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Leseprobe "Unsere besten Freunde" Juni 2018

Das Tiermagazin für die ganze Familie

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<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

Kaninchen mögen<br />

keine Hitze<br />

Haltungstipps für<br />

coole Langohren<br />

Augenpflege<br />

für aktive Vierbeiner<br />

Hundeaugen im Sommer<br />

richtig schützen<br />

Mit großem<br />

Gewinnspiel


Serie: Expertenwissen<br />

Egal, ob Katze oder Hund – den geliebten Vierbeiner im Alltag fit und gesund<br />

zu halten, ist manchmal keine einfache Angelegenheit.<br />

Unser Expertenteam klärt die medizinischen und tierpsychologischen<br />

Zusammenhänge und zeigt, worauf Sie im Alltag achten sollten.<br />

Foto: Anatoly Tiplyashin/stock.adobe.com<br />

Eine Katze<br />

aus dem Tierschutz –<br />

Chance oder Risiko?<br />

Die Katze hat als Haustier Nr. 1 in Deutschland<br />

selbst den Hund als Begleiter des Menschen<br />

eingeholt. Dabei steigt auch die Anzahl der Katzen,<br />

<strong>Unsere</strong> Experten:<br />

Foto: Nina Packwitz<br />

die über den Tierschutz, privat oder über<br />

Züchter, ein neues Zuhause suchen.<br />

Im Interview erklärt Verhaltensberaterin<br />

Carmen Schell, worauf Vermittlungswillige<br />

bei einer Katze mit Vergangenheit achten sollten.<br />

Nina Packwitz<br />

aus Hemer ist ausgebildete<br />

Tierheilpraktikerin<br />

mit den Schwerpunkten<br />

Homöopathie, Bach-<br />

Blüten, Akupunktur und<br />

Schüßler-Salze.<br />

www.nina-packwitz.de<br />

Foto: Marion Frömming<br />

Marion Frömming<br />

ist Tierheilpraktikerin in Hilden.<br />

Sie arbeitet bundesweit beratend<br />

in Kooperation mit Tierärzten.<br />

marion.froemming@googlemail.com<br />

Viele Interessenten gehen auf der Suche nach<br />

einer Katze in das nächstgelegene Tierheim<br />

oder schauen in einem Kleinanzeigenportal.<br />

Was geben Sie Ihnen mit auf den Weg?<br />

Carmen Schell: Die Auswahl einer Katze<br />

ist unter vielen Aspekten eine Herausforderung,<br />

die gründlich vorbereitet werden<br />

sollte. Bevor Sie sich auf den Weg zu ihrer<br />

neuen Fellnase machen, sollten Sie sich<br />

mit Ihrem persönlichen Lebensumfeld<br />

und Ihren Vorstellungen zu einer Katze<br />

auseinandersetzen. Wohnen Sie bereits<br />

mit einer oder mehreren Samtpfoten zusammen,<br />

stellt sich zudem die Frage, welche<br />

Wesenszüge diese Tiere kennzeich-<br />

Foto: sandra-exner-fotoartistik<br />

Carmen Schell<br />

ist als zertifizierte Verhaltensberaterin<br />

(Fachgebiet Katze) im<br />

Rhein-Main-Gebiet sowie<br />

bundesweit im Online-Coaching<br />

tätig. Ihr Herz hat sie besonders<br />

an Katzen aus dem Tierschutz verloren<br />

und engagiert sich ehrenamtlich<br />

im regionalen Tierschutz.<br />

www.cattalk.de<br />

nen und welcher Charakter gut in diese WG<br />

passen könnte. Sieht man dann zum ersten<br />

Mal die potenzielle neue Mitbewohnerin,<br />

ist es leicht um einen geschehen. Die Gefühle<br />

kochen über, und viele neigen bei<br />

fehlender Vorbereitung dazu, einzig aus<br />

dem Bauch heraus zu entscheiden.<br />

Bauchentscheidungen sind aber oft gute<br />

Ratgeber. Worin sehen Sie bei der Auswahl<br />

eines Haustiers ein Problem?<br />

Carmen Schell: Liebenswert sind auf ihre<br />

individuelle Art alle Katzen auf dieser Welt.<br />

Man könnte sie quasi alle adoptieren. Tatsächlich<br />

ist es aber so, dass jedes Tier seine<br />

Lese-Tipp …<br />

Carmen Schell<br />

Second Hand Katze<br />

Aufnahme einer Katze mit Vergangenheit<br />

128 Seiten<br />

Verlag:Books on Demand<br />

ISBN 978-3-7460-9345-1<br />

12,90 €<br />

persönlichen Bedürfnisse und Vorlieben<br />

hat und diese auch in unseren Alltag und<br />

unser eigenes Leben passen sollten, damit<br />

Probleme gar nicht erst entstehen.<br />

Was macht die Aufnahme einer Tierschutzkatze<br />

so besonders?<br />

Carmen Schell: Im Wesentlichen ist es die<br />

Art des Kennenlernens, denn die meisten<br />

Vermittlungstiere sind großem Stress ausgesetzt<br />

und oft eingeschüchtert. Mitunter<br />

neigen Vermittlungsinteressenten dazu,<br />

das erstbeste Tier aufzunehmen, das auf<br />

sie zukommt – dabei sind das oft die besonders<br />

selbstsicheren Tiere, die auch im<br />

Alltag deutlich ihren Bedürfnissen Nachdruck<br />

verleihen und vielleicht nicht so gut<br />

zu den eigenen Wünschen passen. Es fällt<br />

nicht ganz leicht, die wesentlichen Charaktereigenschaften<br />

des Tiers zu erkennen<br />

oder den Tierheimbesuch für sich persönlich<br />

einzuordnen. Die Abläufe sind<br />

manchmal befremdlich und können vielleicht<br />

sogar abschrecken.<br />

Sie denken hierbei auch an den Schutzvertrag,<br />

richtig?<br />

Carmen Schell: Ja, zum Beispiel. Darin<br />

sind bestimmte Vertragsformulierungen<br />

enthalten, die auch Kontrollbesuche einschließen.<br />

Es gibt vieles, worüber Katzenfans<br />

bei der Aufnahme einer Katze aus<br />

dem Tierheim stolpern können. Ich möchte<br />

bei meinen Beratungen die Berührungsängste<br />

mit Katzen aus dem Tierschutz<br />

nehmen und Interessenten das<br />

Rüstzeug geben, das Zusammenleben<br />

zwischen Mensch und Tier entspannt zu<br />

starten.<br />

4 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 5


Foto: Gero Altmann<br />

Tiergesundheit aus Ihrer Apotheke<br />

Gero Altmann, Fachapotheker für Offizinpharmazie Naturheilverfahren<br />

und Homöopathie, bringt es auf den Punkt.<br />

Hundeaugen sind nicht nur der Spiegel der Seele, wie<br />

viele meinen, sondern zeigen auch deutlich an, wie<br />

es um die körperliche Gesundheit des Vierbeiners<br />

bestellt ist. Klare, lebendige Augen und eine saubere<br />

Augenumgebung zeigen an, dass es dem Tier rundum<br />

sehr gut geht.<br />

brauchen<br />

Wer mit seinem Vierbeiner viel draußen unterwegs ist, sollte einen besonders<br />

scharfen Blick auf die Augen seines Hundes haben.<br />

Pflege<br />

Foto: Eva/stock.adobe.com<br />

Foto: 12019/pixabay.com<br />

Doch die Augen des Hundes können auch selber<br />

erkranken. Zu den häufigsten Problemen zählen dabei<br />

Krankheiten, die durch eine äußere Reizung der<br />

Augen ausgelöst werden. Denn beim Schnüffeln im<br />

Unterholz oder in blühenden Wiesengräsern können<br />

allerlei Partikel ins Auge gelangen, die zu einer Reizung<br />

der Hornhaut oder der Bindehäute führt. Daher<br />

sollte nach jeder Gassirunde und erst recht nach jedem<br />

längeren Ausflug ein Kontrollblick in die Augen<br />

seines Vierbeiners eine Selbstverständlichkeit sein.<br />

Beim Stromern durchs<br />

Unterholz oder durch Wiesen<br />

und Felder können schnell Fremdkörper<br />

ins Auge gelangen.<br />

Tränende Augen sind nicht selten<br />

Kullern Ihrem Vierbeiner auf oder nach einem Ausflug<br />

öfters die Tränen übers Gesicht, muss das nicht<br />

zwangsläufig ein Krankheitsanzeichen sein. Denn zunächst<br />

einmal ist die Bildung von Tränen ein ganz natürlicher<br />

Vorgang der Selbstreinigung. Diesen Prozess<br />

können Sie unterstützen, indem Sie nach der Gassirunde<br />

eine speziell für Hunde zusammengestellte,<br />

milde Augenpflegelösung auf Kräuterbasis und ohne<br />

Alkohol anwenden. Gerade bei kleinen Hunderassen,<br />

die ganz allgemein mit dem Kopf und ihren Sinnesorganen<br />

näher am Boden sind als große Hunderassen,<br />

ist ein starker Tränenfluss keine Seltenheit.<br />

Hinter verklebten Augen<br />

steckt oft mehr<br />

Neigt Ihr Hund aber zu vermehrter Tränenbildung,<br />

und sind seine Augen dadurch häufig verklebt, steckt<br />

mehr dahinter. Hier hilft zunächst ein flusenfreies, in<br />

warmes Wasser getränktes Baumwolltuch, mit dem<br />

Sie das getrocknete Sekret vorsichtig entlang des Auges<br />

von innen nach außen abwischen. In der Apotheke<br />

gibt es dafür auch Augentücher, die mit einer speziellen<br />

Reinigungslösung für Hundeaugen getränkt<br />

sind. Um eine Keimübertragung von einem Auge auf<br />

das andere zu vermeiden, müssen Sie für jedes Auge<br />

ein frisches Tuch verwenden. Da verklebte Augen<br />

aber sehr oft auf eine Erkrankung hinweisen und zudem<br />

der Weg einer nur<br />

Symptome, die auf mehr als eine<br />

Augenerkrankung hinweisen:<br />

Augenblinzeln,<br />

große Lichtempfindlichkeit<br />

Zusammenkneifen der Augen<br />

Reiben des Kopfes am Teppich<br />

Berührung der Augen<br />

mit den Pfoten<br />

allgemeine Berührungsempfindlichkeit<br />

Appetitlosigkeit<br />

unerklärliches Winseln<br />

Reizbarkeit oder Unruhe<br />

Foto: Ulrike Schanz Fotodesign<br />

„lästigen“ Verklebung zur<br />

infektiösen Bindehautentzündung<br />

und anderen<br />

Augenkrankheiten<br />

nicht weit ist, sollten Sie<br />

nicht damit warten, Ihren<br />

Tierarzt um Rat zu fragen.<br />

Denn empfindliche Augen<br />

können auch Symptome<br />

einer anderen Erkrankung<br />

Ihres Vierbeiners<br />

sein.<br />

>><br />

6 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 7


Hundeaugen brauchen Pflege<br />

Hundebrillen<br />

schützen die Augen<br />

Was im ersten Moment<br />

wie ein Scherz wirken<br />

könnte, ist nicht selten<br />

eine medizinische Notwendigkeit.<br />

Bei einer<br />

chronischen Binde- oder<br />

Hornhautentzündung<br />

sowie weiteren Augenerkrankungen<br />

können<br />

Hundebrillen die empfindlichen<br />

Hundeaugen<br />

vor UV-Strahlung und<br />

anderen Umwelteinflüssen<br />

schützen. Darüber hinaus bieten sie<br />

Hunden, die im Unterholz herumstöbern,<br />

Sicherheit vor Augenverletzungen. Als<br />

besonders sinnvoll haben sich die Brillen<br />

bei Aufenthalten in den Bergen, im<br />

Schnee und am Meer erwiesen. Nicht<br />

zuletzt schützen die Brillen auch Hunde in<br />

Cabrios oder Motorradbeiwagen vor<br />

Fahrtwind und Steinschlag.<br />

E I N K A U F S L I S T E<br />

Perfekt gepflegt:<br />

bogacare Perfect Eye Cleaner 100 ml,<br />

Werner Schmidt Pharma GmbH<br />

PETVITAL Augentücher, 120 Tücher,<br />

Canina pharma GmbH<br />

PHA AugenPflege 100 ml,<br />

Pet Health Association<br />

Euphrasia Augentropfen,<br />

WALA Heilmittel GmbH<br />

Euphrasia D12,<br />

DHU Arzneimittel GmbH & Co. KG<br />

Euphrasia D6,<br />

Dr. Reckeweg und Co. GmbH<br />

Foto: Hundebrille a/Carat und Mini 11: Carat Hundezubehör<br />

Das Design einer guten<br />

Hundebrille sollte an einen<br />

Hundekopf ergonomisch<br />

angepasst sein<br />

und dem Hund eine optimale<br />

Sicht ermöglichen.<br />

Die Innenseite des<br />

Brillenrahmens sollte gepolstert<br />

und belüftet<br />

sein, sodass die Brille für<br />

die Hunde einen angenehmen<br />

Tragekomfort<br />

bietet, was die Akzeptanz<br />

der Brille erhöht. Die<br />

Halteriemen sollten flexibel<br />

einstellbar sein und dem Hund maximale<br />

Kieferbewegungen erlauben. Die<br />

Gläser einer Hundebrille müssen natürlich<br />

bruchfest sein und einen hundertprozentigen<br />

UV-Schutz bieten. Die<br />

Gläser sollten zudem austauschbar<br />

und bei Bedarf<br />

mit einem Blendschutz versehen<br />

sein. Hundebrillen<br />

gibt es im Fachhandel in<br />

verschiedenen Größen, um<br />

verschiedenen Hunderassen<br />

gerecht zu werden.<br />

Ganz neu ist die Idee mit den Hundebrillen<br />

übrigens nicht: Bergführer in den Alpen<br />

haben schon Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

Sonnenbrillen für ihre Vierbeiner benutzt.<br />

Nachdem ein österreichischer Lawinenhund<br />

einer Gasteier Lawinenhundestaffel<br />

auf einer Bergtour schneeblind<br />

wurde, ließ der Optiker Reinhold Kreyka<br />

auf die Bitte des Hundeführers besondere<br />

Schutzbrillen für Hunde entwickeln. Lawinenhunde<br />

sind im Gebirge extremen UV-<br />

Belastungen ausgesetzt, und so wurde die<br />

Hundebrille zunächst als Sonnenbrille<br />

entwickelt und eingesetzt. Heute kommen<br />

Hundebrillen unter anderem bei<br />

Diensthunden von Armee, Grenzschutz<br />

und Polizei zum Einsatz.<br />

Foto: bernardbodo/stock.adobe.com<br />

Bei diesen Anzeichen<br />

unbedingt zum Tierarzt:<br />

Eine Hornhautentzündung zeigt sich<br />

durch eine milchige Eintrübung des<br />

Auges oder der Augenhornhaut. Eine<br />

Eintrübung der Linse kann aber auch<br />

ein Anzeichen für den Grauen Star<br />

oder das Vorliegen einer Diabeteserkrankung<br />

sein.<br />

Fremdkörper im Auge sowie Staub<br />

und Wind können eine Bindehautentzündung<br />

hervorrufen. Der Besuch<br />

beim Tierarzt ist deshalb besonders<br />

wichtig, weil sich dieser bakterielle<br />

Infekt schnell auf den Menschen übertragen<br />

kann! Auch Wimpern, die in<br />

die falsche Richtung wachsen und<br />

dadurch unter das Augenlid<br />

gelangen, oder<br />

ausgefallene Haare in<br />

Augenhöhe können zu<br />

einer ständigen Reizung<br />

des Hundeauges führen.<br />

Zugluft bei Fahrten mit offenen<br />

Fenstern oder das Gebläse im<br />

Fahrzeuginneren können<br />

Hundeaugen reizen. Oft ist dann eine<br />

Bindehautentzündung die Folge.<br />

Weniger offensichtlich und oft nur<br />

vom Tierarzt festzustellen sind verstopfte<br />

Tränendrüsen oder Allergien,<br />

die auch die Augen in Mitleidenschaft<br />

ziehen können. Verletzungen und ein<br />

fortgeschrittenes Hundealter sind weitere<br />

Faktoren für Augenprobleme, die<br />

unbedingt tierärztlich abgeklärt werden<br />

sollten.<br />

Augenpflegemittel<br />

für Hunde gibt es in<br />

der Apotheke. Ihr<br />

Apotheker weiß Rat.<br />

Foto: Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V.<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

Konfliktpotenzial bei der Haltung eines<br />

Haustiers gibt es genug. Landet ein<br />

Streit vor Gericht, ist ein guter Anwalt<br />

gefragt. Aber welcher ist der Richtige?<br />

von Karsten Kulms<br />

Tier im Recht<br />

Wer sich in juristischen Belangen seines Tieres von<br />

einem Anwalt vertreten lassen will oder muss, tut gut<br />

daran, bei der Auswahl der Kanzlei genau hinzusehen.<br />

Denn „Tierrecht“ ist keine eigene Rechtsdisziplin<br />

wie beispielsweise Arbeits-, Familien- oder Sozialrecht.<br />

Somit wird sich auch schwerlich eine Kanzlei<br />

finden lassen, die sich auf „Tierrecht“ spezialisiert hat<br />

und in Rechtsfragen kompetent beraten kann. Laut<br />

dem Verband Deutscher Anwälte gibt es in Deutschland<br />

dafür nur wenige Kanzleien.<br />

Generalisten gefragt<br />

Welcher Anwalt oder welche Kanzlei für Tierhalter<br />

infrage kommt, hängt vor allem vom Sachstand<br />

eines Rechtsstreits ab. Denn ein Konflikt wegen einer<br />

verpfuschten Tieroperation braucht einen anderen<br />

Fachanwalt als ein Fall, bei dem es um Lärmbelästigung<br />

der Nachbarn wegen eines vorlauten Papageien<br />

geht. Der Begriff „Tierrecht“ umfasst daher<br />

gleich mehrere Fachrichtungen, wie etwa Mietrecht,<br />

Arzthaftungsrecht, oder auch Vertragsrecht oder<br />

Schadensrecht. Im wahrsten Sinne des Wortes „gut<br />

beraten“ ist, wessen Rechtsbeistand sich in möglichst<br />

vielen dieser Bereiche auskennt.<br />

Den richtigen Anwalt finden<br />

Auf der Suche nach einem passenden Rechtsanwalt<br />

gibt es mehrere Anlaufstellen, sich Rat einzuholen. So<br />

ist beispielsweise der Deutsche Anwaltverein mit Sitz<br />

in Berlin eine gute Adresse. Hier können sich Ratsuchende<br />

eine entsprechende Kanzlei in ihrer Nähe<br />

nennen lassen. Auch Freunde oder der Tierarzt<br />

können gute Ratgeber sein, einen in Tierrechtsfragen<br />

versierten Anwalt zu finden. Bei der Suche im Internet<br />

gilt es, sich die Homepages der Kanzleien und ihr<br />

Angebot ganz genau anzusehen. Idealerweise hat die<br />

Kanzlei der Wahl schon Erfahrung mit dem Thema<br />

und auch den einen oder anderen Artikel zum<br />

Tierrecht auf ihrer Homepage veröffentlicht. Wenn<br />

dann noch der Anwalt selber ein Haustier hat, kann<br />

eigentlich nichts mehr schiefgehen.<br />

Foto: Mariamichelle/pixabay.com<br />

8 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 9


Foto: Petra Fischer/stock.adobe.com<br />

Wenn es<br />

zu heiß wird<br />

Kaninchen können nicht schwitzen und sind bei<br />

Sommerhitze auf unsere Unterstützung angewiesen.<br />

von Saskia Fechte<br />

In freier Natur meiden Kaninchen heiße<br />

Plätze und warme Tageszeiten. Sie leben<br />

in unterirdischen Höhlen, halten Mittagsschlaf<br />

und werden erst zur Dämmerung<br />

aktiv. Hitzeschutz für Hauskaninchen beginnt<br />

daher bereits bei der Wahl des Gehegestandorts.<br />

In der Wohnung sollte das<br />

Kaninchenzimmer einer der kühleren<br />

Räume sein, möglichst mit Fliesen im<br />

Auslauf. Ein Außengehege darf nicht<br />

ständiger, direkter Sonneneinstrahlung<br />

ausgesetzt sein oder muss durch ent-<br />

sprechende Maßnahmen großflächig beschattet<br />

werden können.<br />

Da Kaninchen nicht schwitzen können,<br />

um ihre Körpertemperatur zu senken,<br />

ist das Risiko eines Hitzschlags schon ab<br />

25 °C gegeben. Ihre einzigen Möglichkeiten,<br />

etwas Wärme abzugeben, sind die<br />

Atmung und die weniger behaarten<br />

Ohren. Steigt das Thermometer im Gehege,<br />

achten Sie bitte besonders auf<br />

Ihre Lieblinge.<br />

Foto: Africa Studio/stock.adobe.com<br />

Trinknäpfe mit sauberem<br />

Wasser gehören zur Basisausstattung.<br />

Coole Tipps<br />

für gutes Klima<br />

✦ Morgens und abends lüften, tagsüber<br />

Fenster und Türen geschlossen halten.<br />

✦ Sonnenschutz installieren: Rollos,<br />

Sonnenschirm oder -segel, Bambus- oder<br />

Schilfmatten. Achtung: Decken Sie kleine<br />

Käfige oder Häuschen nur so ab, dass die<br />

Luftzirkulation bestehen bleibt.<br />

✦ Genügend Auslauf und großzügige<br />

Unterschlüpfe anbieten<br />

(keine engen Häuser aus Kunststoff!).<br />

✦ Fliesen, Stein- oder Betonplatten sowie<br />

Sandkisten sind kühle Liegeplätze.<br />

✦ Kühlakkus, in ein Handtuch eingewickelt,<br />

oder Cool-Packs unter Topfuntersetzern<br />

aus Ton ergeben kühlende Inseln.<br />

Achtung: Kunststoffobjekte so einschlagen<br />

bzw. platzieren, dass sie vor Nagezähnen<br />

sicher sind.<br />

✦ Feuchte Handtücher, auf dem Dach<br />

oder im Gehege aufgehängt, sorgen durch<br />

den Verdunstungseffekt für kühle Brisen.<br />

Achtung: Die Luftfeuchte im Gehege<br />

sollte 60 % nicht überschreiten!<br />

✦ Klimaanlagen nur leicht einstellen.<br />

Zugluft und große Temperaturschwankungen<br />

vermeiden. Übrigens: Ventilatoren<br />

helfen nicht, da sie die Luft nur umwälzen<br />

und die Kaninchen durch ihr Fell den<br />

Luftzug nicht spüren können. Als einzige<br />

Effekte drohen Augenentzündungen und<br />

Schnupfen.<br />

✦ Im Außengehege werden aus großen<br />

Ton-Blumentöpfen, die ein Stück in den<br />

Boden eingegraben werden, kühle Höhlen.<br />

✦ Manche Kaninchen tauchen bei<br />

Hitze gern ihre Pfoten in eine flache Schale<br />

mit kühlem Wasser.<br />

✦ Sauberes Trinkwasser muss immer<br />

verfügbar sein, am <strong>besten</strong> in mehreren<br />

Näpfen aus Steingut.<br />

✦ Größere Mengen Frischfutter erst<br />

abends geben, um Bauchschmerzen durch<br />

Gärungsprozesse zu umgehen.<br />

✦<br />

Langhaarige Tiere evtl. scheren (lassen).<br />

✦ Transporte, Vergesellschaftungen,<br />

Tierarztbesuche und ähnliche Stresssituationen<br />

bei Hitze bitte vermeiden.<br />

Hitzschlag bedeutet immer Lebensgefahr<br />

Übergewichtige, alte und schwache Kaninchen sowie<br />

schwangere Weibchen und Jungtiere leiden unter<br />

hohen Temperaturen besonders. Sobald Sie an einem<br />

heißen Tag bemerken, dass ein Tier teilnahmslos auf<br />

der Seite liegt, hechelt oder schnell über die Flanken<br />

atmet, besteht Lebensgefahr! Wickeln Sie ein kühles<br />

(nicht eiskaltes, nicht nasses!) Handtuch um den<br />

Körper des Kaninchens und befeuchten Sie die Ohren<br />

und Pfötchen mit kühlem Wasser. Versuchen Sie,<br />

das Tier zum Trinken zu bewegen oder ihm Wasser mit<br />

einer Spritze einzuflößen. Fahren Sie zügig, aber<br />

überlegt (luftige Transportbox, kühles Handtuch,<br />

Trinkwasser, Auto leicht klimatisieren)<br />

zum Tierarzt. Dort können Infusionen<br />

und Kreislaufmittel die Lebensgefahr<br />

bannen.<br />

Präparate gegen hitzebedingte<br />

Magen-Darm-Störungen sowie<br />

homöopathische Mittel gegen Stress<br />

gibt es in der Apotheke.<br />

10 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 11


Foto: inkevalentin/stock.adobe.com<br />

Bei sommerlichen Temperaturen freuen sich<br />

die meisten Hunde über eine Abkühlung im See<br />

oder Meer. Doch wo ist Schwimmen für Vierbeiner<br />

überhaupt erlaubt? Und was muss mit an den<br />

Hundestrand? Wir haben die <strong>besten</strong> Tipps<br />

für ungetrübtes Badevergnügen.<br />

von Andrea Neuen<br />

Viele Hunde sind Wasserratten und lieben<br />

es an heißen Tagen, sich im kühlen Nass zu<br />

erfrischen. Gut so, denn schließlich kräftigt<br />

Schwimmen die Muskulatur und ist<br />

ein gutes Herz-Kreislauf-Training. Einige<br />

Hunderassen sind von Natur aus talentierte<br />

Schwimmer, etwa Golden Retriever,<br />

Irish Setter und Labradore. Andere, wie<br />

Möpse, Bulldoggen und Dalmatiner, können<br />

dem Wasser hingegen oft nicht allzu<br />

viel abgewinnen. Mit viel Geduld, spannendem<br />

Schwimmspielzeug und reichlich<br />

Lob kann es Hundebesitzern jedoch gelingen,<br />

auch ein wasserscheues Tier mit dem<br />

nassen Element vertraut zu machen. Dabei<br />

gilt allerdings: Bloß nichts erzwingen!<br />

Baderegeln beachten<br />

Grundsätzlich sollte auch ein guter vierbeiniger<br />

Schwimmer nie unbeaufsichtigt<br />

im Wasser planschen. Zudem muss ein badender<br />

Hund so gut erzogen sein, dass<br />

Herrchen oder Frauchen ihn spontan ans<br />

Ufer rufen können, wenn es die Situation<br />

erfordert.<br />

Leider dürfen Hunde längst nicht überall<br />

ins Wasser. Insbesondere in den Sommermonaten<br />

gilt an vielen Seen und Küstenabschnitten<br />

ein generelles Bade- oder sogar<br />

Mitführverbot.<br />

Foto: Alexei Russak/stock.adobe.com<br />

Sogar am Hundestrand herrschen<br />

oft strenge Regeln.<br />

Wer das Tier hier dennoch schwimmen<br />

lässt, riskiert nicht nur ein Bußgeld, sondern<br />

verständlicherweise auch großen Ärger<br />

mit anderen Badegästen. Lebensgefährlich<br />

für den Vierbeiner kann es werden,<br />

wenn er in einem Angelgewässer<br />

baden geht: An Angelhaken kann er sich<br />

schwer verletzen, in Angelschnüren verheddern.<br />

Das alles lässt sich verhindern,<br />

denn vielerorts gibt es spezielle Hundestrände<br />

und ausgewiesene Badezonen, an<br />

denen Vierbeiner willkommene Gäste<br />

sind. Sinnvoll ist es, sich nach geeigneten<br />

Badeplätzen zu erkundigen – z. B. im Internet,<br />

bei der Stadtverwaltung oder Touristeninformation.<br />

Halsband aus und los<br />

Vor allem an heißen Tagen sollten sich tierische<br />

Wasserratten nicht gleich mit Volldampf<br />

in die Fluten stürzen, sondern erst<br />

langsam abkühlen, um Herz-Kreislauf-<br />

Problemen vorzubeugen. Zudem ist es<br />

wichtig, das Halsband vorher abzulegen.<br />

Denn darin könnte sich der Hund beim<br />

Schwimmen mit den Pfoten verfangen<br />

oder irgendwo hängen bleiben – und<br />

schlimmstenfalls ertrinken. Außerdem<br />

Wasserfeste Sonnencreme<br />

mit ausreichend hohem<br />

Lichtschutzfaktor bekommen<br />

Sie in Ihrer Apotheke!<br />

gilt: Den felligen Freund nie mit vollem<br />

Magen ins Wasser lassen und am Meer darauf<br />

achten, dass er kein Salzwasser trinkt.<br />

Nach einer Abkühlung im Meer sollte der<br />

Hund unbedingt mit Süßwasser abgeduscht<br />

werden, um das Salz aus dem Fell<br />

zu spülen. Sonst könnte es zu Hautirritationen<br />

kommen. Danach heißt es: Den<br />

Vierbeiner gut abtrocknen, denn nasses<br />

Fell erhöht das Sonnenbrand-Risiko.<br />

Sonnenschutz für Hundenasen<br />

Apropos: Helle Haut und Körperstellen<br />

mit geringer Behaarung, etwa Ohren und<br />

Nase, sind besonders sonnenbrandgefährdet.<br />

Und generell haben weiß- und<br />

kurzhaarige Rassen ein erhöhtes Risiko.<br />

Schutz vor UV-Strahlen bietet eine wasserfeste<br />

Sonnencreme mit ausreichend<br />

hohem Lichtschutzfaktor aus der Apotheke.<br />

Sie ist beim Badeausflug ein unverzichtbarer<br />

Begleiter, denn am Wasser ist<br />

die Sonnenstrahlung besonders intensiv.<br />

Nach dem Badevergnügen sollte der<br />

Hund möglichst im Schatten bleiben und<br />

sich vom Toben im nassen Element erholen.<br />

Auf jeden Fall braucht er jetzt auch<br />

viel frisches Trinkwasser.<br />

Foto: Merlot Levert/stock.adobe.com<br />

Nach dem<br />

Schwimmen gilt:<br />

Den Hund gut<br />

abtrocknen.<br />

12 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 13


Ziffern verbinden<br />

Was steht dort auf der Wäscheleine?<br />

Verbinde die Ziffern der Reihe nach!<br />

Kennst du die Antwort?<br />

Wie laut können Frösche quaken?<br />

Zählrätsel<br />

Wie viele Kornsäcke befinden sich<br />

auf dem Stapel?<br />

a) so laut wie ein Radio in Zimmerlautstärke (55 Dezibel)<br />

b) so laut wie ein vorbeifahrendes Auto (75 Dezibel)<br />

c) so laut wie ein Presslufthammer (110 Dezibel)<br />

Witz des Monats<br />

Zwei Fliegen krabbeln über<br />

einen Globus. Als sie sich zum<br />

dritten Mal begegnen, meint die eine<br />

zu der anderen:<br />

„Wie klein die Welt doch ist ...“<br />

Lösung: Antwort c ist richtig.<br />

Zwei Gleiche<br />

Welche Frucht ist doppelt zu finden?<br />

Illustration: Bossbooks.de/BOSS Malbücher · Siehe auch Anzeige auf Seite 31<br />

Foto: Manuel Findeis/stock.adobe.com<br />

Der Begriff „Dezibel“ ist eine<br />

Maßeinheit zur Messung des<br />

Geräuschpegels.<br />

Mandala<br />

Hier findest du jeden Monat ein anderes Motiv, das darauf wartet, von dir bunt ausgemalt zu werden. Also, los geht’s.<br />

Ein fabelhaftes Tier<br />

Welche Tiere sind hier versteckt?<br />

14 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 15


Foto: Dr. Kerstin Wttig<br />

Ihre Sprechstunde mit Dr. med. vet. Kerstin Wittig<br />

An dieser Stelle beantwortet Dr. med. vet. Kerstin Wittig aus Moers<br />

aktuelle Leserfragen rund um die Haltung und Gesundheit Ihrer vierbeinigen,<br />

gefiederten oder geschuppten <strong>besten</strong> Freunde.<br />

Foto: K.T./pixelio.de<br />

Nur wurmfrei ist sicher<br />

Foto: Koch/pixelio.de<br />

Um Ihre Katze und somit Ihren Nachwuchs<br />

und sich selbst vor einem Wurminfekt<br />

zu schützen, ist außerdem eine<br />

regelmäßige Kotuntersuchung beim Tierarzt<br />

sowie gezieltes, regelmäßiges Entwurmen<br />

unabdingbar. Besprechen Sie<br />

sich dabei mit Ihrem Tierarzt, welches<br />

Wurmmittel das passendste für Ihre Samtpfote<br />

ist, da nicht jedes Präparat von jeder<br />

Katze gleich gut vertragen wird.<br />

Andrea W.* aus Reutlingen fragt:<br />

<strong>Unsere</strong> Katze benutzt im Garten den Sandkasten<br />

meiner kleinen Tochter leider sehr gerne<br />

als Toilette. Wie kann ich sie davon abhalten,<br />

und welche Hygienemaßnahmen soll<br />

ich beachten?<br />

Dr. med. vet. Kerstin Wittig antwortet:<br />

Sandkästen, aber auch Blumenbeete und<br />

Blumenkübel, also alles, worin sich leicht<br />

etwas vergraben lässt, sind für eine Katze<br />

eine willkommene Möglichkeit, ihr<br />

„Geschäft“ zu verscharren. Das hat nichts<br />

damit zu tun, dass sie „ihre“ Menschen<br />

ärgern möchte, sondern ist ein ganz normales,<br />

arttypisches Verhalten aus der Zeit<br />

ihrer wild lebenden Vorfahren. Das weiträumige<br />

Vergraben ihrer Hinterlassenschaften<br />

war für diese Tiere eine Methode,<br />

für Fressfeinde möglichst unerkannt und<br />

unauffindbar zu bleiben.<br />

Dieses Verhalten birgt für Katzenbesitzer<br />

im heimischen Garten nicht nur einen gewissen<br />

Ekelfaktor, sondern auch einige<br />

nicht ganz unerhebliche Gesundheitsgefahren.<br />

Denn mit dem Kot können Würmer<br />

und Wurmeier sowie Einzeller wie<br />

Giardien und Toxoplasmen ausgeschieden<br />

werden, die auch Menschen gefährlich<br />

werden können. Gerade Kleinkinder<br />

neigen ja leider in einer bestimmten Entwicklungsphase<br />

dazu, alles in den Mund<br />

zu stecken. Und dann ist ein Infekt natürlich<br />

erst recht vorprogrammiert.<br />

Ein weiteres Problem:<br />

Gerade Spulwurminfektionen<br />

kommen bei<br />

Katzen zwar recht häufig<br />

vor, aber ihre Halter<br />

bemerken es oft nicht,<br />

weil das Tier lange keine<br />

typischen Befallssymptome<br />

wie Abmagerung<br />

oder einen<br />

vermehrten Bauchumfang<br />

zeigt. Infizierte<br />

Katzen scheiden mit<br />

dem Kot infektiöse Eier<br />

aus. Diese sind winzig<br />

klein und können im<br />

Sand lange Zeit überleben,<br />

bis sie vom<br />

nächsten Wirt aufgenommen werden. Leider<br />

können sich nicht nur Artgenossen<br />

und andere Tiere, sondern eben auch<br />

Menschen damit anstecken. Und nicht nur<br />

kleine Kinder, sondern auch Erwachsene<br />

können sich mit Wurmeiern infizieren.<br />

Tragen Sie bei der Gartenarbeit deshalb<br />

sicherheitshalber immer Handschuhe, um<br />

beim Hantieren in Beeten und Pflanzkübeln<br />

direkte unliebsame Begegnungen<br />

mit den „Geschäftchen“ ihres Stubentigers<br />

zu vermeiden.<br />

Um einem unliebsamen Besuch Ihrer Katze<br />

im Sandkasten Ihrer Tochter vorzubeugen,<br />

kann es helfen, den Sandkasten nach<br />

dem Gebrauch immer mit einer stabilen<br />

Bedeckung zuzudecken. Dünne Planen<br />

und Folien eignen sich dafür nicht ganz so<br />

gut, weil sie einer scharfen Katzenkralle<br />

wenig entgegenzusetzen haben. Besser<br />

ist ein massiver, wasserabweisender und<br />

regenfester Deckel aus Holz oder einem<br />

anderen widerstandsfähigen Material.<br />

Vergessen Sie auch nicht, aus hygienischen<br />

Gründen regelmäßig den Sandkastensand<br />

auszutauschen.<br />

Denn nicht nur Katzen, auch Insekten<br />

finden feinen Spielsand für ihre Eiablage<br />

äußerst attraktiv.<br />

*Name von der Redaktion geändert.<br />

Sie haben eine Frage an<br />

unsere Expertin?<br />

Dann schreiben Sie uns:<br />

S & D Verlag GmbH<br />

Redaktion<br />

„<strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde“<br />

Otto-Hahn-Straße 16<br />

47608 Geldern<br />

Oder einfach per E-Mail:<br />

k.kulms@sud-verlag.de<br />

Inklusive<br />

Tutorial-Videos:<br />

„So wird´s<br />

gemacht!“<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde<br />

Gesund durchs Jahr<br />

192 Seiten<br />

239 Abbildungen<br />

Paperback<br />

ISBN 978-3-9817-3790-5<br />

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Das ganze Jahr<br />

in einem<br />

einzigen Buch!<br />

Informatives über Hunde, Katzen,<br />

Vögel, Kaninchen und Nager.<br />

Von der Zahnpflege bei Hunden<br />

über Milben bei Vögeln bis zum<br />

Hautpilz bei Nagern.<br />

Zusatzinformationen:<br />

– Hausapotheke für Tiere<br />

– Notfall-Apotheke<br />

– Physiologische Grunddaten<br />

Erhältlich im Buchhandel,<br />

bei<br />

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0800 – 2831000<br />

24 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 25


Serie · „Willkommen, Wolf?“ · Teil 3: Gekommen, um zu bleiben<br />

„Willkommen,<br />

Der Wolf ist zurück in Deutschland. Und wie es aussieht, ist er gekommen,<br />

um zu bleiben. Doch sein Erscheinen weckt bei vielen<br />

Menschen Ängste, die einen neutralen, sachlichen Umgang mit diesem Wildtier<br />

erschweren, wenn nicht gar unmöglich machen.<br />

Aber was ist tatsächlich dran an diesem wild und urtümlich aussehenden Vierbeiner?<br />

Kann er bleiben? Oder wird er irgendwann zu einer Gefahr für den Menschen?<br />

von Karsten Kulms<br />

Gekommen, um zu bleiben<br />

Die Rückkehr der Wölfe<br />

hat viele Gesichter.<br />

Foto: Anette Wolff/NABU e. V.<br />

Kein Waldtier: Wölfe sind sehr anpassungsfähig<br />

und können nicht nur im Wald, sondern<br />

auch in offenen Heidelandschaften und sogar<br />

in dicht besiedelten Kulturlandschaften heimisch<br />

werden.<br />

Es ist nicht der „große böse Wolf“,<br />

der im Dickicht des Waldes gefräßig<br />

auf Beute lauert, sondern ein<br />

wild lebendes Tier, das überaus<br />

anpassungsfähig ist und in einer<br />

Vielzahl von Lebensräumen zurechtkommt.<br />

Um sich in einem<br />

Revier dauerhaft niederzulassen,<br />

genügen ihm ein ausreichend<br />

großes Futterangebot, geschützte<br />

Ruhezonen und genetische Vielfalt,<br />

um Inzuchten zu vermeiden.<br />

Und so verwundert es nicht, wenn<br />

Wolfssichtungen nicht nur in ausgedehnten Wäldern<br />

vorkommen, sondern auch an Straßen, in der Nähe<br />

von Wohnsiedlungen und auf von der Landwirtschaft<br />

intensiv genutzten Flächen wie Äckern und Weiden.<br />

Für Schäfer nur ein Problem von vielen<br />

Wird in einer Region ein Wolf gesichtet, führt das unter<br />

den örtlichen Schäfern meist zu Unruhe und Sorge<br />

um ihre Herden. Denn die wirtschaftliche Situation<br />

der meisten Schäfer ist aufgrund der Agrarpolitik der<br />

EU sowieso schon sehr angespannt. Die Anwesenheit<br />

eines Wolfs ist da dann vor allem ein Umstand, der<br />

weitere finanzielle Belastungen und Aufwendungen<br />

bedeuten kann, beispielsweise für einen Herdenschutzhund<br />

oder einen höheren Zaun.<br />

Ein anderes Problem findet sich in der Ausgestaltung<br />

der Wolfsmanagementpläne der Bundesländer. So<br />

bekommt ein Schäfer für ein gerissenes Tier zwar vom<br />

Land eine Ausgleichszahlung. Diese wird jedoch<br />

meist viel niedriger angesetzt, als es dem tatsächlichen<br />

betriebswirtschaftlichen Wert des Tieres für den<br />

Foto: Jürgen Borris/NABU e. V.<br />

Schäfer entspricht. Wird beispielsweise<br />

ein wertvoller Zuchtbock<br />

aus einer Herde gerissen, hat der<br />

Schäfer davon einen weitaus höheren<br />

Schaden, als er vom Land<br />

erstattet bekommt. Außerdem ist<br />

der Verwaltungsaufwand für die<br />

Kostenerstattung immens, denn<br />

vor der Ausgleichszahlung muss<br />

je nach Vorgabe des Managementplanes<br />

des betreffenden<br />

Bundeslandes zunächst ein DNA-<br />

Abgleich Sicherheit bringen, dass<br />

der Täter tatsächlich ein Wolf und nicht etwa ein streunender<br />

Hund gewesen ist. Denn in diesem Fall haftet<br />

dann nicht das Land, sondern der betreffende Hundehalter.<br />

Wenn er denn ausfindig gemacht werden<br />

kann …<br />

Große Anpassungsfähigkeit mit Folgen<br />

Dass „Meister Isegrim“ immer weiter in vom Menschen<br />

intensiv genutzte Bereiche vordringt, birgt<br />

aber auch für ihn selber viele Gefahren. Der größte<br />

Feind auf seinen langen Fernwanderungen nach Westen,<br />

auf denen er sogar große Flüsse wie die Elbe oder<br />

Rhein überwindet, sind die Verkehrswege. Laut den<br />

aktuellen Zahlen der Dokumentations- und Beratungsstelle<br />

des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) wurden<br />

seit dem Jahr 2000 insgesamt 243 tote Wölfe gefunden.<br />

Davon starben im Straßenverkehr 174 Tiere.<br />

28 Wölfe sind illegal geschossen worden, 24 Wölfe<br />

sind eines natürlichen Todes gestorben und 3 Tiere<br />

sind nach den Vorgaben des Wolfsmanagements legal<br />

erschossen worden. Bei den restlichen 14 Wolfsfunden<br />

ist die Todesursache unklar.<br />

Weiter geht`s in der aktuellen Ausgabe.<br />

>><br />

26 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 27


Natur & Wildnis<br />

Exklusiv aus Ihrer Apotheke<br />

Serie „Wildnis Deutschland“<br />

Viele Naturschutzprojekte zielen auf die Wiederansiedelung von Wildtieren, die einst ein fester Bestandteil der heimischen Natur waren, und heute bei<br />

uns vom Aussterben bedroht sind. Doch die Wiedereinbürgerung von Wildtieren wie Wolf, Bär, Luchs und anderen seltenen Fremdlingen ist in unserer<br />

modernen, durchtechnisierten Umwelt oft kein leichtes Unterfangen.<br />

Waldrappe –– Der schwierige Weg in die Freiheit<br />

Es ist im dichtbesiedelten Deutschland<br />

schon schwer genug, eine standorttreue<br />

Tierart auszuwildern und sie<br />

dazu zu bewegen, sich bei ihrem Einleben<br />

nur innerhalb bestimmter<br />

Grenzen zu bewegen. Aber was, wenn<br />

diese Tierart ein Zugvogel ist, der alljährlich<br />

in weit entfernten Ländern<br />

überwintert?<br />

Die Heinz Sielmann-Stiftung hat<br />

zwischen 2007 und 2013 ein Projekt<br />

des Waldrappteams gefördert,<br />

das sich das ehrgeizige Ziel gesetzt hat,<br />

die hierzulande bereits seit 350 Jahren<br />

ausgestorbenen Waldrappen, eine europäische<br />

Ibis-Art, wieder heimisch werden<br />

zu lassen. Bei diesem sehr ambitionierten<br />

und aufwändigen Projekt standen<br />

Foto: Wikimedia<br />

die Naturschützer der eigens dafür gegründeten<br />

Waldrapp-Station im bayerischen<br />

Burghausen vor dem Problem, wie<br />

sie den eigentümlich aussehenden Zugvögeln<br />

beibringen sollten, den Weg in<br />

ihre Überwinterungsgebiete jenseits der<br />

Alpen zu finden. Würde es gelingen, den<br />

Tieren den Weg dorthin einmal zu zeigen,<br />

finden sie dann im Frühling aufgrund<br />

ihres fantastischen Ortsgedächtnisses<br />

und ihres Orientierungssinns aus<br />

eigenem Antrieb mühelos wieder den<br />

Weg über die Alpen zurück in die heimischen<br />

Wälder.<br />

Weiterlesen?<br />

Fragen Sie in Ihrer Apotheke<br />

nach der<br />

kostenlosen Kundenzeitschrift<br />

Des Rätsels ebenso einfache<br />

wie abenteuerliche Lösung: In<br />

einer eigens erschaffenen<br />

Brutstation werden diese Vögel<br />

zunächst von Hand aufgezogen<br />

und somit auf den<br />

Menschen als engste Bezugsperson<br />

geprägt. Dann folgt<br />

ein geduldiges Trainingsprogramm,<br />

bei dem die etwa 75<br />

Zentimeter langen und rund<br />

1,2 Kilogramm schweren Tiere<br />

darauf trainiert werden, ihren<br />

menschlichen „Zieheltern“ in<br />

einem Ultraleichtflugzeug zu<br />

folgen. In einem ersten Schritt<br />

lernen die Tiere zunächst, das Fluggerät<br />

am Boden zu akzeptieren. Dann folgen<br />

erste „Gehübungen“ am rollenden Gefährt,<br />

zunächst immer noch am Boden.<br />

Nachdem das sicher funktioniert, erhebt<br />

sich der Ultraleichtflieger in die Lüfte, um<br />

die Vögel mit ersten Platzrunden auch<br />

im Flug auf das Gerät zu fixieren.<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde!<br />

Jeden Monat neu!<br />

Nachdem sich die ersten Trainingsversuche<br />

in diesem Projekt sehr vielversprechend<br />

gestalteten, wurden die „Flugstunden“<br />

hoch über den bayerischen<br />

Wäldern allmählich ausgeweitet, bis sich<br />

die Tiere auch in der Luft zuverlässig an<br />

dem Ultraleichtflieger orientierten und<br />

durch dieses Training auch kräftig genug<br />

waren, den etwa vierwöchigen Flug<br />

nach Süden sicher zu überstehen.<br />

Im Spätsommer ab etwa Mitte August<br />

begann dann die kritische Phase dieses<br />

Auswilderungsprojektes. Denn nun sollten<br />

die Tiere ihren endgültigen Zug über<br />

die Alpen in ihre Überwinterungsgebiete<br />

in der Toskana antreten. Doch das lange<br />

geduldige Training hat sich gelohnt,<br />

denn die Tiere folgten ihrem antrainierten<br />

künstlichen „Leitvogel“ über mehr<br />

als vier Wochen in zahllosen Tagesetappen<br />

zuverlässig bis zur endgültigen Landung<br />

in Mittelitalien.<br />

Doch endgültig aufatmen konnten die<br />

Mitarbeiter des Waldrappteams erst, als<br />

sich im darauffolgenden Frühling der<br />

erste ihrer gefiederten Schützlinge wieder<br />

in der Aufzuchtstation eingefunden<br />

hatte. Und mit der Rückkehr der übrigen<br />

Vögel konnten sich die Naturschützer sicher<br />

sein, dass dieser eigentümliche Vogel<br />

sich wieder in seiner angestammten<br />

Heimat zu Hause fühlt.<br />

www.waldrapp.eu<br />

Foto: Waldrappteam<br />

Der Waldrapp: Als ein sehr geselliger Vogel, der nur in Kolonien brütet, lebt der etwa hühnergroße<br />

Schreitvogel in seinen Auswilderungsgebieten bevorzugt auf frisch gemähten Wiesen und Weiden.<br />

Noch bis ins 17. Jahrhundert war der damals auch „Klausrapp“, „Steinrapp“, „Klausrabe“ oder „Waldhopf“<br />

genannte Ibis in Mittel- und Südeuropa weit verbreitet, und galt seither als ausgestorben.<br />

18 04 | 2014 <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde

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