstoffe <strong>und</strong><br />

prioritäre Stoffe)<br />

Anhang 2 B – Pflanzenschutzmittelwirkstoffe (außer prioritäre Stoffe)<br />

Anhang 2 C – Metalle <strong>und</strong> Halbmetalle (außer prioritäre Stoffe)<br />

Anhang 2 D – Prioritäre Stoffe<br />

Für weitere Stoffe/Stoffgruppen (Nährstoffe, Salze, Summenkenngrößen), die in <strong>de</strong>n Anhängen 2 A –<br />

2 D nicht enthalten sind, wer<strong>de</strong>n Beurteilungswerte für die FFH-Verträglichkeitsprüfung aus <strong>de</strong>r<br />

chemischen Gewässergüteklassifizierung für Fließgewässer [9] übernommen, wobei für FFH-Gebiete<br />

zunächst als Min<strong>de</strong>stfor<strong>de</strong>rung die Kriterien <strong>de</strong>r Güteklasse II (mäßig belastet, Zielvorgabe eingehalten)<br />

anzusetzen sind. Diese Beurteilungswerte sind dargestellt in Anhang 2 E – Nährstoffe, Salze<br />

<strong>und</strong> Summenkenngrößen. Bei <strong>de</strong>r <strong>Ermittlung</strong> <strong>de</strong>r Erheblichkeit sind im Folgen<strong>de</strong>n die konkreten<br />

Verhältnisse im Gewässer <strong>und</strong> in <strong>de</strong>ssen Einzugsgebiet zu würdigen. Beispielhaft seien an dieser<br />

Stelle solche Faktoren wie die typische Schwankungsbreite <strong>de</strong>r Stoffkonzentrationen in <strong>de</strong>n betroffenen<br />

Gewässern sowie die Abflussbedingungen zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Erhebung von Vorbelastungsdaten<br />

gegenüber <strong>de</strong>n Abflussbedingungen für <strong>de</strong>n Prognosezeitraum zu nennen. Eine differenzierte<br />

Herangehensweise ist an dieser Stelle erfor<strong>de</strong>rlich, weil bei Nährstoffen, Salzen <strong>und</strong> Summenparametern<br />

in beson<strong>de</strong>rem Maße von größeren Schwankungen auszugehen ist <strong>und</strong> auch standortspezifische<br />

Einflussfaktoren eine große Relevanz besitzen. Deshalb ist eine alleinige Anwendung von<br />

festen Beurteilungsgrenzwerten hier nicht sinnvoll. Erkenntnisse für ein diesbezügliches methodisches<br />

Vorgehen liefert das BWK-Merkblatt 3 [32] <strong>und</strong> auch das BWK-Merkblatt 7 [33], in <strong>de</strong>nen die<br />

Ableitung immissionsorientierter Anfor<strong>de</strong>rungen an Misch- <strong>und</strong> Nie<strong>de</strong>rschlagswassereinleitungen<br />

unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r örtlichen Verhältnisse dargestellt ist. Beachtenswert sind hier insbeson<strong>de</strong>re<br />

die Dosis bestimmen<strong>de</strong>n Zusammenhänge zwischen Intensität, Andauer <strong>und</strong> Wie<strong>de</strong>rkehr einer<br />

Störung.<br />

Anhang 2 F enthält Beurteilungswerte für beson<strong>de</strong>re Stoffe <strong>und</strong> Stoffgruppen, <strong>de</strong>ren Vorhan<strong>de</strong>nsein<br />

in Gewässern aufgr<strong>und</strong> ihrer Wirkungen <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r ihres Umweltverhaltens erst in letzter Zeit erhöhte<br />

Aufmerksamkeit erlangte. Dazu zählen neben einigen Arzneimittelwirkstoffen <strong>und</strong> Duftstoffen auch<br />

Komplexbildner. Diese Beurteilungswerte wur<strong>de</strong>n im Rahmen von Forschungsvorhaben <strong>de</strong>s BMU<br />

[25] sowie <strong>de</strong>r LAWA [26] abgeleitet.<br />

Ökotoxikologisch begrün<strong>de</strong>te Beurteilungswerte für das Kompartiment Bo<strong>de</strong>n zum Schutz terrestrischer<br />

Lebensgemeinschaften wur<strong>de</strong>n als Bo<strong>de</strong>nqualitätskriterien z.B. durch die dänische Umweltbehör<strong>de</strong><br />

für 8 Schwermetalle <strong>und</strong> Arsen <strong>de</strong>finiert [10]. Diese Qualitätskriterien wur<strong>de</strong>n mit Hilfe von<br />

Wirkungswerten für Bo<strong>de</strong>nmikroorganismen <strong>und</strong> die durch sie verursachten Prozesse sowie für<br />

Pflanzen <strong>und</strong> Invertebraten unter Extrapolation mittels Faktormo<strong>de</strong>ll (FAME) <strong>und</strong> mittels Verteilungsmo<strong>de</strong>ll<br />

(DIBAEX) abgeleitet. Ferner gibt es auch in Deutschland Initiativen, <strong>de</strong>n Wirkungspfad Bo<strong>de</strong>n-<br />

Bo<strong>de</strong>norganismen in die Bo<strong>de</strong>nschutzverordnung zu implementieren. Zu diesem Zweck wur<strong>de</strong>n für<br />

einige Stoffe bereits Vorschläge für Prüfwerte auf Basis von EC50-Werten erarbeitet [12], wobei die<br />

dort angewen<strong>de</strong>te Ableitungsmethodik jener <strong>de</strong>r bereits erwähnten dänischen Bo<strong>de</strong>nqualitätskriterien<br />

ähnlich ist. Da jedoch eine Überschreitung <strong>de</strong>r Prüfwerte entsprechend <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esbo<strong>de</strong>nschutzverordnung<br />

u. U. bereits mit <strong>de</strong>r Gefahr einer schädlichen Bo<strong>de</strong>nverunreinigung verb<strong>und</strong>en sein kann,<br />

erscheint <strong>de</strong>ren Verwendung als Beurteilungswert <strong>zur</strong> <strong>Ermittlung</strong> <strong>de</strong>r Erheblichkeit von Stoffeinträgen<br />

bei <strong>de</strong>r FFH-Verträglichkeitsprüfung unter Beachtung <strong>de</strong>s Vorsorgeprinzips nicht geboten. Vielmehr<br />

sollten hier an Stelle von Prüfwerten zukünftig noch abzuleiten<strong>de</strong> Vorsorgewerte Anwendung fin<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>ren Ableitung auf <strong>de</strong>r Basis NOEC/EC10-30 bezüglich ökotoxischer Wirkungen erfolgt.<br />

In Anhang 3 sind Beurteilungswerte für terrestrische Ökosysteme aufgelistet. Diese entsprechen, bis<br />

auf die Werte für Hexachlorcyclohexan (HCH), polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)<br />

<strong>und</strong> polychlorierte Biphenyle (PCB) <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nqualitätskriterien <strong>de</strong>r dänischen Umweltbehör<strong>de</strong>. Zum<br />

Vergleich sind auch die Prüfwertvorschläge für <strong>de</strong>n Pfad Bo<strong>de</strong>n-Bo<strong>de</strong>norganismen sowie die bereits<br />

existieren<strong>de</strong>n, aber nicht für das Schutzgut Flora/Fauna abgeleiteten Vorsorgewerte <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Bo<strong>de</strong>nschutzverordnung genannt.<br />

Beurteilungswerte zum Schutz <strong>de</strong>r Vegetation <strong>und</strong> von Ökosystemen vor Gefahren <strong>und</strong> erheblichen<br />

Nachteilen sind für das Umweltkompartiment Luft für die Stoffe Schwefeldioxid (SO2), Stickstoffoxi<strong>de</strong><br />

Lan<strong>de</strong>sumweltamt <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>: Studien <strong>und</strong> Tagungsberichte, Band 58<br />

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