BREMISSIMA Magazin | Juli-August 2018
Das Magazin für die Bremerin
Das Magazin für die Bremerin
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#04<br />
Das <strong>Magazin</strong> für die Bremerin<br />
<strong>Juli</strong> | <strong>August</strong> <strong>2018</strong><br />
ISSN 2364-3498<br />
Flugträume<br />
<strong>Juli</strong>a Hartl lässt den Traum<br />
vom Fliegen wahr werden<br />
Rock your<br />
plans!<br />
Mit ihrem<br />
Workbook<br />
bringt Katja<br />
Lorenz jeden auf Kurs<br />
Flugkraft<br />
Marina Proksch-Park bricht<br />
mit ihrem Fotoprojekt ein Tabu<br />
Seifen<br />
Claudia Schreiber schafft<br />
mit ihren Ideen wunderbare<br />
Beautyprodukte, nachhaltig<br />
und biologisch<br />
Imke und Yanna designen und nähen im<br />
Herzen Bremens nachhaltige und stylische Dessous<br />
Tizz & tonic
emissima
4<br />
bremissima
emissima<br />
5
6<br />
bremissima
7<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Bremerinnen, liebe Bremer,<br />
einen so wunderbaren Start in den Sommer gab es gefühlt schon seit Jahren<br />
nicht mehr! Die Natur erstrahlt im satten Grün, viele Blumen blühen<br />
bereits und auch die Obstbäume wie Kirschen haben selten so viele süße<br />
Früchte getragen. Die Laune der Bremer ist in Höchstform, die Terrassen<br />
der Cafés sind voller Menschen, lange Schlangen bilden sich vor den Eisdielen<br />
und in den Bremer Freibädern gibt es kaum noch freie Rasenflächen.<br />
Die Sonne tut ihr Bestes – und es funktioniert!<br />
Diese gute Laune überall ist<br />
ansteckend und auch wir<br />
in der Redaktion lassen uns<br />
davon gerne mitreißen. So<br />
berichten wir in unserer<br />
Sommerausgabe wieder<br />
einmal von vielen wunderbaren<br />
Frauen mit Visionen:<br />
Imke und Yanna, die Inhaberinnen<br />
des Wäsche-Labels<br />
„Tizz & Tonic“, zeigen,<br />
dass auch Wäsche-Basics<br />
eine sexy Option mit ökologischer<br />
und nachhaltiger<br />
Herstellung sein können.<br />
Nicht nur die beiden kanadischen<br />
Schwestern sind begeistert<br />
von Nachhaltigkeit,<br />
was heute ja ein ganz großes<br />
Thema ist, auch Claudia<br />
Schreiber, mit ihrer Seifenmanufaktur „Martha’s Corner“ überzeugt mit<br />
nachhaltigen biologischen Kosmetikprodukten, die sie in ihrer Manufaktur<br />
in Findorff selbst herstellt und verkauft. Katja Lorenz verschiebt nichts<br />
mehr auf morgen. Für sie gilt das Motto: „Schluss mit Aufschieben und<br />
zögern – endlich machen!“ Mit ihrem Workbook „Rock your plans – erwecke<br />
Deine Idee zum Leben!“ schafft sie für jeden eine Möglichkeit, sich<br />
auf neue Wünsche und Ideen zu konzentrieren. Ein Thema, was uns ganz<br />
besonders zu Herzen geht, rückt eine Fotografin mit einem ganz besonderen<br />
Ziel in den Fokus. Marina Proksch-Park begleitet mit ihrem Team seit<br />
fünf Jahren Krebspatienten mit ihrem Fotoprojekt „Flugkraft gegen Krebs“.<br />
Außerdem haben wir noch <strong>Juli</strong>a Hartl von Pro Toura dabei, die auch ohne<br />
Höhenflug jeden im Flugsimulator abheben lässt.<br />
Genießen Sie die kommenden Sommermonate in vollen Zügen und nehmen<br />
Sie einen Sommerschmöker, auf den folgenden Seiten empfohlen von<br />
unserer Redakteurin Ira Scheidig, mit ins Schwimmbad, in den Garten, auf<br />
den Balkon oder direkt mit in den Urlaub!<br />
Mit den besten Wünschen für eine erholsame schönste Jahreszeit,<br />
bremissima
8<br />
24<br />
56<br />
50<br />
Girl Bosses in Bremen<br />
Imke und Yanna Hanscomb bringen frischen<br />
Wind in die Bremer City mit ihrem Dessous-<br />
Label Tizz & Tonic. Bequemlichkeit, Nachhaltigkeit<br />
und bester Komfort stehen bei den<br />
beiden Schwestern im Fokus.<br />
Flugträume<br />
Die Pro Toura Gruppe in<br />
Bre-men lässt Flugträume<br />
war werden. <strong>Juli</strong>a Hartl<br />
begleitet und erklärt, wie<br />
es sich anfühlt im Flugsimulator<br />
zu fliegen und dabei<br />
doch am Boden zu bleiben.<br />
Flugkraft<br />
Marina Proksch-Park begleitet<br />
Krebspatienten und ihre Angehörigen<br />
auf eine ganz besondere Weise durch<br />
die manchmal schlimmste Zeit ihres<br />
Lebens. Das Fotoprojekt „Flugkraft“<br />
schafft Erinnerungen, Selbstvertrauen<br />
und hilft auch an ganz anderen Stellen,<br />
diese Sturmzeit zu bewältigen.<br />
46<br />
64<br />
10<br />
34 40<br />
Musikfest<br />
Haute couture<br />
Sommerbuchtipps<br />
Martha‘s Corner<br />
Denkeschön<br />
Populäre Meisterwerke<br />
oder der Vergessenheit<br />
entrissene<br />
Raritäten quer durch<br />
die Jahrhunderte<br />
präsentiert vom<br />
Musikfest Bremen.<br />
Was sich hinter<br />
diesem Modebegriff<br />
verbirgt, erklärt uns<br />
jetzt Lara Packheiser.<br />
Ausgewählt, gelesen<br />
und für absolut<br />
sommertauglich<br />
befunden, empfiehlt<br />
Ira Scheidig diese<br />
Auswahl an Büchern.<br />
Eine Seifenmanufaktur<br />
mit wunderbaren<br />
Produkten,<br />
hergestellt mit viel<br />
Liebe von Claudia<br />
Schreiber.<br />
Katja Lorenz designt<br />
ein Workbook, mit<br />
dem sich keine Altlasten<br />
ansammeln.<br />
Nie mehr zögern –<br />
endlich machen!<br />
bremissima
AZ_Pier6_BM_02-18_Layout 1 19.02.18 09:54 Seite 1<br />
9<br />
Inhalt<br />
P 6<br />
Pier<br />
6<br />
Meer als gutes Essen<br />
10 Frisch gemischt<br />
Ausgesuchte Trends und News für Bremerinnen<br />
24 Hautnah<br />
Tizz & Tonic verkauft nachhaltige Dessous in einem<br />
Pop-Up-Store in der Bremer City<br />
34 Angepackt<br />
Martha‘s Corner – eine Seifenmanufaktur in Bremen-<br />
Findorff, mit einer Inhaberin voller Visionen und<br />
immer neuen Ideen<br />
40 Lebensglück<br />
Mit einem Workbook endlich alle Ziele anpacken<br />
und nichts aufschieben, Katja Lorenz macht es<br />
möglich<br />
46 Auf Kultour<br />
Konzerttipps und Comedy von der Redaktion<br />
für Sie zusammengetragen<br />
50 Pole Position<br />
Hoch über den Wolken und doch am Boden<br />
geblieben – Flugsimulatoren mal von innen<br />
betrachtet<br />
Ahoi!<br />
Das Restaurant PIER 6 im<br />
Herzen von Bremerhaven<br />
erwartet Sie mit einer<br />
modernen Atmosphäre<br />
direkt an der „Waterkant“.<br />
Gastgeber Steffen Heumann<br />
und sein Team werden Sie<br />
mit traditioneller deutscher<br />
Küche und einem Hauch<br />
von mediterranen<br />
Einflüssen begeistern.<br />
Genuss pur!<br />
Montag bis Samstag<br />
von 10 bis 23 Uhr geöffnet.<br />
Sonntags geschlossen.<br />
56 Herzenssache<br />
Ein Fotoprojekt, hinter dem sich viel mehr verbirgt –<br />
Marina Proksch-Park erzählt von „Flugkraft“<br />
64 Fashion Backstage<br />
Die Mode- und Set-Designerin Lara Packheiser über<br />
„Haute Couture“ und was das eigentlich bedeutet<br />
Barkhausenstraße 6 | 27568 Bremerhaven<br />
Tel. (0471) 48 36 40 80<br />
www.pier6.eu<br />
bremissima
10<br />
Iras Buchtipps<br />
Sommerleichtes Lesevergnügen<br />
w Sommerzeit ist Urlaubs- und Lesezeit. Reisen Sie mit unseren Buchtipps ans Meer und in den Süden, in Länder,<br />
wo die Zitronen blühen, wo der Himmel grenzenlos blau erscheint und das Leben leichter. Unsere Redakteurin Ira<br />
Scheidig hat sich durch ein paar Neuerscheinungen geschmökert, die Lust auf sommerliche Lesestunden machen, ob<br />
im Urlaub oder im heimischen Liegestuhl.<br />
w<br />
„Ein bisschen Meer Shabby.<br />
Maritime Wohn- und Dekoideen“<br />
von Sonja Bannick<br />
Sommer Dekotipps!<br />
Für das Urlaubsgefühl zu Hause taugt dieses Buch. Wer hier<br />
nicht Lust bekommt, seine vier Wände und Garten oder<br />
Balkon maritim und sommerlich zu gestalten, dem ist nicht<br />
zu helfen. Mit einfachen Dingen wie Fundstücken vom<br />
Strand, Naturmaterialien, Selbstgemachtem oder Flohmarktschätzen<br />
zauberhafte Effekte zu erzielen – das zeigt dieser<br />
Bildband in stimmungsvollen farbigen und hochwertigen<br />
Abbildungen. So bringt man die Faszination des Meeres in<br />
die eigenen Räume ohne kitschige Accessoires aus Plastik<br />
der Touristenshops. Das Buch stellt viele tolle Ideen vor und<br />
inspiriert, um ein maritimes Wohlfühlambiente zu schaffen<br />
unter dem Motto „Leichte Sommerbrise“, „Raue See“ oder<br />
„Ahoi“. Wunderschöner Bildband!<br />
BusseSeewald, 161 Seiten, 24,95 Euro<br />
w<br />
„Töchter“ von Lucy Fricke<br />
Mein persönliches Highlight! Zwei Freundinnen sind in<br />
diesem Roadmovie gen Süden unterwegs. Wohin? Wenn<br />
sie das nur wüssten. Sie sinnieren über das Leben, die<br />
Liebe, über Abschiede und das Verhältnis zu den Eltern.<br />
Sie landen nach einigen kuriosen Zwischenstopps<br />
ungeplant auf einer griechischen Insel und alles ist ganz<br />
anders als erwartet.<br />
Hier stimmt jeder Satz. Ich habe gelacht, ein bisschen<br />
geweint, auch vor Rührung, mich bestens unterhalten<br />
gefühlt und hätte nach dem Lesen der letzten Seite am<br />
liebsten gleich wieder vorne angefangen. Ein wunderschönes<br />
Buch mit Wortwitz und Tiefgang, das einfach<br />
glücklich macht. Zum Brüllen komisch und zum Heulen<br />
schön!<br />
Rowohlt, 240 Seiten, 20 Euro<br />
Ein Roadtrip in den Süden<br />
bremissima
11<br />
w<br />
„Ans Meer“ von René Freund<br />
Happy End - versprochen!<br />
Der liebenswerte und gutmütige Busfahrer Anton ist verliebt<br />
und will einmal im Leben mutig sein. Hat seine Angebetete<br />
und Nachbarin Doris nicht gesagt, dass sie Männer mag, die<br />
sich etwas trauen? Also macht er sich spontan mit einem<br />
Linienbus und einer Handvoll bunt zusammengewürfelter<br />
Passagiere auf den Weg in den Süden an die Adria. Denn die<br />
todkranke Clara will ein letztes Mal das Meer sehen. Jetzt<br />
sofort. Das bleibt nicht ohne Folgen. Lebensbejahend, warmherzig,<br />
berührend, unterhaltsam, und, versprochen, ohne<br />
Traurigkeit und mit Happy End ohne kitschig zu sein! Eine<br />
echte Wohlfühlgeschichte mit Atmosphäre und Niveau.<br />
Deuticke, 144 Seiten, 16 Euro<br />
w<br />
„Azurblau für Zwei“ von Emma Sternberg<br />
Sehnsuchtsland Italien. Auf die wunderschöne Insel Capri verschlägt<br />
es Singlefrau Isa, um einer glamourösen Schriftstellerin<br />
bei ihren Memoiren zu assistieren. Direkt am Meer zwischen<br />
Zitronenbäumen und mit Wellenrauschen im Ohr lebt es sich<br />
doch gleich viel besser als im verregneten Berlin. Hier findet<br />
Isa nach einer schweren Zeit durch Trennung von ihrer großen<br />
Liebe und Jobverlust neben ihrer Leichtigkeit und Lebensfreude<br />
vielleicht auch ein neues Glück. Beim Lesen hat man den Duft<br />
des Südens in der Nase, bekommt Lust auf eine frische Zitronen-Granita<br />
(Rezept im Buch!) und möchte genau wie Isa vom<br />
Felsen zur Erfrischung ins Meer hüpfen. Ein sommerleichtes<br />
Lesevergnügen mit viel dolce vita!<br />
Heyne, 400 Seiten, 9,99 Euro<br />
Capri, Zitronenbäume, Meer<br />
w<br />
„Helle Nächte am Meer“<br />
von Sheila O´Flanagan<br />
Ein Aufbruch ins Ungewisse<br />
Imogen scheint ein glückliches Leben zu führen. Doch<br />
plötzlich lässt sie alles hinter sich, ihre scheinbar perfekte<br />
Ehe, ihre Arbeit, ihre Freunde, ja, ihr ganzes altes Leben,<br />
und verschwindet spurlos in einer Nacht-und-Nebel-Aktion.<br />
Ihr Ziel ist ein kleines Städtchen an der Atlantikküste in<br />
Südfrankreich, dem Ort schöner Kindheitserinnerungen.<br />
Hier sucht sie Zuflucht und ein neues Leben. Aber wird es<br />
funktionieren? Spürt ihr hartnäckiger Ehemann sie auf? Und<br />
warum möchte sie so rigoros neu anfangen? Eine mitreißende<br />
Geschichte über Liebe und Verlust, von Lebensträumen und<br />
Freundschaft. Genauso bezaubernd wie das Cover ist der<br />
Inhalt. Perfekte Urlaubslektüre vor südlicher Kulisse!<br />
Insel Taschenbuch, 485 Seiten, 10 Euro<br />
bremissima
12<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Verlag:<br />
Chefredakteur:<br />
redaktionsleitung:<br />
Titelfoto:<br />
Lars Hendrik Vogel<br />
VOGEL MEDIA<br />
Mühlenweg 9, 28355 Bremen<br />
T. +49 (0)421 200 75 90<br />
F. +49 (0)421 200 75 99<br />
Lars Hendrik Vogel [V.i.S.d.P.]<br />
lhv@bremissima.de<br />
Esther Bieback<br />
Annette Rauber<br />
Birgit Rehders<br />
Ina Seyer, www.inaseyer.de<br />
Krisztina Kismic (Haare & Make-up)<br />
Mit freundlicher Unterstützung<br />
der Wiethe Group, www.wiethe.com<br />
Redaktion:<br />
Cynthia Hoedoro<br />
Anke Juckenhöfel<br />
Tania Melms<br />
Annette Rauber<br />
Birgit Rehders<br />
Annika Rossow<br />
Ira Scheidig<br />
illustrationen:<br />
Fotos:<br />
Anzeigen:<br />
Gestaltung:<br />
Art-Director:<br />
Diana Meyer-Soriat<br />
www.sketchnotes-by-diana.com<br />
Ina Seyer<br />
Vera Döpcke<br />
Marta Urbanelis<br />
Lars Hendrik Vogel<br />
lhv@bremissima.de<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />
Nr. 01/<strong>2018</strong><br />
VOGEL MEDIA<br />
Esther Bieback<br />
Cindy Sherman<br />
Werke aus der Olbricht Collection<br />
w Die Weserburg präsentiert seit Mai 60 Fotoarbeiten der Amerikanerin Cindy<br />
Sherman aus nahezu allen Werkphasen. Ein derart großes Konvolut an Bildern<br />
der weltbekannten Künstlerin wird damit zum ersten Mal in Norddeutschland<br />
zu sehen sein. Die Werke stammen aus der in Berlin beheimateten Olbricht<br />
Collection und stellen dort einen ganz besonderen Sammlungsschwerpunkt dar.<br />
Druck:<br />
Druckerei Girzig+Gottschalk<br />
diedruckerei.de<br />
Erscheinungsweise:<br />
alle zwei Monate, kostenlose Abgabe in Fachgeschäften,<br />
öffentlichen Einrichtungen usw.<br />
Rechte:<br />
Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder,<br />
Dateien und Datenträger. Kürzung und Bearbeitung von Beiträgen<br />
und Leserbriefen bleiben vorbehalten. Zuschriften und Bilder<br />
können ohne ausdrückliche Vorbehalte veröffentlicht werden.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung und<br />
Quellenangabe gestattet. Sämtliche Rechte der Vervielfältigung<br />
liegen beim Verlag.<br />
ISSN 2364-3498<br />
www.bremissima.de<br />
Das nächste bremissima <strong>Magazin</strong> erscheint<br />
am 27. <strong>August</strong> <strong>2018</strong><br />
Made with w in Bremen<br />
Cindy Sherman gilt in der Öffentlichkeit als bedeutende feministische Künstlerin.<br />
Die von Thomas Olbricht zusammengestellten Werke machen indes<br />
deutlich, dass das Gesamtwerk weit vielfältiger ist. In der Tat hat die Künstlerin<br />
die feministischen Diskurse der Gegenwart enorm bereichert. Doch geht es in<br />
dieser Ausstellung auch um existenzielle Themen, um Träume, Ängste und bisweilen<br />
verstörende und erschreckende Gewalt- und Todesfantasien und damit<br />
letztlich um ein tieferes Verständnis des Gesamtwerks dieser wichtigen Künstlerin.<br />
Die bewusste Auswahl solcher Bilder innerhalb der Olbricht Collection bietet<br />
mehr als einen umfassenden Einblick in das abwechslungsreiche Konzept, mit<br />
dem Cindy Sherman stereotype Frauenbilder in ihrer Doppelbedeutung von<br />
eindrucksvoller Anverwandlung und beklemmender Entlarvung vorführt. Die<br />
schockierenden Bilder, in denen Sherman Körperteile von Puppen und Mannequins<br />
in grotesker Verstümmelung arrangiert, weisen über das Thema inszenierter<br />
Weiblichkeit hinaus. In ihnen ist sie als lebendes Modell ihrer erschütternden<br />
Bilderfindungen gar nicht zu sehen. Diese die Grenzen des Verstehens<br />
tangierenden Beispiele des Obszönen bis hin zu Zerstückelungsfantasien sind<br />
in der Ausstellung gleich mehrfach zu finden. Cindy Sherman geht in ihrem<br />
Werk also über die Faszination hinaus, sich der prägenden Macht vorgefundener<br />
Rollen auszuliefern. Sie vermag am Ende aufzuzeigen, wie wir uns allmählich an<br />
Muster gewöhnen, die uns zutiefst erschrecken.<br />
Zu sehen noch bis zum 24. Februar 2019.<br />
bremissima
13<br />
Die Bremer<br />
Stadtfabrikanten<br />
w Die Bremer Stadtfabrikanten sind ein Verein aus knapp<br />
30 Bremer Marken. Alles handwerklich arbeitende, konzernunabhängige<br />
Manufakturen, die sich gemeinsam für<br />
ehrliche und faire Produkte engagieren.<br />
Die Bremer Manufakturen aus verschiedenen Bereichen<br />
möchten sich in und für Bremen gemeinsam unter einem<br />
Markendach als Pop-up-Eventangebot präsentieren. Hier<br />
kommt nun Crowdfunding ins Spiel, das erste Fundingziel<br />
von 10.000 Euro wurde erfolgreich erreicht. Jetzt gilt<br />
es das nächste Fundingziel von 50.000 Euro zu erreichen.<br />
Jeder kann seinen Beitrag spenden, um das zweite Ziel der<br />
Bremer Stadtfabrikanten zu unterstützen.<br />
Denn Bremen ist wieder Ursprung vieler kleiner Manufakturen,<br />
die sich der Produktion handwerklich hergestellter<br />
Produkte widmen. Als Bremer Stadtfabrikanten bieten<br />
sie nicht nur ihre Produkte an, sondern zelebrieren die<br />
Leidenschaft für Qualität. In wechselnden Konstellationen<br />
wollen sie spannend informieren, verköstigen und zum<br />
nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln, Ressourcen und<br />
unserer Umwelt anregen.<br />
Warum dies alles? Bremens Marken sind heute durch die<br />
Globalisierung oft nur noch Bestandteil internationaler<br />
Konzerne. Ob Becks bei InBev oder Kraft bei Mondelez<br />
– echte Bremer identifizieren sich längst nicht mehr<br />
mit diesen Marken. Die Bremer Stadtfabrikanten haben<br />
gemeinsam großes Potenzial, Bremer wieder stolz auf<br />
ihre Unternehmen zu machen. Mit ihren Gesichtern und<br />
Produkten stehen sie für Qualität, Leidenschaft, Nachhaltigkeit<br />
und Bremen. Sie fördern Handwerk, schaffen<br />
Arbeitsplätze und bewahren Traditionen. Wer die Bremer<br />
Stadtfabrikanten unterstützt, setzt ein Zeichen für Bremen.<br />
www.startnext.com/die-bremer-stadtfabrikanten<br />
bremissima
14<br />
Mein<br />
LieblingstücK<br />
What is LOVE?<br />
w Mein absolutes Lieblingsstück gehört seit zehn<br />
Jahren zu mir und ist mein treuer Begleiter in allen<br />
Lebenslagen! Er heißt Mylo und ist ein Dackelmix<br />
mit dem Charakter einer deutschen Dogge! Der<br />
kleine Kerl sagt einem auch mal, wo es langgeht,<br />
wodurch keine Langeweile aufkommt. Für mich<br />
ist er mein Goldstück und bereichert meinen Alltag<br />
enorm. Ich habe das große Glück, mit ihm zusammenarbeiten<br />
zu dürfen und verbringe sehr viel<br />
Zeit mit ihm. Wir sind ein eingespieltes Team sowohl<br />
im „jackie & kate“ als auch im privaten Leben<br />
und merken sofort, wenn es dem einen oder anderen<br />
mal nicht so gut geht. Ich finde, so ein Freund<br />
auf vier Pfoten ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen<br />
und eine Bereicherung für’s Leben. Selbst<br />
im Urlaub, wie bei unserem letzten in St. Peter-Ording,<br />
darf er dabei sein und freut sich immer wie<br />
ein König, am Strand herumzutollen. Allein diese<br />
Erlebnisse mit dem Hund teilen zu dürfen, ist für<br />
mich das Größte und nicht mehr aus meinem Leben<br />
wegzudenken.<br />
Mein absolutes Lieblingsstück – MYLOve-Mylo<br />
Andrea Ebersbach<br />
Storemanagerin Jackie & Kate<br />
ArtNight – Kreativität gemeinsam erleben<br />
w ArtNight erschafft eine ganz neue Form von Events und<br />
mixt dabei Kreativität, Spaß und Unterhaltung – mal was<br />
anderes eben!<br />
Wem das zusagt, der kann sich auf die neuen ArtNight-<br />
Termine im <strong>Juli</strong> und <strong>August</strong> freuen. Das Berliner Start-up<br />
ArtNight, auch bekannt aus der Fernsehshow „Die Höhle der<br />
Löwen“, bringt Menschen im Großstadtdschungel durch kreative<br />
Erlebnisse zusammen. Unter Anleitung lokaler Künstler<br />
werden die Gäste in einer Gruppe von 25 Personen in einen<br />
Abend des geselligen Zusammenkommens, des Kreativseins,<br />
des Austausches und des Lachens entführt. Die Devise lautet:<br />
Staffelei statt Bildschirm!<br />
können online über die Plattform gebucht werden. Außerdem<br />
bietet ArtNight private Erlebnisse auch für Unternehmen an.<br />
Termine: 3. und 17. <strong>Juli</strong>, 14. und 28. <strong>August</strong><br />
immer von 19 bis 21 Uhr<br />
www.artnight.com<br />
Die kreativen Erlebnisse finden in Bremen derzeit in der<br />
Feuerwache Bremen statt, mit immer neuen Themen. Das<br />
Angebot reicht über Abende, die unter dem Motto berühmter<br />
Künstler stehen bis hin zu motivbezogenen Kunstnächten<br />
wie „ein Tag am Strand“ oder „Sonnenuntergang am Meer“.<br />
Natürlich befinden sich auch beliebte Einflüsse wie beispielsweise<br />
abstrakte Kunst, Neon-Painting und Stillleben<br />
in unserem Portfolio. In der Wahl und der Ausgestaltung<br />
der Themen sind die Künstler vollkommen frei. Die Tickets<br />
bremissima
15<br />
Je mehr ökologisch erzeugte Ware gekauft wird, desto besser für Umwelt und Mensch<br />
Füllkorn<br />
Ein Laden für Selbstbefüller und Umweltliebende<br />
w Füllkorn ist ein optisch ansprechendes Lebensmittelgeschäft<br />
der etwas anderen Sorte, denn hier finden Kunden alle<br />
Artikel unverpackt. In der Kornstraße 12 in der Neustadt<br />
werden Artikel nach mit dem Prinzip des täglichen Bedarfs<br />
in unverpackter Form angeboten. Die Idee entstand aus der<br />
Notwendigkeit, der Nachfrage und dem Willen nach Veränderung<br />
des Biologen und Inhabers Ulf Sawatzki. In diesem<br />
etwas andersartigen Geschäft lassen sich Nahrungsmittel<br />
wie zum Beispiel Nüsse, Müsli, Trocken- und Hülsenfrüchte,<br />
Öle aber auch Haushaltsartikel wie Reinigungsmittel und<br />
Pflegeartikel, Getränke und frisches Obst und Gemüse erwerben.<br />
Die Auswahl der Artikel richtet sich stets nach einer<br />
hohen ökologischen und fairen Erzeugungs- und Vertriebsweise.<br />
Beispielsweise spielen bei Frischeprodukten Kriterien<br />
wie Saisonalität, eine hohe ökologische Erzeugungsweise<br />
und Regionalität die Hauptrolle.<br />
Brot, Tee wie auch Obst und Gemüse kommen nach und<br />
nach hinzu. Es werden keine Fleischprodukte und nur<br />
wenige Molkereiprodukte angeboten. Die ökologische Ausrichtung<br />
der erzeugten Waren hat mit dem Zustand und der<br />
Entwicklung von Natur und Wirtschaft zu tun. Durch den<br />
Konsum des Endverbrauchers entsteht eine Einflussnahme<br />
auf die Nachfrage, also auch in die Erzeugungsweise der<br />
Produkte.<br />
www.füllkorn.de<br />
Das Einkaufen ganz unkompliziert – denn die Kunden<br />
befüllen ganz einfach ihre mitgebrachten oder im Laden zur<br />
Verfügung stehenden Gefäße selbst und können so je nach<br />
Bedarf eine x-beliebige Menge des gewünschten Artikels<br />
erwerben. Ob nur wenige Gramm oder auch mehrere Kilo –<br />
alles ist ganz locker möglich.<br />
Ein ambitioniertes Ziel von Füllkorn ist, ein ähnliches<br />
Vollsortiment bestehender Discounter zu erreichen, nicht<br />
von der Anzahl der Produkte, sondern eher im minimalistischen<br />
Stil der einzelnen Sorten. Angeboten wird nur das<br />
wirklich Nötigste, was den hohen Kriterien des Ladens entspricht.<br />
Mit 220 Artikeln startete der Laden am 21. April und<br />
ist nun stetig steigend bei knapp 280 Artikeln.<br />
bremissima
16<br />
„Golden City“<br />
Zwischennutzung im Lankenauer Höft<br />
w Das Projekt „Golden City“ ist in der freien Kulturszene<br />
Bremens etwas Besonderes. Entstanden als musikalische und<br />
theatrale Verarbeitung der Geschichte(n) rund um das ehemalige<br />
Seemannslokal „Golden City“ und 40 bis 50 weitere<br />
Hafenpuffs an der Waller „Küste“, wurde in den letzten fünf<br />
Jahren in einer schrägen Bretterbude aus Altbauteilen am<br />
Europahafenkopf der Stadtteildialog rund um die Überseestadt<br />
im hauseigenen Programm vorangetrieben. Besonders<br />
eindrucksvoll war das Musiktheaterstück „Sehnsuchtslieder<br />
von der Gegenküste“ im Jahr 2016, das mit Geflüchteten aus<br />
den dortigen Übergangsheimen erarbeitet wurde. Nach fünf<br />
Jahren am Europahafenkopf nutzen Frauke Wilhelm und<br />
ihr Golden City-Team nun die Gelegenheit, die legendäre<br />
Gaststätte Lankenauer Höft auf der Landzunge zwischen<br />
Neustädter Hafen und Weser wiederzubeleben.<br />
Seit Ende April finden an den Wochenenden Shows, Konzerte,<br />
gemeinsames Singen, Tanzabende und Kindertheater<br />
statt. Auch der neue Ort bietet viele Anknüpfungspunkte für<br />
das original Golden City-Programm: Die Nähe zum Neustädter<br />
Hafen, den Stadtteilen Woltmershausen und Rablinghausen<br />
sowie die Geschichte der Lokalität an sich lassen Erinnerungen<br />
an die ehemalige Badeanstalt am Pusdorfer Strand,<br />
Stapelläufe großer Schiffe und Familienausflüge ins Grüne<br />
wach werden. In den „Golden City Lankenau-Shows“noch<br />
bis zum 21. <strong>Juli</strong>, erarbeitet und umgesetzt von Frauke Wilhelm<br />
und Nomena Struß, werden alte und neue Geschichten<br />
aus dem hafennahen Stadtteil mit Musik und Theater erzählt<br />
und mit allerlei Seemannsgarn verstrickt.<br />
Das Golden City im Lankenauer Höft lockt außerdem freitags<br />
ab 17 Uhr, samstags ab 10 Uhr und sonntags 10 bis 19<br />
Uhr mit schöner Aussicht, Kaffee, Kuchen, Frikadelle und<br />
Bier und ist in den letzten zwei Monaten wieder zu einem<br />
beliebten Ausflugsziel in Bremen geworden.<br />
Golden City im Lankenauer Höft<br />
Zum Lankenauer Höft 8, 28197 Bremen<br />
info@goldencity-bremen.de<br />
goldencity-bremen.de<br />
bremissima
17<br />
Bienvenido mamá –<br />
momsINshape auf Mallorca<br />
w In diesem Jahr bietet Marie-Claire Haag, Gründerin<br />
von momsINshape, das vierte Jahr in Folge eine Fitness-<br />
Reise nach Mallorca an. Vom 27. September bis 1. Oktober<br />
geht es für fünf Tage ohne Mann und Maus in die Sonne.<br />
Zweimal täglich stehen anspruchsvolle Sporteinheiten<br />
mit bekannten Shape-, Aquagymnastik- und Aquajogging-<br />
Kursen im Meer auf der Tagesordnung. Wer zusätzlich am<br />
Lauftechniktraining teilnehmen möchte, ist herzlich dazu<br />
eingeladen. Außerdem kann man sich auch auf dem Rad<br />
betätigen, Vorkenntnisse sind nicht vonnöten. Aber: In der<br />
Ruhe liegt die Kraft! Und deshalb soll auch die Erholung<br />
vom Alltag nicht zu kurz kommen! Frei nach dem Motto:<br />
Alles kann, nichts muss!<br />
Für die perfekte Verpflegung ist natürlich gesorgt, Karolina<br />
Lucht wird alle Mamis mit vielen leichten Gerichten<br />
verwöhnen und bei Bedarf auch als Ernährungsberaterin<br />
zur Seite stehen. Neu dabei ist Faszien- und Tiefengewebstherapeutin<br />
Stephanie Brede mit einem tollen Massageangebot.<br />
Der Preis pro Person beträgt 599 Euro inkl. vier Übernachtungen<br />
im DZ und Vollverpflegung.<br />
Bei Fragen rund um die Reise steht das Team von<br />
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mit Wärme und Verständnis empfängt,<br />
mit Ruhe und Gelassenheit, mit einem Lächeln,<br />
mit schönen Dingen nur für sie, mit einem<br />
Rückzugsort und dem besten Licht, das ihre<br />
Schönheit erstrahlen lässt. Mit den richtigen<br />
Größen, mit Gesprächen und viel Lachen mit<br />
anderen Frauen …<br />
Mit der besten Lösung für Frauen in besonderen<br />
Situationen!”<br />
Jörg Butschek & Swantje Markus<br />
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bremissima
18<br />
Lena & Alex: Mit Kleinkind um die Welt<br />
Südamerika – noch einmal ein richtiges Abenteuer<br />
w „Around the world with Family“ ist nicht nur unser<br />
Instagram-Name, sondern auch das Motto unserer<br />
Weltreise. Wir waren bislang auf vier verschiedenen<br />
Kontinenten und haben eine Menge toller Erlebnisse<br />
und Erfahrungen sammeln können. In Südafrika haben<br />
wir eine Woche Safari durch den Krüger-Nationalpark<br />
gemacht und die Elefanten, Giraffen und Zebras<br />
haben Mathilda (1,8 Jahre alt) besonders gut gefallen.<br />
Japan hat uns kulturell und gesellschaftlich bewegt.<br />
In Südostasien haben wir das Essen und freundlichen<br />
Menschen geliebt. Australien war in vielerlei Hinsicht<br />
schön, aber die traumhaften Strände sind uns besonders<br />
in Erinnerung geblieben. Die eindrucksvollsten<br />
Landschaften und Wanderungen haben wir in Neuseeland<br />
erlebt. Südamerika war zum Ende der Weltreise<br />
noch einmal ein richtiges Abenteuer. Davon möchten<br />
wir nun kurz berichten:<br />
Nach diesem ersten Schreck lernten wir Chile in Valparaíso<br />
und San Pedro de Atacama aber noch von seiner sehr<br />
schönen Seite kennen. In der Atacama-Wüste haben wir<br />
das erste Mal Lamas und Flamingos sowie einzigartige<br />
Landschaften gesehen. Seitdem ist Mathilda großer Lama-<br />
Fan und bekam sogar die Gelegenheit, eins zu streicheln.<br />
Nach zwei Wochen ging es dann mit dem Flugzeug nach<br />
Lima.<br />
Im April ging es von Neuseeland für sechs Wochen<br />
nach Südamerika. Wir landeten in Santiago de Chile.<br />
Als wir aus dem Bus im Zentrum Santiagos ausstiegen<br />
und vollgepackt über die erste Kreuzung liefen, versuchte<br />
man uns mit dem sogenannten „Ketchup-Trick“<br />
auszurauben. Zum Glück hatte Alex im Vorfeld davon<br />
gelesen und uns davor bewahrt. Die Leute bespritzen<br />
dich mit Ketchup, kommen zu dir und sagen, dass dich<br />
Vogelmist getroffen hätte und sie dir helfen wollen.<br />
Während du das Zeug abwischt oder dir helfen lässt,<br />
kommt eine zweite Person von der Seite und versucht<br />
dich zu beklauen…<br />
bremissima
19<br />
Neues Land, neue Herausforderungen. In Peru hatten<br />
wir vier Wochen Zeit und überlegten uns, mit dem Mietauto<br />
eine Rundreise in den Süden Perus zu machen und<br />
den sogenannten „Gringo-Trail“ abzufahren. Dieser Weg<br />
führt an allen Sehenswürdigkeiten des Landes vorbei,<br />
und viele Touristen benutzen dafür den Bus. Schon unsere<br />
erste Strecke von Lima nach Paracas war nervenaufreibend<br />
und wir dachten häufiger: „Jetzt knallt´s!“ Denn die<br />
Peruaner können wirklich gar nicht Auto fahren!!! Jeder<br />
denkt nur an sich und fährt auch noch in die kleinste Lücke<br />
und fängt dann an zu hupen… Alex musste bei jeder<br />
Autofahrt hoch konzentriert fahren und das manchmal<br />
über sechs bis sieben Stunden durch die Anden. Wir hatten<br />
uns mit den Entfernungen eindeutig verschätzt.<br />
Das absolute Highlight war dann Machu Picchu. Diese<br />
alte Ruinenstadt der Inka ist so beeindruckend und<br />
nach wie vor sehr gut erhalten. Dort sind wir noch auf<br />
den Montaña Machu Picchu gestiegen, was ziemlich anstrengend<br />
war, jedoch wurden wir mit einer sensationellen<br />
Aussicht von oben auf Machu Picchu belohnt. Jeder<br />
Stopp war jedoch wirklich schön und wir haben immer<br />
viel gesehen: in Nazca beispielsweise die weltberühmten<br />
Nazca-Linien, die Huacachina-Oase, die uns überrascht<br />
hat und zu einem meiner Lieblingsorte in Peru geworden<br />
ist. Im Colca-Tal die riesigen Kondore, in Arequipa<br />
die schöne Altstadt. Auf dem Titicacasee haben wir uns<br />
schwimmende Inseln aus Schliff angeschaut, auf denen<br />
Menschen sowie strickende Männer leben.<br />
Für die letzten drei Wochen unserer Weltreise geht’s nun<br />
nach Kuba. Dort wollen wir noch mal im Karibischen<br />
Meer baden und die Sonne genießen, bevor es dann wieder<br />
zurück nach Bremen geht.<br />
Unsere Reise könnt ihr auch unter „around the world<br />
with family“ bei Instagram verfolgen.<br />
bremissima
20<br />
PUSSYBRAUSE<br />
Ein Secco in weiß und rosé zum Schmunzeln und Prickeln<br />
w Die beiden Seccos weiß und rosé mit den humorigen<br />
Etiketten und haben das gewisse Etwas. Mit ihnen wird jeder<br />
Abend zu einem besonderen Erlebnis. Beide Seccos verkörpern<br />
ein prickelndes Gefühl von Lebensfreude und Humor.<br />
Mit ihrer fruchtigen Art und dem Duft nach Waldfrüchten<br />
und Erdbeeren sind sie die idealen Begleiter für Feste aller<br />
Art – auf der Dachterrasse, am Weserufer oder im eigenen<br />
Garten.<br />
optimalen Geschmackserlebnis für den Secco gesucht und hat<br />
mit dem Winzerpaar Tatjana und Sascha Krämer die idealen<br />
Partner gefunden.<br />
Ein Teil des Erlöses wird für Charity-Projekte gespendet und<br />
kommt der Aktion „Schwache stärken“ zugute.<br />
www.pussybrause.de<br />
Die Idee zu „Pussybrause“ wurde im Frühjahr 2017 in Bremen<br />
geboren. Die Moselanerin Christa Roewer – mit einem<br />
Bremer verheiratet – hat im Bürgerpark ihre besten Ideen.<br />
Zwischen Weinbergen aufgewachsen, war es schon immer<br />
ihr Traum, etwas Eigenes zu kreieren. Dieser Traum wird mit<br />
„Pussybrause“ jetzt Wirklichkeit. Lange hat sie nach dem<br />
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Pussybrause weiß und rosé!<br />
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bremissima
21<br />
w Es ist bunt, macht glitzernden Spaß und ist ein Festival<br />
Must-have, auf das niemand verzichten sollte. Jedoch fragt<br />
sich der eine oder andere, was aus dem ganzen Glitzer wird?<br />
Auf diese Frage hat NatureGlitz eine Antwort. NatureGlitz<br />
ist vollkommen biologisch abbaubar, vegan, 100% nachhaltig<br />
und frei von Tierversuchen. Genau das Richtige für Party<br />
Animals, die den Planeten Erde schützen wollen.<br />
NatureGlitz wird in Deutschland aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen hergestellt. Der Glitzer hat höchste Qualität<br />
und fühlt sich auf der Haut weicher an als herkömmlicher<br />
Kunststoffglitzer. Nachhaltigkeit ist unser höchstes Gebot!<br />
Deshalb wird unsere gesamte Verpackung aus recyceltem<br />
und veganem Material hergestellt (einschließlich Aufkleber,<br />
Visitenkarten, Flyer...). NatureGlitz ist zu 100% plastikfrei.<br />
Selbst die Glitzerbehälter werden aus recyceltem Glas mit<br />
Aluminiumdeckel hergestellt.<br />
Während konventioneller Glitzer aus Plastik (PET) hergestellt<br />
wird und tausende von Jahren die Umwelt belastet, ist<br />
NatureGlitz zertifiziert biologisch abbaubar und aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen hergestellt.<br />
www.natureglitz.de<br />
Das Festival<br />
Must-have<br />
natureglitz<br />
bremissima
22<br />
Neues aus der<br />
Markthalle acht<br />
Italienische Köstlichkeiten in<br />
der MARKTHALLE ACHT<br />
w Pesto, Pasta, Parmesan und ein Brüsseler Zwerggriffon.<br />
Das macht: La piccola cucina di bruno. Seit Ende März dieses<br />
Jahres wird die MARKTHALLE ACHT um Italiens beliebteste<br />
Spezialitäten bereichert. Güngör Cerrah, vor allem<br />
bekannt für seine Liebe zur euro-asiatischen Küche, schätzt<br />
ebenso hochwertige regionale Produkte und solche aus Italien<br />
– Frische Marinda-Tomaten aus Sardinien, Büffelmozzarella<br />
aus dem Bremer Umland, Antipasti und saisonale Pastagerichte,<br />
sowie geplante Erweiterungen wie ein Risotto und<br />
Parmaschinken mit Melone, bilden das Angebot des Standes<br />
in der Markthalle Acht.<br />
An ausgewählten Samstagen bekommen Mozzarella und Tomate<br />
einen besonderen Auftritt. In der Mozzarella Bar bietet<br />
Güngör mit frisch zubereitetem Caprese eine leichte Mahlzeit,<br />
um einen kleinen Ausflug nach Italien mitten in Bremens<br />
Innenstadt zu genießen. Und wer ist Bruno? Belgischer<br />
Einfluss auf das italienische Ensemble: der treue, eingangs<br />
erwähnte Partner des Inhabers mit der kalten Schnauze.<br />
Wir wünschen buon appetito!<br />
Das Grillfest aufpeppen<br />
mit fürstlichen Spezialitäten<br />
w Ihr wollt euren Gästen beim nächsten Grillfest etwas<br />
Selbstgemachtes bieten? Wir haben ein paar Tipps von unseren<br />
Grillspezialisten von Fürst Schinken- und Wurstspezialitäten<br />
aus der Markthalle Acht.<br />
Die Saison ist in vollem Gange und die Gartentische werden<br />
dabei immer vielfältiger und kreativer bestückt. Neben den<br />
klassischen Fleisch- und Würstchenvariationen nehmen die<br />
vegetarischen Alternativen zu. Sowohl zu Fleisch als auch zu<br />
frischem Grillgemüse, Kartoffeln aus der Grillkohle, frischen<br />
Blatt- oder Couscous-Salaten passen die vielfältig einsetzbaren<br />
Produkte von Fürst. Mediterrane oder fruchtige Öle und<br />
leckere Gewürzmischungen bilden nur einen kleinen Teil des<br />
hochwertigen Sortiments. Wie wäre es also bei der nächsten<br />
Gartenparty mit einer Variation aus selbstgemachten Baguettebegleitern<br />
wie Kräuterbutter, Chilibutter oder Tsatsiki?<br />
Die richtigen Zutaten und Beratung in Sachen Grilltipps und<br />
-tricks gibt es bei Fürst Schinken- und Wurstspezialitäten.<br />
MARKTTÖNE<br />
<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong><br />
5. <strong>Juli</strong> | ab 18 Uhr: Franz White<br />
12. <strong>Juli</strong> | ab 18 Uhr: Adrien Donneaud<br />
19. <strong>Juli</strong> | ab 18 Uhr: Jazztination<br />
26. <strong>Juli</strong> | ab 18 Uhr: Songs & Whispers<br />
2. <strong>August</strong> | ab 18 Uhr: Andy Jones<br />
9. <strong>August</strong> | ab 18 Uhr:<br />
Songs & Whispers<br />
16. <strong>August</strong> | ab 18 Uhr:<br />
Matthias Monka<br />
Übrigens, die <strong>BREMISSIMA</strong> gibt es kostenlos an<br />
über 500 Stellen in Bremen und als „HotSpot“ in<br />
der Markthalle Acht in der Bremer City.<br />
bremissima
emissima<br />
23
24<br />
bremissima
Hautnah<br />
25<br />
TIZZ & TONIC<br />
bremissima
26<br />
Nachhaltige Dessous<br />
direkt aus dem Herzen Bremens<br />
Annika Rossow /<br />
TiZZ & Tonic<br />
Die Sonne brennt über der<br />
Innenstadt und sorgt für<br />
richtig heiße Temperaturen.<br />
Im „citylab Bremen“<br />
hingegen ist es angenehm<br />
kühl. Wer den Laden „Tizz & Tonic“<br />
betritt, wird dennoch angestrahlt<br />
– von Imke und Yanna Hanscomb. Die<br />
Schwestern aus Kanada haben hier vor<br />
kurzem ihren Pop-up-Store eröffnet, in<br />
dem sie nachhaltige Dessous entwerfen,<br />
fertigen und verkaufen. Der Name<br />
entstand durch einen Tippfehler von<br />
Yanna – statt „bizz“ als Abkürzung für<br />
business schrieb sie „tizz“ – und das gefiel<br />
den beiden. Durch das Wort „tonic“<br />
klang das Ganze dann noch besser und<br />
runder. Die Unterwäsche in bunten Farben<br />
und mit ausgefallenen Prints, wie<br />
Bananen oder Blumen, sticht sofort ins<br />
Auge. Passend zu Sommer und Sonne<br />
stellt Imke derzeit zahlreiche zitronengelbe<br />
Panties fertig: „Die sind gerade<br />
sehr gefragt“, lacht die 26-Jährige. Im<br />
März 2017 haben die zwei das Modelabel<br />
in der Hansestadt gegründet. „Es<br />
ist wirklich ein Traum. In Kanada wäre<br />
es vielleicht einfacher, aber jeden Tag<br />
sind wir wirklich begeistert“, freut sich<br />
Imke. „Wir lernen viel“, fügt Yanna hinzu<br />
und ihre jüngere Schwester ergänzt:<br />
„Alles ist natürlich eine Herausforderung,<br />
aber wir probieren und versuchen<br />
und arbeiten daran. Es geht immer weiter.“<br />
bremissima
Hautnah<br />
27<br />
Seit März<br />
2017 sind die<br />
Schwestern Imke<br />
und Yanna Hanscomb<br />
mit ihrem Pop-up-Store<br />
„Tizz & Tonic“ in Bremen<br />
ansässig. Ihre Designs<br />
bestechen durch<br />
bunte und ausgefallene<br />
Prints.<br />
S<br />
bremissima
28<br />
S Kanadische „Girl Bosses“ in Bremen<br />
Bremen kennen die Kanadierinnen<br />
bereits von Besuchen in ihrer Kindheit:<br />
„Unsere Mutter Gisela kommt aus<br />
Münster. Sie ist ausgewandert und lebt<br />
jetzt fast dreißig Jahre in Kanada“, berichtet<br />
Imke. „Wir haben Familie hier<br />
in Bremen, eine Tante, und wir dachten,<br />
das könnte cool werden.“ Dank ihrer<br />
Mutter bereitet es ihnen keine Probleme,<br />
Deutsch zu verstehen, gesprochen<br />
haben es die zwei zuvor jedoch kaum.<br />
Mittlerweile klappt es aber schon richtig<br />
gut und sie bemerken jeden Tag<br />
Fortschritte. Und auch Label und Laden<br />
schmeißen die beiden ganz allein<br />
– kein Wunder, dass sie sich selbst als<br />
„Girl Bosses“ bezeichnen. Die Zusammenarbeit<br />
der Schwestern verläuft harmonisch:<br />
„Unsere Eltern arbeiten auch<br />
zusammen, das sind wir also schon gewohnt.“<br />
Ihre Aufgaben haben die Geschäftsfrauen<br />
so aufgeteilt, dass jede ihr<br />
Können und Wissen am besten einbringen<br />
kann.<br />
Kreativität trifft auf Nachhaltigkeit<br />
Imke ist für die kreative „Handarbeit“<br />
zuständig: Sie designt, fertigt die<br />
Schnittmuster an und näht die Kleidungsstücke.<br />
„Ich hatte schon immer<br />
ein Interesse an Mode. Ich finde, es ist<br />
eine gute Art, sich auszudrücken“, erzählt<br />
sie. 2010 ging sie dann nach Toronto<br />
und absolvierte dort ein zweijähriges<br />
Modedesign-Studium. Vor drei Jahren<br />
zog es die junge Frau schließlich in die<br />
deutsche Hansestadt. Hier arbeitete sie<br />
zunächst im Kundendienst einer Fluggesellschaft,<br />
doch das war nichts für die<br />
Kreative. Sie kündigte ihren Job und<br />
konzentrierte sich voll und ganz auf das<br />
neue Projekt „Tizz & Tonic“: „Unsere Eltern<br />
sind Künstler. Es ist ganz normal<br />
für mich, kreativ und in Selbständigkeit<br />
zu arbeiten.“<br />
Ihre ältere Schwester hatte sich mittlerweile<br />
auch in Bremen niedergelassen.<br />
Eigentlich wollte Yanna hier ihren Master<br />
in Biologie erlangen, aber das machte<br />
sie nicht glücklich. So entschied sie<br />
sich nach einem Semester, das Studium<br />
abzubrechen und stattdessen gemeinsam<br />
mit Imke das Unterwäsche-Label<br />
aufzubauen. Die 27-Jährige kümmert<br />
sich um das Marketing, wählt die Stoffe<br />
aus und schneidet sie zu. Nachhaltigkeit<br />
spielt dabei eine große Rolle. Bereits<br />
während ihres Bachelorstudiums<br />
belegte sie Kurse zu diesem Thema:<br />
„Ich finde das sehr interessant und es<br />
ist wichtig für die gesamte Welt!“ Die<br />
Biologin ergänzt: „Als Kinder sind wir<br />
bremissima
Hautnah<br />
29<br />
bremissima
30<br />
bremissima
Hautnah<br />
31<br />
S<br />
häufig mit unseren Eltern gereist und<br />
da haben wir viel gesehen, viel Müll.“<br />
Auch das habe die beiden für Nachhaltigkeit<br />
sensibilisiert.<br />
Daher verwenden die Modemacherinnen<br />
viele Stoffe, die aus GOTS-zertifizierter<br />
Baumwolle produziert worden<br />
sind. GOTS ist die Abkürzung für „Global<br />
Organic Textile Standard“. Er beinhaltet<br />
unter anderem, dass Textilien<br />
aus mindestens 70 Prozent kontrolliert<br />
biologisch erzeugten Naturfasern bestehen<br />
und dass bei ihrer Herstellung<br />
bestimmte Kriterien zum Wohl der<br />
Arbeiter eingehalten werden, wie zum<br />
Beispiel ein Verbot von Kinderarbeit.<br />
Ziel der Schwestern ist es, über kurz<br />
oder lang ausschließlich mit diesen<br />
nachhaltig produzierten Stoffen zu arbeiten.<br />
Wie der Zufall so will…<br />
Mit „Tizz & Tonic“ wollen die zwei also<br />
all das vereinen: „Wir möchten beides<br />
– schöne, farbenfrohe und ökologische<br />
Kleidung“, bringt Yanna es auf den<br />
Punkt. „Die meisten Sachen bei Öko-<br />
Fashion sind sehr langweilig“, findet<br />
Imke, „und deswegen kombinieren wir<br />
coole Motive mit Bio-Baumwolle. Wir<br />
wollen zeigen, dass Öko-Wäsche nicht<br />
altbacken aussehen muss.“ Den Schwerpunkt<br />
auf Lingerie hatte die Modedesignerin<br />
bereits in Kanada gelegt: „Zuerst<br />
hatte ich gar keine Lust auf Unterwäsche.<br />
Meine Wohnung in Toronto bot<br />
jedoch keinen Platz, um Hosen oder<br />
Jacken zu schneidern. Ich wollte aber<br />
etwas machen, deshalb habe ich mit<br />
Unterwäsche angefangen.“ Auch in<br />
Bremen ließ ihre kleine Wohnung ausschließlich<br />
die Anfertigung von Dessous<br />
zu. „Und jetzt bin ich total zufrieden,<br />
es gefällt mir sehr“, freut sie sich.<br />
Zu ihrem Pop-up-Store, ein Geschäft,<br />
das zeitlich begrenzt „aufpoppt“, sind<br />
die Geschwister dann ganz zufällig<br />
gekommen. Eigentlich hatten sie nach<br />
einem Studio für ihr Label gesucht, damit<br />
Imke die Unterwäsche nicht mehr<br />
zu Hause herstellen muss. Über das<br />
„Starthaus Bremen“ lernten die beiden<br />
das „citylab“ kennen, in dem innovative<br />
Geschäftsideen ausgetestet werden<br />
können. Bereits eine Woche später hatten<br />
sie ihre Fläche gefunden, die sie als<br />
S<br />
bremissima
32<br />
S<br />
Verkaufsladen und Werkstatt zugleich<br />
nutzen. Der Eingangsbereich ist mit<br />
Vintage- und Second-Hand-Möbeln<br />
eingerichtet, die die Gründerinnen<br />
überwiegend auf dem Flohmarkt gekauft<br />
haben. Zusammen mit der bunten<br />
Unterwäsche an den Kleiderstangen<br />
sorgen sie für eine entspannte Atmosphäre.<br />
Mitten im Geschäft befindet<br />
sich die Umkleide, die sich durch ihre<br />
großen Ausmaße deutlich von den engen<br />
Kabinen in anderen Geschäften<br />
abhebt. Dahinter schließt der Werkstattteil<br />
an, mit Computerarbeitsplatz,<br />
vielen Tischen, Nähmaschinen und den<br />
Schnittmustern.<br />
Viel Arbeit und große Ziele<br />
Der Pop-up-Store – und damit die Kombination<br />
aus Studio und Laden – ist<br />
genau der richtige erste Schritt für die<br />
jungen Unternehmerinnen: „Das ist<br />
gut für uns, so können wir es probieren<br />
hier in Bremen und wir sind direkt im<br />
Zentrum“, berichtet Yanna. „Es läuft<br />
sehr gut“, stellt Imke zufrieden fest<br />
und ergänzt: „Wir finden, um ein Startup<br />
aufzubauen, ist Bremen eine coole<br />
Stadt.“ Immer freitags, samstags und<br />
nach Absprache öffnet „Tizz & Tonic“<br />
seine Türen für Besucher. Bis zum Ende<br />
des Jahres bleiben die zwei in der Passage<br />
in der Innenstadt. Sie können sich<br />
gut vorstellen, auch danach in Bremen<br />
weiterzumachen und ein festes Studio<br />
zu mieten. Die Modemacherinnen träumen<br />
davon, in Zukunft ihr Sortiment<br />
auszuweiten und bei der Produktion<br />
der Kleidung mit einer kleinen Fabrik<br />
in Portugal oder Spanien zusammenzuarbeiten.<br />
„Die Qualität muss aber genauso<br />
hoch bleiben“, das ist Yanna und<br />
ihrer Schwester wichtig.<br />
Dann hätten die beiden mehr Zeit, sich<br />
um ihre Kundinnen sowie Onlinekanäle<br />
zu kümmern. Neben ihrer Website<br />
mit Onlineshop, über den man weltweit<br />
und jederzeit bei ihnen bestellen kann,<br />
sind die Labelgründerinnen unter anderem<br />
auf ihrem Blog aktiv. Sie wissen<br />
allerdings, dass sie noch einen weiten<br />
Weg vor sich haben: „Es ist viel Arbeit,<br />
aber wir haben unsere Ziele, unseren<br />
Traum und unsere Leidenschaft. Es<br />
macht einfach Spaß“, strahlt Imke ihre<br />
Schwester an.<br />
www.tizzandtonic.com<br />
bremissima
Küchenglück<br />
33<br />
S<br />
bremissima
34<br />
bremissima
Angepackt<br />
35<br />
Martha s<br />
Corner<br />
Seifenmanufaktur<br />
bremissima
36<br />
Einseifen auf natürliche Art<br />
Ira Scheidig /<br />
Ira Scheidig, Aylin Krieger<br />
S<br />
Schaut man auf die Zusammensetzung<br />
vieler Kosmetikprodukte,<br />
erstaunt es, was<br />
da so alles drin ist. Muss das<br />
wirklich alles sein? Ist nicht<br />
manchmal weniger mehr? Das dachte<br />
sich auch Claudia Schreiber von der<br />
neu eröffneten Seifenmanufaktur in<br />
Findorff. „Es sind so viele Stoffe enthalten,<br />
die da einfach nicht reingehören.<br />
Da dachte ich mir, dann mache ich es<br />
eben selbst.“ Daher fing sie schon vor<br />
Jahren an zu recherchieren und begann,<br />
mit Inhaltsstoffen und Rohstoffen zu<br />
experimentieren, um eigene Naturkosmetik<br />
herzustellen. „Ich bin neugierig,<br />
wissbegierig, hinterfrage die Dinge und<br />
habe viele Ideen“, erzählt sie. Das daraus<br />
ein Onlineshop mit bundesweitem Versand<br />
und nun noch ein Ladengeschäft<br />
geworden sind, war ihr damals noch gar<br />
nicht klar. Seit Ende März bietet sie in<br />
ihren Ladenräumen in der Münchner<br />
Straße ihre besonderen ausgetüftelten<br />
Pflegeprodukte ohne Firlefanz an, wie<br />
sie selbst sagt. Ihre Produkte enthalten<br />
keine synthetischen Zutaten, Konservierungsstoffe,<br />
künstlichen Farbstoffe,<br />
tierischen Fette und auch nicht das<br />
zwar praktische, aber in Verruf geratene<br />
Palmöl, und werden mit Rohstoffen<br />
aus kontrolliert biologischem Anbau<br />
hergestellt. „Meine Vision ist es, die<br />
Menschen zu sensibilisieren für Inhaltsstoffe<br />
und Nachhaltigkeit. Dass<br />
sie darauf achten beim Kauf, denn der<br />
Verbraucher hat Macht. Ich möchte sie<br />
mitnehmen und teilhaben lassen an<br />
dem, was ich gelernt habe und mein<br />
Wissen weitergeben, aber ohne erhobenen<br />
Zeigefinger. Ich freue mich, wenn<br />
Menschen sich dafür interessieren “,<br />
beschreibt Claudia Schreiber ihr Anliegen.<br />
Wenn das kein Grund ist, sich das<br />
mal genauer anzusehen.<br />
bremissima
Angepackt<br />
37<br />
Shea-Schätzchen und Meeresbrise<br />
Durch ein großes Schaufenster erblickt<br />
man die ausgesprochen schön anzusehenden<br />
Seifenstücke. Beim Eintreten<br />
in den hellen und modern gestalteten<br />
Raum sieht man dann alles, was das<br />
Sortiment zu bieten hat, ansprechend<br />
dekoriert in Holzregalen. Mittendrin<br />
ein Waschbecken und zahlreiche Produktproben<br />
zum Testen: Martha´s<br />
Waschbar. Einseifen ist ausdrücklich<br />
erwünscht. Claudia Schreiber bietet<br />
von Seifenstücken, Flüssigseife und<br />
Haarseife über Zucker-Peeling bis zu<br />
Shea-Sahne zur Körperpflege so einiges<br />
an. Ansprechende Namen wie Shea-<br />
Schätzchen, Meeresbrise, Pflegestückchen<br />
und Gute-Nacht-Balsam machen<br />
neugierig. Alles ist schön und hochwertig<br />
gestaltet und verpackt. Verwendet<br />
werden nur naturreine ätherische Öle<br />
wie Oliven-, Mandel-, oder Avocadoöl.<br />
Alle Inhaltsstoffe sind selbstverständlich<br />
deklariert und nicht duftende Produkte<br />
auch gut für Kinder und Allergiker<br />
geeignet. Die Haltbarkeit hängt von<br />
den Inhaltsstoffen und der Handhabung<br />
ab.<br />
Nachhaltig und biologisch<br />
Nachhaltigkeit ist für die Jungunternehmerin<br />
ein großes Thema: „Ich beziehe<br />
Ökostrom, habe mein Geschäftskonto<br />
bei einer sozialen und ökologischen<br />
Bank, kaufe meine Rohstoffe wann immer<br />
möglich aus Fair-Trade-Produktionen.<br />
Das verwendete Babassuöl und die<br />
Shea-Butter kommen aus Frauenkoope-<br />
S<br />
Claudia<br />
Schreiber ist<br />
das Gesicht hinter<br />
der Seifenmanufaktur<br />
Martha´s<br />
Corner<br />
bremissima
38<br />
S<br />
rativen aus Brasilien und Ghana, damit<br />
Landarbeiterinnen ermöglicht wird, ihren<br />
Lebensunterhalt zu verdienen.“ Bei<br />
Verpackung und Versand setzt sie auf<br />
Recyclingpapier und verschickt alles<br />
klimaneutral. Allein ihre PET-Flaschen<br />
stören sie noch, denn das Thema Mikroplastik<br />
und die Verschmutzung der<br />
Meere gehen ihr nah, aber sie sucht intensiv<br />
nach besseren Alternativen. „Das<br />
ist noch eine Baustelle, die mich stört<br />
und mit der ich offen umgehe. Ich bin<br />
in Kontakt mit Herstellern und Umweltschutzorganisationen<br />
und hoffe, in<br />
absehbarer Zeit eine Lösung zu finden.“<br />
An einem großen Tisch im hinteren Teil<br />
des Ladens ist der Herstellungsprozess<br />
zu beobachten, wenn gerade produziert<br />
wird. „Ich arbeite sehr transparent.<br />
Man kann mir zuschauen“, betont<br />
die Seifenmacherin. In Workshops für<br />
Kleingruppen kann jeder Interessierte<br />
nach Voranmeldung selbst mitmachen.<br />
Ob Seifensieden oder Körperpflege-<br />
und Badeprodukte herstellen, die<br />
Seifenmanufaktur macht es möglich.<br />
Auch für besondere Events wie Geburtstage,<br />
Junggesellinnenabschiede in<br />
überschaubarer Zahl kann hier kreativ<br />
selbst etwas produziert werden.<br />
„Ich wollte meine<br />
eigenen Ideen<br />
umsetzen“<br />
Claudia Schreiber<br />
Von Haus aus ist sie eigentlich Betriebswirtin<br />
und Wirtschaftsjuristin. Aber<br />
manchmal geht man neue Wege und<br />
ist viel glücklicher damit. „Vor drei Jahren<br />
habe ich mich schon gedanklich<br />
mit Seifensiederei beschäftigt. Aber da<br />
war ich noch nicht ganz so mutig und<br />
risikobereit“, lacht sie. Aber im letzten<br />
Jahr ging dann alles ganz schnell. Unzufrieden<br />
im neu begonnenen Job, wagte<br />
sie im letzten April den Ausstieg aus<br />
dem alten Beruf und nach intensiver<br />
Recherche, Weiterbildung für Gründer<br />
und Vorarbeit mit viel Enthusiasmus<br />
den Neustart. „Der Mut hat sich entwickelt.<br />
Ich wollte nicht mehr von anderen<br />
abhängig sein und meine eigenen<br />
Ideen umsetzen. Also dann die Entscheidung,<br />
voll ins Risiko zu gehen und<br />
mich selbstständig zu machen.“ Die Anforderungen<br />
sind nicht nur durch ihren<br />
eigenen Anspruch hoch. Es gibt strenge<br />
Hygienevorschriften und die Verpflichtung,<br />
alle Produkte durch ein unabhängiges<br />
Labor teuer bewerten zu lassen,<br />
damit sie der EU-Kosmetikverordnung<br />
entsprechen.<br />
In Findorff ist die in Schwachhausen lebende<br />
Powerfrau eher zufällig gelandet:<br />
„Mein Nachbar, der von meinen Plänen<br />
wusste, hat das Wohn- und Geschäftshaus<br />
in der Münchener Straße gekauft<br />
und mich gefragt, ob ich mir die Räume<br />
mal ansehen möchte. Es gehörte zwar<br />
viel Fantasie dazu, als ich die Baustelle<br />
sah, aber nach der Renovierung ist<br />
es sehr schön geworden“, freut sie sich<br />
bremissima
Angepackt<br />
39<br />
und fühlt sich bereits gut aufgenommen<br />
hier. Sie kennt den Stadtteil, da sie vor<br />
zehn Jahren selbst hier gelebt hat, bis<br />
sie dann auf der Suche nach einem etwas<br />
größeren Zuhause in Schwachhausen<br />
gelandet ist. Aber wieso eigentlich<br />
Martha´s Corner und ein Katzenkopf<br />
als Logo? „Martha ist eine meiner drei<br />
Katzen und es ist wirklich ihr Profil. Sie<br />
schaut mir zu Hause gerne bei der Arbeit<br />
zu“, erzählt sie lachend. Und jeder<br />
Katzenbesitzer weiß, wie ausgiebig und<br />
sorgfältig sich Katzen putzen. Passt also<br />
irgendwie zum Thema.<br />
Hochzeiten zum Beispiel. Auch kleinere<br />
Seifen für unterwegs möchte sie<br />
anbieten. Selber herstellen möchte sie<br />
auch zukünftig die ätherischen Öle, die<br />
sie verwendet. Das braucht allerdings<br />
alles ein wenig Vorlauf, denn hier wird<br />
wirklich alles selbst und von Hand gemacht.<br />
Vorbeischauen lohnt sich!<br />
www.marthas-corner.de<br />
Die 50-Jährige sprüht vor Ideen und es<br />
wird immer wieder Neues bei ihr geben.<br />
„Ich bin ein kreativer und phantasievoller<br />
Mensch“, beschreibt sie sich<br />
selbst. So plant sie Saunataschen und<br />
Strandtaschen – die sie übrigens selbst<br />
näht – mit passenden Pflegeprodukten.<br />
Geschenkboxen mit einer individuellen<br />
Auswahl an Produkten im Karton<br />
sind sowieso schon erhältlich, ebenso<br />
wie liebevoll gestaltete individuelle Etiketten,<br />
für Seifen als Gastgeschenk für<br />
In der<br />
Münchener<br />
Straße gibt es<br />
Naturkosmetik ohne<br />
künstliche Zusatzstoffe<br />
bremissima
40<br />
bremissima
lebensglück<br />
41<br />
Denkeschön<br />
Schluss mit aufschieben und zögern –<br />
endlich machen<br />
Ira Scheidig /<br />
Ira Scheidig und Denkeschön<br />
Kennen Sie das? Man hat so viele Ideen im Kopf, kleine und große Pläne, Ziele oder Veränderungswünsche,<br />
aber meist scheitert es an der Umsetzung. Man schiebt sie immer wieder auf, nach dem<br />
Motto „Morgen ist auch noch ein Tag“, und irgendwann verlaufen sie schlimmstenfalls im Sande.<br />
Eine Freundin erzählte mir mal, sie sei ein „Erst-noch-Typ“, also erst mal noch dieses oder jenes<br />
erledigen, bevor man sich den eigenen Projekten oder Plänen widmet. Die bleiben dann im Alltagstrubel<br />
leider doch oft auf der Strecke und wieder ist ein Tag, eine Woche, ein Monat verstrichen. Statt der<br />
Begeisterung für ein Projekt Zeit zu widmen und voller Elan loszulegen, schieben wir es immer wieder vor uns<br />
her. Aus der Umsetzung der Idee wird ein „irgendwann vielleicht“. Ich bin eine Meisterin darin.<br />
bremissima
42<br />
S<br />
Katja Lorenz kennt dieses Phänomen und hatte eine Idee.<br />
Eine gute Idee. Sie entwickelte das Projekt „Rock your plans<br />
– erwecke deine Ideen zum Leben!“. Es unterstützt dabei, seine<br />
Ideen praktisch zu organisieren und auch wirklich umzusetzen.<br />
Dafür hat sie in monatelanger Arbeit ein Workbook<br />
erarbeitet. Es strukturiert den kreativen Prozess und ist für<br />
einen Zeitraum von sechs Monaten konzipiert. Das möchte<br />
ich mir näher anschauen sowie die Frau dahinter kennenlernen,<br />
die weiß, wie es geht, die eigenen Pläne zu realisieren.<br />
Wir treffen uns, um über ihr Herzensprojekt zu sprechen. In<br />
der Vorbereitung auf das Gespräch fallen mir erstaunlich viele<br />
Parallelen zwischen uns auf. Angefangen vom Studium an<br />
derselben Universität über identische Vorlieben und Leidenschaften<br />
wie Reisen, unterschiedliche Kulturen sowie Meer,<br />
Sonne und vor allem Pinienduft, aber auch ein gemeinsames<br />
Must-have: der frühmorgendliche erste Kaffee auf der Terrasse<br />
bei Wind und Wetter. Das wird ein spannendes Gespräch!<br />
Du bist der Regisseur deines Lebens<br />
Die ansprechende Gestaltung des Buches übernahm die Designerin<br />
Saskia Burghardt. Zusätzlich gibt es motivierendes Zubehör wie Aufkleber<br />
Ihre Augen leuchten und sie sprüht vor Energie, wenn sie<br />
von ihrem Projekt erzählt. Da ist jemand mit Begeisterung<br />
bei der Sache und hat vor allem die eigenen Wünsche und<br />
Pläne erfolgreich umgesetzt. An Katja Lorenz sieht man die<br />
Wirkung. „Mein Ziel ist es, Menschen dafür zu begeistern,<br />
Neues zu lernen und zu wagen. Offen für Neues zu sein, neue<br />
Ideen zu entwickeln. Sei es das Erlernen einer neuen Sprache,<br />
eines ungewöhnlichen Instruments, sich ehrenamtlich zu engagieren<br />
oder vieles mehr“, beschreibt sie ihre Idee. Für Menschen,<br />
die vielleicht viel vorhaben, aber wenig umsetzen, die<br />
sich vielleicht nicht trauen, etwas Neues zu machen oder sich<br />
einfach nicht die Zeit nehmen. Gründe gibt es viele. Doch wo<br />
fängt man an? Katja Lorenz gibt mit ihrem Workbook konkrete<br />
Handlungsanweisungen, hilft herauszufinden, was auf<br />
der persönlichen Agenda steht, was einen wirklich begeistert<br />
und wie eine erfolgreiche Verwirklichung gelingt.<br />
Workbook „Rock your plans!“<br />
Das Workbook inspiriert und motiviert, ordnet die Gedanken<br />
und Ideen und lässt reichlich Raum, um die individuellen<br />
Ziele, Wünsche und Motivatoren zu notieren und schöne Gedanken<br />
aufzuschreiben. Dabei ist es auch noch liebevoll gestaltet<br />
von der Designerin Saskia Burghardt und spricht mich<br />
sofort an. Die Ringbindung sorgt für praktische Nutzbarkeit.<br />
Ein richtiges Mitmachbuch mit bunten Klebestickern und<br />
-buttons zur Verwendung im Buch mit Slogans wie „Alles ist<br />
möglich“, „Nächster Versuch!“, „Macht nichts!“, „Wunderbar“,<br />
„Mehr davon“ oder „Starten“, die sofort motivieren. Die ansprechende<br />
Gestaltung kommt nicht von ungefähr: „Ich liebe<br />
die Buchdruckerei, schön gemachte Bücher und Printprodukte,<br />
und wollte immer gerne mal selbst eins machen“, berichtet<br />
Katja Lorenz. „Dieses Projekt ist genau mein Thema, lernen<br />
und motivieren, schöner Druck, gutes Papier, schöne Farben,<br />
es ist wirklich genau MEINS.“ Ihre Lieblingsseite ist Seite 15<br />
unter der Überschrift „Begeisterung. Das bringt meine Augen<br />
zum Leuchten! Wofür brennst du?“ mit viel Platz für eigene<br />
Notizen. „Ich liebe es, wenn die Augen von Menschen leuchten,<br />
wenn sie von ihren Träumen oder Plänen erzählen.“<br />
S<br />
bremissima
lebensglück<br />
43<br />
Katja Lorenz<br />
möchte mit<br />
ihrem wunderschön<br />
und praktisch gestalteten<br />
Workbook Menschen<br />
motivieren, ihre Träume<br />
und Wünsche zu<br />
verwirklichen<br />
bremissima
44<br />
S<br />
Denkeschön als Motto<br />
Wir alle haben<br />
sie, diese ganzen<br />
kleinen und großen<br />
Pläne, Ideen und Ziele.<br />
Aber oft hapert es an<br />
der Verwirklichung.<br />
Katja Lorenz<br />
weiß Rat<br />
Unter dem Namen „Denkeschön“ startete sie ihre Idee. Der<br />
kreative Name, den sie sich hat schützen lassen, ist in einem<br />
längeren Findungsprozess und mit Freunden entstanden. Er<br />
trifft ihr Konzept und Lebensmotto gut. Positiv denken also.<br />
Und kam auch im Alltag gut an. „Wenn ich mal sauer auf<br />
ihn bin, nutzt mein jüngster Sohn das Wort und sagt dann<br />
,Denkeschön‘ zu mir“, erzählt sie lachend. Sie berichtet von<br />
Studien, die zeigen, dass es schon helfe, die eigene Einstellung<br />
zu ändern. „Vor allem sollte man die Perfektion ablegen.<br />
Scheitern ist erlaubt“, betont sie. „Die Fortschritte sollte man<br />
festhalten und aufschreiben. Die Pläne in kleine Schritte und<br />
kleine Ziele aufteilen.“<br />
S<br />
Dranbleiben und umsetzen<br />
„Ich selbst habe viel Selbstdisziplin, wenn ich mir etwas vornehme,<br />
mache ich es auch. Ich liebe auch mal ungewöhnliche<br />
Zeiten, stelle mir mal den Wecker auf 4.30 Uhr und schreibe<br />
dann Ideen auf.“ Da unterscheiden wir beide uns dann<br />
doch sehr, stelle ich fest. Aber ihre Energie ist ansteckend.<br />
Ihr aktuelles persönliches Ziel ist es, Italienisch zu lernen<br />
und sehr schnell auch ein gewisses Niveau zu erreichen. Das<br />
nehme ich der sympathischen energiegeladenen 40-Jährigen<br />
sofort ab. Wahrscheinlich spricht sie bei einem späteren Treffen<br />
fließend italienisch. Sie kann sich noch vieles vorstellen,<br />
auch selbst Seminare zum Thema zu geben. Oder ein ähnliches<br />
Buch für eine jüngere Zielgruppe zu konzipieren, für<br />
Jugendliche mit Motivationsproblemen. Im Hauptberuf ist<br />
sie examinierte Lehrerin für Spanisch und Deutsch. Anfangs<br />
studierte sie Wirtschaftswissenschaften, sattelte dann auf<br />
Lehramt um. Ihr Interesse gilt allem, was mit Motivation und<br />
Lernstrategien zu tun hat. Wie entwickelt man sich weiter<br />
und erreicht seine Ziele, wie bleibt man fokussiert und bei<br />
der Sache? Sie beschreibt sich als wissbegierig und sie liebt<br />
unterschiedliche Lebensgeschichten und den Kontakt mit<br />
Menschen anderer Ländern und Kulturen, erzählt sie. Längere<br />
Zeit lebte sie im Ausland, studierte auch in Spanien, war<br />
mehrmals in Lateinamerika und unterrichtete dort Sprachen.<br />
Zusätzlich hat sie eine Ausbildung als Lerncoach absolviert.<br />
Mit ihrem Mann und drei Söhnen lebt sie nun seit vielen Jahren<br />
in Bremen. „Es ist nie langweilig bei uns“, lacht sie.<br />
Das Buch stößt durch Mundpropaganda schon bundesweit<br />
auf Interesse. Es wird auch mal bei Coachings verwendet<br />
oder als Geschenk gekauft. „Denn jeder hat ja einen Freund,<br />
der etwas ändern will“, findet sie. Ich möchte jetzt eigentlich<br />
sofort anfangen mit meinem Sechs-Monats-Plan. Okay, aber<br />
„erst noch“ wird dieser Artikel geschrieben. Aber dann geht’s<br />
los! Ganz bestimmt! Auf meinem Schreibtisch klebt schon<br />
der hübsche Sticker „Rock your plans!“<br />
Das Workbook ist erhältlich über die Website oder per Mail<br />
an hallo@rockyourplans.de. Außerdem im Laden „Schön feiern“<br />
in Oberneuland.<br />
www.denkeschoen.net<br />
Mit Begeisterung loslegen!<br />
„Ich motiviere gerne und es ist mir ein Anliegen, Dinge weiterzugeben“,<br />
erzählt sie. „Man sollte sich immer wieder fragen,<br />
was habe ich für Ideen, was mache ich, was habe ich erreicht,<br />
was für Ziele habe ich und auch was motiviert mich“. Es sei<br />
wichtig, die eigenen Ziele umzusetzen und dranzubleiben,<br />
findet sie. „Sich nicht fragen, was habe ich heute nicht geschafft,<br />
sondern was hat heute geklappt, was ist gut gelaufen.<br />
Was habe ich erreicht. Das sollte man ruhig mal aufschreiben.<br />
Das motiviert und gibt Energie und Selbstbewusstsein.“<br />
Dankbar für die kleinen Dinge sein, für das gute Wetter oder<br />
dass man viel gelacht hat. Den Moment genießen und nicht<br />
immer den Dingen, vor allem den materiellen, hinterherjagen.<br />
Sich nicht immer mit anderen vergleichen. Auch solche Gedanken<br />
kommen rüber im Gespräch.<br />
bremissima
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Ihre Immobilie verkaufen oder vermieten?<br />
45<br />
Wir nehmen das Ruder in die Hand!<br />
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sowie das 8-köpfige Team freuen sich auf Ihre Anfrage<br />
bremissima
46<br />
25. <strong>August</strong> bis 15. September<br />
Musikfest Bremen<br />
Magdalena Kozená –<br />
Ihr neues Barockmusik-Programm als Deutschland-Premiere<br />
Seit Magdalena Kožená bei den Wiener Festwochen im Jahr<br />
2000 der Durchbruch gelang, zählt die tschechische Mezzosopranistin<br />
international zu den gefragtesten Vertreterinnen<br />
ihres Stimmfachs. Ein Repertoire hat die vielseitige<br />
Sängerin seitdem kontinuierlich gepflegt, nämlich die Barockmusik,<br />
»weil man damit die Beweglichkeit der Stimme<br />
trainiert« – wie sie selber sagt.<br />
Zum Musikfest Bremen kommt sie am Donnerstag, 13.<br />
September, um in der Glocke ihr neues Barockmusik-Programm<br />
als Deutschland-Premiere vorzustellen. Gemeinsam<br />
mit dem mit zahlreichen Preisen dekorierten, ebenfalls aus<br />
Tschechien stammenden Alte-Musik-Ensemble Collegium<br />
1704 lädt sie dazu ein, mit ihr durch einen »Garten der<br />
Seufzer« zu flanieren. Hier spürt sie in Arien und Kantaten<br />
von Georg Friedrich Händel, Leonardo Vinci oder Francesco<br />
Gasparini dem Schicksal antiker Heldinnen nach. Und ob<br />
Magdalena Kožená nun als Arianna, Dido oder Armida süße<br />
Liebes- oder aufgewühlte Zornesseufzer anstimmt – bei ihr<br />
trifft jeder Ton mitten ins Herz!<br />
Do., 13. September, 20 Uhr, Die Glocke<br />
bremissima
auf Kultour<br />
47<br />
7. November<br />
Gentelman<br />
9. März<br />
Gentleman ist der Bob Marley<br />
des deutschen Reggaes und<br />
legte den Grundstein für die<br />
hiesige Szene. Wie heißt es sprichwörtlich?<br />
Ein wahrer Gentleman genießt<br />
und schweigt. Das mit dem Genuss<br />
ist beim König des deutschen Reggaes<br />
kein Problem, aber das Schweigen<br />
überlässt er lieber anderen. Lasst euch<br />
von der Message des Sängers mitreißen!<br />
Mi., 7. November, 19 Uhr,<br />
Pier 2.<br />
Barbara Schöneberger<br />
Eine Frau gibt Auskunft<br />
Barbara Schöneberger geht im kommenden Jahr wieder auf Tournee. Geplant<br />
sind Konzerte in 10 Städten Deutschlands. Am 9. März 2019 tritt<br />
die vielseitige Entertainerin mit einer Live-Band im Metropol Theater<br />
Bremen auf.<br />
Im Tour-Gepäck: das am 11. Mai <strong>2018</strong> erschienene Album „Eine Frau gibt<br />
Auskunft“. Auch im Hinblick auf das Live-Programm darf der Titel wörtlich<br />
genommen werden, denn neben ihren neuen Songs und einem Auszug aus dem<br />
Repertoire der vorangegangenen drei Longplayer wird die Show einen hohen<br />
Wortanteil haben.<br />
Sa., 9. März, 20 Uhr im Metropol Theater Bremen<br />
25. bis 29. <strong>Juli</strong><br />
Breminale<br />
Die Breminale geht in die nächste Runde. Nach Neuaufstellungen im<br />
Leitungsteam und grundsätzlichen Überlegungen zur Zukunft unseres<br />
Bremer Umsonst-und-draußen-Festivals am Weserufer, sind die Weichen<br />
für die 31. Breminale gestellt. Vom 25. bis zum 29. <strong>Juli</strong> <strong>2018</strong> präsentiert<br />
eine Vielzahl von Akteuren und Partnern ein buntes Programm aus Musik,<br />
Kultur und kulinarischem Genuss entlang der Osterdeichwiesen und verwandeln<br />
die beliebten Grünflächen in ein buntes Dorf aus Zeltplane, Lichterketten,<br />
windschiefen Hütten und der wichtigsten Zutat: Euch! Von klein bis groß und<br />
von jung bis alt, ist für jeden Geschmack gesorgt und der Regenwurm macht<br />
Urlaub. Drehen wir einmal mehr zusammen am Zeiger und schaffen ein Gemeinschaftsgefühl<br />
städtischer Identität. Für uns. Für Bremen. Für alle. Es lebe<br />
die Breminale!<br />
Mi., 25. bis So., 29. <strong>Juli</strong>, am Osterdeich<br />
bremissima
48<br />
14. Dezember<br />
Michael Mittermeier<br />
„Lucky Punch –<br />
Die Todeswuchtl schlägt zurück“<br />
12. Oktober<br />
Ring frei für den Comedykampf des Jahrhunderts! In<br />
der rechten Ecke als Herausforderer: der Komiker. In<br />
der linken Ecke der Favorit: die Absurdität des Alltags<br />
und ihre großen Brüder. Michael Mittermeier, das bayrische<br />
Karate Kid der Stand-up-Comedy fightet, wie man<br />
ihn kennt und liebt: Schweben wie Bruce Lee und stechen<br />
wie Biene Maja. Ein Mann, ein Mikro, keine Regeln.<br />
Fr., 14. Dezember, 19 Uhr, Pier 2<br />
„Hazel Brugger passiert“<br />
In ihrem ersten abendfüllenden Programm zieht Hazel<br />
Brugger aus, die Welt zu verbessern. Immerhin für einen<br />
Abend. Virtuos und stets bescheiden brüskiert und berührt<br />
sie, kreiert wilde Geschichten aus dem Nichts und findet<br />
schöne Worte für das Hässliche.<br />
Mit ihrem verspielten Charme penetriert sie kompromisslos<br />
die Psyche jedes Zuschauers – und der hat auch noch Spaß<br />
daran. Schonungslos, detailverliebt und mit viel Herz zerlegt<br />
Brugger die Welt in Einzelteile und führt ihr Publikum<br />
dabei stets über einen schmalen Grat, mal still, mal wild,<br />
aber immer sehr komisch.<br />
Fr., 12. Oktober, 20 Uhr,<br />
Kulturzentrum Schlachthof<br />
3. bis 5. <strong>August</strong><br />
Festival Maritim<br />
Vom regionalen Kulturfestival zum Musikevent mit<br />
weltweiter Bedeutung: In diesem Jahr feiert das<br />
Internationale Festival Maritim vom 3. bis 5. <strong>August</strong><br />
einen runden Geburtstag und kann damit auf eine<br />
einzigartige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Über zwei<br />
Jahrzehnte hinweg hat sich das Open-Air-Event zu einem<br />
musikalischen Highlight entwickelt, das inzwischen über<br />
100.000 Besucher an die Nordbremer Weser lockt.<br />
Fr., 3. bis So., 5. <strong>August</strong>, Bremen Vegesack<br />
bremissima
8. Dezember<br />
auf Kultour<br />
100% SCOOTER<br />
25 Years Wild & Wicked<br />
Riesige Bühnenaufbauten, dutzende flimmernde<br />
LED-Flächen, neun ausverkaufte Arenen – Scooter<br />
rockten auf ihrer Jubiläumstour „100% Scooter – 25<br />
Years Wild & Wicked“ quer durch die Metropolen Deutschlands,<br />
Österreichs und der Schweiz. Aufgrund der hohen<br />
Nachfrage kündigten Scooter und Four Artists nun für den<br />
Spätherbst <strong>2018</strong> weitere Termine ihrer einjährigen Jubiläumstour<br />
an. Am Samstag, den 8. Dezember <strong>2018</strong>, sind sie zu<br />
Gast in der ÖVB-Arena.<br />
Sa., 8. Dezember, 20 Uhr in der ÖVB-Arena<br />
49<br />
2. März 2019<br />
Ralf Schmitz<br />
Schmitzeljagd<br />
Wie ein dünner Garfield auf Speed setzt sich der<br />
Vollblutentertainer diesmal mit dem Abenteuer<br />
Leben auseinander und sucht nach Antworten<br />
auf Fragen wie: „Warum ist jung sein heute so ein Stress -<br />
und warum will dann trotzdem niemand alt werden?“ oder:<br />
„Wie schaffe ich es bloß, tatsächlich jede Serie zu gucken,<br />
die mir empfohlen wird?“ Ob es um den Bus geht, den ich<br />
knapp verpasst habe, den Sportrekord, den ich nicht mehr<br />
ganz so knapp verpasst habe, oder um die Traumfrau, deren<br />
Freund mir eine verpasst: Glück ist zeitlos, aber Zeit ist<br />
Geld und Geld allein macht auch nicht glücklich, also hat<br />
das mit der Beförderung noch Zeit, Glück gehabt. Auf der<br />
Suche nach dem Unsinn des Lebens schlägt Ralf Schmitz<br />
wilde Haken und streut wahnwitzige Pointen aus.<br />
Sa., 2. März, 20 Uhr,<br />
Halle 7<br />
22. bis 26. <strong>August</strong><br />
Shakespeare im Park<br />
Im Jahr <strong>2018</strong> wird das Open Air Festival „Shakespeare<br />
im Park“ im Bremer Bürgerpark zum 23. Mal stattfinden.<br />
Traditionell, von wenigen Ausnahmen abgesehen,<br />
spielt die bremer shakespeare company an fünf aufeinander<br />
folgenden Tagen fünf besonders beliebte Inszenierungen<br />
aus ihrem Repertoire. Der Ort ist immer die Wiese an der<br />
markanten Melchersbrücke, die die weitläufige offene Fläche<br />
zwischen Parkhotel und Meierei quert.<br />
„Shakespeare im Park“ ist seit über 20 Jahren das einzige<br />
Open-Air-Highlight mit einem reinen Theaterprogramm<br />
im Konzert der kulturellen Bremer Freiluft- und Freizeitveranstaltungen.<br />
Jahr für Jahr zieht es mehrere tausend<br />
Besucher aus Bremen und dem bremischen Umland an.<br />
shakespeare-company.com<br />
bremissima
50<br />
bremissima
Pole position<br />
51<br />
Nur Fliegen<br />
ist schoner<br />
Die Pro Toura Gruppe<br />
macht Flugträume am Boden wahr<br />
Ira Scheidig /<br />
Ira Scheidig<br />
Ein Originalcockpit des Airbus<br />
A320 im Terminal 3 des Airports<br />
Bremen als Treffpunkt. Das hat<br />
doch mal was. Hier erwartet mich<br />
strahlend <strong>Juli</strong>a Hartl, Geschäftsführerin<br />
der Pro Toura Gruppe, die<br />
außergewöhnliche und originelle<br />
Flugevents mit Flugsimulatoren<br />
möglich macht. Und bevor ich mich<br />
versehe, sitze ich schon auf dem<br />
originalen Pilotensessel und werde<br />
vom Piloten und Fluglehrer Peter<br />
Driesen eingewiesen. Dann geht<br />
es los im Flugsimulator. Virtuelles<br />
Flughafenpersonal leitet mich aus<br />
der Parkposition über das Rollfeld<br />
zur Startbahn, ich starte durch und<br />
hebe ab. Ein irres Gefühl! Es ist so<br />
realistisch, dass ich vergesse, dass<br />
ich mich eigentlich mitten im Flughafengebäude<br />
befinde. <strong>Juli</strong>a Hartl<br />
realisiert mit Pro Toura solche besonderen<br />
Erlebnisse. Zusammen mit<br />
ihrem Vater Walter Drasl, einem<br />
ehemaligen Lufthansa-Flugkapitän<br />
und ebenfalls Geschäftsführer,<br />
plant und organisiert sie Flugevents<br />
sowohl für Firmenkunden als auch<br />
für Privatleute. 1992 gründete der<br />
damalige Lufthansa-Pilot das Unternehmen.<br />
Als damals die Flugsimulatoren<br />
nicht ausgelastet waren,<br />
erwarb er freie Kapazitäten in den<br />
Simulatoren und bot es flugbegeisterten<br />
Menschen an. Das Konzept<br />
wurde schnell zum Erfolg. Wenn<br />
auch klein, ist die Pro Toura Gruppe<br />
nach eigenen Angaben heute Europas<br />
führende Agentur für Veranstaltungen<br />
in der Welt der Luftfahrt.<br />
S<br />
bremissima
52<br />
Einfach abheben. Am Bremer Flughafen kann man im Flugsimulator von Bremen aus auf allen erdenklichen Airports der Welt landen<br />
S Erlebnisflüge im Flugsimulator<br />
„Wir bieten Veranstaltungen im Luftund<br />
Raumfahrtbereich an, das Hauptgeschäft<br />
liegt im Luftfahrtbereich.<br />
Dort organisieren wir Erlebnisflüge in<br />
Flugsimulatoren“, erklärt <strong>Juli</strong>a Hartl<br />
das Angebot. „Wir sind an insgesamt<br />
sechs Standorten tätig, Zentrale und<br />
Firmensitz sind aber in Bremen. Wir<br />
sind ein richtiges Familienunternehmen.<br />
Meine Mutter arbeitet hier und<br />
auch mein jüngerer Bruder in Teilzeit.<br />
Auch die Werte, die wir leben,<br />
was zum Beispiel unsere Mitarbeiter<br />
angeht, entsprechen dem“, betont <strong>Juli</strong>a<br />
Hartl. Und wie läuft so eine enge<br />
Zusammenarbeit mit dem Vater? „Das<br />
musste sich natürlich erst einspielen,<br />
aber wir sind ein gutes Team. Jeder<br />
kennt die Stärken und Schwächen des<br />
anderen, wir ergänzen uns gut“, berichtet<br />
die 33-Jährige.<br />
In Bremen gibt es den bereits erwähnten<br />
Simulatorflug im Originalcockpit<br />
des Airbus A320. Bis Sommer 2014<br />
war das Cockpit für die Air France im<br />
Dienst, seit Februar 2015 steht es nun<br />
hier. Einzelpersonen, Pärchen, Freunde<br />
und Kleingruppen können hier bei<br />
viel Spaß ihre Flugtauglichkeit testen.<br />
Ob Jung oder Alt, Frau oder Mann.<br />
Es gibt in der Datenbank eine große<br />
Auswahl an möglichen Flughäfen, die<br />
man virtuell anfliegen kann. Sei es<br />
Dubai, New York oder Berlin. „Männer<br />
suchen meist die Herausforderung<br />
und wählen technisch anspruchsvolle<br />
Flughäfen wie Innsbruck mit Anflug<br />
über die Alpen. Frauen mögen lieber<br />
besonders schöne Flughäfen, um viel<br />
zu sehen, also eher Sightseeing“, erzählt<br />
<strong>Juli</strong>a Hartl lachend. Auch Fotos<br />
und Filme vom eigenen Flug bekommt<br />
man auf Wunsch als Erinnerung.<br />
Echte Simulatoren der<br />
Pilotenausbildung<br />
Daneben gibt es hier sechs Simulatoren<br />
bei der Lufthansa Verkehrsfliegerschule<br />
direkt am Flughafen. Diese werden<br />
auch für die reguläre Ausbildung<br />
der Piloten genutzt und von Pro Toura<br />
angemietet. Dort können Gruppen<br />
und Events bis zu 100 Personen in die<br />
Luftfahrt schnuppern. Auch Catering,<br />
Vorträge oder Produktpräsentationen<br />
sind hier auf Wunsch möglich. „Wir<br />
haben eine Exklusivvereinbarung mit<br />
Lufthansa Aviation Training, dass wir<br />
die Einrichtungen nutzen dürfen“,<br />
freut sie sich. Ein besonderer Clou ist<br />
das mobile Cockpit auf Rollen. Da es<br />
transportabel ist, kann es an unterschiedlichen<br />
Orten aufgestellt werden<br />
und ermöglicht dann vor Ort Simulationsflüge.<br />
Zwei Piloten sind immer<br />
dabei, weisen ein und erzählen ein<br />
bisschen von der Fliegerei. Sicherlich<br />
ein Highlight auf einer Firmenveranstaltung.<br />
„Wir bieten Erlebnisflüge<br />
verschiedenster Kategorien an. Unser<br />
Anspruch ist, sehr besondere und exklusive<br />
Events zu realisieren. Hier sind<br />
wir schon im hochwertigen Segment<br />
unterwegs. Wir stellen individuelle<br />
Angebote und Module zusammen,<br />
bieten keine Massenprodukte an“, beschreibt<br />
es die junge Geschäftsführerin.<br />
Im Angebot in Bremen sind aber<br />
auch ein Blick hinter die Kulissen der<br />
Verkehrsfliegerschule, die Besichti-<br />
S<br />
bremissima
Pole position<br />
53<br />
<strong>Juli</strong>a Hartl<br />
macht Träume<br />
flugbegeisterter<br />
Menschen wahr. Auf<br />
Erlebnisflügen in Flugsimulatoren.<br />
Ready für<br />
Take-off. Sie sind<br />
der Kapitän!<br />
bremissima
54<br />
S<br />
gung der berühmten Junkers W33 „Bremen“,<br />
mit der 1928 erstmals der Atlantik<br />
von Ost nach West nonstop überquert<br />
wurde, oder eine Führung durch den<br />
Flughafen. „Die Luft- und Raumfahrt<br />
ist ein Standortmerkmal und wichtig<br />
für Bremen. Auch die Tourismuszentrale<br />
bietet unsere Touren an“, berichtet<br />
die sympathische Eventmanagerin.<br />
Von Kindesbeinen an der Fliegerei<br />
verbunden<br />
Die gebürtige Bremerin, die heute in<br />
München lebt und vor allem am Standort<br />
Frankfurt arbeitet, kümmert sich<br />
vor allem um Firmenkunden und Gruppen<br />
ab sechs Personen. „Aber wir sind<br />
ein kleines Unternehmen mit insgesamt<br />
zehn Mitarbeitern, da macht man eigentlich<br />
alles und das gefällt mir. Die<br />
Kreativität ist groß“, freut sie sich. Auch<br />
in Bremen hat sie immer wieder zu tun,<br />
pendeln gehört also dazu. „Aber das bin<br />
ich seit meiner Kindheit gewohnt“, erzählt<br />
sie. „Wir sind immer viel gereist.<br />
Mein Vater ist auch privat als Pilot geflogen.“<br />
Genauso wie die Leidenschaft<br />
für das Fliegen ihr wohl in die Wiege<br />
gelegt wurde. „Fliegerei war immer ein<br />
Thema und präsent in unserer Familie.<br />
Fliegen gehörte zu unserem Leben<br />
durch meinen Vater einfach dazu“, erinnert<br />
sie sich. Früher durfte sie auch mal<br />
mit ins Cockpit, was heute gar nicht<br />
mehr erlaubt ist, bereits in jungen Jahren<br />
saß sie im Simulator. „Das war spannend<br />
und aufregend. Ich fand es immer<br />
toll und war fasziniert. Als Teenager<br />
war ich auch bei Flugevents gerne dabei<br />
und habe kleine Guideaufgaben übernommen.“<br />
Selbst Pilotin werden oder nicht?<br />
Als dann das Abitur nahte, stelle sich<br />
die Frage, was will sie machen. „Ich<br />
habe überlegt, mich auch für die Pilotenausbildung<br />
zu bewerben, aber<br />
damals war es nicht einfach, hinterher<br />
Jobs zu bekommen. Ich habe mich<br />
dann anders entschieden und Diplom-<br />
Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt<br />
Tourismusmanagement in Bad<br />
Honnef studiert.“ Sie fokussierte sich<br />
dann schnell auf Projektmanagement.<br />
Auch hier begleitet sie das Fliegen zumindest<br />
ein wenig, denn sie ist viel<br />
im Ausland, studiert ein Jahr in Mel-<br />
bremissima
Pole position<br />
55<br />
Das Thema<br />
Fliegen liegt<br />
der 33-Jährigen<br />
im Blut und begeistert<br />
sie seit der Kindheit.<br />
Dies möchte<br />
sie auch anderen<br />
ermöglichen<br />
bourne, ein halbes Jahr in Kapstadt.<br />
„Ich war weit weg und hab die Welt<br />
erkundet wie in meiner Jugend“, erinnert<br />
sie sich. Nach dem Studium geht<br />
es zurück nach Bremen und sie fängt<br />
beim Unternehmen „Erlebniskontor“<br />
an. Dort macht sie Projektsteuerung<br />
für Erlebniszentren. „Da blieb ich fünf<br />
Jahre, es war spannend und toll, aber<br />
mit der Luftfahrt hatte ich nichts mehr<br />
zu tun. Dann wurde eine Stelle im Unternehmen<br />
meines Vaters frei und ich<br />
habe 2011 bei Pro Toura angefangen“,<br />
schildert sie ihre Laufbahn hin zur Geschäftsführung<br />
heute. 2012 zog sie von<br />
Bremen nach Frankfurt. „Ich habe den<br />
Standort dort aufgebaut, es ist heute<br />
unser größter. Wir können dort Veranstaltungsevents<br />
für bis zu 400 Personen<br />
organisieren.“ Aber auch in Bremen hat<br />
sie immer wieder zu tun, da sie hier die<br />
Firmenevents plant und organisiert.<br />
Die Eltern freuen sich, dass die Tochter<br />
den Weg in das Familienunternehmen<br />
gefunden hat. „Sie haben mich<br />
aber nie gedrängt, es hat sich irgendwann<br />
einfach ergeben“, so <strong>Juli</strong>a Hartl.<br />
Sie scheint sehr glücklich mit dieser<br />
Entscheidung. Auch der Flugsimulator<br />
begeistert sie nach wie vor, als wir<br />
beide nebeneinander „unterwegs“ sind,<br />
sie als meine Co-Pilotin. Solch einen<br />
Flug im Simulator kann man übrigens<br />
ganz einfach buchen, ob allein oder zu<br />
zweit, als Gruppe oder als Firma. Für<br />
Privatleute beginnt ein Flug bereits bei<br />
99 Euro. Auch eine tolle Geschenkidee,<br />
finde ich. Ich verlasse den Flughafen<br />
nach diesem unvergesslichen Erlebnis<br />
jedenfalls etwas euphorisch und feiere<br />
meinen Jungfernflug am Boden.<br />
www.protoura.com<br />
www.flugsimulator.com<br />
bremissima
56<br />
bremissima
Herzenssache<br />
57<br />
Mehr als „nur“ ein Fotoprojekt<br />
bremissima
58<br />
Flugkraft gegen Krebs<br />
Annette Rauber /<br />
FLUGKRAFT, Marina Proksch-Park<br />
S<br />
Jeder von uns weiß, wie wichtig Fotos sein können, wenn<br />
ein geliebter Mensch krank wird oder sogar stirbt. Wie es<br />
wäre, dann keine Erinnerungsfotos zu haben, ist unvorstellbar.<br />
Flugkraft ist ein Projekt, welches betroffenen Familien<br />
unter die Arme greift, ihnen zuhört und auf Wunsch fotografisch<br />
begleitet.<br />
Anfang 2013 wurde Flugkraft als Fotoprojekt ins Leben gerufen,<br />
nachdem unsere Fotografin Marina Proksch-Park das<br />
krebskranke Kind ihrer Freundin fotografisch begleitet hat.<br />
Diese Fotos waren so ausdrucksstark und für diese Familie so<br />
unendlich wichtig, dass sie überlegt hat, dieses auch anderen<br />
betroffenen Familien zu schenken, denn Erinnerungen sind<br />
nach dieser intensiven Sturmzeit das Wichtigste. Eine Revolution!<br />
2013 gab es in der Öffentlichkeit noch keine Fotos<br />
von Krebskranken. Wenn, dann nur mit Mundschutz oder<br />
am Tropf. Flugkraft schafft es in kurzer Zeit, Krebs aus der<br />
„Tabuthema-Schublade“ rauszuholen und ganz nach vorne in<br />
die sozialen Netzwerke, in die Öffentlichkeit zu transportieren<br />
und schafft dadurch die Sensibilisierung eines Themas,<br />
welches in fast jeder Familie sehr präsent ist und doch totgeschwiegen<br />
wird.<br />
Seitdem hat sich viel getan. Am Anfang war nicht klar, welche<br />
Ausmaße dieses kleine Projekt annehmen wird. Wie<br />
wichtig Fotos für jeden Erkrankten und deren Angehörige<br />
sind und dass in den Familien so ein Hilfsbedarf besteht.<br />
Mittlerweile ist Flugkraft eine gemeinnützige Gesellschaft<br />
und unterstützt die Familien nicht nur mit Fotos aus der<br />
Sturmzeit, sondern auch finanziell und begleitet sie ganz<br />
individuell. Professionell geführte Workshops, tägliche Fotoeinsätze,<br />
hunderte Mails täglich und ein norddeutscher<br />
Store, in dem es Artikel speziell für Krebskranke gibt, ma-<br />
bremissima
herzenssache<br />
59<br />
chen Flugkraft zu etwas, was nicht nur Krebskranken Kraft<br />
gibt, sondern auch ganz vielen anderen. Flugkraft ist eine<br />
Bewegung geworden. Über 100 ehrenamtliche Helfer, 30 allein<br />
in Hannover verbreiten bundesweit Flugkraft. Ob mit<br />
Fotoausstellungen, Infoständen zur Aufklärung, Organisation<br />
von Festivals, Gartenarbeit bei Betroffenen, Wunscherfüllung,<br />
Sportgruppen... Flugkraft ist überall. Eine große<br />
Kette gegen den Krebs hat sich gebildet: www.kette-gegenden-krebs.de.<br />
Viele Prominente unterstützen dieses Projekt<br />
und zeigen mit dem Flugkraft-Armband, dass dieses Thema<br />
raus in die Öffentlichkeit muss. Krebskranke sollen sich<br />
nicht länger verstecken müssen.<br />
Frau Proksch-Park, wem wird von der gemeinnützigen<br />
Gesellschaft „Flugkraft“ geholfen und wie?<br />
Marina Proksch-Park: Seit fünf Jahren unterstützen wir<br />
krebskranke Menschen jeder Altersgruppe! Am meisten haben<br />
wir aber mit jungen, an Krebs erkrankten Frauen zwischen<br />
15 und 30 Jahren zu tun. Wir organisieren Workshops<br />
und Gesprächsgruppen, machen Fotos und verschicken<br />
Kraftpakete, um die Betroffenen aufzubauen und wieder<br />
mehr Selbstwertgefühl zu vermitteln. Wir unterstützen<br />
aber auch finanziell und aktiv zum Beispiel bei Garten- und<br />
Renovierungsarbeiten, klären über die sozialen Netzwerke<br />
über Vorsorge, Typisierung usw. auf und stellen Kliniken<br />
und Hospizen kostenlose Fotoboxen zur Verfügung. Wir<br />
verleihen Therapiegeräte und haben eine kostenlose Hotline.<br />
Unseren kleinen Laden in der Tischlerstraße 10 in<br />
Rhauderfehn haben wir speziell für Krebskranke eröffnet.<br />
Marina<br />
Proksch-Park<br />
ist Gründerin<br />
der gemeinnützigen<br />
Gesellschaft FLUGKRAFT.<br />
Auslöser war vor fünf<br />
Jahren ein privates Fotoshooting<br />
mit dem<br />
krebskranken Kind<br />
ihrer Freundin<br />
S<br />
S<br />
bremissima
60<br />
S<br />
Gab es eine ganz besondere, berührende und vielleicht<br />
auch Mut machende Geschichte im Laufe Ihres Engagements<br />
bei Flugkraft?<br />
Marina Proksch-Park: Ja, ganz viele! Jede Geschichte ist<br />
anders und es ist immer wieder beeindruckend, wo die Eltern<br />
ihre Stärke plötzlich hernehmen. Sie haben einfach<br />
keine andere Wahl, als für ihr Kind stark zu sein. Aber ich<br />
denke mir immer wieder, wie machen die das? Ich würde<br />
durchdrehen, wenn mein Sohn krank wäre. Als Eltern eines<br />
kranken Kindes wird man zum Superhelden. Man muss<br />
funktionieren, für das Kind stark sein, obwohl jeder Elternteil<br />
sofort mit dem kranken Kind tauschen würde. Wenn ich<br />
bei so einer Familie zu Besuch bin, sind die Gespräche so intensiv,<br />
sodass ich oft zusammen mit den Eltern am Tisch sitze<br />
und heule. Da hilft einfach kein stumpfer Satz wie „Das<br />
wird schon“. Ich versuche für die Familien da zu sein, ohne<br />
mich aufzudrängen. Eine Familie hat mir samstags geschrieben<br />
und gefragt, ob ich sonntags kommen kann, um ihr<br />
Kind zu fotografieren. Es wird vermutlich das Wochenende<br />
nicht überleben. Meine Schwester hat mich nach Hamburg<br />
gefahren, da ich die Nacht kaum geschlafen hatte, so aufgewühlt<br />
war ich. Als ich bei der Familie ankam, war aber alles<br />
ganz friedlich, überall standen Kerzen, eine ruhige Musik<br />
lief und die Atmosphäre war total liebevoll. Da wusste ich,<br />
dass ich genau das Richtige gemacht habe und die Familie<br />
genau diese Bilder braucht. Der Junge ist am nächsten Tag<br />
verstorben. Ich werde ihn wohl niemals vergessen, wie er da<br />
zwischen den Eltern im Ehebett lag und sie sich an ihn gekuschelt<br />
haben. Das sind Momente, die mir immer wieder<br />
zeigen, wie wichtig meine Arbeit ist. Diese Familie hat viel<br />
Workshops<br />
und Gesprächsrunden<br />
werden<br />
ebenfalls von FLUG-<br />
KRAFT organisiert – hier<br />
ist man nicht allein und<br />
erhält durch ähnliche<br />
Schicksale Unterstützung<br />
und Kraft<br />
bremissima
Herzenssache<br />
61<br />
Zeit in diesem Ehebett verbracht und es ist absolut legitim,<br />
dass sie aus dieser Zeit natürlich Fotos haben möchten. Familien<br />
mit gesunden Kindern verstehen das oft nicht. Fotos<br />
können so wichtig sein, wenn ein geliebter Mensch krank<br />
wird oder sogar stirbt. Jeder Moment ist dann wertvoll.<br />
Sie und Ihr Team sind mit vollem Engagement und Herzblut<br />
dabei, die Organisation weiter nach vorne zu bringen.<br />
Woher nehmen Sie die Energie und Motivation, stets dabeizubleiben?<br />
Marina Proksch-Park: Eigentlich denke ich da nie drüber<br />
nach. In den letzten fünf Jahren ist mir niemals langweilig<br />
gewesen, denn Flugkraft geht immer weiter. Jeden Tag<br />
ist etwas Wichtiges zu tun und wir machen einfach immer<br />
weiter. Mein Team ist tatsächlich mit so viel Herzblut dabei,<br />
dass ich einfach unendlich dankbar bin, dass sie hinter mir<br />
stehen! Wir kämpfen gemeinsam gegen eine schreckliche<br />
Krankheit, die wir leider nicht heilen können. Unser Job<br />
ist es, den Betroffenen zu zeigen, dass sie nicht allein sind.<br />
Wir geben ihnen Hoffnung und Flugkraft und allein das,<br />
was von den Betroffenen zurückkommt, gibt uns die Kraft<br />
weiterzumachen.<br />
Dank vieler Botschafter und Spenden nimmt die Organisation<br />
weiter Fahrt auf. Wie kann man sich als Privatperson<br />
oder Firma einbringen?<br />
Ein Zeichen der Solidarität mit krebskranken Menschen ist das Armband<br />
von FLUGKRAFT. Es kann im Onlineshop bestellt werden und unterstützt<br />
mit dieser Spende die weiteren Projekte für Betroffene<br />
Marina Proksch-Park: Flugkraft funktioniert ausschließlich<br />
über Spenden und jeder Euro ist da wichtig. Jedes Kraftpaket,<br />
jeder Workshop, jede Wunscherfüllung usw. kostet<br />
Geld, die wir nur leisten können, wenn wir Spenden bekommen.<br />
Darum sind wir für jeden Euro dankbar, der uns<br />
gespendet wird. Firmen können sich aber auch bei uns melden,<br />
wenn wir mit einem Infostand bei ihrer Veranstaltung<br />
vor Ort sein können, um über das Thema Krebs aufzuklären<br />
und Flugkraft-Artikel zu verkaufen. Gern können wir eine<br />
Fotoausstellung organisieren. Natürlich brauchen wir auch<br />
immer Leute für unser ehrenamtliches Team. Man kann<br />
sich unter info@flugkraft.de jederzeit gerne melden!<br />
Wie und wo kann man am besten Einblick in die Arbeit<br />
der Organisation gewinnen und sich informieren?<br />
Marina Proksch-Park: Wir haben eine tolle Homepage,<br />
auf der man alles findet. Dort ist auch ein Onlineshop, in<br />
dem man für den guten Zweck shoppen kann, denn der Erlös<br />
kommt Flugkraft zugute. Betroffene können über unsere<br />
E-Mail-Adresse gerne ein Kraftpaket anfordern. Wir haben<br />
außerdem eine kostenlose Hotline, bei der wir dienstags und<br />
donnerstags von 9 bis 22 Uhr erreichbar sind. Aber natürlich<br />
kann man auch zu unseren normalen Bürozeiten anrufen.<br />
Auch in den Social-Media-Kanälen wie Instagram und Facebook<br />
sind wir sehr aktiv.<br />
www.flugkraft.de<br />
bremissima
62<br />
Leo bennet Vogel<br />
Ich bin bremissima<br />
Bei sommerlichen Temperaturen und Polo-Sport<br />
der deutschen Spitzenklasse startet der „Bremer<br />
Polo Cup <strong>2018</strong>“ auf dem wunderschönen Gelände<br />
des Poloclubs Hagen-Grinden bei Achim in eine<br />
neue Ära. Ländliche Eleganz mit kulinarische<br />
wLeckerbissen ließen alle Besucher begeistern ...<br />
Spannende Lektüre: Harm Hesterberg von „Sailor & Harbour“<br />
Rundum zufrieden: Clubchef Peter Hoedemaker<br />
wird auch 2019 den „Bremer Polo Cup“<br />
veranstalten<br />
Herzlich willkommen beim<br />
„Bremer Polo Cup <strong>2018</strong>“<br />
bremissima
Geblizt<br />
63<br />
Guter Einstand: Veranstalter Gregor Schober<br />
zeigte viel Fingerspitzengefühl und organisierte<br />
einen perfekten „Bremer Polo Cup <strong>2018</strong>“<br />
Entspanntes Genießen des Polo-Sports und des Club-Geländes<br />
Unser Covergirl „live“: Daniela Pataj-Vogt verkaufte ihr „Fiev<br />
Sinn“-Stieleis an große und kleine Schleckermäuler<br />
Stilvoller Gentleman mit Herzdamen: Geronimo Rasch<br />
von „Sailor & Harbour“<br />
Christiane Kehlbeck präsentierte mit ihrer Firma<br />
wunderschöne Wohnwelten und Inspirationen für<br />
ein gemütliches Zuhause<br />
Beste Aussichten: Leckeres Catering mit Polo-Spitzensport<br />
bremissima
64<br />
Haute<br />
Couture<br />
Was ist das eigentlich?<br />
bremissima
Fashion backstage<br />
65<br />
Lara Packheiser<br />
Als ehemalige Modestudentin und nun<br />
schon seit Längerem arbeitende Stylistin<br />
in der Modebranche schlendere ich<br />
oft und gerne durch verschiedene Städte<br />
auf der Suche nach neuen Trends und<br />
Kleidungsstücken. Dabei fallen mir immer<br />
wieder die großen Unterschiede im<br />
Sortiment der einzelnen Modemarken<br />
auf, gerade zwischen Kleinstadt und<br />
Großstadt. Einige Kleidungsstücke die<br />
ich in Großstädten finde, werden wohl<br />
nie die Kleinstadt erreichen. Ich schlendere<br />
also so durch die Gegend, schaue<br />
hier, schaue da, und was mir immer mal<br />
wieder ins Auge fällt, ist der Begriff<br />
„Couture“. Dieser Begriff scheint für<br />
Firmen durchaus sehr lukrativ zu sein,<br />
denn ich würde behaupten, wir kennen<br />
fast alle den französischen Begriff<br />
„Haute Couture“. Wir verbinden ihn mit<br />
einer besonderen Wertigkeit und wissen,<br />
dass es irgendwie teuer sein muss.<br />
Wenn ich also nun ein preisgünstiges<br />
Kleidungsstück sehe mit der Aufschrift<br />
„Couture“, assoziiere ich sofort unterbewusst<br />
eine besondere Wertigkeit. Ich<br />
nenne es gutes Marketing. Denn mit<br />
Couture oder gar „Haute Couture“ hat<br />
dieses Kleidungsstück so gar nichts zu<br />
tun! „Haute Couture“ ist französisch<br />
und bedeutet „gehobene Schneiderei“.<br />
Benutzt man den Begriff „Haute Couture“<br />
für ein beliebiges Kleidungsstück,<br />
ist dies sogar strafbar. Gemeint ist damit<br />
nämlich die Damenmode der wenigen<br />
Modehäuser, die vom Pariser Modeverband<br />
Chambre Syndicale de la Haute<br />
Couture unter Einhaltung bestimmter<br />
Kriterien offiziell berechtigt wurden,<br />
ihre aufwendigen Kreationen als Haute<br />
Couture zu bezeichnen.<br />
Begründer der Haute Couture ist der<br />
Engländer Charles Frederick Worth.<br />
Er gründete in Paris 1857/58 das erste<br />
große Modehaus. Er präsentierte seine<br />
Mode als erster an Mannequins (heute<br />
Models) einer sehr wohlhabenden Gesellschaft.<br />
Worth kleidete unter anderem<br />
Kaiserin Eugénie, Königin Victoria,<br />
die Fürstin Pauline von Metternich<br />
und die Kaiserin Elisabeth von Österreich<br />
ein. Er gilt als großer Wegweiser<br />
der späteren Modeschöpfer.<br />
Bereits zehn Jahre später entstand der<br />
französische Verband zur weltweiten<br />
Vertretung des Schneiderhandwerks<br />
„Chambre Syndicale de la Couture<br />
Française“. Seit Jahrzehnten orientiert<br />
sich die gesamte internationale Modebranche<br />
an den exklusiven, in Handarbeit<br />
gefertigten Kreationen, die zweimal<br />
jährlich unter strikten Auflagen<br />
als Haute-Couture-Schauen in Paris<br />
präsentiert werden. Früher waren diese<br />
Schauen unfassbar exklusiv, teuer<br />
und präsentierten die höchste Form der<br />
Schneiderkunst. Heutzutage steht vor<br />
S<br />
bremissima
66<br />
S<br />
allem das Image der Modeunternehmen<br />
im Vordergrund. Man will durch<br />
Aufmerksamkeit in den internationalen<br />
Medien für günstigere und damit<br />
umsatzstärkere Konfektionsbekleidung<br />
und andere Artikel wie Accessoires<br />
werben. Im Vergleich zu früher werden<br />
die Kreationen, die bis zu 100.000<br />
Euro kosten, nur noch von einem sehr<br />
kleinen Publikum gekauft. Diese landen<br />
dann eher als Ausstellungsstücke<br />
in verschiedensten Museen weltweit.<br />
Die Modehäuser, die sich überhaupt<br />
noch derartige Schauen leisten können,<br />
werden jedes Jahr weniger. Nach Ende<br />
des Zweiten Weltkrieges waren über<br />
100 Modehäuser Vollmitglieder der<br />
Chambre Syndicale de la Haute Couture.<br />
Heutzutage sind es nur noch um<br />
die 15 Mitglieder. Jede Saison müssen<br />
sich die Modehäuser erneut um eine<br />
Mitgliedschaft bewerben und nur dann<br />
darf das eigene Unternehmen „Maison<br />
de Couture“, der Modeschöpfer „Grand<br />
Couturier“ und die Kreationen „Haute<br />
Couture“ genannt werden. Andere Hersteller<br />
dürfen ihre Mode nicht als Haute<br />
Couture bezeichnen.<br />
Es gibt kaum etwas<br />
auf dieser Welt, das<br />
nicht irgendjemand ein<br />
wenig schlechter machen<br />
und etwas billiger<br />
verkaufen könnte<br />
John Ruskin<br />
Und somit schließt sich nun der Kreis.<br />
Preisgünstige Unternehmen versuchen<br />
sich auf Kosten der „Haute Couture“<br />
zu bereichern und können dafür sogar<br />
rechtlich belangt werden. Nur strikt<br />
ausgewählte Unternehmen dürfen ihre<br />
Kreationen so titulieren und hier wird<br />
ein Kleidungsstück niemals 15 Euro<br />
kosten.<br />
Die Bremerin Lara Packheiser<br />
ist erfolgreiche<br />
Illustratorin, Mode- und<br />
Set-Designerin.<br />
www.larapackheiser.de<br />
bremissima
emissima<br />
67
68<br />
bremissima