Zillachtolarin_Gauder_Sonderausgabe2018_web-neu

„Bubenburg“) im Hintergrund.
Auf der Bank sitzend putzen und polieren
die bildhübschen Töchter des Hanser-Bauern
das Festgeschirr, *2 mit dem die Rösser
am Gauder-Wochenende geschmückt
werden. Mit einer Bürste wird das Leder
bearbeitet, bevor es danach mithilfe einer
Poliercreme auf Hochglanz gebracht wird.
Glänzen ist ein gutes Stichwort. Das sollen
auch die unzähligen Messingknöpfe
sowie die Stickereien und Ketten. Beim
Fassanstich am Freitag und beim Umzug
am Sonntag glänzen dann dekorierte Kutschen,
geschmückte Rösser und die dazu
gehörenden Menschen um die Wette.
Sie würden zwar „öfters als üblich gewaschen“
und ihre Hufeisen würden bei
Bedarf nochmals neu beschlagen, „aber
ansonsten lassen die Vorbereitungen die
Rösser in der Woche vor dem Fest relativ
kalt. Das ist für sie schon Routine“, so der
Hanser-Bauer und holt einen jener Friesen
aus der Box, die er im Alter von zweieinhalb
Jahren in Holland gekauft habe.
Anschließend gönnt er dem 14-jährigen
Hengst eine Wäsche. Mit einem Dampfstrahler
steht er einige Meter entfernt vom
stolzen Ross und wäscht ihn ringsum ab.
„Es macht ihm sichtlich Spaß und er genießt
es richtig“, meint Maria. Bei diesem
‚Schauspiel’ spürt man als Zuseher
tatsächlich so etwas wie Freude des Friesen.
Nachdem auch Friese Nummer zwei
während des Waschens seine Mähne stolz
präsentiert und die Hufe bereitwillig zur
Pflege gehoben hat, geht’s zum Trocknen
auf das angrenzende Feld. Bereits am Weg
dorthin scharren sie im wahrsten Sinne in
den Startlöchern. Sobald sie der Bauer loslässt,
galoppieren sie in Windeseile aufs
Feld. Dort gibt’s frisches Gras zum Fressen
und sie können ihrem Spieltrieb freien Lauf
lassen.
» Es macht ihm
sichtlich Spaß
und er genießt
es richtig. «
Maria Huber
Tochter
20 Zillachtolarin