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Leonardo-Projekt „Learn for work“:<br />
Ausbildung vereinheitlichen<br />
Grenzüberschreitend vernetzen und internationale<br />
Kontakte pflegen sind zwei wichtige Tätigkeiten<br />
der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach. So bestehen<br />
beispielsweise nachhaltig gute Beziehungen<br />
zur Universität Padua, zu Forstkollegen<br />
aus Friaul-Julisch-Venetien, aus dem Veneto,<br />
zum Forstdienst Sloweniens und vielen anderen<br />
Staaten Europas und der ganzen Welt.<br />
So gelingt es, die Botschaft von nachhaltiger Waldbewirtschaftung<br />
in Österreich, der verstärkten Verwendung<br />
des nachwachsenden Rohstoffes Holz sowie die<br />
Wichtigkeit einer fundierten Aus- und Weiterbildung in<br />
die ganze Welt zu tragen.<br />
Programm „Leonardo da Vinci“<br />
Ein weiterer Schritt ist das Engagement der FAST<br />
Ossiach im internationalen „Leonardo“-Programm. Diese<br />
Förderschiene der Europäischen Union beschäftigt sich<br />
mit Aus- und Weiterbildung. Zum einen sind dies „Networking“-,<br />
Sprach- oder Pilotprojekte (z. B. „train the trainer-Projekte“,<br />
eLearning) sowie Mobilitätsprojekte (wie<br />
etwa Austausch von Lehrern, Trainern oder Ausbildungsverantwortlichen<br />
zur Erhöhung der Kommunikationskompetenz).<br />
Genehmigt werden nur Konzepte mit europäischem<br />
Charakter und europäischer Dimension.<br />
Leonardo-Projekt „Learn for work“<br />
Seit Dezember 2003 ist die FAST Ossiach Partner des<br />
Leonardo-Projektes „Learn for work“. Zusammen mit<br />
Belgien (Educatief Bosbouwcentrum Groenendal, Hoeilaart)<br />
als Projektpromotor sowie Deutschland (Forstliches<br />
Bildungszentrum Rheinland-Pfalz, Hachenburg),<br />
Finnland (Häme Vocational Institute, Hämeenlinna),<br />
Hans ZÖSCHER<br />
Frankreich (Centre Forestier del Régione Provence),<br />
den Niederlanden (Sitogroep Holding, Arnhem) und<br />
Tschechien (Mendel Universität, Brno) arbeiten die<br />
Experten aus Ossiach an einem internationalen Vergleich<br />
der Ausbildungsstandards für Forstfacharbeiter.<br />
In einer Zeit der zunehmenden Mobilität der arbeitenden<br />
Bevölkerung wird die Harmonisierung der Ausbildungsstandards<br />
immer bedeutender.<br />
Im Rahmen der Berufsausbildung erwerben Forstarbeiter<br />
einen Teil ihres Wissens, man spricht vom formalen<br />
Ausbildungskreis. Darüber hinaus erlernen sie aber auch<br />
Fähigkeiten und Verhaltensrichtlinien aus nicht formalem<br />
(z.B. Lernen durch Arbeiten ausführen) und informalem<br />
Lernen (z.B. Lernen unter Anweisung von Arbeitskollegen).<br />
Ziel ist eine Erfassung und Bewertung dieser drei<br />
Ausbildungsschienen (formal, informal und nicht formal).<br />
Harmonisierung der Ausbildung<br />
Anfang 2007 soll der Endbericht veröffentlicht werden.<br />
Das Ergebnis wird eine Sammlung ausgewählter<br />
Methoden für die Bewertung und Beglaubigung der<br />
Kompetenzen und Fähigkeiten von Forstarbeitern sein.<br />
Basierend auf gemeinsamen Rahmenbedingungen sollen<br />
künftig Diplome und Zertifikate zwischen den Staaten<br />
beglaubigt und die verschiedenen Formen von informalem<br />
und nicht formalem Lernen anerkannt werden.<br />
Sicherheit an oberster Stelle<br />
In Interviews wurden Forstarbeiter aus Privatbetrieben,<br />
Kleinwald und Forstunternehmen hinsichtlich ihrer täglichen<br />
Arbeit befragt und sie hatten die Wichtigkeit einzelner<br />
Tätigkeiten zu bewerten. Das Ergebnis war eindeutig:<br />
Oberste Prämisse hat die Arbeitssicherheit, die<br />
Verwendung der persönlichen Schutzausrüstung sowie<br />
die Sicherheitsvorkehrungen am Arbeitsplatz und am<br />
Gerät. Dies zeigt, dass Aus- und Weiterbildung durch<br />
forstliche Bildungsträger sowie Beratung durch die<br />
Sozialversicherungsanstalt der Bauern und der Kammer<br />
für Land- und Forstwirtschaft „reife Früchte tragen“.<br />
Gut ausgebildete Waldarbeiter zeigen Akzeptanz für<br />
Sicherheit.<br />
Marketing und naturnaher Waldbau<br />
An zweiter Stelle folgt Wissen zu Holzmarketing sowie<br />
zur Umsetzung der Ziele der naturnahen Waldwirtschaft<br />
und des naturnahen Waldbaues. Der Waldprofi<br />
von heute weiß, worauf es ankommt und wo er zur<br />
Verbesserung des Betriebsergebnisses ansetzen kann.<br />
Dipl.-Ing. Hans Zöscher,<br />
Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald,<br />
Naturgefahren und Landschaft<br />
Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach<br />
9570 Ossiach 21<br />
E-Mail: hans.zoescher@bfw.gv.at<br />
21 <strong>BFW</strong>-Praxisinformation Nr. 9 - 2005<br />
Foto: <strong>BFW</strong>, Zöscher