kompakt 4-6_2018
Mitgliedermagazin der Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten
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estellen –<br />
die Regierung<br />
liefert<br />
ternehmen, die in nur einem Land aktiv sind – das führt<br />
zu einer Verzerrung des Wettbewerbs.<br />
120 Millionen<br />
für Hoteliers<br />
Unternehmen zahlen 20 Prozent Mehrwertsteuer. Die<br />
Hoteliers genießen dagegen einen ermäßigten Steuersatz<br />
von 13 Prozent. Die Regierung möchte eine weitere<br />
Senkung der Steuer auf 10 Prozent. Dadurch wird der Gewinn<br />
der Hoteliers direkt um 3 Prozent steigen – auf Kosten<br />
der Steuerzahler. Die kostet das 120 Millionen Euro<br />
im Jahr. Zum Vergleich: Das zweite kostenlose Kindergartenjahr<br />
würde rund 90 Millionen kosten – das Geld will<br />
die ÖVP-FPÖ-Regierung jedoch nicht aufbringen.<br />
Wünsche der Immobilien-<br />
Lobby werden erfüllt<br />
Goldene Zeiten für private Vermieter: Es gibt mehr<br />
Lagezuschläge und kürzere Befristungen sowie höhere<br />
Mieten. Im Altbau werden Wohnungen durchschnittlich<br />
80 Euro pro Monat bzw. 960 Euro im Jahr mehr kosten.<br />
Außerdem werden große Investoren keine Grunderwerbssteuer (Einnahmen<br />
2017: Über 1 Milliarde Euro) mehr bezahlen. Grundstücke können künftig<br />
steuerfrei verkauft werden, wenn das über eine Holding-Konstruktion passiert.<br />
Ein Beispiel: Eine Familie kauft ein Haus um 400.000 Euro und zahlt dafür<br />
14.000 Euro Grunderwerbssteuer. Ein Immobilien-Fonds kauft eine Holding mit<br />
Immobilien im Wert von 200 Millionen Euro und zahlt dafür keine Steuern.<br />
Sozialversicherung: Unternehmer<br />
erhalten mehr Macht<br />
Mit der „Reform“ der Sozialversicherungen sollen Unternehmer in Zukunft<br />
entscheiden, was mit den Beiträgen der Beschäftigten im Gesundheitssystem<br />
passiert. In den Gebietskrankenkassen stehen vier Arbeitnehmer einem Unternehmer-Vertreter<br />
gegenüber. Obwohl kein einziger Unternehmervertreter dort<br />
versichert ist. In Zukunft sollen die Unternehmer in der „Österreichischen Gesundheitskasse“<br />
gleich stark vertreten sein – und zwar 5 zu 5. Es gibt aber in<br />
Österreich rund 3,6 Millionen Arbeitnehmer und nur 324.000 Unternehmer.<br />
Außerdem zahlen Arbeitgeber nicht einmal ein Drittel der Beiträge – doch sie<br />
entscheiden künftig darüber, wie die Beiträge ihrer Beschäftigten ausgegeben<br />
werden und welche Gesundheitsleistungen diese Beschäftigten erhalten.<br />
Unternehmer werden jetzt aber eine halbe Milliarde weniger zum Gesundheitssystem<br />
beitragen. Die Arbeitgeber-Beiträge zur Unfallversicherung werden<br />
um 500 Millionen Euro gekürzt, das fehlt letztlich bei den Leistungen. Und<br />
warum das alles? Die AUVA ist die einzige Krankenkasse, die nur aus Unternehmensbeiträgen<br />
finanziert wird. Eben diese Beiträge sollen nun von 1,3 %<br />
der Lohnsumme auf nur noch 0,8 % gesenkt werden.<br />
Helmut Köstinger<br />
GPF-Bundesvorsitzender<br />
AKTUELL<br />
GEWERKSCHAFTSWAHL <strong>2018</strong><br />
WAHLAUSSCHREIBUNG<br />
Der Bundesvorstand der GPF hat beschlossen,<br />
in der Zeit vom<br />
25. bis 27. September <strong>2018</strong><br />
die GPF-Wahl für die Zusammensetzung der Organe<br />
und Gliederungen der Gewerkschaft durchzuführen.<br />
Die Wählerlisten liegen spätestens vom 28. August<br />
<strong>2018</strong> zehn Arbeitstage lang zwischen 08:00 Uhr und<br />
15:00 Uhr zur freien Einsicht (Ort laut Bekanntmachung<br />
durch den zuständigen Wahlkreisausschuss) auf. Innerhalb<br />
dieser Zeit können Reklamationen zu den<br />
Wählerlisten beim Wahlkreisausschuss eingebracht<br />
werden.<br />
Wahlwerbungsberechtigt sind alle im ÖGB anerkannten<br />
und im ÖGB vertretenen Fraktionen.<br />
Wahlwerbende Gruppen haben eventuelle Wahlvorschläge<br />
bis spätestens 28. August <strong>2018</strong>, 9:00 Uhr<br />
einzubringen:<br />
– Für die Bezirksgruppen (Fachgruppen) beim zuständigen<br />
Wahlkreisausschuss,<br />
– für die Landesgruppen beim zuständigen Landeswahlausschuss<br />
und<br />
– für den Bundesvorstand beim Bundeswahlausschuss<br />
einzubringen.<br />
Dabei ist den Bestimmungen des Punktes 6, Absatz<br />
1 und 2 der GPF-Wahlordnung zu entsprechen.<br />
Für die Gewerkschaft der Post– und<br />
Fernmeldebediensteten<br />
Wolfgang Strauhs<br />
GPF-Bundesgeschäftsführer<br />
Ing. Walter Hotz<br />
Manfred Wiedner<br />
1. stv. Bundesvorsitzender 2. stv. Bundesvorsitzender<br />
Nr. 4–6 / <strong>2018</strong><br />
gpf <strong>kompakt</strong> 3