Demenz - Pattonville
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6 Mittwoch, 5. September 2007 <strong>Pattonville</strong> Info<br />
Rückfahrt mit dem Schülerbus der Linie 405 um 16.00 Uhr ab<br />
Realschule.<br />
Die Busse bedienen alle Haltestellen der Linie 405 in den einzelnen<br />
Ortsteilen.<br />
WILHELM-KEIL-SCHULE<br />
Der erste Schultag im Schuljahr 2007/08 ist am Montag, 10.<br />
September 2007.<br />
Unterricht für die Klassen 6 – 10 ist von 8.45 bis 12.15 Uhr.<br />
Die Aufnahmefeier für die neuen Fünfklässler findet um 14.15<br />
Uhr in der Gemeindehalle bei der Wilhelm-Keil-Schule statt.<br />
Nach der Begrüßung werden die Schüler von ihren Klassenlehrern<br />
übernommen. Die Veranstaltung endet um 15.50 Uhr.<br />
Für die zukünftigen Schulbusbenutzer unter den neuen Fünftklässlern<br />
sowie deren Eltern stellt die Firma KNISEL am<br />
10.09.2007 kostenlos einen Sonderbus bereit. Während der<br />
Fahrt erhalten die Eltern Informationen zum täglichen Ablauf des<br />
Schulbusverkehrs.<br />
Abfahrt des Sonderbusses:<br />
13.35 Uhr Hochdorf<br />
13.40 Uhr Hochberg<br />
13.45 Uhr Neckarrems<br />
13.50 Uhr Neckargröningen<br />
13.40 Uhr <strong>Pattonville</strong>, alle Haltestellen<br />
Rückfahrmöglichkeit:<br />
16.06 Uhr ab Schlosshof in Richtung Hochdorf<br />
16.05 Uhr ab Schlosshof in Richtung <strong>Pattonville</strong><br />
<strong>Pattonville</strong> seit tausenden Jahren beliebter<br />
Wohnort<br />
Archäologen sind drei Epochen auf der Spur<br />
Von unserer Redakteurin Sabine Anne Felker<br />
Laut ist es auf der Großbaustelle auf Höhe des Washingtonrings<br />
in <strong>Pattonville</strong>. Motorengeräusche von schweren Lastwagen<br />
und Baggerschaufeln, die sich ins Erdreich graben,<br />
bestimmen die Kulisse. Nicht hektisch, aber doch zügig<br />
geht es zu, schließlich sollen hier bald neue Wohnungen<br />
entstehen. Doch in all dem Trubel gehen Archäologen ruhig<br />
ihrer Arbeit nach. Während an der Zukunft in Remseck<br />
gebaut wird, erforschen die Wissenschaftler die Vergangenheit.<br />
"Wir haben einiges gefunden", sagt Dr. Jörg Bofinger, wissenschaftlicher<br />
Leiter der Grabungen, stolz und deutet auf das Baustellengelände.<br />
Seit einem Jahr laufen Rettungsgrabungen des<br />
Landesamtes für Denkmalpflege. Gleich vier Jahrtausende lassen<br />
sich hier erforschen. Die Archäologen haben Gräber aus der<br />
späten Jungsteinzeit nachgewiesen, die in das dritte vorchristliche<br />
Jahrtausend datiert werden können. Außerdem die Reste<br />
eines frühkeltischen Dorfes aus dem sechsten und fünften Jahrhundert<br />
vor Christus. Aber auch die Römer bevorzugten den<br />
Blick über das Tal, den <strong>Pattonville</strong> auch heute noch bietet. Ein<br />
römischer Ofen und andere Alltagsgegenstände wurden in <strong>Pattonville</strong><br />
gefunden und eindeutig den Römern zugeordnet.<br />
Für Außenstehende wirkt die Arbeit der praktischen Archäologen<br />
fast schon meditativ. Mit vorsichtigen Handbewegungen pinseln<br />
sie den Lehmboden von den Skeletten des alemannischen<br />
Friedhofes frei - jedes Detail soll möglichst erhalten bleiben.<br />
Doch eigentlich sitzt den Forschern die Zeit im Nacken, schließlich<br />
graben sich die Bagger der Baufirmen durch das Gelände.<br />
In einem Jahr sollen hier neue Wohnung entstehen. "Wir arbeiten<br />
gut zusammen", versichert Bofinger: "Wenn die Bauarbeiter<br />
eine Fläche früher brauchen, graben wir erst dort, sodass sich<br />
die Arbeiten nicht verzögern."<br />
Eigentlich verraten alte Gräber viel über die Zeit ihrer Entstehung,<br />
denn die meisten Kulturen gaben ihren Verstorbenen<br />
Grabbeilagen mit auf die letzte Reise. Doch dies wussten auch<br />
die Zeitgenossen der Toten. Kurze nach deren Beerdigung – Dr.<br />
Bofinger vermutet nicht mehr als ein oder zwei Jahrzehnte –<br />
wurden die meisten der 100 Gräber in <strong>Pattonville</strong> geplündert.<br />
"Trotzdem haben wir einiges gefunden", tröstet sich der Archäologe.<br />
"Zum Beispiel eine goldene Schmuckscheibe und eine<br />
Schuhschnalle, die wir in die Zeit um 600 einordnen können."<br />
Leichter haben es die Männer und Frauen vom Landesamt für<br />
Denkmalpflege mit der Suche nach Überresten aus der frühkeltischen<br />
Zeit. Denn Müllhalden von damals, die zuvor als Vorratskammer<br />
dienten, sind eine wahre Fundgrube. "Wir haben<br />
viele Haushaltsgegenstände gefunden", sagt Bofinger und deutet<br />
auf einen Becher und einen Krug. Aus diesen und anderen<br />
Fundstücken können die Experten Erkenntnisse über Essgewohnheiten<br />
gewinnen. Tierknochen zum Beispiel geben Auskunft<br />
darüber, was auf dem keltischen Mittagstisch stand.<br />
Noch bis 2008 werden die Grabungen parallel zur Baustelle weiterlaufen.<br />
Bis dahin sollen alle Fundstücke geborgen und archiviert<br />
worden sein. Danach können die Menschen des 21. Jahrtausends<br />
damit beginnen, ihre Spuren in <strong>Pattonville</strong> zu hinterlassen.<br />
Oberbürgermeister Karl-Heinz Schlumberger freut sich<br />
über die Beliebtheit dieser Gegend: "Hier war wohl schon immer<br />
viel los und auch unsere Vorfahren wussten <strong>Pattonville</strong> zu schät-<br />
zen."<br />
Wer gerne mehr über das Gräberfeld erfahren möchte, kann folgende<br />
Veranstaltungen dazu nutzen:<br />
09. September 2007<br />
Führungen über das Grabungsfeld aus Anlass des Tages<br />
des offenen Denkmals<br />
November 2007<br />
Vortragsveranstaltung von Herrn Dr. Jörg Bofinger, Regierungspräsidium<br />
Stuttgart- Landesamt für Denkmalpflege im<br />
Bürgerzentrum <strong>Pattonville</strong><br />
Die genauen Termine werden an gleicher Stelle rechtzeitig<br />
bekannt gegeben.