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Trägerverein | Paracelsus-Spital Richterswil<br />

<strong>nat</strong>ürlich <strong>komp</strong>etent | Nr. 6 | November 2008<br />

Zehn Jahre Forschung<br />

Was im Oktober 1998 mit einem Schreibtisch begann, hat sich zu einer festen Grösse<br />

entwickelt: Die Forschungsabteilung am Paracelsus-Spital Richterswil, die mit<br />

ihrer Arbeit die wissenschaftliche Begründung von Komplementärmedizin fördert.<br />

Die anthroposophische Medizin stellt eine<br />

Erweiterung der Schulmedizin nach den<br />

seelischen und geistigen Bedürfnissen der<br />

Patientinnen und Patienten dar. Solche<br />

Aspekte kommen in der herkömmlichen<br />

Forschung häufig zu kurz. Die Forschungsabteilung<br />

des Paracelsus-Spitals Richterswil<br />

versucht nun, im Rahmen klinischer<br />

Studien die Individualität jedes Menschen<br />

zu berücksichtigen. In ihren Projekten geht<br />

sie Kooperationen mit anerkannten Forschungseinrichtungen<br />

im In- und Ausland<br />

ein. Im Verlaufe der zehn Jahre haben sich<br />

drei Forschungsschwerpunkte ergeben:<br />

Mistel und Krebs, Ernährung und Gesundheit<br />

sowie Bryophyllum als Wehenhemmer.<br />

Die Gemeinde Richterswil unterstützt ihr Spital<br />

Die Richterswiler Gemeinderätin<br />

Marlies Desarzens überreichte am<br />

1. Oktober dem Geschäftsführer<br />

des Paracelsus-Spitals Richterswil,<br />

Lukas Rist, einen Check über<br />

30 000 Franken. Die grosszügige<br />

Spende versteht die Gemeinde<br />

ausdrücklich als Anerkennung<br />

unserer Arbeit. Danke!<br />

Bild: Beat Habermacher<br />

Mistelforschung<br />

Mistelpräparate können die Lebensqualität<br />

von Krebspatienten erhöhen und zum<br />

Teil sogar ihre Lebenszeit verlängern.<br />

Unsere Forschung, in Zusammenarbeit<br />

mit der Zürcher Hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften und andern<br />

Partnern, konnte jetzt eindeutige antitumorale<br />

Wirkungen der Mistelpräparate<br />

in vitro, d.h. unter experimentellen Laborbedingungen,<br />

bestätigen. Mit weiterer<br />

Forschung hoffen wir unserem langfristigen<br />

Ziel, der Verbesserung der individuellen<br />

Patiententherapie, schrittweise<br />

näher zu kommen.<br />

Die Biochemikerin Dr. Ana Paula Simões-<br />

Wüst leitet das Forschungsteam, in dem<br />

die Ärztin Dr. med. Rosemarie Mikolasch<br />

und der Psychologe Georg Saltzwedel<br />

mitarbeiten. Der Begründer der Forschungsabteilung,<br />

Dr. Lukas Rist, seit<br />

2007 Geschäftsführer des Spitals, bleibt<br />

beratend in der Forschung engagiert.<br />

Dr. Ana Paula Simões-Wüst,<br />

Leiterin Forschungsabteilung<br />

Paracelsus-Spital Richterswil<br />

e Fortsetzung von S. 1<br />

die Nervenbahnen; Analogien dazu wären<br />

«ein dickes Fell», «dünnhäutig» oder auch<br />

die »Gänsehaut». Auch im Drüsensekret<br />

oder in der Haar- und Nagelbildung manifestiert<br />

sich ein Teil der Wechselwirkungen.<br />

Komplexes Zusammenwirken<br />

Erkrankungen der Haut sind im Sinne<br />

dieses hoch<strong>komp</strong>lexen Ineinander-Wirkens<br />

verschiedener Ebenen zu sehen. Als<br />

Ursachen findet man – neben primären<br />

Schädigungen der Haut und Veranlagung –<br />

häufig chronische Störungen im Magen-,<br />

Darm- und Leberbereich. Auch seelische<br />

Probleme in Form von Stress oder unverarbeiteten<br />

Schockerlebnissen können<br />

dermatologische Krankheiten auslösen.<br />

Die vier häufigsten dermatologischen<br />

Erkrankungen sind:<br />

- Neurodermitis: Chronisches Ekzem,<br />

stark juckend, meist erblich bedingt<br />

- Schuppenflechte (Psoriasis): Autoimmunerkrankung,<br />

die sich in schuppenden<br />

Hautstellen zeigt<br />

- Seborrhoisches Ekzem: Schuppender<br />

Hautausschlag, der meist im Gesicht<br />

und auf der Kopfhaut auftritt<br />

- Nesselsucht (Urtikaria): Reizreaktion<br />

der Haut in Form von blasenähnlichen<br />

Quaddeln.<br />

Mehrdimensionale Therapie<br />

Eine Gemeinsamkeit all dieser Erkrankungen:<br />

Bei Betroffenen ist überdurchschnittlich<br />

häufig eine Besiedelung des<br />

Darmes mit Hefen zu finden. In ganzheitlichen<br />

Therapiekonzepten ist deshalb die<br />

lokale Behandlung der Haut, in bestimmten<br />

Fällen Öldispersionsbäder, nur ein Teil.<br />

Ebenso wichtig ist es, das Verdauungssystem<br />

zu stärken, z.B. mit Bittermitteln.<br />

Ferner wird Antimon (Grauspiessglanz),<br />

das auf Darm und Haut wirkt, sowie Quarz<br />

(zur Regulation der Organsysteme) eingesetzt.<br />

Biologisch-dynamische Vollwertkost<br />

als auch künstlerische Therapien wie<br />

Malen, Plastizieren oder Heileurythmie<br />

ergänzen die Therapie.<br />

Mit einer derart mehrdimensionalen Behandlung<br />

kann weitgehend auf Cortison<br />

verzichtet werden. Nur die «Oberfläche<br />

oberflächlich» zu behandeln, kann zwar<br />

vorübergehend Linderung, aber selten<br />

Heilung ermöglichen.<br />

Dr. med.<br />

Volker Lappoehn,<br />

Facharzt für<br />

Innere Medizin,<br />

Homöopathie<br />

Paracelsus-Spital<br />

Richterswil

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