Dokument 1.pdf - OPUS - Universität Würzburg
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40<br />
Die Übertragung eines Pankreas<br />
(Bauchspeicheldrüse)<br />
stellt zur Zeit die einzig langfristig<br />
erfolgreiche chirurgische<br />
Therapie des angeborenen<br />
bzw. juvenilen Diabetes<br />
mellitus dar. Für ein einschlägiges<br />
Forschungsprojekt erhielt<br />
Dr. Wolfgang Timmermann,<br />
Chirurgische <strong>Universität</strong>sklinik<br />
und Poliklinik,<br />
Personal- und Sachmittel für<br />
zwei Jahre, letztere in Höhe<br />
von 60000 DM.<br />
Neben der Beherrschung einer möglichen<br />
Abstoßung des Transplantates<br />
Forschung<br />
in der Antarktis<br />
Dr. Ulrich Schüßler, Mineralogisches<br />
Institut, wurde im Rahmen des<br />
Schwerpunktprogramms der Deutschen<br />
Forschungsgemeinschaft, DFG,<br />
,,Antarktis-Forschung" eine Sachbeihilfe<br />
gewährt, die ihm die Teilnahme an<br />
der nächsten German Antarctic North<br />
Victorialand Expedi tion (GANOVEX)<br />
der Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />
und Rohstoffe (Hannover) im<br />
antarktischen Nordvictorialand ermöglicht,<br />
die für den Südsommer<br />
1992/93 geplant ist. Dr. Schüßler wird<br />
hochmetamorphe Gesteine im Übergangsbereich<br />
zwischen dem 500 Millionen<br />
Jahre alten antarktischen Schild<br />
geochemisch und petrologisch bearbeiten.<br />
Eine wesentliche Frage ist, ob<br />
bei der Entwicklung des Ross-Gebirges<br />
Anteile des alten Schildes neu aufgearbeitet<br />
und überprägt wurden. Durch<br />
Bewilligung dieses Projekts können<br />
die Forschungsaktivitäten des Mineralogischen<br />
Instituts in der Antarktis, die<br />
vor zehn Jahren begonnen wurden,<br />
fortgesetzt werden.<br />
Projekt<br />
Pankreastransplantation<br />
ergeben sich erhebliche Probleme für<br />
den Empfänger in den ersten Wochen<br />
und Monaten nach Transplantationen<br />
durch sogenannte lokale Komplikationen<br />
am Transplantat. Dies sind Sekretausschwitzungen<br />
aus der Bauchspeicheldrüse,<br />
Fisteln, Thrombosen des<br />
Transplantates sowie Infektionen des<br />
Transplantatlagers.<br />
Nach neuesten klinischen und wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen kann<br />
als wesentliches patho-physiologisches<br />
Grundprinzip dieser Veränderungen<br />
eine sogenannte Transplantatpankreatitis<br />
angenommen werden.<br />
Diese Entzündung entsteht, wie auch<br />
eigene Experimente gezeigt haben, als<br />
Folge der Schädigung der Bauchspeicheldrüse<br />
während des Transplantationsvorganges.<br />
Weltchronik<br />
des Heinrich von München<br />
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft,<br />
DFG, hat Prof.<br />
Dr. Horst Brunner eine Sachbeihilfe<br />
für sein Forschungsvorhaben<br />
über die "Weltchronik<br />
des Heinrich von<br />
München" gewährt. Der Zuschuß<br />
umfaßt zwei Stellen<br />
für Wissenschaftliche Mitarbeiter<br />
auf zwei Jahre, ferner<br />
die notwendigen Mittel für<br />
Sachaufwand und für Bibliotheksreisen.<br />
Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs<br />
226 der <strong>Universität</strong> <strong>Würzburg</strong>/<br />
Eichstätt über "Wissensorganisierende<br />
und wissensvermittelnde Literatur im<br />
Mittelalter" hat Prof. Brunner mit<br />
mehreren Mitarbeitern die Organisation<br />
von Geschichtswissen zunächst<br />
am Beispiel des im Mittelalter historisch<br />
verstandenen Troja-Stoffs untersucht.<br />
Seitdem arbeitet die Projektgruppe<br />
an der umfangreichsten<br />
deutschsprachigen Reimchronik des<br />
Mittelalters, der genannten Weltchro-<br />
BLICK<br />
Das Versuchsprojekt ist darauf ausgerichtet,<br />
durch Veränderungen der bisher<br />
geübten Techniken zur Organentnahme<br />
und Konservierung Ansätze zu<br />
finden, das Ausmaß der Transplantatpankreatitis<br />
in der postoperativen<br />
Phase zu reduzieren und damit auch<br />
die Häufigkeit der Erkrankungen nach<br />
einer Pankreastransplantation zu vermindern.<br />
In vorhergehenden Versuchen wurde<br />
festgestellt, daß das Versuchsmodell<br />
der Pankreastransplantation im Göttinger<br />
Miniaturschwein geeignet ist,<br />
die Verhältnisse im Menschen im wesentlichen<br />
vergleichbar zu simulieren.<br />
Unter Verwendung dieses Versuchsmodells<br />
sollen die Versuche über einen<br />
Zeitraum von zwei Jahren durchgeführt<br />
werden.<br />
nik. Die Zuwendung gilt dem Abschluß<br />
und der Drucklegung der Arbeiten.<br />
Die Weltchronik des Heinrich von<br />
München ist bis heute nicht ediert.<br />
Entstanden ist sie im 2. Viertel des 14.<br />
Jahrhunderts in Bayern oder Österreich.<br />
Die Chronik, die in ihren längsten<br />
Fassungen einen Umfang von rd.<br />
100000 Reimpaarversen erreicht, ist in<br />
18 meist großformatigen und häufig<br />
prachtvoll bebilderten Handschriften<br />
enthalten, von denen jede eine unterschiedliche<br />
Fassung des Werks repräsentiert.<br />
Heinrich von München faßt das gesamte<br />
überregionale chronikalische<br />
Wissen seiner Zeit von der Weltschöpfung<br />
bis zu Kaiser Friedrich 11. zusammen.<br />
Er erreichte sein Ziel durch die<br />
Nutzung schon vorhandener Reimchroniken,<br />
die er kombinierte und<br />
durch selbstgedichtete Teile ergänzte.<br />
Das Gesamtwerk gliederte er nach<br />
Weltaltern und Bibelbüchern, und erschloß<br />
es durch Kapitelüberschriften<br />
und Register. Die ausführliche Behandlung<br />
der biblischen Geschichte<br />
weist in Verbindung mit der gereimten<br />
deutschsprachigen Form auf ein adliges<br />
Laienpublikum als Zielgruppe hin.