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Laufenburg<br />

die neue Stadt Kleinlaufenburg. Im Verlauf von<br />

hundert Jahren wuchs sie bis 1914 auf 700 Einwohner<br />

an. Die Landwirtschaft spielte auf der<br />

schmalen Gemarkung eine geringe Rolle,<br />

Handwerk war vorhanden und seit 1837 erste<br />

Textilfabriken, gegründet von Schweizer Unternehmern<br />

an der Hännemer Wuhre, die die Maschinen<br />

antrieb, später die Firmen Glunk und<br />

Meierling. Seit 1893 entstanden beim Ostbahnhof<br />

die Seidenwebereien Näf aus der Schweiz,<br />

sowie Eggemann, Lange & Co., die vor dem<br />

Ersten Weltkrieg jeweils 600 Mitarbeiter beschäftigten.<br />

Von 1908 an baute die Aktiengesellschaft Kraftwerk<br />

Laufenburg eine steinerne Flusssperre<br />

von einer Talseite zur anderen, um 30.000 PS in<br />

elektrische Energie umzuwandeln. Damals das<br />

größte Projekt in Europa. Dieser Querriegel<br />

war das endgültige Aus für die Flößerei, vor allem<br />

für die Salmenfischerei, die etliche Familien<br />

beiderseits des Stroms ernährt hatte.<br />

Bürgermeister Alois Häffner (1924 – 1944) erreichte,<br />

dass 1933 das Dorf Rhina, durch Kraftwerk<br />

und Industrie steuerlich attraktiv, nach<br />

Laufenburg eingemeindet wurde. Ein paar Jahre<br />

später folgte Stadenhausen, dessen Gemarkung<br />

über den Ostbahnhof bis zum Sportplatz des SV<br />

08 reichte.<br />

Im Zweiten Weltkrieg erlebte Laufenburg keine<br />

Zerstörungen. Die Stadt hatte aber viele Evakuierte<br />

aus Bombengebieten aufzunehmen. Als zu<br />

Kriegsende sich französische Truppen von Murg<br />

her näherten, wurde die Stadt am 25. April 1945<br />

kampflos übergeben. Danach begann eine Zeit<br />

knapper Nahrungsmittel, unglaublicher Wohnungsnot<br />

und der Zuweisung von Flüchtlingen.<br />

Nachdem es nach der Währungsreform im Sommer<br />

1948 und ein Jahr später mit der Gründung<br />

der Bundesrepublik allgemein wirtschaftlich aufwärts<br />

ging, kam anfangs der 1970er Jahre im<br />

Land Baden-Württemberg der Gedanke einer<br />

Verwaltungs- und Gemeindereform. Jahrhundertealte<br />

politische Gebilde sollten zusammengeführt<br />

werden. In Laufenburg ergab sich, dass<br />

Grunholz, die Stadt Hauenstein, Binzgen, Luttingen<br />

und Rotzel freiwillig Eingliederungsverträge<br />

aushandelten, wobei Luttingen und Rotzel eine<br />

Ortschaftsverfassung samt Ortsvorsteher erhielten.<br />

Zum Stichtag 1. Januar 1975 kam per Gesetz<br />

Hochsal dazu.<br />

In den letzten vier Jahrzehnten ist die Stadt<br />

Laufenburg mit ihren sechs neuen Stadtteilen<br />

zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen,<br />

ohne das Bewusstsein der Teilorte und ihrer<br />

aktiven Vereine zu mindern. Überall wurden<br />

neue Wohngebiete ausgewiesen, Leitungen,<br />

Stromzufuhr und Straßen modernisiert. Seit<br />

dem 17. Dezember 2004 gibt es eine zweite<br />

Brücke über den Hochrhein samt einer gelungenen<br />

D-CH Gemeinschaftszollanlage, die den<br />

Laufenpark – entstanden aus einer Industriebrache<br />

beim Ostbahnhof – weiteren Aufschwung<br />

beschert hat. In Richtung Luttingen<br />

hat sich ein neues Industriezentrum entwickelt,<br />

ist das Feuerwehrhaus für die Südschiene<br />

der Floriansjünger entstanden. Seit dem 8.<br />

Oktober 2012 sorgt die Umfahrung durch einen<br />

Abschnitt der Autobahn A 98 für eine weitere<br />

Verbesserung der inzwischen über 9.000<br />

Einwohner in der lebens- und liebenswerten<br />

Stadt am Hochrhein.<br />

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